(19)
(11) EP 4 230 094 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.08.2023  Patentblatt  2023/34

(21) Anmeldenummer: 22157878.4

(22) Anmeldetag:  22.02.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47G 23/02(2006.01)
B67D 3/00(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
A47G 23/0241; B67D 3/0054; B67D 3/0051; B67D 3/0083
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Decavino AG
6035 Perlen (CH)

(72) Erfinder:
  • HUWILER, Stephan
    6035 Perlen (CH)

(74) Vertreter: Koelliker, Robert 
Patentanwalt Koelliker GmbH Bahnhofstrasse 11
6210 Sursee
6210 Sursee (CH)

   


(54) GROSSFLASCHEN-DEKANTER


(57) Die vorliegende Erfindung beansprucht einen Grossflaschen-Dekanter (1) für den turbulenzfreien Ausschank von Getränken aus grossen Flaschen (2), umfassend einen Sockel (3), eine Halterung (4), einen Schlitten (5) zur Aufnahme der Flaschen (2), sowie einen Handgriff (6) zum manuellen Neigen des Schlittens (5), wobei die Halterung (4) den Schlitten (5) mit dem Sockel (3) verbindet und der Handgriff (6) am Schlitten (5) befestigt ist, wobei
- der Schlitten (5) über eine Achse (7) mit der Halterung (4) verbunden ist, und
- der Schlitten (5) oder die Achse (7) mit mindestens einer Feder (8) verbunden ist um das Neigen des Schlittens (5) zu erschweren und das Neigen des Schlittens (5) mittels Handgriff (6) zu steuern, wobei
i) die Feder (8) in oder an der Achse (7) angeordnet ist und somit eine Feder (81) darstellt, oder
ii) die Feder (8) den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3) verbindet, und somit eine Feder (82) darstellt.
Beansprucht wird auch ein Verfahren zum turbulenzfreien Ausschenken von Getränken aus grossen Flaschen (2) mit dem Grossflaschen-Dekanter (1) sowie die Verwendung des Grossflaschen-Dekanters (1).




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Grossflaschen-Dekanter, ein Verfahren zum turbulenzfreien Ausschenken von Getränken aus grossen Flaschen mit dem Grossflaschen-Dekanter sowie auf die Verwendung des G rossflaschen-Dekanters.

[0002] Getränke in grossen Flaschen, d.h. Flaschen mit mindestens einem Füllvolumen von 1.5 Liter, können von Hand und ohne Ausschankhilfe aufgrund ihres Gewichts oft nur erschwert ausgeschenkt werden. Dabei entstehen in der Flasche in aller Regel beim Ausschenken der Getränke sowie wenn die Flasche wieder zurück in eine beispielsweise vertikale Position gebracht wird, Turbulenzen. Diese sind jedoch - beispielsweise in Weinflaschen - oft unerwünscht.

[0003] Um Turbulenzen in grossen - und somit schweren - Flaschen zu vermeiden, gibt es verschiedene Ausführungen von Grossflaschen-Dekanter. In einer Ausführungsform werden die Dekanter mit einem Motor ausgestattet, welcher das Neigen der Flaschen steuert. Solche Dekanter sind jedoch oft unerwünscht, da das Ausschenken von Wein bevorzugt manuell durchgeführt wird. Zudem erhöht der Motor das Gewicht des Dekanters, wodurch der Transport des Dekanters erschwert wird. Zudem benötigt der Motor entweder einen Stromanschluss oder eine Batterie resp. einen Akku. Ein Stromkabel ist oft störend und birgt eine Unfallgefahr. Und die Batterie muss periodisch ersetzt und der Akku regelmässig aufgeladen werden. Wird dies zu spät gemacht, besteht Gefahr, dass der Motor plötzlich während des Getränke-Ausschanks stoppt und die Flasche nicht oder nur schwerlich wieder in vertikaler Richtung verschoben werden kann.

[0004] In einer anderen - und vielfach bevorzugten - Ausführungsform sind die Dekanter ohne Motor ausgestattet und werden manuell bedient. Dabei umfassen die Dekanter einen Schlitten, auf welchem die Flaschen befestigt werden. Der Schlitten ist jeweils über mindestens zwei starre Elemente mit dem Dekanter-Sockel verbunden, wobei ein Element mittels Betätigen eines Zahnrads oder Gewindes so verändert wird, dass sich der Winkel - und somit auch die auf dem Schlitten liegende Flasche - des Schlittens zur Horizontalen vergrössert, um den Wein auszuschenken.

[0005] Diese Dekanter sind oft sehr aufwändig konstruiert. Somit weisen sie auch ein nicht zu vernachlässigendes Gewicht auf, wodurch die Dekanter nur mit grossem Aufwand verschoben werden können. Nachteilig an den bekannten Dekantern ist zudem, dass die Gefahr besteht, dass zu viel Getränk ausgeschenkt wird, da das Zurückstellen des Schlittens - aufgrund den vielen Kurbelbewegungen - zu langsam vonstattengeht.

[0006] Somit ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen von Hand bedienbaren Dekanter ohne Motor für grosse Flaschen bereit zu stellen, welcher nicht zu schwer und somit gut transportierbar ist. Zudem soll der Dekanter schnell wieder in die Ausgangsposition bewegt werden können, um ein Überfüllen der abgefüllten Gefässe zu verhindern.

[0007] Diese herausfordernde Aufgabe konnte überraschenderweise gelöst werden mit einem Grossflaschen-Dekanter (1) für den turbulenzfreien Ausschank von Getränken aus grossen Flaschen (2), umfassend einen Sockel (3), eine Halterung (4), einen Schlitten (5) zur Aufnahme der Flaschen (2), sowie einen Handgriff (6) zum manuellen Neigen des Schlittens (5), wobei die Halterung (4) den Schlitten (5) mit dem Sockel (3) verbindet und der Handgriff (6) am Schlitten (5) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass
  • der Schlitten (5) über eine Achse (7) mit der Halterung (4) verbunden ist, und - der Schlitten (5) oder die Achse (7) mit mindestens einer Feder (8) verbunden ist um das Neigen des Schlittens (5) zu erschweren und das Neigen des Schlittens (5) mittels Handgriff (6) zu steuern, wobei
    1. i) die Feder (8) in oder an der Achse (7) angeordnet ist und somit eine Feder (81) darstellt, oder
    2. ii) die Feder (8) den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3) verbindet, und somit eine Feder (82) darstellt, wobei die Feder (82) am Federansatz (821) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3), und am Federansatz (822) mit dem Schlitten (5) verbunden ist.


[0008] Beansprucht wird auch ein Verfahren zum turbulenzfreien Ausschenken von Getränken aus grossen Flaschen (2) mit dem erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanter (1), wobei
  • Die Flasche (2) auf den Schlitten (5) des Dekanters (1) gelegt und gegebenenfalls am Schlitten (5) befestigt wird, wobei die Öffnung der Flasche (2) im Bereich des Flaschenausguss-Teils (51) und der Boden der Flasche (2) im Endbereich des längeren Flaschenboden-Teils (52) angeordnet wird, und
  • Mittels Handgriff (6) der Schlitten (5) manuell gekippt wird, sodass der Flaschenausguss-Teil (51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird, wodurch Flüssigkeit von der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss, insbesondere turbulenzfrei, fliessen kann,
wobei die Flasche (2) geöffnet wird bevor oder nachdem die Flasche (2) auf den Dekanter (1) gelegt wird.

[0009] Zudem wird auch die Verwendung des erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanters (1) beansprucht zur Aufnahme von grossen Flaschen (2), wobei die Flaschen (2) bevorzugt ein Volumen von mindestens 1.5 Liter, insbesondere von mindestens 3 Liter, aufweisen, und/oder Weinflaschen sind.

[0010] Der erfindungsgemässe Grossflaschen-Dekanter (1), das erfindungsgemässe Verfahren sowie die erfindungsgemässe Verwendung weisen überraschenderweise viele Vorteile auf. Der Dekanter (1) ist äusserst einfach in der Handhabe und das Dekantieren von Flüssigkeiten, d.h. der Ausschank von Getränken wie Wein, kann sehr exakt dosiert werden. Dadurch wird die Flüssigkeit sowohl beim Ausschank wie auch beim Zurückneigen der Flasche (2) nur äusserst gering bewegt, wodurch keine Turbulenzen entstehen. Dadurch wird ein allfälliger Bodensatz in der Flasche (2) nicht aufgewirbelt, was beim Dekantieren der Flüssigkeit sehr wichtig ist.

[0011] Von grossem Vorteil ist zudem, dass der Schlitten (5) ein natürliches Rückstellvermögen aufweist, d.h. dass sich der Schlitten nach dem Ausschank aufgrund der Federkraft automatisch wieder in Richtung der Ausgangsposition zurück neigt, wodurch verhindert wird, dass zu viel Flüssigkeit ausgeschenkt wird. Der Dekanter (1) hat, insbesondere im Vergleich zu bekannten Dekantern, zudem ein geringes Gewicht und kann dadurch gut transportiert werden. Auch werden weniger Einzelteile benötigt, um den Dekanter (1) herzustellen, wodurch er einfacher und kostengünstiger produziert werden kann. Dies wiederum ist ein deutlicher Vorteil in der Vermarktung des Dekanters (1). Da er ohne Motor betrieben wird, benötigt der Dekanter (1) auch keinen Stromanschluss und es müssen auch keine Batterien ersetzt oder ein Akku aufgeladen werden.

[0012] Der erfindungsgemässe Grossflaschen-Dekanter (1) ist besonders geeignet für den turbulenzfreien Ausschank von Getränken aus grossen Flaschen (2), d.h. Flaschen mit einem Füllvolumen von mindestens 1.5 Liter, insbesondere von mindestens 3 Liter. Dabei eignet sich der Dekanter (1) auch für Flaschen mit einem Füllvolumen von beispielsweise 18 Liter, wobei die Flaschen in vielen Fällen Weinflaschen sind. Der Schlitten (5) des Dekanters (1) ist dabei so bemessen, dass der Flaschenbauch der Flaschen (2) auf dem Schlitten (5) aufliegen kann und zumindest der oberste Teil des Flaschenhals mit der Flaschenöffnung der Flaschen (2) über den Schlitten (5) hinausragt. Der erfindungsgemässe Dekanter (1) umfasst keinen Motor.

[0013] Der Dekanter (1) umfasst einen Sockel (3), eine Halterung (4), einen Schlitten (5) zur Aufnahme der Flaschen (2), sowie einen Handgriff (6) zum manuellen Neigen des Schlittens (5), wobei die Halterung (4) den Schlitten (5) mit dem Sockel (3) verbindet und der Handgriff (6) am Schlitten (5) befestigt ist. Dabei ist
  • der Schlitten (5) über nur eine Achse (7) mit der Halterung (4) - insbesondere schwenkbar - verbunden. Der Schlitten (5) kann auf oder über der Achse (7) liegen, oder die Achse (7) kann beispielsweise durch die Seiten (54) des Schlittens (5) geführt sein; und
  • der Schlitten (5) oder die Achse (7) mit mindestens einer Feder (8) verbunden um das Neigen des Schlittens (5) zu erschweren und das Neigen des Schlittens (5) mittels Handgriff (6) - insbesondere gezielt - zu steuern, wobei
    1. i) die Feder (8) in oder an der Achse (7) angeordnet ist und somit eine Feder (81) darstellt, oder
    2. ii) die Feder (8) den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3) verbindet, und somit eine Feder (82) darstellt, wobei die Feder (82) am Federansatz (821) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3), und am Federansatz (822) mit dem Schlitten (5) verbunden ist. Ist die Feder (82) über den Federansatz (821) mit der Halterung (4) verbunden, ist der Federansatz (821) bevorzugt im unteren Bereich der Halterung (4), insbesondere im unteren Viertel der Halterung (4) und somit in der Nähe des Sockels (3), angebracht. Massgebend ist dazu die Vertikaldistanz des Sockels (3) zur Achse (7).


[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform des Dekanters (1) ist die Achse (7) rechtwinklig zu den Längsseiten des Schlittens (5) angeordnet, wobei die Achse (7) den Schlitten (5) in einen kürzeren Flaschenausguss-Teil (51) und einen längeren Flaschenboden-Teil (52) unterteilt, wobei die Länge des Flaschenausguss-Teils (51) und die Länge des Flaschenboden-Teils (52) in Längsrichtung des Schlittens (5) gemessen werden und somit zusammen der Länge des Schlittens (5) entsprechen.

[0015] In dem die Achse (7) den Schlitten (5) in einen kürzeren Flaschenausguss-Teil (51) und einen längeren Flaschenboden-Teil (52) unterteilt, liegt der Schwerpunkt des Schlittens (5) im Bereich des Flaschenboden-Teils (52). Wird nun eine gefüllte Flasche (2) auf den Schlitten (5) gelegt, sodass der Flaschenbauch auf dem Flaschenboden-Teil (52) des Schlittens (5) aufliegt, entfernt sich der Schwerpunkt des Schlittens (5) mit Flasche (2) von der Achse (7). Zudem erhöht sich die Kraft, welche auf die Feder (8) ausgeübt wird. Dies hat zur Folge, dass sich der Flaschenboden-Teil (52) des Schlittens (5) automatisch in Richtung Sockel (3) und der Flaschenausguss-Teil (51) nach oben neigt. Dadurch wird ein Ausfliessen von Getränk auch aus einer vollen Flasche (2) verhindert. Wird nun die Flasche (2) teilweise entleert, reduziert sich das Gewicht der Flasche (2), wodurch sich der Schwerpunkt Richtung Achse (7) verändert. Dies wiederum hat zur Folge, dass sich auch der Neigungswinkel der Flasche (2) - und somit auch des Schlittens (5) - relativ zur Horizontalen reduziert. Da die Flasche (2) jedoch weniger Flüssigkeit enthält, fliesst diese nicht aus der Flasche (2). Somit muss die Flasche (2) beim nächsten Ausschenken weniger geneigt werden, was wiederum zum turbulenzfreien Ausschank beiträgt.

[0016] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Dekanters (1)
  1. i) ist die Feder (81), welche in oder an der Achse (7) angeordnet ist, eine Schenkelfeder, Spiralfeder, Torsionsfeder, Drehfeder oder Federtrommel darstellt, wobei die Schenkelfeder, Torsionsfeder und Drehfeder in oder um die Achse (7), und die Federtrommel bevorzugt ausserhalb des Schlittens (5) und im Aussenbereich der Halterung (4) angeordnet ist, oder
  2. ii) stellt die Feder (82), welche den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3) verbindet, eine Druckfeder, Gasdruckfeder, Zugfeder oder Gaszugfeder dar, wobei die Druckfeder und Gasdruckfeder mittels Federansatz (822) mit dem Flaschenausguss-Teil (51) und die Zugfeder und Gaszugfeder mittels Federansatz (822) mit dem Flaschenboden-Teil (52) des Schlittens (5) verbunden ist. Zudem ist die Feder (82) - unabhängig ob Druckfeder, Gasdruckfeder, Zugfeder oder Gaszugfeder - mittels Federansatz (821) an der Halterung (4) oder dem Sockel (3) befestigt.


[0017] Dabei wird die Federkraft der Feder (8, 81, 82) sowie die Länge der Feder (82) bevorzugt so ausgewählt, dass der Schlitten (5) ohne Flasche (2) in Ruhestellung eine Neigung zur Horizontalen von bis zu 50°, bevorzugt bis zu 30°, insbesondere bis zu 15°, beträgt, wobei typischerweise der Flaschenboden-Teil (52) tiefer liegt als der Flaschenausguss-Teil (51). Wird nun eine volle Flasche (2) auf den Schlitten (5) gelegt, beträgt die Neigung des Schlittens (5) zur Horizontalen bevorzugt bis zu 60°, bevorzugt bis zu 45°, und insbesondere bis zu 30°. Der Fachmann kann die Federkraft und die Länge der Feder (82) in Abhängigkeit u.a. vom Gewicht der vollen Flasche (2), der Position des Schlittens (5) auf resp. an der Achse (7) und somit das Verhältnis des Flaschenausguss-Teils (51) zum Flaschenboden-Teil (52) des Schlittens (5), vom Ort, wo der Federansatz (822) am Schlitten - relativ zur Achse (7) - angeordnet ist, sowie auch in Abhängigkeit der Distanz der Achse (7) zur Sockel (3) auswählen und optimal an den jeweiligen Dekanter (1) anpassen. Dabei kann ein Dekanter (1) für kleinere Flaschen, beispielsweise 1.5 bis 4.5 Liter, auch eine andere Federkraft und/oder Federlänge aufweisen als ein Dekanter (1) für grössere Flaschen, beispielsweise 5 bis 18 Liter.

[0018] Der Schlitten (5) des Dekanters (1) umfasst bevorzugt einen Schlittenboden (53), zwei Schlittenseiten (54) und gegebenenfalls je Schlittenseite (54) eine Auflagefläche (55) zur Aufnahme der Flaschen (2). Die Auflageflächen (55) erlauben eine bessere Aufnahme der Flaschen (2), wobei Letztere auch direkt auf die Oberkanten der Schlittenseiten (54) gelegt werden können. Die Länge des Schlittens (5) entspricht vorteilhafterweise etwa der Länge des Flaschenbauchs, um eine optimale Aufnahme der Flasche (2) zu gewährleisten.

[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Schlitten (5) eine Verstelleinheit (9) an welcher die Achse (7) oder der Federansatz (822) befestigt ist, wodurch die Position der Achse (7) oder des Federansatzes (822) in Längsrichtung des Schlittens (5) reversibel verändert werden kann. Dabei ist die Verstelleinheit (9) bevorzugt am Schlittenboden (53), insbesondere am Flaschenausguss-Teil (51), des Schlittens (5) angebracht. Dadurch lässt sich der Kraftangriffspunkt der Feder (82) verschieben und so die Neigung des Schlittens (5) - und der Flasche (2) - in Abhängigkeit der exakten Lage der Flasche (7) auf dem Schlitten (5) wie auch des Flaschengewichts, und somit auch in Abhängigkeit des Füllvolumens der Flasche, optimal und reversibel verschieben, d.h. einstellen.

[0020] Dabei umfasst die Verstelleinheit (9) bevorzugt mindestens eine längliche Führung (91) mit Gewinde sowie einen daran befestigten Drehgriff oder eine Kurbel, gemeinsam Drehgriff (92) genannt, wobei die Führung (91) an der Achse (7) oder am Federansatz (822) der Feder (82) und der Drehgriff (92) bevorzugt am Schlitten (5) befestigt ist, wobei die Position der länglichen Führung (91) - in Bezug auf die Achse (7) und/oder den Federansatz (822) mit dem Drehgriff (92) in Längsrichtung des Schlittens (5) reversibel verändert werden kann. Dadurch ändert sich das Verhältnis des Flaschenausguss-Teils (51) zum Flaschenboden-Teil (52) und somit auch die Position des Schwerpunkts der Flasche auf dem Schlitten (5). Dies wiederum erlaubt, dass der Neigungswinkel des Schlittens (5) - und somit der Flasche (2) - abhängig vom Füllvolumen der Flasche (2) optimal eingestellt werden kann. Aufgrund der vorhandenen Feder (8) des Dekanters (1) kann die Neigung des Schlittens (5) zur Horizontalen mittels Handgriff (6) mit geringerem Kraftaufwand geändert werden, um aus der Flasche (2) turbulenzfrei Flüssigkeit zu entnehmen, wobei der Neigungswinkel nur gering geändert werden muss. Dies wiederum erlaubt ein steileres Gewinde der Führung (91), wodurch pro Umdrehung des Drehgriffs (92) ein grösserer Vorschub geleistet wird. Dabei dient der Drehgriff (92) in der Regel zur optimierten Neigungseinstellung des Schlittens im Gleichgewicht in Bezug des Flaschengewichts und der Federkraft, und nicht für den Ausschank. Dieser erfolgt bevorzugt mittels Betätigung eines separaten Handgriffs (6).

[0021] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Dekanters (1)
  • ist der Handgriff (6) an einem in vertikaler Richtung zur Achse (7) angeordneten Endbereich des Schlittens (5), insbesondere im Endbereich des Flaschenausguss-Teils (51), angebracht. Dies erlaubt eine optimale Nutzung des Handgriffs (6) mit minimalem Kraftaufwand. Dabei umfasst der Handgriff (6) bevorzugt einen Stab mit Griff, wobei der Stab am Schlitten (5) bevorzugt reversibel fixiert werden kann. Dies erlaubt, dass der Handgriff (6) bei Nichtgebrauch des Dekanters (1) zurückversetzt und der Dekanter (1) platzsparend verstaut werden kann; und/oder
  • liegt der Handgriff (6) in Form des Drehgriffs (92) vor. Dabei kann mit dem Drehgriff (92), jedoch ohne Verstellen der Längsrichtung des Schlittens (5), der Schlitten (5) geneigt werden. Alternativ kann mit dem Drehgriff (92) die Längsrichtung des Schlittens (5) verändert werden und so den Neigungswinkel des Schlittens (5) zur Horizontalen verändert werden.


[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Dekanters (1) weist der Schlitten (5)
  • Antirutschelemente (56) auf zur Aufnahme der Flasche (2), wobei die Antirutschelemente (56) bevorzugt auf Basis von Gummi, Kautschuk, Silikon und/oder Kork sind und/oder an den oberen Kanten der Schlittenseiten (54) oder auf den Auflageflächen (55) angeordnet sind. Die Antirutschelemente (56) verhindern das ungewollte Rutschen der Flasche (2) auf dem Schlitten (5) - und somit das ungewollte Verändern des Neigungswinkels des Schlittens (5), bezogen auf die Horizontale;
  • mindestens ein Befestigungsmittel (10) auf zur reversiblen Befestigung der Flasche (2) am Schlitten (5). Ein geeignetes Befestigungsmittel (10) ist ein Fixierband mit reversibel schliessbarem Verschluss, beispielsweise Klettverschluss oder Klickverschluss. Das Befestigungsmittel (10) wird vorteilhafterweise durch vorbereitete Öffnungen oder Ösen am Schlitten und um die Flasche (2) geführt und mittels Verschluss befestigt; und/oder
  • eine Flaschenbegrenzung (11) auf, wobei die Flaschenbegrenzung (11) im Bereich des Endes des Flaschenboden-Teils (52) angeordnet ist, wobei die Flaschenbegrenzung (11) bevorzugt mittels Verstellschraube (111) am Schlitten (5) reversibel befestigt und in länglicher Richtung verschoben werden kann. Somit dient die Flaschenbegrenzung (11) als Anschlag für den Flaschenboden der Flasche (2) dient, wobei die Flaschenbegrenzung (11) mittels Verstellschraube (111) individuell auf die Höhe resp. Länge der Flasche (2) eingestellt werden kann. Somit erstreckt sich die Flaschenbegrenzung (11) typischerweise über die oberen Kanten der Schlittenseiten (54) und, sofern vorhanden, über die Auflageflächen (55). Die Flaschenbegrenzung (11) hilft dabei die Flasche (2) optimal auf dem Schlitten (5) zu positionieren. Zudem wird damit verhindert, dass die Flasche (2) bei unsachgemässer Befestigung und bei entsprechendem Neigungswinkel nach unten vom Schlitten verrutscht.


[0023] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist der Dekanter (1) einen Rastbolzen (12) auf, welcher die Halterung (4) mit dem Schlitten (5) reversibel verbindet, um den Schlitten (5) in gewünschter Neigung zu arretieren, wobei der Rastbolzen (12) bevorzugt an der Halterung (4) befestigt ist und der Schlitten (5) an der entsprechenden Schlittenseite (54) und im Bereich der Achse (7), jedoch von der Achse (7) gleichmässig beabstandet, eine Vielzahl, insbesondere 3 bis 9, an Öffnungen aufweist, in welche der Rastbolzen (12) zur Arretierung des Schlittens reversibel eingreifen kann. Dadurch kann eine geöffnete, aber noch nicht leere, Flasche problemlos auf dem Schlitten (5) - und somit auf dem Dekanter (1) - fixiert und gelagert werden, ohne dass sie irrtümlich geschwenkt wird, wodurch ungewünschte Turbulenzen entstehen können oder - bei geöffneter Flasche - Flüssigkeit austreten kann.

[0024] Beim erfindungsgemässen Verfahren zum turbulenzfreien Ausschenken von Getränken aus grossen Flaschen (2) mit dem Grossflaschen-Dekanter (1) wird
  • die Flasche (2) auf den Schlitten (5) des Dekanters (1) gelegt und gegebenenfalls am Schlitten (5) befestigt, wobei die Öffnung der Flasche (2) im Bereich des Flaschenausguss-Teils (51) und der Boden der Flasche (2) im Endbereich des längeren Flaschenboden-Teils (52) angeordnet, und
  • mittels Handgriff (6) der Schlitten (5) manuell gekippt, sodass der Flaschenausguss-Teil (51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird, wodurch Flüssigkeit von der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss, insbesondere turbulenzfrei, fliessen kann,
wobei die Flasche (2) geöffnet wird bevor oder nachdem die Flasche (2) auf den Dekanter (1) gelegt wird. Geeignete Gefässe umfassen Gläser und Karaffen.

[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird mit der Verstelleinheit (9) - bevorzugt mit der länglichen Führung (91) und dem Drehgriff (92) - die Position der Achse (7) oder des Federansatzes (822) der Feder (82) in Längsrichtung des Schlittens (5) verändert, um den Schwerpunkt des Schlittens (5) relativ zur Achse (7) oder des Federansatzes (822) zu ändern. Dies erlaubt eine optimale Neigung des Schlittens (5) - und gegebenenfalls der Flasche (2) - in Ruhestellung. Dabei kann die Neigung - relativ zur Horizontalen - sowohl für eine neue, gefüllte Flasche (2) eingestellt werden, wie auch nachdem ein Teil der Flüssigkeit ausgeschenkt wurde, wodurch die Flasche (2) für deren Ruhestellung einen geringeren Neigungswinkel benötigt, ohne dass Flüssigkeit aus der Flasche ausläuft. Dadurch werden Turbulenzen beim Ausschank und/oder beim Zurückstellen der Flasche in die Ruheposition zusätzlich reduziert oder ganz verhindert. Dies gilt, insbesondere wenn die Flasche (2) beispielsweise nur noch zu 50% oder weniger, oder insbesondere nur noch zu 25% oder weniger gefüllt ist.

[0026] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der Boden der Flasche (2) mittels Flaschenbegrenzung (11) und/oder der Flaschenhals der Flasche (2) mittels Befestigungsmittel (10) fixiert. Aufgrund der Flaschenbegrenzung (11) kann die Flasche (2) nicht nach hinten rutschen und das Befestigungsmittel (10) erlaubt eine seitliche Fixierung der Flasche (2) auf dem Schlitten (5) des Dekanters (1).

[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Neigung des Schlittens (5) und somit der Flasche (2) mittels Betätigung des Drehgriffs (92) der Verstelleinheit (9) geändert und gegebenenfalls mittels Rastbolzen (12) fixiert. Dadurch kann der Neigungswinkel der Flasche (2) an deren Grösse und/oder Füllvolumen angepasst werden, wodurch für den turbulenzfreien Ausschank eine kleinere Neigung benötigt wird, wodurch in der Flasche keine oder zumindest weniger Turbulenzen entstehen.

[0028] Der erfindungsgemässe Grossflaschen-Dekanter (1) wird erfindungsgemäss zur Aufnahme von grossen Flaschen (2) verwendet, wobei die Flaschen (2) bevorzugt ein Volumen von mindestens 1.5 Liter, insbesondere von mindestens 3 Liter, aufweisen, und/oder Weinflaschen sind.

[0029] Dabei erfolgt bei der erfindungsgemässen Verwendung der Ausschank der Getränke aus den Flaschen (2) bevorzugt turbulenzfrei.

[0030] Es werden folgende Bezugszeichen verwendet:
1
Grossflaschen-Dekanter (1)
2
Flasche (2)
3
Sockel (3)
4
Halterung (4)
5
Schlitten (5)
51 kürzerer Flaschenausguss-Teil (51)
52 längerer Flaschenboden-Teil (52)
53 Schlittenboden (53)
54 Schlittenseiten (54)
55 Auflagefläche (55) zur Aufnahme der Flaschen (2)
56 Antirutschelemente (56)
6 Handgriff (6)
7 Achse (7)
8 Feder (8)
81 Feder (81), welche in oder an der Achse (7) angeordnet ist
82 Feder (82), welche den Schlitten (5) mit Halterung (4) oder Sockel (3) verbindet
821 Federansatz (821) verbindet Feder (82) mit Halterung (4) oder Sockel (3)
822 Federansatz (822) verbindet Feder (82) mit Schlitten (5)
9 Verstelleinheit (9)
91 längliche Führung (91) 92 Drehgriff (92)
10 mindestens ein Befestigungsmittel (10)
11 Flaschenbegrenzung (11)
111 Verstellschraube (111) der Flaschenbegrenzung (11)
12 Rastbolzen (12)


[0031] Im Folgenden werden nicht-limitierende, bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanters (1) anhand der nachfolgenden Zeichnungen beschrieben. Diese sind nicht einschränkend auszulegen und werden als Bestandteil der Beschreibung verstanden:
Fig. 1a
zeigt beispielhaft eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanters (1) mit einer Zugfeder, welche den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3) verbindet und somit eine Feder (82) darstellt. Der Dekanter (1) umfasst zudem einen Sockel (3), eine Halterung (4), einen Schlitten (5) und einen Handgriff (6). Auf dem Schlitten (5) ist beispielhaft eine grosse Weinflasche gezeigt, welche beispielhaft horizontal auf den Antirutschelementen (56) aufliegt, welche an den Auflageflächen (55) des Schlittens (5) mit Schlittenboden (53) und Schlittenseiten (54) angebracht sind. Der Boden der Flasche (2) grenzt an die Flaschenbegrenzung (11) an, welche im Endbereich des Schlittens (5) angeordnet ist. Die Flaschenbegrenzung (11) umfasst eine Verstellschraube (111), welche unterhalb des Schlittenbodens (53) und am längeren Flaschenboden-Teil (52) angebracht ist, wodurch die Flaschenbegrenzung (11) horizontal verschoben werden. Die Flaschenbegrenzung (11) im Endbereich des Schlittens (5) fixiert die Flasche (2) länglich, wodurch die Flasche (2) nicht nach hinten rutschen kann. Dies ist insbesondere bei grösserer Neigung des Schlittens (5) sehr hilfreich, d.h. wenn die Flasche (2) noch gefüllt ist. Im Bereich des Flaschenhalses der Flasche (2) ist beispielhaft ein Befestigungsmittel (10) in Form eines Bügels angeordnet, welcher über den Ansatz des Flaschenhalses greift. D.h., wenn die Flasche (2) auf den Schlitten (5) gelegt wird, wird der Flaschenhals der Flasche (2) durch den Bügel, d.h. das Befestigungsmittel (10), - oder der Bügel über den Flaschenhals der Flasche (2) - geführt. Dabei wird die Flasche (2) vorher oder anschliessend auf den Schlitten (5) des Dekanters (1) gelegt. Durch das Befestigungselement (10) wird der Flaschenhals - und somit die Flasche (2)-seitlich fixiert, wobei die Flasche (2) geöffnet wird bevor oder nachdem die Flasche (2) auf den Dekanter (1) gelegt wird. Dadurch wird die Öffnung der Flasche (2) im Bereich des Flaschenausguss-Teils (51) und der Boden der Flasche (2) im Endbereich des längeren Flaschenboden-Teils (52) angeordnet. Alternativ oder zusätzlich können weitere Befestigungsmittel (10; nicht dargestellt) beispielsweise in Form von Riemen durch die in beiden Schlittenseiten (54) beispielhaft angeordneten länglichen Öffnungen geführt werden und so eine Flasche (2) beispielsweise mittels Klettverschluss mit dem Schlitten (5) verbunden werden. In der Mitte der Frontseite des vorderen Bereichs des Schlittens (5) ist eine Verstelleinheit (9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff (92) angeordnet. Durch Betätigen des Drehgriffs (92) - und somit der länglichen Führung (91) - ändert sich das Verhältnis des Flaschenausguss-Teils (51) zum Flaschenboden-Teil (52) und somit auch die Position des Schwerpunkts der Flasche auf dem Schlitten (5). Dies wiederum ändert den Neigungswinkel des Schlittens (5) - und somit der Flasche (2). Durch Betätigen des Drehgriffs (92) kann somit der Neigungswinkel der Flasche (2) abhängig von dessen Füllvolumen optimal eingestellt werden. Der Schlitten (5) ist über die Achse (7) mit der Halterung (4) verbunden und kann mittels Handgriff (6) so bewegt werden, dass sich die Flasche neigt, wodurch der Wein turbulenzfrei ausgeschenkt werden kann. Der vordere Bereich des Schlittens (5), d.h. derjenige Bereich des Schlittens, an welchem der Handgriff (6) befestigt ist und über welchem die Öffnung der Flasche (2) liegt, ist über den Federansatz (822) mit einer Feder (8, 82) in Form einer Zugfeder verbunden. Diese wiederum ist an deren anderen Ende über den Federansatz (821) mit der Halterung (4) resp. dem Sockel (3) des Dekanters (1) verbunden. Da die Feder (8, 82) eine Zugfeder darstellt, ist der Federansatz (822), welcher die Feder (82) mit dem Schlitten (5) verbindet, am kürzeren Flaschenboden-Teil (51) befestigt. Obwohl der Schwerpunkt des Schlittens (5) mit Flasche (2) deutlich oberhalb des längeren Flaschenboden-Teils (52) liegt, verhindert die Zugfeder, dass der Schlitten (5) mit Flasche (2) im Bereich der Flaschenbegrenzung (11) nach unten, d.h. in Richtung Sockel (3), kippt. Mittels Handgriff (6) kann der Schlitten (5) unter Beanspruchung der Zugfeder (8, 82) gezielt manuell gekippt werden, sodass der Flaschenausguss-Teil (51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird. Dadurch fliesst - typischerweise turbulenzfrei - Flüssigkeit von der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss (nicht dargestellt).
Fig. 1b
zeigt die Frontansicht des erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanters (1) mit Flasche (2) der Fig. 1a mit Sockel (3), Halterung (4), Schlitten (5), Handgriff (6), Achse (7), Feder (8), Verstelleinheit (9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff (92), sowie das Befestigungsmittel (10). Die Feder (8) ist in Form einer Zugfeder und somit als Feder (82) ausgebildet. Diese verbindet den Schlitten (5) mit der Halterung (4) resp. dem Sockel (3) und stellt somit eine Feder (82) dar. Dabei ist die Feder (82) am Federansatz (821) mit der Halterung (4) resp. dem Sockel (3) und am Federansatz (822) mit dem Schlitten (5) verbunden. An der linken Seite der Halterung (4) befindet sich unterhalb der Achse (7) ein Rastbolzen (12), welcher mit der Halterung (4) verbunden ist und reversibel in eine der an der Schlittenseite (54) des Schlittens (5) angebrachten Öffnungen, welche von der Achse (7) gleichmässig und in gleichem Abstand wie der Rastbolzen (12) beabstandet und parallel zur Halterung (4) angeordnet sindeingreifen kann. Dadurch kann eine geöffnete, aber noch nicht leere, Flasche problemlos auf dem Schlitten (5) - und somit auf dem Dekanter (1) - fixiert und gelagert werden, ohne dass sie irrtümlich geschwenkt wird. Dadurch können ungewünschte Turbulenzen vermieden werden und bei geöffneter Flasche kann bei entsprechendem Neigungswinkel des Schlittens (5) auch keine Flüssigkeit austreten.
Fig. 2a
zeigt analog Fig. 1a beispielhaft eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Grossflaschen.-Dekanters (1) mit Druckfeder, welche den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3) verbindet und somit eine Feder (82) darstellt. Der Dekanter (1) umfasst zudem einen Sockel (3), eine Halterung (4), Schlitten (5), Handgriff (6), Achse (7), Feder (8), Verstelleinheit (9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff (92), Befestigungsmittel (10) und Flaschenbegrenzung (11). Der Schlitten (5) ist in durch die Achse (7) in den kürzeren Flaschenausguss-Teil (51) und den längeren Flaschenboden-Teil (52) unterteilt und umfasst den Schlittenboden (53), Schlittenseiten (54) sowie Auflageflächen (55) zur Aufnahme der Flaschen (2), welche beispielhaft mit einem Antirutschelement (56) in Form einer Kautschuk- oder Silikonbeschichtung versehen ist. Der Schlitten (5) ist über eine Feder (8, 82) in Form einer Druckfeder mit der Halterung (4) resp. Sockel (3) verbunden, um das Neigen des Schlittens (5) zu erschweren und das Neigen des Schlittens (5) mittels Handgriff (6) zu steuern. Der Federansatz (821) verbindet die Feder (8, 82) mit der Halterung (4) resp. dem Sockel (3), und der Federansatz (822) verbindet die Feder (8, 82) mit dem Schlitten (5). Da die Feder (8, 82) eine Druckfeder darstellt, ist der Federansatz (822), welcher die Feder (82) mit dem Schlitten (5) verbindet, am längeren Flaschenboden-Teil (52) befestigt. Obwohl der Schwerpunkt des Schlittens (5) mit Flasche (2) deutlich oberhalb des längeren Flaschenboden-Teils (52) liegt, verhindert die Druckfeder, dass der Schlitten (5) mit Flasche (2) im Bereich der Flaschenbegrenzung (11) nach unten, d.h. in Richtung Sockel (3), kippt. Mittels Handgriff (6) kann der Schlitten (5) unter Beanspruchung der Druckfeder (8, 82) gezielt manuell gekippt werden, sodass der Flaschenausguss-Teil (51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird. Dadurch fliesst - typischerweise turbulenzfrei - Flüssigkeit von der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss (nicht dargestellt).
Fig. 2b
zeigt analog Fig. 1b die Frontansicht des GrossflaschenDekanters (1) mit Flasche (2) der Fig. 2a mit Sockel (3), Halterung (4), Schlitten (5), Handgriff (6), Achse (7), Feder (8), Verstelleinheit (9), länglicher Führung (91) und Drehgriff (92), sowie Befestigungsmittel (10) und Rastbolzen (12). Die Feder (8, 82) ist als Druckfeder ausgebildet, wobei der Federansatz (822), welcher die Feder (82) mit dem Schlitten (5) verbindet, an der Unterseite des längeren Flaschenboden-Teils (52) angeordnet ist.
Fig. 3
zeigt die Aufsicht des erfindungsgemässen GrossflaschenDekanters (1) mit Schenkelfeder, welche in oder an der Achse (7) angeordnet ist und somit eine Feder (81) darstellt. Die Schenkelfeder (8, 81) ist um die Achse (7) angeordnet und mit dieser verbunden um das Neigen des Schlittens (5) zu erschweren. Dadurch kann das Neigen des Schlittens (5) mittels Handgriff (6) für den turbulenzfreien Ausschank gut gesteuert werden. Der Dekanter (1) umfasst zudem einen Sockel (3), eine Halterung (4), Schlitten (5), Handgriff (6), Achse (7), Feder (8), Verstelleinheit (9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff (92), Befestigungsmittel (10) und Flaschenbegrenzung (11) mit Verstellschraube (111). Die Achse (7) des Schlittens (5) unterteilt den Schlitten in einen kürzeren Flaschenausguss-Teil (51) und einen längeren Flaschenboden-Teil (52). Der Schlitten (5) weist zudem beispielhaft einen Schlittenboden (53), zwei Schlittenseiten (54) sowie auf jeder Schlittenseite (54) eine Auflagefläche (55) zur Aufnahme einer Flasche (2) auf. Dabei sind die Auflageflächen (55) bevorzugt mit einem Antirutschelement (56) überdeckt, um das Rutschen der Flasche zu reduzieren oder sogar ganz zu verhindern. Im Endbereich des Flaschenboden-Teils (52) befindet sich die Flaschenbegrenzung (11), welche mittels der im mittleren Bereich des Schlittenbodens (53) angeordneten Verstelleinheit (9) verschoben und so optimal auf die Flaschengrösse angepasst werden kann. In der Mitte der Frontseite des kürzeren Flaschenausguss-Teils (51) ist die Verstelleinheit (9) mit einer länglichen Führung (91) und Drehgriff (92) angeordnet. Durch Betätigen des Drehgriffs (92) - und somit der länglichen Führung (91) - ändert sich das Verhältnis des Flaschenausguss-Teils (51) zum Flaschenboden-Teil (52) und somit die Position des Schwerpunkts der Flasche auf dem Schlitten (5), wodurch der Neigungswinkel des Schlittens (5) - und somit der Flasche (2) - abhängig vom Füllvolumen der Flasche (2) optimal eingestellt werden kann. Mittels Handgriff (6) kann der Schlitten (5) unter Beanspruchung der Schenkelfeder (8, 81) gezielt manuell gekippt werden, sodass der Flaschenausguss-Teil (51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird. Dadurch fliesst - typischerweise turbulenzfrei - Flüssigkeit von der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss (nicht dargestellt).
Fig. 4a
zeigt beispielhaft eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanters (1) mit Spiralfeder, welche seitlich an der Halterung (4) und dem Schlitten (5) an der Achse (7) angeordnet ist. Somit stellt die Spiralfeder eine Feder (81) dar. Die Spiralfeder (8, 81) ist um die Achse (7) angeordnet und mit dieser verbunden um das Neigen des Schlittens (5) zu erschweren. Das äussere Ende der Spiralfeder ist an der Halterung (4) befestigt. Durch diese Anordnung kann das Neigen des Schlittens (5) mittels Handgriff (6) für den turbulenzfreien Ausschank gut gesteuert werden. Der Dekanter (1) umfasst zudem analog Fig. 1a und Fig. 2a einen Sockel (3), eine Halterung (4), einen Schlitten (5) mit einem kürzeren Flaschenausguss-Teil (51) und einem längeren Flaschenboden-Teil (52), einen Handgriff (6), eine Achse (7), Feder (8), Verstelleinheit (9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff (92), Befestigungsmittel (10) und Flaschenbegrenzung (11) mit Verstellschraube (111). Mittels Handgriff (6) kann der Schlitten (5) unter Beanspruchung der Spiralfeder (8, 81) gezielt manuell gekippt werden, sodass der Flaschenausguss-Teil (51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird. Dadurch fliesst - typischerweise turbulenzfrei - Flüssigkeit von der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss (nicht dargestellt).
Fig. 4b
zeigt analog Fig. 1b die Frontansicht des GrossflaschenDekanters (1) mit Flasche (2) der Fig. 4a mit der seitlich angeordneten Spiralfeder (8, 81), sowie mit Sockel (3), Halterung (4), Schlitten (5), Handgriff (6), Achse (7), Feder (8), Verstelleinheit (9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff (92), Befestigungsmittel (10), Rastbolzen (12) sowie die Flaschenbegrenzung (11) mit Verstellschraube (111), welche unterhalb des Schlittenbodens (53) und in der Mitte des Schlittenbodens (53) im Bereich des längeren Flaschenboden-Teils (52) angeordnet ist.



Ansprüche

1. Grossflaschen-Dekanter (1) für den turbulenzfreien Ausschank von Getränken aus grossen Flaschen (2), umfassend einen Sockel (3), eine Halterung (4), einen Schlitten (5) zur Aufnahme der Flaschen (2), sowie einen Handgriff (6) zum manuellen Neigen des Schlittens (5), wobei die Halterung (4) den Schlitten (5) mit dem Sockel (3) verbindet und der Handgriff (6) am Schlitten (5) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass

- der Schlitten (5) über eine Achse (7) mit der Halterung (4) verbunden ist, und

- der Schlitten (5) oder die Achse (7) mit mindestens einer Feder (8) verbunden ist um das Neigen des Schlittens (5) zu erschweren und das Neigen des Schlittens (5) mittels Handgriff (6) zu steuern, wobei

i) die Feder (8) in oder an der Achse (7) angeordnet ist und somit eine Feder (81) darstellt, oder

ii) die Feder (8) den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3) verbindet, und somit eine Feder (82) darstellt, wobei die Feder (82) am Federansatz (821) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3), und am Federansatz (822) mit dem Schlitten (5) verbunden ist.


 
2. Dekanter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (7) rechtwinklig zu den Längsseiten des Schlittens (5) angeordnet ist, wobei die Achse (7) den Schlitten (5) in einen kürzeren Flaschenausguss-Teil (51) und einen längeren Flaschenboden-Teil (52) unterteilt, wobei die Länge des Flaschenausguss-Teils (51) und die Länge des Flaschenboden-Teils (52) in Längsrichtung des Schlittens (5) gemessen werden.
 
3. Dekanter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

i) Feder (81) eine Schenkelfeder, Spiralfeder, Torsionsfeder, Drehfeder oder Federtrommel darstellt, wobei die Schenkelfeder, Torsionsfeder und Drehfeder in oder um die Achse (7), und die Federtrommel bevorzugt ausserhalb des Schlittens (5) und im Aussenbereich der Halterung (4) angeordnet ist, oder

ii) die Feder (82) eine Druckfeder, Gasdruckfeder, Zugfeder oder Gaszugfeder darstellt, wobei die Druckfeder oder Gasdruckfeder mittels Federansatz (822) mit dem Flaschenausguss-Teil (51) und die Zugfeder oder Gaszugfeder mittels Federansatz (822) mit dem Flaschenboden-Teil (52) des Schlittens (5) verbunden ist.


 
4. Dekanter (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5) einen Schlittenboden (53), zwei Schlittenseiten (54) und gegebenenfalls je Schlittenseite (54) eine Auflagefläche (55) zur Aufnahme der Flaschen (2) umfasst.
 
5. Dekanter (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5), insbesondere die Schlittenboden (53), eine Verstelleinheit (9) umfasst an welcher die Achse (7) oder der Federansatz (822) befestigt ist, wodurch die Position der Achse (7) oder des Federansatzes (822) in Längsrichtung des Schlittens (5) reversibel verändert werden kann.
 
6. Dekanter (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinheit (9) mindestens eine längliche Führung (91) mit Gewinde sowie einen Drehgriff (92) umfasst, wobei die Führung (91) an der Achse (7) oder am Federansatz (822) der Feder (82) und der Drehgriff (92) bevorzugt am Schlitten (5) befestigt ist, wobei die Führung (91) mit dem Drehgriff (92) in Längsrichtung des Schlittens (5) reversibel verändert werden kann.
 
7. Dekanter (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (6)

- an einem in vertikaler Richtung zur Achse (7) angeordneten Endbereich des Schlittens (5), insbesondere im Endbereich des Flaschenausguss-Teils (51), angebracht ist, und/oder

- in Form des Drehgriffs (92) vorliegt.


 
8. Dekanter (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5)

- Antirutschelemente (56) aufweist zur Aufnahme der Flasche (2), wobei die Antirutschelemente (56) bevorzugt auf Basis von Gummi, Kautschuk, Silikon und/oder Kork sind und/oder an den oberen Kanten der Schlittenseiten (54) oder auf den Auflageflächen (55) angeordnet sind,

- mindestens ein Befestigungsmittel (10) aufweist zur reversiblen Befestigung der Flasche (2) am Schlitten (5), und/oder

- eine Flaschenbegrenzung (11) aufweist, wobei die Flaschenbegrenzung (11) sich über den Schlitten (5) erstreckt und im Bereich des Endes des Flaschenboden-Teils (52) angeordnet ist, wobei die Flaschenbegrenzung (11) bevorzugt mittels Verstellschraube (111) am Schlitten (5) reversibel befestigt und in länglicher Richtung verschoben werden kann.


 
9. Dekanter (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekanter (1) einen Rastbolzen (12) aufweist, welcher die Halterung (4) mit dem Schlitten (5) reversibel verbindet, um den Schlitten (5) in gewünschter Neigung zu arretieren, wobei der Rastbolzen (12) bevorzugt an der Halterung (4) befestigt ist und der Schlitten (5) im Bereich der Achse (7), jedoch von der Achse (7) gleichmässig beabstandet, eine Vielzahl, insbesondere 3 bis 9, an Öffnungen aufweist, in welche der Rastbolzen (12) reversibel eingreifen kann.
 
10. Verfahren zum turbulenzfreien Ausschenken von Getränken aus grossen Flaschen (2) mit dem Grossflaschen-Dekanter (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass

- Die Flasche (2) auf den Schlitten (5) des Dekanters (1) gelegt und gegebenenfalls am Schlitten (5) befestigt wird, wobei die Öffnung der Flasche (2) im Bereich des Flaschenausguss-Teils (51) und der Boden der Flasche (2) im Endbereich des längeren Flaschenboden-Teils (52) angeordnet wird, und

- Mittels Handgriff (6) der Schlitten (5) manuell gekippt wird, sodass der Flaschenausguss-Teil (51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird, wodurch Flüssigkeit von der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss, insbesondere turbulenzfrei, fliessen kann,

wobei die Flasche (2) geöffnet wird bevor oder nachdem die Flasche (2) auf den Dekanter (1) gelegt wird.
 
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Verstelleinheit (9) die Position der Achse (7) oder des Federansatzes (822) in Längsrichtung des Schlittens (5) verändert wird, um den Schwerpunkt des Schlittens (5) relativ zur Achse (7) oder des Federansatzes (822) zu verändern.
 
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden der Flasche (2) mittels Flaschenbegrenzung (11) und/oder der Flaschenhals der Flasche (2) mittels Befestigungsmittel (10) fixiert wird.
 
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung des Schlittens (5) und somit der Flasche (2) mittels Betätigung des Drehgriffs (92) der Verstelleinheit (9) geändert und gegebenenfalls mittels Rastbolzen (12) fixiert wird.
 
14. Verwendung des Grossflaschen-Dekanters (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Aufnahme von grossen Flaschen (2), wobei die Flaschen (2) bevorzugt ein Volumen von mindestens 1.5 Liter, insbesondere von mindestens 3 Liter, aufweisen, und/oder Weinflaschen sind.
 
15. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausschank der Getränke aus den Flaschen (2) turbulenzfrei erfolgt.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









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