[0001] Die Erfindung betrifft eine Pipette mit einem verstellbaren Pipettiervolumen und
einem Verriegelungssystem zur Verriegelung des eingestellten Pipettiervolumens gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Pipetten werden insbesondere im Labor zum kontrollierten Aufnehmen und Abgeben von
Flüssigkeiten verwendet. Hierfür wird eine Pipettenspitze mit einer oberen Öffnung
auf einem Sitz der Pipette festgeklemmt. Der Sitz ist vorzugsweise als ein konischer
oder zylindrischer Vorsprung am Gehäuse der Pipette ausgeformt. Durch eine untere
Öffnung kann die Pipettenspitze Flüssigkeit aufnehmen und abgeben. Luftpolsterpipetten
umfassen eine Verdrängungseinrichtung für Luft, die durch ein Loch im Sitz hindurch
kommunizierend mit der Pipettenspitze verbunden ist. Mittels der Verdrängungseinrichtung
wird ein Luftpolster verlagert, so dass Flüssigkeit in die Pipettenspitze eingesaugt
und daraus ausgestoßen wird. Hierfür hat die Verdrängungseinrichtung eine Verdrängungskammer
mit einer verlagerbaren Begrenzung. Die Verdrängungseinrichtung ist meistens ein Zylinder
mit einem darin verlagerbaren Kolben.
[0003] Die Pipettenspitzen werden nach dem Gebrauch vom Sitz gelöst und gegen eine frische
Pipettenspitze ausgetauscht. Hierdurch können bei nachfolgenden Dosierungen Kontaminationen
vermieden werden. Meist weisen Pipettenspitzen eine Abwurfeinrichtung zum Abwerfen
der Pipettenspitzen auf, die ein Abwerfen durch Knopfbetätigung ohne Anfassen der
Pipettenspitzen ermöglichen. Pipettenspitzen für den einmaligen Gebrauch sind kostengünstig
aus Kunststoff verfügbar.
[0004] Die verlagerbare Begrenzung ist mit einer Antriebseinrichtung gekoppelt, die zum
Verschieben des Kolbens im Zylinder dient. Die Antriebseinrichtung weist eine Hubstange
auf, die mit einem Anschlagelement zwischen einem oberen und einem unteren Anschlag
verschiebbar ist. Zu Beginn des Einsaugens von Luft in die Verdrängungskammer befindet
sich das Anschlagelement am unteren Anschlag. Zu Beginn der Verdrängung von Luft aus
dem Zylinder liegt das Anschlagelement am oberen Anschlag an. Die aufgenommene bzw.
abgegebene Flüssigkeitsmenge hängt vom Hub der verlagerbaren Begrenzung und damit
vom Hub der Hubstange ab.
[0005] Prinzipiell sind Systeme zur Blockierung der Verstellung eines eingestellten Pipettiervolumens,
welche auch als Volume-Lock bezeichnet werden, aus dem Stand der Technik bekannt.
Die bisher bekannten Lösungen haben jedoch verschiedene Nachteile. Es gibt Volume-Lock-Systeme,
bei denen die Volumeneinstellung entsperrt und aktiv wieder gesperrt werden muss,
nachdem die Volumeneinstellung stattgefunden hat. Dabei besteht die Gefahr, dass die
Sperrung der Volumeneinstellung vernachlässigt oder vergessen wird und es beim Pipettieren
zu einem unbeabsichtigten Verstellen des eingestellten Pipettiervolumens kommt.
[0006] Andere Volume-Lock-System erfordern, dass während der gesamten Dauer des Volumeneinstellprozesses
ein Bedienelement gedrückt werden muss, damit die Volumeneinstellung entsperrt ist.
Diese Variante bietet zwar eine hohe Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes Verstellen
des eingestellten Pipettiervolumens, jedoch ist eine Zweihandbedienung der Pipette
erforderlich, um zeitgleich das Entsperrelement gedrückt zu halten und das Volumen
einzustellen.
[0007] Wieder andere Volume-Lock-Systeme können entsperrt werden, indem der Bedienknopf
nach oben in eine Verrastung gezogen wird. Beim Pipettieren löst sich diese Verrastung
und die Volumeneinstellung ist wieder gesperrt. Auch bei diesem System ist eine Zweihandbedienung
notwendig, um mit der einen Hand die Pipette festzuhalten und mit der anderen Hand
den Bedienknopf hochzuziehen. Ferner gibt es Pipetten, bei denen beim Drehen des Bedienknopfes,
um das Pipettiervolumen einzustellen, der Volume-Lock unbeabsichtigt aktiviert werden
kann. Darüber hinaus ist es nach Rückmeldung der Benutzer nicht intuitiv, dass der
Bedienknopf auch zur Entsperrung der Volumeneinstellung dient.
[0008] Aus der
EP 2 659 978 A1 ist eine Luftpolsterpipette mit einem verstellbaren Pipettiervolumen und einem Sperrelement
zur Sperrung des eingestellten Pipettiervolumens bekannt. Die Pipette weist ein stangenförmiges
Gehäuse, einen Sitz zum lösbaren Halten einer Pipettenspitze am unteren Ende des Gehäuses
und eine Verdrängungseinrichtung mit einer Verdrängungskammer und einer darin verlagerbaren
Begrenzung auf. Die Pipette weist ferner eine Antriebseinrichtung zum Verlagern der
verlagerbaren Begrenzung der Verdrängungseinrichtung und einen Verriegelungskörper
auf, mit welchem die Antriebseinrichtung gegen eine ungewünschte Verstellung des eingestellten
Pipettiervolumens sperrbar ist.
[0009] Die
EP 3 749 456 B1 offenbart eine Vorrichtung zur Arretierung einer Volumeneinstellschraube für ein
Pipettiersystem. Die Vorrichtung zur Arretierung einer Volumeneinstellschraube für
ein Pipettiersystem umfasst einerseits ein Klauenkupplungssystem zum Halten der Position
der Volumeneinstellschraube, wobei das Pipettiersystem Folgendes aufweist:
- ein erstes Zahnrad, das erste Zähne umfasst,
- ein zweites Zahnrad, das zweite Zähne umfasst, wobei das erste Zahnrad ein Sperrrad
ist, das dazu bestimmt ist, bezüglich eines feststehenden Teils des Pipettiersystems
drehfest zu sein, und das zweite Zahnrad dazu bestimmt ist, drehstarr mit der Einstellschraube
verbunden zu sein, oder umgekehrt,
- elastische Rückholmittel, die in der Lage sind, das erste und das zweite Zahnrad gegeneinander
zurückzuholen, damit die ersten Zähne mit den zweiten Zähnen zusammenwirken,
und ein System zum Steuern des Klauenkupplungshaltesystems, wobei das Steuersystem
Folgendes aufweist:
- einen Positionswähler, der dazu ausgelegt ist, drehungsmäßig gemäß einer Längsmittelachse
des Pipettiersystems zwischen drei Positionen bewegt zu werden, und zwar einer freien
Einstellposition, einer Feineinstellposition und einer Arretierungsposition,
- ein drehstarr mit dem Positionswähler verbundenes Steuerglied, wobei das Steuerglied
mit dem Sperrrad des Klauenkupplungssystems zusammenwirkt,
so dass:
- a) wenn sich der Wähler in der freien Einstellposition befindet, das Steuerglied das
Sperrrad axial von dem anderen Rad des Klauenkupplungssystems beabstandet hält, indem
es der von den elastischen Rückholmitteln erzeugten Kraft entgegenwirkt, so dass die
ersten und zweiten Zähne nicht miteinander zusammenwirken,
- b) wenn sich der Wähler in der Feineinstellposition befindet, das Steuerglied dem
Sperrrad gestattet, sich zu entfernen und sich dann bei einem durch die Drehung dieses
anderen Rads hervorgerufenen Übergang von einem Zahn zum anderen dem anderen Rad axial
zu nähern, und
- c) wenn sich der Wähler in der Arretierungsposition befindet, das Steuerglied das
Sperrrad axial sperrt, um das Ausrücken der ersten und der zweiten Zähne zu verhindern.
[0010] Die
DE 601 16 090 T2 offenbart eine Pipette mit einer Volumenschnellverstellung für das eingestellte Pipettiervolumen.
Die Pipette umfasst ein axial lang gestrecktes, in der Hand haltbares Gehäuse, das
eine elektronische digitale Anzeige und eine zugeordnete Positionserfassungs- und
Steuerschaltung, eine Kolbeneinheit und einen Sollvolumen-Schnellverstellmechanismus
zum gleichzeitigen Steuern der Volumeneinstellung der Pipette und der elektronischen
Anzeige trägt. Der Sollvolumen-Schnellverstellmechanismus umfasst ein Pipettenvolumeneinstellelement
zum Begrenzen der Bewegung der Kolbeneinheit innerhalb des Gehäuses nach oben, um
die Volumeneinstellung für die Pipette zu definieren. Das Volumeneinstellelement ist
für eine axiale Bewegung an der Kolbeneinheit getragen und ist durch einen von einem
Pipettenbenutzer betätigbaren Sperrmechanismus lösbar relativ zu dem Gehäuse befestigt.
Wenn das Volumeneinstellelement von dem Gehäuse gelöst wird, ist es axial an und mit
der Kolbeneinheit bewegbar, um das Volumen der Pipette schnell einzustellen.
[0011] Aus der
DE 10 2020 002 780 B3 ist eine Pipette mit einem Zylinder und einem Kolben bekannt, der in dem Zylinder
axial verschiebbar angeordnet ist. Dabei ist eine axiale Bewegung des Kolbens durch
einen oberen Anschlag und einen unteren Anschlag begrenzt, so dass ein Kolbenhub definiert
ist. Die Pipette weist eine Volumenanzeige zum Anzeigen eines dem Kolbenhub zugeordneten
Pipettiervolumens auf. Die Pipette weist einen Anzeigeeinstellmechanismus zur Veränderung
der Volumenanzeige auf. Die Pipette weist eine Verstellanzeige zum Anzeigen einer
Justierung der Pipette über die Volumenanzeige auf. Die Pipette weist einen Volumeneinstellmechanismus
zur Veränderung des Kolbenhubs auf. In einem ersten Betriebsmodus der Pipette ist
der Volumeneinstellmechanismus mit dem Anzeigeeinstellmechanismus gekoppelt. In einem
zweiten Betriebsmodus der Pipette ist der Volumeneinstellmechanismus von dem Anzeigeeinstellmechanismus
entkoppelt, und der Anzeigeeinstellmechanismus ist mit der Verstellanzeige gekoppelt.
[0012] Ferner ist aus der
DE 20 2021 101 129 U1 eine Pipette zum Aufnehmen und Abgeben von Fluidvolumina bekannt. Die Pipette umfasst
eine Verdrängereinrichtung mit einem Endstück, wobei das Endstück zum lösbaren Anbringen
einer Pipettenspitze ausgebildet ist. Die Pipette umfasst ferner eine Abwerfereinrichtung
zum Lösen und Abwerfen einer am Endstück angebrachten Pipettenspitze von der Pipettiervorrichtung,
wobei die Abwerfereinrichtung ein Abwerfermittel und ein Betätigungsmittel zum Betätigen
der Abwerfereinrichtung aufweist. Dabei ist das Betätigungsmittel durch Betätigung
von einer Ruhestellung in eine Betätigungsstellung verstellbar, wobei die Abwerfereinrichtung
derart ausgebildet ist, dass durch Verstellen des Betätigungsmittels von der Ruhestellung
in die Betätigungsstellung das Abwerfermittel relativ zum Endstück in eine Abwurfstellung
bewegbar ist und eine am Endstück angebrachte Pipettenspitze relativ zum Endstück
bewegbar und schließlich von der Pipettiervorrichtung abwerfbar ist.
[0013] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten
Nachteile zu überwinden und ein Bedienkonzept für eine Pipette vorzuschlagen, welches
eine einfache, intuitive Einhandbedienung ermöglicht und den Benutzer der Pipette
gleichzeitig zuverlässig vor einer unerwünschten Verstellung des eingestellten Pipettiervolumens
schützt. Die Aufgabe wird durch eine Pipette mit einem Gehäuse zur Aufnahme einer
Verdrängungseinrichtung gelöst, wobei die Verdrängungseinrichtung eine Verdrängungskammer
und eine verlagerbare Begrenzung zur Einstellung eines Pipettierhubs der Pipette umfasst.
Die Pipette weist ferner ein Bedienelement zur Einstellung eines Pipettiervolumens
der Pipette durch eine Verlagerung der Begrenzung in dem Gehäuse und zur Ausführung
eines Pipettiervorgangs auf, wobei das Bedienelement mit einem in der Verdrängungskammer
der Verdrängungseinrichtung verlagerbaren Kolben in Wirkverbindung steht. Ferner umfasst
die Pipette ein Zählwerk zur Anzeige des eingestellten Pipettiervolumens und ein Sperrelement
zum Sperren und/oder Entsperren einer Volumeneinstellung durch das Bedienelement.
[0014] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Bedienelement dazu eingerichtet ist, bei
einer Betätigung des Bedienelements zur Durchführung eines Pipettiervorgangs das Sperrelement
in eine gesperrte Position zu überführen und eine Verstellung des Pipettiervolumens
zu sperren.
[0015] Pipetten, bei welchen eine Volumeneinstellung des Pipettiervolumens, ein Aufnehmen
und Abgeben von Flüssigkeit sowie ein Abwurf einer Pipettenspitze nach einem Pipettiervorgang
mit nur einem Bedienelement, insbesondere einen Bedienknopf, gesteuert werden, werden
auch als Einknopf-Pipetten bezeichnet. Solche Pipetten werden von einer Vielzahl von
Anwendern als besonders bedienerfreundlich empfunden, da sie sich auf einfache Art
und Weise mit nur einer Hand bedienen lassen. Bei der vorgeschlagenen Pipette lässt
sich eine komfortable Einhandbedienung realisieren. Das Bedienelement lässt sich zur
Aufnahme und Abgabe einer Flüssigkeit in axialer Richtung in das Gehäuse der Pipette
eindrücken. Dabei weist das Bedienelement bei einer Betätigung und einem Einrücken
in axialer Richtung drei Betätigungsbereiche auf. Ein erster Betätigungsbereich dient
der Aufnahme und Abgabe einer Flüssigkeit. Dabei wird das Bedienelement ausgehend
von einer unbelasteten Ausgangsstellung in Abhängigkeit von dem eingestellten Pipettiervolumen
um beispielsweise 2mm bis 16mm in axialer Richtung in das Gehäuse der Pipette gedrückt.
[0016] Dem ersten Betätigungsbereich schließt sich ein zweiter Betätigungsbereich an, welcher
auch als Überhub bezeichnet wird, und insbesondere dazu dient, nach einer Flüssigkeitsabgabe
auch eine eventuell noch an einer auf eine Aufnahme am Gehäuse der Pipette aufgesteckten
Pipettenspitze anhaftende Restmenge an Flüssigkeit aus der Pipette auszublasen. Dieser
sogenannte Überhub erfolgt durch eine zusätzliche Verlagerung des Bedienelements in
axialer Richtung über den Endpunkt bei der Flüssigkeitsaufnahme hinaus um beispielsweise
weitere 4 bis 6 mm.
[0017] Drückt man das Bedienelement weiter in axialer Richtung in das Gehäuse hinein, so
drückt ein mit dem Bedienelement verbundener Abwurfmechanismus in einem dritten Betätigungsbereich
die benutzte Pipettenspitze von einer Aufnahme am Gehäuse, um die benutzte Pipettenspitze
abzuwerfen.
[0018] Die Betätigungsbereiche sind vorzugsweise durch einen Anschlag und eine damit verbundene
Veränderung der Bedienkraft voneinander abgegrenzt, um dem Anwender eine sensitive
Rückmeldung zu der aktuell durchgeführten Tätigkeit zu geben.
[0019] Die Pipette erlaubt jedoch auf einfache Art und Weise eine einhändige Verstellung
des Pipettiervolumens und schützt den Anwender vor einer ungewollten und unerwünschten
Verstellung des einmal eingestellten Pipettiervolumens durch die Aktivierung eines
Volume-Locks, also einer Sperre des Verstellmechanismus zur Volumenänderung bei einer
Durchführung eines Pipettiervorgangs. Unter einer Durchführung eines Pipettiervorgangs
ist dabei eine Betätigung des Bedienelements, insbesondere eines Bedienknopfes, zu
verstehen, bei dem das Bedienelement zur Aufnahme einer Flüssigkeit zumindest soweit
gedrückt wird, dass die Pipette eine vollständige Aufnahme des eingestellten Pipettiervolumens
ermöglicht, also an einem ersten Anschlag anschlägt, welcher den Übergang von dem
ersten Betätigungsbereich (Flüssigkeitsaufnahme) zu dem zweiten Betätigungsbereich
(Überhub) darstellt.
[0020] Bevorzugt ist dabei, wenn der Sperrmechanismus spätestens dann in den gesperrten
Zustand überführt wird, in dem eine Volumenverstellung des Pipettiervolumens unterbunden
wird, wenn der Überhub der Pipette, also der zweite Betätigungsbereich der axialen
Verschiebung des Bedienelements durchfahren wird.
[0021] Die vorgeschlagene Pipette ist daher nicht nur besonders komfortabel in der Handhabung,
sondern ermöglicht auch auf einfache Art eine hohe Betriebssicherheit. Die Sperrung
des eingestellten Pipettiervolumens kann durch ein Betätigen des Bedienelements vor
der Flüssigkeitsaufnahme erfolgen. Dies kann sowohl gezielt zur Sperrung des Sperrmechanismus
als auch im Zuge einer bevorstehenden Flüssigkeitsaufnahme bei einem sogenannten "Reversen
Pipettiervorgang" erfolgen. Alternativ erfolgt die Sperrung des eingestellten Pipettiervolumens
beim ersten Pipettiervorgang, insbesondere bei der Flüssigkeitsabgabe im Rahmen eines
Pipettiervorgangs, wenn das Bedienelement in den zweiten Betätigungsbereich des Überhubs
gedrückt wird.
[0022] Alternativ kann der Anwender den Sperrmechanismus auch aktiv nach einer Einstellung
des Pipettiervolumens wieder in den gesperrten Betriebszustand überführen, indem ein
Sperrelement des Sperrmechanismus durch den Bediener in die gesperrte Schaltposition
gestellt wird.
[0023] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Verbesserungen
und Weiterentwicklungen der im unabhängigen Anspruch genannten Pipette möglich.
[0024] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sperrmechanismus
ein Sperrelement zur Entriegelung der Volumeneinstellung umfasst. Durch ein Sperrelement
kann der Sperrmechanismus auf einfache Art und Weise deaktiviert werden, sodass der
Anwender auf einfache Art eine Volumenverstellung vornehmen kann.
[0025] Besonders bevorzugt ist dabei, wenn das Sperrelement als Sperrschieber zur Entriegelung
der Volumeneinstellung ausgebildet ist. Ein Sperrschieber lässt sich besonders einfach
betätigen und kann auf einfache Art und Weise verschoben werden, um den Sperrmechanismus
in die entsperrte Position zu verstellen und eine Volumeneinstellung der Pipette zu
ermöglichen.
[0026] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Pipette ist vorgesehen, dass Rastmittel
vorgesehen sind, welche den Sperrmechanismus nach einem Entsperrvorgang in einer entsperrten
Schaltstellung halten. Durch Rastmittel ergibt sich eine besonders komfortable Bedienung,
da der Anwender den Sperrmechanismus nicht während des gesamten Einstellvorgangs betätigen
muss, sondern diesen leicht und funktionell temporär und reversibel lösbar fixieren
kann, um das Pipettiervolumen einzustellen.
[0027] Besonders bevorzugt ist dabei, dass das Bedienelement mit einem Auslösemittel in
Wirkverbindung steht, welches das Rastmittel bei einer Initiierung eines Pipettiervorgangs
löst und den Sperrmechanismus in die gesperrte Position überführt. Dadurch ist eine
besonders einfache und für den Anwender komfortable Lösung gegeben, um das eingestellte
Pipettiervolumen nach der Einstellung zu verriegeln und gegen eine unerwünschte Verstellung
zu sichern.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Pipette ist vorgesehen, dass der Sperrmechanismus
ein Sperrelement und ein Verbindungselement umfasst, welches das Sperrelement mit
einem Ankopplungselement verbindet, wobei das Ankopplungselement das Zählwerk mit
einem Einstellmechanismus zur Verlagerung der Begrenzung in der Verdrängungskammer
verbindet. Durch eine Blockierung des Ankopplungselements ist eine einfache und funktionssichere
Sperrung der Volumenverstellung der Pipette möglich, sodass die Pipette betriebssicher
gegen ein unerwünschtes Verstellen des Pipettiervolumens gesperrt ist.
[0029] Bevorzugt ist dabei, wenn das Ankopplungselement in einer entsperrten Stellung des
Sperrmechanismus eine Drehbewegung des Bedienelements zur Verstellung des Pipettiervolumens
auf das Zählwerk überträgt. Dadurch ist eine besonders einfache Bedienung der Pipette
mit einer Hand möglich.
[0030] Besonders bevorzugt ist, wenn der Sperrmechanismus formschlüssig in das Ankopplungselement
eingreift und über den Formschluss eine Verdrehung des Bedienelements und eine damit
verbundene Verlagerung der Begrenzung der Verdrängungskammer sperrt. Durch einen Formschluss
können hohe Sperrkräfte erzeugt werden, welche die Pipette funktionssicher gegen eine
unerwünschte Verstellung des eingestellten Pipettiervolumens schützen.
[0031] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Pipette ist vorgesehen, dass der
Formschluss durch eine Verzahnung am Sperrmechanismus in eine Verzahnung an dem Ankopplungselement
eingreift. Durch eine Verzahnung kann ein besonders betriebssicherer Formschluss hergestellt
werden, welcher sich vorteilhaft zur Arretierung des Ankopplungselements eignet und
die Pipette somit funktionssicher über die geplante Nutzungsdauer gegen eine unerwünschte
Volumenverstellung des Pipettiervolumens schützt.
[0032] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Pipette ist vorgesehen, dass der
Sperrmechanismus ein Sperrelement umfasst, wobei das Sperrelement oder ein mit dem
Sperrelement verbundenes Bauteil bei einem Sperrvorgang in axialer Richtung entlang
einer Längsachse der Pipette in eine Entsperrrichtung verschoben wird. Durch eine
axiale Verschiebung des Sperrelements kann eine formschlüssige Verbindung des Sperrmechanismus
mit dem Ankopplungselement auf einfache Art und Weise gelöst werden, wodurch die Volumenverstellung
des gewünschten Pipettiervolumens möglich wird. Besonders bevorzugt ist dabei, wenn
das Sperrelement oder das mit dem Sperrelement verbundene Bauteil bei einem Pipettiervorgang
in eine der Entsperrrichtung entgegengesetzte Richtung axial verschoben wird und dadurch
eine Volumenverstellung der Pipette sperrt. Durch eine axiale Verschiebung kann ein
formschlüssiger Angriff zur Sperrung der Volumenverstellung auf einfache Art und Weise
hergestellt werden und somit die Pipette gegen eine unerwünschte Verstellung des Pipettiervolumens
gesichert werden.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform der Pipette ist vorgesehen, dass die Pipette
ein Drehelement und der Sperrmechanismus ein Sperrelement umfasst, wobei das Drehelement
mit dem Sperrelement derart in Wirkverbindung steht, dass sich das Drehelement in
einen Verfahrensweg des Bedienelements dreht, wenn das Sperrelement in eine entsperrte
Position gebracht wird. Alternativ oder zusätzlich zu dem Drehelement kann auch ein
Schiebelement vorgesehen sein, welches in den Verfahrensweg des Bedienelements geschoben
wird, wenn das Sperrelement in eine entsperrte Position gebracht wird.
[0034] Unter dem Verfahrensweg des Bedienelements ist insbesondere der axiale Verschiebeweg
bei einem Pipettiervorgang oder einem Abwurfvorgang einer Pipettenspitze zu verstehen.
Durch die Verlagerung des Drehelements in den Verfahrensweg des Bedienelements wird
sichergestellt, dass der Sperrmechanismus bei einer Initiierung eines Pipettiervorgangs
ausgelöst wird und das eingestellte Pipettiervolumen gegen eine unerwünschte Verstellung
gesperrt ist.
[0035] Besonders bevorzugt ist dabei, wenn das Drehelement und das Sperrelement über eine
Kulissenführung miteinander verbunden sind. Durch eine Kulissenführung ist eine besonders
funktionssichere Kopplung des Drehelements mit dem Sperrelement möglich. Da eine Kulissenführung
in der Regel nur eine Verschiebung entlang eines durch die Kulisse definierten Weges
erlaubt, kann die Funktionssicherheit erhöht und die Lebensdauer der Pipette gegenüber
anderen Führungskonzepten erhöht werden.
[0036] Ferner ist mit Vorteil vorgesehen, dass das Drehelement mittels einer Blende an dem
Gehäuse der Pipette befestigt ist. Dadurch ist eine besonders einfache und kostengünstige
Befestigung des Drehelements möglich. Zudem erleichtert eine Blende die Montage, da
die Blende beziehungsweise eine mit der Blende verbundene, vorgefertigte Baugruppe,
welche den gesamten Sperrmechanismus oder zumindest Teile des Sperrmechanismus umfasst,
in eine Öffnung im Gehäuse oder auf einen Kragen am Gehäuse der Pipette gesteckt und
somit einfach mit dem Gehäuse verbunden werden kann.
[0037] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Pipette ist vorgesehen, dass das Sperrelement
in einer Ausnehmung des Gehäuses angeordnet ist. Dadurch ist eine besonders platzsparende
Anordnung des Sperrelements zur Bedienung des Sperrmechanismus möglich. Insbesondere
ist vorgesehen, dass das Sperrelement in radialer Richtung nicht mehr als 5mm, vorzugsweise
nicht mehr als 3mm über den Außendurchmesser des Gehäuses vorsteht. Durch ein leichtes
Vorstehen ist ein einfaches Auffinden und Betätigen des Sperrelements möglich, wobei
das Sperrelement durch den geringen Überstand in radialer Richtung keinen wesentlichen
Einfluss auf die Gesamtform der Pipette hat.
[0038] In einer weiteren vorteilhaften Verbesserung der Pipette ist vorgesehen, dass an
dem Gehäuse ein Fingerhaken ausgebildet ist, wobei der Sperrmechanismus an einer dem
Fingerhaken gegenüberliegenden Seite des Gehäuses angeordnet ist. Dadurch ist eine
besonders einfache und komfortable Einhandbedienung der Pipette möglich. Insbesondere
kann die Pipette an dem Fingerhaken gehalten werden, während mit den Fingern der gleichen
Hand der Sperrmechanismus in die entsperrte Stellung gestellt wird und anschließend
das Pipettiervolumen durch eine Drehung des Bedienknopfes eingestellt wird.
[0039] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sperrmechanismus
eine Rückholfeder umfasst, welche bei einem Entsperrvorgang des Sperrmechanismus gespannt
wird. Dadurch kann der Sperrmechanismus durch die Federkraft der Rückholfeder bei
einer Initiierung eines Pipettiervorgangs auf einfache Art und Weise zurück in die
Sperrstellung gebracht werden, sodass ab der Initiierung des Pipettiervorgangs das
eingestellte Pipettiervolumen fixiert ist und während des Pipettiervorgangs nicht
mehr verstellt werden kann.
[0040] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Pipette ist vorgesehen, dass das
Sperrelement einen Rahmen und eine an dem Rahmen angeformte elastische Zunge aufweist,
wobei an der elastischen Zunge ein Haken ausgebildet ist, welcher radial nach Innen
über die elastische Zunge vorsteht. Dabei ragt der Haken in einer entsperrten Position
des Sperrmechanismus in einen Verfahrweg des Bedienknopfes, sodass der Haken bei einer
Betätigung des Bedienelements bei einem Pipettiervorgang von dem Bedienelement mitgenommen
wird und das Sperrelement in axialer Richtung derart verschiebt, dass eine formschlüssige
Verbindung zwischen dem Sperrelement und dem Ankopplungselement hergestellt wird,
wodurch eine Volumenverstellung der Pipette gesperrt wird. Dadurch wird die Volumenverstellung
der Pipette auf besonders einfache und betriebssichere Art und Weise durch eine Betätigung
des Bedienelements in eine Sperrstellung überführt, sodass eine ungewollte Verstellung
des Pipettiervolumens beim Pipettieren betriebssicher ausgeschlossen wird. Das Sperrelement
ist dabei bevorzugt einteilig, insbesondere als ein Kunststoffspritzgussbauteil, ausgeführt.
Alternativ kann das Sperrelement auch zwei- oder mehrteilig ausgeführt sein, wobei
insbesondere eine Trennung der Bauteile zwischen dem Rahmen und der Zunge des Sperrelements
möglich ist. Ferner kann das Sperrelement als ein Zwei-Komponenten-Spritzgussteil
ausgeführt sein. Vorzugsweise ist bei einem Zwei-Komponenten-Spritzgussteil der Rahmen
aus einem ersten Kunststoff und die Zunge aus einem zweiten, von dem ersten Kunststoff
verschiedenen Kunststoff ausgeführt. Dadurch kann insbesondere eine Verzahnung an
dem Sperrelement zur formschlüssigen Sperrung einer Drehbewegung des Ankopplungselements
entsprechend biegesteif und mechanisch belastbar ausgeführt werden, während ein Verformungsbereich
der Zunge entsprechend biegeweich und verformbar ausgestaltet werden kann.
[0041] Besonders bevorzugt ist dabei, wenn an dem Sperrelement ein Rastnocken ausgebildet
ist, welcher dazu eingerichtet ist, in eine Vertiefung an dem Gehäuse der Pipette
oder in eine Vertiefung an einer in das Gehäuse eingesetzten Blende einzugreifen,
derart, dass das Sperrelement in einer entsperrten Position des Sperrmechanismus gehalten
wird, in welcher eine Volumeneinstellung der Pipette möglich ist. Durch einen Rastnocken
können zwei positive Effekte erzielt werden. Zum einen kann durch den Rastnocken das
Sperrelement betriebssicher in einer entsperrten Position verrastet werden, sodass
eine einfache und komfortable Verstellung des Pipettiervolumens nach Lösen der Sperre
möglich ist. Ferner kann durch den Rastnocken in Kombination mit einer Ausnehmung
an dem Gehäuse oder einer Ausnehmung einer in das Gehäuse eingesetzten Blende auf
einfache Art und Weise eine radiale Verlagerung der Zunge des Sperrelements und somit
des Hakens erreicht werden, sodass sich der Haken bei eingerastetem Rastnocken in
dem Verfahrweg des Bedienelements zum Pipettieren befindet und bei ausgerastetem Rastnocken
durch eine elastische Verformung der Zunge in radialer Richtung nach außen verlagert
wird, sodass der Haken sich in dieser Stellung nicht in dem Verfahrweg des Bedienelements
befindet und ein Pipettiervorgang ungestört durchgeführt werden kann.
[0042] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Pipette ist vorgesehen, dass an der Pipette
ein Sperrschieber angeordnet ist, wobei der Sperrschieber bei Betätigung eine axiale
Verschiebung des Sperrelements entlang einer Längsachse der Pipette bewirkt, derart,
dass eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Sperrelement und einem Gegenkörper,
insbesondere mit einem Ankopplungselement für das Zahlwerk, aufgehoben wird und die
Sperrung der Volumeneinstellung der Pipette aufgehoben wird. Durch den Sperrschieber
ist eine einfache Entsperrung der Volumenverstellung der Pipette möglich. Dazu wird
der Sperrschieber von der Sperrposition in eine entsperrte Position verschoben, wobei
der Sperrschieber das Sperrelement in axialer Richtung nach oben hin zu dem Bedienelement
der Pipette verschiebt, wodurch eine Verzahnung an dem Sperrelement aus dem Eingriff
mit einer Sperrverzahnung gebracht wird und der Formschluss zwischen der Verzahnung
am Sperrelement und der Sperrverzahnung aufgehoben wird. Dabei kann insbesondere ein
Rastnocken an dem Sperrelement derart verschoben werden, dass dieser Rastnocken in
einer Vertiefung am Gehäuse oder einer in das Gehäuse eingesetzten Blende einrastet,
wodurch das Sperrelement in einer entsperrten Stellung gehalten wird und eine einfache
Einstellung des Pipettiervolumens möglich ist.
[0043] Die verschiedenen, in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung
sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
[0044] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen
erläutert. Gleiche Bauteile oder Bauteile mit gleicher Funktion sind dabei in den
unterschiedlichen Figuren mit den gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Pipette mit einem verstellbaren Pipettiervolumen
und Verriegelungssystem zur temporären und reversibel lösbaren Verriegelung einer
Volumeneinstellung der Pipette;
- Figur 2
- eine dreidimensionale schematische Darstellung des Bedienelements und des Verriegelungssystems
einer erfindungsgemäßen Pipette;
- Figur 3
- eine vereinfachte Darstellung eines Oberteils einer erfindungsgemäßen Pipette;
- Figur 4
- ein Oberteil einer erfindungsgemäßen Pipette in einer dreidimensionalen Darstellung;
- Figur 5
- eine Schnittdarstellung durch einen Sperrmechanismus in einem Oberteil einer erfindungsgemäßen
Pipette;
- Figur 6
- eine alternative Ausführungsform eines Bedienelements und eines Verriegelungssystems
einer erfindungsgemäßen Pipette;
- Figur 7
- ein Sperrelement eines Verriegelungssystems einer erfindungsgemäßen Pipette; und
- Figur 8
- eine mit dem Sperrelement in Wirkverbindung stehenden Blende eines Verriegelungssystems
einer erfindungsgemäßen Pipette.
[0045] Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Pipette 10. Die Pipette
10 weist ein Pipetten-Oberteil 16 und ein an das Pipetten-Oberteil 16 ankoppelbares
Unterteil 17 auf. Das Pipetten-Oberteil 16 umfasst ein Gehäuse 20, wobei ein Bedienelement
12, vorzugsweise ein runder Bedienknopf 14, an einer dem Pipetten-Unterteil 17 abgewandten
Stirnfläche des Gehäuses 20 durch eine Öffnung in dem Gehäuse 20 austritt. Das Bedienelement
12 hat dabei drei Funktionen: Erstens dient das Bedienelement 12 zur Einstellung eines
Pipettiervolumens, als der Flüssigkeitsmenge, welche bei einem Pipettiervorgang durch
die Pipette 10 aufgenommen und anschließend wieder abgegeben werden soll. Die Einstellung
des Pipettiervolumens erfolgt durch eine Drehung an dem Bedienelement 12, wobei das
eingestellte Pipettiervolumen durch eine Drehung des Bedienelements 12 in eine erste
Drehrichtung vergrößert und durch eine Drehung in eine der ersten Drehrichtung entgegengesetzten
Drehrichtung verkleinert wird. Das einstellbare Pipettiervolumen liegt dabei bauartbedingt
zwischen einem minimalen Pipettiervolumen und einem maximalen Pipettiervolumen. Zweitens
dient das Bedienelement 12 zur Flüssigkeitsaufnahme und anschließenden Flüssigkeitsabgabe
während eines Pipettiervorgangs, wobei ein Bedienknopf 14 des Bedienelements 12 in
axialer Richtung entlang einer Mittelachse der Pipette verschoben wird. Drittens dient
das Bedienelement 12 dazu, nach einem Pipettiervorgang die benutzte Pipettenspitze
von einer Aufnahme an dem Pipetten-Unterteil 17 abzuwerfen. Vorzugsweise sind alle
drei Funktionen in dem Bedienknopf 14 vereint, sodass die Bedienung einfach und komfortabel
mit nur einem einzigen Bedienknopf 14 erfolgen kann. Alternativ kann die Funktion
auch auf mehrere Bauteile des Bedienelements 12 aufgeteilt werden und insbesondere
neben dem Bedienknopf 14 ein zusätzlicher Knopf zum Abwurf einer benutzten Pipettenspitze
vorgesehen sein. Ferner ist es möglich, dass das Bedienelement 12 einen Bedienknopf
14 zur Aufnahme und Abgabe der Flüssigkeit und ein von dem Bedienknopf 14 verschiebendes
Element zur Einstellung des Pipettiervolumens aufweist.
[0046] Die Pipette 10 umfasst ein Gehäuse 20 zur Aufnahme einer Verdrängungseinrichtung
22, wobei die Verdrängungseinrichtung 22 eine Verdrängungskammer 24 und eine verlagerbare
Begrenzung 26 zur Begrenzung des Pipettierhubs umfasst. Das Bedienelement 12 ist zur
Einstellung eines Pipettiervolumens der Pipette 10 durch eine Verlagerung der Begrenzung
26 in dem Gehäuse 20 und zur Ausführung eines Pipettiervorgangs eingerichtet. Dabei
steht das Bedienelement 12 über eine Hubstange 21 mit einem in der Verdrängungskammer
24 der Verdrängungseinrichtung 22 verlagerbaren Kolben 28 in Wirkverbindung. Die Pipette
10 umfasst ferner ein Zählwerk 30 zur Anzeige des eingestellten Pipettiervolumens
und einen Sperrmechanismus 40 zum Sperren und/oder Entsperren einer Volumeneinstellung
durch das Bedienelement 12. Es ist vorgesehen, dass das Bedienelement 12 dazu eingerichtet
ist, bei einer Betätigung des Bedienelements 12 zur Durchführung eines Pipettiervorgangs
den Sperrmechanismus 40 in eine gesperrte Position zu überführen und eine Verstellung
des Pipettiervolumens zu sperren. Ferner ist eine Rückstellfeder 18 für das Bedienelement
12 vorgesehen, um das Bedienelement 12 nach einer Entlastung wieder in die Ausgangsposition
zurückzustellen.
[0047] Der Sperrmechanismus 40 umfasst ein Sperrelement 41 und einen Sperrschieber 42 zum
Entsperren des Sperrmechanismus. Der Sperrmechanismus 40 umfasst ferner ein Rastelement
44, mit welchem der Sperrschieber und/oder das Sperrelement 41 in einer entsperrten
Schaltposition temporär fixiert werden können, um eine einfache Volumeneinstellung
des Pipettiervolumens durch ein Drehen des Bedienelements 12 zu ermöglichen.
[0048] In das Gehäuse 20 ist ein transparentes Anzeigefenster 31 eingelassen, um von außen
einen Blick auf das Zählwerk 30 zu ermöglichen und das eingestellte Pipettiervolumen
ablesen zu können. In dem Gehäuse 20 ist eine verlagerbare Begrenzung 26 für die Hubstange
21 vorgesehen, wobei ein Absatz an der Hubstange 21 an der verlagerbaren Begrenzung
26 anliegt und somit den Hub für den Kolben 28 einschränkt. Durch die Verlagerung
der Begrenzung 26 wird das Pipettiervolumen eingestellt.
[0049] Das Pipetten-Unterteil 17 umfasst eine Verdrängungskammer 24, in welcher der über
das Bedienelement 12 betätigbare und mit der Hubstange 21 verbundene Kolben 28 eintaucht.
Das Pipetten-Unterteil 17 weist einen Klemmbereich 19 zur Aufnahme einer Pipettenspitze
auf, wobei die Pipettenspitze durch eine Betätigung des Bedienelements 12 über die
Abwerferstange 37 von dem Klemmbereich 19 gelöst und somit abgeworfen werden kann.
[0050] Um das Pipettiervolumen der Pipette 10 zu verändern, wird zunächst der Sperrschieber
42 des Sperrmechanismus 40 in eine entsperrte Position gebracht. Unter einer entsperrten
Position ist eine Position des Sperrmechanismus zu verstehen, bei welcher ein Drehen
des Bedienelements 12 und eine damit verbundene Veränderung des Pipettiervolumens
möglich ist. Nach Einstellen des gewünschten Pipettiervolumens wird nun das Bedienelement
12 zur Durchführung eines Pipettiervorgangs betätigt. Unter einer Betätigung des Bedienelements
12 ist in diesem Zusammenhang ein Drücken des Bedienelements 12 und eine damit verbundene
axiale Verschiebung des Bedienelements 12 entlang einer Längsachse der Pipette 10
zu verstehen. Die Längsachse verläuft in Zeichnungsebene von oben nach unten und führt
vom Bedienelement 12 durch das Pipetten-Oberteil 16 und das Pipetten-Unterteil 17
bis zu einer Aufnahmeöffnung an dem dem Oberteil 16 abgewandten Ende des Pipetten-Unterteils
17. Bei einer Betätigung wird der Weg des Bedienelements 12 in drei Betätigungsbereiche
unterteilt.
[0051] Ein erster Betätigungsbereich dient der Aufnahme und Abgabe einer Flüssigkeit mit
der Pipette und wird auch als Hub H bezeichnet. Dabei wird das Bedienelement 12 ausgehend
von einer unbelasteten Ausgangsstellung entlang eines Verfahrwegs in Abhängigkeit
von dem eingestellten Pipettiervolumen um beispielsweise 2mm bis 16mm in axialer Richtung
in das Gehäuse 20 der Pipette 10 gedrückt.
[0052] Dem ersten Betätigungsbereich schließt sich ein zweiter Betätigungsbereich an, welcher
auch als Überhub bezeichnet wird, und insbesondere dazu dient, nach einer Flüssigkeitsabgabe
auch eine eventuell noch an einer auf eine Aufnahme am Gehäuse 20 der Pipette 10 aufgesteckten
Pipettenspitze anhaftende Restmenge an Flüssigkeit aus der Pipette 10 auszublasen.
Dieser sogenannte Überhub erfolgt durch eine zusätzliche Verlagerung des Bedienelements
12 in axialer Richtung über den Endpunkt des Hubs H zur Flüssigkeitsaufnahme hinaus
um beispielsweise weitere 4 bis 6 mm. Im Bereich des Überhubs ragt ein Auslöseelement
des Sperrmechanismus 40 in den Verfahrweg des Bedienelements 12, sodass der Sperrmechanismus
40 ausgelöst und eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Sperrelement 41 und dem
Ankopplungselement 32 hergestellt wird, wenn der Überhub durch das Bedienelement 12
aktiviert wird. Somit ist ab diesem Zeitpunkt des Pipettiervorgangs die Volumenverstellung
gesperrt. Ein solcher Sperrvorgang kann entweder bereits vor der Flüssigkeitsaufnahme
ausgeführt werden, um das eingestellte Pipettiervolumen zu fixieren oder während des
Pipettiervorgangs, insbesondere beim Ausblasen der Flüssigkeit nach der Flüssigkeitsabgabe
eingeleitet werden.
[0053] Drückt man das Bedienelement 12 weiter in axialer Richtung in das Gehäuse 20 hinein,
so drückt ein mit dem Bedienelement 12 verbundener Abwurfmechanismus in einem dritten
Betätigungsbereich die benutzte Pipettenspitze von einer Aufnahme am Gehäuse 20, um
die benutzte Pipettenspitze abzuwerfen. Dazu ist vorgesehen, dass an einem dem Bedienelement
12 zugewandten Ende einer Abwerferstange 37 des Abwurfmechanismus ein Auslöseelement
ausgebildet ist, welches in den Verfahrweg des Bedienelements 12 ragt und einen Abwurf
der Pipettenspitze einleitet, wenn das Bedienelement 12 über den Anschlag des Überhubs
hinaus weiter in das Gehäuse 20 der Pipette 10 gedrückt wird.
[0054] Die Betätigungsbereiche sind vorzugsweise durch einen Anschlag und eine damit verbundene
Veränderung der Bedienkraft voneinander abgegrenzt, um dem Anwender eine sensitive
Rückmeldung zu der aktuell durchgeführten Tätigkeit zu geben.
[0055] In Figur 2 ist der Sperrmechanismus 40 der Pipette 10 zur Verriegelung eines eingestellten
Pipettiervolumens in einer schematischen Darstellung gezeigt. Der Sperrmechanismus
40 umfasst ein Sperrelement 41, welches die Volumenverstellung der Pipette 10 durch
das Bedienelement 12, d.h. eine Verdrehung des Bedienknopfes 14 sperrt, indem das
Sperrelement 41 formschlüssig in das Ankopplungselement 32 eingreift und somit eine
Verdrehung sperrt. An dem Sperrelement 41 ist eine Kulissenführung 52 ausgebildet,
in welcher ein Drehelement 50 geführt ist. Das Drehelement 50 ist an einem Drehpunkt
51 an einer Blende 54 fixiert, welche in die Öffnung an der Stirnfläche des Gehäuses
20 eingesetzt ist und das Bedienelement 12 führt.
[0056] Alternativ zu einem Drehelement 50 oder zusätzlich zu einem Drehelement 50 kann auch
ein Schiebeelement 58 vorgesehen sein, welches in den Verschiebeweg des Bedienelements
12 eingefahren wird und bei einer Betätigung des Bedienelements 12 im Rahmen eines
Pipettiervorgangs, d.h. durch eine axiale Verschiebung des Bedienelements 12 durch
ein Drücken auf den Bedienknopf 14, aktiviert wird und das Sperrelement 41 in axialer
Richtung in das Ankopplungselement 32 einschiebt, um eine formschlüssige Sperre herzustellen.
Ferner befindet sich ein an einem Ende der Abwerferstange 37 angeordneter Absatz der
Abwerferstange 37 in dem Verschiebeweg des Bedienelements 12, sodass bei einer hinreichend
weiten Verschiebung des Bedienelements 12 entlang der Längsachse der Pipette 10 in
bekannter Art und Weise eine an dem Klemmbereich 19 aufgenommene Pipettenspitze abgeworfen
wird.
[0057] Ferner sind in Figur 2 eine Achsensicherung 33 zur Sicherung einer Achse der Rollen
des Zählwerks 30 und eine Volumeneinstellhülse 35 sowie ein Zahnrad 38 dargestellt,
mit welcher eine Drehbewegung des Bedienknopfes 14 auf die Mechanik zur Verlagerung
der in Figur 1 dargestellten Begrenzung 26 übertragbar ist.
[0058] In Figur 3 und Figur 4 ist ein Pipetten-Oberteil 16 einer erfindungsgemäßen Pipette
10 dargestellt. Dabei ist zu sehen, dass eine Blende 54 in eine Öffnung in der Stirnseite
des Gehäuses 20 eingesetzt ist, und das Bedienelement 12 in Form des Bedienknopfes
14 durch diese Blende geführt ist. Das Bedienelement ist in axialer Richtung entlang
der Mittelachse der Pipette über einen Hub H verschiebbar und zur Verstellung des
Pipettiervolumens V um die Mittelachse drehbar. An dem Gehäuse 20 oder an der Blende
54 ist eine Ausnehmung 60 ausgebildet, in welcher ein Sperrschieber 42 des Sperrmechanismus
40 angeordnet ist.
[0059] An dem Gehäuse 20 ist ein Fingerhaken 62 ausgebildet, damit der Anwender die Pipette
10 in einer Hand halten und mit dieser Hand bedienen kann. So liegt der Fingerhaken
62 bei einer um das Gehäuse 20 gelegten Hand auf einem Zeigefinger oder Mittelfinger
des Anwenders auf, sodass der Anwender vorzugsweise mit dem Daumen wahlweise den Sperrschieber
42 oder den Bedienknopf 14 betätigen kann, um entweder das Pipettiervolumen einzustellen
oder einen Pipettiervorgang durchzuführen.
[0060] In Figur 5 ist der in dem Gehäuse 20 der Pipette 10 angeordnete Sperrmechanismus
40 in einer dreidimensionalen Darstellung gezeigt. Der Sperrmechanismus 40 umfasst
ein Sperrelement 41, welches mit dem Ankopplungselement 32 zur Ankopplung 30 in Wirkverbindung
treten kann. Dazu ist an dem Sperrelement 41 eine Verzahnung 48 ausgebildet, welche
bei einer axialen Verschiebung des Sperrelements 41 im Rahmen eines Sperrvorgangs
in eine Verzahnung 36 an dem Ankopplungselement 32 eingreift und somit einen sperrenden
Formschluss herstellt. Während die Verzahnung 36 an dem Ankopplungselement 32 vollständig
umlaufend ausgebildet ist und einen vergleichsweise großen Abstand zwischen den einzelnen
Zähnen dieser Verzahnung aufweist, ist die Verzahnung 48 an dem Sperrelement 41 nur
über einen kleinen Umfangsbereich ausgebildet, um eine feine Rastung in diesem Umfangsbereich
zu ermöglichen. Zudem wird die Fertigung des Sperrelements 41 vereinfacht, wenn die
feine Verzahnung nur über einen kleinen Umfangsbereich ausgebildet ist, wodurch sich
die Fertigungskosten reduzieren lassen.
[0061] Wie in Figur 5 erkennbar, ist die Hubstange 21 vorzugsweise als Polygonwelle ausgebildet,
wobei das Ankopplungselement 32 auf die Hubstange 21 aufgeschoben und mit dieser formschlüssig
verbunden ist. Somit lässt sich auf einfache Art und Weise ein auf das Bedienelement
12 bei der Volumenverstellung aufgebrachtes Drehmoment auf das Ankopplungselement
32 übertragen. Eine Polygonwelle und eine damit einhergehende formschlüssige Verbindung
zwischen der Hubstange 21 und den auf der Hubstange 21 angeordneten Komponenten ermöglicht
zudem eine einfache Verlagerung der verlagerbaren Begrenzung 26 zur Volumeneinstellung
des Pipettiervolumens.
[0062] In Figur 6 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel eines Verriegelungssystems zur
temporären und reversibel lösbaren Verriegelung einer Volumeneinstellung der Pipette
10 dargestellt Das
[0063] Verriegelungssystem umfasst einen Sperrmechanismus 40 mit einem Sperrelement 41,
welches die Volumenverstellung der Pipette 10 durch das Bedienelement 12, d.h. eine
Verdrehung des Bedienknopfes 14 sperrt, indem eine Verzahnung 48 an dem Sperrelement
41 formschlüssig in eine Verzahnung des Ankopplungselements 32 eingreift und somit
eine Verdrehung sperrt. Das Sperrelement 41 umfasst ein Rahmen 74 und eine von dem
Rahmen 74 nach Innen wegstehende elastische Zunge 68, an deren Ende ein Haken 70 ausgebildet
ist. Ferner ist an dieser elastischen Zunge 68 ein Rastnocken 64 ausgebildet, um den
Sperrmechanismus 40 in einer entsperrten Position zu verrasten und somit eine Einstellung
des Pipettiervolumens zu ermöglichen. Der Verriegelungsmechanismus umfasst ferner
einen Sperrschieber 42, mit welchem das Sperrelement 41 aus dem gesperrten Zustand
in einen entsperrten Zustand gebracht werden kann, indem der Sperrschieber 42 in Richtung
des Bedienelements 12, also in Zeichnungsdarstellung nach oben, geschoben wird. Durch
das Verschieben des Sperrschiebers 42 wird das Sperrelement 41 aus dem Eingriff mit
dem Ankopplungselement 32 gebracht, sodass eine Einstellung des Pipettiervolumens
der Pipette 10 möglich ist. Dabei rastet der an dem Sperrelement 41 ausgebildeter
Rastnocken 64 in eine Vertiefung 66 an einer Blende 54 der Pipette 10 ein, sodass
der Haken 70 in eine Verfahrweg des Bedienelements 12 eingerückt wird. Wird ein neuer
Pipettiervorgang durchgeführt, so wird der Haken 70 des Sperrelements 41 durch das
Bedienelement 12 in Zeichnungsdarstellung nach unten verschoben und die Verzahnung
48 an dem Sperrelement 41 mit der Verzahnung an dem Ankopplungselement 32 in Eingriff
gebracht, sodass eine Volumenverstellung der Pipette 10 gesperrt ist. Dabei wird der
Rastnocken 64 aus der Vertiefung 66 an der Blende 54 auf eine Oberfläche 72 der Blende
54 verschoben, sodass sich die Zunge 68 elastisch verformt und der Haken 70 aus dem
Verfahrweg des Bedienelements 12 gebogen wird. Dadurch ist eine freie Betätigung des
Bedienelements 12 bei gesperrter Volumenverstellung der Pipette 10 möglich.
[0064] In Figur 7 ist eine Einzelteilzeichnung des Sperrelements 41 aus in dem in Figur
6 dargestellten Verriegelungssystems dargestellt. Das Sperrelement 41 umfasst ein
Rahmen und eine von dem Rahmen 74 nach Innen wegstehende elastische Zunge 68, an deren
Ende ein Haken 70 ausgebildet ist. Ferner ist an einem unteren Ringabschnitt des Sperrelements
41 eine Verzahnung 48 ausgebildet, um eine formschlüssige Sperrverbindung zwischen
dem Sperrelement 41 und dem Ankopplungselement 32 herzustellen. An der Zunge 68 ist
ferner ein Rastnocken 64 ausgebildet, welcher in einer entsperrten Stellung des Verriegelungssystems
in eine Vertiefung 66 in der Blende 54 des Verriegelungssystems einrastet. Wird das
Sperrelement 41 durch eine Betätigung des Sperrschiebers 42 in Richtung des Bedienelements
12 verschoben, so steht die Verzahnung 48 an dem unteren Ringabschnitt des Sperrelements
41 nicht mehr mit der Sperrverzahnung an dem Ankopplungselement 32 in Eingriff, wodurch
eine Einstellung des Pipettiervolumens durch eine Verlagerung der Begrenzung 26 für
die Hubstange 21 ermöglicht wird.
[0065] In Figur 8 ist eine Blende 54 für das in Figur 6 dargestellte Verriegelungssystem
einer Pipette 10 dargestellt in einer Einzelteilzeichnung dargestellt. Dabei ist zu
erkennen, dass an der Blende 54 eine Oberfläche 72 und eine in die Oberfläche 72 eingebrachte
Vertiefung 66 ausgebildet sind. Rastet der Rastnocken 64 des Sperrelements 41 in der
Vertiefung ein, so ragt der Haken 70 an dem Sperrelement 41 in den Verfahrweg des
Bedienelements 12, sodass bei einer Bedienung der Pipette 10 die Volumenverstellung
in den gesperrten Betriebszustand überführt wird.
Bezugszeichenliste
[0066]
- 10
- Pipette
- 12
- Bedienelement
- 14
- Bedienknopf
- 16
- Oberteil
- 17
- Unterteil
- 18
- Rückstellfeder
- 19
- Klemmbereich für Pipettenspitze
- 20
- Gehäuse
- 21
- Hubstange
- 22
- Verdrängungseinrichtung
- 24
- Verdrängungskammer
- 26
- verlagerbare Begrenzung
- 28
- Kolben
- 30
- Zählwerk
- 31
- Anzeigefenster
- 32
- Ankopplungselement
- 33
- Achsensicherung
- 34
- Einstellmechanismus
- 35
- Volumeneinstellhülse
- 36
- Verzahnung an Ankopplungselement
- 37
- Abwerferstange
- 38
- Zahnrad
- 40
- Sperrmechanismus
- 41
- Sperrelement
- 42
- Sperrschieber
- 44
- Rastelement
- 46
- Verbindungselement
- 48
- Verzahnung (am Sperrmechanismus)
- 50
- Drehelement
- 51
- Drehpunkt
- 52
- Kulissenführung
- 54
- Blende
- 56
- Rückholfeder
- 58
- Schiebeelement
- 60
- Ausnehmung
- 62
- Fingerhaken
- 64
- Rastnocken
- 66
- Vertiefung
- 68
- Zunge
- 70
- Haken
- 72
- Oberfläche an der Blende
- 74
- Rahmen
- H
- Hub durch axiale Bewegung / Drücken des Bedienelements
- V
- Volumenverstellung durch Drehbewegung des Bedienelements
1. Pipette (10), umfassend
- ein Gehäuse (20) zur Aufnahme einer Verdrängungseinrichtung (22), wobei die Verdrängungseinrichtung
(22) eine Verdrängungskammer (24) und eine verlagerbare Begrenzung (26) zur Begrenzung
eines Pipettierhubs der Pipette (10) umfasst,
- ein Bedienelement (12) zur Einstellung eines Pipettiervolumens der Pipette (10)
durch eine Verlagerung der Begrenzung (26) in dem Gehäuse (20) und zur Ausführung
eines Pipettiervorgangs, wobei das Bedienelement (12) mit einem in der Verdrängungskammer
(24) der Verdrängungseinrichtung (22) verlagerbaren Kolben (28) in Wirkverbindung
steht,
- ein Zählwerk (30) zur Anzeige des eingestellten Pipettiervolumens,
- einen Sperrmechanismus (40) zum Sperren und/oder Entsperren einer Volumeneinstellung
durch das Bedienelement (12),
dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (12) dazu eingerichtet ist, bei einer Betätigung des Bedienelements
(12) zur Durchführung eines Pipettiervorgangs den Sperrmechanismus (40) in eine gesperrte
Position zu überführen und eine Verstellung des Pipettiervolumens zu sperren.
2. Pipette (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrmechanismus (40) ein Sperrelement (41) zur Entriegelung der Volumeneinstellung
umfasst.
3. Pipette (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Rastmittel (44) vorgesehen sind, welche den Sperrmechanismus (40) nach einem Entsperrvorgang
in einer entsperrten Schaltstellung halten.
4. Pipette (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (12) einen Bedienknopf (14) umfasst oder mit einem Bedienknopf
(14) in Wirkverbindung steht, welcher das Rastmittel (44) bei einer Durchführung eines
Pipettiervorgangs löst und den Sperrmechanismus (40) in die gesperrte Position überführt.
5. Pipette (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrmechanismus (40) ein Sperrelement (41) und ein Verbindungselement (46) umfasst,
welches das Sperrelement (41) mit einem Ankopplungselement (32) verbindet, welches
das Zählwerk (30) mit einem Einstellmechanismus (34) zur Verlagerung der Begrenzung
(26) in der Verdrängungskammer (24) verbindet.
6. Pipette (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankopplungselement (32) in einer entsperrten Schaltstellung des Sperrmechanismus
(40) eine Drehbewegung des Bedienelements (12) zur Verstellung des Pipettiervolumens
auf das Zählwerk (30) überträgt.
7. Pipette (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrmechanismus (40) formschlüssig in das Ankopplungselement (32) eingreift
und über den Formschluss eine Verdrehung des Bedienelements (12) und eine damit verbundene
Verlagerung der Begrenzung (26) der Verdrängungskammer (24) sperrt.
8. Pipette (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Formschluss durch eine Verzahnung (48) am Sperrmechanismus (40) in eine Verzahnung
(36) an dem Ankopplungselement (32) eingreift.
9. Pipette (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrmechanismus (40) ein Sperrelement (41) umfasst, wobei das Sperrelement (41)
oder ein mit dem Sperrelement (41) verbundenes Bauteil bei einem Sperrvorgang in axialer
Richtung entlang einer Längsachse der Pipette (10) in eine Entsperrrichtung verschoben
wird.
10. Pipette (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (41) oder ein mit dem Sperrelement (41) verbundenes Bauteil bei
einer Durchführung eines Pipettiervorgangs in eine der Entsperrrichtung entgegengesetzte
Richtung axial verschoben wird und dadurch eine Volumenverstellung der Pipette (10)
sperrt.
11. Pipette (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Pipette (10) ein Drehelement (50) und/oder ein Schiebeelement (58) und der Sperrmechanismus
(40) ein Sperrelement (41) umfasst, wobei das Drehelement (50) und/oder das Schiebeelement
(58) mit dem Sperrelement (41) derart in Wirkverbindung steht, dass sich das Drehelement
(50) und/oder das Schiebeelement (58) in einen Verfahrensweg des Bedienelements (12)
dreht, wenn das Sperrelement (41) in eine entsperrte Position gebracht wird.
12. Pipette (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehelement (50) und das Sperrelement (41) über eine Kulissenführung (52) miteinander
verbunden sind.
13. Pipette (10) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehelement (50) mittels einer Blende (54) an dem Gehäuse (20) der Pipette (10)
befestigt ist.
14. Pipette (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (41) in einer Ausnehmung (60) des Gehäuses (20) angeordnet ist.
15. Pipette (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gehäuse (20) ein Fingerhaken (62) ausgebildet ist, wobei der Sperrmechanismus
(40) an einer dem Fingerhaken (62) gegenüberliegenden Seite des Gehäuses (20) angeordnet
ist.
16. Pipette (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrmechanismus (40) eine Rückholfeder (56) umfasst, welche bei einem Entsperrvorgang
des Sperrmechanismus (40) gespannt wird.
17. Pipette (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (41) einen Rahmen (74) und eine an dem Rahmen (74) angeformte elastische
Zunge (68) aufweist, wobei an der elastischen Zunge (68) ein Haken (70) ausgebildet
ist, welcher radial nach Innen über die elastische Zunge (68) vorsteht.
18. Pipette (10) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Sperrelement (41) ein Rastnocken (64) ausgebildet ist, welcher dazu eingerichtet
ist, in eine Vertiefung (66) an dem Gehäuse (20) der Pipette (10) oder in eine Vertiefung
(66) an einer in das Gehäuse (20) eingesetzten Blende (54) einzugreifen, derart, dass
das Sperrelement (41) in einer entsperrten Position des Sperrmechanismus (40) gehalten
wird, in welcher eine Volumeneinstellung der Pipette (10) möglich ist.
19. Pipette (10) nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass an der Pipette (10) ein Sperrschieber (42) angeordnet ist, wobei der Sperrschieber
(42) bei Betätigung eine axiale Verschiebung des Sperrelements (41) entlang einer
Längsachse der Pipette (10) bewirkt, derart, dass eine formschlüssige Verbindung zwischen
dem Sperrelement (41) und einem Gegenkörper aufgehoben wird und die Sperrung der Volumeneinstellung
der Pipette (10) aufgehoben wird.