[0001] Die Erfindung betrifft eine Auftragsdüse zum Auftragen eines viskosen Materials auf
Werkstücke gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Solche Auftragsdüsen, auch Flatstream-Düsen genannt, dienen der Erzeugung eines breiten
Sprühstrahls, beispielsweise zum Auftragen eines Lacks zur Nahtversiegelung oder eines
Dämmmaterials, das flächig auf ein Werkstück aufgetragen werden muss. Solche Auftragsdüsen
werden insbesondere zum Beschichten von Karosseriebauteilen für die Automobilindustrie
verwendet, aber auch zum Beschichten von Bauteilen anderer Geräte wie beispielsweise
Einbaugeräte für Küchen. Um einen breiten Sprühstrahl zu erhalten, weitet sich der
Auftragskanal zum Materialauslass hin in einer ersten Raumrichtung auf, in der die
Breite der Auftragsdüse gemessen wird, welche in der Regel um ein Mehrfaches (beispielsweise
5 bis 10 Mal) größer ist als die in einer zweiten Raumrichtung senkrecht zur ersten
Raumrichtung gemessene Dicke des Düsenkörpers. Damit einhergehen kann sowohl bei den
Auftragsdüsen gemäß Stand der Technik, als auch bei der erfindungsgemäßen Auftragsdüse,
eine Verengung des Auftragskanals in der zweiten Raumrichtung. Der Düsenkörper ist
auf einem Düsenhalter montiert, durch den sich ein Zuführkanal erstreckt, über den
das Material in den Auftragskanal geleitet wird. Am Düsenhalter ist der Düsenkörper
lösbar fixiert, wobei der Düsenhalter bei vorbekannten Auftragsdüsen zwei Klemmplatten
aufweist, die an einander abgewandten Seitenflächen des Düsenkörpers anliegen und
diesen in einem zwischen ihnen ausgebildeten Zwischenraum klemmend halten. Bei vorbekannten
Auftragsdüsen ist dabei eine Klemmplatte einstückig mit dem den Zuführkanal aufweisenden
Grundkörper des Düsenhalters verbunden, während die andere Klemmplatte lösbar an dieser
und am Düsenkörper fixiert ist. Dieser einfache Aufbau bedingt aber einen Nachteil:
Am Übergang zwischen dem Grundkörper des Düsenhalters und der einstückig mit ihm ausgebildeten
Klemmplatte ist eine Kante ausgebildet, die aufgrund der einstückigen Ausbildung stets
einen Radius aufweist. An diese Kante kann aufgrund des Radius eine entsprechende
Kante des Düsenkörpers nicht exakt passgenau eingefügt werden, so dass zwischen dem
Zuführkanal und dem Auftragskanal eine Undichtigkeit entstehen kann. Aus der
DE 10 2016 014 271 A1 ist eine Auftragsdüse bekannt, die als Halterung eine zweiteilige Vorrichtung aufweist.
Auftragsdüsen der eingangs genannten Art sind aus der
US 2017/036243 A1 und aus der
US 4,201,534 A bekannt.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Auftragsdüse der eingangs genannten Art
derart weiterzubilden, dass ihre Dichtigkeit verbessert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Auftragsdüse mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
[0005] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, durch die Ausbildung der beiden Klemmplatten
als separate Bauteile und ihre lösbare Fixierung am Grundkörper und am Düsenkörper
die den zur Aufnahme des Düsenkörpers bestimmten Zwischenraum zwischen den Klemmplatten
begrenzenden Kanten als möglichst scharfe Kanten mit geringem Radius ausführen zu
können, so dass der Düsenkörper gut zwischen die Klemmplatten eingepasst werden kann
und ein hohes Maß an Dichtigkeit am Übergang vom Grundkörper zum Düsenkörper gegeben
ist. Die Dichtigkeit wird noch verbessert, wenn gemäß der Erfindung die Seitenflächen
des Düsenkörpers ausgehend vom Grundkörper in einem spitzen Winkel aufeinander zu
geneigt sind, wobei dieser Winkel vorzugsweise maximal 30° und insbesondere maximal
10° beträgt. Dadurch, dass die an den Seitenflächen anliegenden Klemmflächen der Klemmplatten
ausgehend vom Grundkörper im selben Winkel aufeinander zu verlaufen, drücken diese
beim Festklemmen des Düsenkörpers letzteren gegen den Grundkörper.
[0006] Vorteilhaft erstrecken sich die Seitenflächen jeweils bis zu einem aus dem Zwischenraum
zwischen den beiden Klemmpartien ragenden, den Materialauslass aufweisenden Endbereich,
an dem sich die Dicke des Düsenkörpers vergrößert. Eine größere Dicke des Düsenkörpers
im Bereich des Materialaustritts erhöht dessen Stabilität, so dass er gegen mechanische
Belastungen wie beispielsweise bei der Reinigung mechanisch widerstandsfähiger ist.
Insbesondere kann der Endbereich als beidseitig aus den Seitenflächen vorspringender
Absatz ausgebildet sein.
[0007] Vorteilhaft liegen die Klemmplatten jeweils mit einer Klemmfläche flächig an einer
der Seitenflächen des Düsenkörpers an. Hierdurch wird eine gute Klemmwirkung erzielt.
Zudem wird bevorzugt, dass die Klemmplatten jeweils eine Nut aufweisen, in der eine
Partie des Grundkörpers aufgenommen ist. Dies erleichtert die Positionierung der Klemmplatten
bezüglich des Grundkörpers. Zweckmäßig sind die Klemmplatten und der Düsenkörper mittels
mindestens einer Schraube und/oder mindestens einem Stift aneinander fixiert. Dies
stellt eine besonders einfache Art der Befestigung dar.
[0008] Der Düsenkörper ist vorzugsweise aus Hartmetall gefertigt. Unter einem Hartmetall
ist dabei ein Metallmatrix-Verbundwerkstoff zu verstehen, bei dem in Partikelform
vorliegende Hartstoffe durch eine Matrix aus Metall zusammengehalten werden. Als Hartstoffe
kommen insbesondere Metallcarbide oder Metallnitride, wie beispielsweise Wolframcarbid,
Titancarbid, Titannitrid, Niobcarbid, Tantalcarbid oder Vanadiumcarbid zum Einsatz.
Hartmetall ist zwar ein teurerer Werkstoff als Metall. Es ist jedoch wesentlich beständiger
und verschleißärmer, insbesondere im Hinblick auf abrasive viskose Materialien.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Düsenkörper zwei
flächig aneinander liegende Düsenplatten auf, zwischen denen sich zumindest ein Abschnitt
des Auftragskanals befindet. Die Düsenplatten liegen vorteilhaft lose aneinander an
und werden mittels der Klemmplatten gegeneinander gepresst. Es ist möglich, dass eine
der Düsenplatten eine den Auftragskanal bildende Vertiefung aufweist, während die
andere Düsenplatte plan geschliffen ist und die Vertiefung lediglich den Auftragskanal
einseitig begrenzend abdeckt. Es wird jedoch bevorzugt, dass beide Düsenplatten baugleich
sind. Dabei wird bevorzugt, dass jede der Düsenplatten an der der anderen Düsenplatte
zugewandten Seite eine den Auftragskanal zumindest abschnittsweise begrenzende Begrenzungsfläche,
einen aus der Begrenzungsfläche vorspringenden Absatz mit einer an der anderen Düsenplatte
anliegenden, zur Begrenzungsfläche parallelen ersten Anlagefläche und eine sich plan
an die Begrenzungsfläche anschließende zweite Anlagefläche aufweist, an der die erste
Anlagefläche der anderen Düsenplatte anliegt. Diese erfindungsgemäße Lösung gemäß
nebengeordnetem Anspruch 10 bietet den Vorteil, dass der Düsenkörper insbesondere
dann, wenn er aus Hartmetall gefertigt ist, einfacher herzustellen ist. Dabei wird
bevorzugt, dass die Düsenplatten an Anlageflächen aneinander anliegen, zu denen sich
die zweite Raumrichtung quer und vorzugsweise senkrecht erstreckt. Die Düsenplatten
sind vorteilhaft jeweils einstückig und vorzugsweise aus Hartmetall gefertigt.
[0010] Weiter wird bevorzugt, dass der Auftragskanal einen sich vom Materialeinlass erstreckenden,
auf zwei Seiten durch die Klemmplatten begrenzten ersten Abschnitt und einen sich
zum Materialauslass erstreckenden, rings vom Düsenkörper umschlossenen zweiten Abschnitt
aufweist. Hierbei ist es möglich, dass sich der Auftragskanal lediglich in seinem
zweiten Abschnitt in der ersten Raumrichtung aufweitet. Es wird jedoch bevorzugt,
dass sich der erste Abschnitt ausgehend vom Materialeinlass zum zweiten Abschnitt
hin in der ersten Raumrichtung ebenfalls aufweitet. Insbesondere dann, wenn der zweite
Abschnitt an einander gegenüberliegenden Seiten durch die Absätze begrenzt wird, können
die Düsenplatten einfach aus Hartmetallplatten hergestellt werden. Dabei wird jeweils
mittels Erodieren oder Schneiden aus der Hartmetallplatte ein Ausschnitt zur Bildung
des ersten Abschnitts des Auftragskanals ausgeschnitten, und anschließend werden durch
Abschleifen entlang einer den Absatz begrenzenden Kante die Begrenzungsfläche und
die zweite Anlagefläche hergestellt. Dabei müssen nur die Anlageflächen und die den
Auftragskanal begrenzenden Flächen beschliffen werden, während ein Beschleifen der
einander abgewandten Seitenflächen des Düsenkörpers entfallen kann.
[0011] Es ist möglich, dass eine Abdichtung durch dichtende Anlage des Düsenkörpers am Düsenhalter
erfolgt. Es ist jedoch auch möglich, dass der erste Abschnitt und ein am Materialeinlass
in den ersten Abschnitt mündender Endabschnitt des Zuführkanals zumindest teilweise
mittels eines am Grundkörper und an den Klemmplatten anliegenden Dichtelements ausgekleidet
sind, um die Dichtwirkung zu verbessern. Dabei wird bevorzugt, dass das Dichtelement
einstückig aus einem thermoplastischen Material, vorzugsweise aus Polyoxymethylen
(POM) oder Polytetrafluorethylen (PTFE), gefertigt ist. Vorteilhaft weist das Dichtelement
einen in den zweiten Abschnitt mündenden Austrittsspalt auf, dessen in der ersten
Raumrichtung gemessene Breite um ein Mehrfaches größer ist als seine in der zweiten
Raumrichtung gemessene Dicke. Dabei ist die Dicke des Austrittsspalts zweckmäßig maximal
doppelt so groß wie die in der zweiten Raumrichtung gemessene Dicke des zweiten Abschnitts
und sie ist vorzugsweise etwa gleich groß in dem Sinne, dass sie von der Dicke des
zweiten Abschnitts um höchstens 10% verschieden ist.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand zweier in der Zeichnung schematisch dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1a, 1
- b eine Auftragsdüse gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in zwei perspektivischen
Ansichten;
- Fig. 2a, 2b
- die Auftragsdüse gemäß Fig. 1a, 1b in Frontansicht und in Seitenansicht;
- Fig. 3a, 3b
- einen Schnitt entlang der Linie A-A gemäß Fig. 2a bzw. entlang der Linie B-B gemäß
Fig. 2b;
- Fig. 4a bis 4c
- eine Düsenplatte der Auftragsdüse gemäß Fig. 1a, 1b in perspektivischer Ansicht, in
Seitenansicht und in Frontansicht und
- Fig. 5a, 5b
- eine Auftragsdüse gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel in zwei Schnittdarstellungen
entsprechend Fig. 3a, 3b.
[0013] Die in der Zeichnung dargestellte Auftragsdüse 10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
weist einen Düsenkörper 12 auf, durch den sich ein Auftragskanal 14 für viskoses Material
von einem Materialeinlass 16 zu einem Materialauslass 18 erstreckt. Der Düsenkörper
12 ist lösbar an einem Düsenhalter 20 montiert, der einen Grundkörper 22 aufweist,
durch den sich ein Zuführkanal 24 für das viskose Material bis zu einer Zuführöffnung
26 erstreckt. Der Düsenkörper 12 sitzt auf einer Oberfläche 28 des Grundkörpers 22
auf, in der sich die Zuführöffnung 26 befindet, wobei die Zuführöffnung 26 so mit
dem Materialeinlass 16 kommuniziert, dass der Zuführkanal 24 an der Zuführöffnung
26 in den Auftragskanal 14 mündet. Der Düsenhalter 20 weist des Weiteren zwei Klemmplatten
30 auf, deren einander zugewandte Klemmflächen 32 an einander abgewandten Seitenflächen
34 des Düsenkörpers 12 anliegen und den Düsenkörper 12 in einem Zwischenraum 36 zwischen
den Klemmplatten 30 klemmend festhalten. Zur Befestigung am Grundkörper 22 weist jede
der Klemmplatten 30 eine Nut 38 auf, in der jeweils eine Partie 40 des Grundkörpers
22 aufgenommen ist, welche nach oben hin durch die Oberfläche 28 begrenzt wird. Durch
den Düsenkörper 12 und die Klemmplatten 30 erstrecken sich Schraubenöffnungen 42,
durch die Schrauben durchgeführt sind, mit denen die Klemmplatten 30 mit dem Düsenkörper
12 verspannt werden, so dass die Klemmflächen 32 gegen die Seitenflächen 34 gedrückt
werden. Weitere Schrauben 43 fixieren die in Fig. 1a dem Betrachter zugewandte Klemmplatte
30 am Grundkörper 22, während zudem ein Zylinderstift 45 durch die in Fig. 1a dem
Betrachter zugewandte Klemmplatte 30, und den Grundkörper 22 durchgeführt ist und
in ein Sackloch in der in Fig. 1a dem Betrachter abgewandte Klemmplatte 30 eingreift.
[0014] Der Düsenkörper 12 weist in einer ersten Raumrichtung 44 parallel zu den Seitenflächen
34 eine Breite b auf, die wesentlich größer ist als seine Dicke d, die in einer zur
ersten Raumrichtung 44 senkrecht stehenden zweiten Raumrichtung 46 gemessen wird.
Der Auftragskanal 14 weist einen sich vom Materialeinlass 16 aus erstreckenden ersten
Abschnitt 48 auf, der zu den Seitenflächen 34 hin offen ist und durch die Klemmflächen
32 beiderseits dichtend verschlossen ist. An den ersten Abschnitt 48 schließt sich
ein zweiter Abschnitt 50 des Auftragskanals 14 an, der sich bis zum Materialauslass
18 erstreckt. Beide Abschnitte 48, 50 des Auftragskanals 14 weiten sich zum Materialauslass
18 hin in der ersten Raumrichtung 44 auf, wie insbesondere in Fig. 3a dargestellt.
Die Aufweitung erfolgt mit einem konstanten Öffnungswinkel, nahezu vom Materialeinlass
16 ausgehend. Auf diese Weise wird mit der Auftragsdüse 10 beim Auftrag eines viskosen
Materials auf ein Werkstück ein breiter Sprühstrahl mit geringer Dicke erzielt. Die
beiden Seitenflächen 34 verlaufen zudem nicht parallel zueinander, sondern ausgehend
vom Grundkörper 22 in einem spitzen Winkel von ca. 8° aufeinander zu. Dasselbe gilt
für die Klemmflächen 32, die ebenfalls ausgehend vom Grundkörper 22 in einem spitzen
Winkel von ca. 8° aufeinander zu verlaufen. Ein Verspannen der Klemmplatten 30 mittels
der Schrauben zieht somit den Düsenkörper 12 in Richtung zum Grundkörper 22 und fixiert
ihn an diesem anliegend, so dass der Übergang vom Zuführkanal 24 in den Auftragskanal
14 gut abgedichtet wird. Aufgrund der Ausbildung des Düsenhalters 20 mit drei separaten
Bauteilen (Grundkörper 22, Klemmplatten 30) können die Kanten aller Bauteile präzise
beschliffen werden, so dass sie präzise mit dem Düsenkörper 12 zusammengefügt werden
können. Ein verdickter Endbereich 52 des Düsenkörpers 12 ragt aus dem Zwischenraum
36 dem Grundkörper 22 abgewandt nach oben heraus. In diesem Endbereich 52 befindet
sich der Materialauslass 18.
[0015] Der Düsenkörper 12 ist aus zwei baugleichen Düsenplatten 54 zusammengesetzt, die
jeweils einstückig aus Hartmetall gefertigt sind (Fig. 4a bis 4c). Jede der Düsenplatten
54 wird aus einem plattenförmigen Rohling aus Hartmetall gefertigt. Dabei wird zunächst
ein den Materialeinlass 16 und den ersten Abschnitt 48 des Auftragskanals 14 teilweise
bildender randoffener Ausschnitt 56 mittels Erodieren oder Schneiden in den Rohling
eingebracht. Dann wird der Rohling entlang einer Kante 58 auf einer Seite abgeschliffen,
so dass ein Absatz 60 stehenbleibt. Der Absatz 60 weist eine erste Anlagefläche 62
auf. An den Absatz 60 schließt sich eine Begrenzungsfläche 64 an, die parallel zur
ersten Anlagefläche 62 verläuft und den zweiten Abschnitt 50 des Auftragskanals 14
zu einer Seite hin begrenzt. An die Begrenzungsfläche 64 schließt sich schließlich
eine zweite Anlagefläche 66 an, die mit ihr koplanar ist. Zwei baugleiche Düsenplatten
44 werden zur Bildung des Düsenkörpers 12 lose aneinander gelegt, indem die erste
Anlagefläche 62 der einen Düsenplatte 54 flächig an der zweiten Anlagefläche 66 der
anderen Düsenplatte 54 anliegt und umgekehrt. Der zweite Abschnitt 50 des Auftragskanals
14 befindet sich dann zwischen den beiden Begrenzungsflächen 64. Die Fixierung der
Düsenplatten 54 aneinander erfolgt mittels der Klemmplatten 30 und der Schrauben.
[0016] Die Auftragsdüse 110 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 5a, 5b) unterscheidet
sich neben ihrer Größe und Geometrie nur in einem Detail von der Auftragsdüse 10 gemäß
dem ersten Ausführungsbeispiel. Gleiche Merkmale sind daher in der Zeichnung mit gleichen
Bezugszeichen versehen und werden nicht mehr gesondert beschrieben. Während beim ersten
Ausführungsbeispiel eine Abdichtung des Auftragskanals 14 und des Zuführkanals 24
im Bereich der Zuführöffnung 26 durch dichtende Anlage der Düsenplatten 54, der Klemmplatten
30 und des Grundkörpers 22 aneinander erfolgt, ist beim zweiten Ausführungsbeispiel
der erste Abschnitt 48 des Auftragskanals, der im Übrigen hier auch über seine gesamte
Länge eine konstante Breite in der ersten Raumrichtung 44 aufweist, und ein in den
ersten Abschnitt 48 mündender Endabschnitt des Zuführkanals 24 mittels eines Dichtelements
70 aus einem thermoplastischen Material ausgekleidet. Das Dichtelement liegt rings
um am Düsenkörper 12, am Grundkörper 22 und an den Klemmplatten 30 an und sorgt in
diesem Bereich für eine verbesserte Abdichtung. Das Dichtelement 70 weist einen in
den zweiten Abschnitt 50 des Auftragskanals mündenden Austrittsspalt 72 auf, dessen
in der ersten Raumrichtung 44 gemessene Dicke etwa so groß ist wie die durch den Abstand
der Begrenzungsflächen 64 definierte Dicke des Auftragskanals 14.
[0017] Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft eine Auftragsdüse
10 zum Auftragen eines viskosen Materials auf Werkstücke mit einem Düsenkörper 12,
durch den sich von einem Materialeinlass 16 zu einem Materialauslass 18 ein Auftragskanal
14 erstreckt, wobei der Düsenkörper 12 in einer ersten Raumrichtung 44 eine Breite
b aufweist, die größer ist als eine in einer senkrecht zur ersten Raumrichtung 44
verlaufenden zweiten Raumrichtung 46 gemessene Dicke d, und wobei sich der Auftragskanal
14 zum Materialauslass 18 hin in der ersten Raumrichtung 44 aufweitet, und mit einem
Düsenhalter 20, der einen Grundkörper 22 und zwei Klemmplatten 30 aufweist, wobei
sich durch den Grundkörper 22 ein Zuführkanal 24 für das viskose Material erstreckt,
der an einer Zuführöffnung 26 in den Materialeinlass 16 mündet, und wobei die Klemmplatten
30 an einander abgewandten Seitenflächen 34 des Düsenkörpers 12 anliegend den Düsenkörper
12 lösbar am Grundkörper 22 fixieren. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass beide Klemmplatten
30 als separate Bauteile ausgebildet und lösbar am Grundkörper 22 und am Düsenkörper
12 fixiert sind und/oder dass der Düsenkörper 12 zwei flächig aneinander liegende
Düsenplatten 54 aufweist, zwischen denen sich zumindest ein Abschnitt 50 des Auftragskanals
14 befindet.
1. Auftragsdüse zum Auftragen eines viskosen Materials auf Werkstücke mit einem Düsenkörper
(12), durch den sich von einem Materialeinlass (16) zu einem Materialauslass (18)
ein Auftragskanal (14) erstreckt, wobei der Düsenkörper (12) in einer ersten Raumrichtung
(44) eine Breite (b) aufweist, die größer ist als eine in einer senkrecht zur ersten
Raumrichtung (44) verlaufenden zweiten Raumrichtung (46) gemessene Dicke (d), und
wobei sich der Auftragskanal (14) zum Materialauslass (18) hin in der ersten Raumrichtung
(44) aufweitet, und mit einem Düsenhalter (20), der einen Grundkörper (22) und zwei
Klemmplatten (30) aufweist, wobei sich durch den Grundkörper (22) ein Zuführkanal
(24) für das viskose Material erstreckt, der an einer Zuführöffnung (26) in den Materialeinlass
(16) mündet, wobei die Klemmplatten (30) an einander abgewandten Seitenflächen (34)
des Düsenkörpers (12) anliegend den Düsenkörper (12) lösbar am Grundkörper (22) fixieren,
und wobei beide Klemmplatten (30) als separate Bauteile ausgebildet und lösbar am
Grundkörper (22) und am Düsenkörper (12) fixiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (34) des Düsenkörpers (12) ausgehend vom Grundkörper (22) in einem
spitzen Winkel aufeinander zu geneigt sind, vorzugsweise in einem Winkel von maximal
30° und insbesondere von maximal 10°, und dass an den Seitenflächen (34) anliegende
Klemmflächen (32) der Klemmplatten (30) ausgehend vom Grundkörper (22) im selben Winkel
aufeinander zu geneigt sind.
2. Auftragsdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Seitenflächen (34) jeweils bis zu einem aus einem Zwischenraum (36) zwischen
den beiden Klemmplatten (30) ragenden, den Materialauslass (18) aufweisenden Endbereich
(52) erstrecken, an dem sich die Dicke des Düsenkörpers (12) vergrößert.
3. Auftragsdüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmplatten (30) jeweils mit einer Klemmfläche (32) flächig an einer der Seitenflächen
(34) des Düsenkörpers (12) anliegen.
4. Auftragsdüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmplatten (30) jeweils eine Nut (38) aufweisen, in der eine Partie (40) des
Grundkörpers (22) aufgenommen ist.
5. Auftragsdüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkörper (12) aus Hartmetall gefertigt ist.
6. Auftragsdüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkörper (12) zwei flächig aneinander liegende Düsenplatten (54) aufweist,
zwischen denen sich zumindest ein Abschnitt (50) des Auftragskanals (14) befindet,
und dass jede der Düsenplatten (54) an der der anderen Düsenplatte (54) zugewandten
Seite eine den Auftragskanal (14) zumindest abschnittsweise begrenzende Begrenzungsfläche
(64), einen aus der Begrenzungsfläche (64) vorspringenden Absatz (60) mit einer an
der anderen Düsenplatte (54) anliegenden, zur Begrenzungsfläche (64) parallelen ersten
Anlagefläche (62) und eine sich plan an die Begrenzungsfläche (64) anschließende zweite
Anlagefläche (66) aufweist, an der die erste Anlagefläche (62) der anderen Düsenplatte
(54) anliegt.
7. Auftragsdüse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenplatten (54) baugleich sind.
8. Auftragsdüse nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zweite Raumrichtung (46) quer und vorzugsweise senkrecht zu den Anlageflächen
(62, 66) erstreckt.
9. Auftragsdüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auftragskanal (14) einen sich vom Materialeinlass (16) erstreckenden, auf zwei
Seiten durch die Klemmplatten (30) begrenzten ersten Abschnitt (48) und einen sich
zum Materialauslass (18) ersteckenden, rings vom Düsenkörper (12) umschlossenen zweiten
Abschnitt (50) aufweist.
10. Auftragsdüse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich der erste Abschnitt (48) ausgehend vom Materialeinlass (16) zum zweiten Abschnitt
(50) hin in der ersten Raumrichtung (44) aufweitet.
11. Auftragsdüse nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (48) und ein am Materialeinlass (16) in den ersten Abschnitt
(48) mündender Endabschnitt des Zuführkanals (24) zumindest teilweise mittels eines
am Grundkörper (22) und an den Klemmplatten (30) anliegenden Dichtelements (70) ausgekleidet
sind, welches einstückig aus einem thermoplastischen Material, vorzugsweise aus Polyoxymethylen
(POM) oder Polytetrafluorethylen (PTFE), gefertigt ist.
12. Auftragsdüse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement einen in den zweiten Abschnitt (50) mündenden Austrittsspalt (72)
aufweist, dessen in der ersten Raumrichtung (44) gemessene Breite um ein Mehrfaches
größer ist als seine in der zweiten Raumrichtung (46) gemessene Dicke.
13. Auftragsdüse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Austrittsspalts maximal doppelt so groß ist wie die in der zweiten
Raumrichtung (46) gemessene Dicke des zweiten Abschnitts (50) und vorzugsweise etwa
gleich groß ist.
14. Auftragsdüse nach Anspruch 6 und nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (50) an einander gegenüberliegenden Seiten durch die Absätze
(60) begrenzt wird.
15. Verfahren zur Herstellung von Düsenplatten (54) für eine Auftragsdüse (10) nach Anspruch
14, wobei jeweils mittels Erodieren oder Schneiden aus einer Hartmetallplatte ein
Ausschnitt (56) zur Bildung des ersten Abschnitts (48) des Auftragskanals (14) ausgeschnitten
wird und wobei durch Abschleifen entlang einer den Absatz (60) begrenzenden Kante
(58) die Begrenzungsfläche (64) und die zweite Anlagefläche (66) hergestellt werden.