[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen einer Bodenoberfläche umfassend
eine Steuerungseinheit, ein Reinigungselement zum Aufnehmen von Schmutz von der Bodenoberfläche
durch ein Bewegen des Reinigungselements und einen Elektromotor zum Bewegen des Reinigungselementes.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren.
[0002] Es gibt Bodenreinigungsgeräte, die mit komplexen Systemen zur Ermittlung der Bodenbeschaffenheit
und Bodenerkennung ausgestattet sind. Beispiele hierfür sind in den Druckschriften
DE102007021299A1 und
EP3000374A1 beschrieben.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte, insbesondere einfachere Lösung
bereitzustellen.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe dient eine Vorrichtung zum Reinigen einer Oberfläche gemäß
dem Hauptanspruch sowie ein Verfahren gemäß dem Nebenanspruch. Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe dient eine Vorrichtung zum Reinigen einer Bodenoberfläche
umfassend eine Steuerungseinheit und ein bewegliches Reinigungselement. An dem Reinigungselement
kann ein Textil angebracht werden, mit dem eine Oberfläche gereinigt werden kann.
Durch Bewegen des Reinigungselements kann Schmutz von einer Oberfläche entfernt werden.
[0006] Die Vorrichtung umfasst einen Elektromotor zum Bewegen des Reinigungselementes. Der
Elektromotor umfasst einem Stator und einen Rotor, so dass eine gegenelektromotorische
Kraft auftreten kann. Die gegenelektromotorische Kraft ist die elektromotorische Kraft,
die durch die Rotation des Rotors in einem magnetischen Feld entsteht. Dreht sich
der Motor, so baut sich eine entgegen der Betriebsspannung gerichtete Energie auf.
Diese wird gegenelektromotorische Kraft genannt.
[0007] Die Vorrichtung umfasst eine Flüssigkeitszuführeinrichtung, durch die Flüssigkeit
dem Reinigungselement zugeführt werden kann. Es kann also beispielsweise ein oder
mehrere Kanäle geben, durch die hindurch Flüssigkeit zum Reinigungselement strömen
kann. Ist ein Textil an dem Reinigungselement angebracht, so kann das Textil durch
die zum Reinigungselement strömende Flüssigkeit befeuchtet werden. Es kann dann eine
Oberfläche mithilfe des feuchten Textils gereinigt werden.
[0008] Mit Textil ist ein flächiges Gebilde aus flexiblem Material gemeint, das durch eine
textilbildende Technik wie zum Beispiel Weben oder Stricken hergestellt worden ist.
Ein Tuch ist ein Beispiel für ein Textil. Das Textil kann ein Tuch mit von seiner
Oberfläche abstehenden Fasern oder Fäden sein, um verbessert Schmutz aufnehmen zu
können.
[0009] Die Flüssigkeitszuführeinrichtung kann einen Flüssigkeitsbehälter umfassen, von dem
aus Flüssigkeit zum Reinigungselement fließen kann. Die Flüssigkeitszuführeinrichtung
kann eine Pumpe umfassen, mit der Flüssigkeit zum Reinigungselement gepumpt und damit
gesteuert werden kann. Die Flüssigkeitszuführeinrichtung kann ein oder mehrere Schließmittel
und/oder Ventile umfassen, durch die eine Flüssigkeitszufuhr zum Reinigungselement
gesteuert werden kann.
[0010] Die Steuerungseinheit ist so konfiguriert, dass während eines Reinigungsvorgangs
einer Oberfläche eine Stromversorgung des Elektromotors vorübergehend unterbrochen
wird. Nach der vorübergehenden Unterbrechung der Stromversorgung wird der Verlauf
der Stromstärke von der Steuerungseinheit während der Unterbrechung der Stromversorgung
erfasst. Vorzugsweise erfolgt die Erfassung des Verlaufs der Stromstärke unmittelbar
im Anschluss an die Unterbrechung der Stromversorgung.
[0011] Der Verlauf der Stromstärke hängt während des Reinigungsbetriebs von der Reibungskraft
zwischen der zu reinigenden Oberfläche und einem an dem Reinigungselement angebrachten
Textil ab. Die Steuerungseinheit kann daher aufgrund des erfassten Verlaufs der Stromstärke
ein Maß für den Reibungswiderstand zwischen einer zu reinigenden Oberfläche und einem
Textil ermitteln.
[0012] Der Reibungswiderstand hängt von der Art des verwendeten Textils, dem Feuchtegrad
des Textils sowie der Oberflächenbeschaffenheit der zu reinigenden Oberfläche ab.
Durch Ermittlung des Reibungswiderstands können also Informationen zum Reinigungstuch,
zum Feuchtegrad des Textils sowie zur zu reinigenden Oberfläche ermittelt werden.
Diese Informationen können für eine Optimierung des Reinigungsvorgangs genutzt werden.
[0013] Die Steuerungseinheit kann so konfiguriert sein, dass die Zufuhr von Flüssigkeit
in Abhängigkeit von dem Maß für den Reibungswiderstand gesteuert wird. Insbesondere
kann die Zufuhr von Flüssigkeit so gesteuert werden, dass der Reibungswiderstand und
damit das Maß für den Reibungswiderstand konstant gehalten wird. Wird also eine mit
der Zeit zunehmende Abweichung von einem vorgegebenen Wert für das Maß ermittelt,
so wird die Zufuhr von Flüssigkeit so verändert, dass der vorgegebene Wert wieder
erreicht wird. Es kann so auf einfache Weise erreicht werden, dass der Feuchtigkeitsgrad
des Textils auf einem konstanten Niveau gehalten wird.
[0014] Ändert sich der Reibungswiderstand nicht allmählich, sondern sprunghaft und damit
auch das Maß für den Reibungswiderstand sprunghaft, so kann dadurch ein Wechsel der
Oberfläche detektiert werden.
[0015] Eine solche sprunghafte Änderung des Reibungswiderstands tritt beispielsweise dann
auf, wenn das Reinigungsgerät von einer Hartfußbodenoberfläche auf eine Teppichoberfläche
wechselt. Die Steuerungseinrichtung kann dann so konfiguriert sein, dass die Flüssigkeitszufuhr
gestoppt wird, wenn auf diese Weise erkannt wird, dass auf eine Teppichoberfläche
gewechselt wurde. Ergänzend kann die Bewegungsgeschwindigkeit des Reinigungselements
geändert werden. Die Bewegungsgeschwindigkeit des Reinigungselements kann gestoppt
werden. Das Reinigungselement kann angehoben werden, um einen Kontakt mit dem Teppich
zu vermeiden.
[0016] Die Vorrichtung kann ein zweites bewegbares Reinigungselement so zum Beispiel in
Form einer drehbaren Walze umfassen. Die Walze kann für ein Aufkehren von losen Partikeln
vorgesehen sein. Die Drehgeschwindigkeit der Walze kann geändert werden, wenn ein
Wechsel einer Fußbodenoberfläche aufgrund einer sprunghaften Änderung des Reibungswiderstands
detektiert wird. Beispielsweise kann die Drehzahl erhöht werden, wenn ein Wechsel
von einer Hartfußbodenoberfläche zu einem Teppich detektiert wird, um so Reinigungsergebnisse
zu optimieren und/ oder den Energieverbrauch zu optimieren.
[0017] Die Vorrichtung kann eine Saugeinrichtung umfassen, um lose Partikel aufsaugen zu
können. Die Saugleistung kann geändert werden, wenn ein Wechsel einer Fußbodenoberfläche
aufgrund einer sprunghaften Änderung des Reibungswiderstands detektiert wird. Beispielsweise
kann die Saugleistung reduziert werden, wenn ein Wechsel von einer Hartfußbodenoberfläche
zu einem Teppich detektiert wird, um so Reinigungsergebnisse zu optimieren und/ oder
den Energieverbrauch zu optimieren.
[0018] Eine sprunghafte Änderung kann auch dann auftreten, wenn von einem Hartboden auf
einen anderen Hartboden gewechselt wird oder von einem Teppich auf einen anderen Teppich.
Auch bei einem solchen Wechsel können Flüssigkeitszufuhr, Bewegungsgeschwindigkeiten
und/oder Positionen von ein oder mehreren Reinigungselementen und/oder Saugleistungen
an geänderte Oberflächen angepasst werden, um so Reinigungsergebnisse und/oder Energieverbräuche
zu optimieren.
[0019] Werte für typische sprunghafte Änderungen oder für typische Reibungswiderstände können
beispielsweise in der Steuerungseinrichtung gespeichert sein, um durch Vergleich mit
gespeicherten sprunghaften Änderungen und/oder Werten für typische Reibungswiderstände
Oberflächen zu erkennen. Typische sprunghafte Änderungen und/oder Werte für typische
Reibungswiderstände können in einer externen Datenbank gespeichert sein, die von der
Vorrichtung über eine Datenverbindung abgerufen werden können.
[0020] Die Steuerungseinheit kann so konfiguriert sein, dass die Zufuhr von Flüssigkeit
geändert wird, wenn der Verlauf der Stromstärke einen vordefinierten Schwellwert erreicht
oder sich um einen vordefinierten Schwellwert ändert. Eine Abweichung vom vorgegebenen
Wert für das Maß hat also nicht sofort zur Folge, dass die Feuchtigkeitszufuhr geändert
wird. Stattdessen muss die Abweichung so groß sein, dass der Schwellwert wenigstens
erreicht wird. Die Flüssigkeitszufuhr wird bei dieser Ausgestaltung nur dann geändert,
wenn tatsächlich Bedarf dafür besteht.
[0021] In einer Ausgestaltung ist die Steuerungseinheit so konfiguriert, dass die Flüssigkeitszufuhr
in Abhängigkeit von einer Zeitdauer Δt von der Unterbrechung der Stromversorgung bis
zum Erreichen eines vorgegebenen reduzierten Wertes der Stromstärke erfolgt. Wird
die Stromversorgung für den Elektromotor unterbrochen, so bauen sich Magnetfelder
des Elektromotors ab. Außerdem dreht sich der Motor trägheitsbedingt weiter, wobei
das Verhalten des Motors von dem genannten Reibungswiderstand abhängt. Dies beeinflusst
den Verlauf der Stromstärke. Es gibt bei dieser Ausführungsform einen vorgegebenen
reduzierten Wert der Stromstärke. Der Wert ist reduziert, weil der Wert geringer ist
als der Wert der Stromstärke während der Stromzufuhr zum Motor. Der reduzierte Wert
kann beispielweise kleiner als 0,5 A sein. Der reduzierte Wert kann beispielsweise
0 A sein. Es wird dann von der Steuerungseinrichtung der Zeitraum ermittelt, der vergeht,
bis der reduzierte Wert erreicht ist. Dieser Zeitraum bzw. diese Zeitdauer Δt ist
dann ein unmittelbares Maß für den genannten Reibungswiderstand, wenn von einer festgelegten
Drehzahl des Motors während des Betriebs ausgegangen wird. Die Steuerungseinrichtung
ermittelt folglich durch Ermittlung der genannten Zeitdauer Δt ein Maß für den Reibungswiderstand.
[0022] Die Steuerungseinheit kann so konfiguriert sein, dass die Zeitdauer Δt durch Steuerung
der Flüssigkeitszufuhr konstant gehalten wird. Dies gilt zumindest für den Fall, dass
keine sprunghaften Änderungen von Δt detektiert werden. Stellt die Steuerungseinheit
fest, dass die Zeitdauer Δt sich allmählich verändert, so ändert die Steuerungseinheit
die Flüssigkeitszufuhr derart, dass der ursprüngliche Wert der Zeitdauer Δt wieder
erreicht wird. Es kann so auf technisch einfache Weise erreicht werden, dass der Feuchtigkeitsgrad
eines Textils zumindest im Wesentlichen konstant gehalten wird. Dies gilt jedenfalls
dann, wenn die physikalischen Eigenschaften der zu reinigenden Oberfläche sich nicht
ändern, also die zu reinigende Oberfläche beispielsweise eine sich nicht ändernde
Holzoberfläche oder eine sich nicht ändernde aus Kunststoff bestehende Oberfläche
ist. Der Reibungswiderstand zwischen Textil und zu reinigender Oberfläche ändert sich
dann grundsätzlich nur aufgrund einer Änderung des Feuchtigkeitsgrads des Textils.
[0023] Die Zeitdauer Δt, die konstant gehalten wird, kann mindestens 200 ms und/oder höchstens
800 ms betragen. Ein Zeitraum von mindestens 200 ms reicht aus, um den Feuchtigkeitsgrad
eines Textils hinreichend genau ermitteln zu können. Auch wird der Betrieb aufgrund
einer sehr kurzen Zeitdauer Δt von höchstens 800 ms praktisch nicht gestört.
[0024] Die Steuerungseinheit kann so eingerichtet sein, dass diese eine Clusteranalyse durchführen
kann. Mit Clusteranalyse ist ein Verfahren zur Entdeckung von Ähnlichkeitsstrukturen
in Datenbeständen. gemeint Gruppen von "ähnlichen" Objekten werden als Cluster bezeichnet.
Die Steuerungseinrichtung kann so eingerichtet sein, dass Karten mit Clustern erstellt
werden, um so Erkenntnisse über bereits zuvor gereinigte Oberflächen zu gewinnen.
Diese Erkenntnisse können zur Optimierung von zukünftigen Reinigungsvorgängen genutzt
werden. Diese Erkenntnisse können anderen Reinigungsgeräten zur Verfügung gestellt
werden. Diese Erkenntnisse können daher beispielsweise in einer Datenbank gespeichert
werden, auf die auch andere Reinigungsgeräte zugreifen können.
[0025] Das Reinigungselement kann eine Walze sein. Das Reinigungselement kann eine Walze
mit von der Walze abstehenden, Borsten, Stegen oder Lippen sein. Borsten, Stege oder
Lippen können aus einem biegsamen Material wie zum Beispiel biegsamen Kunststoff bestehen.
sein. Die Walze kann beispielsweise rotieren und sich so bewegen. Der Elektromotor
kann die Walze drehen.
[0026] Das Reinigungselement kann eine Platte sein. Die Platte kann beispielsweise rotieren
und sich so bewegen. Die Platte kann beispielsweise vibrieren und sich so bewegen.
Der Elektromotor kann die Platte in zumindest einer der vorgenannten Weisen bewegen.
[0027] Das Reinigungselement kann Befestigungsmittel für ein Textil aufweisen. Das Textil
kann beispielsweise durch einen Klettverschluss an dem Reinigungselement befestigt
werden. Es können ein oder mehrere Klemmmittel als Befestigungsmittel für das Textil
vorhanden sein. Ein oder mehrere Klemmmittel können ein Textil durch Einklemmen halten.
Ein Textil kann durch Formschluss und/oder Kraftschluss gehalten werden. So kann ein
Textil hohlzylinderförmig sein und in einem vorgespannten Zustand auf einer Walze
gehalten werden. Ein Textil kann eine Verdickung aufweisen, die durch eine Aufnahme
des Reinigungselements formschlüssig gehalten werden kann.
[0028] Die Steuerungseinheit kann so konfiguriert sein, dass in einem regelmäßigen Intervall
die Stromversorgung zum Elektromotor unterbrochen wird, insbesondere um regelmäßig
eine Flüssigkeitszufuhr zu steuern. Das Intervall kann mindestens 100 µs und/oder
höchstens 200 µs betragen. Beträgt das Intervall beispielsweise 150 µs, dann wird
alle 150 µs die Stromversorgung für den Elektromotor unterbrochen. Derart ausgewählte
Intervalle haben sich als zweckmäßig herausgestellt, um ein Textil geeignet genau
gleichbleibend feucht zu halten. Es lassen sich so sehr gute Reinigungsergebnisse
erzielen. Beschädigungen von aus Holz gebildeten Oberflächen aufgrund eines zu nassen
Textils lassen sich beispielsweise so sehr zuverlässig vermeiden.
[0029] Die Steuerungseinheit kann so konfiguriert sein, dass diese die Auswahl eines Textils
beispielsweise über einen Lautsprecher und/oder ein Display in Abhängigkeit von dem
Maß für den Reinigungswiderstand signalisiert. Beispielsweise kann die Vorrichtung
eine Benutzerschnittstelle mit einer Eingabeeinrichtung umfassen, um die Art der zu
reinigenden Oberfläche eingeben oder auswählen zu können. Beispielsweise kann ein
Menu angezeigt werden, aus dem eine Oberfläche ausgewählt werden kann, so zum Beispiel
eine aus Naturstein oder Kunststoff gebildete Oberfläche. Beispielsweise kann ausgewählt
werden, ob die zu reinigende Oberfläche glatt oder strukturiert ist. Erkennt die Steuerungseinheit
aufgrund des Reibungswiderstands, dass ein ungeeignetes Textil ausgewählt worden ist,
so kann die Steuerungseinheit die Verwendung eines anderen Textils vorschlagen.
[0030] Die Steuerungseinheit kann so konfiguriert sein, dass diese zu hohe oder zu niedrige
Reibungswiderstände erkennt und dann die Verwendung eines von der Steuerungseinheit
ausgewählten Textils vorschlägt.
[0031] Die Steuerungseinheit kann so konfiguriert sein, dass diese automatisiert die Beschaffenheit
einer zu reinigenden Oberfläche aufgrund des Reibungswiderstands und/oder mithilfe
von ein oder mehreren weiteren Sensoren erkennen kann. Nach einem Erkennen kann von
der Steuerungseinheit die Verwendung eines ausgewählten Textils vorgeschlagen werden.
[0032] Die Vorrichtung kann ein Vorsatzgerät für einen Staubsauger umfassen oder ein Vorsatzgerät
für einen Staubsauger sein. Die Vorrichtung kann ein Staubsauger sein, mit dem auch
feucht gewischt werden kann.
[0033] Die Steuerungseinheit kann so konfiguriert sein, dass der Elektromotor mit elektrischem
Strom für ein Rotieren des Reinigungselements mit einer Soll-Drehzahl versorgt wird.
Die Drehzahl des Elektromotors und damit die Drehzahl des Reinigungselements kann
mithilfe einer Drehzahl-Regelung näherungsweise konstant gehalten werden.
[0034] Das Aufnehmen von Schmutz von der Bodenoberfläche durch das motorisch bewegte Reinigungselement,
insbesondere einer rotierenden Reinigungswalze, erfolgt bevorzugt, indem Schmutz auf
der Bodenoberfläche von dem Reinigungselement und einem daran befestigten Textil in
Richtung einer Saugöffnung der Vorrichtung bewegt wird. Der Schmutz wird dann von
der Saugöffnung eingesaugt.
[0035] Vorzugsweise umfasst die Steuerungseinheit einen Prozessor und einen Speicher mit
einem Computer-Programm-Code, d.h. auf dem Speicher speicherbare Befehle. Der Prozessor,
der Speicher und der Computer-Programm-Code sind so konfiguriert, dass ein Verfahren
mit mehreren Verfahrensschritten durchgeführt werden kann.
[0036] Die Vorrichtung zum Reinigen einer Bodenoberfläche ist bevorzugt ein Staubsauger,
also beispielsweise ein Bodenstaubsauger mit einem Stiel zum Bewegen durch einen Benutzer
oder eine entsprechende Kombination eines Basisteils eines Staubsaugers und einem
an dem Basisteil angebrachtem Vorsatzgerät. In einer Ausgestaltung ist die Vorrichtung
ein Vorsatzgerät für ein Basisgerät, wobei das Basisgerät gemeinsam mit dem Vorsatzgerät
einen funktionsfähigen Saugpolierer oder Saugwischer bildet. Wenn die Vorrichtung
ein Bodenstaubsauger mit Wischfunktion, also ein Saugwischer, ist, umfasst die Vorrichtung
oder ein Vorsatzgerät der Vorrichtung vorzugsweise eine Reinigungswalze. Wenn die
Vorrichtung ein Saugpolierer ist, umfasst die Vorrichtung oder ein Vorsatzgerät der
Vorrichtung beispielsweise eine Polierscheibe.
[0037] Insbesondere kann eine Datenschnittstelle zwischen dem Vorsatzgerät und dem Basisgerät
vorgesehen werden, um Informationen oder Kommandos zwischen dem Basisgerät und dem
Vorsatzgerät auszutauschen. Das Basisgerät kann dann die Steuerungseinheit umfassen.
[0038] Die Vorrichtung kann Teil eines Saugroboters sein, der auch feucht wischen kann.
Der Saugroboter kann ein plattenförmiges Reinigungselement umfassen, dem Flüssigkeit
zugeführt und an dem ein Textil angebracht werden kann. Zusätzlich kann der Saugroboter
eine Walze aufweisen, um losen Schmutz aufnehmen zu können.
[0039] Die Vorrichtung umfasst bevorzugt eine Bedienerschnittstelle, die es dem Benutzer
erlaubt, verschiedene Betriebsmodi einzustellen. In einer Ausgestaltung erlaubt die
Bedienerschnittstelle, die Vorrichtung ein- und auszuschalten. In einer Ausgestaltung
erlaubt die Bedienerschnittstelle, zwischen einem Manuell-Betrieb und einem Automatik-Betrieb
zu wechseln. Im Automatik-Betrieb wird dann beispielsweise eine Flüssigkeitszufuhr
automatisiert gesteuert.
[0040] Ein Vorsatzgerät ist insbesondere eine separate Funktionskomponente (z.B. eines Saugpolierers
oder Saugwischers), die typischerweise über einen mechanischen und/oder elektrischen
Anschluss mit einem Basisgerät, insbesondere eines Saugpolierers oder Saugwischers,
verbunden werden kann. Eine Saugöffnung des Vorsatzgerätes kann fluiddicht mit einer
Saugleitung des Basisgeräts verbunden werden oder sein. Fluiddicht bedeutet, dass
z.B. Luft durch ein im Basisgerät befindliches Gebläse mit hinreichend geringem Leistungsverlust
über die Saugöffnung des Vorsatzgeräts angesaugt werden kann, sodass eine Bodenoberfläche
gereinigt werden kann. Insbesondere ist der Elektromotor zum Antreiben des Reinigungselements
im Vorsatzgerät angeordnet. Insbesondere kann dasselbe Basisgerät in Abhängigkeit
von der Art des Vorsatzgerätes einen Saugpolierer oder Saugwischer bilden.
[0041] Insbesondere umfasst ein Basisgerät ein Gebläse zum Ansaugen von Luft, die über das
Vorsatzgerät von der Bodenoberfläche angesaugt und an das Basisgerät geleitet wird,
das an das Vorsatzgerät angeschlossen ist oder werden kann. Insbesondere umfasst das
Basisgerät eine Filterkammer. Das Gebläse befördert den eingesaugten Schmutz von der
Bodenoberfläche durch eine Saugleitung zur Filterkammer. In der Filterkammer wird
der Schmutz abgesondert und gesammelt, insbesondere mithilfe eines Filters oder eines
Staubfilterbeutels. Bevorzugt kann die Filterkammer gelöst werden, um den gesammelten
Schmutz zu entfernen oder einen Staubfilterbeutel zu wechseln. Das Basisgerät kann
einen Flüssigkeitsbehälter umfassen, von dem aus Flüssigkeit über ein oder mehrere
Kanäle zum Reinigungselement gelangen kann. Das Vorsatzgerät kann einen Flüssigkeitsbehälter
umfassen, von dem aus Flüssigkeit über ein oder mehrere Kanäle zum Reinigungselement
gelangen kann.
[0042] Wenn die Vorrichtung ein Saug- und Wischroboter ist, so kann der Roboter die Saugöffnung,
den Elektromotor, das Reinigungselement und die Steuerungseinrichtung aufweisen. Zusätzlich
umfasst der Saugroboter die Flüssigkeitszuführeinrichtung, ein Gebläse, eine Saugleitung
und/oder eine Filterkammer.
[0043] Der Elektromotor treibt das Reinigungselement an, bevorzugt über ein Gewinde. Insbesondere
treibt der Elektromotor eine Reinigungswalze für ein Rotieren um eine Walzenachse
an, die parallel zur Unterseite der Vorrichtung und/oder parallel zur Bodenoberfläche
orientiert ist. Vorzugsweise treibt der Elektromotor für das Reinigungselement nicht
ein Gebläse an. Insbesondere wird ein Gebläse durch einen separaten Gebläse-Motor
angetrieben. Eine Rotationsachse eines Reinigungselements, insbesondere eine Walzenachse
einer Reinigungswalze, verläuft quer zu einer Vorschubrichtung, in die die Vorrichtung
bewegt wird oder sich autonom bewegt.
[0044] Eine Reinigungswalze ist insbesondere eine Borstenwalze mit einer Vielzahl von Bürsten,
die radial an der zylinderförmigen Walze hervorstehen. Durch die Bürsten oder Borsten
kann Schmutz, also Feinstaub, Staub und/oder Grobgut, verbessert transportiert und/oder
aus dem Boden herausgelöst werden. Die Reinigungswalze ist insbesondere als ein hohlzylindrischer
Körper ausgestaltet und/oder vorzugsweise innerhalb eines Saugraumes angeordnet. Ein
Saugraum kann mithilfe von Dichtlippen zwischen der Unterseite und der Bodenoberfläche
gebildet werden, wobei die Saugöffnung innerhalb des Saugraumes angeordnet ist, um
Luft aus diesem Saugraumes abzusaugen, damit innerhalb des Saugraumes ein geringer
Druck im Vergleich zum Umgebungsdruck herrscht. Die Dichtlippen erstrecken sich dazu
von der Unterseite des Vorsatzgerätes bis zur Bodenoberfläche.
[0045] Eine Hartbodenoberfläche entspricht z.B. der Oberflächenbeschaffenheit von Fliesenboden,
Laminat- oder Parkettboden, insbesondere gemäß IEC 62885-2:2016. Eine Teppichbodenoberfläche
entspricht z.B. der Oberflächenbeschaffenheit von dem Teppich Wilton, insbesondere
BIC3 gemäß Norm IEC 62885 (z.B. basierend auf einer Einstufung in 1 bis 5) oder gemäß
IEC 62885-2:2016, Annex C.1 - Wilton Carpet.
[0046] Insbesondere ist der Elektromotor ein Gleichstrommotor. Durch Anziehungs- und Abstoßungskräfte,
die mehrere Magnetfelder aufeinander ausüben (Lorentzkraft), dreht sich ein Rotor
relativ zu einem Stator. Der Rotor bewegt eine Welle, die ein Drehmoment, insbesondere
über ein Getriebe, auf die Reinigungswalze überträgt. Der Stator kann einen Permanentmagneten
oder elektrische Spulen mit Wicklungen umfassen. Der Rotor kann elektrische Spulen
mit Wicklungen oder einen Permanentmagneten umfassen. Durch Verändern des Stromflusses
durch die Spulen während des Umlaufs des Rotors relativ zum Stator wird ein kontinuierliches
Drehen erreicht. Ein Stator ist ein feststehender, magnetisch wirkender Teil eines
Elektromotors. Insbesondere ist der Stator fest mit einem Motorgehäuse verbunden.
Ein Rotor ist ein sich drehender, magnetisch wirkender Teil eines Elektromotors, der
eine Welle dreht.
[0047] Vorzugsweise ist der Elektromotor ein Bürstenmotor oder Gleichstrommotor mit Bürste,
auch BDC-Motor genannt. Insbesondere umgibt der Stator dann einen innenliegenden Rotor.
Alternativ liegt der Stator innen und der Rotor dreht sich um den Stator. Der Rotor
umfasst einen Anker und Spulen. Der Anker ist vorzugsweise ein Eisenkern des Rotors,
um den die Spulen des Rotors gewickelt sind, um mindestens Polschuhe zu bilden. Ein
Polschuh ist eine Ausbuchtung des Eisenkerns, die das Magnetfeld an diese Stelle bündeln
soll. Ein Kommutator ist bei einem Elektromotor mit Bürste vorgesehen, um die Stromrichtung
in den Spulen in Abhängigkeit von der Rotationsstellung umzukehren. Ein Kommutator
insbesondere eine Scheibe mit elektrischen Anschlüssen in Form von ringsegmentartigen
Abschnitten der Scheibe, die jeweils mit einer Spule elektrisch verbunden sind. Eine
Bürste wird eingesetzt, um einen elektrischen Stromkreis mit den Anschlüssen auf der
sich drehenden Scheibe elektrisch leitend zu verbinden. Wenn sich die Scheibe zusammen
mit dem Rotor dreht, wird durch die in Umfangrichtung getrennt angeordneten, ringsegmentartigen
Abschnitte bzw. Anschlüsse der Spulen ein Umpolen einer Spule in Abhängigkeit von
der Drehposition des Rotors zum Stator erreicht.
[0048] Alternativ kann der Elektromotor ein bürstenloser Gleichstrommotor sein. Ein mit
Wicklungsdraht umwickelter Eisenkern bildet eine Spule. Der Eisenkern ist bevorzugt
aus gestapelten Blechen hergestellt, die vorzugsweise gegeneinander elektrisch isoliert
sind. Insbesondere umfasst der Stator den Eisenkern. Alternativ oder ergänzend umfasst
der Rotor den Eisenkern mit umwickelter Spule. Vorzugsweise ist der Elektromotor als
ein Innenläufermotor ausgeführt. Alternativ ist es auch möglich, dass der Elektromotor
als ein Außenläufermotor ausgeführt ist. In einer Ausgestaltung ist der Elektromotor
ein Reluktanzmotor, insbesondere mit einer feststehenden Spule als Stator und ein
rotierendes Eisen als Rotor, der vorzugsweise eine zahnradartige Form mit sich radial
erstreckenden Vorsprüngen zum Ausbilden von Polzähnen hat.
[0049] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Reinigen einer Oberfläche mit einer
zuvor beschriebenen Vorrichtung. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
- Unterbrechen einer Stromversorgung des Elektromotors, der ein Reinigungselement für
ein Reinigen einer Oberfläche bewegt;
- Erfassen eines Stromstärkenverlaufs des Elektromotors nach dem Unterbrechen der Stromversorgung;
- Steuerung der Flüssigkeitszufuhr in Abhängigkeit von dem erfassten Stromstärkenverlaufs.
[0050] Nachfolgend wird die Erfindung auch anhand von Figuren näher erläutert. Merkmale
der Ausführungsbeispiele können einzeln oder in einer Mehrzahl mit den beanspruchten
Gegenständen und offenbarten Aspekten der Erfindung kombiniert werden, sofern nichts
Gegenteiliges angegeben wird. Die beanspruchten Schutzbereiche sind nicht auf die
Ausführungsbeispiele beschränkt.
[0051] Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Reinigen einer Bodenoberfläche;
- Figur 2:
- Schematische Darstellung eines Stromverlaufs über die Zeit.
[0052] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 1 zum Reinigen
einer Bodenoberfläche 2. Die Bodenoberfläche 2 hat einen ersten Bereich mit der Oberflächenbeschaffenheit
einer Hartbodenoberfläche 3 und einen daran angrenzenden, zweiten Bereich mit der
Oberflächenbeschaffenheit einer Teppichbodenoberfläche 4.
[0053] Die Vorrichtung 1 umfasst ein Gehäuse 5 mit einem halbzylinderartigen Tunnel 6. Innerhalb
des Tunnels 6 befindet sich eine Reinigungswalze 7 als Reinigungselement. Die Reinigungswalze
7 kann im Betrieb in der durch den Pfeil angezeigten Richtung um die Walzenachse 8
rotieren. Die Reinigungswalze 7 kann die Bodenoberfläche 2 kontaktieren. An der Reinigungswalze
7 kann ein Textil zylinderförmig befestigt sein.
[0054] Zum Reinigen der Bodenoberfläche 2 befördert die rotierende Reinigungswalze 7 Schmutz
von der Bodenoberfläche 2 in Richtung einer in Fig. 1 verdeckten Einsaugöffnung, die
am Ende eines Saugkanals 9 der Vorrichtung 1 vorhanden ist. Der Saugkanal 9 kann über
einen Anschluss 10 mit einem nicht gezeigten Basisgerät verbunden sein. Das Basisgerät
kann ein Gebläse 11 zum Ansaugen von Luft umfassen. Die Vorrichtung 1 umfasst einen
Kanal 12, durch den Flüssigkeit zur Reinigungswalze 7 geleitet werden kann. Ein an
der Reinigungswalze angebrachtes Textil kann so befeuchtet werden, um feucht wischen
zu können.
[0055] Die Vorrichtung 1 und/oder ein Basisgerät für die Vorrichtung 1 können eine Benutzerschnittstelle
13 aufweisen. Beispielsweise kann mit der Benutzerschnittstelle 13 zwischen einem
Automatik-Betrieb und einem Manuell-Betrieb ausgewählt werden. Im Automatik-Betrieb
kann beispielsweise eine Flüssigkeitszufuhr über den Kanal 12 automatisiert geregelt
werden. Im Manuell-Betrieb kann eine Flüssigkeitszufuhr manuell eingestellt werden.
[0056] Eine Steuerungseinheit 14 kann die Stromversorgung des Elektromotors 15 und die Flüssigkeitszufuhr
steuern. Dazu hat die Steuerungseinheit 14 Zugriff auf eine Information über die Stromstärke
und Spannung, die am Elektromotor 15 anliegt. Die Steuerungseinheit 14 und/oder der
Elektromotor 15 können sich innerhalb des Gehäuses 5 befinden. Die Steuerungseinheit
14 und/oder der Elektromotor 15 können außerhalb des Gehäuses 5 beispielweise in dem
genannten Basisteil angeordnet sein. Die Vorrichtung 1 kann beispielsweise in Richtung
des Pfeils 16 für ein Reinigen manuell bewegt werden.
[0057] Die Vorrichtung 1 der Fig. 1 kann ein Teil eines Staubsaugers oder für einen Staubsauger
sein. Die Vorrichtung 1 kann ein Vorsatzgerät für einen Staubsauger sein.
[0058] Die Figur 2 zeigt ein Diagramm einer Stromstärke I über eine Zeit t. Es handelt es
sich dabei um den Stromverlauf des Elektromotors 15 der Fig. 1. Das Diagramm zeigt
einen ersten Stromverlauf 17 (dargestellt mit einer durchgezogenen Linie) und einen
zweiten Stromverlauf 18 (dargestellt mit einer gestrichelten Linie), die jeweils einen
Verlauf einer Stromstärke vor der Unterbrechung 19 der Stromversorgung des Elektromotors
15 zeigen. Vor der Unterbrechung 19 wird die Stromstärke der Stromversorgung insbesondere
derart von der Steuerungseinheit 14 eingestellt, dass eine Soll-Drehzahl des Reinigungselements
7 erreicht wird. Wenn ein Getriebe mit einem Übersetzungsverhältnis ungleich 1 eingesetzt
wird, unterscheidet sich eine Soll-Drehzahl des Rotors von der Soll-Drehzahl des Reinigungselements
7.
[0059] Die zugeführte Stromstärke des ersten Stromverlaufs 17 ist insbesondere für eine
Reinigung eines Teppichbodens 4 vorgesehen und liegt durchschnittlich höher als die
zugeführte Stromstärke des zweiten Stromverlaufs 18, die insbesondere für eine Reinigung
eines Hartbodens 3 vorgesehen ist.
[0060] Nach der Unterbrechung 19 der Stromversorgung fällt die Stromstärke ab, was durch
den Stromstärkenverlauf 20 gezeigt wird. Die Zeitdauer Δt von der Unterbrechung 19
bis zum Erreichen bzw. Unterschreiten eines vordefinierten, reduzierten Wertes, hier
Null Ampere, wird gemessen. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 benötigte die Stromstärke
die Zeitdauer Δt
1, um von dem Niveau des ersten Stromverlaufs 17 für die Reinigung eines Teppichbodens
nach dem Unterbrechen der Stromversorgung auf Null Ampere abzufallen. Analog benötigte
die Stromstärke die Zeitdauer Δt
2, um von dem Niveau des zweiten Stromverlaufs 18 für die Reinigung eines Hartbodens
nach dem Unterbrechen der Stromversorgung auf Null Ampere abzufallen, was auch als
Nulldurchgang bezeichnet wird.
[0061] Es wird also die Zeitdauer Δt bis auf einen vorgegebenen Wert (hier z.B. 0 A) gemessen.
Diese Zeitdauer Δt ist ein Maß für den Reibungswiderstand, der zwischen dem Reinigungselement
7 bzw. dem daran befestigten Textil und der Hartbodenoberfläche 3 bzw. der Teppichbodenoberfläche
4 auftritt. Wird die Hartbodenoberfläche 3 gereinigt, so wird beispielsweise die Flüssigkeitszufuhr
zum Reinigungselement 7 so gesteuert, dass der Wert Δt
2 in etwa eingehalten wird. Wird ein sprunghafter Anstieg auf den Wert Δt
1 festgestellt, so wird die Flüssigkeitszufuhr beispielsweise unterbrochen. Es können
außerdem im Fall des sprunghaften Anstiegs die Bewegungsgeschwindigkeit des Reinigungselements
7 und oder die Saugleistung geeignet geändert werden, um den Reinigungsvorgang zu
optimieren. Es kann eine Karte elektronisch durch Clusteranalyse erstellt werden,
in der die Lage von Hartfußbodenoberfläche 3 und Teppichoberfläche 4 abgespeichert
wird.
1. Vorrichtung (1) zum Reinigen einer Oberfläche (2) umfassend eine Steuerungseinheit
(14), ein bewegliches Reinigungselement (7) zum Aufnehmen eines Textils, einen Elektromotor
(15) zum Bewegen des Reinigungselements (7) und eine Flüssigkeitszuführeinrichtung
(12) für die Zufuhr einer Flüssigkeit zu dem Reinigungselement (7), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (14) so konfiguriert ist, dass während eines Reinigungsvorgangs
der Oberfläche (2) eine Stromversorgung des Elektromotors (15) vorübergehend unterbrochen
wird und die Steuerungseinheit (14) nach der Unterbrechung anhand eines erfassten
Stromstärkenverlaufs (20) des Elektromotors (15) ein Maß für einen Reibungswiderstand
ermittelt.
2. Vorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (14) so konfiguriert ist, dass die Zufuhr von Flüssigkeit in
Abhängigkeit von dem Maß für den Reibungswiderstand gesteuert wird.
3. Vorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (14) so konfiguriert ist, dass die Zufuhr von Flüssigkeit in
Abhängigkeit vom Stromstärkenverlauf (20) gesteuert wird.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsgeschwindigkeit des Reinigungselements (7)in Abhängigkeit von dem Maß
für den Reibungswiderstand gesteuert wird.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Saugeinrichtung umfasst und die Saugleistung der Saugeinrichtung
in Abhängigkeit von dem Maß für den Reibungswiderstand gesteuert wird.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (14) so konfiguriert ist, dass die Flüssigkeitszufuhr in Abhängigkeit
von einer Zeitdauer (Δt) von der Unterbrechung (19) der Stromversorgung bis zum Erreichen
eines reduzierten Wertes der Stromstärke erfolgt.
7. Vorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der vordefinierte, reduzierte Wert Null Ampere oder niedriger als 0,5 A ist.
8. Vorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (14) so konfiguriert ist, dass die Flüssigkeitszufuhr so erfolgt,
dass die Zeitdauer (Δt) konstant gehalten wird.
9. Vorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer (Δt), die konstant gehalten wird, mindestens 200 ms und/oder höchstens
800 ms beträgt.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungselement (7) eine Walze (7) oder eine Platte ist.
11. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (14) so konfiguriert ist, dass in einem regelmäßigen Intervall
die Stromversorgung zum Elektromotor (15) unterbrochen wird.
12. Vorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Intervall mindestens 100 µs und/oder höchstens 200 µs beträgt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit (14) so konfiguriert ist, dass diese die Auswahl eines Textils
über einen Lautsprecher oder ein Display in Abhängigkeit von dem Maß für den Reinigungswiderstand
signalisiert.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Vorsatzgerät (1) für einen Staubsauger umfasst oder ein Vorsatzgerät
(1) für einen Staubsauger ist.
15. Verfahren zum Reinigen einer Oberfläche mit einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Schritte:
• Unterbrechen einer Stromversorgung des Elektromotors (15), der ein Reinigungselement
(7) für ein Reinigen einer Oberfläche (2) bewegt;
• Erfassen eines Stromstärkenverlaufs (20) des Elektromotors (15) nach dem Unterbrechen
der Stromversorgung;
• Steuerung der Flüssigkeitszufuhr in Abhängigkeit von dem erfassten Stromstärkenverlaufs
(20).