[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Palette, insbesondere im Format einer Block oder
Euro-Palette, aus Papier, Pappe, Karton und/oder dergleichen mit einem Palettendeck
und wahlweise Palettenblöcken.
[0002] Block und Euro Paletten machen fünfundsiebzig Prozent des Palettenmarktes aus. Aus
Holz gefertigte Paletten werden zwar intensiv genutzt, weisen aber verschiedene Probleme
auf. Diese Paletten sind durch die Konstruktion aus Holz zwar stabil, sind aber reparaturanfällig,
sind relativ schwer und nehmen auch ein erhebliches Volumen ein. Bei einer Größe von
rund einem Quadratmeter werden üblicherweise Paletten mit einer Höhe von sechzehn
Zentimetern eingesetzt.
[0003] In sensiblen Bereichen wie beispielsweise bei der Produktion von Lebensmitteln oder
Arzneimitteln besteht das Problem, daß die Paletten mit Ungeziefer verunreinigt sein
können und nicht keimfrei sind.
[0004] Aus diesem Grund wurden in der Vergangenheit oftmals Paletten aus Kunststoffmaterialien
vorgeschlagen.
[0005] Diese weisen aber oftmals nicht die gewünschte Festigkeit auf, sind ebenso wie Holzpaletten
teuer in der Herstellung, weisen eine ungünstige CO2 Bilanz auf und sind problematisch
in der Entsorgung.
[0006] Die vorliegende Erfindung wählt daher einen anderen Ansatz.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine stabile Palette vorzuschlagen, welche keine Probleme
mit Ungeziefer aufweist und auch in sensiblen Umgebungen eingesetzt werden kann. Zudem
sollen die Produktionskosten, die Transportkosten und auch der CO2 Ausstoß gesenkt
werden.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Palettendeck aus einer
oder mehreren Lagen Papier, Pappe, Karton und/oder dergleichen hergestellt ist und
unter dem Palettendeck Palettenblöcke nach Bedarf anordenbar sind, wobei die Palettenblöcke
ebenfalls aus einer oder mehreren Lagen Papier, Pappe, Karton und/oder dergleichen
hergestellt sein können.
[0009] Hierdurch wird eine stabile, aber dennoch kostengünstig und umweltfreundlich herstellbare
Palette geschaffen. Die Palette kann nach einmaligen Gebrauch recycelt werden, so
daß ein Rücktransport und damit verbundener CO2-Ausstoß vermieden wird. Zudem wird
das Verletzungsrisiko für Benutzer reduziert. Insbesondere wird die Gefahr, sich an
Holzspreißeln zu verletzen ausgeschlossen.
[0010] Dabei hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn das Palettendeck durch mindestens
eine Lage Papier, Pappe oder Karton eingehüllt ist/sind.
[0011] Hiermit wird das Palettendeck durch die einhüllende Lage geschützt. Die einhüllende
Lage ist in der Regel glatt ausgeführt, kann aber auch strukturiert ausgeführt sein.
Bein einer strukturierten Außenlage wird die Reibung zwischen Palettendeck und Ware
erhöht.
[0012] Dabei hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn die einhüllende Lage wasserabweisend
ausgerüstet ist.
[0013] Damit ist die Palette auch in Feuchtbereichen einsetzbar.
[0014] Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es hierbei, wenn eine Imprägnierung, eine Beschichtung,
ein Lackauftrag oder auch ein Liner vorgesehen ist, der die wasserabweisenden Eigenschaften
erzeugt.
[0015] Durch diese Ausrüstungen wird eine sehr gute Feuchtigkeitsunempfindlichkeit erreicht.
[0016] Äußerst vorteilhaft ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auch, wenn die
einhüllende Lage mit Faltlinien, Verschlußlappen und/oder Zwickelecken ausgerüstet
ist.
[0017] Hierdruch kann die einhüllende Lage so gestaltet werden, daß diese vollständig umschließt
und alle Stoßstellen der einhüllenden Lage abdichtet. Gerade durch die Verwendung
von Zwickelecken wird die einhüllende Lage auch an Ecken und Kanten abgedichtet. Der
Eckfalz des Palettendecks ist jedenfalls wasserdicht ausgeführt.
[0018] Ebenso ist es sehr vorteilhaft, wenn die Ecken nach innen oder außen gefaltet sind.
[0019] Hiermit wird eine sehr gute Abdichtung erzielt.
[0020] Sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß auch, wenn die einhüllende Lage eine Tragschicht
umhüllt.
[0021] Damit wird die Tragschicht sehr gut geschützt.
[0022] Gemäß einer weiteren Fortbildung der Erfindung ist es auch sehr vorteilhaft, wenn
die Palettenblöcke am Palettendeck durch Kleben, Klemmen, Rasten, Klammern, Nageln,
Schrauben oder dergleichen befestigt sind.
[0023] Dadurch wird ein sehr stabiles System aus Palettendeck und Palettenblöcken geschaffen.
Es ist dabei auch möglich, die Palettenblöcke nach Bedarf zu verteilen oder gar ganz
auf diese zu verzichten. Ebenso kann die Anzahl der Palettenblöcke verändert werden.
Unterschiedliche Palettendecks sind mit unterschiedlichen Palettenblöcken kombinierbar.
[0024] Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn ein Klebstoffauftrag zwischen Palettendeck und
Palettenblock vorgesehen ist, wobei ein Kontaktkleber, ein Heißkleber, ein Kaltkleber
oder dergleichen vorgesehen sein kann.
[0025] Je nach eingesetztem Klebesystem wird die Palette bereits bei der Herstellung oder
aber bei Gebrauch zusammengesetzt. Diese Klebersysteme können auch zur Befestigung
der einhüllenden Lage und deren Verschluß eingesetzt werden.
[0026] Eine äußerst vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt auch vor, wenn die Tragschicht
aus einem strukturierten Material auf Basis von Papier, Pappe, Karton oder dergleichen
hergestellt ist.
[0027] Strukturiertes Material ist deutlich stabiler wie flachliegendes Papier, Pappe und
Kartonmaterial.
[0028] Dabei hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn das strukturierte Material
als Wellpappe, Wabenpappe, Sinuspappe, gefaltetes, gerolltes, geknicktes, gestecktes
Papier, Pappe oder Karton ausgebildet ist.
[0029] Derartige Ausgestaltungen ergeben eine sehr gute Stabilität.
[0030] Äußerst voteilhaft ist es in diesem Zusammenhang auch, wenn das strukturierte Material
zusammenhängend oder unterbrochen ausgebildet ist.
[0031] Bei beiden Varianten wird eine sehr stabile Tragschicht gebildet.
[0032] Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es, wenn das strukturierte Material lose oder gebunden
ausgebildet ist.
[0033] Beide Varianten führen zu hoher Stabilität.
[0034] Dabei hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn das strukturierte Material
durch ein Bindemittel, beispielsweise Wasserglas, gebunden ist.
[0035] Die Verwendung eines, vorzugsweise biologisch abbaubaren Bindemittels, wie zum Beispiel
Wasserglas sorgt dafür, daß mehere Lagen des strukturierten Materials, die nebeneinander
oder übereinander angeordnet sind, sich gegeneinander nicht verschieben können. Die
Stabilität der Palette wird nochmals erhöht.
[0036] Äußerst vorteilhaft ist es erfindungsgemäß auch, wenn das strukturierte Material
aus Stanz- bzw. Schnittabfällen gebildet ist.
[0037] Die Verwendung von Stanz- bzw. Schnittabfällen ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
Die Stanz- bzw. Schnittabfälle können entweder entsprechend strukturiert werden oder
aber auch lose zusammengefügt und mit einem Bindemittel gebunden werden. In beiden
Fällen ergibt sich ein sehr stabiler Verbund.
[0038] Äußerst vorteilhaft ist es auch, wenn das strukturierte Material derart ausgerichtet
ist, daß die Lagen und/oder die Fasern des Materials im wesentlichen oder wenigstens
im wesentlichen in Richtung der auftretenden Belastung, also vorzugsweise im wesentlichen
oder wenigstens im wesentlichen vertikal ausgerichtet sind.
[0039] Stehende Papierlagen sind besonders stabil. Diese werden durch die erfindungsgemäße
Konstruktion daran gehindert, seitlich auszuweichen. Sind nun auch noch die in den
jeweiligen Lagen enthaltenen Fasern ebenfalls in Richtung der Lagen ausgerichtet,
so wird maximale Druckfestigkeit und Stabilität erreicht, vorausgesetzt, die Lagen
und Fasern werden am seitlichen ausweichen gehindert, was gemäß der erfindungsgemäßen
Lehre durch die Strukturierung und/oder die Bindung sichergestellt wird.
[0040] Ebenfalls ist es erfindungsgemäß denkbar, daß das strukturierte Material derart ausgerichtet
ist, daß die Lagen und/oder die Fasern des Materials im wesentlichen oder wenigstens
im wesentlichen quer zur Richtung der auftretenden Belastung, also vorzugsweise im
wesentlichen oder wenigstens im wesentlichen horizontal ausgerichtet sind.
[0041] Durch eine intelligente Auswahl und Kombination horizontaler Lagen kann ebenfalls
eine hohe Druckfestigkeit und Stabilität erzielt werden. Besonders wenn horizontale
und vertikale Lagen miteinander kombiniert werden, wird in der Regel das Optimum an
Stabilität und Druckfestigkeit erzielt.
[0042] Äußerst vorteilhaft ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auch, wenn die
Anzahl, Anordnung und die Größe der Palettenblöcke und/oder die Größe und Stärke des
Palettendecks variabel ist.
[0043] Durch die Verwendung unterschiedlicher Palettenblöcke hinsichtlich Anzahl, Breite,
Länge und Höhe kann die Palette an die jeweils geplante Verwendung angepasst werden.
Eine deutliche Reduzierung der Palettenhöhe ist bei keinerlei negativen Auswirkungen
hinsichtlich Stabilität und Handhabbarkeit denkbar. Ebenso kann die Größe und Stärke
des Palettendecks an die jeweilige Verwendung angepasst werden. Das nutzbare Volumen
von Transportmöglichkeiten wird so erhöht. Der Totraum wird verringert.
[0044] Gemäß einer weiteren Fortbildung der Erfindung ist es auch sehr vorteilhaft, wenn
das Palettendeck aus recyceltem Papier, oder zu einem großen Anteil aus recyceltem
Papier hergestellt ist.
[0045] Die Verwendung von recyceltem Papier, zumindest zu einem großen Anteil ist effizient
und schont Ressourcen. Zudem können gebrauchte und/oder defekte Palettendecls einfach
über das Altpapier entsorgt werden, ohne einen negativen Einfluß auf die Umwelt zu
erzeugen. Vielmehr wird die Ressource Altpapier hier in einem Kreislauf verwendet.
Der Ausstoß von CO2 wird minimiert.
[0046] Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt vor, wenn das Palettendeck
an seinen Kanten und/oder Ecken mit Vertärkungsteilen aus Papier, Pappe, Kunststoff
oder anderen geeigneten Materialien ausgerüstet ist.
[0047] Hiermit wird die Belastbarkeit des Palettendecks an besonders beanspruchten Stellen
erheblich verbessert. So ist es damit problemlos Möglich, mit Spannmitteln die auf
dem Palettendeck angeordnete Waren zu sichern.
[0048] Weiterhin hat es sich erfindungsgemäß als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn Kufen oder
dergleichen vorgesehen sind, mit denen zwei oder mehr Palettenblöcke verbunden werden,
wobei die Kufen ebenfalls aus Papier, Pappe, Holz und/oder anderen recycelten, vorzugsweise
faserhaltigen Materialien gebildet sind und mit den Palettenblöcken durch Kleben,
Klemmen, Rasten oder dergleichen verbunden sind.
[0049] Hierdurch wird maximale Flexibilität erreicht.
[0050] Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
[0051] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- ein Schaubild der einer erfindungsgemäßen Palette mit Palettendeck und Palettenblöcken,
- Fig. 2
- ein Schaubild derselben Palette von der Unterseite her,
- Fig. 3
- ein Schaubild einer weiteren erfindungsgemäßen Palette mit Palettendeck und Palettenblöcken,
bei der die Decklage des Palettendecks auf der Unterseite verklebt ist,
- Fig. 4
- ein Schaubild dieser Palette von der Unterseite her,
- Fig. 5
- ein Schaubild einer weiteren erfindungsgemäßen Palette mit Palettendeck und Palettenblöcken,
bei der Kufen unter den Palettenblöcken angeordnet sind,
- Fig. 6
- ein Schaubild dieser Palette von der Unterseite her,
- Fig. 7
- ein Schaubild einer weiteren erfindungsgemäßen Palette mit Palettendeck und Palettenblöcken,
bei der die Decklage des Palettendecks auf der Unterseite verklebt ist,
- Fig. 8
- ein Schaubild dieser Palette von der Unterseite her,
- Fig.97
- einen geöffneten Palettenblock,
- Fig. 10
- einen Zuschnitt für eine einhüllende Lage eines Palettenblockes,
- Fig. 11
- einen Zuschnitt für eine einhüllende Lage eines Palettendecks,
- Fig. 12
- eine Darstellung eines möglichen Aufbaus der Tragschicht eines Palettenblocks oder
eines Palettendecks, wobei die Tragschicht als Gefache ausgebildet ist,
- Fig. 13
- eine Darstellung eines weiteren möglichen Aufbaus der Tragschicht eines Palettenblocks
oder eines Palettendecks, wobei die Tragschicht durch gebundene Stanz- bzw. Schnittabfälle
gebildet ist,
- Fig. 14
- eine Darstellung eines weiteren möglichen Aufbaus der Tragschicht eines Palettenblocks
oder eines Palettendecks, wobei die Tragschicht aus gefaltetem Kartonmaterial gebildet
ist,
- Fig. 15
- eine Darstellung eines weiteren möglichen Aufbaus der Tragschicht eines Palettenblocks
oder eines Palettendecks, wobei die Tragschicht aus Wellpappematerial gebildet ist,
und
- Fig. 16
- eine Darstellung eines weiteren möglichen Aufbaus der Tragschicht eines Palettenblocks
oder eines Palettendecks, wobei die Tragschicht aus Sinuskartonmaterial gebildet ist..
[0052] Mit 1 ist in Fig. 1 ein Palettendeck bezeichnet. Das Palettendeck 1 ist auf seiner
Unterseite mit Palettenblöcken 2 versehen, damit ein Unterfahren des Palettendecks
1 mit Flurförderfahrzeugen möglich ist und dieses angehoben und transportiert werden
kann.
[0053] Das Palettendeck 1 ist aus einer einhüllenenden Außenlage 3 und einer inneren Tragschicht
4 gebildet.
[0054] Die Außenlage 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel dabei auf ihrer Außenseite feuchtigkeistunempfindlich
bzw. wasserabweisend ausgerüstet. Diese feuchtigkeitsunempfindliche Ausrüstung kann
durch eine Imprägnierung, Beschichtung oder auch einen Lackauftrag erzeugt sein. Als
Material für die Außenlage 3 kann beispielsweise ein Papier, Pappe, Karton oder dergleichen
eingesetzt werden. Auch die Verwendung strukturierten Materials ist in bestimmten
Fällen denkbar. Struktureriertes Material kann dabei beispielsweise Wellpappe, Wabenkarton
oder dergleichen sein.
[0055] Die innere Tragschicht 4 ist durch eine oder mehrere Lagen aus einem strukturierten
Material gebildet. Hierzu kann Wellpappe, Wabenpappe, Sinuspappe, gefaltetes, gerolltes,
geknicktes, gestecktes Papier, Pappe oder Karton eingesetzt werden. Das strukturierte
Material kann dabei zusammenhängend oder unterbrochen ausgebildet sein. Zudem ist
es denkbar, daß das strukturierte Material lose oder gebunden ausgebildet ist, wobei
ein Bindemittel, beispielsweise Wasserglas, zur Bindung vorgesehen sein kann.
[0056] Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, daß das strukturierte Material aus Stanz-
bzw. Schnittabfällen gebildet ist. Gerade bei Verwendung von Abfallmaterialien ist
die CO2-Bilanz der Palette 1 besonders gut.
[0057] Wesentlich ist, daß das strukturierte Material derart ausgerichtet ist, daß die Lagen
und/oder die Fasern des Materials im wesentlichen oder wenigstens im wesentlichen
in Richtung der auftretenden Belastung oder quer dazu, also vorzugsweise im wesentlichen
oder wenigstens im wesentlichen vertikal oder horizontal ausgerichtet sind.
[0058] Durch eine Kombination beider Ausrichtungen wird eine besonders stabile Tragschicht
4 gewonnen. Die senkrecht ausgerichteten Fasern vermögen nicht auszuweichen, da diese
durch die horizontal ausgerichteten Fasern dies verhindern. Umgekehrt halten aber
auch die vertikalen Fasern die horizontalen.
[0059] Es wird dadurch ein stabiles Gittergerüst geschaffen, das einerseits leicht, aber
dennoch sehr tragfähig ist.
[0060] Die Tragschicht 4 kann dabei beispielsweise, wie in den Fig. 12, 13, 14, 15 und 16
dargestellt Gefache aufweisen (Fig. 12), gebundene Stanz- bzw. Schnittabfälle (Fig.
13) enthalten oder aber gefaltete (Fig. 14), gerollte oder anderweitig geformte Pappstreifen
aufweisen. Auch kann beispielsweise Wellpappe aufgerollt und eingesetzt werden. Ebenso
ist die Verwendung von Wellpappe (Fig. 15) oder Sinuskartonmaterial (Fig. 16) denkbar.
[0061] Durch diese Konstruktion kann die Stärke des Palettendecks je nach gewünschter Festigkeit
bestimmt werden. Auch die Abmessungen der Palettendecks sind frei wählbar.
[0062] Die Außenlage 3 ist aus einem Zuschnitt 51 gebildet, welcher einen mittleren, der
Ausdehnung der Palette 1 entsprechenden Teil 52 aufweist. An den vier Kanten des mittleren
Teils 52 sind Seitenwände 53, 54, 55, und 56 angelenkt. Zwischen zwei aneinander grenzenden
Seitenwänden sind Zwickelecken 57 vorgesehen, welche die jeweilige Ecke beim Auffalten
der Außenlage 3 abdichten. An den vom mittleren Teil 52 wegweisenden Kanten der Seitenwände
53, 54, 55 und 56 sind in diesem Ausführungsbeispiel Klebelaschen 58 vorgesehen, welche
auf die Tragschicht 4 der Palette 1 aufgeklebt werden. Andere, abgedichtete Konstruktionen
der Ecken sind denkbar.
[0063] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist die Verklebung der letzten Decklage auf
der Oberseite angeordnet. Demgegenüber ist beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig.
3 und 4 die Verklebung auf der Unterseite vorgesehen. Auf das Palettendeck treffendes
Wasser kann somit problemlos abfliessen und hat keine Möglichkeit an der Stoßstelle
der Umhüllungslage in den Verbund einzudringen.
[0064] Im in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Palettenblöcke
2 einer Reihe jeweils mit Kufen 9 miteinander verbunden. Die Kufen 9 können dabei
ebenfalls aus Papier, Pappe, Karton, aber auch aus anderen faserhaltigen und nicht
faserhaltigen Materialien gefertigt sein. Denkbar sind auch Kufen 9 aus Holz, Recyclingkunststoff
und dergleichen.
[0065] Um die Tragschicht 4 nun vollständig einzuhüllen wird entweder eine weitere Deckfläche
59 aufgeklebt oder aber zwei der Zuschnitte 51 verwendet und diese auf beiden Seiten
der Tragschicht 4 aufgeklebt.
[0066] Es ist denkbar, daß in den Seitenwänden 53, 54, 55 und 56 Verstärkungen aus Papier,
Pappe, aber auch Kunststoff eingebracht sind oder nach dem Zusammensetzen der Palette
1 Verstärkungen 10 von außen aufgeklebt werden. Gerade im Eck- und Kantenbereich kann
so die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Palette nochmals deutlich verbessert
werden. Auch eine Verstärkung 10 zum Niederzurren der Waren ist so realisierbar. Die
Verstärkungen 10 können beispielsweise an zwei gegenüberliegenden Kanten oder auch
an allen vier Kanten angeordnet sein. Auch Eckverstärkungen sind denkbar.
[0067] Die Palettenblöcke 2 sind nach demselben Prinzip wie das Palettendeck 1 aufgebaut.
[0068] Die Palettenblöcke 2 sind aus einer einhüllenenden Außenlage 23 und einer inneren
Tragschicht 24 gebildet.
[0069] Die Außenlage 23 ist in diesem Ausführungsbeispiel dabei auf ihrer Außenseite feuchtigkeistunempfindlich
bzw. wasserabweisend ausgerüstet. Diese feuchtigkeitsunempfindliche Ausrüstung kann
durch eine Imprägnierung, Beschichtung oder auch einen Lackauftrag erzeugt sein. Als
Material für die Außenlage 23 kann beispielsweise ein Papier, Pappe, Karton oder dergleichen
eingesetzt werden. Auch die Verwendung strukturierten Materials ist in bestimmten
Fällen denkbar. Struktureriertes Material kann dabei beispielsweise Wellpappe, Wabenkarton
oder dergleichen sein.
[0070] Die innere Tragschicht 24 ist durch eine oder mehrere Lagen aus einem strukturierten
Material gebildet. Hierzu kann Wellpappe, Wabenpappe, Sinuspappe, gefaltetes, gerolltes,
geknicktes, gestecktes Papier, Pappe oder Karton eingesetzt werden. Das strukturierte
Material kann dabei zusammenhängend oder unterbrochen ausgebildet sein. Zudem ist
es denkbar, daß das strukturierte Material lose oder gebunden ausgebildet ist, wobei
ein Bindemittel, beispielsweise Wasserglas, zur Bindung vorgesehen sein kann.
[0071] Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, daß das strukturierte Material aus Stanz-
bzw. Schnittabfällen gebildet ist. Gerade bei Verwendung von Abfallmaterialien ist
die CO2-Bilanz der Palette besonders gut.
[0072] Wesentlich ist, daß das strukturierte Material derart ausgerichtet ist, daß die Lagen
und/oder die Fasern des Materials im wesentlichen oder wenigstens im wesentlichen
in Richtung der auftretenden Belastung oder quer dazu, also vorzugsweise im wesentlichen
oder wenigstens im wesentlichen vertikal oder horizontal ausgerichtet sind.
[0073] Durch eine Kombination beider Ausrichtungen wird eine besonders stabile Tragschicht
24 gewonnen. Die senkrecht ausgerichteten Fasern vermögen nicht auszuweichen, da diese
durch die horizontal ausgerichteten Fasern dies verhindern. Umgekehrt halten aber
auch die vertikalen Fasern die horizontalen.
[0074] Es wird dadurch ein stabiles Gittergerüst geschaffen, das einerseits leicht, aber
dennoch sehr tragfähig ist.
[0075] Die Tragschicht 24 kann dabei beispielsweise, wie in den Fig. 12, 13, 14, 15 und
16 dargestellt Gefache aufweisen (Fig. 12), gebundene Stanz- bzw. Schnittabfälle (Fig.
13) enthalten oder aber gefaltete (Fig. 14), gerollte oder anderweitig geformte Pappstreifen
aufweisen. Auch kann beispielsweise Wellpappe aufgerollt und eingesetzt werden. Ebenso
ist die Verwendung von Wellpappe (Fig. 15) oder Sinuskartonmaterial (Fig. 16) denkbar.
[0076] Durch diese Konstruktion kann die Länge, Breite und vor allem die Höhe des Palettenblocks
2 je nach gewünschtem Einsatz bestimmt werden.
[0077] Die Außenlage 23 ist aus einem Zuschnitt 41 gebildet, welcher einen mittleren, der
Längen- und Breiten-Ausdehnung des Palettenblocks 2 entsprechenden Teil 42 aufweist.
An den vier Kanten des mittleren Teils 42 sind Seitenwände 43, 44, 45, und 46 angelenkt.
Zwischen zwei aneinander grenzenden Seitenwänden sind Zwickelecken 47 vorgesehen,
welche die jeweilige Ecke beim Auffalten der Außenlage 23 abdichten. An der vom mittleren
Teil 42 wegweisenden Kante der Seitenwand 43 ist eine Deckfläche 48 angelenkt, welche
auf ihren drei freien Seiten mit Verbindungslaschen 49 ausgerüstet ist.
[0078] Um die Tragschicht 24 nun vollständig einzuhüllen wird die Außenlage 23 aufgefaltet
und mit der Tragschicht 24 verklebt.
[0079] Es ist denkbar, daß in der Bodenwand 42, den Seitenwänden 43, 44, 45 und 46 Verstärkungen
eingebracht sind oder nach dem Zusammenbau des Palettemblocks 2 Verstärkungen von
außen aufgeklebt werden. Gerade im Eckbereich kann so die Stabilität und Widerstandsfähigkeit
des Palettenblocks 2 nochmals deutlich verbessert werden.
[0080] Die Palettenblöcke 2 werden nach Bedarf auf der Unterseite des Palettendecks 1 angeordnet
und mit diesem vorzugsweise verklebt, wobei vorgesehen ist, die Deckfläche 48 mit
dem Palettendeck 1 zu verkleben, so daß die Abdichtung der Außenlage 23 mit den Zwickelecken
47 gegen stehendes Wasser wirken kann. Hierzu können Kontaktkleber, Heißkleber, Kaltkleber
oder dergleichen vorgesehen sein. Auch eine Verbindung durch Klemmen, Rasten, Klammern,
Nageln, Schrauben oder dergleichen ist denkbar. Ebenso denkbar ist die Verwendung
von Palettenblöcken auch Holz, Kunststoff, Metall oder dergleichen, die auch mit Kufen
9 miteinander verbunden sein können, wodurch maximale Flexibilität erzielt wird.
[0081] Gegenüber bekannten Paletten kann die Höhe der Palettenblöcke 2 reduziert werden,
so daß der unerwünschte Totraum bei Nutzung der Paletten deutlich reduziert wird,
ohne Einschränkungen beim Einsatz von Flurförderfahrzeugen hinnehmen zu müssen. Durch
die feuchtigkeistunempfindliche bzw. wasserabweisende Ausrüstung der Außenlagen 3
bzw. 23 kann die Palette auch in feuchten Umgebungen eingesetzt werden. Es wurden
hierbei Standzeiten erzielt, die denen herkömmlicher Paletten nahe kommen.
[0082] Zudem ist aufgrund des eingesetzten Kartonmaterials kein aufwendiges Tauschsystem
für Paletten notwendig. Vielmehr werden die Paletten one-way eingesetzt und dann dem
Papier- bzw. Kartonrecycling zugeführt.
[0083] Dies hilft nicht nur Kontaminationen von Paletten zu vermindern, sondern sorgt auch
dafür, daß CO2 eingespart wird, da der Leertransport von Paletten für das Tauschsystem
entfällt. Zudem kann auf aufwendige Reparaturen von Paletten verzichtet werden.
[0084] Auch in sensiblen Bereichen, wie beispielsweise bei der Arzneimittelproduktion können
die erfindungsgemäßen Paletten eingesetzt werden.
[0085] Beim Transport muss auch nicht darauf geachtet werden, ob sich eventuell Ungeziefer
in die Paletten eingenistet hat. Aufgrund des eingesetzten Materials kann davon ausgegangen
werden, daß diese Probleme nicht vorliegen.
1. Palette, insbesondere im Format einer Block oder Euro-Palette, aus Papier, Pappe,
Karton und/oder dergleichen, mit einem Palettendeck und wahlweise Palettenblöcken,
dadurch gekennzeichnet, daß das Palettendeck aus einer oder mehreren Lagen Papier, Pappe, Karton und/oder dergleichen
hergestellt ist und unter dem Palettendeck Palettenblöcke nach Bedarf anordenbar sind,
wobei die Palettenblöcke ebenfalls aus einer oder mehreren Lagen Papier, Pappe, Karton
und/oder dergleichen hergestellt sein können.
2. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Palettendeck durch mindestens eine Lage Papier, Pappe oder Karton eingehüllt
ist, wobei die einhüllende Lage wasserabweisend ausgerüstet sein kann, wobei eine
Imprägnierung, eine Beschichtung, ein Lackauftrag oder auch ein Liner vorgesehen sein
kann, der die wasserabweisenden Eigenschaften erzeugt.
3. Palette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einhüllende Lage mit Faltlinien, Verschlußlappen und/oder Zwickelecken ausgerüstet
ist, wobei die Ecken nach innen oder nach außen gefaltet sein können.
4. Palette nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einhüllende Lage eine Tragschicht umhüllt.
5. Palette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Palettenblöcke am Palettendeck durch Kleben, Klemmen, Rasten, Klammern, Nageln,
Schrauben oder dergleichen befestigt sind, wobei ein Klebstoffauftrag zwischen Palettendeck
und Palettenblock vorgesehen sein kann, wobei wiederum ein Kontaktkleber, ein Heißkleber,
ein Kaltkleber oder dergleichen vorgesehen sein kann.
6. Palette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschicht aus einem strukturierten Material auf Basis von Papier, Pappe, Karton
oder dergleichen hergestellt ist, wobei das strukturierte Material als Wellpappe,
Wabenpappe, Sinuspappe, gefaltetes, gerolltes, geknicktes, gestecktes Papier, Pappe
oder Karton ausgebildet sein kann.
7. Palette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das strukturierte Material zusammenhängend oder unterbrochen ausgebildet ist.
8. Palette nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das strukturierte Material lose oder gebunden ausgebildet ist, wobei das strukturierte
Material durch ein Bindemittel, beispielsweise Wasserglas, gebunden sein kann.
9. Palette nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das strukturierte Material aus Stanz- bzw. Schnittabfällen gebildet ist.
10. Palette nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das strukturierte Material derart ausgerichtet ist, daß die Lagen und/oder die Fasern
des Materials im wesentlichen oder wenigstens im wesentlichen in Richtung der auftretenden
Belastung, also vorzugsweise im wesentlichen oder wenigstens im wesentlichen vertikal
ausgerichtet sind.
11. Palette nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das strukturierte Material derart ausgerichtet ist, daß die Lagen und/oder die Fasern
des Materials im wesentlichen oder wenigstens im wesentlichen quer zur Richtung der
auftretenden Belastung, also vorzugsweise im wesentlichen oder wenigstens im wesentlichen
horizontal ausgerichtet sind.
12. Palette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl, Anordnung und die Größe der Palettenblöcke und/oder die Größe und Stärke
des Palettendecks variabel ist.
13. Palette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Palettendeck aus recyceltem Papier, oder zu einem großen Anteil aus recyceltem
Papier hergestellt ist.
14. Palette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Palettendeck an seinen Kanten und/oder Ecken mit Vertärkungsteilen aus Papier,
Pappe, Kunststoff oder anderen geeigneten Materialien ausgerüstet ist.
15. Palette nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Kufen oder dergleichen vorgesehen sind, mit denen zwei oder mehr Palettenblöcke verbunden
werden, wobei die Kufen ebenfalls aus Papier, Pappe, Holz und/oder anderen recycelten,
vorzugsweise faserhaltigen Materialien gebildet sind und mit den Palettenblöcken durch
Kleben, Klemmen, Rasten oder dergleichen verbunden sind.