[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung umfassend
- einen Schließzylinder mit einem zumindest teilweise in einem Gehäuse aufgenommenen,
drehbaren Zylinderkern und einem Schließglied für die Betätigung eines Verriegelungselements,
- eine elektrisch betätigbare Kupplung zum wahlweisen Verbinden oder Trennen einer Drehbewegung
des Zylinderkerns mit dem bzw. vom Schließglied,
- eine elektronische Authentifizierungseinrichtung zum Authentifizieren einer elektronischen
Zutrittsberechtigung, die mit der Kupplung zusammenwirkt, um die Kupplung bei Vorliegen
einer Zutrittsberechtigung zu betätigen,
- einen elektrischen Generator, der die Authentifizierungseinrichtung und/oder die Kupplung
mit elektrischer Energie versorgt, wobei der Generator zumindest ein bewegliches Teil
umfasst, dessen Bewegung in elektrische Energie wandelbar ist,
- eine mit dem Zylinderkern drehfest verbundene Handhabe.
[0002] Elektrische oder elektronische Schlösser, insbesondere Zylinderschlösser enthalten
in der Regel zusätzlich zu mechanischen Verriegelungen, welche mit konventionellen
Schlüsseln mechanisch sperrbar sind, oder an Stelle einer solchen mechanischen Verriegelung
wenigstens einen elektromagnetisch oder motorisch betätigbaren Verriegelungsmechanismus,
welcher erst nach einer elektronischen Identifikationsprüfung freigegeben wird. Die
elektronische Authentifizierungseinrichtung zur Identifikationsüberprüfung wirkt hierbei
meist mit geeigneten Identifikationsmedien drahtlos oder drahtgebunden zusammen, wobei
in der elektronischen Authentifizierungseinrichtung eine Überprüfung erfolgt, ob das
jeweilige Identifikationsmedium die Berechtigung zum Sperren des Schlosses aufweist.
Nach erfolgreicher Überprüfung der Identität erfolgt dann die Freigabe des Schlosses.
[0003] Zur Energieversorgung derartiger elektrischer bzw. elektronischer Verriegelungen
ist in der Regel eine ständige Energieversorgung des Schlosses und oft auch des Schlüssels
erforderlich und es ist daher neben dem Aufwand für eine derartige ständige Energieversorgung
auch dafür Sorge zu tragen, dass eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zur Verfügung
steht, um die Funktion des Schlosses in jeder Situation aufrecht zu erhalten.
[0004] Elektrische oder elektronische Schlösser können nun in beliebiger Weise mit Energie
versorgt werden. Neben der Möglichkeit eines Netzanschlusses oder einer Stützbatterie
sind auch bereits Vorschläge bekannt geworden, bei welchen das Schloss oder der Schlüssel
einen Wandler zum Wandeln von mechanischer in elektrische Energie aufweist. Derartige
Wandler sind beispielsweise als elektrische Generatoren ausgebildet. Das bewegliche
Bauteil des Generators kann beispielsweise als Schwungrad ausgebildet sein, wie dies
aus der
EP 1039074 A1 bekannt geworden ist. Durch eine derartige Ausbildung wird eine autarke Energieversorgung
sichergestellt, da die vom Schwungradgenerator erzeugte elektrische Energie in einem
Energiespeicher zwischengespeichert werden kann und im Bedarfsfall dem elektrischen
Schaltkreis für die Identifikationsprüfung bzw. für die elektrische Betätigung des
Schlosses zur Verfügung gestellt wird.
[0005] Weiters ist es bekannt geworden, gesonderte Beschläge für die Energiegewinnung zu
verwenden. Eine derartige Ausbildung ist beispielsweise der
EP 462 316 A1 zu entnehmen. Bei der bei diesem Schließzylinder vorgesehenen elektrischen Verriegelungseinrichtung
wird ein Doppelschließzylinder verwendet, welcher an einer Seite einen Drehknauf trägt.
Durch Verdrehen des Drehknaufes wird die elektrische Energie erzeugt, welche in der
Folge die zur Entriegelung eines elektromagnetisch betätigbaren Sperrstiftes erforderliche
Energie zu liefern in der Lage ist. In diesem Zusammenhang wurde bereits vorgeschlagen,
den Sperrstift in einer Weise anzuordnen, dass ein vorbestimmter Drehweg des Schlüssels
ohne Blockade durch den elektromagnetisch betätigbaren Sperrstift ermöglicht wird,
und es wird auf diese Weise ein Teilweg der Drehbewegung eines Schlüssels zur Energieerzeugung
herangezogen.
[0006] Weitere Ausbildungen, bei welchen elektrische Energie aus einer Drehbewegung des
Betätigungselements, wie z.B. des Türknaufes oder des Drückers, gewonnen wird, sind
aus der
DE 102004052802 A1,
FR 2728613 A1 und der
US 3733861 A bekannt geworden.
[0007] Die
EP 1723614 B1 beschreibt einen elektronischen Schließzylinder mit einem Knauf, in dem ein elektrischer
Generator angeordnet ist, der eine Betätigung des Knaufes in elektrische Energie umsetzt.
[0008] Die
EP 2354389 B2 beschreibt ein elektromechanisches Schloss, dessen Schlüsselkanal ein bewegliches
Element vorgelagert ist, das beim Einstecken eines Schlüssels von diesem erfasst und
verlagert wird. Diese Bewegung wird über ein Getriebe an einen im Schließzylindergehäuse
angeordneten Generator weitergegeben, der aus der Bewegung elektrischen Strom erzeugt.
[0009] Die beschriebenen Konstruktionen haben eine Reihe von Nachteilen. Bei Ausbildungen,
bei denen die Stromerzeugung durch die Drehung eines Knaufs erfolgt, besteht das Problem,
dass die Handhabung unnatürlich und daher gewöhnungsbedürftig ist. Die Drehung des
Knaufs bewirkt nämlich nicht wie üblich sofort und ohne Leerdrehung eine Betätigung
des Verriegelungselements. Vielmehr muss zunächst eine erste Drehbewegung als Leerdrehung
für die Stromerzeugung verwendet werden. Danach wird die Zutrittsberechtigung überprüft,
bei festgestellter Berechtigung der Knauf mit dem Schließglied, wie z.B. der Schließnase
des Schließzylinders, gekoppelt und erst dann wird eine weitere Drehbewegung des Knaufs
in eine entsprechende Verlagerung des Schließglieds umgesetzt.
[0010] Bei Ausbildungen, bei denen der elektrische Generator im Schließzylinder angeordnet
ist und durch Einschieben eines Schlüssels angetrieben wird, ist nachteilig, dass
für die Stromerzeugung ein Betätigungselement in Form eines Schlüssels benötigt wird,
sodass Ausführungen als Knaufzylinder mit rein elektronischer Authentifizierung der
Zutrittsberechtigung nicht verwirklicht werden können.
[0011] Die vorliegende Erfindung zielt daher darauf ab, eine Schließeinrichtung der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, dass die oben genannten Nachteile überwunden
werden können. Insbesondere soll eine Schließeinrichtung geschaffen werden, bei der
eine Ausführung als Knaufzylinder verwirklicht werden kann, die energieautark ist
und bei der die Bedienung des Sperrvorgangs dem eines herkömmlichen Knaufzylinders
mit eingebauter Batterie gleicht.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einer Schließeinrichtung der eingangs
genannten Art im Wesentlichen vor, dass das bewegliche Teil des elektrischen Generators
im Zylinderkern oder der Handhabe angeordnet ist und relativ zum Zylinderkern bewegbar
ist und dass eine sich durch die Handhabe zum beweglichen Teil des Generators erstreckende
Ausnehmung zur verschieblichen Aufnahme eines Generatorantriebsglieds vorgesehen ist.
[0013] Dadurch, dass der elektrische Generator oder zumindest dessen bewegliches Teil im
Zylinderkern, der mit der Handhabe drehfest verbunden ist, oder in der Handhabe angeordnet
ist, kann der Generator in jeder beliebigen Drehstellung der Handhabe bzw. des Zylinderkerns
betätigt werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass zumindest das bewegliche Teil
des Generators sich auf Grund seiner Anordnung im Zylinderkern mit diesem mitdreht.
Für den Antrieb des Generators weist die Handhabe nun eine Ausnehmung bzw. einen Kanal
auf, der sich bis zum beweglichen Teil des Generators erstreckt und in dem bzw. den
ein Generatorantriebsglied verschieblich aufgenommen oder eingeführt werden kann.
Das Generatorantriebsglied dreht sich somit ebenfalls mit der Handhabe mit, sodass
die relative Drehlage des Generatorantriebsglieds zum beweglichen Teil des Generators
immer gleich ist. Es ist somit eine vorgegebene Relativlage des Generatorantriebsglieds
zum beweglichen Teil des Generators sichergestellt, der ein optimales Zusammenwirken
für den Antrieb des Generators gewährleistet. Der Antrieb des Generators erfolgt dadurch,
dass das Generatorantriebsglied in seiner Aufnahme, d.h. in der Ausnehmung bzw. dem
Kanal der Handhabe durch Handbetätigung des Benutzers verschoben wird, wodurch das
dem Benutzer abgewandte Ende des Generatorantriebsglieds mit dem beweglichen Teil
des Generators in Kontakt kommt, um dieses mit seiner Bewegung mitzunehmen und dadurch
in Bewegung zu versetzen. Das dem Benutzer zugewandte Ende des Generatorantriebsglieds
ragt im in die Ausnehmung angeordnetem Zustand und vor der Betätigung des Generators
bevorzugt von der Oberfläche der Handhabe vor, um ein bequemes Einwärtsschieben, d.h.
ein Verschieben in Richtung zum Beweglichen Teil des Generators hin, durch den Benutzer
zu ermöglichen.
[0014] Die Bedienung der Schließeinrichtung erfolgt nun dergestalt, dass der Benutzer zuerst
das Generatorantriebsglied betätigt, wodurch Strom erzeugt wird, welcher für den Betrieb
der Authentifizierungseinrichtung und/oder der Kupplung verwendet wird. Eine Drehung
der Handhabe bzw. des Zylinderkerns ist hierfür nicht erforderlich, ist andererseits
aber auch nicht hinderlich, da die Betätigung des Generators wie oben erwähnt von
der Drehstellung der Handhabe unabhängig ist. Während der Generatorbetätigung oder
danach wird die elektronische Zutrittsberechtigung des Benutzers durch die Authentifizierungseinrichtung
geprüft, beispielsweise durch Auslesen eines Identmediums, das der Benutzer mit sich
führt und das er der Schließeinrichtung in geeigneter Weise zum Auslesen der Berechtigungsdaten
präsentiert. Abhängig von der festgestellten Zutrittsberechtigung wird in der Folge
die Kupplung elektrisch betätigt, wodurch der drehbare Zylinderkern mit dem Schließglied
drehfest gekoppelt wird. Eine Drehbewegung der Handhabe führt dann zu einer Betätigung
des Schließglieds des Schließzylinders, insbesondere einer drehbaren Schließnase,
die wiederum ein Verriegelungselement des Schlosses betätigt, wie z.B. einen Schlossriegel
oder eine Schlossfalle.
[0015] Die elektronische Zutrittsberechtigung kann auf einem Berechtigungsträger vorliegen,
welcher der Benutzer mit sich trägt und der bei einem Zutrittswunsch von einer Leseeinrichtung
der Schließeinrichtung ausgelesen wird. Der Berechtigungsträger ist bevorzugt ein
Datenträger, auch Identmedium genannt, auf dem die Zutrittsberechtigungen in Form
von Schlüsseldaten gespeichert sind. Das Auslesen der Zutrittsberechtigung kann drahtlos
oder drahtgebunden erfolgen. Für das drahtlose Auslesen der Zutrittsberechtigung muss
der Datenträger lediglich in die Nähe der Schließeinrichtung gebracht werden. Für
das kontaktbehaftete Auslesen der Zutrittsberechtigung kann der Datenträger in eine
Aufnahme der Schließeinrichtung, die insbesondere in oder an der Handhabe ausgebildet
ist, derart eingelegt oder eingeführt werden, dass elektrische Kontakte des Datenträgers
korrespondierende Gegenkontakte der Schließeinrichtung kontaktieren. Der Datenträger
kann hierbei einen stabförmigen Teil aufweisen, der nach Art eines Schlüsselschafts
ausgeführt ist, der in einen Schlüsselkanal der Handhabe, insbesondere des Knaufs,
eingeführt werden kann.
[0016] Obwohl der oben erwähnte Schlüsselschaft für die rein elektronische Authentifizierung
keine mechanische Codierung benötigt, kann der Schlüsselschaft bei einer bevorzugten
Ausführungsform zusätzlich eine mechanische Kodierung aufweisen. Der Schließzylinder
umfasst in diesem Fall bewegliche Zuhaltungen, welche bei Einführen des Schlüsselschafts
quer zur Einführrichtung bewegbar sind.
[0017] Die erfindungsgemäße Schließeinrichtungen kann aber auch für Schlüssel mit kombinierter
mechanischer und elektronischer Kodierung ausgebildet sein, bei denen die elektronische
Zutrittsberechtigung drahtlos ausgelesen wird. Ein Schließzylinder einer solchen Ausführung
der Erfindung umfasst einen Schlüsselkanal zum Einführen eines Schlüsselschaftes und
bewegliche Zuhaltungen, welche bei Einführen des Schlüsselschafts quer zur Einführrichtung
bewegbar sind. Weiters umfasst die Schließeinrichtung bevorzugt eine Leseeinrichtung
zum drahtlosen Auslesen einer elektronischen Zutrittsberechtigung aus dem Schlüssel.
Der zugehörige Schlüssel kann die elektronische Zutrittsberechtigung hierbei in einem
Datenträger gespeichert haben, der im Schlüsselschaft oder in der Schlüsselreide angeordnet
ist.
[0018] Hinsichtlich der sich durch die Handhabe zum beweglichen Teil des Generators erstreckenden
Ausnehmung zur verschieblichen Aufnahme des Generatorantriebsglieds sind verschiedene
Ausführungen möglich. Gemäß einer ersten Variante ist bevorzugt vorgesehen, dass die
Ausnehmung durch einen axialen Kanal für das Einführen eines Berechtigungsträgers
gebildet ist. Bei dem Berechtigungsträger kann es sich um einen schüsselartigen Gegenstand
mit einem vorzugsweise stabförmigen Schlüsselschaft handeln, der eine elektronische
Zutrittsberechtigung in Form von kontaktlos oder kontaktgebunden auslesbaren Berechtigungsdaten
und/oder eine mechanische Kodierung aufweist. Das Auslesen der Berechtigungsdaten
erfolgt bevorzugt im in den Kanal eingeführten Zustand der Schlüsselreide. Das Abtasten
der mechanischen Kodierung, sofern vorhanden, erfolgt bevorzugt ebenfalls im in den
Kanal eingeführten Zustand der Schlüsselreide. Gleichzeitig wird beim axialen Einstecken
des Berechtigungsträgers das bewegliche Teil des Generators betätigt.
[0019] In dem Fall, dass der Schlüssel einen Schlüsselschaft mit einer mechanischen Kodierung
aufweist und der Zylinderkern einen entsprechenden Schlüsselkanal aufweist, ist bevorzugt
vorgesehen, dass der axiale Kanal der Handhabe, insbesondere des Knaufs, so angeordnet
ist, dass er mit dem Schlüsselkanal des Zylinderkerns fluchtet.
[0020] Gemäß einer zweiten Variante der Ausnehmung zur verschieblichen Aufnahme des Generatorantriebsglieds
ist bevorzugt vorgesehen, dass die Ausnehmung von einem radialen Kanal gebildet ist,
in dem ein radial von der Handhabe vorstehendes Generatorantriebsglieds radial verschieblich
aufgenommen ist. Insbesondere kann das Generatorantriebsglied so in der Ausnehmung
aufgenommen zu sein, dass es an der dem Benutzer zugewandten Ende von der Grifffläche
der Handhabe, insbesondere des Knaufs, vorsteht. Das vorstehende Ende des Generatorantriebsglieds
kann durch einen Benutzer mit der die Handhabe ergreifenden Hand betätigt und in die
Handhabe eingeschoben werden, um dadurch den Generator anzutreiben.
[0021] Wenn, wie dies einer bevorzugten Weiterbildung entspricht, das Generatorantriebsglied
mit einem Rückstellelement, insbesondere einem Kraftspeicher zusammenwirkt, kann auch
die Rückstellbewegung des Generatorantriebsglieds für den Antrieb des Generators und
die Erzeugung von Strom genutzt werden.
[0022] Erfindungsgemäß versorgt der elektrische Generator die Authentifizierungseinrichtung
und/oder die Kupplung mit elektrischer Energie. Diese Energieversorgung kann hierbei
direkt oder indirekt erfolgen. Bei der direkten Variante wird der von dem Generator
erzeugte Strom so zur Verfügung gestellt, dass die Authentifizierungseinrichtung bzw.
die Kupplung den Strom im Wesentlichen gleichzeitig mit der Erzeugung durch den Generator
verbrauchen, wobei auf eine Speicherung des Stroms verzichtet werden kann. Bei der
indirekten Variante wird wenigstens ein Teil des vom Generator erzeugten Stroms einem
elektrischen Energiespeicher zugeführt, der wiederum die Authentifizierungseinrichtung
bzw. die Kupplung mit elektrischer Energie versorgt. Der elektrische Energiespeicher
kann insbesondere als aufladbare Batterie ausgebildet sein.
[0023] Eine bevorzugte Ausbildung sieht in diesem Zusammenhang vor, dass ein die Authentifizierungseinrichtung
und/oder die Kupplung mit Strom versorgender elektrischer Energiespeicher vorgesehen
ist, der von dem Generator gespeist ist.
[0024] Bevorzugt stellt der elektrische Generator die einzige Energiequelle der Schließeinrichtung
dar.
[0025] Wie bereits erwähnt, ist die Handhabe bevorzugt von einem Drehknauf gebildet.
[0026] Die Authentifizierungseinrichtung kann als herkömmliche elektronische Einheit ausgebildet
sein, die in der Lage ist, elektronische Berechtigungsdaten zu empfangen und anhand
der Berechtigungsdaten festzustellen, ob eine Zutrittsberechtigung vorliegt oder nicht.
Weiters umfasst die Authentifizierungseinrichtung Mittel zum Ansteuern der elektrisch
betätigbaren Kupplung.
[0027] Der Generator kann grundsätzlich beliebig aufgebaut sein, solange eine Miniaturisierung
derart möglich ist, dass zumindest das bewegliche Teil des elektrischen Generators
oder der gesamte elektrische Generator im Zylinderkern oder der Handhabe angeordnet
werden kann. Beispielsweise kann der elektrische Generator im Zylinderkern mit einer
Getriebeeinheit, welche in der Handhabe untergebracht ist, verbunden sein. Es ist
aber auch denkbar, sowohl Generator als auch Getriebe gemeinsam im Zylinderkern unterzubringen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass beide Baugruppen in der Handhabe untergebracht
sind.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung
eines herkömmlichen Schließzylinders mit einer als Knauf ausgebildeten Handhabe, Fig.
2 eine Detailansicht einer ersten Ausführung einer erfindungsgemäßen Schließeinrichtung
und Fig. 3 eine Detailansicht einer zweiten Ausführung der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung.
[0029] In Fig. 1 zeigt einen Schließzylinder 1, der ein feststehendes Zylindergehäuse 2
und einen darin um die Achse 8 drehbaren Zylinderkern 3 aufweist. Der Zylinderkern
3 ragt aus dem Zylindergehäuse 2 hervor und trägt im hervorragenden Bereich einen
Knauf 4, der drehfest am Zylinderkern 3 befestigt ist. Der Zylinderkern 3 ist unter
Zwischenschaltung einer Kupplung 5 mit einer Schließnase 6 verbunden. Der Zylinderkern
3 und die Schließnase 6 können durch die Kupplung 5 entweder drehfest miteinander
gekoppelt werden oder relativ zueinander frei drehbar sein. Die Schließnase ist in
einem Schloss derart angeordnet, dass sie einen Riegel oder eine Falle zwischen einer
geschlossenen und einer geöffneten Position bewegen kann. Im nicht eingekuppelten
Zustand der Kupplung 5 ist der Knauf 4 frei drehbar, sodass die Schließnase 6 nicht
betätigt werden kann. Zum Betätigen der Kupplung 5 ist eine Authentifizierungseinrichtung
7 vorgesehen, die in der Lage ist, Berechtigungsdaten zu empfangen und anhand der
Berechtigungsdaten festzustellen, ob eine Zutrittsberechtigung vorliegt oder nicht.
Im positiven Fall steuert die Authentifizierungseinrichtung 7 die Kupplung 6 an.
[0030] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung gemäß Fig. 2 ist nun im Zylinderkern 3 ein elektrischer
Generator 9 aufgenommen, dessen bewegliches Teil mit 10 bezeichnet ist. Das bewegliche
Teil 10 kann beispielsweise schwenkbar oder translatorisch bewegbar sein und wird
durch ein Generatorantriebsglied 11 angetrieben. Das Generatorantriebsglied 11 wird
hierbei durch eine axiale Ausnehmung 12 der Handhabe 4 eingeführt, die mit einem Kanal
13 des Zylinderkerns 3 fluchtet. Das Generatorantriebsglied 11 kann beispielsweise
als Schlüssel ausgebildet sein, dessen elektronische Kodierung im in den Kanal 13
eingeführten Zustand ausgelesen und von der Authentifizierungseinrichtung 7 überprüft
werden kann. Gleichzeitig wird beim Einführen des Generatorantriebsglieds 11 vom Generator
9 Strom erzeugt, welcher der Authentifizierungseinrichtung 7 und der Kupplung 6 zugeführt
ist.
[0031] Bei der Ausbildung gemäß Fig. 3 ist im Zylinderkern 3 wiederum ein elektrischer Generator
14 aufgenommen, dessen bewegliches Teil mit 15 bezeichnet ist. Das bewegliche Teil
15 kann beispielhaft von einem Rad gebildet sein, dass beim Betätigen eines in einer
radialen Ausnehmung 17 verschieblich aufgenommenen Generatorantriebsglieds 18 in Drehung
versetzt wird. Weiters kann eine Rückstellfeder 19 vorgesehen sein, welche das Generatorantriebsglied
18 nach der beschriebenen Betätigung zurückschiebt, wobei der Generator 14 ausgebildet
sein kann, um sowohl die Hin- als auch die Rückbewegung in elektrischen Strom zu wandeln.
1. Schließeinrichtung umfassend
- einen Schließzylinder (1) mit einem zumindest teilweise in einem Gehäuse (2) aufgenommenen,
drehbaren Zylinderkern (3) und einem Schließglied (6) für die Betätigung eines Verriegelungselements,
- eine elektrisch betätigbare Kupplung (5) zum wahlweisen Verbinden oder Trennen einer
Drehbewegung des Zylinderkerns (3) mit dem bzw. vom Schließglied (6),
- eine elektronische Authentifizierungseinrichtung (7) zum Authentifizieren einer
elektronischen Zutrittsberechtigung, die mit der Kupplung (5) zusammenwirkt, um die
Kupplung (5) bei Vorliegen einer Zutrittsberechtigung zu betätigen,
- einen elektrischen Generator (9,14), der die Authentifizierungseinrichtung (7) und/oder
die Kupplung (5) mit elektrischer Energie versorgt, wobei der Generator (9,14) zumindest
ein bewegliches Teil (10,15) umfasst, dessen Bewegung in elektrische Energie wandelbar
ist,
- eine mit dem Zylinderkern (3) drehfest verbundene Handhabe (4),
dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Teil (10,15) des elektrischen Generators (9,14) im Zylinderkern (3)
oder der Handhabe (4) angeordnet ist und relativ zum Zylinderkern (3) bewegbar ist
und dass eine sich durch die Handhabe (4) zum beweglichen Teil (10,15) des Generators
(9,14) erstreckende Ausnehmung (12,17) zur verschieblichen Aufnahme eines Generatorantriebsglieds
(11,18) vorgesehen ist.
2. Schließeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung durch einen axialen Kanal (12) für das Einführen eines Berechtigungsträgers
gebildet ist.
3. Schließeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung von einem radialen Kanal (17) gebildet ist, in dem ein radial von
der Handhabe (4) vorstehendes Generatorantriebsglied (18) radial verschieblich aufgenommen
ist.
4. Schließeinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Generatorantriebsglied (11,18) mit einem Rückstellelement (19), insbesondere
einem Kraftspeicher zusammenwirkt.
5. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Authentifizierungseinrichtung (7) und/oder die Kupplung (5) mit Strom versorgender
elektrischer Energiespeicher vorgesehen ist, der von dem Generator (9,14) gespeist
ist.
6. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (4) von einem Drehknauf gebildet ist.
7. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Authentifizierungseinrichtung (7) einen Empfänger zum drahtlosen Empfangen von
Berechtigungsdaten aufweist.