[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Sackkraftpapierbahn in
einer Papiermaschine, umfassend eine Formiersektion zum Formieren und Entwässern der
Sackkraftpapierbahn, eine Pressensektion und eine Trockenpartie mit einer Vortrockenpartie
und einer Nachtrockenpartie, zum weiteren Entwässern der Sackkraftpapierbahn, sowie
einer Aufrollung, wobei nach der Vortrockenpartie und vor der Nachtrockenpartie eine
Staucheinrichtung zum Stauchen der Sackkraftpapierbahn und eine Umlenkwalze vorgesehen
wird, und wobei zwischen der Staucheinrichtung und der Nachtrockenpartie ein freier
Zug mit einer Länge der Sackkraftpapierbahn ausgebildet wird.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Papiermaschine geeignet zur Herstellung einer Sackkraftpapierbahn,
insbesondere geeignet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche,
umfassend eine Formiersektion zum Formieren und Entwässern der Sackkraftpapierbahn,
eine Pressensektion und eine Trockenpartie mit einer Vortrockenpartie und einer Nachtrockenpartie,
zum weiteren Entwässern der Sackkraftpapierbahn, sowie einer Aufrollung, wobei nach
der Vortrockenpartie und vor der Nachtrockenpartie eine Staucheinrichtung zum Stauchen
der Sackkraftpapierbahn und eine Umlenkwalze angeordnet ist, und wobei zwischen der
Staucheinrichtung und der Nachtrockenpartie die Sackkraftpapierbahn über eine Länge
frei geführt ist.
[0003] Vorrichtungen dieser Art sind bekannt. Das Dokument
WO2016/083170 A1 offenbart eine Papiermaschine zur Herstellung von Sackkraftpapier, als Nischenprodukt
von Verpackungspapier. Die Investitions- und Betriebskosten für die Herstellung sollen
unter Aufrechterhaltung einer hohen Qualität minimiert werden. Dies wird unter anderem
dadurch erreicht, dass die eingesetzte Faserstoffsuspension in der Stoffaufbereitung
einer Hochkonsistenzmahlung und einer Niedrigkonsistenzmahlung unterzogen wird und
der Blattbildungsbereich zu Schüttelbewegungen durch eine Schüttelvorrichtung angeregt
wird. Die Dehnfähigkeit des Sackkraftpapiers wird durch eine Staucheinrichtung verbessert.
Die offenbarte Papiermaschine und der Prozess sind auf die Herstellung des Nischenproduktes
"Sackkraftpapier" zugeschnitten.
[0004] Sackkraftpapiere enthalten Frischfaserzellstoffe, die vorzugsweise aus Nadelhölzern
gewonnen werden und auch als Langfaserzellstoffe bezeichnet werden. Sackkraftpapiere
haben somit ein wesentlich höheres Festigkeitspotential als andere Sackkraftpapierbahnen.
Weiterhin können Sackkraftpapiere bis zu 100% Frischfaserzellstoffe enthalten oder
auch bis zu 100% recycelte Faserstoffe enthalten, vorzugsweise hergestellt aus recycelten
Sackkraftpapieren. Vorzugsweise ist eine teilweise Mischung von Frischfaserzellstoffen
und recycelten Faserstoffen, vorzugsweise hergestellten recycelten Sackkraftpapieren,
vorstellbar.
[0005] Das Festigkeitspotential einer Sackkraftpapierbahn kann üblicherweise weiter gesteigert
werden durch den Einsatz einer Hochkonsistenzmahlung in der Stoffaufbereitung und
den Einsatz einer Staucheinrichtung. Der Einsatz einer Staucheinrichtung wirkt sich
üblicherweise positiv auf das Festigkeitspotential aus, indem es die Sackkraftpapierbahn
in Laufrichtung und/oder quer dazu in Querrichtung staucht und damit die mögliche
Bruchdehnung der Sackkraftpapierbahn erhöht.
[0006] Unter einem höheren "Festigkeitspotential" wird eine höhere Arbeitsaufnahme (TEA
= Tensile Strength Absorption) der Sackkraftpapierbahn verstanden. Die Arbeitsaufnahme
(TEA) wird üblicherweise im TAPPI Standard definiert und ist als das Integral der
Bruchkraft über der Bruchdehnung der Sackkraftpapierbahn definiert.
[0007] Unter "Dehnung" wird die Bruchdehnung der Sackkraftpapierbahn verstanden, welche
sich üblicherweise durch einen Zugfestigkeitsversuch nach DIN EN ISO 1924-2, Stand:
2021-08, und aus dem daraus resultierenden Kraft über Dehnungsdiagramm aus einer Sackkraftpapierbahn
bestimmen lässt.
[0008] Unter "Schrumpfung" wird die Änderung der Breite, also quer zur Laufrichtung, der
Sackkraftpapierbahn in Bezug auf eine Breite der Sackkraftpapierbahn in einer Laufrichtung
vorhergehenden Maschinenpartie verstanden. Die Schrumpfung kann hauptsächlich bei
einem Trocknen einer noch feuchten Papierbahn eintreten und wird durch die Anordnung
der Komponenten in der entsprechenden Maschinenpartie beeinflusst, dabei kann sich
die Länge eines ungestützten Bereiches der Sackkraftpapierbahn zwischen den Komponenten
vorteilhaft auswirken.
[0009] Unter "Stauchung" der Sackkraftpapierbahn wird eine "Kreppung" in Laufrichtung und/oder
quer zur Laufrichtung, üblicherweise in einer dafür vorgesehenen Staucheinrichtung
in der Papiermaschine verstanden. Die Staucheinrichtung ist in der Papiermaschine
üblicherweise zwischen der Vortrockenpartie und Nachtrockenpartie angeordnet. Sackkraftpapierbahnen
werden bekanntermaßen unter Verwendung einer sogenannten "Extensible Unit", beispielsweise
bekannt als Clupak-Einheit, als Staucheinrichtung mit einem elastischen Band hergestellt,
durch die noch feuchte Faserstoffbahn gekreppt wird, um deren Dehnungseigenschaften
in Laufrichtung zu verbessern. Eine üblicherweise zum Einsatz kommende Staucheinrichtung
ist beispielsweise in
DE1611758A1 beschrieben.
[0010] Das Festigkeitspotential der Sackkraftpapierbahn wird somit direkt durch die Dehnung
beeinflusst. Auf die Dehnung kann sich die Stauchung und/oder die Schrumpfung der
Sackkraftpapierbahn direkt auswirken, beispielsweise kann eine erhöhte Stauchung in
Laufrichtung eine erhöhte Dehnung der Sackkraftpapierbahn und gleichzeitig auch eine
erhöhte Arbeitsaufnahme oder Festigkeitspotential bedeuten. Ebenso kann sich beispielsweise
eine erhöhte Schrumpfung quer zur Laufrichtung positiv auf die Dehnung und das Festigkeitspotential
auswirken. Dabei ist ein gesamtes Festigkeitspotential einer Sackkraftpapierbahn durch
ein Festigkeitspotential in Laufrichtung sowie ein Festigkeitspotential quer zur Laufrichtung
oder in Querrichtung bestimmt.
[0011] Nachteilig ist im bekannten Prozess, dass sich bei einem Weitertransport der Sackkraftpapierbahn
nach der Erhöhung des Festigkeitspotentials, beispielsweise durch die Staucheinrichtung
durch die in einer Papiermaschine nachgelagerten weiteren Maschinenpartien die Sackkraftpapierbahn
in diesen Maschinenpartien und/oder zwischen diesen, längere Distanzen ungestützt
geführt werden und damit Zugkräften oder einem freien Zug ausgesetzt sind. Dieser
freie Zug führt üblicherweise dazu, dass ein Teil der eingebrachten Stauchung wieder
aus der Sackkraftpapierbahn entfernt wird.
[0012] Dies passiert üblicherweise, wenn die Sackkraftpapierbahn einen Trockengehalt von
60-70% erreicht hat und damit noch feucht ist.
[0013] Die Aufgabe der Erfindung ist es das Festigkeitspotential einer Sackkraftpapierbahn,
insbesondere der durch eine Staucheinrichtung eingebrachte Stauchung, zwischen und
in der Nachtrockenpartie durch geeignete Maßnahmen uneingeschränkt aufrecht zu erhalten
und/oder zu verbessern.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Ausführung entsprechend den unabhängigen
Ansprüchen gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
finden sich in den Unteransprüchen.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass im Bereich des freien
Zuges der Sackkraftpapierbahn eine Bahnstützvorrichtung angeordnet wird, derart, dass
die Länge des freien Zugs verkürzt wird, vorzugsweise eine Zugspannung in der Sackkraftpapierbahn
reduziert werden kann.
[0016] Vorteilhafterweise kann durch die reduzierte Länge des freien Zuges eine unvorteilhafte
Verringerung der, durch die Staucheinrichtung eingebrachten, Stauchung in Laufrichtung
der Sackkraftpapierbahn entgegengewirkt werden und die eingebrachte Stauchung vollständig
und/oder geringfügig reduziert aufrechterhalten werden. Dies kann vorteilhafterweise
dazu genutzt werden, dass bei einer vollständig, maximal ausgenutzten Staucheinrichtung
die am Ende der Papiermaschine in der Aufrollung für den Endkunden relevanten Festigkeitspotentiale
oder Stauchung der aufgewickelten Sackkraftpapierbahn zur Weiterverarbeitung ein erhöhtes
Festigkeitspotential über den zuvor erreichbaren Festigkeitspotentialen aufweist.
[0017] Ein anderer vorteilhafter Aspekt kann sein, dass für das Erreichen der vom Endkunden
geforderten Festigkeitspotentiale der Sackkraftpapierbahn am Ende der Papiermaschine
in der Aufrollung bisher durch eine erhöhte Einstellung der Stauchungswerte in der
Staucheinrichtung erreicht werden und damit die Reduktion an Stauchung, verursacht
durch den freien Zug, und damit die Reduktion an Festigkeitspotential auszugleichen.
Durch die Bahnstützvorrichtung kann die Stauchung so erhöht werden, dass die vom Endkunden
geforderten ohne eine Überhöhung der eingestellten Stauchungswerte in der Staucheinrichtung
am Endprodukt erreicht werden kann. Diese geringere oder exakte Einstellung der Stauchungswerte
wirkt sich direkt auf die Produktionsgeschwindigkeit der Papiermaschine aus, da durch
geringere Stauchungswerte die Sackkraftpapierbahn oder die Papiermaschine eine höhere
Geschwindigkeit fahren kann und somit kostengünstiger und erhöhte Produktionskapazitäten
erreichen kann.
[0018] Weiter vorteilhaft zeigt sich, dass die Ausführung den Bahnzug auf ein Minimum reduzieren
kann und somit die Stauchung maximal erhalten und sich gleichzeitig eine maximale
Schrumpfung quer zur Laufrichtung der Sackkraftpapierbahn einstellen kann für eine
weitere positive Beeinflussung des Festigkeitspotentials.
[0019] Ein weiterer Vorteil ist eine größere Stabilisierung der Bahnränder durch die Verkürzung
der freien Zuglänge, ohne gleichzeitig den mittleren Bereich in Querrichtung der Sackkraftpapierbahn
längs zu überdehnen.
[0020] Vorteilhafterweise weist die Sackkraftpapierbahn eine Hauptstauchungszone ab einem
Trockengehalt der Sackkraftpapierbahn von mindestens 60%, insbesondere mindestens
63%, insbesondere vorzugsweise mindestens 65% auf. In diesem Bereich ist eine positive
Beeinflussung, beispielsweise eine Erhöhung oder Stabilisierung der Stauchung der
Sackkraftpapierbahn möglich. Eine Anordnung in diesem Bereich ermöglicht höhere Festigkeitspotentiale
der Sackkraftpapierbahn.
[0021] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die Bahnstützvorrichtung durch
mindestens eine Leitwalze, insbesondere mindestens zwei, vorzugsweise mehr als drei,
ganz besonders mehr als vier, gebildet wird.
[0022] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die mindestens eine Leitwalze
angetrieben.
[0023] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die mindestens eine angetriebene
Leitwalze mit einer von der Geschwindigkeit der Sackkraftpapierbahn größeren, kleineren
oder gleichen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben.
[0024] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die Bahnstützvorrichtung durch
mindestens eine Leitwalze, insbesondere mindestens zwei, vorzugsweise mehr als drei,
ganz besonders mehr als vier, gebildet und die mindestens eine Leitwalze wird angetrieben
und die mindestens eine angetriebene Leitwalze wird mit einer von der Geschwindigkeit
der Sackkraftpapierbahn größeren, kleineren oder gleichen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben.
[0025] Vorteilhafterweise wird die Geschwindigkeit an einer Kontaktfläche der angetriebenen
Leitwalze mit der Sackkraftpapierbahn größer, kleiner oder gleich der Geschwindigkeit
der Sackkraftpapierbahn angetrieben und gesteuert, um eine vorteilhafte Beeinflussung
der Stauchung der Sackkraftpapierbahn durch die Geschwindigkeitsdifferenz zu erreichen.
[0026] Weiter vorteilhaft zeigen sich bei einer größeren und kleineren Umfangsgeschwindigkeit
die Reinigungseigenschaften der Leitwalzen.
[0027] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird die Sackkraftpapierbahn über
einen ersten Trockenzylinder und über einen zweiten Trockenzylinder der Nachtrockenpartie
unter Ausbildung eines weiteren freien Zuges geführt und die Bespannung über eine
letzte Bespannungsleitwalze so geführt, dass der weitere freie Zug verkürzt wird.
[0028] In einer weiteren alternativen Ausführungsform wird eine verbleibende Länge des freien
Zuges durch die Bahnstützvorrichtung kleiner gleich 2 m, insbesondere kleiner gleich
1,5 m, vorzugsweise kleiner gleich 0,8 m, reduziert.
[0029] In einer weiteren alternativen Ausführungsform weist die Sackkraftpapierbahn nach
der Bahnstützvorrichtung eine minimale Dehnung in Laufrichtung und/oder Querrichtung
von größer 3%, insbesondere größer 5%, insbesondere vorzugsweise größer 7% auf. Vorteilhafterweise
liegt der minimale erreichte Dehnungswert über diesen Werten.
[0030] Die erfindungsgemäße Papiermaschine geeignet zur Herstellung einer Sackkraftpapierbahn,
insbesondere geeignet zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, zeichnet
sich dadurch aus, dass im Bereich des freien Zuges der Sackkraftpapierbahn eine Bahnstützvorrichtung
angeordnet ist, derart, dass eine Zugspannung in der Sackkraftpapierbahn reduziert
werden kann.
[0031] In einer weiteren alternativen Ausführungsform umfasst die Bahnstützvorrichtung mindestens
eine Leitwalze, insbesondere mindestens zwei, vorzugsweise mehr als drei, ganz besonders
mehr als vier, umfasst.
[0032] In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist die mindestens eine Leitwalze
antreibbar.
[0033] In einer weiteren alternativen Ausführungsform umfasst die mindestens eine Leitwalze
einem Walzenbezug, vorzugsweise umfassend eine Oberflächenstruktur, insbesondere eine
Pfeilungsstruktur, eine Spiralstruktur oder mit unterschiedlichem Muster über die
Breite.
[0034] In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist die mindestens eine Leitwalze
als eine Funktionswalze, insbesondere eine Lyraflex oder eine Breitstreckwalze, ausgeführt.
[0035] In einer weiteren alternativen Ausführungsform umfasst die Bahnstützvorrichtung mindestens
eine bahnberührende Bespannung und mindestens eine Bespannungsleitwalze, vorzugsweise
eine Trockensiebleitwalze, zur Verkürzung des freien Zuges.
[0036] In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist die mindestens eine Bespannungsleitwalze
besaugt.
[0037] In einer weiteren alternativen Ausführungsform umfasst die Bahnstützvorrichtung nach
einer ersten Bespannungsleitwalze mindestens eine weitere Bespannungsleitwalze.
[0038] In einer weiteren alternativen Ausführungsform umfasst die Bahnstützvorrichtung mindestens
eine Bahnstabilisierungsvorrichtung, insbesondere einen besaugten Bahnstabilisierungskasten
und/oder einen Luftabstreicher und/oder ein Grenzschicht-Leitblech oder auch Grenzschicht-Foil
oder Foil.
[0039] In einer weiteren alternativen Ausführungsform sind die Bespannung und eine letzte
Bespannungsleitwalze so angeordnet, dass der weitere freie Zug verkürzt wird.
[0040] In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist vor der letzten Bespannungsleitwalze
ein weitere Bahnstabilisierungsvorrichtung angeordnet.
[0041] In einer weiteren alternativen Ausführungsform zeichnet sich die Papiermaschine dadurch
aus, dass die Staucheinrichtung geeignet ist, die Sackkraftpapierbahn in Laufrichtung
und/oder in Querrichtung zu stauchen.
[0042] Vorteilhafterweise ist die Staucheinrichtung geeignet zusätzlich zur üblicherweise
Erhöhung der Dehnung in Laufrichtung auch/oder den minimalen Dehnungswert in Querrichtung
durchgeeignete in der Staucheinrichtung umfasste Mittel zu erhöhen.
[0043] Die Erfindung erstreckt sich ausdrücklich auch auf solche Ausführungsformen, welche
nicht durch Merkmalskombinationen aus expliziten Rückbezügen der Ansprüche gegeben
sind, womit die offenbarten Merkmale der Erfindung - soweit dies technisch sinnvoll
ist- miteinander kombiniert sein können.
[0044] Korrespondierende Elemente der Ausführungsbeispiele in den Figuren sind mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Funktionen solcher Elemente in den einzelnen Figuren entsprechen
einander, sofern nichts anderes beschrieben ist und es nicht zu Widersprüchen führt.
Auf eine wiederholte Beschreibung wird daher verzichtet.
[0045] Es wird auch darauf hingewiesen, dass die sich unterscheidenden Merkmale der gezeigten
Ausführungsbeispiele gegeneinander ausgetauscht und miteinander kombiniert werden
können. Die Erfindung ist daher nicht auf die gezeigten Merkmalskombinationen der
gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt.
[0046] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
[0047] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren erläutert. Die Figuren zeigen
im Einzelnen:
- Fig. 1
- Eine vereinfachte, schematische Seitenansicht einer dem Stand der Technik entsprechenden
Papiermaschine zur Herstellung einer Sackkraftpapierbahn.
- Fig.2a
- Eine vereinfachte, schematische Ausführungsform der Bahnstützvorrichtung mit Leitwalzen
und einem verkürzten freien Zug der Sackkraftpapierbahn zwischen Staucheinrichtung
und Nachtrockenpartie.
- Fig.2b
- Eine vereinfachte, schematische Ausführungsform der Bahnstützvorrichtung mit angetriebenen
Leitwalzen und einem verkürzten freien Zug der Sackkraftpapierbahn zwischen Staucheinrichtung
und Nachtrockenpartie.
- Fig.2c
- Eine vereinfachte, schematische Ausführungsform der Bahnstützvorrichtung mit Leitwalzen
mit einem Walzenbezug und einem verkürzten freien Zug der Sackkraftpapierbahn zwischen
Staucheinrichtung und Nachtrockenpartie.
- Fig.2d
- Eine vereinfachte, schematische Ausführungsform der Bahnstützvorrichtung mit einer
Kombination von Leitwalzen, angetriebenen Leitwalzen, Leitwalzen mit Walzenbezug und
einer letzten Leitwalze die als Funktionswalze ausgeführt ist und einem verkürzten
freien Zug der Sackkraftpapierbahn zwischen Staucheinrichtung und Nachtrockenpartie.
- Fig.3a
- Eine vereinfachte, schematische Ausführungsform der Bahnstützvorrichtung mit ausgebildeter
verkürzter freier Zuglänge der Sackkraftpapierbahn zwischen Staucheinrichtung und
Nachtrockenpartie, umfassend eine bahnberührende Bespannung, zwei Bespannungsleitwalzen
und drei Bahnstabilisierungsvorrichtungen.
- Fig.3b
- Eine vereinfachte, schematische Ausführungsform der Bahnstützvorrichtung mit ausgebildeter
verkürzter freier Zuglänge der Sackkraftpapierbahn zwischen Staucheinrichtung und
Nachtrockenpartie und einer weiteren verkürzten freien Zuglänge zwischen einem ersten
und einem zweiten Trockenzylinder der Nachtrockenpartie.
- Fig. 4
- Eine vereinfachte, schematische Ausführungsform der Bahnstützvorrichtung aus den Figuren
2a bis 2d und 3a bis 3b mit einer Polygon-Anordnung.
[0048] Die Figuren beziehen sich auf ein gemeinsames Koordinatensystem, wobei 16 die Laufrichtung
oder die Hauptbewegungsrichtung oder x-Richtung der Sackkraftpapierbahn 2 ist, die
Querrichtung quer zur Laufrichtung 16 oder y-Richtung der Sackkraftpapierbahn 2 oder
der Papiermaschine 1 in einem rechtsdrehenden Koordinatensystem angibt.
[0049] Figur 1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer dem Stand der Technik entsprechenden
Papiermaschine 1 in vereinfachter Darstellung. Die gezeigte Papiermaschine 1 ist geeignet
zur Herstellung einer Sackkraftpapierbahn 2. In die Formiersektion 3, die in diesem
Fall als Langsieb ausgeführt ist, wird durch einen Stoffauflauf eine Faserstoffsuspension
gegeben, dort entwässert und eine Sackkraftpapierbahn 2 gebildet. Anschließend folgt
in Laufrichtung 16 eine Pressensektion 4. Sie umfasst zwei einzelnstehende Pressnips,
welche beide als Pressnips mit verlängertem Pressspalt, in diesem Fall zwei Schuhpressnips,
ausgeführt sind. Die Länge der Presspalte beträgt mehr als 250mm. In einer alternativen
Ausführungsform ist es vorstellbar, dass die beispielhaft dargestellte Pressensektion
4 mit zwei einzelnen Pressnips mit verlängertem Presspalt in Figur 1 als eine einfache,
nur einen Pressnip mit verlängerten Pressspalt, in diesem Fall einen Schuhpressnip,
aufweisende Pressensektion 4 ausgeführt wird. In einer weiteren alternativen Ausführungsform
ist es vorstellbar, dass die beispielhaft dargestellte Pressensektion 4 mit zwei einzelnen
Pressnips mit verlängertem Pressspalt als eine Kompaktpresse ausgeführt ist, vorzugsweise
weist die Kompaktpresse eine Zentralwalze mit einem ersten Pressnip und Pressspalt
auf und einen an der Zentralwalze angeordneten zweiten Pressnip mit einem verlängerten
Presspalt, in diesem Fall einen Schuhpressnip auf.
[0050] Danach wird die Sackkraftpapierbahn 2 in der Vortrockenpartie 5.1 der Trockenpartie
5 getrocknet. Sie weist am Beginn mindestens eine einreihige Trockengruppe auf, bei
der die Sackkraftpapierbahn 2 abwechselnd um Trockenzylinder 6 und Umlenkwalzen 7
geführt ist. Anschließend folgen zweireihige Trockengruppen, wobei die Sackkraftpapierbahn
2 abwechselnd um Trockenzylinder 6 geführt ist. Die Sackkraftpapierbahn 2 läuft mäanderförmig
um beheizte Trockenzylinder 6, vorzugsweise mit Dampf beheizte Trockenzylinder 6,
und um Umlenkwalzen 7 und kommt in direkten Kontakt mit den Trockenzylindern 6. Die
Vortrockenpartie 5.1 ist mit einer Haube 8 eingehaust. Nach der Vortrockenpartie 5.1
ist eine Staucheinrichtung 18 zum Stauchen der Sackkraftpapierbahn 2 angeordnet. Die
Sackkraftpapierbahn 2 wird aus der Staucheinrichtung 18 kommend, über eine Umlenkwalze
17 in Richtung der nachfolgenden Nachtrockenpartie 5.2 umgelenkt. Zwischen der Staucheinrichtung
18 und der Nachtrockenpartie 5.2 bildet sich ein freier Zug mit einer Länge L der
Sackkraftpapierbahn 2 aus. Die Staucheinrichtung 18 kann vorteilhafterweise durch
eine Stauchung in Laufrichtung 16 und/ oder in Querrichtung die Dehnung der Sackkraftpapierbahn
2 erhöhen.
[0051] Die Staucheinrichtung 18 kann in diesem Beispiel an einer Konsole 14 oberhalb einer
Bedienebene 13 und oberhalb eines Kellers 15 der Papiermaschine 1 angeordnet sein
und die Sackkraftpapierbahn 2 kann von oben kommend in die Nachtrockenpartie 5.2 geführt
werden. In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform ist eine an der
Konsole 14 oder Bedienebene 13 gespiegelte Anordnung der Staucheinrichtung 18 und
Umlenkwalze 17 denkbar. In dieser Ausführungsform kann die Staucheinrichtung 18 unterhalb
der Bedienebene 13, im Bereich der Kellers 15 der Papiermaschine 1 angeordnet sein
und die Sackkraftpapierbahn 2 kann von unten kommend in die Nachtrockenpartie 5.2
geführt werden.
[0052] In der nachfolgenden Nachtrockenpartie 5.2 wird die Sackkraftpapierbahn 2 auf den
gewünschten Endtrockengehalt getrocknet. Die Nachtrockenpartie 5.2 ist in diesem Beispiel,
wie die Vortrockenpartie 5.1, mit einer Haube 8 eingehaust, um die Wärmeverluste zu
verringen. Die Nachtrockenpartie 5.2 umfasst in diesem Beispiel ausschließlich zweireihige
Trockengruppen, wobei die ersten vier oberen Trockenzylinder 6 der Nachtrockenpartie
5.2 nicht von einem Trockensieb umschlungen werden.
[0053] Dadurch wird die Sackkraftpapierbahn 2 im Bereich der oberen Trockenzylinder nicht
abgedeckt und ermöglicht den optionalen Einsatz von mindestens einem Prallströmungstrocknern
9, vorzugsweise zwei Prallströmungstrocknern 9, zur Erhöhung der Schrumpfung oder
Elastizität quer zur Laufrichtung 16 bei der Herstellung von Sackkraftpapierbahnen
2.
[0054] Die Nachtrockenpartie 5.2 umfasst weiterhin einen ersten Trockenzylinder 6.1 und
einen zweiten Trockenzylinder 6.2. In der dargestellten Ausführungsform ist der erste
Trockenzylinder 6.1 in der unteren Trockenzylinderreihe angeordnet und der zweite
Trockenzylinder 6.2 in der oberen Trockenzylinderreihe. Diese Anordnung kann in einer
alternativen Ausführungsform, vorzugsweise bei einer oben beschriebenen alternativen,
gespiegelten Anordnung der Staucheinrichtung 18 ebenso gespiegelt sein und somit der
erste Trockenzylinder 6.1 in der oberen Trockenzylinderreihe und der zweite Trockenzylinder
6.2 in der unteren Trockenzylinderreihe angeordnet sein.
[0055] Nach der Nachtrockenpartie 5.2 wird die Sackkraftpapierbahn 2 in einer Aufrollung
10 auf einen, vorzugsweise einteiligen, Wickelkern 11 aufgerollt.
[0056] Die Figuren 2a bis 2d zeigen vereinfachte, schematische alternative Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Bahnstützvorrichtung 19 mit Leitwalzen 20, 20.2, 20.3, 20.4
und einer verkürzten freien Zuglänge Lv der Sackkraftpapierbahn 2 zwischen der Staucheinrichtung
18 und der Nachtrockenpartie 5.2 in einer beispielhaften linearen, geraden Anordnung
der Leitwalzen oder einer geraden Bahnführung.
[0057] In Laufrichtung 16 gesehen ist nach der Staucheinrichtung 18 und vor der Nachtrockenpartie
5.2 eine Bahnstützvorrichtung 19 im Bereich des ursprünglichen freien Zuges L der
Sackkraftpapierbahn 2 angeordnet, mit der es ermöglicht werden kann die Sackkraftpapierbahn
2 im Bereich des ursprünglichen freien Zuges L zwischen einer Umlenkwalze 17 und einem
ersten Trockenzylinder 6.1 derart zu stützen, dass die Länge des freien Zuges Lv verkürzt
wird, vorzugsweise eine Zugspannung in der Sackkraftpapierbahn 2 reduziert werden
kann.
[0058] Vorteilhafterweise kann durch die reduzierte Länge des freien Zuges Lv eine unvorteilhafte
Verringerung der, durch die Staucheinrichtung 18 eingebrachten, Stauchung in Laufrichtung
16 der Sackkraftpapierbahn 2 entgegengewirkt werden und die eingebrachte Stauchung
vollständig und/oder geringfügig reduziert aufrechterhalten werden. Dies kann vorteilhafterweise
dazu genutzt werden, dass bei einer vollständig, maximal ausgenutzten Staucheinrichtung
18 die am Ende der Papiermaschine 1 in der Aufrollung 10 für den Endkunden relevanten
Festigkeitspotentiale oder Stauchung der aufgewickelten Sackkraftpapierbahn 2 zur
Weiterverarbeitung ein erhöhtes Festigkeitspotential über den zuvor erreichbaren Festigkeitspotentialen
aufweist.
[0059] Ein anderer vorteilhafter Aspekt kann sein, dass für das Erreichen der vom Endkunden
geforderten Festigkeitspotentiale der Sackkraftpapierbahn 2 am Ende der Papiermaschine
1 in der Aufrollung 10 bisher durch eine erhöhte Einstellung der Stauchungswerte in
der Staucheinrichtung 18 erreicht werden und damit die Reduktion an Stauchung, verursacht
durch den freien Zug, und damit die Reduktion an Festigkeitspotential auszugleichen.
Durch die Bahnstützvorrichtung 19 kann die Stauchung so erhöht werden, dass die vom
Endkunden geforderten ohne eine Überhöhung der eingestellten Stauchungswerte in der
Staucheinrichtung 18 am Endprodukt erreicht werden kann. Diese geringere oder exakte
Einstellung der Stauchungswerte wirkt sich direkt auf die Produktionsgeschwindigkeit
der Papiermaschine 1 aus, da durch geringere Stauchungswerte die Sackkraftpapierbahn
2 oder die Papiermaschine 1 eine höhere Geschwindigkeit fahren kann und somit kostengünstiger
und erhöhte Produktionskapazitäten erreichen kann.
[0060] Weiterhin wird die Sackkraftpapierbahn 2 im Bereich des Kontaktes mit dem ersten
Trockenzylinder 6.1 durch eine erste bahnberührende Bespannung 21, vorzugsweise ein
bahnberührendes Trockensieb 21 in Kontakt gebracht, welches mindestens eine üblicherweise
im Kontaktbereich angeordneten Bespannungsleitwalze 20.1, vorzugsweise Trockensiebleitwalze
20.1, umfasst. Die Sackkraftpapierbahn 2 wird zwischen der bahnberührenden Bespannung
21 und einer Oberfläche des Trockenzylinders 6.1 geführt und umschlingt den ersten
Trockenzylinder 6.1 teilweise. Dem ersten Trockenzylinder 6.1 nachfolgend und vor
einem zweiten Trockenzylinder 6.2 wird die Sackkraftpapierbahn 2 in einem weiteren
Bereich über eine Länge mit freiem Zug 23 geführt. Durch diesen weiteren Bereich mit
freien Zug 23 ergibt sich vorteilhafterweise eine unbehinderte, freie Schrumpfung
der Sackkraftpapierbahn 2 quer zur Laufrichtung 16, was das Festigkeitspotential in
Querrichtung erhöht.
[0061] Figur 2a zeigt eine mögliche beispielhafte Ausführungsform mit zwei zusätzlichen
Leitwalzen 20, insbesondere mindestens einer, insbesondere mehr als drei, insbesondere
mehr als vier Leitwalzen 20, im Bereich der bisherigen Länge mit freien Zug L der
Sackkraftpapierbahn 2. Die Leitwalzen 20 sind derart angeordnet, dass sich eine verkürzte
freie Zuglänge Lv zwischen den Leitwalzen 20 von kleiner gleich 2 m, insbesondere
kleiner gleich 1,5 m, vorzugsweise kleiner gleich 0,8 m, ausbildet. Die Leitwalzen
sind passiv und nehmen die gleiche Umfangsgeschwindigkeit wie die Geschwindigkeit
der Sackkraftpapierbahn 2 in Laufrichtung 16 ein.
[0062] Figur 2b zeigt eine weitere mögliche beispielhafte Ausführungsform mit drei zusätzlichen
angetriebenen Leitwalzen 20.2, insbesondere mindestens einer, insbesondere mehr als
zwei, insbesondere mehr als vier angetriebenen Leitwalzen 20.2, im Bereich der bisherigen
Länge mit freien Zug L der Sackkraftpapierbahn 2. Die angetriebenen Leitwalzen 20.2
sind derart angeordnet, dass sich eine verkürzte freie Zuglänge Lv zwischen den Leitwalzen
20 von kleiner gleich 2 m, insbesondere kleiner gleich 1,5 m, vorzugsweise kleiner
gleich 0,8 m, ausbildet.
[0063] Figur 2c zeigt eine weitere mögliche beispielhafte Ausführungsform mit zwei zusätzlichen
Leitwalzen 20 umfassend je einen Walzenbezug 20.3, insbesondere mindestens einer,
insbesondere mehr als drei, insbesondere mehr als vier, im Bereich der bisherigen
Länge mit freien Zug L der Sackkraftpapierbahn 2. Die angetriebenen Leitwalzen 20.2
sind derart angeordnet, dass sich eine verkürzte freie Zuglänge Lv zwischen den Leitwalzen
20 von kleiner gleich 2 m, insbesondere kleiner gleich 1,5 m, vorzugsweise kleiner
gleich 0,8 m, ausbildet.
[0064] Der umfasste Walzenbezug besitzt vorzugsweise eine Oberflächenstruktur, insbesondere
eine Pfeilungsstruktur, eine Spiralstruktur oder mit unterschiedlichem Muster über
die Breite.
[0065] Vorteilhafterweise kann die Leitwalze mit Walzenbezug 20.3 die Sackkraftpapierbahn
2 zusätzlich durch eine Reduktion der Lufteffekte stabilisieren und die Runnability-Eigenschaften,
vorzugsweise im Randbereich der Sackkraftpapierbahn 2, verbessern. Gleichzeitig ermöglicht
die Leitwalze mit Walzenbezug 20.3 eine schnelle und einfach Reinigung, was die Servicestandzeiten
optimiert.
[0066] Figur 2d zeigt eine weitere mögliche beispielhafte Ausführungsform als eine Kombination
der in Figur 2a bis 2c dargestellten Ausführungsformen und einer Leitwalze 20.4, welche
als Funktionswalze 20.4 ausgeführt ist. Die Kombination umfasst insgesamt fünf Leitwalzen
im Bereich der bisherigen Länge mit freien Zug L der Sackkraftpapierbahn 2, wobei
zwei Leitwalzen 20, eine angetriebene Leitwalze 20.2, eine Leitwalze mit Walzenbezug
20.3 und eine Funktionswalze 20.4 umfasst sind. Die Funktionswalze 20.4 ist vorzugsweise
eine Lyraflex oder eine Breitstreckwalze. Die Leitwalzen 20, 20.2, 20.3, 20.4 sind
derart angeordnet, dass sich eine verkürzte freie Zuglänge Lv zwischen den Leitwalzen
von kleiner gleich 2 m, insbesondere kleiner gleich 1,5 m, vorzugsweise kleiner gleich
0,8 m, ausbildet.
[0067] Die Figuren 3a zeigt vereinfacht eine schematische Ausführungsform der Bahnstützvorrichtung
19 umfassend eine bahnberührende Bespannung 21 und mindestens eine Bespannungsleitwalze
20.1, die derart im Bereich der bisherigen freie Zuglänge L angeordnet werden, dass
sich eine verkürzte freie Zuglänge Lv der Sackkraftpapierbahn 2 zwischen der Staucheinrichtung
18 und der Nachtrockenpartie 5.2, vorzugsweise zwischen der Umlenkwalze 17 und einer
ersten Bespannungsleitwalze 20.1, vorzugsweise einer ersten Trockensiebleitwalze 20.1,
einstellt.
[0068] Das dargestellte Beispiel in Figur 3a zeigt eine Ausführung mit zwei Bespannungsleitwalzen
20.1, 20.5 und drei Bahnstabilisierungsvorrichtungen 22 innerhalb der bahnberührenden
Bespannung 21 und einem verkürzten freien Zuglänge Lv der Sackkraftpapierbahn 2.
[0069] Vorzugsweise ist die erste Bespannungsleitwalze 20.1 besaugt ausgeführt, was vorteilhafterweise
eine Optimierung der mit der Sackkraftpapierbahn 2 mitgeführten Luftgrenzschicht führt.
[0070] Nach der ersten Bespannungsleitwalze 20.1 ist eine Bahnstabilisierungsvorrichtung
22 angeordnet, vorzugsweise ein besaugter Bahnstabilisierungskasten, ein Luftabstreicher
und/oder ein Grenzschicht-Leitblech oder Foil, ausgeführt.
[0071] Die bahnberührende Bespannung 21, vorzugsweise eine bahnberührendes Trockensieb 21,
kann vorteilhafterweise in seiner Ausführung an die Anordnung und Art der Bespannungsleitwalzen
20.1, 20.5 und der Bahnstabilisierungsvorrichtungen 22 angepasst werden.
[0072] Figur 3a zeigt auch eine weitere alternative Ausführungsform, in welcher nach einer
ersten Bahnstabilisierungsvorrichtung 22 eine weitere Bespannungsleitwalze 20.5 und
zwei weitere Bahnstabilisierungsvorrichtungen 22 angeordnet sind.
[0073] Figur 3b zeigt eine vereinfachte, schematische Ausführungsform der Bahnstützvorrichtung
19 mit ausgebildeter verkürzter freier Zuglänge Lv der Sackkraftpapierbahn 2 zwischen
Staucheinrichtung 18 und Nachtrockenpartie 5.2 und einer weiteren verkürzten freien
Zuglänge 23.1 zwischen einem ersten Trockenzylinder 6.1 und einem zweiten Trockenzylinder
6.2 der Nachtrockenpartie.
[0074] Ausgehend von der dargestellten Konfiguration in Figur 3a ist in Figur 3b im Bereich
der verkürzten freien Zuglänge Lv zwischen Staucheinrichtung 18 und Nachtrockenpartie
5.2 vorzugsweise zwischen der Umlenkwalze 17 und der ersten Bespannungsleitwalze 20.1
eine weitere alternative Ausführungsform mit Leitwalzen 20 dargestellt, welche die
verkürzte freie Zuglänge Lv weiter verkürzt. Eine beliebige Kombination an Anzahl
der Leitwalzen 20 und der Ausführungsform der Leitwalze 20, als angetriebene Leitwalze
20.2, mit Walzenbezug 20.3 und/oder als Funktionswalze 20.4 sind vorstellbar.
[0075] In einer alternativen, nicht dargestellten, Ausführungsform ist es vorstellbar das
mindestens eine Bahnstabilisierungsvorrichtungen 22 im Bereich der verkürzten freien
Zuglänge Lv, vorzugsweise zwischen den Leitwalzen 20, angeordnet ist.
[0076] Weiterhin ist in Figur 3b eine weitere alternative Ausführungsform dargestellt, welche
die Bahnstützvorrichtung 19 in einen Bereich mit einer weiteren freien Zuglänge 23
zwischen dem ersten Trockenzylinder 6.1 und dem zweiten Trockenzylinder 6.2 anordnet.
In dieser Ausführungsform ist vor dem zweiten Trockenzylinder 6.2 und nach dem ersten
Trockenzylinder 6.1 eine letzte Bespannungsleitwalze 20.6 innerhalb der bahnberührenden
Bespannung 21 derart angeordnet, dass im weiteren Bereich 23 sich eine weitere verkürzte
freie Zuglänge 23.1 einstellt. In einer weiteren alternativen Ausführungsform in Figur
3b, ist eine Anordnung einer letzten Bahnstabilisierungsvorrichtung 22 vor der letzten
Bespannungsleitwalze 20.6 und nach dem ersten Trockenzylinder 6.1 vorstellbar.
[0077] Durch diesen weiteren Bereich mit einer freien Zuglänge 23 ergibt sich vorteilhafterweise
eine unbehinderte, freie Schrumpfung der Sackkraftpapierbahn 2 quer zur Laufrichtung
16 und gleichzeitig eine weitere geringere Reduktion der durch die Staucheinrichtung
18 eingebrachten Stauchung in Laufrichtung 16 der Sackkraftpapierbahn 2.
[0078] Figur 4 zeigt eine weitere mögliche beispielhafte Ausführungsform der in Figur 2a
bis 2d und/oder Figur 3a bis 3b dargestellten Ausführungsformen der Bahnstützvorrichtung
19, welche in den beispielhaften Darstellungen dieser Figuren mit einer linearen,
geraden Anordnung oder einem geradem Bahnverlauf-Verlauf zwischen der Umlenkwalze
17 und dem ersten Trockenzylinder 6.1 dargestellt sind. In Figur 4 ist eine weitere
vorteilhafte Polygon-Anordnung oder eine Polygon-Bahnführung dargestellt, welche durch
diese Anordnung eine zusätzliche bahnstützende Wirkung auf die Sackkraftpapierbahn
2 verursacht.
Bezugszeichenliste
[0079]
- 1
- Papiermaschine
- 2
- Sackkraftpapierbahn
- 3
- Formiersektion
- 4
- Pressensektion
- 5
- Trockenpartie
- 5.1
- Vortrockenpartie
- 5.2
- Nachtrockenpartie
- 6
- Trockenzylinder
- 6.1
- Erster Trockenzylinder der Nachtrockenpartie
- 6.2
- Zweiter Trockenzylinder der Nachtrockenpartie
- 7
- Umlenkwalzen
- 8
- Haube
- 9
- Prallströmungstrockner
- 10
- Aufrollung
- 11
- Wickelkern
- 13
- Bedienebene
- 14
- Konsole Staucheinrichtung
- 15
- Keller
- 16
- Laufrichtung
- 17
- Umlenkwalze der Staucheinrichtung
- 18
- Staucheinrichtung
- 19
- Bahnstützvorrichtung
- 20
- Leitwalze in der Überführung
- 20.1
- Bespannungsleitwalze, insbesondere Trockensiebleitwalze
- 20.2
- Angetriebene Leitwalze
- 20.3
- Leitwalze mit Walzenbezug
- 20.4
- Funktionswalze
- 20.5
- Weitere Bespannungsleitwalze
- 20.6
- Letzte Bespannungsleitwalze
- 21
- Bahnberührende Bespannung, vorzugsweise Trockensieb
- 22
- Bahnstabilisierungsvorrichtung
- 22.1
- Weitere Bahnstabilisierungsvorrichtung
- 23
- Länge weiterer freier Zug zwischen ersten und zweiten Trockenzylinder
- 23.1
- Länge weiterer verkürzter freier Zug zwischen ersten und zweiten Trockenzylinder
- L
- Länge freier Zug (Prior Art)
- Lv
- Länge verkürzter freier Zug
1. Verfahren zur Herstellung einer Sackkraftpapierbahn (2) in einer Papiermaschine (1),
umfassend eine Formiersektion (3) zum Formieren und Entwässern der Sackkraftpapierbahn
(2), eine Pressensektion (4) und eine Trockenpartie (5) mit einer Vortrockenpartie
(5.1) und einer Nachtrockenpartie (5.2), zum weiteren Entwässern der Sackkraftpapierbahn
(2), sowie einer Aufrollung (10), wobei nach der Vortrockenpartie (5.1) und vor der
Nachtrockenpartie (5.2) eine Staucheinrichtung (18) zum Stauchen der Sackkraftpapierbahn
(2) und eine Umlenkwalze (17) vorgesehen wird, und wobei zwischen der Staucheinrichtung
(18) und der Nachtrockenpartie (5.2) ein freier Zug mit einer Länge (L) der Sackkraftpapierbahn
(2) ausgebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich des freien Zuges der Sackkraftpapierbahn (2) eine Bahnstützvorrichtung
(19) angeordnet wird, derart, dass die Länge des freien Zugs (Lv) verkürzt wird, vorzugsweise
eine Zugspannung in der Sackkraftpapierbahn (2) reduziert werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bahnstützvorrichtung (19) durch mindestens eine Leitwalze (20, 20.1, 20.2, 20.3,
20.4), insbesondere mindestens zwei, vorzugsweise mehr als drei, ganz besonders mehr
als vier, gebildet wird und dass die mindestens eine Leitwalze (20, 20.1, 20.2, 20.3,
20.4) angetrieben wird und dass die mindestens eine angetriebene Leitwalze (20.2)
mit einer von der Geschwindigkeit der Sackkraftpapierbahn (2) größeren, kleineren
oder gleichen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sackkraftpapierbahn (2) über einen ersten Trockenzylinder (6.1) und über einen
zweiten Trockenzylinder (6.2) der Nachtrockenpartie (5.2) unter Ausbildung eines weiteren
freien Zuges (23.1) geführt wird und die Bespannung (21) über eine letzte Bespannungsleitwalze
(20.6) so geführt wird, dass der weitere freie Zug (23.1) verkürzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
eine verbleibende Länge (Lv) des freien Zuges durch die Bahnstützvorrichtung (19)
kleiner gleich 2 m, insbesondere kleiner gleich 1,5 m, vorzugsweise kleiner gleich
0,8 m, reduziert wird.
5. Papiermaschine (1) geeignet zur Herstellung einer Sackkraftpapierbahn (2) insbesondere
geeignet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche, umfassend
eine Formiersektion (3) zum Formieren und Entwässern der Sackkraftpapierbahn (2),
eine Pressensektion (4) und eine Trockenpartie (5) mit einer Vortrockenpartie (5.1)
und einer Nachtrockenpartie (5.2), zum weiteren Entwässern der Sackkraftpapierbahn
(2), sowie einer Aufrollung (10), wobei nach der Vortrockenpartie (5.1) und vor der
Nachtrockenpartie (5.2) eine Staucheinrichtung (18) zum Stauchen der Sackkraftpapierbahn
(2) und eine Umlenkwalze (17) angeordnet ist, und wobei zwischen der Staucheinrichtung
(18) und der Nachtrockenpartie (5.2) die Sackkraftpapierbahn (2) über eine Länge (L)
frei geführt ist
dadurch gekennzeichnet, dass,
im Bereich des freien Zuges der Sackkraftpapierbahn (2) eine Bahnstützvorrichtung
(19) angeordnet ist, derart, dass eine Zugspannung in der Sackkraftpapierbahn (2)
reduziert werden kann.
6. Papiermaschine (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bahnstützvorrichtung (19) mindestens eine Leitwalze (20, 20.1, 20.2, 20.3, 20.4),
insbesondere mindestens zwei, vorzugsweise mehr als drei, ganz besonders mehr als
vier, umfasst.
7. Papiermaschine (1) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Leitwalze (20, 20.2, 20.3, 20.4) antreibbar ist.
8. Papiermaschine (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Leitwalze (20, 20.2, 20.3, 20.4) einem Walzenbezug (20.3), vorzugsweise
umfassend eine Oberflächenstruktur, insbesondere eine Pfeilungsstruktur, eine Spiralstruktur
oder mit unterschiedlichem Muster über die Breite, umfasst.
9. Papiermaschine (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Leitwalze (20, 20.2, 20.3, 20.4) als eine Funktionswalze (20.4),
insbesondere eine Lyraflex oder eine Breitstreckwalze, ausgeführt ist.
10. Papiermaschine (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bahnstützvorrichtung (19) mindestens eine bahnberührende Bespannung (21) und mindestens
eine Bespannungsleitwalze (20.1), vorzugsweise eine Trockensiebleitwalze (20.1), zur
Verkürzung des freien Zuges umfasst.
11. Papiermaschine (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Bespannungsleitwalze (20.1) besaugt ist.
12. Papiermaschine (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bahnstützvorrichtung (19) nach einer ersten Bespannungsleitwalze (20.1) mindestens
eine weitere Bespannungsleitwalze (20.5) umfasst.
13. Papiermaschine (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die bahnberührende Bespannung (21) und eine letzte Bespannungsleitwalze (20.6) so
angeordnet sind, dass der weitere freie Zug (23.1) verkürzt wird.
14. Papiermaschine (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bahnstützvorrichtung (19) mindestens eine Bahnstabilisierungsvorrichtung (22),
insbesondere einen besaugten Bahnstabilisierungskasten und/oder einen Luftabstreicher
und/oder eine Grenzschicht-Leitblech, umfasst.
15. Papiermaschine (1) nach Anspruch 13
dadurch gekennzeichnet, dass
vor der letzten Bespannungsleitwalze (20.6) ein weitere Bahnstabilisierungsvorrichtung
(22.1) angeordnet ist.