[0001] Die Erfindung betrifft ein Innenfensterbanksystem zum Anordnen in einer Gebäudeöffnung
für ein Fenster. Innenfensterbanksysteme können im Allgemeinen zum vollumfänglichen
Auskleiden der Innenumfangsseite der Gebäudeöffnung, d.h. deren Zarge beziehungsweise
Laibung, vorgesehen sein. Die Innenumfangsseiten einer Gebäudeöffnung für ein Fenster
lassen sich im Allgemeinen unterteilen in (bezüglich einer Blickrichtung aus dem Gebäudeinneren
durch die Fensteröffnung nach außen) eine rechte Laibungsseite, eine linke Laibungsseite,
eine vertikal obere Sturzseite und eine vertikal untere Brüstungsseite.
[0002] Es sind verschiedene konventionelle Innenfensterbanksysteme bekannt. In vielen Fällen
wird die Innenfensterbank im Bereich der Brüstungs- sowie gegebenenfalls weiterer
Innenumfangsseiten fest in die Gebäudewand eingebaut. Die Innenfensterbank ist dann
materialschlüssig mit der Gebäudewand, dem Fenster oder beidem verbunden und kann
nicht zerstörungsfrei davon getrennt werden. Bei einem vollumfänglichen Innenfensterbanksystem
gestaltet sich die Montage aufwendig. Durch ein fest verbautes Innenfensterbanksystem
ist die Revision von Fensteranschlüssen und in die Gebäudewand integrierten Rollladenkästen
sehr schwierig.
[0003] Alternativ sind manche Innenfensterbanksysteme als Möbelstücke konzipiert, die getrennt
vom Fenster befestigt und vor diesem platziert werden. Die Anpassung an den Raum und
das spezielle Fenster ist aufwändig. Wenn das Möbelstück, beispielsweise mit einem
Winkel, an der Gebäudewand befestigt wird, wird die das Fenster umgebende Gebäudeöffnung
sehr tief. Bei einem festen Verbau wird wiederum die Revision von Fensteranschlüssen
und Rollladenkästen erschwert.
[0004] Ferner sind manche konventionelle Innenfensterbanksysteme mit dem Fenster selbst
verbunden. Es hat sich allerdings gezeigt, dass bei solchen Innenfensterbanksystemen
die Verschränkung von Bank und Fenster zu Problemen in der Gebäudeaußenfassade führen
kann. Aus gewährleistungsrechtlichen Gründen werden derartige Innenfensterbanksysteme
dem Fenster zugerechnet, weswegen Fensterhersteller und -monteure die Auswahl auf
spezifische Systemkomponenten beschränken. Dies hat eine einschränkende Auswirkung
auf die Auswahl aller Fenster und Fensterbanksysteme in einem Gebäude, was häufig
nicht gewünscht ist. Die Montage solcher Systeme gestaltet sich außerdem kompliziert.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden,
insbesondere ein einfach an verschiedene ästhetische Vorstellungen anpassbares Innenfensterbanksystem
bereit zu stellen, das einfach zu montieren und/oder zu demontieren ist, und/oder
das statisch getrennt vom Fensterrahmen oder der Gebäudewand montierbar ist. Diese
Aufgabe löst der Gegenstand der unabhängigen Ansprüche.
[0006] Demnach ist ein Innenfensterbanksystem zum Anordnen in einer Gebäudeöffnung für ein
Fenster vorgesehen. Wenngleich das Innenfensterbanksystem bevorzugt zur Anbringung
im Bereich eines Fensters in einer Außenwand eines Gebäudes vorgesehen ist, versteht
der Fachmann, dass das Innenfensterbanksystem optional verwendbar sein kann im Bereich
von Fenstern in Gebäudeinnenwänden, beispielsweise Durchreichen zwischen einer Küche
und einem Speisezimmer. Es ist sogar denkbar, das erfindungsgemäße Innenfensterbanksystem
in einer vorzugsweise rechteckigen Wandnische zu montieren.
[0007] Das erfindungsgemäße Innenfensterbanksystem umfasst wenigstens eine Verankerungsstruktur
zum Befestigen an einer Innenumfangsseite der Gebäudeöffnung oder zum Befestigen an
einem Fensterrahmen des Fensters. Bei einer im Wesentlichen rechteckigen Gebäudeöffnung
kann die in Vertikalrichtung obere Innenumfangsseite als Sturzseite und die in Vertikalrichtung
untere Innenumfangsseite als Brüstungsseite bezeichnet sein. Die in Horizontalrichtung
gegenüberliegenden Innenumfangsseiten einer Gebäudeöffnung können (in Bezug auf eine
Durchgangsrichtung von innen nach außen) als rechte bzw. linke Laibungsseite bezeichnet
sein. Die Verankerungsstruktur weist eine Anlagefläche zur flächigen Anlage an die
Innenumfangsseite oder an das Fenster auf sowie einen von der Anlagefläche hervorstehenden
Montagevorsprung.
[0008] Ferner umfasst das erfindungsgemäße Innenfensterbanksystem eine in die Gebäudeöffnung
einsetzbare Rahmeneinheit zum insbesondere vollumfänglichen Auskleiden der Innenumfangsseite.
Die Rahmeneinheit ist zerstörungsfrei lösbar an der Verankerungsstruktur anbringbar.
Die Rahmeneinheit weist wenigstens eine zu dem Montagevorsprung komplementäre Montageaufnahme
auf. Mithilfe der wenigstens einen Montageaufnahme kann die Rahmeneinheit an der Verankerungsstruktur
eingehängt werden. Die Rahmeneinheit kann mit der wenigstens einen Montageaufnahme
über den wenigstens einen Montagevorsprung gestülpt werden, um die Rahmeneinheit lösbar
in der Gebäudeöffnung zu befestigen. Montagevorsprung und Montageaufnahme können beispielsweise
nach Art einer Steckverbindung, wie einer Bajonettverbindung, aufeinander formabgestimmt
sein. Umgekehrt kann die Montageaufnahme und damit die Rahmeneinheit von dem Montagevorsprung
zerstörungsfrei abgezogen werden, um die Rahmeneinheit von der Gebäudeöffnung zu entfernen.
[0009] Das erfindungsgemäße Innenfensterbanksystem erlaubt es weitgehend frei gestaltbare
Rahmeneinheiten in einer Gebäudeöffnung für ein Fenster oder dergleichen lösbar einzusetzen.
Auf diese Weise kann eine große ästhetische Gestaltungsfreiheit für den Innenumfangsbereich
einer Gebäudeöffnung realisiert werden. Dank der zerstörungsfrei lösbaren Montagevorsprung-Montageaufnahme-Verbindung
kann die Rahmeneinheit einfach montiert und demontiert werden, beispielsweise um eine
Rahmeneinheit durch eine andere Rahmeneinheit auszutauschen, zur Revision des Fensters
oder eines Rollladenkastens.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführung eines Innenfensterbanksystems umfasst die Rahmeneinheit
wenigstens eine Führung zum Aufnehmen des wenigstens einen Montagevorsprungs und zum
Leiten der Rahmeneinheit zwischen einer Losstellung und einer Endmontagestellung.
In der Losstellung kann sich die Rahmeneinheit entfernt von der Gebäudewand und/oder
der Gebäudeöffnung befinden. In der Losstellung kann die Rahmeneinheit zumindest teilweise
in die Gebäudeöffnung eingesetzt oder einsetzbar sein, vorzugsweise entsprechend einem
Abstand der Verankerungsstruktur zur Gebäudeinnenseite. In der Endmontagestellung
ist die Rahmeneinheit durch den mit dem Montagevorsprung kooperierende Montageaufnahme
in der Gebäudeöffnung vorzugsweise ortsfest gehalten. Die Montageaufnahme kann gemäß
einer einfachen Ausführung nach Art einer Nut ausgeführt sein, deren Nuttiefe größer
oder gleich einer von der Anlagefläche hervorstehenden Höhe des Montagevorsprungs
bemessen ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Montageaufnahme nach Art einer Nut
ausgeführt sein, deren Nutbreite größer oder gleich einer Breite, beispielsweise eines
Durchmessers, des Montagevorsprungs bemessen ist. Es ist denkbar, dass die Montageaufnahme
keine in Vertikalrichtung beidseitige Begrenzung zum Aufnehmen des Montagevorsprungs
umfasst sondern lediglich nach Art einer Führungsschiene in der Vertikalrichtung einseitig
ausgebildet ist, um eine Stufe, einen Vorsprung oder dergleichen zu bilden, die Beziehungsweise
der dazu bemessen ist, auf dem wenigstens einen Montagevorsprung aufzusetzen. Vorzugsweise
umfasst die Rahmeneinheit wenigstens eine Führung zum Leiten einer translatorischen
Schubbewegung zum Einsetzen und/oder Herausnehmen der Rahmeneinheit in Durchgangsrichtung
der Gebäudeöffnung. In einer zur Durchgangsrichtung der Gebäudeöffnung korrespondierenden
Richtung kann eine Schubbewegung der Rahmeneinheit in Bezug auf die Gebäudeöffnung
entlang des ortsfest an der Gebäudeöffnung montierbaren Montagevorsprungs zur Montage
und/oder zum Lösen der Rahmeneinheit von der Verankerungsstruktur vorgesehen sein.
[0011] Gemäß einer Weiterbildung eines Innenfensterbanksystems ist die Rahmeneinheit in
einer, insbesondere abgesenkten, Endmontagestellung, in der der Montagevorsprung in
der Montageaufnahme angeordnet ist, vertikal unterhalb zu einer Einschubstellung in
der Gebäudeöffnung positionierbar, in welcher der Montagevorsprung in der Führung
angeordnet ist. Insbesondere bildet eine sich quer zur Führung, vorzugsweise in Vertikalrichtung,
ausdehnende Rastnut die Montageaufnahme.
[0012] Gemäß einer Ausführung eines Innenfensterbanksystems umfasst die Verankerungsstruktur
wenigstens eine an der Innenumfangsseite montierbare Montageplatte. Die Montageplatte
definiert die Anlagefläche. Ferner umfasst die Anlagefläche einen von der Montageplatte
quer, insbesondere senkrecht, zur Anlagefläche hervorstehenden Dorn. Der Dorn ist
in einer Endmontagestellung senkrecht zur Innenumfangsseite ausrichtbar oder ausgerichtet.
Alternativ oder zusätzlich ist der Dorn in einer Endmontagestellung in einer Horizontalrichtung
quer zur Durchgangsrichtung ausrichtbar oder ausgerichtet. Gemäß einer anderen Alternative
kann der Dorn in einer Endmontagestellung in einer Vertikalrichtung quer zur Durchgangsrichtung
ausrichtbar oder ausgerichtet sein. Das Innenfensterbanksystem kann zwei oder mehr
an verschiedenen Innenumfangsseiten montierbare Verankerungsstrukturen mit je wenigstens
einer Montageplatte und je wenigstens einem Dorn umfassen. Beispielsweise umfasst
das Innenfensterbanksystem eine erste Verankerungsstruktur zur Montage an der linken
Laibungsseite und eine zweite Verankerungsstruktur zu Montage an der rechten Laibungsseite,
wobei insbesondere deren Dorn in der Endmontagestellung in Horizontalrichtung quer
zur Durchgangsrichtung auszurichten ist. Zusätzlich kann das Innenfensterbanksystem
eine dritte sowie gegebenenfalls weitere Verankerungsstrukturen zu Montage an der
Brüstungsseite aufweisen, wobei insbesondere deren Dorn in der Endmontagestellung
in Vertikalrichtung quer zur Durchgangsrichtung auszurichten ist. Vorzugsweise sind
die erste Verankerungsstruktur, die zweite Verankerungsstruktur, die eventuelle dritte
Verankerungsstruktur sowie gegebenenfalls weitere Verankerungsstrukturen baugleich.
[0013] Bei einer anderen Ausführung eines Innenfensterbanksystems, die mit den übrigen kombinierbar
ist, umfasst die Verankerungsstruktur eine vorzugsweise kastenförmige Tragstruktur.
Die Tragstruktur weist wenigstens eine Tragplatte, insbesondere zwei, vier oder mehr
Tragplatten, auf. Insbesondere kann die Tragstruktur eine erste Tragplatte zur Befestigung
an der linken Laibungsseite, eine zweite Tragplatte zur Befestigung an der rechten
Laibungsseite, eine dritte Tragplatte zur Befestigung an der Sturzseite und/oder eine
vierte Tragplatte zur Befestigung an der Brüstungsseite der Gebäudeöffnung umfassen.
Mehrere, insbesondere vier, Tragplatten der Tragstruktur können gemäß einer rahmenartigen
rechteckigen oder Kastenform miteinander verbunden sein. Die wenigstens eine Tragplatte
weist im Endmontagezustand in der Durchgangsrichtung aus der Gebäudeöffnung in Richtung
des Gebäudeinneren hervorstehende Montageabschnitte auf. Hervorstehende Montageabschnitte
realisiert Montagevorsprünge. Die Montageaufnahme der Rahmeneinheit ist auf die Tragstruktur
formabgestimmt. Die Rahmeneinheit kann dazu ausgelegt und eingerichtet sein, mit ihrer
wenigstens eine Montageaufnahme in der Durchgangsrichtung über die wenigstens eine
Tragplatte der Tragstruktur gestülpt zu werden, um die Rahmeneinheit an der Gebäudeöffnung
zu montieren.
[0014] Bei einer weiteren Ausführung, die mit den übrigen kombinierbar ist, weist die Verankerungsstruktur,
die vorzugsweise als Tragstruktur gebildet ist, wenigstens eine an der Umfangsinnenseite,
insbesondere an der rechten Laibung, der linken Laibung, dem Sturz und/oder der Brüstung,
montierbare Montageplatte auf. Die Montageplatte weist im Endmontagezustand in der
Durchgangsrichtung aus der Gebäudeöffnung in Richtung des Gebäudeinneren hervorstehende
Montageabschnitte auf. Vorzugsweise erstreckt sich die Montageplatte in einem Endmontagezustand
vollumfänglich ringförmig Beziehungsweise kastenförmig in der Gebäudeöffnung.
[0015] Gemäß einer anderen mit den übrigen kombinierbaren Ausführung der Erfindung weist
die Verankerungsstruktur wenigstens ein am Fensterrahmen montierbares Montageband
auf. Das Montageband weist mindestens einen Winkelabschnitt auf, der sich in einem
Endmontagezustand teilumfänglich entlang des Fensterrahmens erstreckt. Vorzugsweise
erstreckt sich das Montageband in einem Endmontagezustand vollumfänglich ringförmig
um eine Fensteröffnung des Fensters. Ferner weist die Verankerungsstruktur mehrere
sich von dem Montageband in der Durchgangsrichtung der Gebäudeöffnung erstreckende
Stege auf. Die Stege können in Bezug auf die Gebäudeöffnung in der Durchgangsrichtung
kürzer als, genauso lang wie oder länger als die Dicke der Gebäudewand sein. Vorzugsweise
sind die Stege in Bezug auf die Gebäudeöffnung kürzer als die Gebäudewanddicke bemessen.
[0016] Bei einer Weiterbildung eines Innenfensterbanksystems mit Montageband ist die Tragstruktur
an dem Montageband und/oder den mehreren Stegen befestigbar oder befestigt.
[0017] Alternativ oder zusätzlich umfasst eine Ausführung eines Innenfensterbanksystems
mehrere Verankerungsstrukturen immer die vorzugsweise gleichartig sind. Insbesondere
umfasst das Innenfensterbanksystem genau zwei oder genau vier, vorzugsweise gleichartige,
Verankerungsstrukturen. Durch die Verwendung von Gleichteilen kann die Herstellung
wie auch die Montage des Innenfensterbanksystems besonders einfach gestaltet werden.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Innenfensterbanksystems,
die mit den vorstehenden kombinierbar ist, ist die Rahmeneinheit in einem Endmontagezustand
von der Verankerungsstruktur getragen. In dem Endmontagezustand ist die Rahmeneinheit
relativ zur Gebäudeöffnung und/oder zur Verankerungsstruktur beweglich. Beispielsweise
kann die Rahmeneinheit in der Vertikalrichtung auf und ab beweglich von der Verankerungsstruktur
getragen sein. In Vertikalrichtung unterhalb der Rahmeneinheit kann eine Feder oder
dergleichen angeordnet sein, die die Rahmeneinheit in Vertikalrichtung aufwärts drängt,
sodass bei einer Belastung der Rahmeneinheit, beispielsweise durch das Gewicht einer
darauf Platz nehmenden Person, die Rahmeneinheit in Vertikalrichtung federnd nachgibt.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung eines Innenfensterbanksystems mit im Endmontagezustand
von der Verankerungsstruktur beweglich getragenen Rahmeneinheit ist die Rahmeneinheit
in dem Endmontagezustand relativ zur Gebäudeöffnung schwenkbeweglich gehalten. Insbesondere
ist die Rahmeneinheit um eine durch zwei Verankerungsstrukturen, insbesondere Dorne,
festgelegte Schwenkachse schwenkbeweglich gehalten. Die Rahmeneinheit kann schaukelartig
in der Gebäudeöffnung aufgehängt sein.
[0020] Gemäß einer anderen Weiterbildung eines Innenfensterbanksystems, die mit der vorigen
kombinierbar ist, ist die Rahmeneinheit in dem Endmontagezustand relativ zur Gebäudeöffnung
in wenigstens einer Horizontalrichtung entsprechend der Durchgangsrichtung oder quer
zur Durchgangsrichtung der Gebäudeöffnung beweglich gelagert. Insbesondere kann die
Rahmeneinheit federnd und/oder motorbeweglich gelagert sein. Alternativ oder zusätzlich
kann die Rahmeneinheit in dem Endmontagezustand relativ zur Gebäudeöffnung in Vertikalrichtung
beweglich gelagert sein, insbesondere federnd und/oder motorbeweglich.
[0021] Bei einer Ausführung eines Innenfensterbanksystems umfasst die Rahmeneinheit wenigstens
ein biegesteifes horizontales Sockelteil zum Bedecken wenigstens einer Innenumfangsseite,
vorzugsweise der Brüstungsseite. Ein biegesteifes horizontales Sockelteil ist vorzugsweise
dazu ausgelegt, die Last wenigstens einer erwachsenen Person, insbesondere wenigstens
zwei, drei, vier oder mehr erwachsenen Personen (mit einem durchschnittlichen Gewicht
von 80 kg) im Wesentlichen durchbiegungsfrei zu ertragen. Das biegesteife horizontale
Sockelteil kann als Sitzfläche nach Art einer Sitzbank ausgestaltet sein.
[0022] Die Erfindung betrifft auch ein Innenfensterbanksystem zum Anordnen in einer Gebäudeöffnung
für ein Fenster, das insbesondere wie oben beschrieben ausgeführt sein kann. Das Innenfensterbanksystem
umfasst wenigstens eine Verankerungsstruktur zum Befestigen an einer Innenumfangsseite
der Gebäudeöffnung oder zum Befestigen an einem Fensterrahmen des Fensters. Ferner
umfasst das Innenfensterbanksystem eine in die Gebäudeöffnung einsetzbare Rahmeneinheit
zum insbesondere vollumfänglichen Auskleiden der Innenumfangsseite, die zerstörungsfrei
lösbar an der Verankerungsstruktur anbringbar ist. Vorzugsweise kann die Rahmeneinheit
mittels einem Montagevorsprung der Verankerungsstruktur und einer dazu korrespondierenden
Montageaufnahme zerstörungsfrei lösbar an der Verankerungsstruktur anbringbar sein.
[0023] Vorzugsweise realisiert die Rahmeneinheit einen Sichtrahmen, der insbesondere mehrere
Sichtrahmenabschnitte umfasst. Die mehreren Sichtrahmenabschnitte können mit dem gleichen
oder einem unterschiedlichen ästhetischen Erscheinungsbild ausgestaltet sein, beispielsweise
mit verschiedenen Farben und/oder Texturen. Die Sichtrahmenabschnitte können lösbar
oder unlösbar zu der einen Sichtrahmen bildenden Rahmeneinheit vereinigt sein. Die
den Sichtrahmen bildenden Rahmeneinheit ist vorzugsweise strukturell zusammenhängend.
Die den Sichtrahmen bildenden Sichtrahmenabschnitte sind zum Bilden des Sichtrahmens
vorzugsweise fest miteinander verbunden. Alternativ kann die Rahmeneinheit eine Vielzahl
von Aufnahmen, wie Schubaufnahmen oder Steckaufnahmen, zum lösbaren Anbringen, insbesondere
Einsetzen oder Einschieben, mehrerer Sichtrahmenteile aufweisen. Vorzugsweise weisen
mehrere, insbesondere alle, Aufnahmen der Rahmeneinheit die gleiche Form auf. Es ist
denkbar, dass die Rahmeneinheit eine erste Gruppe Aufnahmen aufweist, die entlang
der einzelnen Innenumfangsseiten angeordnet sind, und eine zweite Gruppe Aufnahmen
aufweist, die im Bereich der Ecken zwischen benachbarten Innenumfangsseiten angeordnet
sind. Eine erste Gruppe von Steckaufnahmen kann eine im Wesentlichen flächige Gestalt
aufweisen. Eine zweite Gruppe Sichtrahmenteile kann eine im Wesentlichen winklige
Gestalt haben. Die verschiedenen Sichtrahmenteile können mit dem gleichen oder einem
unterschiedlichen ästhetischen Erscheinungsbild ausgestaltet sein, beispielsweise
mit verschiedenen Farben und/oder Texturen. Die einzelnen Sichtrahmenteile des Innenfensterbanksystems
können individuell, in Gruppen, als Sets oder dergleichen montierbar und lösbar sein.
Mehrere Sichtrahmenteile eines Innenfensterbanksystems können formgleich gebildet
sein, wobei vorzugsweise mehrere Sichtrahmenteile des Innenfensterbanksystems Wahl
frei miteinander austauschbar positionierbar an der Verankerungsstruktur befestigbar
sein. Die Sichtrahmenabschnitte oder die Sichtrahmenteile können mit Oberflächenbeschichtungen
ausgestattet sein, beispielsweise mit einer Holzverkleidung, einer Kunstlederverkleidung,
einer Echtlederverkleidung, einer Korkverkleidung, einer Textilverkleidung, einer
Metallkaschierung, insbesondere einer Aluminiumskaschierung, usw.
[0024] Bevorzugte Ausführungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
Im Folgenden werden weitere Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung mittels
Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung anhand der beiliegenden beispielhaften
Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
- Figur 1
- eine Explosionsansicht einer ersten Ausführung eines erfindungsgemäßen Innenfensterbanksystems;
- Figur 2
- eine seitliche Schnittansicht des Innenfensterbanksystems gemäß Figur 1;
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Innenfensterbanksystems gemäß Figur 1;
- Figur 4
- eine Horizontalschnittansicht des Innenfensterbanksystems gemäß Figur 1;
- Figur 5
- eine zweite Ausführung eines erfindungsgemäßen Innenfensterbanksystems;
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht einer Verankerungsstruktur einer dritten Ausführung eines
erfindungsgemäßen Innenfensterbanksystems, die an Innenumfangsseiten der Gebäudeöffnung
befestigt ist;
- Figur 7
- eine Horizontalschnittansicht des Innenfensterbanksystems gemäß Figur 6;
- Figur 8
- eine perspektivische Ansicht des Innenfensterbanksystems gemäß Figur 6;
- Figur 9
- eine perspektivische Ansicht einer Verankerungsstruktur einer vierten Ausführung eines
erfindungsgemäßen Innenfensterbanksystems, die an einem Fenster befestigt ist;
- Figur 10
- eine Detailansicht der Verankerungsstruktur gemäß Figur 9;
- Figur 11
- eine perspektische Ansicht der befestigten Verankerungsstruktur gemäß Figur 9 mit
Tragplatten;
- Figur 12
- eine Horizontalschnittansicht des Innenfensterbanksystems gemäß Figur 9;
- Figur 13
- eine perspektivische Ansicht des Innenfensterbanksystems gemäß Figur 9; und
- Figur 14
- eine perspektivische Ansicht einer fünften Ausführung eines erfindungsgemäßen Innenfensterbanksystems.
[0025] Zur Vereinfachung der Lesbarkeit werden in der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungen der Erfindung für die gleichen oder ähnliche Komponenten die gleichen
oder ähnliche Bezugszeichen verwendet.
[0026] Die Figuren 1-4 zeigen eine erste Ausführung eines erfindungsgemäßen Innenfensterbanksystems
1. Das Innenfensterbanksystem 1 umfasst als wesentliche Bestandteile eine Verankerungsstruktur
3 und eine Rahmeneinheit 5. Das Innenfensterbanksystem 1 ist dazu ausgelegt, in einer
Gebäudeöffnung 101 montierbar zu sein. Die Gebäudeöffnung 101 hat eine Höhe in Vertikalrichtung
Z, eine Tiefe in einer ersten Horizontalrichtung X und einer Breite in einer zweiten
Horizontalrichtung Y. Von der Gebäudeinnenseite nach außen erstreckt sich eine Durchgangsrichtung
D durch die Gebäudeöffnung 101. Zu der Durchgangsrichtung D korrespondiert eine erste
Horizontalrichtung X. Quer zur Durchgangsrichtung D erstreckt sich eine zweite Horizontalrichtung
Y. Die Gebäudeöffnung 101 ist durch vier Innenumfangsseiten 103 begrenzt, welche durch
die Gebäudewand 100 gebildet sind. Bezüglich der Durchgangsrichtung D realisieren
in der zweiten Horizontalrichtung Y links und rechts je eine Laibungsseite die Innenumfangsseiten
103. In der Vertikalrichtung oben bildet ein Sturz die Innenumfangsseite 103. In Vertikalrichtung
unten ist die Innenumfangsseite 103 durch eine Brüstung realisiert.
[0027] In der Gebäudeöffnung 101 ist ein Fenster 201 befestigt, das die Gebäudeöffnung 101
vollflächig in der Vertikalrichtung Z und der zweiten Horizontalrichtung Y belegt.
Das schematisch dargestellte Fenster 201 umfasst einen Fensterrahmen 203, der eine
Fensteröffnung 205 umgibt. An dem Fensterrahmen 203 kann ein Fensterflügel beispielsweise
schwenkbeweglich befestigt sein. Der Fachmann versteht, dass eine Gebäudeöffnung alternativ
beispielsweise durch eine Nische oder eine Durchreiche ohne darin eingesetztes Fenster
gebildet sein kann (nicht näher dargestellt).
[0028] Die in Figur 1 abgebildete Ausführung eines Innenfensterbanksystems 1 umfasst vier
einzelne Verankerungsstrukturen 3. Die Verankerungsstrukturen 3 des Innenfensterbanksystems
1 sind baugleich. Die Verankerungsstrukturen bestehen aus je einer Montageplatte 32a
mit je einem Montagedorn 34a.
[0029] Die Montageplatte 32a ist durch ein quadratisches oder rechteckiges Blech gebildet,
das mehrere Aussparungen aufweist, durch die Befestigungsbolzen, wie Befestigungsschrauben,
zum Befestigen der jeweiligen Verankerungsstruktur 3 in die Gebäudewand 100 einbringbar
sind. Die Montageplatte 32a kann beispielsweise eine Kantenbreite im Bereich 5 cm
bis 20 cm aufweisen. Die Blechdicke der Montageplatte 32a ist vorzugeben kleiner als
10 mm, insbesondere kleiner als 5 mm. Die Montageplatte 32a weist eine flache Anlagefläche
31 auf, die an einer Innenumfangsseite 103 anlegbar ist. Die Verankerungsstruktur
3 kann mit ihrer Anlagefläche 31 in einen flächigen Berührkontakt mit einer Innenumfangsseite
103 eine Gebäudeöffnung 101 gebracht werden.
[0030] Der Montagedorn 34a steht senkrecht von der Anlagefläche 31 ab. Der Montagedorn 34a
realisiert den Montagevorsprung 33 der Verankerungsstruktur 3. Die senkrechte Höhe
des Montagedorns 34a ist wesentlich größer als die Blechdicke der Montageplatte 32a.
Die Querbreite, hier: der Durchmesser des Montagedorns 34a, ist wesentlich kleiner
als die Breite der Montageplatte 32a in der ersten Horizontalrichtung X und/oder wesentlich
kleiner als die Höhe der Montageplatte 32a in der Vertikalrichtung Z in einem an der
Gebäudewand 100 montierten Zustand, der beispielsweise in Figur 1 dargestellt ist.
Die Querbreite, insbesondere der Durchmesser des Montagedorns 34a kann beispielsweise
im Bereich 5 mm bis 20 mm liegen. Die Höhe des Montagedorns 34a senkrecht zur Anlagefläche
31 beträgt vorzugsweise mehrere Zentimeter, insbesondere liegt die Höhe im Bereich
5 mm bis 5 cm, vorzugsweise im Bereich 1 cm bis 3 cm.
[0031] Die erste Verankerungsstruktur 3 ist an der linken Laibungsseite 103 befestigt und
die zweite Verankerungsstruktur 3 ist an der rechten Laibungsseite 103 befestigt,
sodass die Dorne 34a in der zweiten Horizontalrichtung Y ausgerichtet sind und sich
von der Laibungsseite 103 in die Gebäudeöffnung 101 hinein erstrecken. Die erste und
die zweite Verankerungsstruktur 3 sind im oberen Viertel der Gebäudeöffnung 101 nahe
dem Sturz angeordnet. Die Dorne 34a der ersten und zweiten Verankerungsstruktur 3
sind vorzugsweise in der Vertikalrichtung Z und der ersten Horizontalrichtung X an
der gleichen Stelle in der Gebäudeöffnung 101 montiert. In der zweiten Horizontalrichtung
Y fluchtenden die Dorne 34a der ersten und zweiten Verankerungsstruktur 3 vorzugsweise
miteinander, um eine Schwenkachse S zu bilden.
[0032] Die dritte und die vierte Verankerungsstruktur 3 sind an der Brüstungsseite 103 befestigt.
Ihre Dorne 34a erstrecken sich in der Vertikalrichtung C von der Brüstung nach oben
in die Gebäudeöffnung 101 hinein.
[0033] In Figur 1 befindet sich die Rahmeneinheit 5 in einer Losstellung. Die Rahmeneinheit
5 ist in im Sinne der Durchgangsrichtung D in die Gebäudeöffnung 101 einsetzbar. Die
Rahmeneinheit 5 setzt sich aus fest miteinander verbundenen Komponenten zusammen.
Der untere Teil der Rahmeneinheit 5, der sich in der ersten und zweiten Horizontalrichtung
X, Y ausdehnt, bildet ein biegesteifes horizontales Sockelteil 50, das als Sitzgelegenheit
genutzt werden kann. An der Unterseite des Sockelteils 50 erstreckt sich in der zweiten
Horizontalrichtung Y eine Quernut 56, die eine Montageaufnahme 53 für die dritte und
die vierte Verankerungsstruktur 3 bildet.
[0034] Die in Horizontalrichtung Y gegenüberliegenden Seitenflächen der Rahmeneinheit 5
sind in Ihrem oberen Bereich mit je einer Montageaufnahme 53 versehen, die zu der
ersten bzw. zweiten Verankerungsstruktur korrespondierend ausgeführt ist. Vorzugsweise
sind die erste und die zweite Montageaufnahme 53 in der zweiten Horizontalrichtung
Y kongruent zueinander angeordnet. Die erste und die zweite Montageaufnahme 53 sind
durch eine L-förmige Nut gebildet. Der horizontale Schenkel der L-vorigen Montageaufnahme-Nut
bildet eine Führung 55. Der vertikal nach oben ragende Schenkel der L-förmigen Montageaufnahme-Nut
bildet eine Rastnut 54. Zum Montieren der Rahmeneinheit 5 wird die Montageaufnahme
53 mit ihrer Führung 55 über den jeweils korrespondierenden Montagevorsprung 33 der
jeweiligen Verankerungsstruktur 3 gestülpt. Die Rahmeneinheit 5 wird in der Durchgangsrichtung
D in die Gebäudeöffnung 101 hineingeschoben, wobei der Montagevorsprung 33 der ortsfest
an der Gebäudewand 100 befestigten Verankerungsstruktur 3 entlang der Führung 55 gleitet.
Der Endmontagezustand ist erreicht, wenn die Rastnut 54 den Montagevorsprung 33 aufnimmt.
Durch das Eigengewicht der Rahmeneinheit 5 wird Montagevorsprung 33 in die Rastnut
54 gedrängt (Figur 2).
[0035] Die Rahmeneinheit 5 realisiert eine Blende mit einer inneren Sichtfläche 59, die
die Innenseitenflächen 103 der Gebäudeöffnung 101 bedeckt, und einer quer zur Durchgangsrichtung
D nach außen ragenden Schürze 58, welche die Übergangskanten zwischen den Innenseitenflächenios
und der Innenseite der Gebäudewand 100 überdeckt.
[0036] Figur 5 zeigt eine Ausführung eines schaukelartigen Innenfensterbanksystems 1. Von
der bezüglich der Figuren 1 bis 4 beschriebenen Ausführung unterscheidet sich die
in Figur 5 dargestellte Ausführungen im Wesentlichen nur durch die Ausführung des
Systems im Bereich der Brüstungsseite 103. Die Gebäudeöffnung 101 kann im Bereich
der Brüstungsseite 103 mit einer bezüglich der Vertikalrichtung Z konkav gekrümmten
Oberfläche 107 gebildet sein. Die Rahmeneinheit 5 kann brüstungsseitig flach oder,
wie hier abgebildet, mit einer in Bezug auf die Vertikalrichtung Z konvexen Wölbung
57 gebildet sein. Vorzugsweise ist die konvexe Wölbung 57 formkomplementär zu der
gekrümmten Oberfläche 107. Im Bereich der Brüstungsseite 103 sind keine Verankerungsstrukturen
vorgesehen. Die Rahmeneinheit 5 ist im Endmontagezustand nur durch die erste und die
zweite Tragstruktur 3 im oberen Bereich der Gebäudeöffnung 101 getragen, deren miteinander
fluchtende Montagevorsprünge 33 eine Schwenkachse S definieren. Die Krümmung der Wölbung
57 und/oder der Oberfläche 107 kann auf die Schwenkachse S, insbesondere als Krümmungsmittelpunkt,
bezogen sein. Bei der in Figur 5 dargestellten Ausführung kann die Rahmeneinheit 5
schaukelartig um die Schwenkachse S pendeln.
[0037] Figur 14 zeigt eine andere Ausführung eines schaukelartigen Innenfensterbanksystems
1. Von der bezüglich der Figuren 1 bis 4 beschriebenen Ausführung unterscheidet sich
die in Figur 14 dargestellte Ausführungen im Wesentlichen durch die Anordnung der
Verankerungsstrukturen 3 und der dazu korrespondierenden Montageaufnahmen 53. Bei
der Ausführung gemäß Figur 14 sind nur an den seitlichen Laibungsseiten 103 Verankerungsstrukturen
3 vorgesehen, die sich in Bezug auf die Vertikalrichtung Z in mittlerer Höhe der Gebäudeöffnung
101 befinden. Korrespondierend zu den Verankerungsstrukturen 3 sind die Montageaufnahmen
53 an der Rahmeneinheit 5 in Vertikalrichtung Z mittig angeordnet. Die Rahmeneinheit
5 kann um eine durch die Montagevorsprünge 33 festgelegte Schwenkachse beweglich sein.
[0038] Eine andere Ausführung eines Innenfensterbanksystems 1 zeigen die Figuren 6-8. Im
Endmontagezustand ist das Innenfensterbanksystem 1 in Figur 8 abgebildet. Figur 6
zeigt die Rahmeneinheit nicht, jedoch die in der Gebäudeöffnung 101 befestigte Verankerungsstruktur
3. Die Verankerungsstruktur 3 ist durch eine kastenförmige Tragstruktur 7 gebildet.
Die kastenförmige Tragstruktur 7 besteht aus vier Tragplatten 71, 72. Die vier Tragplatten
71 und 72 haben je eine flächige Erstreckung.
[0039] Die erste und die zweite Tragplatte 71 sind in dem hier abgebildeten Endmontagezustand
einer vertikalen Ebene ausgerichtet, die an je einer Laibungsseite 103 anliegt. Die
dritte und die vierte Tragplatte 72 sind in einer horizontalen Ebene ausgerichtet
und liegen an der Brüstungsseite bzw. der Sturzseite an. Die vier Tragplatten 71 und
72 der Tragstruktur 7 sind fest miteinander verbunden. Die erste und die zweite Tragplatte
71 sind fest, beispielsweise durch Schrauben, mit der Gebäudewand verbunden. Alle
Tragplatten stehen in der Durchgangsrichtung D aus der Gebäudeöffnung 101 ins Gebäudeinnere
hervor. Die ins Gebäudeinnere hervorstehenden Abschnitte der Tragplatten 71, 72 bilden
Montageabschnitte 34b. Die Montageabschnitte 34b realisieren die Montagevorsprünge
33 der durch die Tragstruktur 7 gebildeten Verankerungsstruktur 3. Im Bereich der
Gebäudeöffnung 101 realisieren die Tragplatten 71, 72 flache Montageplatten 32b, deren
Außenseiten Anlageflächen 31 bilden.
[0040] Die Rahmeneinheit 5 ist mit Montageaufnahmen 53 ausgestattet, die zu den Montageabschnitten
34b formkomplementär sind. An der ins Gebäudeinnere ragenden Sichtseite der Rahmeneinheit
5 ist ein Kragen 58 gebildet, der über die Montageabschnitte 34b stülpbar ist. Die
Montageaufnahmen 53 sind quer zur Durchgangsrichtung D zwischen dem Kragen 58 und
der inneren Sichtfläche 59 der Rahmeneinheit 5 ausgeformt.
[0041] Die Figuren 9 bis 13 zeigen eine weitere Ausführung eines Innenfensterbanksystems
1, das im Unterschied zu den zuvor beschriebenen am Fensterrahmen 203 des Fensters
201 befestigt ist. Die Montage der Rahmeneinheit 5 mittels einer aus vier Tragplatten
71, 72 gebildeten, kastenförmige Tragstruktur 7 erfolgt im Wesentlichen wie bei der
oben in Bezug auf die Figuren 6 bis 8 beschriebenen Ausführung.
[0042] Die Befestigung der Verankerungsstruktur 3 an dem Fensterrahmen 203 wird unter Bezugnahme
auf die Figuren 9 und 10 verdeutlicht. Die Verankerungsstruktur 3 umfasst einen an
dem Fensterrahmen 203 montiertes Montageband 32c. Das Montageband 32c dehnt sich vollumfänglich
entlang des Fensterrahmens 203 die Fensteröffnung 205 umgebend aus. Das Montageband
32c ist durch ein rahmenförmiges Blech gebildet. Das Montageband 32c kann mit mehreren
Schrauben an dem Fensterrahmen 203 befestigt sein. Entgegen der Durchgangsrichtung
D stehen von dem Montageband 32c mehrere Stege 34c hervor. Die Länge der Stege 34c
in der Durchgangsrichtung D kann, wie in Figur 9 und 11 dargestellt, die Tiefe der
Gebäudewand 100 übertreffen. Es ist denkbar, dass die Rahmeneinheit 5 unmittelbar
durch die Stege 34c getragen wird.
[0043] Wie in Figur 11 abgebildet, ist es bevorzugt, dass die kastenförmige Tragstruktur
7 in eine durch die Stege 34c gebildete Aufnahme eingesetzt und gegebenenfalls mit
den Stegen 34c befestigt ist. Die Stege 34c und die Tragstruktur 7 bilden den Montagevorsprung
33.
[0044] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste:
[0045]
- 1
- Innenfensterbanksystem
- 3
- Verankerungsstruktur
- 5
- Rahmeneinheit
- 7
- Tragstruktur
- 31
- Anlagefläche
- 32a, 32b
- Montageplatte
- 32c
- Montageband
- 33
- Montagevorsprung
- 34a
- Montagedorn
- 34b
- Montageabschnitt
- 34c
- Montagesteg
- 50
- Sockelteil
- 53
- Montageaufnahme
- 54
- Rastnut
- 55
- Führung
- 56
- Quernut
- 57
- Wölbung
- 58
- Schürze, Kragen
- 59
- Innenfläche
- 71, 72
- Tragplatte
- 100
- Gebäudewand
- 101
- Gebäudeöffnung
- 103
- Innenumfangsseite
- 107
- gekrümmte Oberfläche
- 201
- Fenster
- 203
- Fensterrahmen
- 205
- Fensteröffnung
- D
- Durchgangsrichtung
- S
- Schwenkachse
- X
- erste Horizontalrichtung
- Y
- zweite Horizontalrichtung
- Z
- Vertikalrichtung
1. Innenfensterbanksystem (1) zum Anordnen in einer Gebäudeöffnung (101) für ein Fenster
(201), umfassend:
wenigstens eine Verankerungsstruktur (3) zum Befestigen an einer Innenumfangsseite
(103) der Gebäudeöffnung (101) oder zum Befestigen an einem Fensterrahmen (203) des
Fensters (201), wobei die Verankerungsstruktur (3) eine Anlagefläche (31) zur flächigen
Anlage an die Innenumfangsseite (103) oder das Fenster (201) und einen von der Anlagefläche
(31) hervorstehenden Montagevorsprung (33) aufweist; und
eine in die Gebäudeöffnung (101) einsetzbare Rahmeneinheit (5) zum insbesondere vollumfänglichen
Auskleiden der Innenumfangsseite (103), die zerstörungsfrei lösbar an der Verankerungsstruktur
(3) anbringbar ist, wobei die Rahmeneinheit (5) wenigstens eine zu dem Montagevorsprung
(33) komplementäre Montageaufnahme (53) aufweist.
2. Innenfensterbanksystem (1) nach Anspruch 1, wobei die Rahmeneinheit (5) wenigstens
eine Führung (55) zum Aufnehmen des wenigstens eines Montagevorsprungs (33) und zum
Leiten der Rahmeneinheit (5) zwischen einer Losstellung und einer Endmontagestellung
umfasst, vorzugsweise zum Leiten einer translatorischen Schubbewegung zum Einsetzen
und/oder Herausnehmen der Rahmeneinheit (5) in Durchgangsrichtung (D) der Gebäudeöffnung
(101).
3. Innenfensterbanksystem (1) nach Anspruch 2, wobei die Rahmeneinheit (5) in einer Endmontagestellung,
in der der Montagevorsprung (33) in der Montageaufnahme (53) angeordnet ist, vertikal
unterhalb zu einer Einschubstellung in der Gebäudeöffnung (101) positionierbar ist,
in der der Montagevorsprung (33) in der Führung (55) angeordnet ist, wobei insbesondere
eine sich quer zur Führung (55) ausdehnende Rastnut (54) die Montageaufnahme (53)
bildet.
4. Innenfensterbanksystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Verankerungsstruktur
(3) wenigstens eine an der Innenumfangsseite (103) montierbare Montageplatte (32a)
umfasst, die die Anlagefläche (31) definiert, und einen von der Montageplatte (32a)
quer, insbesondere senkrecht, zur Anlagefläche (31) hervorstehenden Dorn (34a), wobei
vorzugsweise der Dorn (34a) in einer Endmontagestellung senkrecht zur Innenumfangsseite
(103) ausrichtbar ist, und/oder wobei insbesondere der Dorn (34a) in einer Endmontagestellung
in einer Horizontalrichtung (Y) quer zur Durchgangsrichtung (D) ausrichtbar ist.
5. Innenfensterbanksystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Verankerungsstruktur
(3) eine vorzugsweise kastenförmige Tragstruktur (7) umfasst, die wenigstens eine
Tragplatte (71), insbesondere vier Tragplatten (71, 72), aufweist, wobei die wenigstens
eine Tragplatte (71, 72) im Endmontagezustand in der Durchgangsrichtung (D) aus der
Gebäudeöffnung (101) in Richtung des Gebäudeinneren hervorstehende Montageabschnitte
(34b) aufweist, wobei die Montageaufnahme (53) der Rahmeneinheit (5) auf die Tragstruktur
(7) formabgestimmt ist.
6. Innenfensterbanksystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die, vorzugsweise
als Tragstruktur (7) gebildete, Verankerungsstruktur (3) wenigstens eine an der Umfangsinnenseite
(103), insbesondere an der rechten Laibung, der linken Laibung, dem Sturz und/oder
der Brüstung, montierbare Montageplatte (32b) aufweist, die im Endmontagezustand in
der Durchgangsrichtung (D) aus der Gebäudeöffnung (101) in Richtung des Gebäudeinneren
hervorstehende Montageabschnitte (34b) aufweist, wobei vorzugsweise die Montageplatte
(32b) sich in einem Endmontagezustand vollumfänglich ringförmig in der Gebäudeöffnung
(101) erstreckt.
7. Innenfensterbanksystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Verankerungsstruktur
(3) wenigstens ein am Fensterrahmen (203) montierbares Montageband (32c) aufweist,
das zumindest einen Winkelabschnitt aufweist, der sich in einem Endmontagezustand
teilumfänglich entlang des Fensterrahmens (203) erstreckt, wobei vorzugsweise das
Montageband (32c) sich in einem Endmontagezustand vollumfänglich ringförmig um eine
Fensteröffnung (205) des Fensters (201) erstreckt, und mehrere sich von dem Montageband
(32c) in der Durchgangsrichtung (D) der Gebäudeöffnung (101) erstreckende Stege (34c).
8. Innenfensterbanksystem (1) nach Anspruch 7, wobei die Tragstruktur (7) an dem Montageband
(32c) und/oder den mehreren Stegen (34c) befestigt ist.
9. Innenfensterbanksystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend mehrere,
insbesondere genau zwei oder genau vier, vorzugsweise gleichartige Verankerungsstrukturen
(3).
10. Innenfensterbanksystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Rahmeneinheit
(5) in einem Endmontagezustand von der Verankerungsstruktur (3) getragen ist, wobei
die Rahmeneinheit (5) in dem Endmontagezustand relativ zur Gebäudeöffnung (101) und/oder
zur Verankerungsstruktur (3) beweglich ist.
11. Innenfensterbanksystem (1) nach Anspruch 10, wobei die Rahmeneinheit (5) in dem Endmontagezustand
relativ zur Gebäudeöffnung (101) schwenkbeweglich, insbesondere um eine durch zwei
Verankerungsstrukturen (33), insbesondere Dorne (34), festgelegte Schwenkachse (S),
gehalten ist.
12. Innenfensterbanksystem (1) nach Anspruch 10 oder 11, wobei die Rahmeneinheit (5) in
dem Endmontagezustand relativ zur Gebäudeöffnung (101) in wenigstens einer Horizontalrichtung
(X, Y) entsprechend oder quer zur Durchgangsrichtung (D) der Gebäudeöffnung (101)
beweglich, insbesondere federnd und/oder motorbeweglich, gelagert ist; und/oder
wobei die Rahmeneinheit (5) in dem Endmontagezustand relativ zur Gebäudeöffnung (101)
in Vertikalrichtung (Z) beweglich, insbesondere federnd und/oder motorbeweglich, gelagert
ist.
13. Innenfensterbanksystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Rahmeneinheit
(5) wenigstens ein biegesteifes horizontales Sockelteil (50) zum Bedecken wenigstens
einer Umfangsinnenseite (103), vorzugsweise der Brüstung, umfasst.
14. Innenfensterbanksystem (1) zum Anordnen in einer Gebäudeöffnung (101) für ein Fenster
(201), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend:
wenigstens eine Verankerungsstruktur (3) zum Befestigen an einer Innenumfangsseite
(103) der Gebäudeöffnung (101) oder zum Befestigen an einem Fensterrahmen (203) des
Fensters (201); und
eine in die Gebäudeöffnung (101) einsetzbare Rahmeneinheit (5) zum insbesondere vollumfänglichen
Auskleiden der Innenumfangsseite (103), die zerstörungsfrei lösbar an der Verankerungsstruktur
(3) anbringbar ist,
wobei die Rahmeneinheit (5) einen, insbesondere mehrere Sichtrahmenabschnitte umfassenden,
Sichtrahmen realisiert oder
wobei die Rahmeneinheit (5) eine Vielzahl von Aufnahmen, wie Schubaufnahmen oder Steckaufnahmen,
zum lösbaren Anbringen, insbesondere Einsetzen oder Einschieben, mehrerer Sichtrahmenteile
aufweist.