[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontrollierten Erwärmung von Baustoff-Formkörpern
wie Asphalt- oder Betonplatten sowie von Formkörpern anderer Materialien mittels elektromagnetischer
Wellen vorzugsweise im Frequenzbereich der Radiowellen, enthaltend zumindest zwei
hinsichtlich ihrer Feldverteilung aufeinander abgestimmte Elektroden zum Einbringen
der Hochfrequenz-Energie, in deren Einflussbereich sich das zu behandelnde Material
befindet, welche wiederum vorzugsweise über ein elektronisches Anpassnetzwerk mit
einer Hochfrequenz-Spannungsquelle verbunden sind. Ergänzt wird die Vorrichtung in
bevorzugten Varianten durch eine Steuereinheit, wodurch ein weitgehend automatisierter
Betrieb erfolgen kann. Weiterhin ist es vorteilhaft, die Vorrichtung mit einer Einrichtung
zur Zuführung des zu erwärmenden Materials sowie eine zur Abführung des erwärmten
Materials, die wahlweise dieselbe oder eine von der Zuführung verschiedene sein kann,
zu versehen. In einer besonders bevorzugten Variante enthält die Vorrichtung ein Mittel
zur Messung der Temperatur des zu erwärmenden Materials.
[0002] Asphalt ist ein Gemisch einer oder mehrerer Gesteinskomponenten mit einer organischen
Komponente als Bindemittel, wofür meist aus Mineralölfraktionen gewonnenes Bitumen
eingesetzt wird. Bei der dielektrischen Erwärmung erfolgt die Energieabsorption in
der Regel über die Gesteinsphase, selbst, wenn deren Feuchte gering ist. Dies führt
vorteilhafterweise zu einer passiven Erwärmung der organischen Bitumenphase, was das
Risiko einer ungewollten thermischen Schädigung dieser Phase minimiert. Dies trifft
auch für Spezialasphalte zu, die weitere stoffliche Komponenten zur Modifizierung
der Gebrauchseigenschaften enthalten. Aus diesem Grund ist die dielektrische Hochfrequenz-Erwärmung
dazu prädestiniert, Asphalte kontrolliert bis zur Verarbeitungstemperatur von meist
oberhalb von 100°C zu erwärmen. Auf Grund der niedrigen Feuchten und der höheren Eindringtiefen
besitzt die Erwärmung mit Frequenzen im Bereich zwischen 100 kHz und 300 MHz, bevorzugt
zwischen 1 und 50 MHz, hierfür Vorteile im Vergleich zu Mikrowellen-Erwärmung, bei
der typischerweise Frequenzen oberhalb von 500 MHz eingesetzt werden. Innerhalb dieser
Bereiche sind wiederum solche Frequenzen besonders bevorzugt, die für industrielle,
medizinische und wissenschaftliche Arbeiten freigegeben sind (ISM-Frequenzen).
[0003] Die durch Temperatur initiierte oder beschleunigte Schädigung der Bitumenphase ist
in der Regel mit oxidativen Prozessen korreliert. Naturgemäß ist der Zutritt von Luftsauerstoff
vorzugsweise in den Außenbereichen relevant, während im Inneren eine Schädigung weniger
wahrscheinlich ist. Aus diesem Grund kommt der genauen Kontrolle der Temperatur der
Oberflächenbereiche eine besondere Bedeutung zu. Während bei konventionellen Heizverfahren
die Erwärmung über Wärmeleitung von außen nach innen erfolgt, die Oberflächenregion
also die höchste Temperatur aufweist, bietet die dielektrische Erwärmung die Möglichkeit,
unter Nutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Temperaturverteilung zwischen
Außen- und Innenbereich gezielt zu steuern. Die erfindungsgemäße Vorrichtung realisiert
in einem Ausführungsfall außerdem die Option, im Fall einer durch den Wassergehalt
bedingten Überhitzung der Oberfläche durch die Wahl des Elektrodendesigns die Überhitzung
zu kompensieren bzw. auszuschließen.
[0004] Ein weiterer Aspekt, der durch die Temperierung der Oberflächenregion beeinflusst
wird, ist die mechanische Stabilität von Formkörpern beispielsweise aus Asphalt. Die
Gesteins-Bitumen-Mischung zerfällt bei höheren Temperaturen in ein schüttfähiges und
damit verarbeitbares Granulat. Bei einer konventionellen, also über Wärmeleitung getragenen
Erwärmung vergrößert sich durch diesen Prozess die Oberfläche und damit auch der Bereich
der oxidativen Schädigung, noch bevor im Inneren die Solltemperatur erreicht ist,
was meist zu einer Minderung der Gesamtqualität des zu erwärmenden Stoffes führt.
[0005] Asphaltstraßen und -wege bilden ein wesentliches Element der Verkehrsinfrastruktur.
Eine Schädigung über Rissbildung bis hin zum Auftreten von "Schlaglöchern" tritt kontinuierlich
durch Alterung auf, wobei Frost-Tau-Wechsel, saisonale und tägliche Temperaturschwankungen,
Überbelastung sowie UV-Strahlung eine wesentliche Rolle spielen. Dies führt zur Notwendigkeit
der Reparatur von Straßenschäden in Form von Schlaglöchern oder anderen Schäden, da
in der Regel ein kompletter Neubau ökologisch wenig sinnvoll und wirtschaftlich nicht
darstellbar ist. Für die Reparatur bietet Heißasphalt auf Grund der Nachhaltigkeit
und aus Kostenaspekten einige Vorteile gegenüber alternativen Verfahren wie die Verwendung
von Kaltasphalt. Gerade im Winter, wenn Asphaltwerke geschlossen sind oder wenn Reparaturen
während verkehrsarmer Zeiten in der Nacht geplant werden müssen, erfordert der Einsatz
von Heißasphalt aus Flexibilitätsgründen vorzugsweise eine Erwärmung vor Ort. Die
Radiowellen-Technologie, bei der hochfrequente elektromagnetische Wellen eingesetzt
werden, ermöglicht unter Nutzung der erfindungsgemäßen Einrichtung eine Erwärmung
vorgefertigter Asphaltplatten vor Ort bis hin zu der gewünschten Temperatur, um sie
unmittelbar danach im heißen Zustand in das Schlagloch einfüllen zu können.
[0006] Ebenso erlaubt eine thermische Behandlung von Beton dessen Aushärtungsprozess zu
beeinflussen und die Eigenschaften in gewünschter Weise zu bestimmen (vgl. Aushärtung
von Frischbeton,
DE 102013217864 B4 "Verfahren zum Aushärten von hydraulisch abbindenden Baustoffgemischen und Behandlungsvorrichtung").
Auch hier ist mittels Hochfrequenz-Energie eine Erwärmung des Betons bei unterschiedlichen
Gehalten an freiem Wasser, d.h. auch in unterschiedlichen Phasen des Aushärtungsprozesses,
möglich, wofür die erfindungsmäße Vorrichtung einsetzbar ist.
[0007] Eine weitere mögliche Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht in der
Erwärmung von Baustoffkörpern zum Zwecke der Entfernung von Porenwasser, um ggf. anschließend
Zusatzstoffe wie organische Polymere in das Material einbringen zu können. Eine weitere
Anwendungsoption besteht in der Abtötung von potenziell schädigenden Insekten oder
Pilzen nach der Beschaffung oder im Zuge einer Restaurierung.
[0008] Prinzipiell gibt es eine Reihe von etablierten Heizverfahren, bei denen der Energieeintrag
über die Außenflächen des Formkörpers erfolgt und bei denen demzufolge die Wärmeausbreitung
im Inneren auf Wärmeleitungsprozessen beruht. Dies ist naturgemäß mit internen Temperaturgradienten
und damit Temperaturunterschieden verbunden. Je stärker die Überhitzung der Außenflächen
ist, desto schneller erfolgt die Erwärmung im Inneren. Dem sind jedoch Grenzen gesetzt,
die mit der Temperaturempfindlichkeit der Materialien sowie der inneren Spannungsfestigkeit
korreliert sind. Aus diesem Grunde sind die auf Wärmeleitung basierenden Verfahren
wie Heizplatten, Strahler oder Brenner mit erheblichen Nachteilen gerade für thermisch
bruchanfällige Gesteinsarten wie etwa Marmor oder sensible Stoffe mit geringer Wärmeleitung
wie etwa Holz, Wachs oder Asphaltmaterialien verbunden.
[0009] Die dielektrische Erwärmung weist demgegenüber den Vorteil eines Energieeintrages
direkt in das Volumen das Baustoffkörpers auf, was zu wesentlich geringeren internen
Temperaturdifferenzen und damit Materialschädigungen führt. Die dielektrische Erwärmung
im Hochfrequenzbereich ist wiederum gegenüber dem Einsatz von Mikrowellen von Vorteil,
da die Flexibilität gerade auch bei trockenen Materialien höher, die Erwärmung oftmals
homogener ist und die Eindringtiefen größer sind.
[0010] Hinsichtlich des Standes der Technik ist der Einsatz von verschiedenen Varianten
der Hochfrequenz-Erwärmung mit Frequenzen im Bereich zwischen 100 kHz und 300 MHz,
vorzugsweise zwischen 1 und 50 MHz, beschrieben, die sich in Bezug auf die Geometrie
und die Kopplung der eingesetzten Elektroden unterschieden. Im einfachsten Fall werden
parallele Platten- oder Netzelektroden eingesetzt, um ein Material zwischen diesen
Elektroden homogen zu erwärmen [
EP 2354349 A2 "Vorrichtung zur Trocknung und Dekontamination von Mauerwerk, Beton, Holz und anderen
Feststoffen"]. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Erwärmung von Mauerwerk. Ist
der Zugang zum zu erwärmenden Materialkörper nur von einer Seite möglich, so ist ein
oberflächlich angeordnetes binäres Elektrodenarray einsetzbar, wobei der Effekt der
für Hochfrequenz-Strahlung gegebenen Eindringtiefe zur Materialerwärmung auch im Inneren
genutzt wird [
DE 102016107550 A1 und
EP 3236710 B8 "Verfahren und Vorrichtung zur thermischen Behandlung von Feststoffen"]. Der Einsatz
dieser Option ist beispielsweise beim chemikalienfreien Holzschutz bei Parkett oder
Wandvertäfelungen zu bevorzugen. Außerdem kann eine kapazitive Kopplung genutzt werden,
wenn eine Elektrodenanordnung nicht an beiden Seiten kontaktierbar ist, wie dies beispielsweise
für eine feuchte Kellerwand oder einen Kellerboden zutrifft. Hier wird auf einer Seite
eine Arbeitselektrode angeordnet, die von einer geerdeten Schirmung umgeben ist. Auf
der anderen Seite der zu erwärmenden Struktur befindet sich eine leitfähige Struktur,
die mit den vorher genannten Elektroden jeweils eine Kondensatoranordnung bildet und
die den Energieeintrag in das Volumen vermittelt [
DE 102016107547 B3 und
EP 3236711 B1 "Verfahren und Vorrichtung zur nicht-invasiven dielektrischen Erwärmung von Feststoffen"].
Die erfindungsgemäße Vorrichtung greift grundsätzlich auf das erste Prinzip zurück,
stellt jedoch durch das spezielle und angepasste erfindungsgemäße Design, das im Folgenden
näher erläutert wird, die homogene Erwärmung des Baustoffkörpers unter verschiedenen
Bedingungen sicher.
[0011] Insbesondere kann die Vorrichtung dazu verwendet werden, thermisch sensible Materialien,
bei denen ab einer bestimmten Temperatur mit weiterer Temperaturerhöhung zunehmend
unerwünschte Prozesse auftreten, mit ausreichender Homogenität auf Temperaturen zu
erwärmen, die eine Weiterverarbeitbarkeit ermöglichen, aber eine Schädigung weitgehend
ausschließen. In einem fokussierten Anwendungsfeld, der Erwärmung von Asphalt-Formkörpern,
können somit beispielsweise eine Schädigung der organischen Bitumenphase sowie eine
Emission von Schadstoffen wesentlich reduziert werden. Die erfindungsgemäße Abstimmung
der Elektrodeneigenschaften auf das Material mit gegebenenfalls variierender Feuchte
und insbesondere Oberflächen-Feuchte ermöglicht eine ausreichend homogene Erhöhung
der Temperatur. Außerdem wird es auf Basis einer Korrelation von Oberflächen- und
Volumentemperaturen möglich, die Temperaturmessung an der Oberfläche zur Führung des
Prozesses zu nutzen. Hier bietet der eingesetzte Frequenzbereich einen Vorteil beispielsweise
gegenüber Mikrowellen im Frequenzbereich oberhalb von 500 MHz, da dort entweder das
Material ohne ausreichende Feuchte praktisch nicht dielektrisch zu erwärmen ist oder
andererseits bei erhöhter Feuchte im Oberflächenbereich dessen Überhitzung nicht zu
vermeiden ist.
[0012] Somit hat die Beziehung zwischen Innen- und Oberflächentemperatur sowohl eine verfahrenstechnische
(Homogenität zur Vermeidung von thermischen Schädigungen) als auch eine messtechnische
Bedeutung. Aus messtechnischer Sicht spielen für diese Beziehung gerade auch Wärmeverluste
in die Umgebung, entweder über die Elektroden oder über das umgebende Medium eine
Rolle. Zu berücksichtigen ist, dass bei vielen Formkörpern die Innentemperatur kaum
direkt messbar ist, da eine Schädigung des Materials vermieden werden soll, die Materialkonsistenz
das Einbringen von Bohrungen für Sensoren erschwert oder sonstige Gründe die direkte
Temperaturdetektion im Volumen erschweren.
[0013] Da die Zieltemperaturen in der Regel deutlich oberhalb der Umgebungstemperatur liegen,
würden bei homogenem Primärenergieeintrag auf Grund von Wärmeverlusten die Oberflächenbereiche
mit geringerer Aufheizrate erwärmt, was auch zu geringeren Endtemperaturen im entsprechenden
Bereich führt. Um dies zu verhindern, wird die erfindungsgemäße Ausgestaltung der
Erwärmungsvorrichtung unter Verwendung von Radiowellen genutzt, wodurch eine bevorzugte
Erwärmung der von den Wärmeverlusten besonders betroffenen Bereichen wie Ecken und
Kanten ermöglicht werden kann und somit eine Homogenisierung des Temperaturprofils
eintritt.
[0014] Die Feuchte spielt für die Energieabsorption im Material eine große Rolle. Aus diesem
Grund können Wasserfilme an der äußeren Oberfläche oder besonders feuchte Oberflächenbereiche
ebenfalls die Erwärmung mittels Radiowellen stark beeinflussen. Hier würde sogar eine
bevorzugte Erwärmung der Oberflächenbereiche möglich sein, was trotz der Wärmeverluste
zu verbleibenden erhöhten Temperaturen an der Oberfläche führen könnte. Für derartige
Fälle wäre ebenfalls ein erfindungsgemäßes Elektrodendesign einsetzbar, um homogene
Aufheizraten zu erreichen.
[0015] Das Erfordernis einer ausreichend homogenen Erwärmung zum Erreichen der materialtechnischen
Effekte, der Verarbeitbarkeit und der Vermeidung von thermisch bedingten Schädigungen
erfordert eine spezielle Anordnung der einzelnen Komponenten zur Hochfrequenz-Erwärmung,
die auf die dielektrischen Materialeigenschaften abgestimmt ist und die auch die geometrischen
Randbedingungen sowie die Rauigkeit des Formkörpers berücksichtigt. Außerdem sollten
vorzugsweise Komponenten für die Prozessführung wie Beschickungseinrichtungen in das
Design einbezogen sein. Die Rauigkeit und die Notwendigkeit, das behandelte Material
wieder aus der Vorrichtung ausführen zu müssen, bedingen in vielen Fällen, dass ein
Spalt zwischen der Plattenoberfläche bzw. der Oberfläche des Formkörpers und einer,
vorzugsweise der oberen Elektrode, verbleibt. Dieser Luftspalt verändert in signifikanter
Weise die Verteilung des elektrischen Felders im Baustoffkörper und damit die dielektrische
Erwärmung im Materialvolumen. Eine weitere Randbedingung ist das mögliche Vorliegen
einer inhomogenen Feuchteverteilung im Materialkörper, wobei eine erhöhte Feuchte
in den Randbereichen, beispielsweise durch eine Lagerung im Außenbereich, typisch
ist. Auch diese Bereiche erhöhter Feuchte bestimmen auf Grund des signifikanten Einflusses
auf die dielektrischen Eigenschaften die Erwärmung in ihrer räumlichen Ausprägung
maßgeblich.
[0016] Obwohl die erfindungsgemäße Vorrichtung in den meisten Fällen dazu eingesetzt wird,
um eine möglichst homogene Aufheizung des Formkörpers zu erzielen, kann in bestimmten
Einsatzfällen auch eine Überhitzung bzw. Unterkühlung der Oberfläche von Vorteil sein.
Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine Oberflächenbeschichtung zur Strukturbildung
Temperaturen benötigt, die höher sind als die, die verfahrensgemäß im Inneren erzielt
werden sollen. In einem anderen Fall kann es notwendig sein, die Oberflächentemperatur
niedriger zu halten als die Temperatur im Inneren, da zum Beispiel der Luftzutritt
an der Oberfläche zu einer stärkeren Schädigung bei gleicher Temperatur führen würde.
Dabei kann eine Kühlvorrichtung beispielsweise über einen gerichteten Luftstrom wirksam
sein.
[0017] Eine besondere Flexibilität bietet eine erfindungsgemäße Vorrichtung, in der zwei
parallele Plattenelektroden durch eine als Käfig aufgebaute Arbeitselektrode in einem
definierten Abstand von einzelnen Oberflächen des Formkörpers ergänzt wird. In einer
bevorzugten Variante ist diese Arbeitselektrode automatisch in die Vorrichtung einführbar.
In einer besonders bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt die
Arbeitselektrode auf dem elektrischen Potenzial der äußeren Abschirmung und/oder einer
der beiden parallelen Plattenelektroden.
[0018] Zur Lösung der spezifischen Aufgaben der erfindungsgemäßen Vorrichtung wurden verschiedene
definierte Vorrichtungsoptionen entwickelt, die die homogene Erwärmung unterschiedlich
ausgebildeter und unterschiedlich feuchter Materialkörper ermöglichen. In die entsprechenden
Entwicklungen wurden auch das Vorhandensein eines Spaltes (vorzugsweise eines Luftspaltes)
sowie, in bevorzugten Realisierungsweisen, von Beschickungskomponenten für den Formkörper
einbezogen. Verschiedene Realisierungsoptionen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
in den Ausführungsbeispielen exemplarisch dargestellt.
[0019] Im Folgenden ist die Erfindung beispielhaft anhand von Ausführungsbeispielen mit
Bezug auf die Zeichnungen erläutert. Die unterschiedlichen Merkmale der Ausführungsformen
können dabei unabhängig voneinander kombiniert werden, wie es bei den einzelnen vorteilhaften
Ausgestaltungen bereits dargelegt wurde.
[0020] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Gesamtdarstellung der Anlage zur Radiowellen-Erwärmung von Formkörpern,
- Figur 2
- eine Ausführung der Radiowellen-Erwärmungseinheit mit möglichen peripheren Komponenten,
- Figur 3
- eine Ausführung der Radiowellen-Erwärmungseinheit mit weiteren möglichen peripheren
Komponenten,
- Figur 4
- eine exemplarische Detaildarstellung einer technischen Realisierung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 5a
- eine Darstellung der homogenen Erwärmung eines formstabilen isotropen Formkörpers
zu moderaten Temperaturen,
- Figur 5b
- eine Leistungseintragsdichteverteilung des in Figur 5a gepunktet dargestellten Ausschnitts,
- Figur 6a
- eine Darstellung der homogenen Erwärmung eines formstabilen isotropen Formkörpers
mit rauer oder klebriger Oberfläche,
- Figur 6b
- eine Leistungseintragsdichteverteilung des in Figur 6a gepunktet dargestellten Ausschnitts,
- Figur 7a
- eine Darstellung der selektiven Erwärmung bestimmter Bereiche eines formstabilen isotropen
Formkörpers mit rauer oder klebriger Oberfläche: Seite (oben) und obere Kante (unten)
als exemplarische Ausgestaltungen,
- Figur 7b
- ein selektiver Energieeintrag in die kurze Seite (oben) bzw. die obere Kante (unten)
des zu erwärmenden Körpers in Form der Leistungseintragsdichteverteilung des in Figur
7a gepunktet dargestellten Ausschnitts,
- Figur 8a
- eine Darstellung der Realisierung von verschiedenen Erwärmungsmustern für eine selektive
Erwärmung bestimmter Bereiche bzw. eine homogene Erwärmung unter Verwendung einer
zusätzlichen Elektrode: selektive Erwärmung der oberen Kante (oben), homogene Erwärmung
(Mitte) oder selektive Erwärmung der unteren Kante (unten) als exemplarische Ausgestaltungen,
- Figur 8b
- Leistungseintragsdichteverteilungen der in Figur 8a jeweils schwarz gepunktet dargestellten
Ausschnitte für eine selektive Erwärmung der oberen Kante (oben), eine homogene Erwärmung
(Mitte) sowie eine selektive Erwärmung der unteren Kante (unten),
- Figur 9a
- eine Darstellung einer Anordnung eines Formkörpers mit erhöhter Feuchte im Oberflächenbereich,
- Figur 9b
- Temperaturverteilung der Anordnung aus Figur 9a direkt nach einer Radiowellen-Leistungs-anwendung
von 6 kW für 20 min mit einer Starttemperatur von 20°C (293 K),
- Figur 10a
- eine Darstellung einer Anordnung eines Formkörpers mit erhöhter Feuchte im Bereich
der horizontalen Begrenzungsflächen,
- Figur 10b
- Temperaturverteilung der Anordnung aus Figur 10a direkt nach einer Radiowellen-Leistungs-anwendung
von 6 kW für 20 min mit einer Starttemperatur von 20°C (293 K),
- Figur 11a
- eine Darstellung einer Anordnung eines Formkörpers mit erhöhter Feuchte im Bereich
der vertikalen Begrenzungsflächen,
- Figur 11b
- Temperaturverteilung der Anordnung aus Figur 11a direkt nach einer Radiowellen-Leistungsanwendung
von 6 kW für 20 min mit einer Starttemperatur von 20°C (293 K),
- Figur 12a
- eine Darstellung einer Anordnung eines kontrolliert zu erwärmenden Formkörpers mit
sensibler Oberfläche,
- Figur 12b
- Temperaturverteilung der Anordnung aus Figur 12a direkt nach einer Radiowellen-Leistungsanwendung
von 24 kW für 20 min mit einer Starttemperatur von 20°C (293 K),
- Figur 13
- Prinzipskizze für den Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei der Reparatur
eines lokalen Straßenschadens (Schlagloch) und
- Figur 14
- eine Zusammenfassende Darstellung der technischen Realisierung einer modular aufgebauten,
mobilen Anlage zur Radiowellen-Erwärmung von vorkonfektionierten Asphalt-Formkörpern.
[0021] Im Einzelfall beziehen sich die verschiedenen Ausführungsbeispiele auf
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten und vorzugsweise homogenen Erwärmung
von Formkörpern mit isotropen dielektrischen Eigenschaften,
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten und vorzugsweise homogenen Erwärmung
von Formkörpern mit rauer Oberfläche mit der Notwendigkeit eines Spaltes zwischen
einer Elektrode und einer Formkörperoberfläche,
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten Erwärmung mit selektiv erhöhtem
Energieeintrag in bezüglich des Wärmeabflusses exponierten Stellen wie Kanten oder
Seiten an materialbezogen isotropen Formkörpern mit und ohne rauer Oberfläche, gegebenenfalls
mit der Notwendigkeit eines Spaltes zwischen einer Elektrode und der Formkörperoberfläche,
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten und vorzugsweise homogenen Erwärmung
mit einer zusätzlichen Arbeitselektrode, vorzugsweise mit einstellbarem Potenzial
bezüglich der anderen beiden Elektroden,
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten und vorzugsweise homogenen Erwärmung
von Formkörpern mit einem Wasserfilm im gesamten oberflächennahen Bereich,
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten und vorzugsweise homogenen Erwärmung
von Formkörpern mit einem Wasserfilm im Bereich einer horizontal angeordneten Oberfläche,
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten und vorzugsweise homogenen Erwärmung
von Formkörpern mit einem Wasserfilm im vertikal angeordneten Randbereich und
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer zusätzlichen Kühleinrichtung.
[0022] Die Flexibilität der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht darüber hinaus den
Einsatz für weitere Anwendungen bei der dielektrischen Erwärmung durch Hochfrequenz-Energie.
[0023] Die Gesamtanlage zur Radiowellen-Erwärmung von Formkörpern wird in der Figur 1 veranschaulicht.
[0024] Eine hochfrequente Spannungsquelle 1, in der Regel ein Radiowellen-Generator, ist
vorzugsweise über eine Koaxialkabel 2 in einer bevorzugten Ausführung über ein elektronisches
Anpassnetzwerk 3 und Leitungen 4 mit mindestens zwei Elektroden 5 und 6 verbunden.
Der Generator 1 kann auch direkt mit den Elektroden 5 und 6 verbunden sein, dies führt
allerdings in der Regel zu einer nicht optimalen Energieübertragung und einer verringerten
energetischen Effizienz der Erwärmung. Im Einflussbereich der mindestens zwei Elektroden
5 und 6 befindet sich der zu erwärmende Formkörper 7. Bevorzugt ist eine horizontale
Anordnung von plattenförmigen, planparallelen Elektroden 5 und 6, weil dadurch die
beste Feldhomogenität gesichert werden kann. Die Gestaltung der Elektroden wird in
den Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. In einer bevorzugten Ausführungsvariante
befindet sich oberhalb des Formkörpers 7 und unterhalb einer Elektrode 6 ein Luftspalt
8. In einer bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen Anordnung ist die Anordnung
mit mindestens einem Mittel 9 zur Messung der Temperatur des Formkörpers, bevorzugt
der Oberflächentemperatur, versehen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante
sind Generator 1 und Mittel zum Messen der Temperatur 9 mit einer Steuereinheit 10
verbunden, wodurch vorzugsweise durch Einstellung und prozessspezifische zeitliche
Anpassung der Hochfrequenz-Leistung ein vordefinierter Aufheizprozess realisiert werden
kann. Unter dem Begriff Steuereinheit sollen hier alle Optionen zur Erreichung von
Aufgaben einer Steuerung- und Regelung zusammengefasst werden. Dabei kann es sich
bevorzugt beispielsweise um eine feste elektrische Schaltung, eine interne Steuereinheit
von Generator und/oder elektronischem Anpassnetzwerk, eine speicherprogrammierbare
Steuerung, ein externes Computersystem oder eine Kombination dieser Varianten handeln.
Auch wird unter dem Begriff Steuereinheit nicht zwingend eine lokal abgegrenzte bzw.
lokal abgrenzbare Komponente verstanden. Es ist alternativ auch möglich, dass die
Steuereinheit mehrere dezentral angeordnete (Teil-)Komponenten umfasst, die miteinander
wirkverbunden sind und somit die Steuerung der hochfrequenten Spannungsquelle realisieren.
In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist das Elektrodensystem von einer elektromagnetischen
Abschirmung 11 umgeben, wobei in einer bevorzugten Realisierungsoption eine der Elektroden
5, die dann als "kalte" Elektrode bezeichnet wird, mit der Abschirmung 11 elektrisch
leitend verbunden sein kann. Die Anlage kann in einer Ausführungsvariante durch ein
Mittel zur Messung der elektrischen Feldstärke 12 ergänzt werden, welches wiederum
mit der Steuereinheit 10 verbunden sein kann. Dies ermöglicht zum Zwecke der Arbeits-
und Betriebssicherheit ein Abschalten der Leistung bei zu hohen auftretenden Feldstärken.
Die Vorrichtung kann in einer bevorzugten Ausführungsvariante mit Mitteln zum Zu-
und Abführen des Formkörpers 7 bzw. des thermisch behandelten Materials versehen sein,
was in der folgenden Figur 2 als Detailansicht dargestellt ist und im Folgenden näher
erläutert wird.
[0025] In einer Ausführungsvariante ist in der Nähe der Elektroden ein Mittel 13 zum Zuführen
des Formkörpers 7 in den Raum im Einflussbereich der Elektroden 5 und 6, vorzugsweise
zwischen den Elektroden 5 und 6, angeordnet. In einer besonders bevorzugten Variante
wird dies durch ein Vorratsbehälter 14 für Formkörper 7 ergänzt. Vorzugsweise leistet
eine Transportvorrichtung 15 die Zuführung der Formkörper 7 in den Wirkungsbereich
der Elektroden 5 und 6. Die Positionierung des Formkörpers 7 im Bereich der Elektroden
5 und 6 kann in bevorzugter Weise mit Hilfe einer Hubvorrichtung 16 erfolgen.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsvariante wird das Material des Formkörpers 7, dessen
Konsistenz sich während des Erwärmungsvorganges geändert haben kann und in einer bevorzugten
Prozessvariante schüttfähig geworden ist, durch eine Schiebevorrichtung 17 aus dem
Bereich der Elektroden 5 und 6 entfernt und vorzugsweise einem Vorratsbehälter 18
zugeführt. Bei dem Behälter 18 handelt es sich vorzugsweise um einen Thermobehälter
mit geringen Wärmeverlusten in die Umgebung. Zur Verbesserung des Vorganges der Befüllung
kann in der Nähe des Vorratsbehälters 18 ein Trichter 19 angeordnet sein. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann durch weitere Komponenten ergänzt werden, um die Funktionalität für
die jeweils spezifischen Anwendungen zu verbessern.
[0027] In einer anderen bevorzugten Variante gemäß Figur 3 der erfindungsgemäßen Vorrichtung
befindet sich in der Nähe der Elektroden 5 und 6 ein Auslass 20 zum Entfernen des
Formkörpers 7. Eine solche Vorrichtung wird vorzugsweise eingesetzt, wenn der Formkörper
7 während der thermischen Behandlung formstabil oder im Wesentlichen formstabil bleibt.
Zur Steuerung des Potenzialverlaufs und des Energieeintrages können die beiden Elektroden
5 und 6 in einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch eine
zusätzliche Elektrode 21 mit einstellbarem Potenzial ergänzt werden. Es ist außerdem
in einer bevorzugten Ausführungsvariante möglich, bestimmte Bereiche oder Oberflächen
des Formkörpers gezielt mittels einer Kühleinrichtung 22 zu kühlen, um eine thermische
Schädigung des Materials an der Oberfläche zu vermeiden.
[0028] Durch eine Variation des Designs der Elektroden 5 und 6 und gegebenenfalls 21 kann
für ein breites Spektrum an Formkörpern und Materialien der Erwärmungsvorgang nach
bestimmten Kriterien (Endtemperatur und Homogenität der Temperaturprofile) optimal
gestaltet werden. Dies wird im Folgenden für die bereits genannten spezifischen Einsatzfälle
näher erläutert.
[0029] Die Ausführungsbeispiele illustrieren auch mögliche Varianten der technischen Umsetzung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, von denen eine exemplarisch nochmals in Figur 4
dargestellt ist.
Erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten Erwärmung eines isotropen formstabilen
Formkörpers mit geringem Wärmeabtransport über die Seitenflächen
[0030] In diesem Fall wird ein Elektrodendesign verwendet, bei dem die Elektroden in ihrer
Fläche mindestens die Fläche des Formkörpers besitzen und damit der Formkörper komplett
zwischen den Elektroden angeordnet werden kann. Um die notwendige Spannung zu reduzieren,
wird vorzugsweise die geringste Dicke des Festkörpers als Elektrodenabstand gewählt.
[0031] In einer bevorzugten Ausführung ragen beide Elektroden an allen Seiten über den Formkörper
hinaus (Figur 5a). Beide flächigen Elektroden berühren die Oberfläche des Formkörpers.
Ein mögliches Anwendungsbeispiel hierfür ist eine Holzstruktur mit ebenen Oberflächen,
die durchgängig auf Temperaturen 70°C erwärmt werden soll, um darin enthaltene Holzschädlinge
abzutöten. Dieses Problem existiert beispielsweise teilweise für importierte Hölzer,
die noch Schädlingslarven enthalten können. Es ist bekannt, dass derartige Temperaturen
ausreichen, um eine letale Wirkung zu erzielen. Bei einer Erwärmung auf moderate Temperaturen
spielen Wärmeverluste in die Umgebung eine geringere Rolle und erfordern gegebenenfalls
keine besonderen Maßnahmen zur Kompensation dieser Wärmeverluste. Die Simulation der
Leistungseintragsdichte in Figur 5b zeigt, dass durch die überstehenden Elektroden
im Randbereich ein weitgehend homogenes Feld realisiert werden kann, was wiederum
die Grundlage für eine homogene Erwärmung darstellt. Bei der technischen Umsetzung
könnte der Auslass 20 in Figur 3 und Figur 4 genutzt werden.
Erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten Erwärmung von Formkörpern mit rauer
bzw. klebriger Oberfläche mit der Notwendigkeit eines Spaltes zwischen einer Elektrode
und Formkörperoberfläche
[0032] Diese Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist besonders für Formkörper
prädestiniert, die über raue Oberflächen verfügen und die somit keinen idealen Kontakt
zwischen Elektroden und Oberfläche gewährleisten.
[0033] Beispiele hierfür sind Holzformkörper mit Oberflächenmodellierungen sowie Formkörper
aus Asphalt, Beton oder anderen mineralischen Baustoffen. Die entsprechende Situation,
die einen Luftspalt sinnvoll erscheinen lässt, ist auch gegeben, wenn auf Grund klebriger
Oberflächen zu Beginn oder während der Aufheizung der Kontakt zu den Elektrodenflächen
möglichst minimiert gestaltet und die Entfernung des Formkörpers nach der Erwärmung
aus der Anordnung unterstützt werden soll. Ein anderes Beispiel für die Nutzung dieser
Anordnung ist die Randbedingung, dass der Formkörper an fünf Seiten möglichst nicht
mechanisch belastet werden soll. In den genannten Fällen ist eine erfindungsgemäße
Anordnung gemäß Figur 6a zu wählen, die einen Luftspalt zwischen Materialoberfläche
und mindestens einer Elektrode gewährleistet. Vorzugsweise wird der Luftspalt zwischen
Oberfläche und spannungsführender, "heißer" Elektrode realisiert. Der Spalt kann auch
mit einem anderen Medium gefüllt oder evakuiert sein, wenn die Vorrichtung in einer
entsprechenden Atmosphäre oder im Vakuum betrieben wird. Auch in diesem Fall werden
die Elektroden in bevorzugten Ausführungsvarianten so gestaltet, dass sie über den
Formkörper hinausragen. Die resultierende Leistungseintragsdichte ist exemplarisch
in Figur 6b für die Anordnung aus Figur 6a dargestellt. Durch erhöhte Wärmeverluste
über die Seitenflächen, die bei der Simulation entsprechend berücksichtigt wurden,
ergeben sich bei geeigneter Auslegung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weitgehend
homogene Temperaturprofile.
Erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten Erwärmung eines Formkörpers mit selektiv
erhöhtem Energieeintrag in bezüglich des Wärmeabflusses exponierten Stellen wie Kanten
oder Seiten mit oder ohne Überhitzung des Randbereiches
[0034] Es gibt eine Reihe von Einsatzfällen, bei denen ein erhöhter Energieeintrag in die
Seitenflächen des Formkörpers realisiert werden muss. Einerseits können damit erhöhte
Wärmeabflüsse in die Umgebung kompensiert werden, was zu einer homogenen Temperaturverteilung
im gesamten Formkörper einschließlich des Randbereiches führt. Andererseits kann es
gewünscht sein, den Seitenbereich höheren Temperaturen auszusetzen, beispielsweise,
um strukturelle Veränderungen zu initiieren, zu einer formstabileren Oberfläche führen.
Typischerweise sind in solchen Fällen mittlere und hohe Zieltemperaturen oberhalb
von 100°C gegeben.
[0035] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzielung der beschriebenen Effekte unter Verwendung
eines Luftspaltes zwischen Materialoberfläche und oberer, vorzugsweise spannungsführender
"heißer" Elektrode ist in Figur 7a dargestellt. Diese Variante erlaubt es wie bereits
dargestellt, Formkörper mit rauen oder klebrigen Oberflächen adäquat zu behandeln.
[0036] Das erreichte Profil des spezifischen Leistungseintrages der dielektrischen Erwärmung
mittels Radiowellen ist in Figur 7b veranschaulicht. Mit der so realisierten lokalen
Leistungseintragsdichte können die gewünschten Effekte mit verschiedenen Randbedingungen
(siehe oben und unten) erzielt werden. So ist es in diesem Beispiel möglich, auf die
dargestellte Weise an den kurzen Seiten der Platte eine um etwa 50 % höhere Leistungseintragsdichte
(Figur 7, oben) bzw. eine um etwa 40 % erhöhte Leistungseintragsdichte (Figur 7, unten),
verglichen mit der mittleren Leistungseintragsdichte im übrigen, überwiegenden Teil
der Platte, realisiert werden.
Erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten homogenen oder selektiven Erwärmung
mit Verwendung einer zusätzlichen Arbeitselektrode, vorzugsweise mit einstellbarem
Potenzial bezüglich der anderen beiden Elektroden
[0037] In einem exemplarischen Anwendungsfall der erfindungsgemäßen Vorrichtung soll eine
Asphaltplatte kontrolliert erwärmt werden. Um das Ankleben im erwärmten Zustand zu
verhindern bzw. einzuschränken, soll der Kontakt zu den Elektroden reduziert werden,
indem die Seitenflächen frei liegen und ein Luftspalt zwischen Oberfläche und oberer
Elektrode realisiert wird. Zudem soll bei sonst unverändertem Aufbau die Erwärmung
der Platte flexibel erfolgen (beispielsweise also selektiv oder homogen, je nach Anwendungsfall
und Randbedingungen), indem eine Käfigelektrode adäquat nach gewünschtem Ermessen
eingebracht wird.
[0038] Diese Ausführungsvariante, die in Figur 8a dargestellt ist, bietet auch die Möglichkeit,
etwaige Wärmeabflüsse in die Umgebung gezielt zu kompensieren und damit eine insgesamt
homogenere Erwärmung sicherzustellen. Um eine weitgehend flexible Erwärmung zu realisieren
wird in diesem Fall zusätzlich eine käfigartige Elektrode senkrecht zu den beiden
anderen angebracht, die sich in Höhe und Abstand zur Platte ändern lässt. Sie ist
zudem entweder mit der geerdeten oder der spannungführenden Elektrode verbunden oder
auf einem Potenzial dazwischen festgesetzt, wodurch die elektrischen Felder so geführt
werden, dass die gewünschte Erwärmung auch unter den gegebenen Bedingungen möglich
ist. Die Resultate werden durch die Darstellung der Leistungseintragsdichten in Figur
8b veranschaulicht.
[0039] Im dargestellten Beispiel sollten dank der eingesetzten seitlichen Käfigelektrode
entweder selektive Aufheizungen oder eine möglichst homogene Erwärmung realisiert
werden. Details sind den verschiedenen Abbildungen in Figur 8 zu entnehmen.
Erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten und vorzugsweise homogenen Erwärmung
von Formkörpern mit einer erhöhten Feuchte im gesamten oberflächennahen Bereich
[0041] Im ersten Fall betrifft dies eine erhöhte Feuchte im gesamten oberflächennahen Bereich
des Formkörpers, also in der Anordnung gemäß Figur 9a die beiden horizontal und die
vier vertikal angeordneten Oberflächen. Die Bereiche erhöhter Feuchte sind in der
Abbildung grau markiert und durch Pfeile gekennzeichnet, wobei die Platte ringsum
eine Wasserschicht von 1 mm Dicke aufweist (Pfeile). Diese Situation kann beispielsweise
auftreten, wenn die Formkörper wie beispielsweise Asphaltplatten im Freien gelagert
wurden und diese Feuchtigkeit aufgenommen haben. Auch ein Temperaturwechsel mit Kondensation
kann zur Ausbildung eines Wasserfilms im Oberflächenbereich führen. Schließlich sind
oberflächliche Behandlungen mit Wasser üblich, um Schadstoffe von Holzgegenständen
zu entfernen.
[0042] Zur Lösung der Aufgabe wird eine Elektrodenanordnung gewählt, deren geometrische
Ausdehnung größer als die der Platten ist. Der Überstand der beiden Elektroden ist
dabei in etwa gleich der Höhe der zu erwärmenden Platte, wo die eine Elektrode auch
größer gewählt werden kann. Eine weitgehend homogene Erwärmung auch unter diesen komplizierten
Randbedingungen kann dann erreicht werden, wenn die beiden Elektroden bedarfsgerecht
thermisch isoliert werden und die vertikalen Seitenflächen frei liegen und so ein
guter Wärmeabfluss in die Umgebung ermöglicht wird. Zu berücksichtigen ist auch der
Kompensationseffekt, der durch die Wasserverdampfung auf Grund der Verdampfungsenthalpie
entsteht. Figur 9b zeigt in einer Simulation der resultierenden Temperaturverteilung
das unter diesen Bedingungen bei der dielektrischen Erwärmung entstehende homogene
Temperaturprofil im Formkörper.
Erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten und vorzugsweise homogenen Erwärmung
von Formkörpern mit Wasserfilmen im Bereich der horizontal angeordneten Oberflächen
[0043] Höhere oberflächennahe Feuchten können beispielsweise dann auftreten, wenn auf Grund
der Oberflächenrauigkeit eine bevorzugte Wasseraufnahme bei diesen Flächen zum Beispiel
im Zuge der Lagerung unter Witterungseinfluss erfolgt. Dies kann beispielsweise vorkonfektionierte
Asphaltplatten betreffen, die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf die Verarbeitungstemperatur
erwärmt werden sollen. Wenn zum Beispiel eine Teilplatte aus einem größeren Verbund
herausgetrennt wird, so weist diese trockene Seitenflächen, jedoch feuchtere Grund-
und Deckflächen auf.
[0044] Zur Lösung der Aufgabe einer gleichmäßigen Erwärmung wird wiederum die Luftspalt-Anordnung
gewählt, wobei hier zur Optimierung des Energieeintrags die spannungführende Elektrode
10 mm kleiner als die zu erwärmende Platte ist. Zudem muss darauf geachtet werden,
dass eine senkrecht zu beiden Elektroden stehende Käfigelektrode eingesetzt wird,
die im etwa doppelten Abstand der Elektroden zueinander angebracht und auf Erdpotenzial
gelegt ist. Die entsprechende Anordnung ist in Figur 10a schematisch dargestellt,
wobei die Platte oben und unten Schichten erhöhter Feuchte von 1 mm Dicke aufweist
(Pfeile).
[0045] Im vorliegenden Fall tritt prinzipiell durch eine verstärkte Energieabsorption im
Randbereich (Anstieg des Realteils der relativen Dielektrizitätskonstante mit steigendem
Wassergehalt z.B. für die mineralischen Komponenten des Asphalts) eine Überhitzung
dieser Bereiche erhöhter Feuchte auf. Die Temperaturunterschiede werden jedoch durch
eine Abschwächung des elektrischen Feldes reduziert bzw. überkompensiert. Außerdem
spielt der Wärmeabfluss über die Elektroden in Abhängigkeit von der Güte der thermischen
Isolierung eine Rolle für die Ausbildung des resultierenden Temperaturprofils. Die
Bereiche erhöhter Feuchte sind in Figur 10a grau markiert und durch Pfeile gekennzeichnet.
Durch eine Abstimmung der Parameter der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich,
die Temperaturunterschiede im Formkörper trotz unterschiedlicher lokaler Feuchte zu
minimieren und eine homogene Erwärmung im Material zu erreichen. Dies wird durch die
Darstellung des Temperaturprofils in Figur 10b demonstriert.
Erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontrollierten und vorzugsweise homogenen Erwärmung
von Formkörpern mit einem Wasserfilm im vertikal angeordneten Randbereich
[0046] Diese erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Lage, Formkörper mit erhöhter Feuchte
und deshalb erhöhter Energieabsorption in den vertikalen Bereichen der Oberflächen
des Formkörpers zu behandeln, so dass die gewünschten homogenen Temperaturprofile
erreicht werden können. Die Problemlösung ist beispielsweise dann interessant, wenn
vorgefertigte Formkörper auf Grund ihrer gestapelten Lagerung an den vertikalen Außenflächen
befeuchtet wurden. Dies kann der Fall sein, wenn Asphaltplatten für die Reparatur
von Straßenschäden als Vorrat gelagert und dann vor Ort erwärmt und im schüttfähigen
Zustand in die Schlaglöcher eingebracht werden. Eine schematische Darstellung für
diese Anwendung enthält Figur 11a. Der Bereich erhöhter Feuchte ist in der Abbildung
grau markiert und durch einen Pfeil gekennzeichnet, wobei die Platte entlang der kurzen
Seiten eine Schicht erhöhter Feuchte von 1 mm Dicke aufweist (Pfeil).
[0047] Zur Lösung der Aufgabe wird wiederum die Luftspalt-Anordnung gewählt, wobei hier
zur Optimierung des Energieeintrags die spannungführende Elektrode 10 mm kleiner als
die zu erwärmende Platte ist. Zudem muss darauf geachtet werden, dass eine senkrecht
zu beiden Elektroden stehende Käfigelektrode eingesetzt wird, die auf Erdpotenzial
gelegt ist. Dadurch wird der Energieeintrag in die betreffenden feuchteren Bereiche
optimiert und es werden wie gewünscht homogenere Temperaturprofile erreicht.
[0048] Das Ergebnis einer Simulation für die sich auf Grund der Radiowellen-Behandlung einstellende
Temperaturverteilung zeigt Figur 11b. Bei der praktischen Anwendung ist zusätzlich
der Wärmefluss über die Seitenflächen in die Betrachtung einzubeziehen.
Erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer zusätzlichen Kühleinrichtung
[0049] Diese bevorzugte Option der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Verwendung eines
Mittels zur Kühlung betrifft zum Beispiel bestimmte Formkörper wie beispielsweise
historische Holzbauteile mit einer Oberflächenversiegelung oder farbigen Fassung.
Hier soll erreicht werden, dass unter Erzielung einer Zieltemperatur im Inneren des
Formkörpers die Oberflächentemperatur ein bestimmtes Maß nicht überschreitet. Im konkreten
Fall des Anwendungsbeispiels soll eine Holzplatte auf 65°C erwärmt werden, um die
sich darin befindenden Holzschädlinge abzutöten, ohne jedoch die kunstvolle Bemalung
auf der Oberseite zu zerstören, die keine Temperaturen wesentlich über 30°C erreichen
sollte.
[0050] In diesem Fall kann dann zusätzlich zu den bereits beschriebenen Optionen eine Kühleinrichtung
für die Oberfläche eingesetzt werden, die die Temperatur an der Oberfläche gezielt
und kontrolliert reduziert. Eine mögliche Auslegung ist in Figur 12a dargestellt,
wobei die gekühlte Oberfläche (gleichzeitig die spannungführende Elektrode) mit einem
Pfeil gekennzeichnet ist, wobei die heiße Elektrode, die sich direkt über der zu erwärmenden
Last befindet, stetig gekühlt wird (Pfeil). Aus technischer Sicht wird durch die Kühlung
eine Erhöhung des Wärmestroms von der Oberfläche in die Umgebung realisiert. Im Ergebnis
kommt es zu einer Erniedrigung der Oberflächentemperatur im Vergleich zur Temperatur
im Volumen des Formkörpers.
[0051] Zur Lösung der Aufgabe wird eine Elektrodenanordnung gewählt, deren geometrische
Ausdehnung größer als die der Platten ist. Der Überstand der beiden Elektroden ist
dabei in etwa gleich der Dicke bzw. Höhe der zu erwärmenden Platte, wo die eine Elektrode
auch größer gewählt werden kann. Zudem wird eine Elektrode (in diesem Fall die obere,
spannungführende) etwa durch ein oben aufgebrachtes Peltier-Element oder durch eine
Kapillar-Kühlung im Inneren der Platte auf 20°C gekühlt.
[0052] Ein auf einer thermischen Simulation beruhendes Beispiel für die kontrollierte Erwärmung
mit kühler Oberfläche und sonst weitgehender homogener Temperaturverteilung ist in
Figur 12b dargestellt.
Konstruktionsbeispiel: Modulares Gerät zur Erwärmung von vorkonfektionierten Asphaltplatten
[0053] Wie bereits schematisch in den Figuren 1, 2, 3 und 4 und exemplarisch in den Ausführungsbeispielen
dargestellt, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung für viele Anwendungssituationen
ausgelegt und optimiert werden, wobei die in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen
vorgestellten spezifischen Lösungsansätze und Merkmale zur Verfügung stehen.
[0054] Zur weiteren Illustration sei an dieser Stelle eine Gesamtanlage vorgestellt, die
zur Radiowellen-Erwärmung von vorkonfektionierten Asphaltplatten in hohen Stückzahlen
eingesetzt werden kann. Der Asphalt wird soweit erwärmt, dass ein schüttfähiges Material
entsteht, das in einen Thermobehälter überführt wird und dort bis zum Einsatz aufbewahrt
werden kann. Die Prinzipskizze ist in Figur 13 dargestellt.
[0055] In Übereinstimmung mit dem Grundaufbau, der in den Figuren 1, 2 und 3 dargestellt
wurde, enthält die erfindungsgemäße Vorrichtung in diesem Fall einen Hochfrequenz-
oder Radiowellen-Generator als Spannungsquelle, ein elektronisches Anpassnetzwerk
(Matchbox), einen Kühler, zwei parallele Plattenelektroden, ein Schirmungsgehäuse,
einen Vorratsbehälter zur Aufbewahrung der Asphaltplatten, eine Schiebevorrichtung
zur Zuführung der Platten in den Elektrodenbereich und zum Schieben des erwärmten
Materials über einen Trichter in den Thermobehälter, den Thermobehälter selbst, einen
Dieselgenerator zur Stromerzeugung, eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, Sensoren
für die Temperaturmessung und die Positionierung sowie Steuerungskomponenten (vergleiche
auch Figuren 1, 2 und 3).
[0056] Für den Betrieb werden die Asphaltplatten aus dem Vorratsraum mittels einer sensorisch
gesteuerten Positionierungseinrichtung zwischen den Elektroden platziert. Anschließend
wird der Hochfrequenz-Generator eingeschaltet und die Platte wird bis auf ca. 150°C
erwärmt, bis ein schüttfähiger Zustand erreicht ist. Danach wird das Asphaltmaterial
mittels eines Schiebers in den Vorratsbehälter überführt. Anschließend kann in derselben
Weise eine weitere Asphaltplatte für die Erwärmung bereitgestellt werden. Die insgesamt
bereitgestellte Asphaltmenge kann flexibel dem jeweiligen Bedarf für die auszuführende
Reparatur bzw. anderweitige Maßnahme angepasst werden.
[0057] Zur besseren Illustration sei in Figur 14 nochmals ein Konstruktionsbeispiel für
eine mobile, modulare erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reparatur von Straßenschäden
aufgeführt. Hier sind die wesentlichen Komponenten enthalten, die bereits in den schematischen
Darstellungen der Figuren 1, 2 und 3 angegeben wurden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
sei an dieser Stelle auf die detaillierte Angabe der Einzelkomponenten verzichtet.
Die zusammenfassende Darstellung erfolgt in Figur 14.
[0058] Abschließend sei betont, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung mit seinen spezifischen
Gestaltungsmerkmalen für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden kann, die
in diesem Rahmen nicht umfassend dargestellt werden können.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Hochfrequente Spannungsquelle
- 2
- Koxialkabel
- 3
- Elektronisches Anpassnetzwerk
- 4
- Leitungen
- 5,6
- Elektroden
- 7
- Formkörper
- 8
- Luftspalt
- 9
- Mittel zur Messung der Temperatur
- 10
- Steuereinheit
- 11
- Elektromagnetische Abschirmung
- 12
- Mittel zur Messung der elektrischen Feldstärke
- 13
- Mittel zum Zuführen des Formkörpers
- 14
- Vorratsbehälter für Formkörper
- 15
- Transportvorrichtung
- 16
- Hubvorrichtung
- 17
- Schiebevorrichtung
- 18
- Vorratsbehälter
- 19
- Trichter
- 20
- Auslass zum Entfernen des Formkörpers
- 21
- Elektrode mit einstellbarem Potenzial
- 22
- Kühleinrichtung
- 23
- Heißer Asphalt
1. Vorrichtung zur kontrollierten Erwärmung von Formkörpern (7), aufweisend
a) eine hochfrequente Spannungsquelle (1), wobei die hochfrequente Spannungsquelle
(1) ein elektromagnetisches Feld mit mindestens einer Frequenz im Bereich von 100
kHz bis 300 MHz bereitstellt,
b) mindestens zwei Elektroden (5, 6), wobei der zu erwärmende Formkörper (7) in einem
Einflussbereich der mindestens zwei Elektroden (5, 6) angeordnet wird,
c) eine Steuereinheit (10) zur Steuerung der hochfrequenten Spannungsquelle (1), wobei
die Steuereinheit (10) mit der hochfrequenten Spannungsquelle (1) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die hochfrequente Spannungsquelle (1) ein Radiowellen-Generator
ist und, wobei der Radiowellen-Generator über ein Koaxialkabel oder über einen binären
Hohlleiter (2) über ein elektronisches Anpassnetzwerk (3) mit den mindestens zwei
Elektroden (5, 6) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die hochfrequente Spannungsquelle (1) ein Radiowellen-Generator
ist und, wobei der Radiowellen-Generator direkt elektrisch leitend mit den mindestens
zwei Elektroden (5, 6) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die mindestens zwei Elektroden
(5, 6) als horizontale Anordnung von plattenförmigen, planparallelen Elektroden (5,
6) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei zwischen dem zu erwärmenden
Formkörper (7) und mindestens einer der Elektroden (5, 6) ein Luftspalt (8) angeordnet
ist, und/oder wobei die Vorrichtung ein Mittel (9) zur Messung der Temperatur des
Formkörpers (7) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Steuereinheit (10) zusätzlich mit dem Mittel
(9) zur Messung der Temperatur des Formkörpers (7) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Vorrichtung eine elektromagnetische
Abschirmung (11) umfasst, wobei die elektromagnetische Abschirmung (11) die mindestens
zwei Elektroden (5, 6) umgibt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei die elektromagnetische Abschirmung (11) mit einer
der mindestens zwei Elektroden (5, 6) elektrisch leitend verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Vorrichtung ein Mittel
(12) zur Messung einer elektrischen Feldstärke umfasst, wobei die Vorrichtung Mittel
(13) zur Zu- und Abführung des Formkörpers (7) umfasst, und/oder wobei die Vorrichtung
ein Vorratsbehälter (14) für Formkörper (7) umfasst.
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Vorrichtung eine Transportvorrichtung
(15) umfasst, wobei die Transportvorrichtung (15) ausgebildet ist, eine Zuführung
und/oder eine Abführung des Formkörpers (7) in den Wirkungsbereich der Elektroden
(5, 6) zu leisten.
11. Vorrichtung nach einem der vorherigen Anspräche, wobei die Vorrichtung eine Hubvorrichtung
(16) umfasst, wobei die Hubvorrichtung (16) ausgebildet ist, die Position des Formkörpers
(7) innerhalb des Wirkungsbereichs der Elektroden (5, 6) oder den Abstand der Elektroden
voneinander zu variieren.
12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Vorrichtung eine Schiebevorrichtung
(17) und einen zweiten Vorratsbehälter (18) umfasst, wobei die Schiebevorrichtung
(17) ausgebildet ist, das nach der Behandlung schüttfähige Material des Formkörpers
(7) aus dem Wirkungsbereich der Elektroden (5, 6) zu entfernen und in den zweiten
Vorratsbehälter (18) zuzuführen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei der zweite Vorratsbehälter (18) ein Thermobehälter
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei die Vorrichtung einen Trichter
(19) umfasst, wobei der Trichter (19) an dem zweiten Vorratsbehälter (18) angeordnet
ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Vorrichtung einen Auslass
(20) zum Entfernen des Formkörpers (7) umfasst, wobei die Vorrichtung eine Kühleinrichtung
(22) zur Kühlung von Teilen des Formkörpers (7) oder des Formkörpers (7) insgesamt
umfasst, und/oder wobei die Vorrichtung eine Energieversorgung wie beispielsweise
Dieselgenerator, Batteriespeicher und/oder Solarmodul umfasst, um einen netzunabhängigen
Betrieb zu ermöglichen.