[0001] Die Erfindung betrifft eine Trägerplattform zum Abschießen oder Abwerfen eines unbemannten
Flugkörpers auf ein Ziel und ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Trägerplattform.
[0002] Trägerplattformen zum Abschießen oder Abwerfen eines unbemannten Flugkörpers, wie
z. B. eines Lenkflugkörpers, auf ein Ziel und entsprechende Betriebsverfahren sind
aus dem Stand der Technik dem Grunde nach bekannt.
[0003] Insbesondere ist es in diesem Zusammenhang bekannt, dass es bei diversen Trägerplattformen
erforderlich ist, entsprechende Flugkörper in einer schachtartigen Aufnahmeeinrichtung
aufzunehmen, um die Stealth-Eigenschaften der jeweiligen Trägerplattform und damit
die Erschwerung von Ortungsmöglichkeiten der jeweiligen Trägerplattform nicht zu beeinträchtigen.
[0004] Bei der Aufnahme entsprechender Flugkörper in entsprechende Aufnahmeeinrichtungen
stellen die Außenabmessungen der Flugkörper, welche aufgrund von, z. B. finnen- oder
flügelartigen, Steuerflächenelementen vergleichsweise groß sein können, regelmäßig
eine technische Herausforderung dar. Mithin müssen entsprechende Aufnahmeeinrichtungen
ausreichend groß dimensioniert sein, um eine, insbesondere im Hinblick auf die Beibehaltung
der Stealth-Eigenschaften der jeweiligen Trägerplattform, die gewünschte Aufnahmemöglichkeit
der Flugkörper zu gewährleisten. Eine ausreichend große Dimensionierung entsprechender
Aufnahmeeinrichtungen ist jedoch mangels hierfür verfügbaren Bauraums nicht bei allen
Trägerplattformen möglich.
[0005] Um dieser Problematik zu begegnen, wurden zwar Flugkörper mit ausklappbaren Steuerflächenelementen
vorgeschlagen, welche sonach so konfiguriert sind, dass diese mit eingeklappten Steuerflächenelementen
und damit einhergehend geringeren Abmessungen in einer Aufnahmeeinrichtung aufnehmbar
sind.
[0006] Problematisch hieran ist jedoch, dass die Steuerflächenelemente nach der Überführung
der Flugkörper aus der Aufnahmeeinrichtung zwar ausgeklappt werden können, ein Wiedereinklappen
der Steuerflächenelemente jedoch nicht möglich ist. Dies schließt ein, z. B. bei einem
Abbruch einer Abschusssequenz im Hinblick auf die Stealth-Eigenschaften der Trägerplattform
zweckmäßiges, Rücküberführen des Flugkörpers in die Aufnahmeeinrichtung aus.
[0007] Im Hinblick auf den vorstehend beschriebenen Stand der Technik besteht die Aufgabe
der Erfindung darin, eine demgegenüber verbesserte Trägerplattform zum Abschießen
oder Abwerfen eines unbemannten Flugkörpers auf ein Ziel und ein verbessertes Verfahren
zum Betrieb einer entsprechenden Trägerplattform anzugeben.
[0008] Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die hierzu
abhängigen Ansprüche betreffen hierzu mögliche Ausführungsformen.
[0009] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Trägerplattform zum Abschießen oder
Abwerfen eines unbemannten Flugkörpers, wie z. B. eines Lenkflugkörpers, auf ein Ziel.
Die Trägerplattform ist sonach im Allgemeinen zum Abschießen oder Abwerfen eines unbemannten
Flugkörpers, wie z. B. eines Lenkflugkörpers, auf ein Ziel eingerichtet. Die Trägerplattform
kann daher gegebenenfalls auch Abschuss- oder Abwurfplattform bezeichnet bzw. erachtet
werden.
[0010] Die Trägerplattform kann an einer immobilen oder mobilen Einheit, d. h. insbesondere
einem Land-, Luft- oder Wasserfahrzeug, angeordnet oder ausgebildet sein kann. Wenngleich
sich besondere Vorteile für die Anordnung oder Ausbildung der Trägerplattform an Fahrzeugen,
d. h. insbesondere Luftfahrzeugen, wie Flugzeugen, ergeben, kann die Trägerplattform
auch an immobilen bzw. stationären Einheiten, wie Bodenträgerplattformen, angeordnet
oder ausgebildet sein.
[0011] Die Trägerplattform umfasst eine behälter- oder schachtartige Aufnahmeeinrichtung
zur Aufnahme wenigstens eines auf ein Ziel abschießbaren oder abwerfbaren Flugkörpers.
Die Aufnahmeeinrichtung begrenzt bzw. definiert sonach eine durch ein, z. B. behälter-
oder schachtartiges, Aufnahmevolumen gegebene Aufnahmemöglichkeit zur Aufnahme eines
oder mehrerer auf ein Ziel abschießbarer oder abwerfbarer Flugkörper. Die Aufnahmeeinrichtung
bzw. das Aufnahmevolumen kann in allen Ausführungsformen gegebenenfalls auch als Waffenschacht
bezeichnet bzw. erachtet werden.
[0012] Die Trägerplattform umfasst ferner eine der Aufnahmeeinrichtung zugeordnete Überführungseinrichtung.
Die, z. B. durch einen Mechanismus gebildete oder einen solchen umfassende, Überführungseinrichtung
ist zum Überführen des bzw. wenigstens eines in der Aufnahmeeinrichtung aufgenommenen
Flugkörpers aus einer innerhalb der Aufnahmeeinrichtung angeordneten ersten Position
in eine außerhalb der Aufnahmeeinrichtung angeordnete zweite Position, oder umgekehrt,
eingerichtet. Der bzw. wenigstens ein in der Aufnahmeeinrichtung aufgenommener Flugkörper
lässt sich vermittels der Überführungseinrichtung sonach in mehrere bzw. zwischen
mehreren Positionen überführen. In der ersten Position ist der wenigstens eine Flugkörper,
insbesondere vollständig innerhalb der Aufnahmeeinrichtung angeordnet bzw. aufgenommen
und steht somit nicht über die Außenkontur der Trägerplattform hervor, wodurch ein
Nichtbetriebszustand gegeben ist, in welchem der wenigstens eine Flugkörper nicht
auf ein Ziel abschießbar oder abwerfbar ist. In der zweiten Position ist der wenigstens
eine Flugkörper, insbesondere vollständig, außerhalb der Aufnahmeeinrichtung angeordnet
und steht somit, insbesondere vollständig, über die Außenkontur der Trägerplattform
hervor, wodurch ein Betriebszustand gegeben ist, in welchem der wenigstens eine Flugkörper
auf ein Ziel abschießbar oder abwerfbar ist. Mithin kann mit dem bzw. wenigstens einem
in der ersten Position befindlichen Flugkörper ein Stealth-Modus der Trägerplattform
und mit dem bzw. wenigstens einem in der zweiten Position befindlichen Flugkörper
ein Abschuss-Modus der Trägerplattform implementiert werden.
[0013] Wenngleich hierin insbesondere von "wenigstens einem Flugkörper" die Rede ist, gilt
Analoges für die ebenso denkbare Ausführungsform, in welchem innerhalb der Aufnahmeeinrichtung
mehrere Flugkörper aufnehmbar bzw. aufgenommen sind; die Flugkörper können vermittels
der Überführungseinrichtung abhängig oder unabhängig voneinander in jeweilige erste
und/oder zweite Positionen überführt werden.
[0014] An dem wenigstens einen Flugkörper ist wenigstens ein, z. B. finnen- oder flügelartiges,
Steuerflächenelement angeordnet oder ausgebildet. Der wenigstens eine Flugkörper ist
so konfiguriert, dass das wenigstens eine Steuerflächenelement reversibel in eine
Betriebsposition und in eine Nichtbetriebsposition überführbar ist. Mit der Betriebs-
und der Nichtbetriebsposition des wenigstens einen Steuerflächenelements ist typischerweise
gleichermaßen der erwähnte Betriebs- und ein Nichtbetriebszustand des wenigstens einen
Flugkörpers korreliert. Wenn sich der wenigstens eine Flugkörper in der ersten Position
befindet, ist das wenigstens eine Steuerflächenelement entsprechend typischerweise
in seine Nichtbetriebsposition überführt. Wenn sich der wenigstens eine Flugkörper
in der zweiten Position befindet, ist das wenigstens eine Steuerflächenelement entsprechend
typischerweise in seine Betriebsposition überführt. Mithin ermöglicht typischerweise
nur das in die Betriebsposition überführte wenigstens eine Steuerflächenelement einen
bestimmungsgemäß, d. h. insbesondere kontrollierbaren, Abschuss des wenigstens einen
Flugkörpers auf ein Ziel.
[0015] Die oder eine weitere, z. B. durch einen Mechanismus gebildete oder einen solchen
umfassende, Überführungseinrichtung der Trägerplattform ist eingerichtet, das wenigstens
eine Steuerflächenelement beim Überführen des wenigstens einen Flugkörpers von der
ersten Position in die zweite Position von der Nichtbetriebsposition in die Betriebsposition
zu überführen. Die oder eine weitere Überführungseinrichtung ist sonach eingerichtet,
insbesondere funktional und/oder konstruktiv, auf den wenigstens einen Flugkörper
einzuwirken, um das wenigstens eine Steuerflächenelement im Rahmen eines Überführens
des wenigstens einen Flugkörpers von der ersten Position in die zweite Position von
der Nichtbetriebsposition in die Betriebsposition zu überführen. Gleichermaßen ist
die oder eine weitere Überführungseinrichtung der Trägerplattform eingerichtet, das
wenigstens eine Steuerflächenelement beim Überführen des wenigstens einen Flugkörpers
von der zweiten Position in die erste Position von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition
zu überführen. Die oder eine weitere Überführungseinrichtung ist sonach gleichermaßen
eingerichtet, insbesondere funktional und/oder konstruktiv, auf den wenigstens einen
Flugkörper einzuwirken, um das wenigstens eine Steuerflächenelement im Rahmen eines
Überführens des wenigstens einen Flugkörpers von der zweiten Position in die erste
Position von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition zu überführen.
[0016] Das durch die jeweilige(n) Überführungseinrichtung(en) mögliche Überführen des wenigstens
einen Flugkörpers von der ersten in die zweite Position und des wenigstens einen Steuerflächenelements
von der Nichtbetriebsposition in die Betriebsposition kann zumindest zeitweise gleichzeitig
erfolgen. Mithin kann das Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements von
der Nichtbetriebsposition in die Betriebsposition zumindest zeitweise gleichzeitig
mit dem Überführen des wenigstens einen Flugkörpers von der ersten in die zweite Position
erfolgen; mithin können z. B. zeitweise kombinierte Bewegungsabläufe des wenigstens
einen Steuerflächenelements und des wenigstens einen Flugkörpers realisiert werden.
Analoges gilt für das Überführen des wenigstens einen Flugkörpers von der zweiten
Position in die erste Position und das Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements
von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition.
[0017] Aufgrund der reversiblen Überführungsmöglichkeit des wenigstens einen Steuerflächenelements
in die Betriebs- und die Nichtbetriebsposition, und umgekehrt, ist gleichermaßen eine
Möglichkeit gegeben, auch das Überführen des wenigstens einen Flugkörpers zwischen
der ersten und der zweiten Position, und umgekehrt, reversibel zu gestalten. Diese
Reversibilität ermöglicht einerseits eine kompakte Ausführung der Aufnahmeeinrichtung,
als deren Abmessungen im Hinblick auf die (im Vergleich reduzierten) Abmessungen des
bzw. eines Flugkörpers mit in die Nichtbetriebsposition überführtem Steuerflächenelement
gewählt sein können. Andererseits ermöglicht diese Reversibilität ein, z. B. bei einem
Abbruch einer Abschusssequenz im Hinblick auf die Stealth-Eigenschaften der Trägerplattform
zweckmäßiges, Rücküberführen des bzw. wenigstens eines Flugkörpers in die Aufnahmeeinrichtung,
wodurch z. B. die Stealth-Eigenschaften der Trägerplattform wiederhergestellt werden
können. Die der Aufnahmeeinrichtung zugeordnete Überführungseinrichtung kann sonach
zum reversiblen Überführen des oder eines Flugkörpers aus einer innerhalb der schachtartigen
Aufnahmeeinrichtung angeordneten ersten Position in eine außerhalb der schachtartigen
Aufnahmeeinrichtung angeordnete zweite Position, oder umgekehrt, eingerichtet sein.
[0018] Insgesamt liegt damit eine verbesserte Trägerplattform zum Abschießen oder Abwerfen
eines unbemannten Flugkörpers vor.
[0019] Das Überführen des wenigstens einen Flugkörpers von der ersten in die zweite Position,
oder umgekehrt, kann ein, typischerweise vorheriges, Überführen eines der Aufnahmeeinrichtung
zugeordneten Verschlusselements von einer auch als Offenstellung bezeichenbaren ersten
Stellung, welche ein Überführen des wenigstens einen Flugkörpers von der ersten in
die zweite Position, oder umgekehrt, ermöglicht, in eine auch als Schließstellung
bezeichenbare zweite Stellung, welche ein Überführen des wenigstens einen Flugkörpers
von der ersten in die zweite Position, oder umgekehrt, nicht ermöglicht, erfordern.
Mit anderen Worten kann die Aufnahmeeinrichtung, d. h. insbesondere eine eine Zugangsmöglichkeit
in das Aufnahmevolumen der Aufnahmeeinrichtung schaffende Aufnahmeöffnung, über Bewegungen
eines, z. B. deckelartigen bzw. -förmigen, Verschlusselements reversibel geöffnet
und geschlossen werden. Durch einen Verschluss der Aufnahmeeinrichtung kann die Trägerplattform
respektive eine die Trägerplattform umfassende mobile oder immobile Einheit gegebenenfalls
in einen Stealth-Modus überführt werden.
[0020] Die Aufnahmeeinrichtung kann, wie erwähnt, ein behälter- oder schachtartiges Aufnahmevolumen
begrenzen bzw. definieren. Die Abmessungen des Aufnahmevolumens der Aufnahmeeinrichtung
können den Abmessungen des wenigstens einen Flugkörpers mit dem wenigstens einen Steuerflächenelement
in der Nichtbetriebsposition entsprechen. Mithin können die Abmessungen des Aufnahmevolumens
im Hinblick auf die Abmessungen des wenigstens einen Flugkörpers mit dem wenigstens
einen Steuerflächenelement in der Nichtbetriebsposition gewählt sein, sodass der für
die Realisierung der Aufnahmeeinrichtung erforderliche Bauraum (deutlich) reduziert
sein kann.
[0021] Die Trägerplattform kann eine Halterungseinrichtung umfassen, welche zum Haltern
des bzw. wenigstens eines Flugkörpers eingerichtet ist. Die Halterungseinrichtung
kann reversibel in eine innerhalb der Aufnahmeeinrichtung angeordnete erste Position
und in eine (weiter) außerhalb der Aufnahmeeinrichtung angeordnete zweite Position
bewegbar sein. Die erste Position der Halterungseinrichtung korreliert typischerweise
mit der ersten Position des wenigstens einen Flugkörpers, die zweite Position der
Halterungseinrichtung korreliert typischerweise mit der zweiten Position des wenigstens
einen Flugkörpers. Die Halterungseinrichtung kann wenigstens eine, z. B. (elektro)mechanische,
Halterungsschnittstelle zur Halterung des bzw. eines Flugkörpers umfassen. Eine entsprechende
Halterungsschnittstelle kann z. B. durch wenigstens ein, insbesondere schienenartiges
bzw. -förmiges, Halterungselement, welches gegebenenfalls auch als Startschiene bezeichnet
bzw. erachtet werden kann, gebildet sein bzw. ein solches umfassen.
[0022] Wenngleich die Überführungseinrichtung zum Überführen des wenigstens einen Flugkörpers
von der ersten Position in die zweite Position, und umgekehrt, typischerweise seitens
der Aufnahmeeinrichtung angeordnet oder ausgebildet ist, kann die Überführungseinrichtung
zum Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements von einer Betriebsposition
in eine Nichtbetriebsposition, oder umgekehrt, seitens der Aufnahmeeinrichtung und/oder
seitens des wenigstens einen Flugkörpers angeordnet oder ausgebildet sein. Mithin
kann die Überführungseinrichtung gegebenenfalls auch mehrteilig ausgebildet sein,
d. h. z. B. mehrere aufnahmeeinrichtungsseitig und/oder flugkörperseitig angeordnete
oder ausgebildete Überführungseinrichtungselemente umfassen, welche eingerichtet sind,
zum Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements von der Betriebsposition
in die Nichtbetriebsposition, oder umgekehrt, zusammenzuwirken.
[0023] Unabhängig von deren jeweiliger Anordnung kann die Überführungseinrichtung zum Überführen
des wenigstens einen Flugkörpers von der ersten Position in die zweite Position, und
umgekehrt, und/oder die Überführungseinrichtung zum Überführen des wenigstens einen
Steuerflächenelements von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition, und umgekehrt,
als Antriebseinrichtung ausgebildet sein oder eine solche umfassen. Eine entsprechende
Antriebseinrichtung kann eingerichtet sein, eine den wenigstens einen Flugkörper von
der ersten Position in die zweite Position, oder umgekehrt, überführende Antriebskraft
zu erzeugen. Alternativ oder ergänzend kann eine entsprechende Antriebseinrichtung
eingerichtet sein, das wenigstens eine Steuerflächenelement von der Betriebsposition
in die Nichtbetriebsposition, oder umgekehrt, überführende Antriebskraft zu erzeugen.
[0024] Eine entsprechende Antriebseinrichtung kann z. B. mechanisch und/oder (elektro)motorisch
ausgebildet bzw. konfiguriert sein und entsprechend mechanische und/oder (elektro)motorische
Antriebselemente umfassen. Rein beispielhaft werden im Zusammenhang mit einer mechanischen
Antriebseinrichtung Federkonstruktionen, Gelenkkonstruktionen, Hebelkonstruktionen,
Seilzugkonstruktionen, etc., und im Zusammenhang mit einer (elektro)motorischen Antriebseinrichtungen
Stellmotoren genannt. Gleichermaßen sind hydraulische oder pneumatische Antriebseinrichtungen
mit entsprechenden hydraulischen oder pneumatischen Antriebselementen denkbar.
[0025] Die zum Überführen des bzw. wenigstens eines Flugkörpers von der ersten Position
in die zweite Position, und umgekehrt, eingerichtete Überführungseinrichtung kann
wenigstens ein Überführungselement umfassen, welches in der ersten Position des wenigstens
einen Flugkörpers, insbesondere rein konstruktiv, auf das wenigstens eine Steuerflächenelement
wirkt, wobei bzw. wodurch das wenigstens eine Steuerflächenelement in der Nichtbetriebsposition
gehalten wird. Das wenigstens eine Überführungselement kann in der ersten Position
des wenigstens einen Flugkörpers sonach, insbesondere rein konstruktiv, so auf den
wenigstens einen Flugkörper wirken, dass das wenigstens eine Steuerflächenelement
nicht in die Betriebsposition überführt werden kann.
[0026] Das wenigstens eine Überführungselement kann ferner beim Überführen des bzw. wenigstens
eines Flugkörpers von der zweiten Position in die erste Position, insbesondere rein
konstruktiv, auf das wenigstens eine Steuerflächenelement wirken, dass dieses von
der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition überführt wird. Die zum Überführen
des wenigstens einen Flugkörpers von der ersten Position in die zweite Position, und
umgekehrt, eingerichtete Überführungseinrichtung kann sonach wenigstens ein Überführungselement
umfassen, welches beim Überführen des bzw. wenigstens eines Flugkörpers von der zweiten
Position in die erste Position auf das wenigstens eine Steuerflächenelement wirkt,
wobei bzw. wodurch dieses von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition überführt
wird.
[0027] Ein entsprechendes Überführungselement kann z. B. durch wenigstens ein das Aufnahmevolumen
der Aufnahmeeinrichtung begrenzendes Wandungselement gebildet sein oder ein solches
umfassen. Ausgehend vom bzw. im in der ersten Position angeordneten Zustand des wenigstens
einen Flugkörpers kann ein entsprechendes Wandungselement eine konstruktive Sperrmaßnahme
für das Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements in die Betriebsposition
darstellen, sodass es nicht möglich ist, dass das wenigstens eine Steuerflächenelement
im in der ersten Position angeordneten Zustand des wenigstens einen Flugkörpers in
die Betriebsposition überführt wird. Ausgehend vom in der zweiten Position angeordneten
Zustand des wenigstens Flugkörpers kann ein entsprechendes Wandungselement beim Überführen
des wenigstens einen Flugkörpers in die erste Position eine konstruktive Zwangsmaßnahme
für das Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements in die Nichtbetriebsposition
darstellen, sodass es möglich ist, dass das wenigstens eine Steuerflächenelement beim
Überführen des wenigstens einen Flugkörpers in die erste Position zwangsläufig in
die Nichtbetriebsposition überführt wird.
[0028] Die Trägerplattform, d. h. insbesondere der wenigstens eine Flugkörper, kann ferner
eine Sicherungseinrichtung umfassen, welche zum Sichern des wenigstens einen Steuerflächenelements
in der Betriebsposition eingerichtet ist. Eine Sicherungseinrichtung kann je nach
konkreter Konfiguration des wenigstens einen Steuerflächenelements insbesondere eingerichtet
sein, z. B. mechanisch, hydraulisch, oder pneumatisch, eine das wenigstens eine Steuerflächenelement
zumindest zeitweise in der Betriebsposition sichernde Sicherungskraft zu erzeugen.
Eine entsprechende Sicherung des wenigstens einen Steuerflächenelements in der Betriebsposition
kann insbesondere auf Grundlage eines von einer Steuerungseinrichtung der Trägerplattform
erzeugten Sicherungssignals erfolgen. Die Erzeugung eines entsprechenden Sicherungssignals
kann auf Grundlage der Erzeugung eines einen tatsächlichen Abschuss des wenigstens
einen Flugkörpers freigebenden Abschusssignals korrelieren.
[0029] An dieser Stelle ist allgemein anzumerken, dass das bzw. wenigstens ein Steuerflächenelement
mehrere in wenigstens einem translatorischen und/oder rotatorischen Bewegungsfreiheitsgrad
relativ zueinander bewegbare Steuerflächenelementsegmente umfassen kann. Die Steuerflächenelementsegmente
können relativ zueinander in wenigstens eine Konfiguration bewegbar sein, welche mit
der Betriebsposition korreliert, und in relativ zueinander in wenigstens eine weitere
Konfiguration bewegbar sein, welche mit der Nichtbetriebsposition korreliert. Bei
einem Bewegungsfreiheitsgrad kann es z. B. um einen Klappbewegungsfreiheitsgrad, einen
Schwenkbewegungsfreiheitsgrad oder um einen Schiebebewegungsfreiheitsgrad handeln.
[0030] Die Trägerplattform kann in allen Ausführungsformen eine hardware- und/oder softwaremäßig
implementierte Steuerungseinrichtung umfassen, welche zur Erzeugung von den Betrieb
der Trägerplattform und/oder deren Funktionskomponenten steuernden Steuerungsinformationen
eingerichtet ist. Die Steuerungseinrichtung kann sonach insbesondere zur Erzeugung
von Steuerungsinformationen zur Steuerung des Betriebs wenigstens der oder der weiteren
Überführungseinrichtung zum reversiblen Überführen des bzw. wenigstens eines Flugkörpers
von der ersten in die zweite Position, oder umgekehrt, und/oder zum reversiblen Überführen
des wenigstens einen Steuerflächenelements von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition,
oder umgekehrt, eingerichtet sein. Die Steuerungseinrichtung kann insbesondere auch
eingerichtet sein, Steuerungsinformationen zur Realisierung von koordinierten Bewegungen
eines erwähnten Verschlusselements zwischen entsprechenden Stellungen und Bewegungen
des wenigstens eines Flugkörpers zum Überführen dieses zwischen der ersten Position
und der zweiten Position zu erzeugen. Die Steuerungseinrichtung kann entsprechende
Steuerungsinformationen z. B. auf Grundlage von rechnerbasiert oder manuell, d. h.
z. B. durch einen Nutzer der Trägerplattform, erzeugten Eingaben erfolgen.
[0031] Die Trägerplattform kann in allen Ausführungsformen auch als Trägerplattformsystem
bezeichnet bzw. erachtet werden. Insbesondere kann eine Kombination aus einer entsprechenden
Aufnahmeeinrichtung, wenigstens einem entsprechenden Flugkörper und wenigstens einer
entsprechenden Überführungseinrichtung als Trägerplattformsystem bezeichnet bzw. erachtet
werden.
[0032] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer zum Abschießen
oder Abwerfen eines Flugkörpers auf ein Ziel eingerichteten Trägerplattform, insbesondere
einer Trägerplattform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung.
[0033] Das Verfahren umfasst insbesondere die folgenden Schritte: Bereitstellen wenigstens
eines in einer, z. B. schachtartigen, Aufnahmeeinrichtung der bzw. einer Trägerplattform
aufnehmbaren oder aufgenommenen Flugkörpers, wobei an dem Flugkörper wenigstens ein
Steuerflächenelement angeordnet oder ausgebildet ist, welches reversibel in eine Betriebsposition
und in eine Nichtbetriebsposition überführbar ist; Überführen des Flugkörpers aus
einer innerhalb der Aufnahmeeinrichtung angeordneten ersten Position in eine außerhalb
der Aufnahmeeinrichtung angeordnete zweite Position, oder umgekehrt, wobei beim Überführen
des Flugkörpers von der ersten Position in die zweite Position das wenigstens eine
Steuerflächenelement von der Nichtbetriebsposition in die Betriebsposition überführt
wird, und/oder beim Überführen des Flugkörpers von der zweiten Position in die erste
Position das wenigstens eine Steuerflächenelement von der Betriebsposition in die
Nichtbetriebsposition überführt wird. Das Verfahren kann im Zusammenhang mit dem Überführen
des Flugkörpers von der ersten in die zweite Position, oder umgekehrt, und im Zusammenhang
mit dem Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements von der Nichtbetriebsposition
in die Betriebsposition, oder umgekehrt, reversibel ausgeführt werden. Sämtliche Ausführungen
im Zusammenhang mit der Trägerplattform gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung gelten
analog für das Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung und umgekehrt.
[0034] Im Rahmen des Verfahrens können verschiedene, insbesondere durch die Steuerungseinrichtung
implementierbare bzw. implementierte Abfragekriterien abgearbeitet werden, welche
nachfolgend beispielhaft erläutert werden:
Ausgehend von dem bzw. einem in der ersten Position befindlichen Flugkörper (Tragkonfiguration)
- dies kann gleichermaßen mit einem Stealth-Modus der Trägerplattform oder einer die
Trägerplattform umfassenden mobilen oder immobilen Einheit einhergehen -, können zunächst
ein Ziel betreffende Zieldaten bereitgestellt bzw. erzeugt werden. Hierauf basierend
kann die Trägerplattform in einem ein- oder mehrstufigen Prozess in einen Kampfbereitschafts-Modus
überführt werden.
[0035] Sobald die Trägerplattform sodann in einen Kampfbereitschafts-Modus überführt wird
bzw. ist, was z. B. durch einen automatisierten Eingriff einer Steuerungseinrichtung
der Trägerplattform oder einer anderen Einrichtung oder durch einen manuellen Eingriff
eines Nutzers der Trägerplattform, wie z. B. eines Piloten, initiiert werden kann,
kann die grundsätzliche Einsatzbereitschaft des abzuschießenden oder abzuwerfenden
Flugkörpers geprüft werden. Ist die grundsätzliche Einsatzbereitschaft des abzuschießenden
oder abwerfenden Flugkörpers gegeben, kann die Aufnahmeeinrichtung geöffnet und der
Flugkörper von der ersten Position in die zweite Position überführt werden, um die
Startkonfiguration des Flugkörpers herzustellen. Andernfalls kann eine Fehlerbehandlung
sowie gegebenenfalls eine Fehlerbehebung durchgeführt werden.
[0036] Die Herstellung der Startkonfiguration geht typischerweise mit einer Überführung
des wenigstens einen Steuerflächenelements in die Betriebsposition einher. In der
Startkonfiguration des Flugkörpers ist die Überführung des wenigstens einen Steuerflächenelements
in die Betriebsposition sonach abgeschlossen. Der Flugkörper kann in der Startkonfiguration
je nach konkreter Konfiguration eingerichtet sein, Ziele zu erfassen. Zudem kann der
Flugkörper in der Startkonfiguration verschossen oder abgeworfen werden. Die Herstellung
der Kampfbereitschaft ist damit abgeschlossen; der Flugkörper ist grundsätzlich kampfbereit.
[0037] Soll der in der Startkonfiguration befindliche kampfbereite Flugkörper aus welchen
Gründen auch immer nicht abgeschossen oder abgeworfen werden, kann der Stealth-Modus
durch Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements in die Nichtbetriebsposition
und Überführen des Flugkörpers in die erste Position wiederhergestellt werden. Derart
kann die ursprüngliche Tragkonfiguration wiederhergestellt werden.
[0038] Soll der in der Startkonfiguration befindliche Flugkörper tatsächlich abgeschossen
oder abgeworfen werden, wird auf Grundlage eines Launch-Kommandos eine Launch-Sequenz
abgearbeitet, welche in dem Abschuss oder Abwurf des Flugkörpers endet. Sollten sich
im Rahmen der Abarbeitung der Launch-Sequenz Fehler ergeben oder der Flugkörper aus
welchen Gründen auch immer nicht abgeschossen oder abgeworfen werden, kann der Stealth-Modus
in einem Sicherheitsprozess durch Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements
in die Nichtbetriebsposition und Überführen des Flugkörpers in die erste Position
wiederhergestellt werden.
[0039] Auch nach erfolgtem Abschuss oder Abwurf des Flugkörpers wird der Stealth-Modus der
Trägerplattform typischerweise wiederhergestellt, indem das wenigstens eine, insbesondere
schienenartige bzw. -förmige, Halterungselement (Startschiene) eingefahren und die
Aufnahmeeinrichtung verschlossen wird.
[0040] Die vorstehenden Vorgänge können selbstverständlich, insbesondere gleichzeitig, mit
mehreren Flugkörpern einer oder mehrerer Trägerplattformen ausgeführt werden.
[0041] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Fig. nochmals erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1, 2 je eine Prinzipdarstellung einer Trägerplattform gemäß einem Ausführungsbeispiel;
und
Fig. 3, 4 je ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb einer zum Abschießen oder
Abwerfen eines Flugkörpers auf ein Ziel eingerichteten Trägerplattform gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
[0042] Fig. 1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Trägerplattform 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
in einer Vorderansicht. Die Trägerplattform 1 ist zum Abschießen oder Abwerfen eines
unbemannten Flugkörpers 2, wie z. B. eines Lenkflugkörpers, auf ein Ziel eingerichtet.
Ersichtlich sind an dem Flugkörper 2 finnen- oder flügelartige Steuerflächenelemente
2.1 angeordnet oder ausgebildet.
[0043] Die Trägerplattform 1 kann an einer rein schematisch angedeuteten immobilen oder
mobilen Einheit 3, d. h. beispielsweise einem Land-, Luft- oder Wasserfahrzeug, angeordnet
oder ausgebildet sein kann. Insbesondere ist die Trägerplattform 1 an einem Luftfahrzeug,
d. h. einem Flugzeug, angeordnet oder ausgebildet.
[0044] Die Trägerplattform 1 umfasst eine behälter- oder schachtartige Aufnahmeeinrichtung
4 zur Aufnahme eines auf ein Ziel abschießbaren oder abwerfbaren Flugkörpers 2. Die
Aufnahmeeinrichtung 4 begrenzt bzw. definiert sonach eine durch ein behälter- oder
schachtartiges Aufnahmevolumen gegebene Aufnahmemöglichkeit zur Aufnahme eines entsprechenden
Flugkörpers 2. Die Aufnahmeeinrichtung 4 bzw. das Aufnahmevolumen kann auch als Waffenschacht
bezeichnet bzw. erachtet werden.
[0045] Die Trägerplattform 1 umfasst ferner eine der Aufnahmeeinrichtung 4 zugeordnete Überführungseinrichtung
5. Die Überführungseinrichtung 5 ist zum Überführen des Flugkörpers 2 aus einer in
Fig. 1 nicht dargestellten innerhalb der Aufnahmeeinrichtung 4 angeordneten ersten
Position des Flugkörpers 2 in eine in Fig. 1 dargestellte außerhalb der Aufnahmeeinrichtung
4 angeordnete zweite Position des Flugkörpers 2, oder umgekehrt, eingerichtet. Der
Flugkörper 2 lässt sich vermittels der Überführungseinrichtung 5 sonach in mehrere
bzw. zwischen mehreren Positionen überführen. In der ersten Position ist der Flugkörper
2, insbesondere vollständig innerhalb der Aufnahmeeinrichtung 4 angeordnet bzw. aufgenommen
und steht somit nicht über die Außenkontur der Trägerplattform 1 hervor, wodurch ein
Nichtbetriebszustand gegeben ist, in welchem der Flugkörper 2 nicht auf ein Ziel abschießbar
oder abwerfbar ist. In der in Fig. 1 gezeigten zweiten Position ist der Flugkörper
2, insbesondere vollständig, außerhalb der Aufnahmeeinrichtung 4 angeordnet und steht
somit, insbesondere vollständig, über die Außenkontur der Trägerplattform 1 hervor,
wodurch ein Betriebszustand gegeben ist, in welchem der Flugkörper 2 auf ein Ziel
abschießbar oder abwerfbar ist. Mithin kann mit dem bzw. wenigstens einem in der ersten
Position befindlichen Flugkörper 2 ein Stealth-Modus der Trägerplattform 1 und mit
dem bzw. wenigstens einem in der zweiten Position befindlichen Flugkörper 2 ein Abschuss-Modus
der Trägerplattform 1 implementiert werden. Das Überführen des Flugkörpers 2 zwischen
der ersten und zweiten Position erfolgt in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
beispielhaft durch ein Bewegen des Flugkörpers 2 in den durch den Doppelpfeil P1 angedeuteten
Richtungen.
[0046] Der Flugkörper 2 ist so konfiguriert, dass die Steuerflächenelemente 2.1 reversibel
in eine Betriebsposition und in eine Nichtbetriebsposition überführbar sind. Mit der
Betriebs- und der Nichtbetriebsposition der Steuerflächenelemente 2.1 ist gleichermaßen
der erwähnte Betriebs- und Nichtbetriebszustand des Flugkörpers 2 korreliert. Wenn
sich der Flugkörper 2 in der ersten Position befindet, sind die Steuerflächenelemente
2.1 entsprechend typischerweise in ihre Nichtbetriebsposition überführt bzw. können
nicht in diese überführt werden. Wenn sich der Flugkörper 2 in der zweiten Position
befindet, sind die Steuerflächenelemente 2.1 entsprechend typischerweise in ihre Betriebsposition
überführt bzw. können in diese überführt werden. Typischerweise ermöglichen nur die
in die Betriebsposition überführten Steuerflächenelemente 2.1 einen bestimmungsgemäß,
d. h. insbesondere kontrollierbaren, Abschuss des Flugkörpers 2 auf ein Ziel.
[0047] Die Trägerplattform 1 umfasst eine weitere Überführungseinrichtung 6, welche eingerichtet
ist, die Steuerflächenelemente 2.1, wie durch die Doppelpfeile P2 beispielhaft angedeutet,
beim Überführen des Flugkörpers 2 von der ersten Position in die zweite Position von
der Nichtbetriebsposition in die Betriebsposition zu überführen. Die Überführungseinrichtung
6 ist sonach eingerichtet, insbesondere funktional und/oder konstruktiv, auf den Flugkörper
2 einzuwirken, um die Steuerflächenelemente 2.1 im Rahmen eines Überführens des Flugkörpers
2 von der ersten Position in die zweite Position von der Nichtbetriebsposition in
die Betriebsposition zu überführen. Gleichermaßen ist die Überführungseinrichtung
6 eingerichtet, die Steuerflächenelemente 2.1 beim Überführen des Flugkörpers 2 von
der zweiten Position in die erste Position von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition
zu überführen. Die Überführungseinrichtung 6 ist sonach gleichermaßen eingerichtet,
insbesondere funktional und/oder konstruktiv, auf den Flugkörper 2 einzuwirken, um
die Steuerflächenelemente 2.1 im Rahmen eines Überführens des Flugkörpers 2 von der
zweiten Position in die erste Position von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition
zu überführen.
[0048] Das über die Überführungseinrichtungen 5, 6 mögliche Überführen des Flugkörpers 2
von der ersten in die zweite Position und der Steuerflächenelemente 2.1 von der Nichtbetriebsposition
in die Betriebsposition kann zumindest zeitweise gleichzeitig erfolgen. Mithin kann
das Überführen der Steuerflächenelemente 2.1 von der Nichtbetriebsposition in die
Betriebsposition zumindest zeitweise gleichzeitig mit dem Überführen des Flugkörpers
2 von der ersten in die zweite Position erfolgen; es können sonach z. B. zeitweise
kombinierte Bewegungsabläufe der Steuerflächenelemente 2.1 und des Flugkörpers 2 realisiert
werden. Analoges gilt für das Überführen des Flugkörpers 2 von der zweiten Position
in die erste Position und das Überführen der Steuerflächenelemente 2.1 von der Betriebsposition
in die Nichtbetriebsposition.
[0049] Die Abmessungen des Aufnahmevolumens der Aufnahmeeinrichtung 4 können den Abmessungen
des Flugkörpers 2 mit Steuerflächenelementen 2.1 in der Nichtbetriebsposition entsprechen.
Mithin können die Abmessungen des Aufnahmevolumens im Hinblick auf die Abmessungen
des Flugkörpers 2 mit Steuerflächenelementen 2.1 in der Nichtbetriebsposition gewählt
sein, sodass der für die Realisierung der Aufnahmeeinrichtung 4 erforderliche Bauraum
(deutlich) reduziert sein kann.
[0050] Aufgrund der reversiblen Überführungsmöglichkeit der Steuerflächenelemente 2.1 in
die Betriebs- und die Nichtbetriebsposition, und umgekehrt, ist gleichermaßen eine
Möglichkeit gegeben, auch das Überführen des Flugkörpers 2 zwischen der ersten und
der zweiten Position, und umgekehrt, reversibel zu gestalten. Diese Reversibilität
ermöglicht einerseits die angedeutete kompakte Ausführung der Aufnahmeeinrichtung
4, als deren Abmessungen im Hinblick auf die (im Vergleich reduzierten) Abmessungen
des Flugkörpers 2 mit in die Nichtbetriebsposition überführten Steuerflächenelementen
2.1 gewählt sein können. Andererseits ermöglicht diese Reversibilität ein, z. B. bei
einem Abbruch einer Abschusssequenz im Hinblick auf die Stealth-Eigenschaften der
Trägerplattform 1 zweckmäßiges, Rücküberführen des Flugkörpers 2 in die Aufnahmeeinrichtung
4, wodurch z. B. die Stealth-Eigenschaften der Trägerplattform 1 wiederhergestellt
werden können.
[0051] Das Überführen des Flugkörpers 2 von der ersten in die zweite Position, oder umgekehrt,
kann ein vorheriges Überführen eines der Aufnahmeeinrichtung 4 zugeordneten Verschlusselements
(optional, daher nicht gezeigt) von einer auch als Offenstellung bezeichenbaren ersten
Stellung, welche ein Überführen des Flugkörpers 2 von der ersten in die zweite Position,
oder umgekehrt, ermöglicht, in eine auch als Schließstellung bezeichenbare zweite
Stellung, welche ein Überführen des Flugkörpers 2 von der ersten in die zweite Position,
oder umgekehrt, nicht ermöglicht, erfordern. Mit anderen Worten kann die Aufnahmeeinrichtung
4, d. h. insbesondere eine eine Zugangsmöglichkeit in das Aufnahmevolumen der Aufnahmeeinrichtung
4 schaffende Aufnahmeöffnung, über Bewegungen eines, z. B. deckelartigen bzw. -förmigen,
Verschlusselements reversibel geöffnet und geschlossen werden. Durch einen Verschluss
der Aufnahmeeinrichtung 4 kann die Trägerplattform 1 gegebenenfalls in einen Stealth-Modus
überführt werden.
[0052] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Trägerplattform 1 eine
Halterungseinrichtung 7, welche zum Haltern des Flugkörpers 2 eingerichtet ist. Die
Halterungseinrichtung 7 kann, wie ebenso durch den Doppelpfeil P1 angedeutet, reversibel
in eine innerhalb der Aufnahmeeinrichtung 4 angeordnete erste Position und in eine
(weiter) außerhalb der Aufnahmeeinrichtung 4 angeordnete zweite Position bewegbar
sein. Die erste Position der Halterungseinrichtung 7 korreliert typischerweise mit
der ersten Position des Flugkörpers 2, die zweite Position der Halterungseinrichtung
7 korreliert typischerweise mit der zweiten Position des Flugkörpers 2. Die Halterungseinrichtung
7 kann wenigstens eine, z. B. (elektro)mechanische, Halterungsschnittstelle zur Halterung
des Flugkörpers 2 umfassen. Eine entsprechende Halterungsschnittstelle kann z. B.
durch wenigstens ein, insbesondere schienenartiges bzw. -förmiges, Halterungselement
gebildet sein bzw. ein solches umfassen. Ein entsprechendes Halterungselement kann
gegebenenfalls auch als Startschiene bezeichnet bzw. erachtet werden.
[0053] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Überführungseinrichtung 5
zum Überführen des Flugkörpers 2 von der ersten Position in die zweite Position, und
umgekehrt, seitens der Aufnahmeeinrichtung 4 angeordnet oder ausgebildet. Dagegen
ist die Überführungseinrichtung 6 zum Überführen der Steuerflächenelemente 2.1 von
einer Betriebsposition in eine Nichtbetriebsposition, oder umgekehrt, in dem Ausführungsbeispiel
seitens des Flugkörpers 2 angeordnet oder ausgebildet. Grundsätzlich kann jede Überführungseinrichtung
5, 6 gegebenenfalls auch mehrteilig ausgebildet sein, d. h. z. B. mehrere aufnahmeeinrichtungsseitig
und/oder flugkörperseitig angeordnete oder ausgebildete Überführungseinrichtungselemente
umfassen, welche eingerichtet sind, zum Überführen der Steuerflächenelemente 2.1 von
der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition, oder umgekehrt, zusammenzuwirken.
[0054] Unabhängig von deren jeweiliger Anordnung können die Überführungseinrichtungen 5,
6 als Antriebseinrichtungen ausgebildet sein oder eine solche umfassen. Eine entsprechende
Antriebseinrichtung kann eingerichtet sein, eine den Flugkörper 2 von der ersten Position
in die zweite Position, oder umgekehrt, überführende Antriebskraft zu erzeugen. Alternativ
oder ergänzend kann eine entsprechende Antriebseinrichtung eingerichtet sein, eine
die Steuerflächenelemente 2.1 von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition,
oder umgekehrt, überführende Antriebskraft zu erzeugen.
[0055] Eine entsprechende Antriebseinrichtung kann, wie in dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
beispielhaft dargestellt, mechanisch ausgebildet bzw. konfiguriert sein und entsprechend
zusammenwirkende mechanische Antriebselemente umfassen. Hierzu sind in dem in Fig.
2 gezeigten Ausführungsbeispiel als Beispiel für mechanische Antriebselemente eine
Seilzugkonstruktion 8 und über diese betätigbare Feder-Gelenkkonstruktionen 9 dargestellt.
Als Beispiel für Antriebselemente einer (elektro)motorischen Antriebseinrichtung können
Stellmotoren genannt werden.
[0056] Gleichermaßen sind hydraulische oder pneumatische Antriebseinrichtungen mit entsprechenden
hydraulischen oder pneumatischen Antriebselementen denkbar.
[0057] Anhand des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels ist ersichtlich, dass die zum
Überführen des Flugkörpers 2 von der ersten Position in die zweite Position, und umgekehrt,
eingerichtete Überführungseinrichtung 6 wandungsartige Überführungselemente 6.1, 6.2
umfassen kann, welche in der ersten Position des Flugkörpers 2, insbesondere rein
konstruktiv, auf die Steuerflächenelemente 2.1 wirken, wobei bzw. wodurch die Steuerflächenelemente
2.1 in der Nichtbetriebsposition gehalten werden. Die Überführungselemente 6.1, 6.2
können in der ersten Position des Flugkörpers 2 sonach, insbesondere rein konstruktiv,
so auf diesen wirken, dass die Steuerflächenelemente 2.1 nicht in die Betriebsposition
überführt werden können.
[0058] Die Überführungselemente 6.1, 6.2 können ferner beim Überführen des Flugkörpers 2
von der zweiten Position in die erste Position, insbesondere rein konstruktiv, auf
die Steuerflächenelemente 2.1 wirken, dass diese von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition
überführt werden. Die Überführungselemente 6.1, 6.2 wirken beim Überführen des Flugkörpers
2 von der zweiten Position in die erste Position auf die Steuerflächenelemente 2.1,
wobei bzw. wodurch diese von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition überführt
werden. In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel geht das Überführen der Steuerflächenelemente
2.1 von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition, und umgekehrt, mit einer
durch die Doppelpfeile P2 beispielhaft angedeuteten Schwenkbewegung einher.
[0059] Wie angedeutet, sind die Überführungselemente 6.1, 6.2 in dem in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel durch das Aufnahmevolumen der Aufnahmeeinrichtung 4 begrenzende
Wandungselemente gebildet. Ausgehend vom bzw. im in der ersten Position angeordneten
Zustand des Flugkörpers 2 stellen die Wandungselemente eine konstruktive Sperrmaßnahme
für das Überführen der Steuerflächenelemente 2.1 in die Betriebsposition dar, sodass
es nicht möglich ist, dass die Steuerflächenelemente 2.1 im in der ersten Position
angeordneten Zustand des Flugkörpers 2 in die Betriebsposition überführt werden. Ausgehend
vom in der zweiten Position angeordneten Zustand des Flugkörpers 2 stellen die Wandungselemente
beim Überführen des Flugkörpers 2 in die erste Position eine konstruktive Zwangsmaßnahme
für das Überführen der Steuerflächenelemente 2.1 in die Nichtbetriebsposition dar,
sodass es möglich ist, dass die Steuerflächenelemente 2.1 beim Überführen des Flugkörpers
2 in die erste Position zwangsläufig in die Nichtbetriebsposition überführt werden.
[0060] Der Flugkörper 2 kann ferner eine rein schematisch angedeutete Sicherungseinrichtung
10 umfassen, welche zum Sichern der Steuerflächenelemente 2.1 in der Betriebsposition
eingerichtet ist. Die Sicherungseinrichtung 10 kann je nach konkreter Konfiguration
der Steuerflächenelemente 2.1 insbesondere eingerichtet sein, z. B. mechanisch, hydraulisch,
oder pneumatisch, eine die Steuerflächenelemente 2.1 zumindest zeitweise in der Betriebsposition
sichernde Sicherungskraft zu erzeugen. Eine entsprechende Sicherung der Steuerflächenelemente
2.1 in der Betriebsposition kann insbesondere auf Grundlage eines von einer hardware-
und/oder softwaremäßig implementierten Steuerungseinrichtung 11 der Trägerplattform
1 erzeugten Sicherungssignals erfolgen. Die Erzeugung eines entsprechenden Sicherungssignals
kann auf Grundlage der Erzeugung eines einen tatsächlichen Abschuss des Flugkörpers
2 freigebenden Abschusssignals korrelieren.
[0061] An dieser Stelle ist unter Verweis auf das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel
zu ergänzen, dass die Steuerflächenelemente 2.1 jeweils mehrere in wenigstens einem
translatorischen und/oder rotatorischen Bewegungsfreiheitsgrad relativ zueinander
bewegbare Steuerflächenelementsegmente 2.1.1, 2.1.2, umfassen können. Die Steuerflächenelementsegmente
2.1.1, 2.1.2 können relativ zueinander in wenigstens eine Konfiguration bewegbar sein,
welche mit der Betriebsposition korreliert, und in relativ zueinander in wenigstens
eine weitere Konfiguration bewegbar sein, welche mit der Nichtbetriebsposition korreliert.
Bei einem Bewegungsfreiheitsgrad kann es sich z. B. um einen Klappbewegungsfreiheitsgrad,
einen Schwenkbewegungsfreiheitsgrad oder um einen Schiebebewegungsfreiheitsgrad handeln.
[0062] Wie erwähnt, umfasst die Trägerplattform 1 eine hardware- und/oder softwaremäßig
implementierte Steuerungseinrichtung 11. Die Steuerungseinrichtung 11 ist zur Erzeugung
von den Betrieb der Trägerplattform 1 und/oder deren Funktionskomponenten steuernden
Steuerungsinformationen eingerichtet. Die Steuerungseinrichtung 11 kann sonach insbesondere
zur Erzeugung von Steuerungsinformationen zur Steuerung des Betriebs der Überführungseinrichtungen
5, 6 zum reversiblen Überführen des Flugkörpers 2 von der ersten in die zweite Position,
oder umgekehrt, und/oder zum reversiblen Überführen der Steuerflächenelemente 2.1
von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition, oder umgekehrt, eingerichtet
sein. Die Steuerungseinrichtung 11 kann insbesondere auch eingerichtet sein, Steuerungsinformationen
zur Realisierung von koordinierten Bewegungen des erwähnten Verschlusselements zwischen
entsprechenden Stellungen und Bewegungen des Flugkörpers 2 zum Überführen dieses zwischen
der ersten Position und der zweiten Position zu erzeugen. Die Steuerungseinrichtung
11 kann entsprechende Steuerungsinformationen z. B. auf Grundlage von rechnerbasiert
oder manuell, d. h. z. B. durch einen Nutzer der Trägerplattform 1, erzeugten Eingaben
erfolgen.
[0063] Nachfolgend wird anhand des in Fig. 3 gezeigten Flussdiagramms ein erstes Ausführungsbeispiel
eines mit den in den Trägerplattformen 1 gemäß den in den Fig. 1, 2 gezeigten Ausführungsbeispielen
implementierbaren Verfahrens zum Betrieb einer zum Abschießen oder Abwerfen eines
Flugkörpers 2 auf ein Ziel eingerichteten Trägerplattform 1 erläutert:
Das Verfahren umfasst insbesondere die folgenden Schritte: Bereitstellen wenigstens
eines in einer schachtartigen Aufnahmeeinrichtung 4 der bzw. einer Trägerplattform
1 aufnehmbaren oder aufgenommenen Flugkörpers 2, wobei an dem Flugkörper 2 wenigstens
ein Steuerflächenelement 2.1 angeordnet oder ausgebildet ist, welches reversibel in
eine Betriebsposition und in eine Nichtbetriebsposition überführbar ist (Schritt S1);
Überführen des Flugkörpers 2 aus einer innerhalb der Aufnahmeeinrichtung 4 angeordneten
ersten Position in eine außerhalb der Aufnahmeeinrichtung 4 angeordnete zweite Position,
oder umgekehrt, wobei beim Überführen des Flugkörpers 2 von der ersten Position in
die zweite Position das wenigstens eine Steuerflächenelement 2.1 von der Nichtbetriebsposition
in die Betriebsposition überführt wird (Schritt S2), und/oder beim Überführen des
Flugkörpers 2 von der zweiten Position in die erste Position das wenigstens eine Steuerflächenelement
2.1 von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition überführt wird (Schritt
S2).
[0064] Das Verfahren kann im Zusammenhang mit dem Überführen des Flugkörpers 2 von der ersten
in die zweite Position, oder umgekehrt, und im Zusammenhang mit dem Überführen des
wenigstens einen Steuerflächenelements 2.1 von der Nichtbetriebsposition in die Betriebsposition,
oder umgekehrt, reversibel ausgeführt werden.
[0065] Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Betrieb einer zum Abschießen
oder Abwerfen eines Flugkörpers 2 auf ein Ziel eingerichteten Trägerplattform 1 wird
im Folgenden im Zusammenhang mit Fig. 4 erläutert:
Anhand des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 4 soll exemplarisch erläutert werden, dass
im Rahmen des Verfahrens verschiedene, insbesondere durch die Steuerungseinrichtung
11 implementierbare bzw. implementierte Abfragekriterien abgearbeitet werden können:
Durch den Kasten 12 ist angedeutet, dass ausgehend von dem bzw. einem in der ersten
Position befindlichen Flugkörper 1 (Tragkonfiguration) - dies kann gleichermaßen mit
einem Stealth-Modus der Trägerplattform 1 oder einer die Trägerplattform 1 umfassenden
mobilen oder immobilen Einheit einhergehen - zunächst ein Ziel betreffende Zieldaten
bereitgestellt bzw. erzeugt werden können. Hierauf basierend kann die Trägerplattform
1 in einem ein- oder mehrstufigen Prozess in einen Kampfbereitschafts-Modus überführt
werden.
[0066] Sobald die Trägerplattform 1 sodann in einen Kampfbereitschafts-Modus überführt wird
bzw. ist, was z. B. durch einen automatisierten Eingriff der Steuerungseinrichtung
11 der Trägerplattform 1 oder einer anderen Einrichtung oder durch einen manuellen
Eingriff eines Nutzers der Trägerplattform 1, wie z. B. eines Piloten, initiiert werden
kann, kann die grundsätzliche Einsatzbereitschaft des abzuschießenden oder abzuwerfenden
Flugkörpers 2 geprüft werden (vgl. Kasten 13). Ist die grundsätzliche Einsatzbereitschaft
des abzuschießenden oder abwerfenden Flugkörpers 2 gegeben, kann die Aufnahmeeinrichtung
4, wie durch die Kästen 16 und 17 angedeutet, geöffnet (Kasten 16) und der Flugkörper
2 von der ersten Position in die zweite Position überführt werden (Kasten 17), um
die Startkonfiguration des Flugkörpers 1 herzustellen. Ferner kann das wenigstens
eine Steuerflächenelement 2.1 in seine Betriebsposition überführt werden (Kasten 18).
Andernfalls kann, wie durch den Kasten 15 angedeutet, eine Fehlerbehandlung sowie
gegebenenfalls eine Fehlerbehebung durchgeführt werden.
[0067] Die Herstellung der durch den Kasten 14 angedeuteten Startkonfiguration des Flugkörpers
2 geht, wie durch die Kästen 16 - 18 angedeutet, wie erwähnt, typischerweise auch
mit einer Überführung des wenigstens einen Steuerflächenelements 2.1 in die Betriebsposition
einher (vgl. Kasten 18). In der Startkonfiguration des Flugkörpers 2 ist die Überführung
des wenigstens einen Steuerflächenelements 2.1 in die Betriebsposition sonach abgeschlossen.
Der Flugkörper 2 kann in der Startkonfiguration je nach konkreter Konfiguration eingerichtet
sein, Ziele zu erfassen. Zudem kann der Flugkörper 2 in der Startkonfiguration verschossen
oder abgeworfen werden. Die Herstellung der Kampfbereitschaft (vgl. Kasten 19) ist
damit abgeschlossen; der Flugkörper 2 ist grundsätzlich kampfbereit.
[0068] Soll der in der Startkonfiguration befindliche kampfbereite Flugkörper 2 (vgl. Kasten
19) aus welchen Gründen auch immer nicht abgeschossen oder abgeworfen werden, kann
der Stealth-Modus durch Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements 2.1
in die Nichtbetriebsposition und Überführen des Flugkörpers 2 in die erste Position
wiederhergestellt werden. Derart kann die ursprüngliche Tragkonfiguration wiederhergestellt
werden (vgl. Kasten 20).
[0069] Soll der in der Startkonfiguration befindliche Flugkörper 2 tatsächlich abgeschossen
oder abgeworfen werden, wird auf Grundlage eines Launch-Kommandos eine Launch-Sequenz
abgearbeitet bzw. durchgeführt (vgl. Kasten 21), welche in dem Abschuss bzw. Abwurf
des Flugkörpers 2 endet. Sollten sich im Rahmen der Abarbeitung der Launch-Sequenz
Fehler ergeben oder der Flugkörper 2 aus welchen Gründen auch immer nicht abgeschossen
oder abgeworfen werden, kann der Stealth-Modus in einem Sicherheitsprozess (vgl. Kasten
22) durch Überführen des wenigstens einen Steuerflächenelements 2.1 in die Nichtbetriebsposition
und Überführen des Flugkörpers 2 in die erste Position wiederhergestellt werden.
[0070] Auch nach erfolgtem Abschuss oder Abwurf des Flugkörpers 2 wird der Stealth-Modus
der Trägerplattform 1 typischerweise wiederhergestellt, indem das wenigstens eine,
insbesondere schienenartige bzw. -förmige, Halterungselement (Startschiene) eingefahren
(vgl. Kasten 23) und die Aufnahmeeinrichtung 4 verschlossen wird (vgl. Kasten 24).
Der Stealth-Modus ist damit in Kasten 25 wiederhergestellt.
[0071] Die vorstehend im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 beispielhaft
beschriebenen Vorgänge können selbstverständlich, insbesondere gleichzeitig, mit mehreren
Flugkörpern 1 einer oder mehrerer Trägerplattformen 1 ausgeführt werden.
[0072] Die in den einzelnen Ausführungsbeispielen gezeigten Vorteile, Einzelheiten und Merkmale
sind beliebig untereinander austauschbar, miteinander kombinierbar und aufeinander
übertragbar.
Bezugszeichenliste
[0073]
- 1
- Trägerplattform
- 2
- Flugkörper
- 2.1
- Steuerflächenelement
- 2.1.1
- Steuerflächenelementsegment
- 2.1.2
- Steuerflächenelementsegment
- 3
- Einheit
- 4
- Aufnahmeeinrichtung
- 5
- Überführungseinrichtung
- 6
- Überführungseinrichtung
- 6.1
- Überführungselement
- 6.2
- Überführungselement
- 7
- Halterungseinrichtung
- 8
- Seilzugkonstruktion
- 9
- Feder-Gelenkkonstruktion
- 10
- Sicherungseinrichtung
- 11
- Steuerungseinrichtung
- 12 - 25
- Kasten
- P1
- Doppelpfeil
- P2
- Doppelpfeil
1. Trägerplattform (1) zum Abschießen oder Abwerfen eines unbemannten Flugkörpers (2)
auf ein Ziel,
gekennzeichnet durch
eine schachtartige Aufnahmeeinrichtung (4) zur Aufnahme wenigstens eines auf ein Ziel
abschießbaren oder abwerfbaren Flugkörpers (2), wobei an dem Flugkörper (2) wenigstens
ein Steuerflächenelement (2.1) angeordnet oder ausgebildet ist, welches reversibel
in eine Betriebsposition und in eine Nichtbetriebsposition überführbar ist, eine der
Aufnahmeeinrichtung (4) zugeordnete Überführungseinrichtung (5), welche zum Überführen
des oder eines Flugkörpers (2) aus einer innerhalb der schachtartigen Aufnahmeeinrichtung
(4) angeordneten ersten Position in eine außerhalb der schachtartigen Aufnahmeeinrichtung
(4) angeordnete zweite Position, oder umgekehrt, eingerichtet ist, wobei
die oder eine weitere Überführungseinrichtung (6) eingerichtet ist, das wenigstens
eine Steuerflächenelement (2.1) beim Überführen des oder eines Flugkörpers (2) von
der ersten Position in die zweite Position von der Nichtbetriebsposition in die Betriebsposition
zu überführen, und/oder
die oder eine weitere Überführungseinrichtung (6) eingerichtet ist, das wenigstens
eine Steuerflächenelement (2.1) beim Überführen des oder eines Flugkörpers (2) von
der zweiten Position in die erste Position von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition
zu überführen.
2. Trägerplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die schachtartige Aufnahmeeinrichtung (4) ein schachtartiges Aufnahmevolumen definiert,
dessen Abmessungen den Abmessungen des oder eines Flugkörpers (2) mit dem wenigstens
einen Steuerflächenelement (2.1) in der Nichtbetriebsposition entsprechen.
3. Trägerplattform nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Halterungseinrichtung (7), welche zum Haltern des oder eines Flugkörpers (2)
eingerichtet ist, wobei die Halterungseinrichtung (7) in eine innerhalb der schachtartigen
Aufnahmeeinrichtung (4) angeordnete erste Position und in eine weiter außerhalb der
schachtartigen Aufnahmeeinrichtung (4) angeordnete zweite Position bewegbar ist.
4. Trägerplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die oder die weitere Überführungseinrichtung (6) als Antriebseinrichtung ausgebildet
ist oder eine solche umfasst, welche eingerichtet ist, eine das wenigstens eine Steuerflächenelement
(2.1) von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition, oder umgekehrt, überführende
Antriebskraft zu erzeugen.
5. Trägerplattform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die oder die weitere Antriebseinrichtung an oder in der schachtartigen Aufnahmeeinrichtung
(4) und/oder an oder in dem jeweiligen Flugkörper (2) angeordnet oder ausgebildet
sein.
6. Trägerplattform nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung als mechanische und/oder motorische Antriebseinrichtung ausgebildet
ist oder eine solche umfasst.
7. Trägerplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungseinrichtung (6) wenigstens ein Überführungselement (6.1, 6.2) umfasst,
welches in der ersten Position des Flugkörpers (2) auf das wenigstens eine Steuerflächenelement
(2.1) wirkt, wobei das wenigstens eine Steuerflächenelement (2.1) in der Nichtbetriebsposition
gehalten wird.
8. Trägerplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungseinrichtung (6) wenigstens ein Überführungselement (6.1, 6.2) umfasst,
welches beim Überführen des Flugkörpers (2) von der zweiten Position in die erste
Position auf das wenigstens eine Steuerflächenelement (2.1) wirkt, dass dieses von
der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition überführt wird.
9. Trägerplattform nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Überführungselement (6.1, 6.2) durch eine einen schachtartigen
Aufnahmeraum der Aufnahmeeinrichtung (4) begrenzendes Wandungselement gebildet ist
oder ein solches umfasst.
10. Trägerplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine das wenigstens eine Steuerflächenelement (2.1) in der Betriebsposition sichernde
Sicherungseinrichtung (10).
11. Trägerplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Steuerflächenelement (2.1) mehrere in wenigstens einem translatorischen
und/oder rotatorischen Bewegungsfreiheitsgrad relativ zueinander bewegbare Steuerflächenelementsegmente
(2.1.1, 2.1.2) umfasst, wobei die Steuerflächenelementsegmente (2.1.1, 2.1.2) in wenigstens
eine Konfiguration relativ zueinander bewegbar sind, welche mit der Betriebsposition
korreliert, und in wenigstens eine Konfiguration relativ zueinander bewegbar sind,
welche mit der Nichtbetriebsposition korreliert.
12. Trägerplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuerungseinrichtung (11) zur Steuerung des Betriebs wenigstens der oder der
weiteren Überführungseinrichtung (5, 6) zum Überführen des Flugkörpers (2) von der
ersten in die zweite Position, oder umgekehrt, und/oder zum Überführen des wenigstens
einen Steuerflächenelements (2.1) von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition,
oder umgekehrt.
13. Trägerplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie an einer immobilen oder mobilen Einheit (3), insbesondere einem Land-, Luft-
oder Wasserfahrzeug, angeordnet oder ausgebildet ist.
14. Trägerplattform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die der Aufnahmeeinrichtung (4) zugeordnete Überführungseinrichtung (5) zum reversiblen
Überführen des oder eines Flugkörpers (2) aus der innerhalb der schachtartigen Aufnahmeeinrichtung
(4) angeordneten ersten Position in die außerhalb der schachtartigen Aufnahmeeinrichtung
(4) angeordnete zweite Position, oder umgekehrt, eingerichtet ist.
15. Verfahren zum Betrieb einer zum Abschießen oder Abwerfen eines Flugkörpers (2) auf
ein Ziel eingerichteten Trägerplattform (1), insbesondere einer Trägerplattform (1)
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines in einer schachtartigen Aufnahmeeinrichtung (4) der Trägerplattform
(1) aufnehmbaren oder aufgenommenen Flugkörpers (2), wobei an dem Flugkörper (2) wenigstens
ein Steuerflächenelement (2.1) angeordnet oder ausgebildet ist, welches reversibel
in eine Betriebsposition und in eine Nichtbetriebsposition überführbar ist,
- Überführen des Flugkörpers (2) aus einer innerhalb der schachtartigen Aufnahmeeinrichtung
(4) angeordneten ersten Position in eine außerhalb der schachtartigen Aufnahmeeinrichtung
(4) angeordnete zweite Position, oder umgekehrt, wobei beim Überführen des Flugkörpers
(2) von der ersten Position in die zweite Position das wenigstens eine Steuerflächenelement
(2.1) von der Nichtbetriebsposition in die Betriebsposition überführt wird, und/oder
beim Überführen des Flugkörpers (2) von der zweiten Position in die erste Position
das wenigstens ein Steuerflächenelement (2.1) von der Betriebsposition in die Nichtbetriebsposition
überführt wird.