[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes
mit wenigstens zwei unabhängig voneinander verschwenkbaren Lehnenelementen, sowie
ein Verfahren zur Montage einer Anzahl Lehnenelemente mittels einer Befestigungsvorrichtung.
Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt, eine Sitzanordnung eines Kraftfahrzeugs der zweiten Sitzreihe, mit
einer geteilten Rückenlehne mit unabhängig voneinander schwenkbaren Lehnenelementen
auszustatten. Hierdurch ist es möglich die Lehnenelemente ausgehend von einer Gebrauchsposition
des Sitzteils zur Schaffung einer Ladefläche auf das Sitzteil in eine Ladeposition
zu verschwenken.
[0003] Die Sitzanordnung der zweiten oder weiteren Sitzreihe umfasst dabei beispielsweise
zwei symmetrische Sitzteile mit einer Sitzfläche und einer Rückenlehne mit Lehnenelementen
in einer sogenannten 50:50 Teilung oder eine asymmetrische Teilung im Verhältnis 40:20:40.
[0004] Sowohl bei der Varianten der symmetrischen als auch der asymmetrischen Teilung sind
die Lehnenelemente unabhängig voneinander ausgehend von der Gebrauchsposition in die
Ladestellung verschwenkbar.
[0005] In der Gebrauchsposition ist die Rückenlehne beidseits in Querrichtung des Kraftfahrzeugs
gesehen an einem oberen Endbereich an der Karosserie über eine Lehnenverrastung/Schlossanbindung
gehalten.
[0006] Die Lehnenelemente der Rückenlehne sind nach dem Entriegeln dieser Schlossanbindung
um eine am unteren Endbereich der Lehnenelemente verlaufende Schwenkachse verschwenkbar
relativ zur Fahrzeugkarosserie nach vorne in Richtung auf das Sitzteil klappbar. Hierfür
sind die Lehnenelemente der Rückenlehne über Lagerachsen an karosserieseitig ausgeführten
Gegenlagerstellen gelagert und dort crashsicher gehalten. Bei einer zweigeteilten
Rückenlehne sind dementsprechend mindestens drei karosserieseitige Gegenlagestellen
vorzusehen.
[0007] Bei den bekannten Sitzanordnungen werden die Lagerachsen der Lehnenelemente der Rückenlehne
über Steck- sowie Clipsverbindungen in Kombination mit Schraubverbindungen zur Sicherung
und Ausrichtung an den karosserieseitigen Gegenlagerstellen montiert. Eine derartige
Montage ist zeitaufwändig und erfordert eine hohe Bauteilkomplexität.
[0008] Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine Befestigungsvorrichtung für eine Rückenlehne
einer Sitzanordnung eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens zwei unabhängig voneinander
verschwenkbaren Lehnenelementen bereitzustellen, die eine einfache und werkzeuglose
Montage im Kraftfahrzeug erlaubt, wobei die Befestigungsvorrichtung eine schwenkbare
Anbindung der Lehnenelemente an die Karosserie und die Anforderungen an die Crashsicherheit
erfüllt.
[0009] Diese Aufgabe nach einem ersten Aspekt wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0010] Die Befestigungsanordnung gemäß Anspruch 1 ermöglicht eine werkzeuglose, schnelle
Montage und Lagerung der Lehnenelemente der Rückenlehne der Sitzanordnung einer zweiten
Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs.
[0011] Nach einem weiteren Aspekt ist es eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Montage
eines Lehnenelements mittels einer Befestigungsvorrichtung für eine Rückenlehne einer
Sitzanordnung eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, wobei das Verfahren eine einfache
und werkzeuglose Montage im Kraftfahrzeug ermöglichen soll.
[0012] Durch das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem weiteren Aspekt der Erfindung ist
es möglich die Sitzanordnung mittels einer reinen Stecklösung zwischen den Lehnenelementen,
den zugeordneten Lagerachsen und den karosserieseitig angeordneten Gegenlagerstellen
herzustellen. Die Erfindung realisiert eine crashsichere Montage ohne zusätzliche
Schraubprozesse. Dadurch wird die Montagezeit reduziert. Zudem sind keine zusätzlichen
Befestigungselemente mehr notwendig.
[0013] Eine derartige Sitzanordnung ist üblicherweise in Fahrtrichtung gesehen hinter dem
Fahrer und Beifahrersitz als sogenannte zweite Sitzreihe verbaut und umfasst zu dem
Fahrer und Beifahrersitz weitere zwei oder drei Sitzplätze.
[0014] Die x, y, z- Richtung entspricht den Richtungen eines üblichen Fahrzeugkoordinatensystems,
bei dem x die Fahrzeuglängsrichtung, y die Querrichtung und z die Hochrichtung bezeichnet.
[0015] Axial bedeutet in Richtung einer Achse verlaufend ausgerichtet, radial verlaufend
ist senkrecht dazu in Richtung des Radius ausgerichtet.
Beschreibung der Erfindung
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer äußeren Lagerstelle in einer montierten Situation
gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung einer mittleren Lagerstelle in einer montierten Situation
gemäß der ersten Ausführungsform,
- Fig. 3
- einen unteren Ausschnitt eines Lehnenelements einer Rückenlehne mit dem erfindungsgemäßen
Befestigungssystem gemäß der ersten Ausführungsform, das eine äußere und eine mittlere
Lagerstelle umfasst,
- Fig. 4
- eine perspektivische Detailansicht des ersten Montageschrittes des Lehnenelements
im Bereich der äußeren Lagerstelle gemäß der ersten Ausführungsform,
- Fig. 5
- eine perspektivische Detailansicht des ersten Montageschrittes des Lehnenelements
im Bereich der mittleren Lagerstelle gemäß der ersten Ausführungsform,
- Fig. 6
- eine perspektivische Darstellung eines zweiten Montageschritts des Lehnenelements
im Bereich der mittleren Lagerstelle gemäß der ersten Ausführungsform; und
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung eines letzten Montageschritts des Lehnenelements
im Bereich der äußeren Lagerstelle gemäß der ersten Ausführungsform.
[0018] Ein nicht dargestelltes Kraftfahrzeug umfasst üblicherweise sogenannte erste Sitzreihe
mit einem Fahrersitz und einem Beifahrersitz, sowie eine zweite Sitzreihe mit einer
Sitzanordnung für zwei oder drei weitere Sitzplätze. Hierfür weist die Sitzanordnung
eine einteilige Sitzfläche auf. Die Rückenlehne der Sitzanordnung der zweiten Sitzreihe
hingegen ist mit einer geteilten Rückenlehne mit unabhängig voneinander in Richtung
auf die Sitzfläche bzw. gegenüber der Karosserie des Kraftfahrzeugs schwenkbaren Lehnenelementen
1 ausgeführt. Die Schwenkbewegung ist reversibel ausführbar. Hierdurch ist es möglich
die Lehnenelemente 1 ausgehend von einer Gebrauchsposition des zugeordneten Sitzteils
zur Schaffung einer Ladefläche auf das zugeordnete Sitzteil in Fahrtrichtung nach
vorne um eine Schwenkachse 4 zu verschwenken. Die Lehnenelemente 1 weisen einen oberen
Endbereich und einen unteren Endbereich 2 auf.
[0019] Die Sitzanordnung der zweiten oder weiteren Sitzreihe umfasst dabei beispielsweise
zwei symmetrische Sitzteile mit jeweils einer Sitzfläche und Rückenlehnen bildenden
Lehnenelemente 1 in einer sogenannten 50:50 Teilung oder eine asymmetrische Teilung
im Verhältnis 40/60. Diese Aufteilung und Ausführung der Sitzanordnung mit Sitzflächen
und Lehnenelementen 1 ist an dieser Stelle nur beispielhaft.
[0020] In der Gebrauchsposition ist die Rückenlehne beidseits in Querrichtung des Kraftfahrzeugs
gesehen an dem oberen Endbereich seitlich an der Karosserie über eine Lehnenverrastung/Schlossanbindung
gehalten, so dass die Lehnenelemente 1 an einer Klappbewegung nach vorne gehindert
werden. Die Lehnenelemente 1 sind in dieser Gebrauchsposition im Wesentlichen in der
Hochrichtung ausgerichtet und dienen der Abstützung des Rückens des Benutzers auf
den Sitzplätzen der Sitzanordnung in der zweiten Sitzreihe.
[0021] Die Lehnenelemente 1 der Rückenlehne sind nach dem Entriegeln dieser Schlossanbindung
ausgehend von der Gebrauchsposition um die am unteren Endbereich 2 der Lehnenelemente
1 verlaufende Schwenkachse 4 relativ zur Fahrzeugkarosserie in Fahrtrichtung nach
vorne in eine Ladeposition verschwenkbar.
[0022] Bei einer Sitzanordnung mit zweigeteilter Rückenlehne in einer 50:50 oder 40/60 Teilung
mit zwei Lehnenelementen 1 sind dementsprechend pro Lehnenelement 1 eine äußere Lagerstelle
und eine mittlere Lagerstelle randseitig am unteren Endbereich 2 zwischen dem Lehnenelement
1 und der Fahrzeugkarosserie ausgebildet. Die mittlere Lagerstelle ist dabei beiden
Lehnenelementen 1 zugeordnet und befindet sich mittig zwischen den beiden Lehenelementen
1 an ihren einander zugewandten mittleren seitlichen Randbereichen. Die äußeren Lagerstellen
sind dementsprechend auf den einander abgewandten seitlichen äußeren Randbereichen
ausgebildet. Diese seitlichen äußeren Randbereiche sind benachbart zu der Fahrzeugkarosserie
im Seitenbereich des Kraftfahrzeugs angeordnet. Die Seitenbereiche der Fahrzeugkarosserie
sind nicht dargestellt.
[0023] Auf eine Beschreibung des grundsätzlichen Aufbaus der Lehnenelemente 1 wird verzichtet,
da diese dem Fachmann bekannt ist. Die Lehnenelemente 1 umfassen grundsätzlich eine
Lehnenstruktur mit einem Lehnenrahmen und einem den Lehnenrahmen umgebenden Lehnenpolster.
[0024] Die Figur 3 zeigt in einem Ausschnitt den unteren Endbereich 2 eines Lehnenelements
1 mit einer äußeren und einer mittleren Lagerstelle 70 bzw. 90 in einer ersten Ausführungsform.
[0025] Figur 1 zeigt die äußere Lagerstelle 70 in der montierten Situation in einer Detailansicht.
Die Figur 2 zeigt die mittlere Lagestelle 90 in der montierten Situation in einer
Detailansicht. (Endmontage-Position)
[0026] Die äußere Lagerstelle 70 umfasst dabei eine an dem äußeren Randbereich 2b des Lehnenelements
1 bzw. des Lehnenrahmens festgelegte Lagerachse 71. Die Lagerachse 71 ist in Richtung
ihrer Längserstreckung/Querrichtung in der montierten Situation verschwenkbar um die
Schwenkachse 4 in einem karosseriefest angebundenen Gegenlagerelement 80 gehalten
ist.
[0027] Figur 4 zeigt dabei die äußere Lagerstelle 70 in einer noch unmontierten Situation
mit den Einzelteilen Lagerachse 71 und Gegenlagerelement 80. Der Pfeil VI zeigt die
Montagerichtung des ersten Montageschritts an.
[0028] Die Lagerachse 71 umfasst zwei Abschnitte, denen verschiedene Funktionen zugeordnet
sind. Ein zylindrischer Abschnitt 72 mit einem Durchmesser D4, der den eigentlichen
Lagerabschnitt 73 bildet. Hieran in axialer Richtung benachbart als Endabschnitt weist
die Lagerachse 71 einen Vormontage-Lagerabschnitt 74 auf, der als exzentrisch angeformter
Verriegelungsabschnitt 75 ausgebildet ist. Der Vormontage-Lagerabschnitt 74 ist im
Querschnitt rechteckig ausgebildet und erstreckt sich als länglicher Riegel radial
einseitig von dem zylindrischen Abschnitt 72 und umfasst einen rechteckigen Führungsabschnitt
76 mit parallel zueinander ausgerichteten Seitenflächen 77 und einer Breite B4.
[0029] Das zugehörige Gegenlagerelement 80 ist mit der nicht dargestellten Fahrzeugkarosserie
verbunden, z.B. verschraubt oder verschweißt. Das Gegenlagerelement 80 kann auch ein
integraler Bestandteil der Fahrzeugkarosserie sein. Das Gegenlagerelement 80 bildet
einen Gehäuseabschnitt 81 zur Lagerung und Aufnahme des Lagerabschnitts 73 der Lagerachse
71 und umfasst im Wesentlichen einen senkrechten Wandabschnitt 83.
[0030] Im senkrechten Wandabschnitt 83 ist eine zylindrische Lagerausnehmung 84 mit einem
Durchmesser D4 eingebracht, der dem Durchmesser D4 des Lagerabschnitts 73 entspricht
und zur Aufnahme und Lagerung des Lagerabschnitts 73 der Lagerachse 71 in der montierten
Situation dient.
[0031] Ausgehend von dieser Lagerausnehmung 84 erstreckt sich ein schräg nach unten verlaufender
rechteckiger Schlitzbereich 85, der hinsichtlich der Breite B5 kleiner ausgeführt
ist als der Durchmesser D4, und hinsichtlich der Breite B5 etwas größer ausgebildet
ist, als die Breite B4 des Führungsabschnitts 76. Lagerausnehmung 84 und Schlitzbereich
85 bilden eine schlüssellochartigen Durchtrittsöffnung in dem Wandabschnitt 83.
[0032] Vormontage-Lagerabschnitt 74 der Lagerachse 71 und Lagerausnehmung 84 mit Schlitzbereich
85 sind dabei derart ausgestaltet, dass die Lagerachse 71 (Schlüssel) nur in einer
einzigen Relativwinkelstellung in Bezug auf eine Längsachse der Lagerachse in einer
axialen Richtung (Darstellung Pfeil VI) in die Lagerausnehmung 84 mit Schlitzbereich
85 - Schlüsselloch - eingesteckt werden kann.
[0033] In dieser eingesteckten Position ist die Vormontage-Position der Lagerachse 71 erreicht.
[0034] Ausgehend von dieser Vormontage-Position wird anschließend in einem zweiten Montageschitt
bei einer Verdrehung ausgehend von dieser Relativwinkelstellung, die in der Figur
4 gezeigt ist, eine Verriegelung der Lagerachse 71 über den Verriegelungsabschnitt
75 erreicht und ein axiales Herausnehmen der Lagerachse 71 ist blockiert (Darstellung
der Figur 7). Das zuvor beschriebene Prinzip entspricht dem Schlüssel / SchlüssellochPrinzip.
[0035] Figur 5 zeigt die mittlere Lagerstelle 90 mit einem bereits montierten Lehnenelement
1 über eine Lagerachse 91 auf der linken Seite im Gegenlagerelement 100 und einer
noch unmontierten Situation einer Lagerachse 91 auf der rechten Seite des Gegenlagerelements
100.
[0036] Die Lagerachse 91 umfasst unterschiedliche Abschnitte, denen verschiedene Funktionen
zugeordnet sind. Ein erster zylindrischer Endabschnitt 92 weist einen Durchmesser
D5 auf und dient zur Anbindung an den Lehnenrahmen. Angrenzend an diesen zylindrischen
Endabschnitt 92 folgt in axialer Richtung gesehen ein Vormontage-Lagerabschnitt 94
umfasst einen rechteckigen Führungsabschnitt 96 mit parallel zueinander ausgerichteten
Seitenflächen 97 und einer Breite B6. Daran anschließend folgt der eigentliche zylindrische
Lagerabschnitt 93 mit einem gegenüber dem ersten Durchmesser D5 größeren Durchmesser
D6. Der zylindrische Lagerabschnitt 93 wird endseitig von einem plattenförmigen Endabschnitt
99 begrenzt. Der plattenförmige Endabschnitt 99 weist eine im Wesentlichen rechteckige
Grundfläche mit Seitenkanten 99a und abgerundeter Ober- und Unterkante 99b auf. Die
Seitenkanten 99a sind hinsichtlich einer Länge L1 länger ausgeführt als die Ober-
und Unterkante 99b mit einer Länge L2. Des Weiteren ist an den plattenförmigen Endabschnitt
99 in axialer Richtung gesehen auf der gegenüberliegenden Seite des zylindrischen
Lagerabschnitts 93 ein zylindrischer Endabschnitt angeformt. Dieser zylindrische Endabschnitt
ist in den Zeichnungen nicht ersichtlich.
[0037] Das zugehörige Gegenlagerelement 100 ist in Querrichtung des Kraftfahrzeugs gesehen
in einem mittleren Bereich am Fahrzeugboden 6 verbunden, z.B. verschraubt oder verschweißt.
Das Gegenlagerelement 100 kann auch ein integraler Bestandteil der Fahrzeugkarosserie
sein. Das Gegenlagerelement 100 bildet einen Gehäuseabschnitt zur Lagerung und Aufnahme
der Lagerachsen 91 von zwei benachbart angeordneten Lehnenelementen 1 und ist dementsprechend
spiegelsymmetrisch um eine Mittelachse ausgeführt. Das Gegenlagerelement 100 umfasst
im Wesentlichen ein in z- Richtung nach oben offenes Gehäuse 101 mit parallel zueinander
ausgerichteten senkrechten Wandabschnitte 103 sowie die Wandabschnitte 103 verbindende
Seitenwände 102. Die Wandabschnitte 103 sowie die Seitenwände 102 begrenzen einen
in z-Richtung nach oben offenen Aufnahmeraum.
[0038] In jedem der parallel zueinander angeordneten senkrechten Wandabschnitte 103 ist
eine zylindrische Lagerausnehmung 104 mit einem Durchmesser D6 eingebracht, der dem
Durchmesser D6 des Lagerabschnitts 93 entspricht und zur Aufnahme und Lagerung der
Lagerachse 91 in der montierten Situation (Endmontage-Position) dient.
[0039] Ausgehend von dieser Lagerausnehmung 104 erstreckt sich ein nach oben verlaufender
rechteckiger Schlitzbereich 105, der hinsichtlich der Breite B8 kleiner ausgeführt
ist als der Durchmesser D6, und hinsichtlich der Breite B8 etwas größer ausgebildet
ist, als die Breite B6 des Führungsabschnitts 96. Der Schlitzbereich 105 ist nach
oben hin offen ausgeführt und mündet in dem nach oben hin offenen Aufnahmeraum des
Gehäuses 101. Des Weiteren umfasst die mittlere Lagerstelle 90 eine Blende 110 die
ein Abdeckelement 111 und einen ringförmig daran angeformten Clips 112 umfasst. Der
Clips 112 ist zur lösbaren, verrasteten Halterung der zylindrischen zueinander weisenden
Endabschnitte der beiden Lagerachsen 91 der benachbarten Lehnenelemente 1 ausgeführt.
[0040] Aufgrund der obenstehend beschriebenen Ausgestaltung der äußern und mittleren Lagerstellen
70/90 ist eine werkzeuglose Montage und lage- und crashsicherer Einbau der Lehnenelemente
1 der Rückenlehne der Sitzanordnung wie nachfolgend beschrieben in mehreren Montageschritten
möglich:
[0041] In einem ersten Montageschritt, der in der Figur 4 gezeigt ist, wird zunächst die
äußere Lagerstelle 70 des Lehnenelements 1 montiert. Hierzu wird die Lagerachse 71
in einer Vormontage-Position mittels des Vormontage-Lagerabschnitts 74 in die Lagerausnehmung
84 mit Schlitzbereich 85 des Gegenlagerelements 80 in axialer Richtung (y-Richtung)
seitlich eingesteckt. Wie dies bereits obenstehend erläutert ist, ist dies nur in
einer definierten Relativposition der Lagerachse 71 in Bezug auf das Gegenlagerelement
80 nach dem Schlüssel / Schlüssellochprinzip möglich.
[0042] Nur in dieser in der Figur 4 gezeigten Lehnenposition ist ein Einstecken der Lagerachse
71 in das zugeordnete Gegenlagerelement 80 möglich. Das Einstecken der Lagerachse
71 des Lehnenelements 1 erfolgt dabei in Richtung des Pfeils VI.
[0043] In einem nachfolgenden zweiten Montageschritt, der in der Figur 5 gezeigt ist, wird
die mittlere Lagerstelle 90 des Lehnenelements 1 montiert. Hierfür wird die Lagerachse
91 zwecks Erzielung der Vormontage-Position mittels ihres Vormontageabschnitts 94
bzw. Führungsabschnitts 96 von oben (Pfeil VII) in den Schlitzbereich 105 eingesteckt.
In der komplett derart eingesteckten nicht in den Figuren gezeigten Situation kann
die Lagerachse 91 über den Führungsabschnitt 96 seitlich in dem Schlitzbereich 105
an den den Schlitzbereich 105 begrenzenden gegenüberliegenden Seitenwänden 105a abgestützt
und vorjustiert in Lage gehalten werden.
[0044] Nachfolgend zu dem zweiten Montageschritt erfolgt, wie es in der Figur 6 angezeigt
ist ein dritter Montageschritt, hierbei wird die Blende 110 auf das Gegenlagerelement
100 von oben, wie es durch den Pfeil VIII angezeigt ist, aufgesteckt. Über den angeformten
Clips 112 werden die in das Gegenlagerelement 100 eingesetzten Lagerachsen 91 in axialer
Richtung auseinandergeschoben, wodurch die Lagerachsen 91 ausgehend von dem Führungsabschnitt
96 auf die Lagerabschnitte 93 in die zugeordnete Lagerausnehmung 104 axial verschoben
werden. Der Clips 112 greift dabei rastend auf die zylindrischen Endabschnitteein.
[0045] Nach dem dritten Montageschritt und die axiale Verlagerung der Lagerachsen 71 und
91 sind die äußere Lagerstelle 70 und die mittlere Lagerstelle 90 derart ausgerichtet,
dass die zylindrischen Lagerabschnitte der Lagerachsen in den entsprechend zugeordneten
Lagerausnehmungen 84 und 104 der Gegenlagerlemente 80 und 100 gelagert sind. Nach
einer abschließenden Verschwenkbewegung - die in der Figur 7 mit dem Pfeil X gezeigt
ist- um die Schwenkachse 4 in die Gebrauchsstellung der Lehnenelemente 1 sind die
äu-ßere und mittlere Lagerstelle in der komplett montierten Situation.
[0046] Die Figur 3 zeigt die obenstehend beschriebene montierte Situation (Endmontage-Position)
des Lehnenelements. Insbesondere aus der perspektivischen Ansicht ist zu erkennen,
dass die Lagerachsen 71 und 91 verschwenkbar um die zylindrischen Lagerabschnitte
73/93 d.h. um die Schwenkachse 4 lage- und crashsicher gehalten sind. Die Lage- und
Chrashsicherung wird insbesondere über den Führungsabschnitte 96 bzw. Verriegelungsabschnitt
75 erreicht die in dem zugeordneten Gegenlagerelement 80 bzw. 100 verdreht in Bezug
auf den entsprechend zugeordneten Schlitzabschnitt gehalten sind.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Lehnenelement
- 2
- unterer Endbereich
- 4
- Schwenkachse
- 70
- äußere Lagerstelle
- 71
- Lagerachse
- 72
- zylindrischer Abschnitt
- 73
- Lagerabschnitt
- 74
- Vormontage-Lagerabschnitt
- 75
- Verriegelungsabschnitt
- 76
- Führungsabschnitt
- 77
- Seitenflächen
- 80
- Gegenlagerelement
- 81
- Gehäuseabschnitt
- 83
- senkrechter Wandabschitt
- 84
- Lagerausnehmung
- 85
- Schlitzbereich
- 90
- mittlere Lagerstelle
- 91
- Lagerachse
- 92
- zylindrischer Endabschnitt
- 93
- Lagerabschnitt
- 94
- Vormontage-Abschnitt
- 96
- Führungsabschnitt
- 99
- plattenförmiger Endabschnitt
- 99a
- Seitenkanten
- 99b
- Ober- und Unterkante
- 99c
- zylindrischer Endabschnitt
- 100
- Gegenlagerelement
- 101
- Gehäuse
- 102
- Seitenwände
- 103
- Wandbschnitte
- 104
- Lagerausnehmung
- 105
- Schlitzbereich
- 110
- Blende
- 112
- Clips
1. Befestigungsvorrichtung für ein Lehnenelement (1) einer Rückenlehne einer Sitzanordnung
in einem Kraftfahrzeuge, wobei die Rückenlehne wenigstens zwei unabhängig voneinander
um eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Schwenkachse (4) verlagerbar angeordneten
Lehnenelemente (1) umfasst,
wobei jedes Lehnenelemente (1) zur Bildung der Schwenkachse (4) eine äußere Lagerstelle
(70) und eine mittlere Lagestelle (90) umfasst,
wobei die äußere Lagerstelle (70) eine an dem Lehnenelement (1) festgelegte Lagerachse
(71) und ein an der Karosserie des Kraftfahrzeugs festgelegtes Gegenlagerelement (80)
umfasst,
wobei die Lagerachse (71) in einer Vormontage-Position und in einer Endmontage-Position
in dem Gegenlagerelement (80) gelagert werden kann und hierfür einen Endabschnitt
zur Anbindung an das Lehnenelement (1), einen zylindrischen Lagerabschnitt (73) zur
Lagerung in der Endmontage-Position und einen Vormontage-Lagerabschnitt (74) zur abgestützten
Lagerung in der Vormontage-Position aufweist, wobei der Vorrmontage-Lagerabschnitt
(74) sich als länglicher Riegel radial einseitig von dem zylindrischen Lagerabschnitt
(73) erstreckt und einen rechteckigen Führungsabschnitt (76) mit parallel zueinander
ausgerichteten Seitenflächen (77) zur Lagerung in der Vormontage-Position, umfasst,
wobei das Gegenlagerelement (80) einen Gehäuseabschnitt (81) mit einer schlüssellochartigen
Durchtrittsöffnung aufweist, die durch eine zum Lagerabschnitt (73) korrespondierende
zylindrischen Lagerausnehmung (84) und einen rechteckigen Schlitzbereich (85) zur
Aufnahme des Führungsabschnitts (76) in der Vormontage-Position gebildet wird, wobei
die mittlere Lagerstelle (90) eine an dem Lehnenelement (1) festgelegte Lagerachse
(91) und ein an der Karosserie des Kraftfahrzeugs festgelegtes Gegenlagerelement (100)
umfasst,
wobei die Lagerachse (91) in einer Vormontage-Position und in einer Endmontage-Position
in dem Gegenlagerelement (100) gelagert werden kann und hierfür einen Endabschnitt
zur Anbindung an das Lehnenelement (1), einen Vormontage-Lagerabschnitt (94) mit einem
rechteckigen Führungsabschnitt (96) zur Lagerung in der Vormontage-Position und einen
zylindrischen Lagerabschnitt (93) zur Lagerung in der Endmontage-Position, umfasst,
wobei das Gegenlagerelement (100) einen Gehäuseabschnitt zur Lagerung und Aufnahme
von zwei benachbart angeordneten Lagerachsen (91) umfasst, und hierfür zwei Wandabschnitte
(103) mit jeweils einer zu den Lagerabschnitten (83) zylindrischen Lagerausnehmung
(104), sowie jeweils einem rechteckigen Schlitzbereich (105) zur Aufnahme des Führungsabschnitts
(96) in der Vormontage-Position, und eine Blende (110) mit einem Abdeckelement (111)
und einem Clips (112) umfasst, der zur axialen Verlagerung der Lagerachse (91) ausgehend
von der Vormontage-Position in die Endmontage-Position in den Gehäuseabschnitt einsetzbar
ist.
2. Befestigungsvorrichtung für ein Lehnenelement (1) einer Rückenlehne einer Sitzanordnung
in einem Kraftfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zylindrische Lagerabschnitt (93) axial endseitig von einem plattenförmigen Endabschnitt
(99) begrenzt wird, wobei der plattenförmige Endabschnitt (99) eine im Wesentlichen
rechteckige Grundfläche mit Seitenkanten (99a) und einer Ober- und Unterkante (99b)
aufweist, wobei die Seitenkanten (99a) hinsichtlich einer Länge L1 länger ausgeführt
sind als die Ober- und Unterkante 99b mit einer Länge L2.
3. Befestigungsvorrichtung für ein Lehnenelement (1) einer Rückenlehne einer Sitzanordnung
in einem Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den plattenförmigen Endabschnitt (99) in axialer Richtung gesehen auf der gegenüberliegenden
Seite des zylindrischen Lagerabschnitts (93) ein zylindrischer Endabschnitt angeformt
ist.
4. Befestigungsvorrichtung für ein Lehnenelement (1) einer Rückenlehne einer Sitzanordnung
in einem Kraftfahrzeuge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Clips (112) zur lösbaren, verrasteten Halterung der zylindrischen in der Endmontage-Position
zueinander weisenden Endabschnitte der beiden Lagerachsen (91) ausgeführt ist.
5. Verfahren zur Montage eines Lehnenelements (1) mittels der Befestigungsvorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 - 4 mit den folgenden Montageschritten:
a. Ausrichten des Lehnenelements (1) in eine Lehnenmontageposition derart, dass zunächst
die äußere Lagerstelle (70) montiert wird, wobei die Lagerachse (71) in der Vormontage-Position
mittels des Vormontage-Lagerabschnitts (74) in die schlüssellochartige Durchtrittsöffnung
des Gegenlagerelements (80) in axialer Richtung seitlich eingesteckt wird,
b. Anschließende Montage der mittleren Lagerstelle (90), wobei die Lagerachse (91)
zwecks Erzielung der Vormontage-Position mittels ihres Vormontageabschnitts (94) bzw.
Führungsabschnitts (96) senkrecht von oben nach unten in den Schlitzbereich (105)
eingesteckt wird und die Lagerachse (91) über den Führungsabschnitt (96) seitlich
in dem Schlitzbereich (105) vorjustiert in Lage gehalten wird
c. Aufstecken der Blende (110) auf das Gegenlagerelement (100) derart, dass über das
Einstecken des Clips (112) die Lagerachse (91) ausgehend von dem Führungsabschnitt
(96) auf den zylindrischen Lagerabschnitt (93) in die zugeordnete Lagerausnehmungen
(104) zur Bildung der Schwenkachse (4) in axialer Richtung auseinandergeschoben wird,
wobei die Lagerachse (91) an ihrem Endabschnitt mittels des Clips verrastet in Position
gehalten wird.
6. Verfahren zur Montage eines Lehnenelements (1) mittels der Befestigungsvorrichtung
nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung einer Lehnenanordnung ein weiteres Lehnenelement (1) gemäß den Schritten
a und b in einer Vormontage-Position montiert wird, wobei anschließend in einem Schritt
c` die Blende auf das Gegenlagerelement (100) aufgesteckt wird, derart, dass über
das Einstecken des Clips (112) die gegenüberliegend in dem Gegenlagerelement (100)
eingesetzten Lagerachsen (91) ausgehend von dem jeweils zugeordneten Führungsabschnitt
(96) auf den zylindrischen Lagerabschnitt (93) in die zugeordnete Lagerausnehmungen
(104) zur Bildung der Schwenkachse (4) in axialer Richtung auseinandergeschoben werden,
wobei die Lagerachsen (91) an ihren Endabschnitten mittels des Clips verrastet in
Position gehalten werden.