(19)
(11) EP 4 233 641 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.08.2023  Patentblatt  2023/35

(21) Anmeldenummer: 23179587.3

(22) Anmeldetag:  15.04.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 49/00(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
A47B 9/00; A47B 17/065; A47B 49/004; A47B 81/002; A47B 96/025
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 15.04.2019 DE 102019109866

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
20720392.8 / 3955771

(71) Anmelder: Paul Hettich GmbH & Co. KG
32278 Kirchlengern (DE)

(72) Erfinder:
  • REHAGE, Daniel
    48149 Münster (DE)
  • MATTHES, Andreas
    09131 Chemnitz (DE)
  • SIEGERT, Ulrich
    09212 Limbach-Oberfrohna (DE)
  • LEHMANN, Bernd
    09116 Chemnitz (DE)
  • WINKLER, Mathias
    09123 Chemnitz (DE)

(74) Vertreter: Dantz, Jan Henning et al
Loesenbeck - Specht - Dantz Patent- und Rechtsanwälte Am Zwinger 2
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 15.06.2023 als Teilanmeldung zu der unter INID-Code 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) MÖBELELEMENT


(57) Ein Tisch, insbesondere Schreibtisch oder Küchenarbeitstisch, mit einem ersten Korpus (11) und einem Möbelelement (12), wobei das Möbelelement (12) einen Korpus (121) und eine Bodenplatte (91) aufweist, wobei einander zugewandte Lagerflächen des Korpus (121) und der Bodenplatte (91) jeweilige Laufrillen (94) aufweisen, in denen Wälzkörper (51) geführt sind, wobei der Korpus (121) relativ zur Bodenplatte (91) aus einer Ausgangsposition in eine Zwischenposition und zurück bewegbar ist, wobei in der Zwischenposition der Korpus (121) relativ zur Bodenplatte (91) in einer Drehrichtung (R1, R2) gedreht und in einer vorbestimmten Richtung (A) verschoben ist, wobei die Laufrillen (94) der Bodenplatte (91) spiegelsymmetrisch zu einer schrägwinklig zu einer Seitenkante der Bodenplatte (91) verlaufenden Symmetrieachse ausgebildet sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tisch, insbesondere Schreibtisch oder Küchenarbeitstisch, mit einem ersten Korpus und einem Möbelelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Möbelelemente wie Ablagen oder Regale, bei denen eine Tragplatte und eine auf dieser geführte gleichzeitig rotatorisch und translatorisch bewegbare Ablage angeordnet ist, sind beispielsweise aus der JP 10318669 oder der DE 10 2017 106 170 A1 bekannt.

[0003] Insbesondere die in der letztgenannten Veröffentlichung beschriebene Tragplatte hat sich in der Praxis an sich bewährt.

[0004] Bei solchen Ablagen oder Regalen besteht häufig das Problem, die auf diesen gelagerten Gegenstände einerseits vor Schmutz zu schützen und andererseits eine gute Zugänglichkeit der Gegenstände zu ermöglichen. Darüberhinaus müssen diese Ablagen oder Regale stets beabstandet von Seitenwänden aufgestellt werden, um eine Drehung derselben zu ermöglichen, ohne an der Seitenwand anzustoßen.

[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Tisch mit einem Möbelelement, bestehend aus mindestens einer Bodenplatte und einem Korpus, bereitzustellen, das gleichermaßen einen Schutz der Gegenstände, die auf oder in dem Möbelelement aufbewahrt sind, und eine gute Zugänglichkeit derselben gewährleistet.

[0006] Das Möbelelement soll außerdem dahingehend weiterentwickelt werden, eine nochmals verbesserte Abstützung eines Korpus des Möbelelements auf einer Bodenplatte zu ermöglichen und Möbelelemente an einer Störkontur wie beispielsweise einer Wand oder in einer Ecke positioniert drehen zu können. Ein Korpus ist dabei eine Möbelkomponente mit einem Boden und mindestens einer geschlossenen Seitenwand, hinter der mindestens ein Ablageelement, beispielsweise ein Regalboden, angeordnet ist.

[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Tisch mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0008] Der Tisch weist ein Möbelelement mit einer an einem Korpus des Möbelelements angeordneten Bodenplatte auf.

[0009] Einander zugewandte Lagerflächen des Korpus und der Bodenplatte weisen jeweilige Laufrillen auf, in denen Wälzkörper geführt sind.

[0010] Der Korpus des Möbelelements ist relativ zur Bodenplatte aus einer Ausgangsposition in eine Zwischenposition und weiter in eine Öffnungsposition und zurück bewegbar.

[0011] In der Zwischenposition ist der Korpus relativ zur Bodenplatte in einer Drehrichtung gedreht und in einer vorbestimmten Richtung verschoben. In der Ausgangsposition und in der Öffnungsposition ist der Korpus deckungsgleich mit der Bodenplatte, steht also nicht über die Abmessungen der Bodenplatte über.

[0012] Für den Fall, dass der Korpus in der Ausgangsposition die Bodenplatte in den Abmessungen überragt, oder andersherum, ist in der Öffnungsposition der gleiche Zustand (gleiche Ausrichtung / gleiche Überdeckung) wieder hergestellt, nur mit einem um 180° gedrehten Korpus.

[0013] Bei mehr als einer Laufrille kann eine der vorzugsweise zwei Laufrillen der Bodenplatte als zu einem Rand der Bodenplatte hin offene Laufrille ausgebildet sein.

[0014] Bei dem Möbelelement ist die mindestens eine Laufrille der Bodenplatte jeweils spiegelsymmetrisch zu einer schrägwinklig zu einer Seitenkante der Bodenplatte verlaufenden Symmetrieachse ausgebildet.

[0015] Bei dem Möbelelement kann zusätzlich mindestens eine Laufrille der Lagerplatte jeweils spiegelsymmetrisch zu einer schrägwinklig zu einer Seitenkante der Lagerplatte verlaufenden Symmetrieachse ausgebildet sein.

[0016] Bei einem solchen Tisch kann das Möbelelement dabei beispielsweise in einer von zwei winklig zueinander stehenden Seitenwänden bestehenden Raumecke abgestellt und in einfacher Weise aus dieser Raumecke herausgedreht werden, so dass das Möbelelement in einer Ausgangsposition beispielsweise so abgestellt ist, dass das Möbelelement durch Seitenwände des Korpus abgedeckt ist und in einer beispielsweise um 90° oder 180° gedrehten

[0017] Öffnungsposition so aus der Ecke herausgedreht ist, dass die wenigstens eine Lagerebene des Möbelelements durch einen Benutzer frei zugänglich ist.

[0018] Ein Tisch mit einem solche Möbelelement kann, an einer Raumwand oder in einer Raumecke stehend, bei gleicher Grundposition durch Drehen von einer durch Seitenwände des Korpus des Möbelelements geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung verfahren werden.

[0019] So wird durch eine zumindest teilweise kombinierte Translation-Rotationsbewegung des Möbelelements der Zugriff auf den Inhalt des Möbelelements bzw. auf die Oberfläche des Tischs in einfacher Weise ermöglicht. Dabei können die Anteile von Translation und Rotation an der Gesamtbewegung je nach Gestaltung der Laufrillen über den Bewegungsablauf variieren.

[0020] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante des Tisches gemäß Anspruch 3 verläuft die Symmetrieachse in einem Winkel von 45° zu einer Seitenkante der Bodenplatte und/oder der Lagerplatte.

[0022] Dies ermöglicht insbesondere eine Drehbewegung des Möbelelements um eine zur Ebene der Laufrillen senkrechte Achse aus einer rechtwinkligen Raumecke heraus, wobei das Möbelelement bei zumindest teilweise gleichzeitiger Translation eine Rotationsbewegung von 45° zu einer Seitenkante der Bodenplatte ausführt.

[0023] Gemäß einer Ausführungsvariante weist ein Boden des Korpus auf seiner der Bodenplatte zugewandten Seite eine Ausnehmung auf, in der eine Lagerplatte befestigt ist, in deren der Bodenplatte zugewandten Seite wenigstens eine Laufrille angeformt ist. Alternativ kann die Lagerplatte auch integral mit dem Boden des Korpus ausgebildet sein.

[0024] Die ermöglicht ein einfaches Anbringen und ggfs. Nachrüsten eines Möbelelements, das bisher ohne Translations-Rotationsmöglichkeit ausgestattet war, mit einer solchen Lagerplatte und den an diese angebundenen Bauteile zur Ermöglichung einer solchen Translations-Rotations-Bewegung.

[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante sind die in der Lagerfläche des Korpus eingeformten Laufrillen als geschlossene, umlaufende Laufrillen ausgebildet und ermöglichen so eine zuverlässige Führung der Wälzkörper.

[0026] Bevorzugt bilden die Bodenplatte, die Lagerplatte, die Wälzkörper und der Wälzkörperkäfig ein Translations-Rotationslager. Ein solches Translations-Rotationslager ist als Bausatz bereitstellbar und kann insbesondere auch nachträglich in den Boden eines Möbelelements integriert werden.

[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante sind die Wälzkörper in wenigstens einem Wälzkörperkäfig verliersicher aufgenommen, was insbesondere die Montage der Wälzkörper zwischen den Laufrillen erleichtert.

[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante bilden die in der Lagerplatte angeformten Laufrillen wenigstens eine äußere Laufrille und eine innere Laufrille aus.

[0029] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist zwischen der äußeren Laufrille und der inneren Laufrille eine dritte Laufrille angeformt. Eine solche dritte Laufrille dient dabei zur Ausübung zusätzlicher Funktionen wie insbesondere eine Drehbegrenzung des Möbelelements.In diesem Fall muss eine solche dritte Laufrille auch in der Bodenplatte ausgebildet sein.

[0030] Zur vertikalen Fixierung der Bodenplatte ist gemäß einer weiteren Ausführungsvariante am Korpus des Möbelelements eine Fixiereinrichtung vorgesehen.

[0031] Nach einer weiteren Ausführungsvariante weist die Bodenplatte einen Schlitz auf, in den eine Führungshülse vorsteht, die aus der der Bodenplatte zugewandten Unterseite des Bodens vorsteht und damit die Translationsbewegung führt. Insbesondere bei asymmetrischen Beladungen wird dadurch eine dauerhafte Verbindung zwischen Lagerplatte und Bodenplatte, und damit die Funktionalität des Lagers sichergestellt.

[0032] Bei dem erfindungsgemäßen Tisch, insbesondere Schreibtisch oder auch Küchenarbeitstisch ist das Möbelelement relativ zum fest stehenden Möbelkorpus mithilfe des Translations-Rotationslagers relativ zum fest stehenden Möbelkorpus aus einer den Korpus überdeckenden Position des Möbelelements in eine den Korpus nicht vollständig überdeckende Position des Möbelelementes und zurück bewegbar.

[0033] Beispielsweise kann in der Öffnungsposition das Möbelelement zum fest stehenden Möbelkorpus senkrecht ausgerichtet sein. An dem Korpus kann zusätzlich eine erste Anhebeeineinrichtung befestigt sein.

[0034] In diesem Fall kann das Möbelelement eine mit der ersten Anhebeeineinrichtung synchron betätigbare zweite Anhebeeineinrichtung aufweisen, wobei das Translations-Rotationslager des Möbelelements auf der ersten Anhebeeineinrichtung montiert ist.

[0035] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsvarianten anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1-7
schematische Ansichten einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Tisches, der relativ zu einem Möbelkorpus translatorisch und rotatorisch bewegbar ist,
Fig.8-9
Draufsichten auf alternative Ausführungsvarianten einer Laufrillengestaltung und entsprechend angepasster Wälzkörperkäfige.


[0036] In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position des Tisches, Korpus, der Laufrillen, der Bodenplatte, der Wälzkörper und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.

[0037] In den Fig. 1 bis 7 ist mit dem Bezugszeichen 10 eine als Tisch ausgeführte Ausführungsvariante eines Möbels 10 mit Möbelelement bezeichnet.

[0038] Die Figuren 1 bis 7 zeigen eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen als Tisch ausgebildeten Möbels 10 mit einem Möbelelement 12, das translatorisch und rotatorisch relativ zu einem fest bzw. reibschlüssig auf einem Fußboden eines Raumes stehenden Möbelkorpus 11 bewegbar ist.

[0039] Das Möbel 10 ist, wie insbesondere in den Figuren 1 und 5 bis 7 dargestellt ist, als Schreibtischmöbel oder Kücheninsel oder Küchenarbeitstisch oder dergleichen ausgebildet, mit dem fest auf dem Raumboden aufgestellten Möbelkorpus 11 und dem relativ zu diesem translatorisch und rotatorisch bewegbaren Möbelelement 12.

[0040] Wie in den Figuren 2, 6 und 7 gezeigt ist, weist der Möbelkorpus 11 in einem zentralen Bereich einer Arbeitsfläche 111 eine Aufnahme 112 auf, die der Unterbringung einer ersten Anhebeeinrichtung 13 dient.

[0041] Die hier als Teleskophubeinrichtung ausgebildete Anhebeeinrichtung 13 ist in der Aufnahme 112 des Möbelkorpus 11 aufgenommen, wobei Teleskopelemente 131, 132, 133 aus der Aufnahme 112 heraus nach oben verfahrbar sind.

[0042] Auf dem obersten der Teleskopelemente 133 ist eine Tragplatte 134 montiert. Auf dieser Tragplatte 134 ist eine Bodenplatte 91 einer Ausführungsvariante eines Translations-Rotationslagers 9 befestigt.

[0043] Das Möbelelement 12 weist, wie beispielhaft in Figur 2 dargestellt ist, einen Korpus 121 mit einer Arbeitsplatte auf, an deren Boden die Lagerplatte 93 des Translations-Rotationslagers 9 befestigt ist.

[0044] An einem Ende des Korpus 121 ist ein Seitenteil 122 angeordnet, insbesondere befestigt, welches eine zentrale Aufnahme zur Aufnahme einer zweiten Anhebeeinrichtung 16 aufweist.

[0045] Die zweite Anhebeeinrichtung 16 entspricht dabei in ihrem Aufbau bevorzugt dem der ersten Anhebeeinrichtung 13, also weist auch ein erstes, ein zweites und ein drittes Teleskopelement 161, 162, 163 auf.

[0046] Am untersten, ersten Teleskopelement 161 dieser Anhebeeinrichtung 16 ist ein Fuß 165 mit wenigstens zwei Rollelementen 166 angeordnet.

[0047] Das Seitenteil 122 dient somit der daran angeordneten Anhebeeinrichtung 16 als zweites Standbein des Möbelelements 12.

[0048] Das Möbelelement 12 wird dadurch einerseits von dem das Seitenteil 122 und die daran angeordnete zweite Anhebeeinrichtung 16 sowie über die erste Anhebeeinrichtung 13 getragen.

[0049] Die Anhebeeinrichtung 13 stützt dabei den Korpus 121 des Möbelelements 12 über das dazwischen aufgenommene Translations-Rotationslager 9.

[0050] Das Möbelelement 12 kann so von einer in Figur 1 gezeigten Ausgangsstellung, bei der das Möbelelement 12 den Möbelkorpus 11, hier vollständig, überdeckt, durch synchrones Betätigen der Anhebeeinrichtungen 13, 16, mit der das Möbelelement 12 relativ zum Möbelkorpus 11 anhebbar ist, bis in die in Figur 5 gezeigte Öffnungsstellung bewegt werden

[0051] In der Öffnungsstellung ist die hier als Arbeitsfläche dienende Oberseite des Korpus 121 des Möbelelements 12 senkrecht zur Arbeitsfläche 111 des Möbelkorpus 11 ausgerichtet. Denkbar sind auch andere Öffnungsstellungen. Je nach Ausrichtung und Ausführung des Translations-Rotationslagers 9 kann das Möbelelement 12 um einen größeren oder kleineren Winkel, beispielsweise 180°, bewegt werden.

[0052] Durch die Anordnung des Translations-Rotationslagers 9 auf der Tragplatte 134 der ersten Anhebeeinrichtung 13 ist es ermöglicht, bei in einer Raumecke stehenden Möbelkorpus 11 das Möbelelement 12 aus der in Figur 1 gezeigten Position in die in Figur 5 gezeigte Position zu bewegen, ohne dass das Möbelelement 12 über eine hintere Kante des Möbelkorpus 11 während der Bewegung übersteht. Dieses ist sehr vorteilhaft, wenn der Möbelkorpus 11 an einer Wand oder in einer Ecke angeordnet ist.

[0053] Das in Figur 2 gezeigte Translations-Rotationslager 9 ist im Detail in den Figuren 3 und 4 dargestellt.

[0054] Wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt ist, weist die Bodenplatte 91 auf ihrer der Lagerplatte 93 zugewandten Lagerfläche ebenfalls Laufrillen 94 zur Führung von hier als Kugeln ausgebildeten Wälzkörpern 51 auf.

[0055] Die Wälzkörper 51 sind ebenfalls in einem Wälzkörperkäfig 92 zur Verliersicherung aufgenommen. Der Wälzkörperkäfig 92 ist hier kreisförmig mit mehreren sich radial nach außen erstreckenden Armen ausgebildet.

[0056] Zentral und diagonal zu zwei rechtwinklig zueinander ausgerichteten Seitenkanten der Bodenplatte 91 ist auch hier ein Führungskanal 97 vorgesehen.

[0057] In diesem Führungskanal 97 ist ein Führungsschlitten 151 verschiebbar gelagert.

[0058] Der Führungsschlitten 151 als Teil einer Fixiereinrichtung 15 weist auf seiner der Lagerplatte 93 bzw. dem Korpus 121 des Möbelelements 12 zugewandten Oberseite ein in eine Öffnung 99 in der Lagerplatte 93 vorstehenden Lagerhals 152 auf, der bevorzugt an der Oberseite des Führungsschlittens 151 angeformt ist.

[0059] Dieser Lagerhals 152 dient als Achse für einen in die bevorzugt als Bohrung ausgebildeten Öffnung 99 der Lagerplatte 93 eingesetzten Lagerring 157, insbesondere eines Kugellagerrings, durch den eine reibungsarme Rotationsbewegung der Lagerplatte 93 relativ zum Führungsschlitten 151 und damit relativ zur Bodenplatte 91 ermöglicht ist.

[0060] Auf der der Lagerplatte 93 abgewandten Unterseite des Führungsschlittens 151 ist ein Rollenlager mit wenigstens zwei in Längsrichtung des Führungskanals 97 hintereinander angeordneten Laufrollen 154 angeordnet, insbesondere befestigt.

[0061] Jede dieser Laufrollen 154 weist eine umfängliche v-förmige Nut 155 auf, in die aus gegenüberliegenden Seitenwänden des Führungskanals 97 vorstehende v-förmige, Laufflächen für die Laufrollen 154 bildende Stege 95 vorstehen.

[0062] Durch die v-förmigen Nuten 155 der Laufrollen 154, die entlang der v-förmigen Stege 95 im Führungskanal 97 geführt sind, ergibt sich ein äußerst stabiler und gleichbleibender Ablauf der Translations-Rotations-Bewegung des Möbelelements 12.

[0063] Wie in Figur 8 dargestellt, ist in einer alternativen Ausführungsvariante in der Bodenplatte 21 und in der Lagerplatte 26 neben einer äußeren Laufrille 28a und einer inneren Laufrille 28b eine dritte Laufrille 28c angeformt.

[0064] Eine solche dritte Laufrille 28c ermöglicht weitere Funktionen bei der Translation-Rotationsbewegung des Möbelelements 2, 3.

[0065] Die in Figur 8 einem Teilstück der äußeren Laufrille 28a radial zum Ursprung der Rotationsbewegung radial weiter innen liegend folgende dritte Laufrille 28c dient hier der Rotationsbegrenzung des Möbelelements.

[0066] Um dies zu ermöglichen, ist der in der mittleren der drei Darstellungen in Figur 8 gezeigte Wälzkörperkäfig 5', der hier in etwa quadratisch mit leicht radial nach innen durchgebogenen Seiten geformt ist, mit Ausnehmungen für Wälzkörper 51 ausgebildet, die in den äußeren Ecken des Wälzkörperkäfigs 5' angeordnet sind, für Wälzkörper 51, die in der äußeren Laufrille 28a verfahrbar sind. Diese Wälzkörper 51 sind auf einem äußeren Kreis K1 angeordnet.

[0067] Etwa zentral in den Seiten des Wälzkörperkäfigs 5' sind Aufnahmen für weitere Wälzkörper 51 angeformt, die in der inneren Laufrille 28b verfahrbar sind. Diese Wälzkörper 51 sind auf einem inneren Kreis K2 angeordnet.

[0068] Der Wälzkörper 51, der in der dritten Laufrille 28c geführt werden soll, ist radial innen zu einem der in den Ecken des Wälzkörperkäfigs 5' angeordneten Wälzkörpern 51 vorgesehen. Dieser Wälzkörper 51 ist auf einem mittleren Kreis K3 angeordnet.

[0069] Die Symmetrieachsen SK1 der Wälzkörperanordnung 51 auf dem Kreis K1 sind um 45° geneigt zu den Symmetrieachsen SK2 der Wälzkörperanordnung 51 auf dem Kreis K2.

[0070] Wie in der unteren Abbildung der Figur 8 zu erkennen ist, sind auch in der Lagerplatte 26 innere Laufrillen 27a und äußere Laufrillen 27b angeformt sowie eine weitere dritte Laufrille 27c, die ebenfalls relativ zu einem Teilstück einer der äußeren Laufrillen 27b radial weiter innen zum Rotationsursprung U angeformt ist.

[0071] Wie in dieser Abbildung des Weiteren zu erkennen ist, sind die Laufrillen 27a und 27b so geformt, dass sie sowohl zu einer hier vertikalen Symmetrieachse S1 als auch zu einer horizontalen Symmetrieachse S2 symmetrisch angeordnet sind.

[0072] Figur 9 zeigt weitere Ausführungsvarianten für Wälzkörperkäfige 5, 5" mit Wälzkörperaufnahmen, die so angeordnet sind, dass sie entsprechend auf einem äußeren Kreis K1 und auf einem inneren Kreis K2 angeordnet sind.

[0073] Zusätzlich ist in Figur 3 eine Push to move- Mechanik in Gestalt eines Ausstosselements 14 gezeigt, dass aus einem Kraftspeicher 141 und einem Stößel 142 besteht und im Führungskanal 97 angeordnet ist, um das Möbelelement 12 nach Entriegelung in eine Bewegungsrichtung auszustoßen.

[0074] Durch den Einsatz einer solchen Push to move- Mechanik ist insbesondere ermöglicht, dass Möbelelement ohne Betätigungsgriff auszubilden und durch Eindrücken entgegen der beabsichtigten Öffnungsrichtung die Öffnungsbewegung des Möbelelements einzuleiten. Auch der Einsatz einer in anderer Weise aktivierbaren Ausstoßmechanik ist denkbar.

[0075] Alternativ kann das Möbel auch als Schreibtischmöbel oder Kücheninsel oder Küchenarbeitstisch oder dergleichen ausgebildet sein, ohne zusätzliche zweite Anhebeeinrichtung am Möbelelement 12. Das translatorisch-rotatorisch bewegbare Möbelteil wird in diesem Fall nur über die am ortsfesten Möbelkorpus angeordnete erste Anhebeeinrichtung getragen.

Bezugszeichenliste



[0076] 
9
Translations-Rotationslager, Lager
91
Bodenplatte
92
Wälzkörperkäfig
93
Lagerplatte
94
Laufrille
95
Steg
97
Führungskanal
99
Öffnung
10
Möbel
11
Möbelkorpus
111
Arbeitsfläche
112
Aufnahme
12
Möbelelement
121
Korpus
122
Seitenteil
13
Anhebeeineinrichtung
131
erstes Teleskopelement
132
zweites Teleskopelement
133
drittes Teleskopelement
134
Tragplatte
14
Ausstoßelement
141
Kraftspeicher
142
Stößel
15
Fixiereinrichtung
151
Führungsschlitten
152
Lagerhals
154
Laufrolle
155
Nut
157
Lagerring
16
zweite Anhebeeineinrichtung
161
erstes Teleskopelement
162
zweites Teleskopelement
163
drittes Teleskopelement
165
Fuß
166
Rollelement
A
Richtung
K1, K2, K3
Kreis
R1, R2
Drehrichtung
S1, S2
Symmetrieachse
SK1, SK2
Symmetrieachse
U
Rotationsursprung



Ansprüche

1. Tisch, insbesondere Schreibtisch oder Küchenarbeitstisch, mit einem ersten Korpus (11) und einem Möbelelement (12), wobei das Möbelelement (12) aufweist

- einen Korpus (121) und eine Bodenplatte (91),

- wobei einander zugewandte Lagerflächen des Korpus (121) und der Bodenplatte (91) jeweils mindestens eine Laufrille (94) aufweisen, in denen Wälzkörper (51) geführt sind,

- wobei der Korpus (121) relativ zur Bodenplatte (91) aus einer Ausgangsposition in eine Zwischenposition und weiter in eine Öffnungsposition und zurück bewegbar ist,

- wobei in der Zwischenposition der Korpus (121) relativ zur Bodenplatte (91) in einer Drehrichtung (R1, R2) gedreht und in einer vorbestimmten Richtung (A) verschoben ist,
dadurch gekennzeichnet, dass

- die mindestens eine Laufrille (94) der Bodenplatte (91) spiegelsymmetrisch zu einer schrägwinklig zu einer Seitenkante der Bodenplatte (91) verlaufenden Symmetrieachse ausgebildet ist.


 
2. Tisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Korpus (121) auf seiner der Bodenplatte (91) zugewandten Seite eine Lagerplatte (93) aufweist, wobei in der der Bodenplatte (91) zugewandten Seite der Lagerplatte (93) wenigstens eine Laufrille (65) angeformt ist und die mindestens eine Laufrille (65) der Lagerplatte (93) spiegelsymmetrisch zu einer schrägwinklig zu einer Seitenkante der Lagerplatte (93) verlaufenden Symmetrieachse ausgebildet ist.
 
3. Tisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Symmetrieachse um einen Winkel von 45° zu einer Seitenkante der Bodenplatte (91) und/oder der Lagerplatte (93) verläuft.
 
4. Tisch nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Laufrillen (94) der Bodenplatte (91) als zu einem Rand der Bodenplatte (91) hin offene Laufrille (94) ausgebildet ist.
 
5. Tisch nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der in der Lagerplatte (93) angeformten Laufrillen (65) als geschlossene, umlaufende Laufrille ausgebildet ist.
 
6. Tisch nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (91), die Lagerplatte (93), die Wälzkörper (51) und ein Wälzkörperkäfig (92), in dem die Wälzkörper (51), vorzugsweise verliergesichert, aufgenommen sind, ein Translations-Rotationslager (9) bilden.
 
7. Tisch nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere der Wälzkörper (51) kreisförmig oder rechteckförmig im Wälzkörperkäfig (92) angeordnet sind.
 
8. Tisch nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (51) auf mindestens zwei Kreisen (K1, K2) angeordnet sind, wobei die Symmetrieachsen (SK1) der Wälzkörperanordnung (51) auf dem Kreis (K1) um 45° geneigt zu den Symmetrieachsen (SK2) der Wälzkörperanordnung (51) auf dem Kreis (K2) sind.
 
9. Tisch nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Wälzkörper (51) radial zu einem Rotationsursprung hintereinander im Wälzkörperkäfig (92) angeordnet sind.
 
10. Tisch nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Lagerplatte (93) angeformten Laufrillen (65) wenigstens eine äußere Laufrille und eine innere Laufrille ausbilden.
 
11. Tisch nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der äußeren Laufrille und der inneren Laufrille eine dritte Laufrille angeformt ist.
 
12. Tisch nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur vertikalen Fixierung der Bodenplatte (91) am Korpus (121) des Möbelelements (12) oder der an diesem befestigten Lagerplatte (93) eine Fixiereinrichtung (7) vorgesehen ist.
 
13. Tisch nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Korpus (11) als reibschlüssig auf einem Boden ortsfest abstellbarer Korpus mit einer an diesem angeordneten ersten Anhebeeineinrichtung (13) ausgebildet ist, wobei das Translations-Rotationslager (9) des Möbelelements (12) auf der ersten Anhebeeineinrichtung (13) montiert ist.
 
14. Tisch nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Korpus (11) als reibschlüssig auf einem Boden ortsfest abstellbarer Korpus mit einer an diesem angeordneten ersten Anhebeeineinrichtung (13) ausgebildet ist und das Möbelelement (12) eine mit der ersten Anhebeeineinrichtung (13) synchron betätigbare zweite Anhebeeineinrichtung (16) aufweist, wobei das Translations-Rotationslager (9) des Möbelelements (12) auf der ersten Anhebeeineinrichtung (13) montiert ist.
 




Zeichnung





























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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