[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine gekapselte elektrische Maschine mit verbesserter
Innenkreiskühlung. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einen Antriebsstrang,
der eine derartige elektrische Maschine aufweist und ein Fahrzeug, das wenigstens
eines von der elektrischen Maschine und dem Antriebsstrang aufweist.
[0002] Elektrische Maschinen sind als Generatoren und/oder elektrische Motoren weit bekannt.
Die Vorteile von Permanentmagnet-Synchronmotoren (PSM) liegen dabei in den vergleichsweise
geringen Rotorverlusten und damit besseren Wirkungsgraden im Vergleich etwa zur Asynchronmaschine.
Weiterhin können Permanentmagnet-Synchronmotoren auch höherpolig als die Asynchronmaschine
gebaut werden, ohne den Leistungsfaktor negativ zu beeinflussen. Die Höherpoligkeit
der Permanentmagnet-Synchronmotoren führt zu besseren Drehmoment- und Leistungsdichten
bei gegebenen Bauräumen und ermöglicht auch die Realisierung von getriebelosen Antrieben.
[0003] Bei hoch ausgenutzten gekapselten elektrischen Maschinen, etwa mit Luftkühlung, benötigt
man eine intensive Entwärmung der Aktivteile, also von Rotor und Stator, über möglichst
große Flächen.
[0004] Im Stand der Technik gibt es bei derartigen gekapselten elektrischen Maschinen innerhalb
der Kapselung oftmals einen inneren Kühlkreislauf, durch den die im Rotor entstehende
Wärme und teilweise auch die im Wickelkopf des Stators entstehende Wärme abgeführt
wird. Der Stator selbst wird dadurch gekühlt, dass an einem axialen Ende Kühlluft
in axial verlaufende Kühlkanäle eingespeist wird und am anderen axialen Ende wieder
aus den Kühlkanälen austritt. Die Kühlkanäle sind am Außenumfang des Stators, also
radial außen, geführt.
[0005] Derartige Lösungen weisen jedoch noch weiteres Verbesserungspotential auf, insbesondere
hinsichtlich einer effektiven Kühlung von Rotor und Stator der elektrischen Maschine.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten
Nachteile zumindest teilweise zu überwinden. Es ist insbesondere die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Lösung bereitzustellen, durch welche eine elektrische Maschine mit
einer effektiven Kühlung versehen werden kann.
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß zumindest zum Teil durch eine elektrische
Maschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß
ferner zumindest zum Teil durch einen Antriebsstrang mit den Merkmalen des Anspruchs
8 sowie durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen, in der Beschreibung oder den Figuren beschrieben,
wobei weitere in den Unteransprüchen oder in der Beschreibung oder den Figuren beschriebene
oder gezeigte Merkmale einzeln oder in einer beliebigen Kombination einen Gegenstand
der Erfindung darstellen können, wenn sich aus dem Kontext nicht eindeutig das Gegenteil
ergibt.
[0008] Beschrieben wird eine elektrische Maschine mit einer Aktivanordnung aufweisend einen
Stator und einen um eine Rotorachse rotierbaren Rotor, wobei die Aktivanordnung durch
ein Gehäuse gegenüber der Umgebung der elektrischen Maschine gekapselt ist, wobei
die Aktivanordnung wenigstens zwei Kühlkanäle zum Führen von Kühlluft aufweist, die
von einem ersten Volumen an einem ersten axialen Ende der Aktivanordnung zu einem
zweiten Volumen an einem zweiten axialen Ende der Aktivanordnung führen, wobei in
dem ersten Volumen ein Lüfter zum Fördern von Kühlluft in einem gekapselten Innkühlkreislauf
als Primärströmung durch die wenigstens zwei Kühlkanäle vorgesehen ist, wobei in dem
zweiten Volumen ein strömungserzeugendes Element zum Erzeugen einer Sekundärströmung
vorgesehen ist.
[0009] Eine derartige elektrische Maschine weist eine besonders effektive Kühlung des gekapselten
Innenraums auf.
[0010] Die beschriebene elektrische Maschine kann insbesondere als Elektromotor dienen beziehungsweise
betrieben werden. Jedoch ist auch eine Funktion als Generator grundsätzlich von der
vorliegenden Erfindung umfasst.
[0011] Die elektrische Maschine umfasst in an sich bekannter Weise einen auch als Ständer
bezeichneten Stator und einen auch als Läufer bezeichneten Rotor. Der Stator umfasst
eine Statorwicklung, die auf den Rotor wirkt, wie dies bei einer permanenterregten
Synchronmaschine beziehungsweise einem Permanentmagnet-Synchronmotor an sich bekannt
ist.
[0012] Der Rotor ist um eine Rotorachse rotierbar. Beispielsweise kann die Rotorachse durch
eine Welle verlaufen, an welcher der Rotor befestigt ist. Ferner kann der Rotor einen
Tragkörper und einen an dem Tragkörper angeordneten Permanentmagnet, gegebenenfalls
mit einem magnetischen Rotorjoch, zur permanent magnetischen Erregung der Statorwicklung
beziehungsweise der Maschine aufweisen. Der Rotor ist beispielsweise mit im Blech
als Tragkörper versenkten Magneten, etwa gemäß dem IPM-Design, vollgeblecht mit Elektroblechen
im Durchmesser und beidseitigen metallischen Druckringen, auf eine einfache zylindrische
Rotorwelle etwa mit einem Schrumpfsitz aufgebracht. Die Rotorwelle kann etwa aus Stahl
ausgebildet sein.
[0013] Der Rotor und der Stator können gemeinsam eine Aktivanordnung ausbilden, so dass
die Aktivanordnung aus Stator und Rotor bestehen kann.
[0014] Die vorbeschriebene Statorwicklung wechselwirkt entsprechend einem sie durchfließenden
Strom mit den Permanentmagneten des Erregermoduls und kann insbesondere eine permanenterregte
Synchronmaschine ausbilden. Vorteile der herkömmlichen permanenterregten Synchronmaschine
umfassen beispielsweise das Vorsehen eines einfachen Rotors mit geringen Verlusten.
[0015] Der Stator und der Rotor beziehungsweise die Aktivanordnung sind durch ein Gehäuse
gegenüber der Umgebung der elektrischen Maschine gekapselt. Unter einer Kapselung
kann dabei insbesondere eine Einhausung zu verstehen sein, welche einen Luftaustausch
zwischen dem Inneren der Kapselung und dem Äußeren der Kapselung verhindert.
[0016] Grundsätzlich ist es beispielsweise bei einer Verwendung der elektrischen Maschine
als Traktionsmotor vorteilhaft, eine gekapselte Maschine vorzusehen, bei der Stator
und Rotor nicht direkt mit Kühlluft von außen durchströmt werden, um im Fehlerfall
beispielsweise eines Statorwicklungsschadens die Auswirkungen außerhalb der Maschine
zu begrenzen.
[0017] Für eine Kühlung von Stator und Rotor ist innerhalb des Gehäuses beziehungsweise
innerhalb der Kapselung eine Luft-Innenkreiskühlung vorgesehen. Eine derartige Kühlung
arbeitet basierend auf dem Prinzip der Luftkühlung, so dass die Luft innerhalb der
Kapselung in einem erzeugten Luftstrom entlang der zu kühlenden Bauteile entlangströmt
und diese so entwärmt.
[0018] Hierzu weist die Aktivanordnung wenigstens zwei Kühlkanäle zum Führen von Kühlluft
auf, die von einem ersten Volumen an einem ersten axialen Ende der Aktivanordnung
zu einem zweiten Volumen an einem zweiten axialen Ende der Aktivanordnung führen.
Wenigstens einer der Kühlkanäle kann beispielsweise als Blasleitung fungieren in welche
ein im ersten Volumen angeordneter Lüfter die Kühlluft aus dem ersten Volumen fördert,
während wenigstens ein anderer Kühlkanal als Saugleitung fungieren kann, durch welche
die Kühlluft von dem Lüfter aus dem zweiten Volumen angesaugt wird.
[0019] Das erste Volumen wie auch das zweite Volumen kann bevorzugt in radialer Richtung
vollständig in der Kapselung ausgedehnt sein und axial neben dem Rotor und Stator
angeordnet sein. Das erste Volumen kann als lüfterseitiges Luftvolumen bezeichnet
werden. In diesem ist der Lüfter zum Fördern von Kühlluft in einem Kühlkreislauf als
Primärströmung vorgesehen. Die Primärströmung strömt somit durch die wenigstens zwei
Kühlkanäle. Der Lüfter kann dabei grundsätzlich ein an sich bekannter Lüfter sein.
[0020] In dem zweiten Volumen ist ferner ein strömungserzeugendes Element zum Erzeugen einer
Sekundärströmung vorgesehen. Das zweite Volumen ist somit dem ersten Volumen axial
entgegengesetzt angeordnet und kann als lüfterabgewandtes Luftvolumen bezeichnet werden.
Beispielsweise ist das lüfterseitige Luftvolumen axial an der Antriebsseite, also
A-seitig, angeordnet und das lüfterabgewandte Luftvolumen an der B-Seite also an der
nicht-Antriebsseite, oder umgekehrt.
[0021] Durch das Vorsehen des strömungserzeugenden Elements kann die Kühlung des Innenkühlkreislaufs
deutlich verbessert werden.
[0022] Dadurch, dass in dem Luftvolumen eine von der Primärströmung verschiedene Sekundärströmung
erzeugt wird, können Verwirbelungen des Luftstroms generiert werden. Dadurch kann
die Wärmekonvektion an den zu kühlenden Bauteilen deutlich verbessert werden. Insbesondere
kann es verhindert werden, dass die Luft an zu kühlenden Bauteilen, wie etwa der Erregerspule,
eine unzureichende Strömungsgeschwindigkeit aufweist und damit eine Kühlung wenig
effektiv ist.
[0023] Die Vergrößerung des konvektiven Wärmetransfers führt insgesamt zu einer Homogenisierung
der Temperatur an den zu kühlenden Bauteilen, wie etwa der Statorwicklung, die beispielsweise
aus Kupfer ausgestaltet sein kann. Hierzu kann es somit vorteilhaft sein, wenn das
strömungserzeugende Element benachbart zum Wickelkopf einer Erregerspule des Stators
angeordnet ist oder auf diese wirkt. Dies ermöglicht zudem, niedrigere Temperaturen
im Schaltring im zweiten Volumen zu erreichen. Somit können auch bei erhöhter Maschinenausnutzung
im Bereich der Schaltung weiterhin bereits qualifizierte, kostengünstigere Isoliersysteme
mit niedrigerer Temperaturklasse verwendet werden. Der Aufbau der elektrischen Maschine
kann so vereinfacht werden.
[0024] Darüber hinaus kann die erzeugte Luftkühlung grundsätzlich sehr homogen sein, so
dass die Gefahr der Überhitzung einzelner Bauteile oder Teilen hiervon reduziert oder
vollständig verhindert werden kann. Dies ist insbesondere für hoch ausgenutzte elektrische
Maschinen von Vorteil, die eine effektive Kühlung benötigen. Bei hochausgenutzten,
gekapselten elektrischen Maschinen, z.B. Permanentmaschinen (Permanent Magnet Synchronous
Motors (PSM)), benötigt man eine intensive Entwärmung des Aktivteils und der Schaltung
bei gleichzeitiger Kapselung dieser Bauteile, was erfindungsgemäß effektiv realisierbar
ist.
[0025] Bevorzugt sind der Lüfter und das strömungserzeugende Element derart ausgelegt beziehungsweise
können derart arbeiten, dass die von dem strömungserzeugenden Element erzeugte Sekundärströmung
geringer ist, als die vom Lüfter erzeugte Kreislaufströmung beziehungsweise Primärströmung.
Dadurch kann es erreicht werden, dass durch die Sekundärströmung der Volumenstrom
des Lüfters in nur geringem Maße vermindert wird und die Primärströmung nicht oder
nicht signifikant negativ beeinflusst wird.
[0026] Bevorzugt kann das strömungserzeugende Element derart angeordnet sein, dass die Sekundärströmung
der Primärströmung beziehungsweise der Kreislaufführung zumindest zum Teil entgegengerichtet
ist. Insbesondere durch eine derartige Anordnung von Lüfter und strömungserzeugendem
Element können effektive Verwirbelungen erzeugt werden, welche die Kühlung durch die
vorbeschriebenen Effekte verbessern können. Darüber hinaus kann insbesondere in dieser
Ausgestaltung es erlaubt werden, dass die Primärströmung nicht oder nicht signifikant
negativ beeinflusst wird.
[0027] Weiter bevorzugt kann das strömungserzeugende Element ein Aktivelement sein. Unter
einem Aktivelement kann im Sinne der vorliegenden Erfindung ein derartiges Element
verstanden werden, das auch ohne Primärströmung selbst eine Strömung erzeugt und nicht
nur die Primärströmung behandelt, also etwa die Luft umleitet. In dieser Ausgestaltung
kann eine besonders effektive Verbesserung der Kühlung erzeugt werden, die insbesondere
unabhängig von der Primärströmung erzeugt werden kann.
[0028] Bei dem Vorsehen eines Aktivelements kann das strömungserzeugende Element beispielsweise
um die Rotorachse rotierbar sein. Hierzu kann das strömungserzeugende Element beziehungsweise
insbesondere aktive Teile desselben beispielsweise am Rotor oder an der Welle befestigt
sein. Eine derartige Ausgestaltung kann automatisiert an die benötigte Kühlanforderung
angepasst sein. Denn insbesondere bei hoher Leistung kann eine hohe Rotation des Rotors
erfolgen, wodurch wiederum auch die Sekundärströmung erhöht wird. Darüber hinaus kann
so eine konstruktiv einfache Ausgestaltung ermöglicht werden, da auf einen separaten
Antrieb des Aktivelements verzichtet werden kann.
[0029] Beispielsweise kann das strömungserzeugende Element sich radial hinsichtlich der
Rotorachse erstreckende Lamellen aufweisen. Dies können wie vorstehend angedeutet
beispielsweise an der Welle und/oder an dem Rotor, wie etwa einem Trägerelement, befestigt
sein. Eine derartige Ausgestaltung kombiniert einen einfachen Aufbau mit einer effektiven
Erzeugung einer Sekundärströmung. Darüber hinaus kann durch Einstellung der Größe
und der Anzahl der Lamellen eine effektive Anpassung an das gewünschte Anwendungsgebiet
beziehungsweise an die gewünschte Kühlleistung ermöglicht werden.
[0030] Es kann weiterhin bevorzugt sein, dass die elektrische Maschine eine außerhalb des
Gehäuses vorgesehene Luft-Außenkreiskühlung aufweist, wobei ein Lüfter der Luft-Außenkreiskühlung
axial benachbart zu dem zweiten Volumen, insbesondere zu dem strömungserzeugenden
Element vorliegt. In dieser Ausgestaltung kann die ermöglichte Kühlleistung weiter
verbessert werden. Denn durch den Außenkühlkreis, der in thermischem Kontakt mit dem
Innenkühlkreis ist, kann die Luft des Innenkühlkreises gekühlt werden. Hierzu ist
es von Vorteil, dass der Lüfter der Luft-Außenkreiskühlung axial benachbart zu dem
zweiten Volumen und genauer zu dem strömungserzeugenden Element vorliegt, da an dieser
Position die Luft des Innenkreislaufs bereits Bauteile entwärmt hat und sich selbst
erwärmt hat. Somit kann in dieser Ausgestaltung die Kühlung sehr effektiv sein. Eine
Anordnung axial benachbart zu dem zweiten Volumen soll eine Positionierung auf der
axial der Aktivanordnung gegenüberliegenden Seite des zweiten Volumens meinen.
[0031] Grundsätzlich kann es bei dem Vorsehen einer Außenkreiskühlung vorgesehen sein, dass
ein als Blasleitung fungierender Kühlkanal radial außerhalb eines Kühlkanals der Außenkreiskühlung
vorliegt, beispielsweise im Stator oder radial außerhalb eines Stator-Blechpakets.
Dies kann die Kühlung verbessern. Es ist jedoch gleichermaßen von der vorliegenden
Erfindung umfasst, dass alternativ oder zusätzlich ein als Blasleitung fungierender
Kühlkanal radial innerhalb eines Kühlkanals der Außenkreiskühlung vorliegt.
[0032] Weiter bevorzugt kann das strömungserzeugende Element derart angeordnet sein, dass
die Sekundärströmung auf eine Erregerspule der Aktivanordnung, insbesondere des Stators,
gerichtet ist. In dieser Ausgestaltung kann somit insbesondere eine effektive Kühlung
der Erregerspule vorgesehen sein. Dadurch wird insbesondere ein Bauteil besonders
effektiv gekühlt, bei dem dies aufgrund der entstehenden Wärme besonders vorteilhaft
ist.
[0033] Hinsichtlich weiterer Vorteile und technischer Merkmale der elektrischen Maschine
wird hiermit auf die Beschreibung des Antriebsstrangs, des Fahrzeugs, die Figuren
und die Beschreibung der Figuren verwiesen.
[0034] Beschrieben ist ferner ein Antriebsstrang für ein Fahrzeug, insbesondere für ein
Schienenfahrzeug, wobei der Antriebsstrang einen Motor zum Antreiben eines Rades oder
einer Radsatzwelle umfasst, und wobei der Motor eine elektrische Maschine wie vorstehend
beschrieben ist.
[0035] Beispielsweise kann der Antriebsstrang in einem Schienenfahrzeug angeordnet sein
beziehungsweise Teil des Schienenfahrzeugs sein, so dass eine gute Implementierung
in bereits bestehend Systeme sowie eine breite Anwendbarkeit gegeben ist. In diesem
Fall kann der Antriebsstrang etwa einen Motor, ein mit dem Motor verbundenes Getriebe,
eine Radsatzwelle und eine Achskupplung zum Übertragen des Antriebsmomentes vom Getriebe
auf die Radsatzwelle umfassen. Die Radsatzwelle kann dann wiederum Räder des Fahrzeugs
beziehungsweise des Schienenfahrzeugs antreiben.
[0036] Im Detail geht die vorliegende Erfindung beispielsweise von einem Fahrgestell eines
Schienenfahrzeugs, insbesondere einem Drehgestell, aus, wobei das Fahrgestell einen
Rahmen aufweist, wobei in dem Rahmen eine Radsatzwelle gelagert ist, so dass die Radsatzwelle
um eine Wellenachse rotierbar ist. In dem Rahmen in Fahrtrichtung des Fahrgestells
gesehen vor oder hinter der Radsatzwelle ist die elektrische Maschine befestigt, wobei
die Rotorwelle der elektrischen Maschine über ein Getriebe auf die Radsatzwelle wirkt.
[0037] Die spezifischen Vorteile eines mit dem Motor beziehungsweise der elektrischen Maschine
ausgestatteten Antriebsstrangs können insbesondere darin gesehen werden, dass eine
effektive Kühlung der aktiven Teile der elektrischen Maschine erlaubt wird. Ferner
kann so eine gute Langzeitstabilität ermöglicht werden und ferner eine hohe Leistung
bereitgestellt werden.
[0038] Hinsichtlich weiterer Vorteile und technischer Merkmale des Antriebsstrangs wird
hiermit auf die Beschreibung der elektrischen Maschine, des Fahrzeugs, die Figuren
und die Beschreibung der Figuren verwiesen.
[0039] Beschrieben wird ferner ein Fahrzeug, wobei das Fahrzeug wenigstens eines von einer
elektrischen Maschine und einem Antriebsstrang aufweist, wie diese vorstehend beschrieben
sind.
[0040] Beispielsweise kann das Fahrzeug ein Schienenfahrzeug sein, da insbesondere für derartige
Fahrzeuge entsprechende Antriebsstränge beziehungsweise elektrische Maschinen geeignet
sind.
[0041] Die vorstehend beschriebenen Vorteile sind auch für ein beschriebenes Fahrzeug einschlägig,
so dass eine effektive Kühlung der aktiven Teile der elektrischen Maschine erlaubt
wird. Ferner kann so eine gute Langzeitstabilität ermöglicht werden einhergehend mit
einer hohen bereitstellbaren elektrischen Leistung.
[0042] Hinsichtlich weiterer Vorteile und technischer Merkmale des Fahrzeugs wird hiermit
auf die Beschreibung der elektrischen Maschine, des Antriebsstrangs, die Figuren und
die Beschreibung der Figuren verwiesen.
[0043] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der Figuren.
In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- Längsschnitt durch eine elektrische Maschine gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung, und
- Fig. 2
- eine Positionierung der elektrischen Maschine in einem Antriebsstrang.
[0044] In der Figur 1 ist eine Ausgestaltung einer elektrischen Maschine 10 gezeigt. Die
elektrische Maschine 10 kann insbesondere als Motor Teil eines Antriebsstrangs 48
eines Fahrzeugs, wie insbesondere eines Schienenfahrzeugs sein, wie dies in der Figur
2 gezeigt ist.
[0045] Die elektrische Maschine 10 umfasst eine Aktivanordnung 12, die einen Stator 14 und
einen um eine Rotorachse 16 rotierbaren Rotor 18 aufweist. Die Rotorachse 16 kann
durch eine Welle 20 verlaufen, an welcher der Rotor 18 befestigt, beispielswiese aufgeschrumpft,
ist.
[0046] Der Rotor 18 umfasst ferner einen nicht gezeigten Permanentmagneten zur Magnetisierung
des Rotors 18, sowie eine Erregerspule 22, die etwa als Kupferspule ausgestaltet sein
kann. Die Erregerspule 22 ist Teil des Stators 14, der von dem Rotor 18 durch einen
Luftspalt 24 getrennt ist. Die Erregerspule 22 kann ferner einen Schaltring 26 aufweisen.
[0047] Figur 1 zeigt ferner, dass die Aktivanordnung 12 durch ein Gehäuse 28 gegenüber der
Umgebung der elektrischen Maschine 10 gekapselt ist. Innerhalb der Kapselung beziehungsweise
innerhalb des Gehäuses 28 liegt ein Innenkühlkreis vor, der ein Luftkreislauf ist.
[0048] Im Detail weist die Aktivanordnung 12 wenigstens zwei Kühlkanäle 30, 32 zum Führen
von Kühlluft auf, die von einem ersten Volumen 34 an einem ersten axialen Ende der
Aktivanordnung 12 zu einem zweiten Volumen 36 an einem zweiten axialen Ende der Aktivanordnung
12 führen. Insbesondere sind die Kühlkanäle 30, 32 axial ausgerichtet und verteilen
sich auf Rotor 18 und Stator 14.
[0049] Zur Förderung von Kühlluft in einem gekapselten Kühlkreislauf als Primärströmung
durch die wenigstens zwei Kühlkanäle 30, 32 ist ein Lüfter 38 in dem ersten Volumen
34 vorgesehen. In der Ausgestaltung gemäß Figur 1 ist das erste Volumen 34 A-seitig,
also an der Antriebsseite angeordnet. Es ist jedoch gleichermaßen vom Rahmen der vorliegenden
Erfindung umfasst, dass das erste Volumen 34 an der nicht-Antriebsseite, also B-seitig,
angeordnet ist. Gemäß Figur 1 wird die Kühlluft somit durch den als Blasleitung fungierenden
Kühlkanal 30 geführt, durchströmt das zweite Volumen 36 und wird durch den als Saugleitung
fungierenden Kühlkanal 32 wieder in das erste Volumen 34 und somit zu dem Lüfter 30
rückgeführt.
[0050] Bei einer derartigen Anordnung beziehungsweise durch dieses Konstruktionsprinzip
erfährt der Wickelkopf der Erregerspule 22 im ersten Volumen 34 beziehungsweise auf
der Druckseite des Lüfters 38 einen relativ hohen konvektiven Wärmeübergang, da er
sich in der Regel in unmittelbarer Nähe des Luftaustritts des Lüfters 38 befindet
und die Strömungsgeschwindigkeit des Innenkühlkreislaufs durch den Lüfterdrall relativ
hoch ist.
[0051] Der Wickelkopf der Erregerspule 22 auf der Saugseite, also im zweiten Volumen 36,
erfährt dagegen keine nennenswerte Drallströmung mehr, da die umgewälzte Kühlluft
durch den Kühlkanal 30 in axiale Richtung umgelenkt wurde. Die Strömungsgeschwindigkeit
und damit der konvektive Wärmeübergang ist lediglich im Bereich der Kühlkanalaustritte
erhöht, wodurch die Temperaturverteilung im saugseitigen Wickelkopf, also im zweiten
Volumen 36, in der Regel inhomogener ist und sich unerwünschte auch als Hotspots bezeichnete
Heißpunkte in der Wicklung der Erregerspule 22 und ggf. im angeschlossenen Schaltring
26 ergeben können.
[0052] Um dies zu verhindern, ist es bei der hier beschriebenen elektrischen Maschine 10
vorgesehen, dass in dem zweiten Volumen 36 ein strömungserzeugendes Element 40 zum
Erzeugen einer Sekundärströmung vorgesehen ist. Im Detail ist gezeigt, dass das strömungserzeugende
Element 40 derart angeordnet ist, dass die Sekundärströmung der Kreislaufführung entgegengerichtet
ist, also in der Figur 1 nach radial außen gerichtet ist. Dadurch ist die Sekundärströmung
gleichermaßen auf die Erregerspule 22 der Aktivanordnung 12 gerichtet.
[0053] Dadurch wird es möglich, dass sich Verwirbelungen ausbilden und die Konvektion und
damit die Kühlung im zweiten Volumen 36 verbessert wird.
[0054] In der Figur 1 ist ferner gezeigt, dass das strömungserzeugende Element 40 ein Aktivelement
ist und dabei um die Rotorachse 16 rotierbar ist. Genauer weist das strömungserzeugende
Element 40 sich radial hinsichtlich der Rotorachse 16 erstreckende Lamellen 42 auf,
welche als eine Art zusätzlicher Lüfter wirken und die Sekundärströmung erzeugen.
[0055] Bei einer derartigen Anordnung, aber nicht beschränkt hierauf, ist es von Vorteil,
dass die Sekundärströmung die Funktion der Saugleitung nicht behindert. Entsprechend
sollte die Position und die Wirkung, insbesondere die Förderleistung des strömungserzeugenden
Elements 40 auf die Position der Saugleitung oder der Saugleitungen abgestimmt sein.
In der Figur 1 kann dies dadurch realisiert werden, dass die Lamellen 42 in radialer
Richtung außerhalb der Saugleitung beziehungsweise dem Kühlkanal 32 enden. So wird
der Volumenstrom des Innenkühlkreislaufs durch die Sekundärströmung nicht oder zumindest
nicht signifikant vermindert.
[0056] Um die in dem Innenkreislauf strömende Luft zu kühlen ist ferner ein außerhalb des
Gehäuses 28 beziehungsweise der Kapselung angeordnete Luft-Außenkreiskühlung vorgesehen.
Diese weist einen Außenkühlkanal 44 auf, der durch einen als Außenlüfter wirkenden
Lüfter 46 von außen mit Kühlluft versorgt werden kann. Hinsichtlich der Position des
Lüfters 46 ist es vorteilhaft, dass dieser axial benachbart zu dem zweiten Volumen
36 vorliegt.
[0057] Eine vorteilhafte Ausführung ist dergestalt, dass der Kühlkanal 30 radial außerhalb
des Kühlkanals 44 und dabei innerhalb des Gehäuses 28 angeordnet ist, um die Thermik
der Maschine insgesamt zu verbessern.
[0058] Figur 2 zeigt einen Antriebsstrang 48 für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Schienenfahrzeug,
das eine zuvor beschriebene elektrische Maschine 10 aufweist. Genauer ist in der Figur
2 die elektrische Maschine 10 als Motor gezeigt, die mit einem Getriebe 50 verbunden
ist. Durch das Getriebe 50 verläuft eine Radsatzwelle 52, die insbesondere über eine
Kupplung mit dem Getriebe 50 wechselwirkt und durch welche Räder des Fahrzeugs antreibbar
sind.
[0059] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 10
- elektrische Maschine
- 12
- Aktivanordnung
- 14
- Stator
- 16
- Rotorachse
- 18
- Rotor
- 20
- Welle
- 22
- Erregerspule
- 24
- Luftspalt
- 26
- Schaltring
- 28
- Gehäuse
- 30
- Kühlkanal
- 32
- Kühlkanal
- 34
- erstes Volumen
- 36
- zweites Volumen
- 38
- Lüfter
- 40
- strömungserzeugendes Element
- 42
- Lamelle
- 44
- Außenkühlkanal
- 46
- Lüfter
- 48
- Antriebsstrang
- 50
- Getriebe
- 52
- Radsatzwelle
1. Elektrische Maschine (10) mit einer Aktivanordnung (12) aufweisend einen Stator (14)
und einen um eine Rotorachse (16) rotierbaren Rotor (18), wobei die Aktivanordnung
(12) durch ein Gehäuse (28) gegenüber der Umgebung der elektrischen Maschine (10)
gekapselt ist, wobei die Aktivanordnung (12) wenigstens zwei Kühlkanäle (30, 32) zum
Führen von Kühlluft aufweist, die von einem ersten Volumen (34) an einem ersten axialen
Ende der Aktivanordnung (12) zu einem zweiten Volumen (36) an einem zweiten axialen
Ende der Aktivanordnung (12) führen, wobei in dem ersten Volumen (34) ein Lüfter (38)
zum Fördern von Kühlluft in einem gekapselten Innenkühlkreislauf als Primärströmung
durch die wenigstens zwei Kühlkanäle (30, 32) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zweiten Volumen (36) ein strömungserzeugendes Element (40) zum Erzeugen einer
Sekundärströmung vorgesehen ist.
2. Elektrische Maschine (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das strömungserzeugende Element (40) derart angeordnet ist, dass die Sekundärströmung
der Primärströmung zumindest zum Teil entgegengerichtet ist.
3. Elektrische Maschine (10)) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das strömungserzeugende Element (40) ein Aktivelement ist.
4. Elektrische Maschine (10)) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das strömungserzeugende Element (40) um die Rotorachse (16) rotierbar ist.
5. Elektrische Maschine (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das strömungserzeugende Element (40) sich radial hinsichtlich der Rotorachse (16)
erstreckende Lamellen (42) aufweist.
6. Elektrische Maschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Maschine (10) eine außerhalb des Gehäuses (28) vorgesehene Luft-Außenkreiskühlung
aufweist, wobei ein Lüfter (46) der Luft-Außenkreiskühlung axial benachbart zu dem
zweiten Volumen (36) vorliegt, und wobei ein als Blasleitung fungierender Kühlkanal
(30) radial außerhalb eines Kühlkanals (44) der Außenkreiskühlung vorliegt.
7. Elektrische Maschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Maschine (10) eine außerhalb des Gehäuses (28) vorgesehene Luft-Außenkreiskühlung
aufweist, wobei ein Lüfter (46) der Luft-Außenkreiskühlung axial benachbart zu dem
zweiten Volumen (36) vorliegt, und wobei ein als Blasleitung fungierender Kühlkanal
30 radial innerhalb eines Kühlkanals (44) der Außenkreiskühlung vorliegt.
8. Elektrische Maschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das strömungserzeugende Element (40) derart angeordnet ist, dass die Sekundärströmung
auf eine Erregerspule (22) der Aktivanordnung (12) gerichtet ist.
9. Antriebsstrang (48) für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Schienenfahrzeug, wobei
der Antriebsstrang (48) einen Motor zum Antreiben eines Rades oder einer Radsatzwelle
(52) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor eine elektrische Maschine (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ist.
10. Fahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug wenigstens eines von einer elektrischen Maschine (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 und einem Antriebsstrang (48) nach Anspruch 9 aufweist, insbesondere
wobei das Fahrzeug ein Schienenfahrzeug ist.