[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Grossflaschen-Dekanter, ein Verfahren
zum turbulenzfreien Ausschenken von Getränken aus grossen Flaschen mit dem Grossflaschen-Dekanter
sowie auf die Verwendung des G rossflaschen-Dekanters.
[0002] Getränke in grossen Flaschen, d.h. Flaschen mit mindestens einem Füllvolumen von
1.5 Liter, können von Hand und ohne Ausschankhilfe aufgrund ihres Gewichts oft nur
erschwert ausgeschenkt werden. Dabei entstehen in der Flasche in aller Regel beim
Ausschenken der Getränke sowie wenn die Flasche wieder zurück in eine beispielsweise
vertikale Position gebracht wird, Turbulenzen. Diese sind jedoch - beispielsweise
in Weinflaschen - oft unerwünscht.
[0003] Um Turbulenzen in grossen - und somit schweren - Flaschen zu vermeiden, gibt es verschiedene
Ausführungen von Grossflaschen-Dekanter. In einer Ausführungsform werden die Dekanter
mit einem Motor ausgestattet, welcher das Neigen der Flaschen steuert. Solche Dekanter
sind jedoch oft unerwünscht, da das Ausschenken von Wein bevorzugt manuell durchgeführt
wird. Zudem erhöht der Motor das Gewicht des Dekanters, wodurch der Transport des
Dekanters erschwert wird. Zudem benötigt der Motor entweder einen Stromanschluss oder
eine Batterie resp. einen Akku. Ein Stromkabel ist oft störend und birgt eine Unfallgefahr.
Und die Batterie muss periodisch ersetzt und der Akku regelmässig aufgeladen werden.
Wird dies zu spät gemacht, besteht Gefahr, dass der Motor plötzlich während des Getränke-Ausschanks
stoppt und die Flasche nicht oder nur schwerlich wieder in vertikaler Richtung verschoben
werden kann.
[0004] In einer anderen - und vielfach bevorzugten - Ausführungsform sind die Dekanter ohne
Motor ausgestattet und werden manuell bedient. Dabei umfassen die Dekanter einen Schlitten,
auf welchem die Flaschen befestigt werden. Der Schlitten ist jeweils über mindestens
zwei starre Elemente mit dem Dekanter-Sockel verbunden, wobei ein Element mittels
Betätigen eines Zahnrads oder Gewindes so verändert wird, dass sich der Winkel - und
somit auch die auf dem Schlitten liegende Flasche - des Schlittens zur Horizontalen
vergrössert, um den Wein auszuschenken.
[0005] Diese Dekanter sind oft sehr aufwändig konstruiert. Somit weisen sie auch ein nicht
zu vernachlässigendes Gewicht auf, wodurch die Dekanter nur mit grossem Aufwand verschoben
werden können. Nachteilig an den bekannten Dekantern ist zudem, dass die Gefahr besteht,
dass zu viel Getränk ausgeschenkt wird, da das Zurückstellen des Schlittens - aufgrund
den vielen Kurbelbewegungen - zu langsam vonstattengeht.
[0006] Somit ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen von Hand bedienbaren Dekanter
ohne Motor für grosse Flaschen bereit zu stellen, welcher nicht zu schwer und somit
gut transportierbar ist. Zudem soll der Dekanter schnell wieder in die Ausgangsposition
bewegt werden können, um ein Überfüllen der abgefüllten Gefässe zu verhindern.
[0007] Diese herausfordernde Aufgabe konnte überraschenderweise gelöst werden mit einem
Grossflaschen-Dekanter (1) für den turbulenzfreien Ausschank von Getränken aus grossen
Flaschen (2), umfassend einen Sockel (3), eine Halterung (4), einen Schlitten (5)
zur Aufnahme der Flaschen (2), sowie einen Handgriff (6) zum manuellen Neigen des
Schlittens (5), wobei die Halterung (4) den Schlitten (5) mit dem Sockel (3) verbindet
und der Handgriff (6) am Schlitten (5) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass
- der Schlitten (5) über eine Achse (7) mit der Halterung (4) verbunden ist, und - der
Schlitten (5) oder die Achse (7) mit mindestens einer Feder (8) verbunden ist um das
Neigen des Schlittens (5) zu erschweren und das Neigen des Schlittens (5) mittels
Handgriff (6) zu steuern, wobei
- i) die Feder (8) in oder an der Achse (7) angeordnet ist und somit eine Feder (81)
darstellt, oder
- ii) die Feder (8) den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3) verbindet,
und somit eine Feder (82) darstellt, wobei die Feder (82) am Federansatz (821) mit
der Halterung (4) oder dem Sockel (3), und am Federansatz (822) mit dem Schlitten
(5) verbunden ist.
[0008] Beansprucht wird auch ein Verfahren zum turbulenzfreien Ausschenken von Getränken
aus grossen Flaschen (2) mit dem erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanter (1), wobei
- Die Flasche (2) auf den Schlitten (5) des Dekanters (1) gelegt und gegebenenfalls
am Schlitten (5) befestigt wird, wobei die Öffnung der Flasche (2) im Bereich des
Flaschenausguss-Teils (51) und der Boden der Flasche (2) im Endbereich des längeren
Flaschenboden-Teils (52) angeordnet wird, und
- Mittels Handgriff (6) der Schlitten (5) manuell gekippt wird, sodass der Flaschenausguss-Teil
(51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird, wodurch Flüssigkeit von
der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss, insbesondere turbulenzfrei, fliessen
kann,
wobei die Flasche (2) geöffnet wird bevor oder nachdem die Flasche (2) auf den Dekanter
(1) gelegt wird.
[0009] Zudem wird auch die Verwendung des erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanters (1)
beansprucht zur Aufnahme von grossen Flaschen (2), wobei die Flaschen (2) bevorzugt
ein Volumen von mindestens 1.5 Liter, insbesondere von mindestens 3 Liter, aufweisen,
und/oder Weinflaschen sind.
[0010] Der erfindungsgemässe Grossflaschen-Dekanter (1), das erfindungsgemässe Verfahren
sowie die erfindungsgemässe Verwendung weisen überraschenderweise viele Vorteile auf.
Der Dekanter (1) ist äusserst einfach in der Handhabe und das Dekantieren von Flüssigkeiten,
d.h. der Ausschank von Getränken wie Wein, kann sehr exakt dosiert werden. Dadurch
wird die Flüssigkeit sowohl beim Ausschank wie auch beim Zurückneigen der Flasche
(2) nur äusserst gering bewegt, wodurch keine Turbulenzen entstehen. Dadurch wird
ein allfälliger Bodensatz in der Flasche (2) nicht aufgewirbelt, was beim Dekantieren
der Flüssigkeit sehr wichtig ist.
[0011] Von grossem Vorteil ist zudem, dass der Schlitten (5) ein natürliches Rückstellvermögen
aufweist, d.h. dass sich der Schlitten nach dem Ausschank aufgrund der Federkraft
automatisch wieder in Richtung der Ausgangsposition zurück neigt, wodurch verhindert
wird, dass zu viel Flüssigkeit ausgeschenkt wird. Der Dekanter (1) hat, insbesondere
im Vergleich zu bekannten Dekantern, zudem ein geringes Gewicht und kann dadurch gut
transportiert werden. Auch werden weniger Einzelteile benötigt, um den Dekanter (1)
herzustellen, wodurch er einfacher und kostengünstiger produziert werden kann. Dies
wiederum ist ein deutlicher Vorteil in der Vermarktung des Dekanters (1). Da er ohne
Motor betrieben wird, benötigt der Dekanter (1) auch keinen Stromanschluss und es
müssen auch keine Batterien ersetzt oder ein Akku aufgeladen werden.
[0012] Der erfindungsgemässe Grossflaschen-Dekanter (1) ist besonders geeignet für den turbulenzfreien
Ausschank von Getränken aus grossen Flaschen (2), d.h. Flaschen mit einem Füllvolumen
von mindestens 1.5 Liter, insbesondere von mindestens 3 Liter. Dabei eignet sich der
Dekanter (1) auch für Flaschen mit einem Füllvolumen von beispielsweise 18 Liter,
wobei die Flaschen in vielen Fällen Weinflaschen sind. Der Schlitten (5) des Dekanters
(1) ist dabei so bemessen, dass der Flaschenbauch der Flaschen (2) auf dem Schlitten
(5) aufliegen kann und zumindest der oberste Teil des Flaschenhals mit der Flaschenöffnung
der Flaschen (2) über den Schlitten (5) hinausragt. Der erfindungsgemässe Dekanter
(1) umfasst keinen Motor.
[0013] Der Dekanter (1) umfasst einen Sockel (3), eine Halterung (4), einen Schlitten (5)
zur Aufnahme der Flaschen (2), sowie einen Handgriff (6) zum manuellen Neigen des
Schlittens (5), wobei die Halterung (4) den Schlitten (5) mit dem Sockel (3) verbindet
und der Handgriff (6) am Schlitten (5) befestigt ist. Dabei ist
- der Schlitten (5) über nur eine Achse (7) mit der Halterung (4) - insbesondere schwenkbar
- verbunden. Der Schlitten (5) kann auf oder über der Achse (7) liegen, oder die Achse
(7) kann beispielsweise durch die Seiten (54) des Schlittens (5) geführt sein; und
- der Schlitten (5) oder die Achse (7) mit mindestens einer Feder (8) verbunden um das
Neigen des Schlittens (5) zu erschweren und das Neigen des Schlittens (5) mittels
Handgriff (6) - insbesondere gezielt - zu steuern, wobei
- i) die Feder (8) in oder an der Achse (7) angeordnet ist und somit eine Feder (81)
darstellt, oder
- ii) die Feder (8) den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3) verbindet,
und somit eine Feder (82) darstellt, wobei die Feder (82) am Federansatz (821) mit
der Halterung (4) oder dem Sockel (3), und am Federansatz (822) mit dem Schlitten
(5) verbunden ist. Ist die Feder (82) über den Federansatz (821) mit der Halterung
(4) verbunden, ist der Federansatz (821) bevorzugt im unteren Bereich der Halterung
(4), insbesondere im unteren Viertel der Halterung (4) und somit in der Nähe des Sockels
(3), angebracht. Massgebend ist dazu die Vertikaldistanz des Sockels (3) zur Achse
(7).
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform des Dekanters (1) ist die Achse (7) rechtwinklig
zu den Längsseiten des Schlittens (5) angeordnet, wobei die Achse (7) den Schlitten
(5) in einen kürzeren Flaschenausguss-Teil (51) und einen längeren Flaschenboden-Teil
(52) unterteilt, wobei die Länge des Flaschenausguss-Teils (51) und die Länge des
Flaschenboden-Teils (52) in Längsrichtung des Schlittens (5) gemessen werden und somit
zusammen der Länge des Schlittens (5) entsprechen.
[0015] In dem die Achse (7) den Schlitten (5) in einen kürzeren Flaschenausguss-Teil (51)
und einen längeren Flaschenboden-Teil (52) unterteilt, liegt der Schwerpunkt des Schlittens
(5) im Bereich des Flaschenboden-Teils (52). Wird nun eine gefüllte Flasche (2) auf
den Schlitten (5) gelegt, sodass der Flaschenbauch auf dem Flaschenboden-Teil (52)
des Schlittens (5) aufliegt, entfernt sich der Schwerpunkt des Schlittens (5) mit
Flasche (2) von der Achse (7). Zudem erhöht sich die Kraft, welche auf die Feder (8)
ausgeübt wird. Dies hat zur Folge, dass sich der Flaschenboden-Teil (52) des Schlittens
(5) automatisch in Richtung Sockel (3) und der Flaschenausguss-Teil (51) nach oben
neigt. Dadurch wird ein Ausfliessen von Getränk auch aus einer vollen Flasche (2)
verhindert. Wird nun die Flasche (2) teilweise entleert, reduziert sich das Gewicht
der Flasche (2), wodurch sich der Schwerpunkt Richtung Achse (7) verändert. Dies wiederum
hat zur Folge, dass sich auch der Neigungswinkel der Flasche (2) - und somit auch
des Schlittens (5) - relativ zur Horizontalen reduziert. Da die Flasche (2) jedoch
weniger Flüssigkeit enthält, fliesst diese nicht aus der Flasche (2). Somit muss die
Flasche (2) beim nächsten Ausschenken weniger geneigt werden, was wiederum zum turbulenzfreien
Ausschank beiträgt.
[0016] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Dekanters (1)
- i) ist die Feder (81), welche in oder an der Achse (7) angeordnet ist, eine Schenkelfeder,
Spiralfeder, Torsionsfeder, Drehfeder oder Federtrommel darstellt, wobei die Schenkelfeder,
Torsionsfeder und Drehfeder in oder um die Achse (7), und die Federtrommel bevorzugt
ausserhalb des Schlittens (5) und im Aussenbereich der Halterung (4) angeordnet ist,
oder
- ii) stellt die Feder (82), welche den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem
Sockel (3) verbindet, eine Druckfeder, Gasdruckfeder, Zugfeder oder Gaszugfeder dar,
wobei die Druckfeder und Gasdruckfeder mittels Federansatz (822) mit dem Flaschenausguss-Teil
(51) und die Zugfeder und Gaszugfeder mittels Federansatz (822) mit dem Flaschenboden-Teil
(52) des Schlittens (5) verbunden ist. Zudem ist die Feder (82) - unabhängig ob Druckfeder,
Gasdruckfeder, Zugfeder oder Gaszugfeder - mittels Federansatz (821) an der Halterung
(4) oder dem Sockel (3) befestigt.
[0017] Dabei wird die Federkraft der Feder (8, 81, 82) sowie die Länge der Feder (82) bevorzugt
so ausgewählt, dass der Schlitten (5) ohne Flasche (2) in Ruhestellung eine Neigung
zur Horizontalen von bis zu 50°, bevorzugt bis zu 30°, insbesondere bis zu 15°, beträgt,
wobei typischerweise der Flaschenboden-Teil (52) tiefer liegt als der Flaschenausguss-Teil
(51). Wird nun eine volle Flasche (2) auf den Schlitten (5) gelegt, beträgt die Neigung
des Schlittens (5) zur Horizontalen bevorzugt bis zu 60°, bevorzugt bis zu 45°, und
insbesondere bis zu 30°. Der Fachmann kann die Federkraft und die Länge der Feder
(82) in Abhängigkeit u.a. vom Gewicht der vollen Flasche (2), der Position des Schlittens
(5) auf resp. an der Achse (7) und somit das Verhältnis des Flaschenausguss-Teils
(51) zum Flaschenboden-Teil (52) des Schlittens (5), vom Ort, wo der Federansatz (822)
am Schlitten - relativ zur Achse (7) - angeordnet ist, sowie auch in Abhängigkeit
der Distanz der Achse (7) zur Sockel (3) auswählen und optimal an den jeweiligen Dekanter
(1) anpassen. Dabei kann ein Dekanter (1) für kleinere Flaschen, beispielsweise 1.5
bis 4.5 Liter, auch eine andere Federkraft und/oder Federlänge aufweisen als ein Dekanter
(1) für grössere Flaschen, beispielsweise 5 bis 18 Liter.
[0018] Der Schlitten (5) des Dekanters (1) umfasst bevorzugt einen Schlittenboden (53),
zwei Schlittenseiten (54) und gegebenenfalls je Schlittenseite (54) eine Auflagefläche
(55) zur Aufnahme der Flaschen (2). Die Auflageflächen (55) erlauben eine bessere
Aufnahme der Flaschen (2), wobei Letztere auch direkt auf die Oberkanten der Schlittenseiten
(54) gelegt werden können. Die Länge des Schlittens (5) entspricht vorteilhafterweise
etwa der Länge des Flaschenbauchs, um eine optimale Aufnahme der Flasche (2) zu gewährleisten.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Schlitten (5) eine Verstelleinheit
(9) an welcher die Achse (7) oder der Federansatz (822) befestigt ist, wodurch die
Position der Achse (7) oder des Federansatzes (822) in Längsrichtung des Schlittens
(5) reversibel verändert werden kann. Dabei ist die Verstelleinheit (9) bevorzugt
am Schlittenboden (53), insbesondere am Flaschenausguss-Teil (51), des Schlittens
(5) angebracht. Dadurch lässt sich der Kraftangriffspunkt der Feder (82) verschieben
und so die Neigung des Schlittens (5) - und der Flasche (2) - in Abhängigkeit der
exakten Lage der Flasche (7) auf dem Schlitten (5) wie auch des Flaschengewichts,
und somit auch in Abhängigkeit des Füllvolumens der Flasche, optimal und reversibel
verschieben, d.h. einstellen.
[0020] Dabei umfasst die Verstelleinheit (9) bevorzugt mindestens eine längliche Führung
(91) mit Gewinde sowie einen daran befestigten Drehgriff oder eine Kurbel, gemeinsam
Drehgriff (92) genannt, wobei die Führung (91) an der Achse (7) oder am Federansatz
(822) der Feder (82) und der Drehgriff (92) bevorzugt am Schlitten (5) befestigt ist,
wobei die Position der länglichen Führung (91) - in Bezug auf die Achse (7) und/oder
den Federansatz (822) mit dem Drehgriff (92) in Längsrichtung des Schlittens (5) reversibel
verändert werden kann. Dadurch ändert sich das Verhältnis des Flaschenausguss-Teils
(51) zum Flaschenboden-Teil (52) und somit auch die Position des Schwerpunkts der
Flasche auf dem Schlitten (5). Dies wiederum erlaubt, dass der Neigungswinkel des
Schlittens (5) - und somit der Flasche (2) - abhängig vom Füllvolumen der Flasche
(2) optimal eingestellt werden kann. Aufgrund der vorhandenen Feder (8) des Dekanters
(1) kann die Neigung des Schlittens (5) zur Horizontalen mittels Handgriff (6) mit
geringerem Kraftaufwand geändert werden, um aus der Flasche (2) turbulenzfrei Flüssigkeit
zu entnehmen, wobei der Neigungswinkel nur gering geändert werden muss. Dies wiederum
erlaubt ein steileres Gewinde der Führung (91), wodurch pro Umdrehung des Drehgriffs
(92) ein grösserer Vorschub geleistet wird. Dabei dient der Drehgriff (92) in der
Regel zur optimierten Neigungseinstellung des Schlittens im Gleichgewicht in Bezug
des Flaschengewichts und der Federkraft, und nicht für den Ausschank. Dieser erfolgt
bevorzugt mittels Betätigung eines separaten Handgriffs (6).
[0021] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Dekanters (1)
- ist der Handgriff (6) an einem in vertikaler Richtung zur Achse (7) angeordneten Endbereich
des Schlittens (5), insbesondere im Endbereich des Flaschenausguss-Teils (51), angebracht.
Dies erlaubt eine optimale Nutzung des Handgriffs (6) mit minimalem Kraftaufwand.
Dabei umfasst der Handgriff (6) bevorzugt einen Stab mit Griff, wobei der Stab am
Schlitten (5) bevorzugt reversibel fixiert werden kann. Dies erlaubt, dass der Handgriff
(6) bei Nichtgebrauch des Dekanters (1) zurückversetzt und der Dekanter (1) platzsparend
verstaut werden kann; und/oder
- liegt der Handgriff (6) in Form des Drehgriffs (92) vor. Dabei kann mit dem Drehgriff
(92), jedoch ohne Verstellen der Längsrichtung des Schlittens (5), der Schlitten (5)
geneigt werden. Alternativ kann mit dem Drehgriff (92) die Längsrichtung des Schlittens
(5) verändert werden und so den Neigungswinkel des Schlittens (5) zur Horizontalen
verändert werden.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Dekanters (1) weist der Schlitten
(5)
- Antirutschelemente (56) auf zur Aufnahme der Flasche (2), wobei die Antirutschelemente
(56) bevorzugt auf Basis von Gummi, Kautschuk, Silikon und/oder Kork sind und/oder
an den oberen Kanten der Schlittenseiten (54) oder auf den Auflageflächen (55) angeordnet
sind. Die Antirutschelemente (56) verhindern das ungewollte Rutschen der Flasche (2)
auf dem Schlitten (5) - und somit das ungewollte Verändern des Neigungswinkels des
Schlittens (5), bezogen auf die Horizontale;
- mindestens ein Befestigungsmittel (10) auf zur reversiblen Befestigung der Flasche
(2) am Schlitten (5). Ein geeignetes Befestigungsmittel (10) ist ein Fixierband mit
reversibel schliessbarem Verschluss, beispielsweise Klettverschluss oder Klickverschluss.
Das Befestigungsmittel (10) wird vorteilhafterweise durch vorbereitete Öffnungen oder
Ösen am Schlitten und um die Flasche (2) geführt und mittels Verschluss befestigt;
und/oder
- eine Flaschenbegrenzung (11) auf, wobei die Flaschenbegrenzung (11) im Bereich des
Endes des Flaschenboden-Teils (52) angeordnet ist, wobei die Flaschenbegrenzung (11)
bevorzugt mittels Verstellschraube (111) am Schlitten (5) reversibel befestigt und
in länglicher Richtung verschoben werden kann. Somit dient die Flaschenbegrenzung
(11) als Anschlag für den Flaschenboden der Flasche (2) dient, wobei die Flaschenbegrenzung
(11) mittels Verstellschraube (111) individuell auf die Höhe resp. Länge der Flasche
(2) eingestellt werden kann. Somit erstreckt sich die Flaschenbegrenzung (11) typischerweise
über die oberen Kanten der Schlittenseiten (54) und, sofern vorhanden, über die Auflageflächen
(55). Die Flaschenbegrenzung (11) hilft dabei die Flasche (2) optimal auf dem Schlitten
(5) zu positionieren. Zudem wird damit verhindert, dass die Flasche (2) bei unsachgemässer
Befestigung und bei entsprechendem Neigungswinkel nach unten vom Schlitten verrutscht.
[0023] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist der Dekanter (1) einen Rastbolzen
(12) auf, welcher die Halterung (4) mit dem Schlitten (5) reversibel verbindet, um
den Schlitten (5) in gewünschter Neigung zu arretieren, wobei der Rastbolzen (12)
bevorzugt an der Halterung (4) befestigt ist und der Schlitten (5) an der entsprechenden
Schlittenseite (54) und im Bereich der Achse (7), jedoch von der Achse (7) gleichmässig
beabstandet, eine Vielzahl, insbesondere 3 bis 9, an Öffnungen aufweist, in welche
der Rastbolzen (12) zur Arretierung des Schlittens reversibel eingreifen kann. Dadurch
kann eine geöffnete, aber noch nicht leere, Flasche problemlos auf dem Schlitten (5)
- und somit auf dem Dekanter (1) - fixiert und gelagert werden, ohne dass sie irrtümlich
geschwenkt wird, wodurch ungewünschte Turbulenzen entstehen können oder - bei geöffneter
Flasche - Flüssigkeit austreten kann.
[0024] Beim erfindungsgemässen Verfahren zum turbulenzfreien Ausschenken von Getränken aus
grossen Flaschen (2) mit dem Grossflaschen-Dekanter (1) wird
- die Flasche (2) auf den Schlitten (5) des Dekanters (1) gelegt und gegebenenfalls
am Schlitten (5) befestigt, wobei die Öffnung der Flasche (2) im Bereich des Flaschenausguss-Teils
(51) und der Boden der Flasche (2) im Endbereich des längeren Flaschenboden-Teils
(52) angeordnet, und
- mittels Handgriff (6) der Schlitten (5) manuell gekippt, sodass der Flaschenausguss-Teil
(51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird, wodurch Flüssigkeit von
der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss, insbesondere turbulenzfrei, fliessen
kann,
wobei die Flasche (2) geöffnet wird bevor oder nachdem die Flasche (2) auf den Dekanter
(1) gelegt wird. Geeignete Gefässe umfassen Gläser und Karaffen.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird mit der Verstelleinheit
(9) - bevorzugt mit der länglichen Führung (91) und dem Drehgriff (92) - die Position
der Achse (7) oder des Federansatzes (822) der Feder (82) in Längsrichtung des Schlittens
(5) verändert, um den Schwerpunkt des Schlittens (5) relativ zur Achse (7) oder des
Federansatzes (822) zu ändern. Dies erlaubt eine optimale Neigung des Schlittens (5)
- und gegebenenfalls der Flasche (2) - in Ruhestellung. Dabei kann die Neigung - relativ
zur Horizontalen - sowohl für eine neue, gefüllte Flasche (2) eingestellt werden,
wie auch nachdem ein Teil der Flüssigkeit ausgeschenkt wurde, wodurch die Flasche
(2) für deren Ruhestellung einen geringeren Neigungswinkel benötigt, ohne dass Flüssigkeit
aus der Flasche ausläuft. Dadurch werden Turbulenzen beim Ausschank und/oder beim
Zurückstellen der Flasche in die Ruheposition zusätzlich reduziert oder ganz verhindert.
Dies gilt, insbesondere wenn die Flasche (2) beispielsweise nur noch zu 50% oder weniger,
oder insbesondere nur noch zu 25% oder weniger gefüllt ist.
[0026] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der Boden der Flasche
(2) mittels Flaschenbegrenzung (11) und/oder der Flaschenhals der Flasche (2) mittels
Befestigungsmittel (10) fixiert. Aufgrund der Flaschenbegrenzung (11) kann die Flasche
(2) nicht nach hinten rutschen und das Befestigungsmittel (10) erlaubt eine seitliche
Fixierung der Flasche (2) auf dem Schlitten (5) des Dekanters (1).
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Neigung des
Schlittens (5) und somit der Flasche (2) mittels Betätigung des Drehgriffs (92) der
Verstelleinheit (9) geändert und gegebenenfalls mittels Rastbolzen (12) fixiert. Dadurch
kann der Neigungswinkel der Flasche (2) an deren Grösse und/oder Füllvolumen angepasst
werden, wodurch für den turbulenzfreien Ausschank eine kleinere Neigung benötigt wird,
wodurch in der Flasche keine oder zumindest weniger Turbulenzen entstehen.
[0028] Der erfindungsgemässe Grossflaschen-Dekanter (1) wird erfindungsgemäss zur Aufnahme
von grossen Flaschen (2) verwendet, wobei die Flaschen (2) bevorzugt ein Volumen von
mindestens 1.5 Liter, insbesondere von mindestens 3 Liter, aufweisen, und/oder Weinflaschen
sind.
[0029] Dabei erfolgt bei der erfindungsgemässen Verwendung der Ausschank der Getränke aus
den Flaschen (2) bevorzugt turbulenzfrei.
[0030] Es werden folgende Bezugszeichen verwendet:
- 1
- Grossflaschen-Dekanter (1)
- 2
- Flasche (2)
- 3
- Sockel (3)
- 4
- Halterung (4)
- 5
- Schlitten (5)
51 kürzerer Flaschenausguss-Teil (51)
52 längerer Flaschenboden-Teil (52)
53 Schlittenboden (53)
54 Schlittenseiten (54)
55 Auflagefläche (55) zur Aufnahme der Flaschen (2)
56 Antirutschelemente (56)
6 Handgriff (6)
7 Achse (7)
8 Feder (8)
81 Feder (81), welche in oder an der Achse (7) angeordnet ist
82 Feder (82), welche den Schlitten (5) mit Halterung (4) oder Sockel (3) verbindet
821 Federansatz (821) verbindet Feder (82) mit Halterung (4) oder Sockel (3)
822 Federansatz (822) verbindet Feder (82) mit Schlitten (5)
9 Verstelleinheit (9)
91 längliche Führung (91) 92 Drehgriff (92)
10 mindestens ein Befestigungsmittel (10)
11 Flaschenbegrenzung (11)
111 Verstellschraube (111) der Flaschenbegrenzung (11)
12 Rastbolzen (12)
[0031] Im Folgenden werden nicht-limitierende, bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemässen
Grossflaschen-Dekanters (1) anhand der nachfolgenden Zeichnungen beschrieben. Diese
sind nicht einschränkend auszulegen und werden als Bestandteil der Beschreibung verstanden:
- Fig. 1a
- zeigt beispielhaft eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanters
(1) mit einer Zugfeder, welche den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel
(3) verbindet und somit eine Feder (82) darstellt. Der Dekanter (1) umfasst zudem
einen Sockel (3), eine Halterung (4), einen Schlitten (5) und einen Handgriff (6).
Auf dem Schlitten (5) ist beispielhaft eine grosse Weinflasche gezeigt, welche beispielhaft
horizontal auf den Antirutschelementen (56) aufliegt, welche an den Auflageflächen
(55) des Schlittens (5) mit Schlittenboden (53) und Schlittenseiten (54) angebracht
sind. Der Boden der Flasche (2) grenzt an die Flaschenbegrenzung (11) an, welche im
Endbereich des Schlittens (5) angeordnet ist. Die Flaschenbegrenzung (11) umfasst
eine Verstellschraube (111), welche unterhalb des Schlittenbodens (53) und am längeren
Flaschenboden-Teil (52) angebracht ist, wodurch die Flaschenbegrenzung (11) horizontal
verschoben werden. Die Flaschenbegrenzung (11) im Endbereich des Schlittens (5) fixiert
die Flasche (2) länglich, wodurch die Flasche (2) nicht nach hinten rutschen kann.
Dies ist insbesondere bei grösserer Neigung des Schlittens (5) sehr hilfreich, d.h.
wenn die Flasche (2) noch gefüllt ist. Im Bereich des Flaschenhalses der Flasche (2)
ist beispielhaft ein Befestigungsmittel (10) in Form eines Bügels angeordnet, welcher
über den Ansatz des Flaschenhalses greift. D.h., wenn die Flasche (2) auf den Schlitten
(5) gelegt wird, wird der Flaschenhals der Flasche (2) durch den Bügel, d.h. das Befestigungsmittel
(10), - oder der Bügel über den Flaschenhals der Flasche (2) - geführt. Dabei wird
die Flasche (2) vorher oder anschliessend auf den Schlitten (5) des Dekanters (1)
gelegt. Durch das Befestigungselement (10) wird der Flaschenhals - und somit die Flasche
(2)-seitlich fixiert, wobei die Flasche (2) geöffnet wird bevor oder nachdem die Flasche
(2) auf den Dekanter (1) gelegt wird. Dadurch wird die Öffnung der Flasche (2) im
Bereich des Flaschenausguss-Teils (51) und der Boden der Flasche (2) im Endbereich
des längeren Flaschenboden-Teils (52) angeordnet. Alternativ oder zusätzlich können
weitere Befestigungsmittel (10; nicht dargestellt) beispielsweise in Form von Riemen
durch die in beiden Schlittenseiten (54) beispielhaft angeordneten länglichen Öffnungen
geführt werden und so eine Flasche (2) beispielsweise mittels Klettverschluss mit
dem Schlitten (5) verbunden werden. In der Mitte der Frontseite des vorderen Bereichs
des Schlittens (5) ist eine Verstelleinheit (9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff
(92) angeordnet. Durch Betätigen des Drehgriffs (92) - und somit der länglichen Führung
(91) - ändert sich das Verhältnis des Flaschenausguss-Teils (51) zum Flaschenboden-Teil
(52) und somit auch die Position des Schwerpunkts der Flasche auf dem Schlitten (5).
Dies wiederum ändert den Neigungswinkel des Schlittens (5) - und somit der Flasche
(2). Durch Betätigen des Drehgriffs (92) kann somit der Neigungswinkel der Flasche
(2) abhängig von dessen Füllvolumen optimal eingestellt werden. Der Schlitten (5)
ist über die Achse (7) mit der Halterung (4) verbunden und kann mittels Handgriff
(6) so bewegt werden, dass sich die Flasche neigt, wodurch der Wein turbulenzfrei
ausgeschenkt werden kann. Der vordere Bereich des Schlittens (5), d.h. derjenige Bereich
des Schlittens, an welchem der Handgriff (6) befestigt ist und über welchem die Öffnung
der Flasche (2) liegt, ist über den Federansatz (822) mit einer Feder (8, 82) in Form
einer Zugfeder verbunden. Diese wiederum ist an deren anderen Ende über den Federansatz
(821) mit der Halterung (4) resp. dem Sockel (3) des Dekanters (1) verbunden. Da die
Feder (8, 82) eine Zugfeder darstellt, ist der Federansatz (822), welcher die Feder
(82) mit dem Schlitten (5) verbindet, am kürzeren Flaschenboden-Teil (51) befestigt.
Obwohl der Schwerpunkt des Schlittens (5) mit Flasche (2) deutlich oberhalb des längeren
Flaschenboden-Teils (52) liegt, verhindert die Zugfeder, dass der Schlitten (5) mit
Flasche (2) im Bereich der Flaschenbegrenzung (11) nach unten, d.h. in Richtung Sockel
(3), kippt. Mittels Handgriff (6) kann der Schlitten (5) unter Beanspruchung der Zugfeder
(8, 82) gezielt manuell gekippt werden, sodass der Flaschenausguss-Teil (51) gesenkt
und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird. Dadurch fliesst - typischerweise turbulenzfrei
- Flüssigkeit von der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss (nicht dargestellt).
- Fig. 1b
- zeigt die Frontansicht des erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanters (1) mit Flasche
(2) der Fig. 1a mit Sockel (3), Halterung (4), Schlitten (5), Handgriff (6), Achse
(7), Feder (8), Verstelleinheit (9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff (92),
sowie das Befestigungsmittel (10). Die Feder (8) ist in Form einer Zugfeder und somit
als Feder (82) ausgebildet. Diese verbindet den Schlitten (5) mit der Halterung (4)
resp. dem Sockel (3) und stellt somit eine Feder (82) dar. Dabei ist die Feder (82)
am Federansatz (821) mit der Halterung (4) resp. dem Sockel (3) und am Federansatz
(822) mit dem Schlitten (5) verbunden. An der linken Seite der Halterung (4) befindet
sich unterhalb der Achse (7) ein Rastbolzen (12), welcher mit der Halterung (4) verbunden
ist und reversibel in eine der an der Schlittenseite (54) des Schlittens (5) angebrachten
Öffnungen, welche von der Achse (7) gleichmässig und in gleichem Abstand wie der Rastbolzen
(12) beabstandet und parallel zur Halterung (4) angeordnet sindeingreifen kann. Dadurch
kann eine geöffnete, aber noch nicht leere, Flasche problemlos auf dem Schlitten (5)
- und somit auf dem Dekanter (1) - fixiert und gelagert werden, ohne dass sie irrtümlich
geschwenkt wird. Dadurch können ungewünschte Turbulenzen vermieden werden und bei
geöffneter Flasche kann bei entsprechendem Neigungswinkel des Schlittens (5) auch
keine Flüssigkeit austreten.
- Fig. 2a
- zeigt analog Fig. 1a beispielhaft eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Grossflaschen.-Dekanters
(1) mit Druckfeder, welche den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel
(3) verbindet und somit eine Feder (82) darstellt. Der Dekanter (1) umfasst zudem
einen Sockel (3), eine Halterung (4), Schlitten (5), Handgriff (6), Achse (7), Feder
(8), Verstelleinheit (9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff (92), Befestigungsmittel
(10) und Flaschenbegrenzung (11). Der Schlitten (5) ist in durch die Achse (7) in
den kürzeren Flaschenausguss-Teil (51) und den längeren Flaschenboden-Teil (52) unterteilt
und umfasst den Schlittenboden (53), Schlittenseiten (54) sowie Auflageflächen (55)
zur Aufnahme der Flaschen (2), welche beispielhaft mit einem Antirutschelement (56)
in Form einer Kautschuk- oder Silikonbeschichtung versehen ist. Der Schlitten (5)
ist über eine Feder (8, 82) in Form einer Druckfeder mit der Halterung (4) resp. Sockel
(3) verbunden, um das Neigen des Schlittens (5) zu erschweren und das Neigen des Schlittens
(5) mittels Handgriff (6) zu steuern. Der Federansatz (821) verbindet die Feder (8,
82) mit der Halterung (4) resp. dem Sockel (3), und der Federansatz (822) verbindet
die Feder (8, 82) mit dem Schlitten (5). Da die Feder (8, 82) eine Druckfeder darstellt,
ist der Federansatz (822), welcher die Feder (82) mit dem Schlitten (5) verbindet,
am längeren Flaschenboden-Teil (52) befestigt. Obwohl der Schwerpunkt des Schlittens
(5) mit Flasche (2) deutlich oberhalb des längeren Flaschenboden-Teils (52) liegt,
verhindert die Druckfeder, dass der Schlitten (5) mit Flasche (2) im Bereich der Flaschenbegrenzung
(11) nach unten, d.h. in Richtung Sockel (3), kippt. Mittels Handgriff (6) kann der
Schlitten (5) unter Beanspruchung der Druckfeder (8, 82) gezielt manuell gekippt werden,
sodass der Flaschenausguss-Teil (51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben
wird. Dadurch fliesst - typischerweise turbulenzfrei - Flüssigkeit von der Flasche
(2) in ein darunter liegendes Gefäss (nicht dargestellt).
- Fig. 2b
- zeigt analog Fig. 1b die Frontansicht des GrossflaschenDekanters (1) mit Flasche (2)
der Fig. 2a mit Sockel (3), Halterung (4), Schlitten (5), Handgriff (6), Achse (7),
Feder (8), Verstelleinheit (9), länglicher Führung (91) und Drehgriff (92), sowie
Befestigungsmittel (10) und Rastbolzen (12). Die Feder (8, 82) ist als Druckfeder
ausgebildet, wobei der Federansatz (822), welcher die Feder (82) mit dem Schlitten
(5) verbindet, an der Unterseite des längeren Flaschenboden-Teils (52) angeordnet
ist.
- Fig. 3
- zeigt die Aufsicht des erfindungsgemässen GrossflaschenDekanters (1) mit Schenkelfeder,
welche in oder an der Achse (7) angeordnet ist und somit eine Feder (81) darstellt.
Die Schenkelfeder (8, 81) ist um die Achse (7) angeordnet und mit dieser verbunden
um das Neigen des Schlittens (5) zu erschweren. Dadurch kann das Neigen des Schlittens
(5) mittels Handgriff (6) für den turbulenzfreien Ausschank gut gesteuert werden.
Der Dekanter (1) umfasst zudem einen Sockel (3), eine Halterung (4), Schlitten (5),
Handgriff (6), Achse (7), Feder (8), Verstelleinheit (9) mit länglicher Führung (91)
und Drehgriff (92), Befestigungsmittel (10) und Flaschenbegrenzung (11) mit Verstellschraube
(111). Die Achse (7) des Schlittens (5) unterteilt den Schlitten in einen kürzeren
Flaschenausguss-Teil (51) und einen längeren Flaschenboden-Teil (52). Der Schlitten
(5) weist zudem beispielhaft einen Schlittenboden (53), zwei Schlittenseiten (54)
sowie auf jeder Schlittenseite (54) eine Auflagefläche (55) zur Aufnahme einer Flasche
(2) auf. Dabei sind die Auflageflächen (55) bevorzugt mit einem Antirutschelement
(56) überdeckt, um das Rutschen der Flasche zu reduzieren oder sogar ganz zu verhindern.
Im Endbereich des Flaschenboden-Teils (52) befindet sich die Flaschenbegrenzung (11),
welche mittels der im mittleren Bereich des Schlittenbodens (53) angeordneten Verstelleinheit
(9) verschoben und so optimal auf die Flaschengrösse angepasst werden kann. In der
Mitte der Frontseite des kürzeren Flaschenausguss-Teils (51) ist die Verstelleinheit
(9) mit einer länglichen Führung (91) und Drehgriff (92) angeordnet. Durch Betätigen
des Drehgriffs (92) - und somit der länglichen Führung (91) - ändert sich das Verhältnis
des Flaschenausguss-Teils (51) zum Flaschenboden-Teil (52) und somit die Position
des Schwerpunkts der Flasche auf dem Schlitten (5), wodurch der Neigungswinkel des
Schlittens (5) - und somit der Flasche (2) - abhängig vom Füllvolumen der Flasche
(2) optimal eingestellt werden kann. Mittels Handgriff (6) kann der Schlitten (5)
unter Beanspruchung der Schenkelfeder (8, 81) gezielt manuell gekippt werden, sodass
der Flaschenausguss-Teil (51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird.
Dadurch fliesst - typischerweise turbulenzfrei - Flüssigkeit von der Flasche (2) in
ein darunter liegendes Gefäss (nicht dargestellt).
- Fig. 4a
- zeigt beispielhaft eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Grossflaschen-Dekanters
(1) mit Spiralfeder, welche seitlich an der Halterung (4) und dem Schlitten (5) an
der Achse (7) angeordnet ist. Somit stellt die Spiralfeder eine Feder (81) dar. Die
Spiralfeder (8, 81) ist um die Achse (7) angeordnet und mit dieser verbunden um das
Neigen des Schlittens (5) zu erschweren. Das äussere Ende der Spiralfeder ist an der
Halterung (4) befestigt. Durch diese Anordnung kann das Neigen des Schlittens (5)
mittels Handgriff (6) für den turbulenzfreien Ausschank gut gesteuert werden. Der
Dekanter (1) umfasst zudem analog Fig. 1a und Fig. 2a einen Sockel (3), eine Halterung
(4), einen Schlitten (5) mit einem kürzeren Flaschenausguss-Teil (51) und einem längeren
Flaschenboden-Teil (52), einen Handgriff (6), eine Achse (7), Feder (8), Verstelleinheit
(9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff (92), Befestigungsmittel (10) und Flaschenbegrenzung
(11) mit Verstellschraube (111). Mittels Handgriff (6) kann der Schlitten (5) unter
Beanspruchung der Spiralfeder (8, 81) gezielt manuell gekippt werden, sodass der Flaschenausguss-Teil
(51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird. Dadurch fliesst - typischerweise
turbulenzfrei - Flüssigkeit von der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss (nicht
dargestellt).
- Fig. 4b
- zeigt analog Fig. 1b die Frontansicht des GrossflaschenDekanters (1) mit Flasche (2)
der Fig. 4a mit der seitlich angeordneten Spiralfeder (8, 81), sowie mit Sockel (3),
Halterung (4), Schlitten (5), Handgriff (6), Achse (7), Feder (8), Verstelleinheit
(9) mit länglicher Führung (91) und Drehgriff (92), Befestigungsmittel (10), Rastbolzen
(12) sowie die Flaschenbegrenzung (11) mit Verstellschraube (111), welche unterhalb
des Schlittenbodens (53) und in der Mitte des Schlittenbodens (53) im Bereich des
längeren Flaschenboden-Teils (52) angeordnet ist.
1. Grossflaschen-Dekanter (1) für den turbulenzfreien Ausschank von Getränken aus grossen
Flaschen (2), umfassend einen Sockel (3), eine Halterung (4), einen Schlitten (5)
zur Aufnahme der Flaschen (2), sowie einen Handgriff (6) zum manuellen Neigen des
Schlittens (5), wobei die Halterung (4) den Schlitten (5) mit dem Sockel (3) verbindet
und der Handgriff (6) am Schlitten (5) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Schlitten (5) über eine Achse (7) mit der Halterung (4) verbunden ist, und
- der Schlitten (5) oder die Achse (7) mit mindestens einer Feder (8) verbunden ist
um das Neigen des Schlittens (5) zu erschweren und das Neigen des Schlittens (5) mittels
Handgriff (6) zu steuern, wobei
i) die Feder (8) in oder an der Achse (7) angeordnet ist und somit eine Feder (81)
darstellt, oder
ii) die Feder (8) den Schlitten (5) mit der Halterung (4) oder dem Sockel (3) verbindet,
und somit eine Feder (82) darstellt, wobei die Feder (82) am Federansatz (821) mit
der Halterung (4) oder dem Sockel (3), und am Federansatz (822) mit dem Schlitten
(5) verbunden ist.
2. Dekanter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (7) rechtwinklig zu den Längsseiten des Schlittens (5) angeordnet ist,
wobei die Achse (7) den Schlitten (5) in einen kürzeren Flaschenausguss-Teil (51)
und einen längeren Flaschenboden-Teil (52) unterteilt, wobei die Länge des Flaschenausguss-Teils
(51) und die Länge des Flaschenboden-Teils (52) in Längsrichtung des Schlittens (5)
gemessen werden.
3. Dekanter (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die
i) Feder (81) eine Schenkelfeder, Spiralfeder, Torsionsfeder, Drehfeder oder Federtrommel
darstellt, wobei die Schenkelfeder, Torsionsfeder und Drehfeder in oder um die Achse
(7), und die Federtrommel bevorzugt ausserhalb des Schlittens (5) und im Aussenbereich
der Halterung (4) angeordnet ist, oder
ii) die Feder (82) eine Druckfeder, Gasdruckfeder, Zugfeder oder Gaszugfeder darstellt,
wobei die Druckfeder oder Gasdruckfeder mittels Federansatz (822) mit dem Flaschenausguss-Teil
(51) und die Zugfeder oder Gaszugfeder mittels Federansatz (822) mit dem Flaschenboden-Teil
(52) des Schlittens (5) verbunden ist.
4. Dekanter (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5) einen Schlittenboden (53), zwei Schlittenseiten (54) und gegebenenfalls
je Schlittenseite (54) eine Auflagefläche (55) zur Aufnahme der Flaschen (2) umfasst.
5. Dekanter (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5), insbesondere die Schlittenboden (53), eine Verstelleinheit (9)
umfasst an welcher die Achse (7) oder der Federansatz (822) befestigt ist, wodurch
die Position der Achse (7) oder des Federansatzes (822) in Längsrichtung des Schlittens
(5) reversibel verändert werden kann.
6. Dekanter (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinheit (9) mindestens eine längliche Führung (91) mit Gewinde sowie
einen Drehgriff (92) umfasst, wobei die Führung (91) an der Achse (7) oder am Federansatz
(822) der Feder (82) und der Drehgriff (92) bevorzugt am Schlitten (5) befestigt ist,
wobei die Führung (91) mit dem Drehgriff (92) in Längsrichtung des Schlittens (5)
reversibel verändert werden kann.
7. Dekanter (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (6)
- an einem in vertikaler Richtung zur Achse (7) angeordneten Endbereich des Schlittens
(5), insbesondere im Endbereich des Flaschenausguss-Teils (51), angebracht ist, und/oder
- in Form des Drehgriffs (92) vorliegt.
8. Dekanter (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (5)
- Antirutschelemente (56) aufweist zur Aufnahme der Flasche (2), wobei die Antirutschelemente
(56) bevorzugt auf Basis von Gummi, Kautschuk, Silikon und/oder Kork sind und/oder
an den oberen Kanten der Schlittenseiten (54) oder auf den Auflageflächen (55) angeordnet
sind,
- mindestens ein Befestigungsmittel (10) aufweist zur reversiblen Befestigung der
Flasche (2) am Schlitten (5), und/oder
- eine Flaschenbegrenzung (11) aufweist, wobei die Flaschenbegrenzung (11) sich über
den Schlitten (5) erstreckt und im Bereich des Endes des Flaschenboden-Teils (52)
angeordnet ist, wobei die Flaschenbegrenzung (11) bevorzugt mittels Verstellschraube
(111) am Schlitten (5) reversibel befestigt und in länglicher Richtung verschoben
werden kann.
9. Dekanter (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekanter (1) einen Rastbolzen (12) aufweist, welcher die Halterung (4) mit dem
Schlitten (5) reversibel verbindet, um den Schlitten (5) in gewünschter Neigung zu
arretieren, wobei der Rastbolzen (12) bevorzugt an der Halterung (4) befestigt ist
und der Schlitten (5) im Bereich der Achse (7), jedoch von der Achse (7) gleichmässig
beabstandet, eine Vielzahl, insbesondere 3 bis 9, an Öffnungen aufweist, in welche
der Rastbolzen (12) reversibel eingreifen kann.
10. Verfahren zum turbulenzfreien Ausschenken von Getränken aus grossen Flaschen (2) mit
dem Grossflaschen-Dekanter (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- Die Flasche (2) auf den Schlitten (5) des Dekanters (1) gelegt und gegebenenfalls
am Schlitten (5) befestigt wird, wobei die Öffnung der Flasche (2) im Bereich des
Flaschenausguss-Teils (51) und der Boden der Flasche (2) im Endbereich des längeren
Flaschenboden-Teils (52) angeordnet wird, und
- Mittels Handgriff (6) der Schlitten (5) manuell gekippt wird, sodass der Flaschenausguss-Teil
(51) gesenkt und der Flaschenboden-Teil (52) angehoben wird, wodurch Flüssigkeit von
der Flasche (2) in ein darunter liegendes Gefäss, insbesondere turbulenzfrei, fliessen
kann,
wobei die Flasche (2) geöffnet wird bevor oder nachdem die Flasche (2) auf den Dekanter
(1) gelegt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Verstelleinheit (9) die Position der Achse (7) oder des Federansatzes (822)
in Längsrichtung des Schlittens (5) verändert wird, um den Schwerpunkt des Schlittens
(5) relativ zur Achse (7) oder des Federansatzes (822) zu verändern.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden der Flasche (2) mittels Flaschenbegrenzung (11) und/oder der Flaschenhals
der Flasche (2) mittels Befestigungsmittel (10) fixiert wird.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung des Schlittens (5) und somit der Flasche (2) mittels Betätigung des Drehgriffs
(92) der Verstelleinheit (9) geändert und gegebenenfalls mittels Rastbolzen (12) fixiert
wird.
14. Verwendung des Grossflaschen-Dekanters (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
9 zur Aufnahme von grossen Flaschen (2), wobei die Flaschen (2) bevorzugt ein Volumen
von mindestens 1.5 Liter, insbesondere von mindestens 3 Liter, aufweisen, und/oder
Weinflaschen sind.
15. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausschank der Getränke aus den Flaschen (2) turbulenzfrei erfolgt.