[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auffüllen eines internen Ausdehnungsbereiches
eines Warmwasserspeichers, einen Warmwasserspeicher sowie ein Computerprogramm.
[0002] Anlagen zur Bereitstellung von Warmwasser bzw. Trinkwasser weisen in der Regel einen
Warmwasserspeicher zur Speicherung des erwärmten Wassers auf. Um Temperaturschwankungen
und damit verbundene Volumenänderungen des gespeicherten Warmwassers abzufangen, weisen
die Anlagen zumeist ein Ausdehnungsgefäß auf. Dies können beispielsweise externe Membranausdehnungsgefäße
sein, aufweisend eine Membran, die einen Bereich zur Aufnahme von Wasser von einem
Bereich zur Aufnahme von einem Gas, häufig Stickstoff trennen. Die Membran ist daher
besonders gasdicht in dem Ausdehnungsgefäß befestigt. Derartige externe Ausdehnungsgefäße,
wie beispielsweise auch in der
DE 10 2017125 672 A1 beschrieben, sind in der Regel Verschleißteile und werden demnach ausgetauscht, wenn
die Funktionalität (insbesondere wegen Undichtigkeit oder Membranversagen) nicht mehr
gegeben ist.
[0003] Zudem sind interne Ausdehnungsabschnitte bekannt, die ein im oberen Teil des Warmwasserspeichers
angeordnetes Luftpolster, welches durch eine auf dem Wasserspiegel im Warmwasserspeicher
schwimmend gelagerte Trennplatte (vergleiche z.B.
DE 6 93 13 798 U1) oder eine elastische Blase (vergleiche z. B.
DE 201 09 610 U1) vom gespeicherten Wasser getrennt sein kann. Im Fall der im Warmwasserspeicher sich
auf- und ab bewegenden Trennplatte liegt keine Gasdichtheit vor, so dass Gas aus dem
Luftpolster im Wasser gelöst und/oder Gas aus dem Wasser in das Luftpolster ausgasen
kann. Aufgrund fehlender Gasdichtheit der Trennplatte ändert, insbesondere verbraucht,
sich das Luftpolster durch den Gasaustausch mit dem gespeicherten Wasser und muss
regelmäßig angepasst, insbesondere aufgefüllt, werden.
[0004] Hierzu ist nach dem Stand der Technik eine Frischwasserzuführung zum Warmwasserspeicher
geschlossen und eine geodätisch unterhalb des Warmwasserspeichers angeordnete Warmwasserentnahmestelle
geöffnet, um einen Unterdruck im Warmwasserspeicher zu erzeugen, der ein Luftpolster
aufbauen kann. Problematisch an diesem Verfahren ist die Notwendigkeit einer Entnahmestelle
für Warmwasser, die geodätisch unterhalb des Warmwasserspeichers liegt, beispielsweise
bei Warmwasserspeichern, die in einem Keller angeordnet sind. Zudem muss das vergleichsweise
aufwändige Verfahren regelmäßig durchgeführt werden.
[0005] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Auffüllen eines
internen Luftpolsters eines Warmwasserspeichers, ein Computerprogramm, und einen Warmwasserspeicher
vorzuschlagen, die die geschilderten Probleme des Standes der Technik zumindest teilweise
überwinden. Insbesondere soll das Verfahren zum Auffüllen eines internen Luftpolsters
eines Warmwasserspeichers einfach und standortunabhängig durchführbar sein, sowie
eine automatisierte Durchführung ermöglichen. Damit soll insbesondere das Auflösen
von Luft in dem Warmwasser während des Betriebs des Warmwasserspeichers sicher kompensiert
werden.
[0006] Zudem soll die Erfindung die Komplexität eines Warmwasserspeichers zumindest nicht
wesentlich erhöhen und nur geringe bauliche Veränderungen erfordern.
[0007] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0008] Hierzu trägt ein Verfahren zum Auffüllen bzw. Wiederauffüllen eines internen Ausdehnungsbereiches
eines Warmwasserspeichers bei, wobei im Warmwasserspeicher ein bewegliches Trennelement
angeordnet ist, das den Ausdehnungsbereich und das Wasser trennt, und das Verfahren
zumindest die folgenden Schritte umfasst:
- Erfassen einer Position oder Positionsänderung des beweglichen Trennelementes im Warmwasserspeicher,
- Initiieren eines Auffüllens des Ausdehnungsbereiches bei Erreichen eines vorgegebenen
ersten Grenzwertes oder einer vorbestimmten ersten Grenzposition, wobei über eine
Öffnung des Warmwasserspeichers ein mit Druck beaufschlagtes gasförmiges Fluid zugeführt
wird.
[0009] Insbesondere wird über die Öffnung des Warmwasserspeichers ein mit (über-atmosphärischem)
Druck beaufschlagtes gasförmiges Fluid zugeführt wird. Das mit Druck beaufschlagte
gasförmige Fluid kann dabei insbesondere dem (internen) Ausdehnungsbereich des Warmwasserspeichers
zugeführt werden.
[0010] Bei dem Warmwasserspeicher handelt es sich um einen bekannten Warmwasserspeicher
zur Warmwasserversorgung, beispielsweise den eines Gebäudes. Der Warmwasserspeicher
kann als Pufferspeicher und/ oder Schichtspeicher ausgebildet sein. Er kann einen
Wärmetauscher zur Aufnahme eines Wärmestromes umfassen, beispielsweise zum Wärmeaustausch
mit einem Heizkreislauf einer Heizungsanlage. Warmwasserspeicher haben in der Regel
einen kreiszylinderförmigen Aufnahmebereich für Wasser der von einer thermischen Isolierung
umgeben sein kann.
[0011] Der Warmwasserspeicher kann als Teil des Aufnahmebereiches (mindestens) einen internen
Ausdehnungsbereich aufweisen, der mit einem gasförmigen Fluid befüllbar ist. Mit anderen
Worten kann das bedeuten, dass der Warmwasserspeicher einen inneren Hohlraum bildet,
wobei ein Teil davon als Ausgleichsbereich ausgeführt ist. Der Ausgleichbereich, der
keine separate Geräteeinheit ist, ist im Wesentlichen (nur) von der Wandung des Warmwasserspeichers
und einem beweglichen Trennelement begrenzt. Der bevorzugt einzelne Ausgleichsbereich
ist angrenzend zu dem Reservoir für das zu speichernde Wasser vorgesehen. Bei dem
gasförmigen Fluid kann es sich insbesondere um (Umgebungs-)Luft handeln. Andere Gase,
wie beispielweise Stickstoff, können hierfür auch eingesetzt werden.
[0012] Der Ausdehnungsbereich dient einem Ausgleich von Volumenschwankungen des vom Warmwasserspeicher
aufgenommenen Wassers basierend auf temperaturbedingten Schwankungen der Dichte von
Wasser. So kann eine Erwärmung des aufgenommenen Wassers durch den Wärmetauscher zu
einer Vergrößerung des Volumens des enthaltenen Wassers führen. Um entnommenes Warmwasser
nachzufüllen, weisen Warmwasserspeicher in der Regel eine Zuführung von Frischwasser
auf, häufig verbunden mit einer Hauswasseranlage oder einem Wassernetz. Der Warmwasserspeicher
wird daher mit einem Wasserdruck beaufschlagt. Um ein ausreichendes Volumen des Ausdehnungsbereiches
im Warmwasserspeicher für auftretende Volumenschwankungen des enthaltenen Wassers
bereitzustellen, muss der Ausdehnungsbereich ein Mindestvolumen gasförmiges Fluid
aufweisen. Ein Überfüllen des Ausdehnungsbereiches des Warmwasserspeichers könnte
gleichfalls zu einem Funktionsverlust des Warmwasserspeichers führen, gekennzeichnet
durch ein Austreten des gasförmigen Fluids aus einer Warmwasserzapfstelle bei einer
Entnahme. Zudem besteht der Wunsch, einer hohen Kapazität des Warmwasserspeichers,
welche durch den Ausdehnungsbereich gemindert wird. Daher sollte das Volumen des Ausdehnungsbereiches
zwischen einem Mindestvolumen und einem Sollvolumen betragen, wodurch eine einwandfreie
Funktionalität des Warmwasserspeichers bei hoher Ausnutzung der Kapazität des Warmwasserspeichers
gewährleistet werden kann.
[0013] Zur Unterteilung von Aufnahmebereich und Ausdehnungsbereich ist mindestens ein (bewegliches
und/oder verformbares) Trennelement vorgesehen sein. Das Trennelement kann in der
Regel keine gasdichte Trennung von Ausdehnungsbereich und Wasser gewährleisten, so
dass im Ausdehnungsbereich enthaltenes Gas sich im Wasser lösen kann und die im Ausdehnungsbereich
enthaltene Gasmenge gemindert wird.
[0014] Insbesondere kann das Trennelement ein flaches dreidimensionales Gebilde sein. Anders
beschrieben kann das Trennelement eine Zylinderform mit geringer Höhe aufweisen, wobei
die Grundfläche weitestgehend der Querschnittsfläche des Aufnahmebereiches entsprechen
kann und so eine weitestgehend vollflächige Trennung von Wasseroberfläche und Ausdehnungsbereich
gewährleisten, und eine geringere Dichte als Wasser aufweisen, und somit auf dem enthaltenen
Wasser schwimmend gelagert sein.
[0015] Das Trennelement kann insbesondere als Schwimmkörper ausgebildet sein und auf der
Oberfläche des Warmwassers aufliegen. Das Trennelement kann insbesondere so gestaltet
sein, dass es der Lage oder Form der Wasseroberfläche folgt. Das Trennelement kann
mehrteilig ausgeführt sein, also z.B. mit mehreren Schwimmkörpern. Insbesondere kann
mindestens ein Führungselement im Warmwasserspeicher vorgesehen sein, dass das Trennelement
führt, wenn sich die (geodätische) Lage und/oder Form der Wasseroberfläche im Warmwasserspeicher
ändert. Das Führungselement kann als zentraler Stab ausgeführt sein, welcher in einer
Führungsöffnung des Trennelements angeordnet ist. Das Führungselement kann an der
Wandung des Warmwasserspeichers vorgesehen sein, und über den Umfang des Tragelements
während der Bewegung führen. Bevorzugt ist das Trennelement (vertikal) in dem Warmwasserspeicher
(geführt) verfahrbar, insbesondere aufgrund einer (im Betrieb sich einstellenden)
Veränderung des Gasvolumens im Ausdehnungsbereich und/oder Veränderung des Wasservolumens
im Reservoir.
[0016] Der Warmwasserspeicher kann zum Nachfüllen des gasförmigen Fluids eine Öffnung in
einer Wandung des Warmwasserspeichers aufweisen, welche insbesondere in einem in Aufstellposition
geodätisch oberen Bereich des Warmwasserspeichers angeordnet sein kann, um ein Austreten
enthaltenen Wassers zu vermeiden.
[0017] Die mindestens eine (öffenbare und verschließbare) Öffnung kann im Bereich des Ausdehnungsbereichs
vorgesehen sein und die Wand des Warmwasserspeichers durchdringen. Ihr kann eine druck-
und flüssigkeitsdichte Fluidleitung zugeordnet sein.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Öffnung ein Ventil umfassen. Das
Ventil kann dabei insbesondere derart in der Wandung angeordnet sein, dass ein Zuführen
von gasförmigen Fluid in den Ausdehnungsbereich möglich ist, jedoch ein Austreten
von gasförmigen Fluid durch das Ventil verhindert wird.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Ventil ein Schrader-, Sclaverand-,
oder ein Dunlopventil sein. In vorteilhafter Weise können die genannten Ventilarten
mit bekannten Luftpumpen zum Befüllen von Kraftfahrzeug- oder Fahrradreifen verbunden
werden bzw. sein.
[0020] Es ist vorgesehen, dass die Position und/oder Positionsänderung des beweglichen Trennelementes
im Warmwasserspeicher erfasst wird. Dies erfolgt insbesondere über eine Sensorik bzw.
automatisch. Insbesondere wird als Position die geodätische Höhenlage des Trennelements
bzw. als Positionsänderung ein Maß und/oder eine Geschwindigkeit einer Änderung der
geodätischen Höhenlage erfasst. Es also insbesondere die Bewegung des Trennelements
in dem Warmwasserspeicher zu überwachen. Es ist möglich, die Position und/oder Positionsänderung
des beweglichen Trennelementes im Warmwasserspeicher dadurch zu erfassen, dass ggf.
andere Betriebsparameter des Warmwasserspeichers (Temperatur, Druck, Wasserströme,
etc.) analysiert und zur Erfassung und/oder Adaption des Messwertes in eine Berechnung
mit einbezogen werden.
[0021] Ergibt sich aus der Erfassung, dass das Trennelement ein vorbestimmter erster Grenzwert
bzw. eine vorbestimmte erste Grenzposition erreicht hat, wird (automatisch und/oder
unmittelbar) ein (automatisches) Auffüllens des Ausdehnungsbereiches initiiert bzw.
gestartet. Hierbei kann der Grenzwert z.B. eine Positionsänderung betreffen. Die erste
Grenzposition kann eine vorbestimmte obere geodätische Höhenlage des Trennelements
im Warmwasserspeicher sein.
[0022] Zusätzlich kann das Erreichen eines vorbestimmten zweiten Grenzwerts oder einer vorbestimmten
zweiten Grenzposition des Trennelementes (nach dem Initiieren des Auffüllens bzw.
während des Auffüllens) erfasst werden, wobei das Auffüllen des Ausdehnungsbereiches
bis zum Erreichen des zweiten Grenzwertes oder der zweiten Grenzposition ausgeführt
wird. Hierbei kann der zweite Grenzwert z.B. eine Positionsänderung betreffen. Die
zweite Grenzposition kann eine vorbestimmte untere geodätische Höhenlage des Trennelements
im Warmwasserspeicher sein. Wird der zweite Grenzwert erreicht, kann das Auffüllen
(automatisch) gestoppt werden.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann eine einfache Durchführung eines hier
vorgeschlagenen Verfahrens realisiert werden, indem eine Luftpumpe, beispielsweise
für Fahrrad- oder Kraftfahrzeugreifen, mit der Öffnung verbunden wird und durch kontrolliertes
Betätigen der Luftpumpe ein (stets) ausreichend großes Volumen des Ausdehnungsbereiches
hergestellt wird.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann eine Position des Trennelementes relativ
zum Warmwasserspeicher erfasst werden. Wenn das Trennelement eine (vorgegebene) erste
Grenzposition innerhalb des Aufnahmebereiches erreicht hat, könnte diese ein (vorgegebenes)
Mindestvolumen des Ausdehnungsbereiches kennzeichnen. Das Erreichen der ersten Grenzposition
kann somit als Zeitpunkt erkannt bzw. festgelegt werden, um ein Auffüllen des Ausdehnungsbereiches
einzuleiten.
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann bei einem Erkennen der Notwendigkeit
eines Auffüllens des Ausdehnungsbereiches, also bei Erfassen der ersten Grenzposition,
automatisiert eine Pumpe in Betrieb genommen werden, die den Ausdehnungsbereich mit
dem gasförmigen Fluid auffüllt. Im Rahmen einer einfachen Ausgestaltung des vorgeschlagenen
Verfahrens kann die Pumpe für einen definierten Füllzeitraum in Betrieb genommen werden.
Der Füllzeitraum kennzeichnete dabei eine im Vorfeld ermittelte Zeitdauer, in der
die Pumpe ausgehend vom Mindestvolumen des Ausdehnungsbereiches diesen auf das Sollvolumen
gefüllt hat.
[0026] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann zusätzlich erfasst werden, wenn das
Trennelement eine zweite Grenzposition innerhalb des Ausdehnungsbereiches erreicht,
die einem (vorgegebenen) Sollvolumen entsprechen kann. Die Pumpe könnte nun bei einem
Erkennen des Erreichens des Mindestvolumens automatisiert in Betrieb genommen werden
und bei einem Erkennen des Erreichens des Sollvolumens wieder ausgeschaltet werden.
[0027] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Fluid auch mittels einem Druckgasbehälter,
beispielsweise einem Kohlendioxid- oder Stickstoffbehälter, bevorratet sein / werden.
Der Druckgasbehälter kann beispielsweise austauschbar angeordnet sein und regelmäßig
nach Bedarf ausgetauscht werden. Der Druckgasbehälter kann auch mit Druckluft gefüllt
sein, und gegebenenfalls mit einem (externen) Kompressor befüllt werden.
[0028] Die Erfassung der Position bzw. Positionsänderung des beweglichen Trennelementes
im Warmwasserspeicher kann insbesondere durch dessen geschlossene Wandung erfasst
wird. Das bedeutet insbesondere, dass eine berührungslose Erfassung möglich ist. Insbesondere
bedarf es keiner Sichtgläser zur (optischen) Beobachtung der Bewegung des Trennelements
in der Wandung. Insbesondere sind hier Näherungssensoren oder -schalter ausgewählt
aus der folgenden Gruppe einsetzbar: magnetische Näherungssensoren/-schalter, induktive
Näherungssensoren/-schalter, kapazitive Näherungssensoren/-schalter, Ultraschall-
Näherungssensoren/-schalter.
[0029] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann zum Erfassen einer Position des Trennelementes
relativ zum Warmwasserspeicher, insbesondere der ersten und/ oder zweiten Grenzposition,
mindestens einen Näherungssensor oder ein Näherungsschalter, insbesondere ein Magnetschalter
(wie z. B. ein Reedschalter, Reed-Relais und/oder Hallsensor), eingesetzt werden,
der im Bereich der Wandung des Warmwasserspeichers angeordnet sein kann. Das Trennelement
kann in einem korrespondierenden (äußeren) Bereich nahe des Näherungsschalters ein
sensorisch erkennbares Bauteil (beispielsweise ein Magnet) aufweisen. Dabei versteht
sich, dass der Näherungsschalter auch am Trennelement und ein erkennbares Bauteil
auch in oder an der Wandung angeordnet sein kann.
[0030] In vorteilhafter Weise kann so eine vollautomatisierte Ausführung eines vorgeschlagenen
Verfahrens realisiert werden.
[0031] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches
zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet
ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm (-produkt),
umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch die Vorrichtung, diese
veranlasst, ein hier vorgeschlagenes Verfahren auszuführen.
[0032] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen,
auf dem das Computerprogramm gespeichert ist. Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren
Speichermedium um einen computerlesbaren Datenträger.
[0033] Insbesondere wird (auch) ein Regel- und Steuergerät, beispielsweise eines mit dem
Warmwasserspeicher verbundenen Heizgerätes, vorgeschlagen, eingerichtet zur Durchführung
eines hier vorgeschlagenen Verfahrens. Das Regel- und Steuergerät kann hierzu beispielsweise
einen Prozessor aufweisen, und/ oder über diesen verfügen. In diesem Zusammenhang
kann der Prozessor beispielsweise das auf einem Speicher (des Regel- und Steuergeräts)
hinterlegte Verfahren ausführen. In vorteilhafter Weise können auf dem Speicher des
Regel- und Steuergeräts auch Betriebsdaten und Referenzwerte (beispielsweise ein Zündvolumenstrom
und/ oder eine Sollleistung) zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens
hinterlegt werden oder sein. Das Regel- und Steuergerät kann insbesondere eine elektrische
Verbindung mit einer Einrichtung zur Erkennung des Erreichens einer unteren und/ oder
oberen Grenzposition des Trennelementes im Aufnahmebereich des Warmwasserspeichers
und mit einer Pumpe umfassen. Eine elektrische Verbindung kennzeichnet hierbei eine
kabel- oder kabellose Verbindung zur Übertragung von Daten.
[0034] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Warmwasserspeicher vorgeschlagen, aufweisend
ein Trennelement, das einen internen mit gasförmigen Fluid gefüllten Ausdehnungsbereich
und gespeichertes Wasser trennt. Weiter ist eine Öffnung in einer Wandung des Warmwasserspeichers
im Bereich des Ausdehnungsbereiches umfassend ein Ventil vorgesehen. Zudem weist der
Warmwasserspeicher eine Sensorik zur Erfassung einer Position des Trennelement durch
die geschlossene Wandung des Warmwasserspeichers auf.
[0035] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Warmwasserspeicher eine Einrichtung
zur Erkennung einer Position des Trennelementes relativ zum Warmwasserspeicher umfassen.
[0036] Insbesondere wird eine Verwendung von Druckluft zum Auffüllen eines internen Ausdehnungsbereiches
vorgeschlagen. Die Druckluft kann dabei insbesondere mittels einer Pumpe oder eines
Druckspeichers bereitgestellt werden.
[0037] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm,
dem Regel- und Steuergerät und/oder dem Warmwasserspeicher auftreten und umgekehrt.
Insoweit können die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale
der anderen Aspekte vollumfänglich herangezogen werden.
[0038] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",
...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen
oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser
Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit
und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt
sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann ("mindestens ein"), kann die Beschreibung
zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen
gelten, dies ist aber nicht zwingend.
[0039] Hier werden somit ein Verfahren zum Auffüllen eines internen Ausdehnungsbereiches
eines Warmwasserspeichers, ein Warmwasserspeicher und ein Computerprogramm angegeben,
welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise
lösen. Insbesondere tragen das Verfahren und der Warmwasserspeicher zumindest dazu
bei, eine einfache und standortunabhängige Möglichkeit zum Auffüllen eines internen
Ausdehnungsbereiches eines Warmwasserspeichers zu schaffen.
[0040] Zudem erlaubt die Erfindung ein vollautomatisiertes Auffüllen des internen Ausdehnungsbereiches,
wodurch der Nutzungskomfort erheblich gesteigert werden kann und auch Kosten für mögliche
Wartungstermine zum Auffüllen des Ausdehnungsbereiches können entfallen.
[0041] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigt:
- Fig. 1:
- einen hier vorgeschlagenen Warmwasserspeicher.
[0042] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch einen hier vorgeschlagenen Warmwasserspeicher
1. Dieser kann einen Aufnahmebereich 2 aufweisen, die von einer Wandung 3 umschlossen
wird. Der Aufnahmebereich 2 kann einen Ausdehnungsbereich 9 im (in Aufstellposition)
oberen Bereich des Aufnahmebereiches 2 umfassen, in dem ein mit Druck beaufschlagtes
Gas, insbesondere Luft, enthalten sein kann.
[0043] Der Aufnahmebereich 2 kann durch ein Trennelement 11 den Ausdehnungsbereich 9 von
dem enthaltenen Wasser separieren. Das Trennelement 11 kann insbesondere eine Dichte
aufweisen, die geringer als die Dichte von Wasser ist und somit auf dem enthaltenen
Wasser schwimmen.
[0044] Der Warmwasserspeicher 1 kann im Ausdehnungsbereich 9 eine Öffnung 4 mit einem Ventil
5 in der Wandung 3 aufweisen, die mit einer Pumpe 6 verbunden sein kann. Die Pumpe
kann ein gasförmiges Fluid, im vorliegenden Beispiel Luft, mit Druck beaufschlagen
und dem Ausdehnungsbereich 9 über die Öffnung 4 zuführen.
[0045] Der Warmwasserspeicher 1 kann zudem mit einem Heizgerät 8 verbunden sein, beispielsweise
mit einem Heizkreislauf, der über einen (hier nicht gezeigten) Wärmetauscher das im
Warmwasserspeicher 1 enthaltene Warmwasser erwärmen kann. Über ein Entnahmerohr 10
kann dem Warmwasserspeicher 1 Warmwasser entnommen werden, wobei das Entnahmerohr
10 für eine Berücksichtigung einer Temperaturschichtung im Warmwasserspeicher 1 und
eine damit verbundene Entnahme von Warmwasser möglichst hoher Temperatur in einem
oberen Bereich mündet. Eine Überfüllung des Ausdehnungsbereiches 9 kann eine Ausdehnung
des (luftgefüllten) Ausdehnungsbereiches 9 bis zur Mündung des Entnahmerohres 10 bedeuten,
wodurch aus dem Entnahmerohr 10 Luft (aus dem Ausdehnungsbereich 9) austritt.
[0046] In der Wandung 3 des Warmwasserspeichers 1 können zudem Näherungsschalter 15 im Bereich
einer ersten Grenzposition 12 und einer zweiten Grenzposition 13 angeordnet sein.
Das Trennelement 11 kann zudem in einem äußeren Bereich nahe der Wandung 3 einen Positionsindikator
14 aufweisen. Die erste Grenzposition 12 kann dabei ein Mindestvolumen und die zweite
Grenzposition ein Sollvolumen des Ausdehnungsbereiches 9 kennzeichnen. Beispielsweise
können die Näherungsschalter 15 als Magnetschalter und der Positionsindikator 14 als
Magnet ausgeführt sein.
[0047] Ein Regel- und Steuergerät 7 kann zur Durchführung eines hier vorgeschlagenen Verfahrens
eingerichtet sein und hierfür mit den Näherungsschaltern 15 und der Pumpe 6 elektrisch
verbunden sein. So kann eine vollautomatisierte Durchführung eines hier vorgeschlagenen
Verfahrens realisiert werden. So kann das Regel- und Steuergerät 7 bei einem Erfassen
eines Erreichens der ersten Grenzposition 12 durch das Trennelement 11 mittels eines
Näherungsschalters 15 durch eine Ansteuerung die Pumpe 6 in Betrieb genommen werden
und so der Ausdehnungsbereich 9 durch Druckluft aufgefüllt werden, wodurch sich das
Trennelement 11 in Richtung der zweiten Grenzposition 13 bewegen kann. Bei einem Erreichen
der zweiten Grenzposition 13 kann das Regel- und Steuergerät 7 die Pumpe 6 ausschalten.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Warmwasserspeicher
- 2
- Aufnahmebereich
- 3
- Wandung
- 4
- Öffnung
- 5
- Ventil
- 6
- Pumpe
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Heizgerät
- 9
- Ausdehnungsbereich
- 10
- Entnahmerohr
- 11
- Trennelement
- 12
- erste Grenzposition
- 13
- zweite Grenzposition
- 14
- Positionsindikator
- 15
- Näherungsschalter
1. Verfahren zum Auffüllen eines internen Ausdehnungsbereiches (9) eines Warmwasserspeichers
(1), wobei im Warmwasserspeicher (1) ein bewegliches Trennelement (11) angeordnet
ist, das den Ausdehnungsbereich (9) und das Wasser trennt, und das Verfahren zumindest
die folgenden Schritte umfasst:
- Erfassen einer Position oder Positionsänderung des beweglichen Trennelementes (11)
im Warmwasserspeicher,
- Initiieren eines Auffüllens des Ausdehnungsbereiches (9) bei Erreichen eines vorbestimmten
ersten Grenzwertes oder einer vorbestimmten Grenzposition (12), wobei über eine Öffnung
(4) des Warmwasserspeichers (1) ein mit Druck beaufschlagtes gasförmiges Fluid zugeführt
wird.
2. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Zuführen des gasförmigen
Fluids durch ein in der Öffnung (4) angeordnetes Ventil (5) erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Position des beweglichen
Trennelementes (11) im Warmwasserspeicher (1) durch dessen geschlossene Wandung (3)
erfasst wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zusätzlich das Erreichen
eines vorbestimmten zweiten Grenzwerts oder einer vorbestimmten zweiten Grenzposition
(13) des Trennelementes (11) erfasst wird und das Auffüllen des Ausdehnungsbereiches
(9) bis zum Erreichen des zweiten Grenzwertes oder der zweiten Grenzposition (13)
ausgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das gasförmige Fluid durch
eine motorisch betriebene und ansteuerbare Pumpe (6) und/ oder einen Druckspeicher
mit Druck beaufschlagt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei ein Auffüllvorgang durch eine Inbetriebnahme der
motorisch betriebenen Pumpe (6) und/ oder ein Öffnen einer Verbindung mit dem Druckspeicher
für eine definierte Zeitdauer erfolgt.
7. Warmwasserspeicher (1), aufweisend ein im Warmwasserspeicher (1) beweglich angeordnetes
Trennelement (11), das einen internen mit gasförmigen Fluid gefüllten Ausdehnungsbereich
(9) und gespeichertes Wasser trennt, und eine Öffnung (4) in einer Wandung (3) des
Warmwasserspeichers (1) im Bereich des Ausdehnungsbereiches (9) umfassend ein Ventil
(5) sowie eine Sensorik zur Erfassung einer Position des Trennelement (11) durch die
geschlossene Wandung (3) des Warmwasserspeichers (1) erfasst wird.
8. Warmwasserspeicher (1) nach Anspruch 7, umfassend eine Einrichtung zur Erkennung einer
Position des Trennelementes (11) relativ zum Warmwasserspeicher (1).
9. Warmwasserspeicher (1) nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Einrichtung zur Erkennung
der Position des Trennelementes (11) mindestens einen Näherungssensor oder Näherungsschalter
(15) ist.
10. Warmwasserspeicher (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9 und Mitteln, die so angepasst
sind, dass sie die Schritte des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausführen.
11. Computerprogramm umfassend Befehle, die bewirken, dass eine Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 7 bis 9, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausführt.