[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeübertragungskreis zur Übertragung von Wärme aus
einem Luftstrom, insbesondere aus Raumluft einer Halle, auf das Wasser eines Beckens
oder Warmwasserspeichers, insbesondere eines Schwimmbeckens, umfassend einen ersten,
mit dem Luftstrom beaufschlagbaren Wärmeübertrager, einen zweiten, mit einem Luftstrom,
insbesondere mit Frischluft, beaufschlagbaren Wärmeübertrager, einen den ersten und
zweiten Wärmeübertrager miteinander koppelnden Kreis, in dem ein Wärmeträgermedium
zirkulierbar ist, einen das Wärmeträgermedium in seiner gasförmigen Phase verdichtenden
Kompressor, der stromaufwärts zwischen dem ersten und zweiten Wärmeübertrager angeordnet
ist, und weiter umfassend einen dritten Wärmeübertrager, der sekundärseitig mit dem
Wasser beaufschlagbar ist.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Übertragung von Wärme aus einem Luftstrom,
insbesondere aus Raumluft einer Halle, auf das Wasser eines Beckens, insbesondere
eines Schwimmbeckens, in einem Wärmeübertragungskreis, indem ein erster Wärmeübertrager
mit dem Luftstrom beaufschlagt wird, der die Wärme an ein Wärmeträgermedium überträgt,
das in einem den ersten mit einem zweiten Wärmeübertrager gekoppelten Kreis unter
Verwendung eines das Wärmeträgermedium in seiner gasförmigen Phase verdichtenden Kompressors,
der stromaufwärts zwischen dem ersten und zweiten Wärmeübertrager angeordnet ist,
zirkuliert und die Wärme im zweiten Wärmeübertrager auf einen weiteren Luftstrom,
insbesondere Frischluft, überträgt, mit dem der zweite Wärmeübertrager beaufschlagt
wird, wobei ein dritter Wärmeübertrager vorgesehen ist, der sekundärseitig mit dem
Wasser beaufschlagt wird.
[0003] Im Bereich der Raumluftentfeuchtung, insbesondere der Schwimmbadentfeuchtung werden
Zentrallüftungsgeräte eingesetzt, die die Raumluft bzw. Hallenluft der Schwimmhalle
über eine Wärmepumpenschaltung entfeuchten. Es gibt aber auch Geräte, die nicht mit
einer Wärmepumpenschaltung ausgestattet sind und die Entfeuchten dann über die Außenluft
erreichen. Bei der Verwendung einer Wärmepumpenschaltung erfolgt die Entfeuchtung
durch starkes Abkühlen der Luft im ersten Wärmeübertrager, bzw. Übertragen der Wärme
auf ein Kältemittel, das im ersten Wärmeübertrager verdampft, wodurch eine Kondensation
der Luftfeuchtigkeit in der Luft erfolgt, die dann abgeschieden wird. Anschließend
wird ein Teil der entfeuchteten Raumluft einem Frischluftstrom zugeführt, der über
den zweiten, als Kondensator (Luftkondensator) arbeitenden Wärmeübertrager geleitet
und infolge der Kondensation des Kältemittels s erwärmt und in den Raum respektive
die Schwimmhalle geführt wird. Figur 1 zeigt ein solches Zentrallüftungsgeräte nach
dem Stand der Technik. Da je nach Wärmebedarf in der Schwimmhalle am Kondensator zu
viel Wärme zur Verfügung stehen kann, hat sich der Einsatz eines weiteren Wärmeübertragers
am Markt etabliert, dem die überschüssige Wärme zugeführt wird und der das Wasser
eines Schwimmbeckens erwärmt. Der weitere Wärmeübertrager arbeitet ebenfalls als Kondensator
und kann deshalb als "Beckenwasserkondensators (BWK)" bezeichnet werden. Durch ihn
kann also ein Teil der Wärme der Wärmepumpe an das Beckenwasser abgeführt werden.
[0004] Unter der Bezeichnung CAIRpool wird des Weiteren von der Anmelderin ein Anlagenkonzept
angeboten, das nicht über eine Wärmepumpe entfeuchtet, sondern über Außenluftzumischung
(Frischluft), indem feuchte Luft abtransportiert und durch trockenere Frischluft ersetzt
wird. Je nach Feuchte der Abluft (aus der Halle kommend) wird ein größerer oder kleinerer
Anteil rezirkuliert und der Rest an die Umgebung abgegeben und durch die trockenere
Frisch- bzw. Außenluft ersetzt. Eine Wärmepumpe ist hier ebenfalls bzw. primär zur
Lufttemperierung vorgesehen und kann als zweite Stufe einer Wärmerückgewinnung betrachtet
werden.
[0005] Der Stand der Technik verwendet eine Reihenschaltung der Kondensatoren, bei der der
Beckenwasserkondensator dem standardmäßigen Luftkondensator vorgeschaltet ist und
als Enthitzer arbeitet. Dieses Konzept hat jedoch einige Nachteile. So können beispielsweise
nur etwa 30% der Kondensationsleistung der Wärmepumpenschaltung an das Beckenwasser
im Beckenwasserkondensator (Enthitzer) abgegeben werden. Ferner ist bei der Beckenwassererwärmung
nur ein Ein-/Aus-Betrieb möglich. Eine Regelung kann allenfalls über einen variablen
Wassermassenstrom zwischen Becken und BWK realisiert werden, wobei dies nur eine sehr
limitierte Regelung der Wärmeleistungsübertragung ermöglicht. Ferner ist der BWK-Betrieb
vom Entfeuchtungsbetrieb abhängig. Der Nutzungsgrad der Wärmepumpenschaltung ist eingeschränkt
und eine bedarfsgerechte Wärmebereitstellung im BWK-Betrieb an das Wasser ist nicht
möglich. Zudem besteht kältemittelseitig ein hoher innerer Druckverlust, der zu einer
geringeren Effizienz der Wärmepumpe führt.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wärmeübertragungskreis und
ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen, dass zumindest einen Teil der vorgenannten
Nachteile überwindet, insbesondere eine vom Entfeuchtungsbetrieb unabhängigen Wärmeübertragung
auf das Wasser ermöglicht und außerdem eine bedarfsgerechte Wärmebereitstellung an
das Wasser ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Wärmeübertragungskreis mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen angegeben und werden nachfolgend erläutert.
[0008] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, den gattungsgemäßen Wärmeübertragungskreis derart
weiterzubilden, dass der dritte Wärmeübertrager mit seiner Primärseite hydraulisch
parallel zum zweiten Wärmeübertrager geschaltet ist, wobei ausgehend von einer den
Kompressor umfassenden zentralen Vorlaufleitung je eine lokale Zulaufleitung zu dem
zweiten und dritten Wärmeübertrager führt, und zwischen der zentralen Vorlaufleitung
und den lokalen Zulaufleitungen ein steuerbares 3-Wege-Ventil oder in jeder der beiden
Zulaufleitungen ein steuerbares Stellventil angeordnet ist, um den Massenstrom des
Wärmeträgermediums durch den entsprechenden Wärmeübertrager einzustellen. Ferner ist
vorgesehen, das gattungsgemäße Verfahren derart weiterzubilden, dass der dritte Wärmeübertrager
mit seiner Primärseite hydraulisch parallel zum zweiten Wärmeübertrager betrieben
und das Wärmeträgermedium durch das Ansteuern zumindest eines Stellventils, beispielsweise
eines 3-Wege-Ventils, in den lokalen Zulaufleitungen zu dem zweiten und dritten Wärmeübertrager
wahlweise dem zweiten oder dritten Wärmeübertrager zugeleitet wird. Dieses Zuleiten
kann insbesondere stufenlos oder durch die Verwendung einer sehr großen Anzahl an
einstellbaren Stufen, z.B. 4800 Stufen, quasi stufenlos erfolgen.
[0009] Die Parallelschaltung der Wärmeübertrager verringert die internen Druckverluste des
Wärmeübertragungskreises und ermöglicht es gegenüber dem Stand der Technik, Wärme
unabhängig von einer etwaigen Entfeuchtung des Luftstroms am ersten Wärmeübertrager,
wahlweise, vor allem bedarfsabhängig dem zweiten oder dritten Wärmeübertrager zuzuleiten.
Infolge der durch die Parallelschaltung erreichte Unabhängigkeit des Wasser-Wärmeübertragers
kann dessen Funktion, das Beckenwasser zu erwärmen, losgelöst von saisonalen Einflussfaktoren
eingesetzt werden.
[0010] Das 3-Wege-Ventil hat den Vorteil, dass nur eine Steuerleitung benötigt wird, um
die Aufteilung des Wärmeträgermediums zu steuern. 3-Wege-Ventile sind jedoch für Anwendungen
in Wärmepumpen aufgrund der Anforderungen vergleichsweise teuer, weshalb sich zwei
einzelne Stellventile in den lokalen Zulaufleitungen anbieten. Die Verwendung von
zwei Stellventilen hat ferner den Vorteil, dass der Massenstrom zum zweiten und dritten
Wärmeübertrager individuell eingestellt werden kann und die Auswahl von am Markt erhältlichen
Stellventilen für die hier benötigte Drucklage und das zu verwendende Kältemittel
größer ist. Die Stellventile können allerdings mit einer Steuereinheit verbunden sein
und von dieser komplementär angesteuert werden. Das bedeutet, dass ein Öffnen des
einen Stellventils um x% gleichzeitig ein Schließen des anderen Stellventils um x%
bedingt, so dass das Verhalten der beiden Stellventile dem eines 3-Wege-Ventils entspricht.
Der Regelbereich der Stellventile liegt dadurch außerdem bei annährend 0 bis 100%.
Dies erlaubt ein stetiges Aufteilen des Massenstroms des Wärmeträgermediums bzw. ein
Verschieben der Heizleistung zwischen dem zweiten und dem dritten Wärmeübertrager.
Ein "Abschalten" des zweiten oder dritten Wärmeübertragers ist ebenfalls möglich,
indem das Stellventil in der entsprechenden lokalen Zulaufleitung geschlossen wird.
Bei den Stellventilen kann es beispielsweise um elektrisch ansteuerbare Nadelventile
handeln.
[0011] Das Wärmeträgermedium kann ein klassisches Kältemittel sein, wie es in einem Kreisprozess
mit Phasenwechsel (gasförmig/flüssig) zum Einsatz kommt.
[0012] In einer Ausführungsvariante kann der erste Wärmeübertrager ein Verdampfer und der
zweite und dritte Wärmeübertrager je ein Kondensator sein. Das Wärmeträgermedium verdampft
infolge der Aufnahme der Wärme aus dem Luftstrom im ersten Wärmeübertrager und kondensiert
wieder infolge der Wärmeabgabe im zweiten und/ oder dritten Wärmeübertrager. Handelt
es sich bei dem Luftstrom, mit dem der erste Wärmeübertrager beaufschlagt wird, um
warme, gegebenenfalls feuchte Raumluft des Raumes bzw. der Halle, fungiert dieser
als Verdampfer, indem er der Raumluft Wärme unter Verdampfung des Wärmeträgermediums
entnimmt. Der zweite Wärmeübertrager kann dann mit einem Frischluftstrom in den Raum
beaufschlagt werden, der durch die Abgabe eines Teils der Wärme beim Kondensieren
des Wärmeträgermediums im zweiten Wärmeübertrager erwärmt wird. Gleichzeitig wird
das Wasser durch Abgabe eines Teils der Wärme beim Kondensieren des Wärmeträgermediums
im dritten Wärmeübertrager erwärmt.
[0013] Alternativ ist es möglich, dass der zweite Wärmeübertrager ein Verdampfer und der
erste und dritte Wärmeübertrager je ein Kondensator ist. Mit einer derartigen Anordnung
ist es möglich, die Frischluft zu kühlen. Dabei wird ihr am zweiten Wärmeübertrager
Wärme entzogen und abgekühlt dem Raum zugeführt, während ein Teil der Wärme am ersten
Wärmeübertrager an die aus dem Raum herausgesaugte Raumluft übergeben und nach außen
abgeführt werden kann und/ oder ein Teil oder sogar die gesamte Wärme am dritten Wärmeübertrager
an das Beckenwasser abgegeben wird. Das Beckenwasser dient hier folglich zur Kühlung
des Frischluftstroms.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante können der erste und zweite Wärmeübertrager
reversibel sein, nämlich derart, dass sie jeweils eingerichtet sind, wahlweise in
einem ersten Betriebsmodus als Verdampfer und in einem zweiten Betriebsmodus als Kondensator
zu arbeiten. Dies erweitert den Anwendungsbereich des erfindungsgemäßen Wärmeübertragungskreises,
in dem der erste und zweite Wärmeübertrager dann komplementär betrieben werden, d.h.
der eine im ersten und der andere im zweiten Betriebsmodus. So kann im einen Betrieb
dem Raum zuzuführende Frischluft unter Nutzung der Raumluftwärme aufgewärmt, im anderen
Betrieb unter Nutzung des Beckenwassers als Wärmesenke gekühlt werden.
[0015] In einer vorteilhaften Anwendung können der erste und zweite Wärmeübertrager Teil
eines Zentrallüftungsgeräts zur Er- oder Entwärmung des Luftstroms oder eines Teils
davon sein, wobei das Zentrallüftungsgerat einen ersten Luftkanal zur Zuführung von
Frischluft in einen Raum und einen zweiten Luftkanal zur Abführung von Raumluft aus
dem Raum umfasst. Vorzugsweise ist in dieser Anwendung der erste Wärmeübertrager im
zweiten Luftkanal und der zweite Wärmeübertrager im ersten Luftkanal angeordnet ist,
um von dem Luftstrom in dem jeweiligen Luftkanal beaufschlagt zu werden.
[0016] Geeigneterweise kann von dem ersten und/ oder zweiten Wärmeübertrager sowie dem dritten
Wärmeübertrager je eine lokale Rücklaufleitung zu einer Rücklaufsammelleitung führen
und in jeder der beiden lokalen Rücklaufleitungen jeweils ein Rückschlagventil angeordnet
sein. Die Rückschlagventile verhindern eine Akkumulierung flüssigen Wärmeträgermediums
in dem entsprechenden Wärmeübertrager, wenn dieser abgeschaltet ist.
[0017] Es kann ferner vorgesehen sein, dass von dem ersten und/ oder zweiten Wärmeübertrager
sowie dem dritten Wärmeübertrager je eine lokale Rücklaufleitung zu einer Rücklaufsammelleitung
führt, in der ein in Abhängigkeit des Drucks in der Rücklaufsammelleitung geregeltes
Stellventil angeordnet ist, das den Kondensationsdruck einstellt. Dieses Stellventil
kann zusammen mit einem Regler, dem der mittels Drucksensor gemessene Druck in der
Rücklaufsammelleitung zugeführt wird, als elektronisch gesteuerter Kondensationsdruckregler
wirken. Alternativ kann das Stellventil ein (druck-)mechanischer Kondensationsdruckregler
sein. Das Stellventil sorgt dafür, dass ein vorgebbarer Kondensationsdruck nicht unterschritten
wird und verhindert dadurch ein Kollabieren des Kreisprozesses, d.h. des kontinuierlichen
Verdampfungs- und Kondensierungsprozesses in den Wärmeübertragern, wenn der zweite
und dritte Wärmeübertrager mit kaltem Wärmeträgermedium beaufschlagt werden oder der
Kompressor bei sehr geringer Drehzahl läuft. Denn in diesen Fällen sinkt der Kondensationsdruck
ab und der Kältekreis droht zu kollabieren. Das Stellventil kann technisch als Nadelventil
ausgebildet sein.
[0018] Ferner ist es von Vorteil, wenn eine Bypassleitung parallel zum zweiten und dritten
Wärmeübertrager angeordnet ist, die diese überbrückend in Strömungsrichtung hinter
dem Stellventil der Rücklaufsammelleitung in diese mündet und einen Sammlerdruckregler
aufweist. Er gewährleistet im Fall eines fast geschlossenen Stellventils in der Rücklaufsammelleitung,
dass für den ersten Wärmeübertrager stets genug Wärmeträgermedium vorhanden ist, um
den Kreisprozess stabil am Laufen zu halten.
[0019] Durch einen angemessen ausgelegten Sammler, in den die Rücklaufsammelleitung mündet
und aus dem der erste oder zweite Wärmeübertrager, je nachdem, welcher dieser Wärmeübertrager
als Verdampfer arbeitet, versorgt wird, wird sichergestellt, dass zu jeder Zeit eine
ausreichende Füllmenge an Wärmeträgermedium im Kreisprozess zur Verfügung steht.
[0020] Im Falle reversibler Wärmeübertrager ist es von besonderem Vorteil, wenn der erste
und zweite Wärmeübertrager über ein Umschaltventil wahlweise mit der zentralen Vorlaufleitung
verbindbar ist. Somit ist auf einfache Weise ein Umschalten der Betriebsweise des
Wärmeübertragungskreises möglich, ohne dessen Struktur zu ändern.
[0021] Einen konstruktiv einfachen Übertragungskreis erhält man, wenn das Umschaltventil
ein 4-Wege-Ventil ist, an das auch die zum zweiten Wärmeübertrager führende, erste
lokale Zulaufleitung anschließt, und wenn das Umschaltventil eingerichtet ist, bei
der Verbindung des ersten Wärmeübertragers mit der zentralen Vorlaufleitung in einer
ersten Stellung gleichzeitig den zweiten Wärmeübertrager mit der ersten lokalen Zulaufleitung
zu verbinden, und, alternativ hierzu, in einer zweiten Stellung, den zweiten Wärmeübertrager
mit der zentralen Vorlaufleitung und gleichzeitig den ersten Wärmeübertrager mit der
ersten lokalen Zulaufleitung zu verbinden.
[0022] Idealerweise erfolgt die Ansteuerung des oder der Stellventile bedarfsgerecht, indem
ein Stellsignal für die Stellventile von einer Temperaturregelung vorgegeben wird,
die dazu bestimmt ist, sekundärseitig des dritten Wärmeübertragers eine vorgebbare
Soll-Temperatur des Wassers im Vor- oder Rücklauf und/ oder eine Temperaturdifferenz
zwischen Vor- und Rücklauf einzustellen. Hierzu ist im Vor- und/ oder Rücklauf ein
Temperatursensor angeordnet, dessen Temperatursignal einer Steuereinheit zugeführt
wird. Diese kann die Stellsignale erzeugen und an Stellventile geben, oder alternativ
ein Steuersignal erzeugen und an eine untergeordnete Steuereinheit geben, welche dann
ihrerseits die Stellsignale erzeugt und die Stellventile ansteuert. Die Ansteuerung
der Stellventile erfolgt dann derart, dass die Aufteilung des Wärmeträgermediums zwischen
dem zweiten und dritten Wärmeübertrager zugunsten des dritten Wärmeübertragers verschoben
wird, wenn die Ist-Temperatur gegenüber der Soll-Temperatur zu gering ist, und zu
Ungunsten des dritten Wärmeübertragers verschoben wird, wenn die Ist-Temperatur gegenüber
der Soll-Temperatur zu hoch ist. Durch die Verschiebung der Aufteilung zugunsten des
dritten Wärmeübertragers erhält dieser einen erhöhten Wärmeträgermassenstrom und dadurch
eine größere Wärmemenge. Umgekehrt erhält er eine geringere Wärmemenge.
[0023] Zusätzlich kann ein variabler Wasservolumenstrom in dem Kreis vorgesehen sein, der
die Sekundärseite des dritten Wärmeübertragers mit dem Becken verbindet. Eine drehzahlgeregelte
Pumpe kann in diesem Kreis angeordnet sein, um den variablen Volumenstrom entsprechend
zu erzeugen und einzustellen. Vorzugsweise ist eine übergeordnete Regelung, z.B. in
der Steuereinheit, vorgesehen, die die Pumpe so ansteuert, dass eine vorgegebene Temperaturspreizung
über dem dritten Wärmeübertrager erreicht wird. Hierdurch kann der Wirkungsgrad bei
der Wärmeübertragung auf das Wasser optimiert werden.
[0024] Eine dynamische bedarfsgesteuerte Regelung ist über eine entsprechende Software auch
möglich. So kann in einer Ausführungsvariante die Ansteuerung des oder der Stellventile
zweistufig erfolgen, indem von einer übergeordneten Steuerung zunächst eine dieser
vorgebbare Verteilung der Wärmeleistungen zum zweiten und dritten Wärmeübertrager
eingestellt wird, die anschließend von einer nachgeordneten Steuerung im laufenden
Betrieb temperaturabhängig bedarfsgerecht ausgeregelt wird, um sowohl eine Solltemperatur
des Wassers, als auch eine Solltemperatur des weiteren Luftstroms einzustellen. Hierdurch
wird eine temperaturgeführte Steuerung des oder der Stellventile erreicht.
[0025] Mit anderen Worten können an einer Steuereinheit von einem Anwender gewisse (Vor-)
Einstellungen zum Verhältnis der zu verteilenden Wärmeleistung getätigt werden. Der
Anlage wird dabei zunächst vorgegeben, wieviel Prozent (0-100%) der Kondensationsleistung
an das Wasser abgegeben werden soll. Beispielsweise kann die Anlage auf eine Verteilung
der Wärmeleistungen von 50% zu dem dritten Wärmeübertrager bzw. zum Wasser und 50%
zu dem zweiten Wärmeübertrager bzw. Luft eingestellt werden. Die Rücklauftemperatur
im Sekundärkreis des dritten Wärmeübertragers dient dann anschließend als Sollwert
und kann als solcher ebenfalls durch den Anwender an der Steuereinheit eingegeben
werden. Damit ist sichergestellt, dass die Anlage über einen realistischen Wert bzgl.
der Wassertemperatur, insbesondere im Schwimmbecken verfügt. Hat die Rücklauftemperatur,
mit anderen Worten das Wasser, den eingestellten Sollwert (Temperatur) erreicht, und
liegt luftseitig nach wie vor voller Bedarf an, dann kann die nachgeordnete Steuerung,
z.B. ein PID-Regler, den zuvor eingestellten Anteil von 50% der in das Wasser abgegeben
Wärmeleistung auf einen geringeren Wert, beispielsweise auf 35% zur Temperaturerhaltung
reduzieren. In diesem Fall kann die nachgeordnete Steuerung die "freiwerdenden" 15%
Wärmeleistung dem zweiten Wärmeübertrager bzw. der von ihm erwärmten Luft zuschlagen,
indem das die Leitung zu dem zweiten Wärmeübertrager bedienenden Stellventil weiter
geöffnet und das die Leitung zu dem dritten Wärmeübertrager bedienenden Stellventil
weiter geschlossen wird. Sinkt die Temperatur des Wassers wieder ab, dann regelt die
übergeordnete Steuerung das oder die Stellventile wieder auf das ursprünglich eingestellte
Verhältnis, z.B. auf 50/50.
[0026] Erreicht im umgekehrten Fall die von dem zweiten Wärmeübertrager erwärmte Luft ihren
Sollwert, der ebenfalls durch den Anwender an der Steuereinheit eingegeben werden
kann, kann die nachgeordnete Steuerung, insbesondere der PID Regler, "freiwerdende"
Leistungsressourcen dem dritten Wärmeübertrager bzw. dem von ihm erwärmten Wasser
zufügen, indem das die Leitung zu dem zweiten Wärmeübertrager bedienenden Stellventil
weiter geschlossen und das die Leitung zu dem dritten Wärmeübertrager bedienenden
Stellventil weiter geöffnet wird, und zwar solange, bis die Luft wieder mehr Leistung
benötigt, d.h. die Temperatur der von dem zweiten Wärmeübertrager erwärmten Luft bzw.
der Raumluft unter den Sollwert sinkt.
[0027] Sofern beide vom zweiten und dritten Wärmeübertrager erwärmten Medien (Luft/ Wasser)
ihren Sollwert erreicht haben, kann die Kompressordrehzahl reduziert werden. Wird
einer dieser Sollwerte wieder unterschritten, kann die Kompressordrehzahl wieder erhöht
werden. Auf diese Weise ist ein maximaler Nutzungsgrad der Wärmepumpe gewährleistet.
[0028] Es kann ferner vorgesehen sein, die Erwärmung des Wassers durch den dritten Wärmeübertrager
oder die Erwärmung des zweiten Luftstroms durch den zweiten Wärmeübertrager zu priorisieren.
Dies kann derart erfolgen, dass die Steuereinheit das oder die Stellventile zunächst
so ansteuert, dass im Betrieb erstmal der Wärmebedarf des prioritären Mediums gedeckt
wird und eventuell freie Kapazitäten in das nicht-priorisierte Medium übertragen werden.
[0029] Es ist des Weiteren möglich, dass eine Einstellung und/ oder Überwachung des erfindungsgemäßen
Wärmeübertragungskreises und des Verfahrens über die Steuereinheit, insbesondere über
ein HMI (Human-Machine-Interface) mit einer Anzeige und Eingabemitteln oder ein Touchscreen
der Steuereinheit, und/ oder von einer Leitwarte aus entfernt erfolgt, so dass der
Wärmeübertragungskreis bzw. das Verfahren fernbedient werden.
[0030] Weitere Merkmale, Eigenschaften, Wirkungen und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
anhand von Ausführungsbeispielen und der beigefügten Figuren näher erläutert. Die
in den Figuren enthaltenen Bezugszeichen behalten von Figur zu Figur ihre Bedeutung,
soweit nichts anderes angegeben ist. So bezeichnen Bezugszeichen stets dieselben oder
äquivalente Komponenten, Bereiche, Richtungs- oder Ortsangaben.
[0031] Es sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen der vorliegenden Beschreibung die Begriffe
"aufweisen", "umfassen" oder "beinhalten" keinesfalls das Vorhandensein weiterer Merkmale
ausschließen. Ferner schließt die Verwendung des unbestimmten Artikels bei einem Gegenstand
nicht dessen Plural aus. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein Zentrallüftungsgerät für eine Halle
- Fig. 2:
- einen Wärmeübertragungskreis gemäß einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung
- Fig. 3:
- einen Wärmeübertragungskreis gemäß einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung
mit reversiblen Wärmeübertragern
[0032] Figur 1 zeigt ein Zentrallüftungsgerät 50 nach dem Stand der Technik umfassend einen
ersten Luftkanal 41 zur Zuführung von Frischluft A in einen Raum 6 und einen zweiten
Luftkanal 44 zur Abführung von Raumluft C aus dem Raum. Der Raum 6 ist eine Halle
wie beispielsweise eine Schwimmbadhalle. Die beiden Luftkanäle 41, 44 liegen räumlich
nebeneinander, genauer gesagt übereinander (bezogen auf den Boden des Raumes 6), und
weisen jeweils einen Lüfter 48 und eine Wärmerückgewinnung 51 auf. Im zweiten Luftkanal
44 ist ein erster Wärmeübertrager 2 und im ersten Luftkanal ein zweiter Wärmeübertrager
3 angeordnet, die von dem Luftstrom A, C in dem jeweiligen Luftkanal 41, 44 beaufschlagt
werden. Die beiden Wärmeübertrager 2, 3 sind in einem Wärmeübertragungskreis mit einander
gekoppelt, in dem ein Kältemittel zirkuliert. Der Kreis samt Wärmeübertrager bildet
somit eine Wärmepumpe.
[0033] Im Betrieb des Zentrallüftungsgeräts 50 wird Raumlauft C aus dem Raum 6 gesaugt und
der erste Wärmeübertrager 2, der dann als Verdampfer arbeitet, mit dem Luftstrom der
Raumluft C beaufschlagt. Wärme der Raumluft C wird dadurch auf das Kältemittel übertragen,
das im Verdampfer 2 gasförmig wird. Die entwärmte Raumluft wird dann aus dem zweiten
Luftkanal 44 als Abluft D nach außen abgegeben. Zusätzlich wird ein Teil der Raumluft
als Luftstrom E rezirkuliert, indem dieser in den ersten Luftkanal 41 eingebracht
und mit von diesem angesaugter Frischluft A vermischt wird. Das Kühlmittel wird nach
der Verdampfung von einem Kompressor verdichtet und dem zweiten Wärmeübertrager 3
zugeführt, der als Kondensator arbeitet. Infolge der Kondensation bzw. Verflüssigung
des Kältemittels in ihm wird Wärme auf den Frischluftstrom A übertragen und nachgelagert
mit dem rezirkulierten Luftstrom E vermischt, so dass sie als konditionierte Zuluft
B, bzw. in diesem Fall als erwärmte Zuluft in den Raum 6 geblasen wird. Ein optionaler
Nacherhitzer 49 kann in dem ersten Luftkanal 41 vorgesehen sein, um die bereits erwärmte
Frischluft A vor ihrem Eintritt in den Raum zusätzlich zu erwärmen.
[0034] Erweitert wird dieses etablierte Konzept durch die Hinzunahme eines nicht dargestellten
dritten Wärmeübertragers 4, der einen zweiten Kondensator bildet und das Wasser eines
Beckens 5, genauer gesagt eines Schwimmbeckens mit der Wärme der Raumluft aufwärmt.
Der entsprechende kältetechnische Wärmeübertragungskreis ist gemäß einer ersten Ausführungsvariante
in Figur 2 abgebildet.
[0035] Über einen Kreislauf 31, 32, 12 wird das Beckenwasser zwischen dem Beckens 5 und
dem dritten Wärmeübertrager 4, nachfolgend Beckenwasserkondensator 4 genannt, zirkuliert.
Der Beckenwasserkondensator 4 ist hier beispielhaft ein Plattenwärmeübertrager. Hierzu
ist das Becken 5 über eine Rücklaufleitung 31 mit einem Eingang der Sekundärseite
des Beckenwasserkondensators 4 und mit einer Vorlaufleitung 32 mit dem Ausgang der
Sekundärseite des Beckenwasserkondensators 4. In der Rücklaufleitung 31 ist eine drehzahlgeregelte
Pumpe 12 angeordnet, die das Beckenwasser zirkuliert. Sie wird von einer übergeordneten
Steuereinheit 13 geregelt und zwar derart, dass zwischen dem Ein- und Ausgang des
Beckenwasserkondensators 4 eine vorgegebene Temperaturspreizung vorliegt. Die Steuereinheit
13 bildet hier eine Hauptsteuereinheit des Zentrallüftungsgeräts 50. Um diese einzuregeln,
ist am Eingang der Sekundärseite des Beckenwasserkondensators 4 ein erster Temperatursensor
35a und am Ausgang der Sekundärseite ein zweiter Temperatursensor 35b, deren Messsignale
über Messleitungen 34a, 34b der Steuereinheit 13 zugeführt werden. Die Steuereinheit
13 berechnet daraus die Ist-Temperaturspreizung und regelt die Drehzahl der Pumpe
12 so, dass eine vorgegebene Soll-Temperaturspreizung vorliegt. Hierzu ist die Steuereinheit
13 über eine entsprechende Steuerleitung 33b mit der Pumpe 12 verbunden. Alternativ
kann der Volumenstrom mit einem Ventil eingestellt werden. In diesem Fall kann auf
eine drehzahlgeregelte Pumpe verzichtet werden.
[0036] Der Beckenwasserkondensator 4 liegt hydraulisch parallel zum zweiten Wärmeübertrager
3, nachfolgend auch Luftkondensator 3 genannt. Beide werden ausgehend vom ersten Wärmeübertrager
2 über eine zentrale Vorlaufleitung 22 versorgt, in der ein Kompressor 7 mit seinem
Antrieb 8 angeordnet ist. Die zentrale Vorlaufleitung 22 teilt sich an einem Abzweigungspunkt
23 in eine erste lokale Zulaufleitung 24, die zum Luftkondensator 3 führt, und eine
zweite lokale Zulaufleitung 25 auf, die zum Beckenwasserkondensator 4, genauer gesagt
zu dessen Primärseite führt. In jeder der beiden Zulaufleitungen 24, 25 ist ein Stellventil
9, 10, in Gestalt eines elektrischen Nadelventils angeordnet, um den Massenstrom durch
die entsprechende Zulaufleitung 24, 25 einzustellen. Die beiden Stellventile 9, 10
sind über Steuerleitungen 33c, 33d mit einer nebengeordneten Steuereinheit 14 verbunden,
die die Ventile 9, 10 entsprechend ansteuert. Dies erfolgt komplementär. Die zwei
Ventile 9, 10 sind folglich im Komplementärmodus verschaltet und wirken auf diese
Weise ähnlich wie ein Drei-Wege-Ventil, d.h., fährt ein Ventil 10% auf, dann fährt
das andere Ventil 10% zu. Die Aufteilung des Kältemittelmassenstroms erfolgt nicht
linear, sondern folgt der charakteristischen Kennlinie der Ventile 9,10.
[0037] Die nebengeordnete Steuereinheit 14 ist über eine Steuerleitung 33e ferner mit der
Hauptsteuereinheit 13 kommunikationsverbunden, so dass diese vorgeben kann, ob und
wie die Stellventile 9, 10 neu eingestellt werden sollen.
[0038] Zunächst wird der Hauptsteuereinheit 13 ein Anteil der Kondensatorleistung der Wärmepumpe
vorgegeben, der an das Beckenwasser abgegeben werden soll. Beispielsweise kann eine
Verteilung der Wärmeleistung an den zweiten Wärmeübertrager 3 bzw. die Raumluft B
und den dritten Wärmeübertrager 4 bzw. das Wasser von 50% / 50% (Ausgangsstellung)
eingestellt werden. Allerdings sind auch beliebige andere Verteilungen möglich z.B.
80%/ 20% oder 70%/ 30%. Liegt beckenwasserseitig ein Wärmebedarf an, werden die Stellventile
9, 10 entsprechend eingestellt, diesen Bedarf zu bedienen. Die restliche Kondensationsleistung
der Wärmepumpe wird an die Luft übertragen, sofern dort ein Wärmebedarf besteht. Dies
ist der Fall, wenn eine vorgegebene Solltemperatur größer als die Isttemperatur der
Raumluft ist. Ist der Wärmebedarf der Luft bedient (Solltemperatur kleiner/gleich
der Isttemperatur der Raumluft), wird die "freiwerdende" Kondensationsleistung der
Wärmepumpe zum Beckenwasser geführt, d.h. die Stellventile 9, 10 so eingestellt, dass
mehr Wärmeleistung dem dritten Wärmeübertrager 4 zugeführt wird. Dies geschieht über
eine Veränderung der Ventilstellungen der Stellventile 9, 10 zugunsten des dritten
Wärmeübertragers 4 (Beckenwasserkondensators). Dadurch wird mehr überhitztes Kältemittel
zum Beckenwasserkondensator 4 geführt. Steigt der Wärmebedarf der Raumluft wieder
an, werden die Ventile 9, 10 wieder in Richtung und bis zur eingangs eingestellten
anteiligen Verteilung (Ausgangsstellung) zurückgefahren.
[0039] Die temperaturabhängige Ansteuerung der Stellventile 9, 10 erfolgt durch die Steuereinheit
14 die ihr Steuersignal aus einer PID-Reglung bezieht, deren PID-Regler Teil der Hauptsteuereinheit
13 ist. Mit anderen Worten ist die jeweilige Ventilstellung einer von einer Temperaturdifferenz
(Sollwert zu Istwert) abhängig. Sinkt der Wärmebedarf des Beckenwassers wird die "freiwerdende"
Heizleistung der Wärmepumpe an die Raumluft B übertragen, wenn dort weiterhin Wärmebedarf
besteht. Steigt der Wärmebedarf des Beckenwassers wieder an, so werden die Ventile
9, 10 wieder zurück in Richtung der ursprünglichen Einstellung und schließlich in
die Ausgangsstellung gebracht. Dies geschieht ebenfalls mittels dem PID Regler. Ist
der Wärmebedarf der Raumluft B und des Beckenwassers gedeckt, wird die Drehzahl des
Kompressors 7 der Wärmepumpe reduziert. Steigt der Wärmebedarf der Raumluft und/oder
des Beckenwassers wieder an, wird die Drehzahl des Kompressors 7 der Wärmepumpe wieder
erhöht. Liegt bei beiden Verbrauchern (Raum und Becken) Bedarf zur Erwärmung ihres
jeweiligen Mediums (Luft und Wasser) an, wird die Stellung der Ventile 9, 10 wieder
in Richtung und bis zur Ausgangseinstellung geregelt. Dies erfolgt bedarfsabhängig
in Abhängigkeit der Temperaturdifferenz zwischen Soll- und Istwert, die das Eingangssignal
des PID-Reglers bildet.
[0040] Es ist ferner möglich, in der übergeordneten Steuerung 13 bzw. der Hauptsteuereinheit
13 festzulegen, dass der dritte Wärmeübertrager 4 nur mit Kältemittel beschickt wird,
wenn die Raumluft auf ihrer Sollwerttemperatur ist. Die umgekehrte Variante ist ebenfalls
möglich. Die Verteilung des Kältemittels durch die Stellventile 9, 10 funktioniert
dann ebenfalls nach zuvor beschriebenem Prinzip. Durch vollständiges Schließen des
ersten oder zweiten Stellventils 9, 10 kann der zweite oder dritte Wärmeübertrager
3, 4 auch vollständig abgeschaltet werden. Ausgangsseitig sind der Luftkondensator
3 und der Beckenwasserkondensator 4 über eine erste und zweite Rücklaufleitung 26,
27 mit einer gemeinsamen Rücklaufsammelleitung 29 verbunden. Hierzu vereinigen sich
die Rücklaufleitungen 26, 27 mit der Rücklaufsammelleitung 29 in einem Sammelpunkt
28. In den beiden Rücklaufleitungen 26, 27 ist jeweils ein Rückschlagventil 18, 19
angeordnet, um im Falle eines abgeschalteten Kondensators 3, 4 zu verhindern, dass
sich in diesem Kältemittel ansammelt.
[0041] Die Rücklaufsammelleitung 29 mündet über ein geregeltes Stellventil 15 in einen Kältemittelsammler
11, der wiederum über eine Vorlaufleitung 21 mit einem Expansionsventil 37 mit dem
ersten Wärmetauscher 2 verbunden ist. Der Rücklaufsammler 11 ist angemessen dimensioniert
und gewährleistet damit, dass vor dem Expansionsventil 37 stets ausreichend Kältemittel
vorliegt, um den Kreisprozess stabil zu halten. In der Vorlaufleitung 21 ist außerdem
ein Filtertrockner 38 angeordnet. Dieser entzieht dem Kältemittel Feuchtigkeit, die
z.B. aufgrund von Restmengen an Luft im Wärmekreislauf 1 verblieben sein kann. Ferner
filtert der Filtertrockner 38 Schmutz und Partikel aus dem Kältemittel, insbesondere
Ruß, Späne und abgeriebene Partikel.
[0042] Mit Hilfe eines Drucksensors 16 wird der Druck in der Rücklaufsammelleitung 29 erfasst
und über eine Messleitung 34c an eine Kondensationsdruckregelung 17 übermittelt. In
diesem Fall ist es so, dass die Kondensationsdruckregelung 17 keinerlei Sollwert von
der Hauptreglung 13 vorgegeben bekommt. Der Sollwert (Druck) wird in der Kondensationsdruckregelung
17 direkt eingestellt, wobei diese dann autonom regelt. Die Steuereinheit 14 und die
Kondensationsdruckregelung 17 können physisch in einer gemeinsamen Steuereinheit vereint
sein (vergleiche Fig. 3), die in Figur 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit graphisch
getrennt dargestellt wurden.
[0043] Diese ist ferner über eine Steuerleitung 33a mit dem geregelten Stellventil 15 verbunden,
um dieses einzustellen und den Kondensationsdruck in Abhängigkeit vom Druck in der
Rücklaufsammelleitung 29 zu regeln. Hierzu wird das Stellventil 15 zunehmend geschlossen,
wenn der Druck in der Rücklaufsammelleitung 29 abfällt. Die kann geschehen, wenn der
Kompressor 7 auf sehr niedriger Drehzahl dreht oder die beiden Kondensatoren 3, 4
mit kalter Luft A und/oder kaltem (Becken-)Wasser beaufschlagt werden, infolgedessen
der Druck in den Kondensatoren sowie der Rücklaufsammelleitung 29 abfällt. Der Drucksensor
16 erfasst den Druck in der Rücklaufsammelleitung 29 und somit auch in den Kondensatoren
3, 4. Dies ist wichtig, da der Verdichter 7 aus technischen Gründen immer eine minimale
Druckerhöhung benötigt. Nähern sich Hochdruck und Niederdruck einander an, wird also
wird der minimale Druckhub unterschritten, kann der Verdichter 7 aus konstruktiven
Gründen das Kältemittel nicht mehr komprimieren und der Kreisprozess kollabiert. Daher
ist es für die Betriebssicherheit des Wärmeübertragungskreises 1 elementar wichtig,
dass ein entsprechender minimaler Druckhub stets vorhanden ist. Daher wird eine zusätzliche
Drossel bzw. das Stellventil 15 benötigt, die bzw. das im Bedarfsfall einen entsprechenden
Druck aufstaut.
[0044] Parallel zum Luftkondensator 3 ist eine Bypassleitung 30 geschaltet, die von der
zentralen Vorlaufleitung 22 in die Rücklaufsammelleitung 29 mündet, genauer gesagt
zwischen dem Kondensationsdruck-Stellventil 15 und dem Sammler 11. Die Bypassleitung
30 enthält einen Sammlerdruckregler 20, der dafür sorgt, dass bei einem geschlossenem
oder fast geschlossenen Kondensationsdruck-Stellventil 15 ausreichend Kältemittel
in den Sammler 11 zurückströmt. Der Sammlerdruckregler 20 ist ein mechanischer/pneumatischer
Differenzdruckregler. Liegt auf der Sammlerseite nicht genügend Druck an, ist von
einem Kältemittelmangel im Sammler 11 auszugehen. In diesem Fall öffnet der Regler,
bypasst den/die Kondensatoren 3, 4, stellt ein entsprechendes Druckniveau im Bereich
des Sammlers 11 sicher und sorgt dafür, dass hinreichend Kältemittel vor dem Expansionsventil
37 vorhanden ist, damit der Verdampfungsprozess nicht negativ beeinträchtigt wird.
Es könnte sonst zu einer Niederdruckstörung kommen, was ein Abschalten der Anlage
zur Folge hätte.
[0045] Figur 3 zeigt eine zweite Ausführungsvariante des Wärmeübertragungskreises 1, die
sich von der ersten Ausführungsvariante darin unterscheidet, dass der erste und zweite
Wärmeübertrager 2a, 3a reversibel sind, d.h. wahlweise als Verdampfer oder Kondensator
eingesetzt werden können. Aus diesem Grund teilt sich die Vorlaufleitung 21 in dieser
Variante auf eine erste Vorlaufleitung 21a, die zum ersten Wärmeübertrager 2a führt,
und eine zweite Vorlaufleitung 21b auf, die zum zweiten Wärmeübertrager 3a führt.
In jeder dieser beiden Vorlaufleitung 21a, 21b ist ein Expansionsventil 37a, 37b angeordnet.
[0046] Versorgungsseitig sind der erste und zweite Wärmeübertrager 2a, 3a mit einem 4-Wege-Umschaltventil
36 verbunden, um wahlweise mit der zentralen Vorlaufleitung 22 verbunden zu werden.
Ein Flüssigkeitsabscheider 39 ist hier noch zwischen dem Umschalter 36 und dem Kompressor
7 angeordnet. Der Umschalter 36 ist außerdem mit der ersten lokalen Zulaufleitung
24 verbunden, um diese wahlweise mit dem ersten oder zweiten Wärmeübertrager 2a, 3a
zu verbinden. Diese Umschaltung erfolgt zeitgleich mit der Umschaltung der Zuordnung
des jeweiligen Wärmeübertragers 2, 3 mit der zentralen Vorlaufleitung 22. Arbeitet
der erste Wärmeübertrager 2a als Verdampfer, verbindet das Umschaltventil 36 diesen
mit der zentralen Vorlaufleitung 22 einerseits und die erste lokale Zulaufleitung
24 mit dem zweiten Wärmeübertrager 3a andererseits, der dann als Kondensator arbeitet.
Diese Betriebsweise entspricht der ersten Ausführungsvariante und der Erwärmung der
Frischluft A, wobei die Raumluft D als Wärmequelle dient. Arbeitet allerdings der
zweite Wärmeübertrager 3a als Verdampfer, verbindet das Umschaltventil 36 diesen mit
der zentralen Vorlaufleitung 22 einerseits und die erste lokale Zulaufleitung 24 mit
dem ersten Wärmeübertrager 2a andererseits, der dann als Kondensator arbeitet. Diese
Betriebsweise dient der Kühlung der Frischluft A.
[0047] Die Ansteuerung der Ventile 9, 10 erfolgt in Figur 3 durch eine nebengeordnete Steuereinheit
14a, die hier auch die Funktion der zur Figur 2 beschriebenen Kondensationsdruckregelung
17 beinhaltet.
[0048] Da sowohl der erste als auch der zweite Wärmeübertrager 2a, 3a jeweils als Kondensator
arbeiten kann, sind beide auch über eine eigene Rücklaufleitung 26a, 26b mit dem Sammelpunkt
28 verbunden, die anderenends an die jeweilige Vorlaufleitung 21a, 21b anschließt.
Somit verbindet eine dem ersten Wärmeübertrager 2a zugeordnete erste Rücklaufleitung
26a die erste Vorlaufleitung 21a mit dem Sammelpunkt 28 und eine dem zweiten Wärmeübertrager
3a zugeordnete erste Rücklaufleitung 26b die zweite Vorlaufleitung 21b mit dem Sammelpunkt
28. Der dritte Wärmeübertrager 4 bzw. Beckenwasserkondensator 4 ist wie zuvor über
die zweite Rücklaufleitung 27 mit dem Sammelpunkt 28 verbunden. In den beiden ersten
Rücklaufleitungen 26a, 26b ist jeweils ein Rückschlagventil 18a, 18b angeordnet, um
zu verhindern, dass Kältemittel aus der jeweiligen ersten Rücklaufleitung 26a, 26b
in die erste oder zweite Vorlaufleitung 21a, 21b strömt. Ferner verhindern die Rückschlagventile
18a, 18b, wie bei der ersten Ausführungsvariante, dass sich bei abgeschaltetem Kondensator
Kältemittel darin sammelt. Im Übrigen ist der Aufbau und die Funktion des Wärmeübertragungskreises
1 der zweiten Ausführungsvariante identisch zum Aufbau und der Funktion des Wärmeübertragungskreises
1 der ersten Ausführungsvariante.
[0049] Die Vorteile liegen in der größtmöglichen Flexibilität des Einsatzes der Wärmepumpe.
Der Nutzungsgrad der Wärmepumpe kann signifikant gesteigert werden, da der Wärmerückgewinnungsgrad
aus der Raumluft maximiert wird. Durch die Parallelschaltung des Luft- und Beckenwasserkondensators
3, 2a oder 3a, 4 kann der Beckenwasserkondensatorbetrieb vom Luftheizbetrieb entkoppelt
werden. Das führt zu einer Einsparung von fossiler Primärenergie und somit zu einer
Verminderung von CO2-Emissionen, da die Raumluft als Wärmequelle dient. Bei einer
reversiblen Wärmepumpe kann der Beckenwasserkondensator 4 auch im Kühlfall zum Einsatz
kommen, was eine Nutzung insbesondere in den Sommermonaten, aber auch in den Übergangszeiten
ermöglicht. Außerdem ist für den Kunden bzw. Anwender eine flexible, dynamische, bedarfsgerechte
Nutzung der Beckenwasserkondensator-Funktion möglich. Durch eine optimierte Softwaresteuerung
kann der Anwender auf komfortablem Wege den Nutzungsgrad der Anlage und damit den
Gesamtnutzen maximieren. Durch die Parallelschaltung der Kondensatoren werden außerdem
(kältemittelseitige) interne Druckverluste verringert und die Effizienz der Anlage
gesteigert.
[0050] Es sei darauf hingewiesen, dass die vorstehende Beschreibung lediglich beispielhaft
zum Zwecke der Veranschaulichung gegeben ist und den Schutzbereich der Erfindung keineswegs
einschränkt. Merkmale der Erfindung, die als "kann", "beispielhaft", "bevorzugt",
"optional", "ideal", "vorteilhaft", "gegebenenfalls", "geeignet" oder dergleichen
angegeben sind, sind als rein fakultativ zu betrachten und schränken ebenfalls den
Schutzbereich nicht ein, welcher ausschließlich durch die Ansprüche festgelegt ist.
Soweit in der vorstehenden Beschreibung Elemente, Komponenten, Verfahrensschritte,
Werte oder Informationen genannt sind, die bekannte, naheliegende oder vorhersehbare
Äquivalente besitzen, werden diese Äquivalente von der Erfindung mit umfasst. Ebenso
schließt die Erfindung jegliche Änderungen, Abwandlungen oder Modifikationen von Ausführungsbeispielen
ein, die den Austausch, die Hinzunahme, die Änderung oder das Weglassen von Elementen,
Komponenten, Verfahrensschritte, Werten oder Informationen zum Gegenstand haben, solange
der erfindungsgemäße Grundgedanke erhalten bleibt, ungeachtet dessen, ob die Änderung,
Abwandlung oder Modifikationen zu einer Verbesserung oder Verschlechterung einer Ausführungsform
führt.
[0051] Obgleich die vorstehende Erfindungsbeschreibung eine Vielzahl körperlicher, unkörperlicher
oder verfahrensgegenständlicher Merkmale in Bezug zu einem oder mehreren konkreten
Ausführungsbeispiel(en) nennt, so können diese Merkmale auch isoliert von dem konkreten
Ausführungsbeispiel verwendet werden, jedenfalls soweit sie nicht das zwingende Vorhandensein
weiterer Merkmale erfordern. Umgekehrt können diese in Bezug zu einem oder mehreren
konkreten Ausführungsbeispiel(en) genannten Merkmale beliebig miteinander sowie mit
weiteren offenbarten oder nicht offenbarten Merkmalen von gezeigten oder nicht gezeigten
Ausführungsbeispielen kombiniert werden, jedenfalls soweit sich die Merkmale nicht
gegenseitig ausschließen oder zu technischen Unvereinbarkeiten führen.
Bezugszeichenliste
[0052]
1 Wärmeübertragungskreis
2 erster Wärmeübertrager, Verdampfer
2a erster reversibler Wärmeübertrager
3 zweiter Wärmeübertrager, Luftkondensator
3a zweiter reversibler Wärmeübertrager
4 dritter Wärmeübertrager, Beckenwasserkondensator
5 Becken
6 Halle
7 Kompressor/ Verdichter
8 Antrieb
9 Erstes Stellventil (Nadelventil)
10 Zweites Stellventil (Nadelventil)
11 Sammler, Kältemittelsammler
12 Drehzahlgeregelte Pumpe
13 Hauptsteuereinheit
14, 14a Steuereinheit
15 Kondensationsdruckstellventil (Nadelventil)
16 Drucksensor
17 Kondensationsdruckregelung
18 erstes Rückschlagventil
18a dem ersten Wärmeübertrager zugeordnetes Rückschlagventil
18b dem zweiten Wärmeübertrager zugeordnetes Rückschlagventil
19 Zweites Rückschlagventil
20 Sammlerdruckregler
21 Vorlaufleitung
21a erste Vorlaufleitung
21b zweite Vorlaufleitung
22 Zentrale Vorlaufleitung
22a erster Zuführungsabschnitt zur zentralen Vorlaufleitung
22b zweiter Zuführungsabschnitt zur zentralen Vorlaufleitung
23 Abzweigungspunkt
24 Erste lokale Zulaufleitung
25 Zweite lokale Zulaufleitung
26 erste Rücklaufleitung
26a dem ersten Wärmeübertrager zugeordnete erste Rücklaufleitung
26b dem zweiten Wärmeübertrager zugeordnete erste Rücklaufleitung
27 zweite Rücklaufleitung
28 Sammelpunkt
29 Rücklaufsammelleitung
30 Bypassleitung
31 Rücklaufleitung
32 Vorlaufleitung
33a - 33e Steuerleitungen
34a-34c Messleitungen
35a, 35b Temperatursensoren
36 4-Wege Umschaltventil
37, 37a, 37b elektrische Expansionsventile
38 Filtertrockner
39 Flüssigkeitsabscheider
40 Außenumgebung
41 Zuluftkanal
42 Ansaugöffnung Zuluftkanal
43 Auslassöffnung Zuluftkanal
44 Abluftkanal
45 Ansaugöffnung Abluftkanal
46 Auslassöffnung Abluftkanal
47 Transferkanal
48 Lüfter
49 Nacherhitzer
50 Luftbehandlungseinheit (AHU)
51 Wärmerückgewinnung
A Frischluft
B konditionierte Zuluft
C Raumluft
D Abluft
E rezirkulierte Raumluft
1. Wärmeübertragungskreis (1) zur Übertragung von Wärme aus einem Luftstrom (C), insbesondere
aus Raumluft (C) einer Halle (6), auf das Wasser eines Beckens (5) oder Warmwasserspeichers,
insbesondere eines Schwimmbeckens, umfassend einen ersten, mit dem Luftstrom (C) beaufschlagbaren
Wärmeübertrager (2, 2a), einen zweiten, mit einem Luftstrom (A), insbesondere mit
Frischluft (A), beaufschlagbaren Wärmeübertrager (3, 3a), einen den ersten und zweiten
Wärmeübertrager (2, 2a, 3, 3a) miteinander koppelnden Kreis, in dem ein Wärmeträgermedium
zirkulierbar ist, einen das Wärmeträgermedium in seiner gasförmigen Phase verdichtenden
Kompressor (7), der stromaufwärts zwischen dem ersten und zweiten Wärmeübertrager
(2, 2a, 3, 3a) angeordnet ist, weiter umfassend einen dritten Wärmeübertrager (4),
der sekundärseitig mit dem Wasser beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Wärmeübertrager (4) mit seiner Primärseite hydraulisch parallel zum zweiten
Wärmeübertrager (3, 3a) geschaltet ist, wobei ausgehend von einer den Kompressor (7)
umfassenden zentralen Vorlaufleitung (22) je eine lokale Zulaufleitung (24, 25) zu
dem zweiten und dritten Wärmeübertrager (3, 3a, 4) führt, und zwischen der zentralen
Vorlaufleitung und den lokalen Zulaufleitungen ein steuerbares 3-Wege-Ventil oder
in jeder der beiden Zulaufleitungen (24, 25) ein steuerbares Stellventil (9, 10) angeordnet
ist, um den Massenstrom des Wärmeträgermediums durch den entsprechenden Wärmeübertrager
(3, 3a, 4) einzustellen.
2. Wärmeübertragungskreis (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellventile (9, 10) mit einer Steuereinheit (14) verbunden und von dieser komplementär
angesteuert sind.
3. Wärmeübertragungskreis (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Wärmeübertrager (2, 2a) ein Verdampfer und der zweite und dritte Wärmeübertrager
(3, 3a, 4) ein Kondensator ist oder dass der zweite Wärmeübertrager (3, 3a) ein Verdampfer
und der erste und dritte Wärmeübertrager (2, 2a, 4) ein Kondensator ist.
4. Wärmeübertragungskreis (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Wärmeübertrager (2, 2a, 3, 3a) reversibel derart sind, dass
sie jeweils eingerichtet sind, wahlweise in einem ersten Betriebsmodus als Verdampfer
und in einem zweiten Betriebsmodus als Kondensator zu arbeiten.
5. Wärmeübertragungskreis (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Wärmeübertrager (2, 2a, 3, 3a) Teil eines Zentrallüftungsgeräts
(50) zur Er- oder Entwärmung des Luftstroms (C) oder eines Teils davon sind, wobei
das Zentrallüftungsgerat (50) einen ersten Luftkanal (41) zur Zuführung von Frischluft
(A) in einen Raum (6) und einen zweiten Luftkanal (44) zur Abführung von Raumluft
(C) aus dem Raum (6) umfasst, und wobei der erste Wärmeübertrager (2, 2a) im zweiten
Luftkanal (44) und der zweite Wärmeübertrager (3, 3a) im ersten Luftkanal (41) angeordnet
ist, um von dem Luftstrom (A, C) in dem jeweiligen Luftkanal (41, 44) beaufschlagt
zu werden.
6. Wärmeübertragungskreis (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von dem ersten und/oder zweiten Wärmeübertrager (2, 2a, 3, 3a) sowie dem dritten
Wärmeübertrager (4) je eine lokale Rücklaufleitung (26, 26a, 26b, 27) zu einer Rücklaufsammelleitung
(29) führt und in jeder der beiden lokalen Rücklaufleitungen (26, 26a, 26b, 27) ein
Rückschlagventil (18, 18a, 18b, 19) angeordnet ist.
7. Wärmeübertragungskreis (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von dem ersten und/oder zweiten Wärmeübertrager (2, 2a, 3, 3a) sowie dem dritten
Wärmeübertrager (4) je eine lokale Rücklaufleitung (26, 26a, 26b, 27) zu einer Rücklaufsammelleitung
(29) führt, in der ein in Abhängigkeit des Drucks in der Rücklaufsammelleitung (29)
geregeltes Stellventil (15) angeordnet ist.
8. Wärmeübertragungskreis (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bypassleitung (30) parallel zum zweiten und dritten Wärmeübertrager (2a, 3,
3a, 4) angeordnet ist, die diese überbrückend in Strömungsrichtung hinter dem Stellventil
(15) der Rücklaufsammelleitung (29) in diese mündet und einen Sammlerdruckregler (20)
aufweist.
9. Wärmeübertragungskreis (1) nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufsammelleitung (29) in einen Sammler (11) mündet, aus dem der erste oder
zweite Wärmeübertrager (2, 2a, 3a) versorgt wird.
10. Wärmeübertragungskreis (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und zweite Wärmeübertrager (2a, 3a) über ein Umschaltventil (36) wahlweise
mit der zentralen Vorlaufleitung (22) verbindbar ist.
11. Wärmeübertragungskreis (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschaltventil (36) ein 4-Wege-Ventil ist, an das auch die zum zweiten Wärmeübertrager
(3a) führende erste lokale Zulaufleitung (24) anschließt, wobei das Umschaltventil
(36) eingerichtet ist, bei der Verbindung des ersten Wärmeübertragers (2a) mit der
zentralen Vorlaufleitung (22) in einer ersten Stellung gleichzeitig den zweiten Wärmeübertrager
(3a) mit der ersten lokalen Zulaufleitung (24) zu verbinden, und alternativ hierzu,
in einer zweiten Stellung, den zweiten Wärmeübertrager (3a) mit der zentralen Vorlaufleitung
(22) und gleichzeitig den ersten Wärmeübertrager (2a) mit der ersten lokalen Zulaufleitung
(24) zu verbinden.
12. Verfahren zur Übertragung von Wärme aus einem Luftstrom (C), insbesondere aus Raumluft
(C) einer Halle (6), auf das Wasser eines Beckens (5) oder Warmwasserspeichers, insbesondere
eines Schwimmbeckens, in einem Wärmeübertragungskreis (1), indem ein erster Wärmeübertrager
(2, 2a) mit dem Luftstrom (C) beaufschlagt wird, der die Wärme an ein Wärmeträgermedium
überträgt, das in einem den ersten mit einem zweiten Wärmeübertrager (3, 3a) gekoppelten
Kreis unter Verwendung eines das Wärmeträgermedium in seiner gasförmigen Phase verdichtenden
Kompressors (7), der stromaufwärts zwischen dem ersten und zweiten Wärmeübertrager
(2, 2a, 3, 3a) angeordnet ist, zirkuliert und die Wärme im zweiten Wärmeübertrager
(3, 3a) auf einen weiteren Luftstrom (A), insbesondere Frischluft (A), überträgt,
mit dem der zweite Wärmeübertrager (3, 3a) beaufschlagt wird, wobei ein dritter Wärmeübertrager
(4) vorgesehen ist, der sekundärseitig mit dem Wasser beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Wärmeübertrager (4) mit seiner Primärseite hydraulisch parallel zum zweiten
Wärmeübertrager (3, 3a) betrieben und das Wärmeträgermedium durch das Ansteuern zumindest
eines Stellventils (9, 10) in lokalen Zulaufleitungen (24, 25) zu dem zweiten und
dritten Wärmeübertrager (3, 3a, 4) wahlweise, insbesondere stufenlos dem zweiten oder
dritten Wärmeübertrager (3, 3a, 4) zugeleitet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Stellventil (9, 10) in der lokalen Zulaufleitung (24, 25) zum zweiten
und dritten Wärmeübertrager (3, 3a, 4) angeordnet ist und die Ansteuerung der Stellventile
(9, 10) komplementär erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung des oder der Stellventile (9, 10) bedarfsgerecht erfolgt, indem ein
Stellsignal für die Stellventile (9, 10) von einer Temperaturregelung vorgegeben wird,
die dazu bestimmt ist, sekundärseitig des dritten Wärmeübertragers (4) eine Soll-Temperatur
des Wassers und/ oder eine Temperaturdifferenz einzustellen.
15. Verfahren nach Anspruch 12, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung des oder der Stellventile (9, 10) zweistufig erfolgt, indem von einer
übergeordneten Steuerung zunächst eine dieser vorgebbare Verteilung der Wärmeleistungen
zum zweiten und dritten Wärmeübertrager (3, 3a, 4) eingestellt wird, die anschließend
von einer nachgeordneten Steuerung im laufenden Betrieb temperaturabhängig bedarfsgerecht
ausgeregelt wird, um sowohl eine Solltemperatur des Wassers, als auch eine Solltemperatur
des weiteren Luftstroms (A) einzustellen.