[0001] Die Erfindung betrifft eine Testvorrichtung zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern
und/oder zwei Rotorblattsegmenten für eine Windenergieanlage, ein Verfahren zum zeitgleichen
Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten für eine Windenergieanlage,
ein Verfahren zum Testen eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments für eine
Windenergieanlage sowie die Verwendung einer Testvorrichtung zum Testen eines Rotorblatts
und/oder eines Rotorblattsegments für eine Windenergieanlage und/oder zum zeitgleichen
Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten für eine Windenergieanlage.
[0002] Der Trend zu immer größeren Windenergieanlagen mit steigender Nennleistung führt
auch zu immer größeren bzw. längeren Rotorblättern. Mit zunehmender Größe bzw. Länge
sind die Rotorblätter größerer Windenergieanlagen auch größeren statischen und dynamischen
Belastungen ausgesetzt.
[0003] Bei der Entwicklung von Rotorblättern für Windenergieanlagen sind neben der Modellierung
der Rotorblätter häufig auch Tests erforderlich, die sowohl Tests mit statischen (Extrem-)Lasten
als auch mit zyklischen oder dynamischen Ermüdungslasten umfassen. Dabei werden die
Rotorblätter in der Regel an Testständen getestet, um festzustellen, ob ihre Ermüdungsfestigkeit
und/oder ihre sonstigen Eigenschaften für die vorgesehene Lebensdauer ausreichen.
Die Prüfung von Rotorblättern dient insbesondere auch dazu, zu überprüfen, ob die
im Blatt verwendeten Materialien und deren Verbindung sicher, zuverlässig und tragfähig
sind (z. B. ob sich die zur Herstellung eines Blattes verwendeten (Faser-)Schichten
nicht trennen (d. h. keine Delamination auftritt) oder ob die Holmgurte ausreichend
tragfähig sind) und/oder ob das Blatt bei wiederholter und/oder extremer Belastung
nicht bricht.
[0004] Diese Tests, die vor dem Einsatz und insbesondere vor einer Serienreife von Rotorblättern
durchgeführt werden, können die Umsetzung einer neuen Rotorblattkonstruktion erheblich
verzögern und verteuern. Eine weitere Herausforderung ist, dass auch die Testausrüstung
teuer in der Anschaffung und im Betrieb ist, was ebenfalls die Kosten für Rotorblätter
und Windenergieanlagen erhöht. Insbesondere sind derzeit verfügbare Prüfstände nicht
für Tests von Rotorblättern mit einer Länge von über 70 m, über 80 m, über 90 m oder
über 100 m geeignet. Ein Ausbau derzeitiger Prüfstände zum Testen von Rotorblättern
mit einer Länge von über 70 m, über 80 m, über 90 m oder über 100 m würde - sofern
überhaupt realisierbar - zu extrem hohen Investitionskosten führen, die die Wirtschaftlichkeit
der Umsetzung in Frage stellen. Die
US 8,677,827 B2 beschreibt Mehrachsen-Freiheitsgrad-Blattprüfsysteme, die eine Anregung der Basis
nutzen, um eine effizientere Ermüdungsprüfung von Windturbinenblättern zu ermöglichen.
Allerdings sind weitere Verbesserungen wünschenswert.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bestehende Nachteile zu verringern
oder zu beseitigen und/oder eine verbesserte Lösung und/oder eine Lösung für einen
breiteren Anwendungsbereich, insbesondere für Rotorblätter mit einer Länge von über
70 m, über 80 m, über 90 m oder über 100 m bereitzustellen. Es ist insbesondere eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Testvorrichtung zum zeitgleichen
Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten für eine Windenergieanlage,
ein verbessertes Verfahren zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder
zwei Rotorblattsegmenten für eine Windenergieanlage, ein verbessertes Verfahren zum
Testen eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments für eine Windenergieanlage
sowie die Verwendung einer Testvorrichtung zum Testen eines Rotorblatts und/oder eines
Rotorblattsegments für eine Windenergieanlage und/oder zum zeitgleichen Testen von
zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten für eine Windenergieanlage bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Testvorrichtung zum zeitgleichen
Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten für eine Windenergieanlage,
umfassend ein erstes Adapterelement zur Befestigung eines ersten Rotorblatts oder
Rotorblattsegments daran, ein zweites Adapterelement zur Befestigung eines zweiten
Rotorblatts oder Rotorblattsegments daran, eine Tragkonstruktion, an der das erste
und zweite Adapterelement befestigt sind, eine Anregungsvorrichtung, die ausgebildet
ist, eine statische und/oder zyklische Belastung auf das erste und/oder zweite Rotorblatt
oder Rotorblattsegment aufzubringen, wobei das erste und das zweite Adapterelement
miteinander verbunden sind.
[0008] Wie noch beschrieben wird, ist die Tragkonstruktion vorzugsweise auf einem Fundament,
das auch als Testplattform bezeichnet werden kann, angeordnet.
[0009] Die beiden Rotorblätter und/oder Rotorblattsegmente werden an zwei Adapterelementen
befestigt, die wiederum gegeneinander und mit der Tragkonstruktion, insbesondere gelenkig,
verbunden sind. Diese Testvorrichtung ermöglicht es somit, zwei Rotorblätter und/oder
Rotorblattsegmente aneinander zu befestigen, insbesondere über eine Verbindung von
deren Flanschen mit den Adapterelementen und der Verbindung der Adapterelemente miteinander,
und gemeinsam zu testen. Die hier beschriebene Anordnung kann auch als "Rücken-an-Rücken-Anordnung"
von zwei Rotorblättern (insbesondere in einer Reihe) bezeichnet werden.
[0010] Im Testbetrieb liegt durch die Anordnung der beiden Rotorblätter und/oder Rotorblattsegmente
gegeneinander und deren Befestigung aneinander daher der Großteil der in der Tragkonstruktion
und/oder im Fundament auftretenden Belastungen nur noch in Form von Vertikalkräften
und/oder Horizontalkräften vor und nicht mehr in Form von Biegemomenten.
[0011] Dabei können die Rotorblätter sowohl auf Ermüdung mit einer, vorzugsweise synchronen,
Eigenfrequenzschwingung als auch mit quasi-statischen Extremlasten getestet werden.
[0012] Mit der hier beschriebenen Lösung sind ferner sowohl Innenprüfungen (z.B. in einer
Halle) und Außenprüfungen (z.B. unter freiem Himmel) möglich. Ferner sind Mischformen
möglich, bei denen nur ein Teil des Testaufbaus, z.B. die Testvorrichtung, ganz oder
teilweise abgedeckt und/oder gegen Witterungseinflüsse geschützt ist.
[0013] Beim Testen der hier vorliegenden Rotorblätter mit einer Länge von über 70 m, über
80 m, über 90 m oder über 100 m können ganze Rotorblätter getestet werden oder aber
Rotorblattsegmente, wobei ein Rotorblattsegment vorzugsweise einen Bereich von 30%
bis 99%, vorzugsweise einen Bereich von mindestens 60% oder mindestens 80%, der Gesamtlänge
des Rotorblatts umfasst, insbesondere von der Blattwurzel an. Das Testen von Rotorblattsegmenten
hat den Vorteil, die Dimensionen des Gesamtprüfaufbaus sowie die Durchbiegungen des
Rotorblattsegments (insbesondere an der Spitze) zu reduzieren, was zu einer geringeren
erforderlichen Hallenhöhe (sofern der Test nicht draußen durchgeführt wird) und zu
einer geringeren erforderlichen Anregungsenergie führt, da die Luftdämpfung viel geringer
ist, und somit auch weniger teure Anregungsvorrichtungen zum Einsatz kommen können.
[0014] Wenn im Folgenden von einem Rotorblatt oder Rotorblättern die Rede ist, gilt das
gleiche entsprechend auch für ein Rotorblattsegment oder Rotorblattsegmente.
[0015] Als Längsachse eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments wird hier die
Blattachse verstanden, die in einer Richtung orthogonal zur Blattflanschebene durch
den Mittelpunkt des ringförmigen Blattflansches verläuft.
[0016] Durch die Verbindung der Rotorblätter miteinander können die beim Test, insbesondere
beim Ermüdungstest, auftretenden Biegemomente zwischen den beiden Rotorblättern, insbesondere
an deren Flanschende, größtenteils aufgehoben bzw. ,kurzgeschlossen` werden und müssen
nicht mehr über die Tragkonstruktion abgeleitet werden. Dies ermöglicht eine größtenteils
momentenfreie Lagerung der Tragkonstruktion, da im Wesentlichen nur noch Vertikalkräfte
und/oder Horizontalkräfte übertragen werden müssen, und die auftretenden, zu übertragenden
und in ein Fundament einzuleitenden Biegemomente auf ein Minimum oder zumindest signifikant
reduziert werden. Auf diese Weise ist eine Reduktion der für den Teststand benötigten
Test-Hardware und des erforderlichen Fundaments auf ein Minimum möglich, was ebenfalls
deutlich geringere Investitionskosten bedeutet.
[0017] Die hier beschriebene Lösung ermöglicht somit eine Testvorrichtung, die deutlich
kostengünstiger umzusetzen ist und daher deutlich geringere Investitionskosten bedeutet.
So betragen die Investitionskosten für eine hier beschriebene Testvorrichtung nur
etwa 10-20% und die Zeit von der Planung bis zur Inbetriebnahme nur etwa 50% der Investitionskosten
und erforderlichen Zeit bei auf konventionellen Testverfahren beruhenden Testvorrichtungen.
[0018] Die Erfindung beruht unter anderem auf der Erkenntnis, dass der bisherige Testaufbau
mit der Befestigung eines Rotorblatts mit dem Blattflansch an einer steifen Stahl-
oder (Stahl-)Betonstruktur immer eine Belastung des Teststands mit den vollen Flanschbiegemomenten
bedeutete. Die Ableitung dieser Biegemomente über die Tragkonstruktion in das Fundament
in Kombination mit einer zyklischen Ermüdungsbelastung erfordert eine sehr massive
Konstruktion mit hohen Investitionskosten (teilweise mit Baukosten pro Prüfstand zwischen
15-20 Mio. E) und langer Bauzeit.
[0019] Die Testvorrichtung ist vorzugsweise ausgebildet, Rotorblätter und/oder Rotorblattsegmente
in verschiedenen Richtungen zu testen, insbesondere in Schlagrichtung (Verformung/Belastung
in Windrichtung bei Anlagenbetrieb, auch als "flapwise" bezeichnet) und/oder in Schwenkrichtung
(Verformung/Belastung in Rotorebene (der Windenergieanlage), auch als "lead-lag-wise"
bezeichnet) und/oder "edge-wise" und/oder "flat-wise" (dies sind die lokalen (auf
den Radius des Rotorblattes) bezogenen Richtungen entsprechend des aerodynamischen
Systems bezogenen Achsen: edge-wise ist die Sehnen- ("cord") Richtung des jeweiligen
Profils, flat-wise 90° dazu) bezeichnet. Vorzugsweise ist die Testvorrichtung ausgebildet
für Tests im ersten und/oder zweiten Eigenmode des Rotorblatts bzw. Rotorblattsegments
oder der Rotorblätter bzw. der Rotorblattsegmente, vorzugsweise jeweils inkl. von
mitschwingenden Komponenten, wie z.B. der Lastsattel, was vorzugsweise der (vorzugsweise
eingesetzten) Testrichtungen "Schlag- und Schwenkrichtung" entspricht. Vorzugsweise
werden diese Tests, z.B. als zwei einachsige Tests, nacheinander durchgeführt. Um
die typische Lebensdauer eines Rotorblattes zu simulieren, kann ein Ermüdungstest
beispielsweise eine Million bis zehn Millionen oder mehr Last- oder Ermüdungszyklen
beinhalten, die für jede getestete Richtung drei bis zwölf Monate oder länger dauern
können. Vorzugsweise ist die Testvorrichtung ausgebildet für kombinierte (zeitgleiche)
Tests von Schlag-und Schwenkrichtung.
[0020] Die auf das Rotorblatt in einer bestimmten Richtung ausgeübte Last kann zeitinvariant
oder statisch sein. Statische Belastungen sind vorteilhaft, um die Steifigkeit und
Bruchfestigkeit des Rotorblatts zu bewerten. Alternativ kann die Belastung zeitlich
variieren; in diesem Fall kann die Belastung als "zyklisch" bezeichnet werden. Zyklische
Belastungen sind vorteilhaft, um die Ermüdungsfestigkeit des Rotorblatts zu bewerten.
[0021] Die über die Anregungsvorrichtung aufgebrachten Lasten werden in der Regel in einer
ersten und einer zweiten Richtung und mit einer ersten und einer zweiten Frequenz
aufgebracht, z. B. mit unterschiedlichen Frequenzen, die den Resonanzfrequenzen bzw.
Eigenfrequenzen des Prüfgegenstandes entsprechen können oder nicht. Die erste Richtung
und die zweite Richtung verlaufen vorzugsweise quer zueinander und können vorzugsweise
orthogonal sein.
[0022] Gerade bei der Anregung des Blattes in seiner ersten oder zweiten Eigenfrequenz,
um eine Ermüdungsbelastung aufzubringen, werden die zyklischen Flanschmomente von
sehr langen Blättern extrem hoch, wodurch eine sehr massive und damit teure Haltekonstruktion
des Rotorblattes notwendig wird, und wie erwähnt, zu außerordentlich hohen Investitionskosten
führt. Diesbezüglich weist die hier beschriebene Testvorrichtung deutliche Vorteile
auf.
[0023] Im Vergleich mit existierenden Lösungen übersteigt in der hier beschriebenen Lösung
vorzugsweise die abhebende Querkraft an den Rotorblattflanschen auch die Eigengewichtskraft
der Tragkonstruktion nicht oder nur geringfügig, so dass ein Abheben nicht zu erwarten
ist bzw. durch leichtes Ballastieren verhindert werden kann.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste und zweite
Adapterelement um eine gemeinsame Drehachse drehbar an der Tragkonstruktion befestigt
sind. Vorzugsweise ist die gemeinsame Drehachse, insbesondere im Testbetrieb, im Wesentlichen
orthogonal zu Längsachsen von im Testbetrieb an dem ersten und/oder zweiten Adapterelement
befestigten Rotorblättern und/oder Rotorblattsegmenten ausgerichtet.
[0025] Beispielsweise kann die gemeinsame Drehachse, insbesondere im Testbetrieb, horizontal
oder vertikal ausgerichtet sein. Ferner vorzugsweise kann die gemeinsame Drehachse
verstellbar, insbesondere zwischen einer, insbesondere im Testbetrieb, horizontalen
Position und einer, insbesondere im Testbetrieb, vertikalen Position verstellbar,
ausgebildet sein.
[0026] Dies ist insbesondere bevorzugt, um Tests in unterschiedlichen Richtungen durchführen
zu können.
[0027] Es ist ferner bevorzugt, dass die Tragkonstruktion ausgebildet ist, Querkräfte, insbesondere
vertikale Kräfte und/oder horizontale Kräfte, und Biegemomente aufzunehmen, wobei
das Verhältnis der von der Tragkonstruktion aufnehmbaren Biegemomente in kNm zu den
von der Tragkonstruktion aufnehmbaren Querkräften in kN vorzugsweise maximal 15 beträgt,
insbesondere maximal 10, maximal 5, oder maximal 3,5.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Testvorrichtung
ein Fundament umfasst, wobei das Fundament ausgebildet ist, Querkräfte, insbesondere
vertikale Kräfte und/oder horizontale Kräfte, und Biegemomente aufzunehmen, wobei
das Verhältnis der von der Tragkonstruktion aufnehmbaren Biegemomente in kNm zu den
von der Tragkonstruktion aufnehmbaren Querkräften in kN vorzugsweise maximal 15 beträgt,
insbesondere maximal 10, maximal 5, oder maximal 3,5.
[0029] Ferner ist bevorzugt, dass die Anbindung zwischen Tragkonstruktion und Fundament
ausgebildet ist, Querkräfte, insbesondere vertikale Kräfte und/oder horizontale Kräfte,
und Biegemomente aufzunehmen, wobei das Verhältnis der von der Tragkonstruktion aufnehmbaren
Biegemomente in kNm zu den von der Tragkonstruktion aufnehmbaren Querkräften in kN
vorzugsweise maximal 15 beträgt, insbesondere maximal 10, maximal 5, oder maximal
3,5.
[0031] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste und das zweite
Adapterelement zueinander einen Winkel von 0° bis 40°, insbesondere von 0° bis 10°,
einschließen. Eine bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass das erste
Adapterelement zur Vertikalen einen Winkel von 0° bis 20°, insbesondere von 0° bis
5°, einschließt, und/oder das zweite Adapterelement zur Vertikalen einen Winkel von
0° bis 20°, insbesondere von 0° bis 5°, einschließt.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Längsachse des ersten
Rotorblatts oder Rotorblattsegments und die Längsachse des zweiten Rotorblatts oder
Rotorblattsegments zueinander einen Winkel von 180° bis 140°, insbesondere von 180°
bis 170°, einschließen. Ferner ist bevorzugt, dass die Längsachse des ersten Rotorblatts
oder Rotorblattsegments zur Horizontalen einen Winkel von 0° bis 20°, insbesondere
von 0° bis 5°, einschließt, und/oder die Längsachse des zweiten Rotorblatts oder Rotorblattsegments
zur Horizontalen einen Winkel von 0° bis 20°, insbesondere von 0° bis 5°, einschließt.
[0033] Ferner ist vorzugsweise vorgesehen, dass das erste Adapterelement als Adapterplatte
ausgebildet ist und/oder dass das zweite Adapterelement als Adapterplatte ausgebildet
ist. Plattenförmige Adapterelemente können gut sowohl mit den Rotorblattflanschen
als auch miteinander und mit der Tragkonstruktion verbunden werden.
[0034] Vorzugsweise sind das erste Adapterelement und das zweite Adapterelement direkt mit
Spannankern miteinander und mit der Tragkonstruktion verbunden. Dies ermöglicht eine
besonders einfache Lösung mit entsprechenden Vorteilen hinsichtlich der Kosten.
[0035] Ferner sind vorzugsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Adapterelement ein,
zwei oder mehrere Abstandshalter angeordnet. Der oder die Abstandshalter ist bzw.
sind beispielsweise als rohrförmige Abstandshalter ausgebildet und/oder ausgebildet
zur Aufnahme von hohen Druckkräften.
[0036] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Testvorrichtung
demontierbar und/oder transportabel ausgebildet ist. Die Testvorrichtung kann daher
auch als mobil bezeichnet werden.
[0037] Die hier beschriebene Lösung mit ihren im Vergleich zu existierenden Lösungen relativ
kleinen und/oder leichten Komponenten ermöglicht diese Ausgestaltung der Demontierbarkeit,
Transportabilität oder Mobilität. Dies wird möglich, da die Testvorrichtung aufgrund
ihres geringeren Gewichts zwischen den Prüfstandorten transportiert werden kann und
auch nur ein vergleichsweise einfaches Fundament erforderlich ist, das vor Ort entweder
schon vorhanden ist (als ebener, tragfähiger Untergrund) oder vor Ort einfach und
schnell bereitgestellt werden kann.
[0038] Diese demontierbare und/oder transportable Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die
Testvorrichtung zu einer Produktionsstätte transportiert werden kann, anstatt die
großen Rotorblätter und/oder Rotorblattsegmente, oft noch im Stadium eines Prototyps
über weite Strecken zu transportieren, was aufwändig und teuer ist. Ferner können
die Rotorblätter und/oder Rotorblattsegmente beim Transport beschädigt werden, was
zu entsprechend schlechteren Testergebnissen und damit ggf. eine Zertifizierung in
Frage stellt bzw. einen neuen Test (mit dem entsprechend hohen Zeit- und Kostenaufwand)
erforderlich macht. Die aufwändigen Rotorblatttransporte von der Fertigung zum Prüfstand
könnten entfallen, wenn das Blatt direkt bei der Fertigung getestet werden kann. Da
die Zertifizierung der Rotorblätter sehr zeitkritisch für die Entwicklung neuer Anlagen
ist, sind solche lange Transportzeiten nachteilig. Ein großer Vorteil der hier beschriebenen
Lösung ist daher die Möglichkeit, Rotorblätter direkt in der unmittelbaren Nähe des
Produktionsortes zu testen und damit Zeit und Kosten für den Transport einzusparen.
[0039] Vorzugsweise sind mehrere Bestandteile der Testvorrichtung, insbesondere alle Bestandteile
der Testvorrichtung außer dem Fundament, zusammen transportabel, beispielsweise in
einem Standardcontainer, insbesondere einem ISO-Container (z.B. einem 40-Fuß-ISO-Container)
und/oder auf einem LKW, insbesondere einem LKW bis 40t, und/oder auf einem Sattelauflieger,
insbesondere einem Sattelauflieger mit maximalen Außenmaßen von 13,68 m × 2,55 m ×
4,00 m.
[0040] Die Anregungsvorrichtung ist vorzugsweise ausgebildet, beide Rotorblätter und/oder
beide Rotorblattsegmente gleichzeitig und/oder gleich anzuregen. Dies kann vorteilhaft
sein, z.B. um mehr Möglichkeiten zur Anpassung der Belastung zu haben, etwa bei einem
Zertifizierungstest.
[0041] Ebenso ist die Anregungsvorrichtung vorzugsweise ausgebildet, eines der beiden Rotorblätter
und/oder eines der beiden Rotorblattsegmente anzuregen. Die Anregung eines der beiden
Rotorblätter und/oder beider Rotorblattsegmente und/oder eines der beiden Rotorblattsegmente
kann ausreichen, um beide Rotorblätter und/oder beide Rotorblattsegmente in Schwingung
zu versetzen. Auch wenn nur eines der beiden Rotorblätter und/oder eines der beiden
Rotorblattsegmente angeregt wird, kann es bevorzugt sein, dass die Anregungsvorrichtung
(bzw. deren Komponenten) mit jedem der beiden Rotorblätter und/oder jedem der beiden
Rotorblattsegmente verbunden ist, um die Eigenfrequenzen beider Rotorblätter und/oder
beider Rotorblattsegmente so ähnlich wie möglich einzustellen.
[0042] Wie noch weiter beschrieben wird, kann die Testvorrichtung auch genutzt werden, um
lediglich ein Rotorblatt und/oder ein Rotorblattsegment zu testen. In diesem Fall
kann es vorteilhaft sein, wenn an dem zweiten Adapterelement ein Gegenelement angeordnet
ist.
[0043] Die Anregungsvorrichtung kann vorzugsweise eine Steuerungsvorrichtung aufweisen oder
mit einer Steuerungsvorrichtung verbunden sein, wobei vorzugsweise die Steuerungsvorrichtung
ausgebildet ist, die Anregung des Rotorblatts und/oder des Rotorblattsegments und/oder
der Rotorblätter und/oder der Rotorblattsegmente zu steuern. Vorzugsweise weist die
Steuerungsvorrichtung einen Abschaltmechanismus auf, der ausgebildet ist, die Anregung
zu verändern und/oder zu beenden, insbesondere wenn ein kritischer Zustand überschritten
wird, beispielsweise wenn ein Grenzwert hinsichtlich der Durchbiegungen der Rotorblätter
und/oder der Rotorblattsegmente, erreicht bzw. überschritten wird, oder wenn ein Fehler
in der Steuerung auftritt.
[0044] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Anregungsvorrichtung
einen oder mehrere Aktuatoren umfasst. Die Aktuatoren können hydraulisch, beispielsweise
in Form von Hydraulikzylindern, und/oder pneumatisch und/oder elektrisch ausgebildet
sein. Wenn hier Details am Beispiel einer hydraulischen Anregung erläutert werden,
gelten diese, sofern nicht anders angegeben, ebenso auch für eine pneumatische und/oder
elektrische Anregung.
[0045] Ferner vorzugsweise ist die Anregungsvorrichtung ausgebildet, das erste und das zweite
Rotorblatt oder Rotorblattsegment gleich anzuregen, insbesondere synchron und/oder
mit der gleichen Frequenz, vorzugsweise mit der ersten oder zweiten Eigenfrequenz
des ersten und zweiten Rotorblatts oder Rotorblattsegments. Hierfür sind vorzugsweise
mindestens zwei Aktuatoren, insbesondere in Form von hydraulischen und/oder pneumatischen
und/oder elektrischen Stellantrieben, vorgesehen, und vorzugsweise ferner mindestens
zwei Regler, die beispielsweise in der Steuerungsvorrichtung und/oder in den Aktuatoren
integriert sein können.
[0046] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage, umfassend: Befestigen eines ersten Rotorblatts oder Rotorblattsegments
an einem ersten Adapterelement, Befestigen eines zweiten Rotorblatts oder Rotorblattsegments
an einem zweiten Adapterelement, Verbinden der ersten und zweiten Adapterelemente
miteinander, Anordnen des ersten und zweiten Adapterelements an einer Tragkonstruktion,
Aufbringen einer statischen und/oder zyklischen Belastung auf das erste und/oder zweite
Rotorblatt oder Rotorblattsegment.
[0047] Das Verfahren zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage umfasst vorzugsweise das Bereitstellen einer zuvor beschriebenen
Testvorrichtung.
[0048] Das Verfahren zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage ist vorzugsweise dadurch fortgebildet, dass das erste und/oder
das zweite Rotorblattsegment einen Bereich von 30% bis 99%, vorzugsweise einen Bereich
von mindestens 60% oder mindestens 80%, der Gesamtlänge des Rotorblatts umfasst, insbesondere
von der Blattwurzel an.
[0049] Das Verfahren zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage ist vorzugsweise dadurch fortgebildet, dass das erste und
das zweite Rotorblatt oder Rotorblattsegment im Wesentlichen gleich ausgebildet sind.
[0050] Das Verfahren zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage ist vorzugsweise gekennzeichnet durch synchrones Aufbringen
einer zyklischen Belastung auf das erste und das zweite Rotorblatt oder Rotorblattsegment.
[0051] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zum Testen eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments
für eine Windenergieanlage, umfassend: Befestigen eines ersten Rotorblatts oder Rotorblattsegments
an dem ersten Adapterelement, Anordnen des ersten Adapterelements an einer Tragkonstruktion,
Aufbringen einer statischen und/oder zyklischen Belastung auf das erste zweite Rotorblatt
oder Rotorblattsegment.
[0052] Das Verfahren zum Testen eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments für
eine Windenergieanlage umfasst vorzugsweise das Bereitstellen einer zuvor beschriebenen
Testvorrichtung.
[0053] Das Verfahren zum Testen eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments für
eine Windenergieanlage ist vorzugsweise dadurch fortgebildet, dass das erste Rotorblattsegment
einen Bereich von 30% bis 99%, vorzugsweise einen Bereich von mindestens 60% oder
mindestens 80%, der Gesamtlänge des Rotorblatts umfasst, insbesondere von der Blattwurzel
an.
[0054] Das Verfahren zum Testen eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments für
eine Windenergieanlage umfasst ferner vorzugsweise das Anordnen eines Gegenelements,
das auch als Gegenschwingelement bezeichnet werden kann, an dem zweiten Adapterelement.
Das Gegenelement ist insbesondere in Form eines, vorzugsweise auf die Eigenfrequenz
des ersten Rotorblatts oder Rotorblattsegments einstellbaren, Einmassenschwingers
ausgebildet.
[0055] Das Verfahren zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage und/oder das Verfahren zum Testen eines Rotorblatts und/oder
eines Rotorblattsegments für eine Windenergieanlage ist bzw. sind vorzugsweise gekennzeichnet
durch Transportieren einer zuvor beschriebenen Testvorrichtung zum Testort, vorzugsweise
in demontierter Form.
[0056] Das Verfahren zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage und/oder das Verfahren zum Testen eines Rotorblatts und/oder
eines Rotorblattsegments für eine Windenergieanlage ist bzw. sind ferner vorzugsweise
gekennzeichnet durch Bereitstellen eines Fundaments am Testort.
[0057] Das Verfahren zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage und/oder das Verfahren zum Testen eines Rotorblatts und/oder
eines Rotorblattsegments für eine Windenergieanlage ist bzw. sind vorzugsweise gekennzeichnet
durch Aufbauen der Testvorrichtung am Testort.
[0058] Vorzugsweise werden die hier beschriebenen Verfahrensschritte in der genannten Reihenfolge
durchgeführt. Es sind je nach Situation im Rahmen des technisch realisierbaren jedoch
auch Abweichungen von der hier genannten Reihenfolge möglich.
[0059] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst
durch die Verwendung einer zuvor beschriebenen Testvorrichtung zum Testen eines Rotorblatts
und/oder eines Rotorblattsegments für eine Windenergieanlage und/oder zum zeitgleichen
Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten für eine Windenergieanlage.
[0060] Diese beschriebenen Verfahren weisen Merkmale bzw. Verfahrensschritte auf, die sie
insbesondere dafür geeignet machen, mit einer zuvor beschriebenen Testvorrichtung
und ihren Fortbildungen verwendet zu werden.
[0061] Hinsichtlich der Vorteile, bevorzugten Ausführungsformen und Details der einzelnen
Aspekte und ihrer bevorzugten Ausführungsformen wird ebenfalls auf die entsprechenden
Vorteile, bevorzugten Ausführungsformen und Details verwiesen, die mit Bezug auf die
jeweils anderen Aspekte beschrieben sind.
[0062] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus der Kombination einzelner,
mehrerer oder aller der hier beschriebenen bevorzugten Merkmale.
[0063] Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren
beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung einer Windenergieanlage;
- Figur 2a:
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Testvorrichtung für
einen Ermüdungstest mit zwei Rotorblattsegmenten;
- Figur 2b:
- eine vergrößerte Darstellung eines Details aus Figur 2a;
- Figur 3:
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Testvorrichtung für
einen statischen Test mit zwei Rotorblattsegmenten;
- Figur 4a:
- eine schematische dreidimensionale Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Testvorrichtung
für einen Ermüdungstest mit zwei Rotorblättern;
- Figur 4b:
- eine schematische Seitenansicht der Testvorrichtung nach Figur 4a;
- Figur 4c:
- eine vergrößerte Darstellung eines Details aus Figur 4a;
- Figur 4d:
- eine vergrößerte Darstellung eines Details der Testvorrichtung gemäß Figur 4a ohne
Adapterelement und Rotorblatt;
- Figur 4e:
- eine schematische dreidimensionale Ansicht der Testvorrichtung nach Figur 4a mit Anregungsvorrichtung;
- Figur 4f:
- eine vergrößerte Darstellung eines Details der Testvorrichtung gemäß Figur 4e;
- Figur 5:
- ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum zeitgleichen
Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten für eine Windenergieanlage;
und
- Figur 6:
- ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Testen
eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments für eine Windenergieanlage.
[0064] In den Figuren sind gleiche oder im Wesentlichen funktionsgleiche Elemente mit den
gleichen Bezugszeichen versehen. Allgemeine Beschreibungen beziehen sich in der Regel
auf alle Ausführungsformen, sofern Unterschiede nicht explizit angegeben sind.
[0065] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Windenergieanlage 100 für die Rotorblätter
108 zum Einsatz kommen. Die Windenergieanlage 100 weist einen Turm 102 und eine Gondel
104 auf dem Turm 102 auf. An der Gondel 104 ist ein aerodynamischer Rotor 106 mit
drei Rotorblättern 108 und einem Spinner 110 vorgesehen. Der aerodynamische Rotor
106 wird im Betrieb der Windenergieanlage durch den Wind in eine Drehbewegung versetzt
und dreht somit auch einen elektrodynamischen Rotor oder Läufer eines Generators,
welcher direkt oder indirekt mit dem aerodynamischen Rotor 106 gekoppelt ist. Der
elektrische Generator ist in der Gondel 104 angeordnet und erzeugt elektrische Energie.
Die Pitchwinkel der Rotorblätter 108 können durch Pitchmotoren an den Rotorblattwurzeln
109 der jeweiligen Rotorblätter 108 verändert werden.
[0066] Figur 2a zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Testvorrichtung
20 für einen Ermüdungstest mit zwei Rotorblattsegmenten 108'. Figur 3 zeigt eine schematische
Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Testvorrichtung 20' für einen statischen
Test mit zwei Rotorblattsegmenten 108'. Die beiden Testvorrichtungen 20, 20` unterscheiden
sich insbesondere hinsichtlich der Anregungsvorrichtungen 30a, b, 30'a, b.
[0067] Beide Testvorrichtungen 20, 20' sind auf einem Fundament 1 angeordnet, das auch als
Testplattform bezeichnet werden kann.
[0068] Beide Testvorrichtungen 20, 20' umfassen jeweils ein erstes Adapterelement 21a in
Form einer Adapterplatte und ein zweites Adapterelement 21b in Form einer Adapterplatte.
An diesen Adapterelementen sind die Flansche der Rotorblattsegmente 108' befestigt,
vorzugsweise verschraubt.
[0069] Wie insbesondere in Fig. 2b zu erkennen ist, schließen das erste und das zweite Adapterelement
21a, b zueinander einen Winkel α von ca. 40° ein, wobei das erste Adapterelement 21a
zur Vertikalen einen Winkel β
a von ca. 20° einschließt, und das zweite Adapterelement 21b zur Vertikalen einen Winkel
β
b von 0° bis 20° einschließt.
[0070] Ferner schließen die Längsachse L des ersten Rotorblattsegments 108' und die Längsachse
L des zweiten Rotorblattsegments 108' zueinander einen Winkel γ von ca. 140° ein.
Die Längsachse L des ersten Rotorblattsegments schließt zur Horizontalen einen Winkel
δ
a von ca. 20° ein, und die Längsachse L des zweiten Rotorblattsegments schließt zur
Horizontalen einen Winkel δ
b von 0° bis 20° ein.
[0071] Die Testvorrichtung 20 für einen Ermüdungstest mit zwei Rotorblattsegmenten 108'
gemäß Fig. 2a weist eine Anregungsvorrichtung 30a, b auf, die zwei Teil-Anregungsvorrichtungen
umfasst. Jede der Teil-Anregungsvorrichtungen umfasst vorzugsweise einen Lastsattel
32a, b, einen Aktuator 31a, b (beispielsweise in Form eines hydraulischen Stellantriebs)
und ist auf einem Betonblock 33a, b angeordnet. Die Betonblöcke 33a, b können, ebenso
wie das Fundament 1, vor Ort mit geringem finanziellen Aufwand hergestellt werden.
Die der Teil-Anregungsvorrichtungen, insbesondere deren Lastsattel 32a, b, sind in
einem Abstand von der Blattwurzel an den Rotorblattsegmenten 108` befestigt.
[0072] Die Anregungsvorrichtung 30a, b ist ausgebildet, die Rotorblattsegmente 108' mit
zyklischen Ermüdungsbelastungen anzuregen und die Rotorblattsegmente 108` in Schwingungen
zu versetzen, wobei an der Spitze der Rotorblattsegmente 108' Durchbiegungen D sowohl
nach oben als auch nach unten entstehen.
[0073] Bei einem solchen Ermüdungsversuch wird vorzugsweise eine Ermüdungsbelastung durch
Anregung der ersten oder zweiten Eigenfrequenz der Rotorblätter und/oder Rotorblattsegmente
aufgebracht (insbesondere flap-wise und/oder lead-lag-wise Test). Eine vorzugsweise
synchrone Anregung der beiden Rotorblätter und/oder Rotorblattsegmente zur Eigenfrequenzschwingung
in vertikaler Richtung kann z.B. über eine Anregungsvorrichtung 30a, b in Form von
über Lastsattel 32a, b angekoppelten Hydraulikzylindern 31a, b erfolgen.
[0074] Bei einem statischen Test wie in Fig. 3 dargestellt werden die Rotorblattsegmente
108` quasistatisch mit extremen Belastungen getestet. Hierzu kann eine Anregungsvorrichtung
30'a, b mit mehreren Teil-Anregungsvorrichtungen zum Einsatz kommen. Jede der Teil-Anregungsvorrichtungen
umfasst vorzugsweise einen Lastsattel 32a, b, einen Aktuator 34a, b (beispielsweise
in Form einer elektrischen Winde) und ist auf einem Betonblock 33a, b angeordnet.
Mit den Aktuatoren 34a, b werden die Rotorblattsegmente 108` nach unten ausgelenkt.
Die Betonblöcke 33a, b können als Gegengewichte dienen. Es müssen auch hier keine
oder keine signifikanten Biegemomente in das Fundament eingeleitet werden. Lediglich
bzw. hauptsächlich sind die vertikalen Gegenkräfte der Rotorblattsegmente 108` und
der Prüflasten in das Fundament einzuleiten. Ein Fundament 1 für solche Lasten ist
relativ einfach zu installieren, ebenso wie die Betonblöcke 33a, b.
[0075] In Fig. 2b sind außerdem die Richtungen der auftretenden Querkräfte Q
+, Q
- und Biegemomente M
+, M
- angegeben.
[0076] Bei herkömmlichen Rotorblattprüfständen nach dem Stand der Technik muss das auf den
Blattflansch aufgebrachte Biegemoment durch die Prüfstandskonstruktion in das Fundament
und in den Boden übertragen werden. Bei den hier beschriebenen Testvorrichtungen 20,
20' wird das auf den Blattflansch einwirkende Biegemoment M
+, M
-direkt von dem zweiten Rotorblatt bzw. Rotorblattsegment aufgenommen, das "Rückenan-Rücken"
(oder auch "Flansch-an-Flansch") montiert ist. In der hier beschriebenen Lösung hat
die Tragkonstruktion keine oder nur eine äußerst Biegemomentbelastung. Es sind nur
bzw. hauptsächlich moderate vertikale Ermüdungslasten in Form von Querkräften Q
+, Q
- zu bewältigen. Die hier beschriebene Lösung führt daher zu einem Prüfstand für sehr
große Rotorblätter und/oder Rotorblattsegmente bei minimalen Investitionskosten.
[0077] Beide Testvorrichtungen 20, 20' gemäß den Figuren 2a und 3 sind so ausgebildet, dass
sie Rotorblätter und/oder Rotorblattsegmente in eine vertikale Richtung anregen. Die
Testvorrichtungen 20, 20' können vorzugsweise auch so ausgebildet sein, dass sie Rotorblätter
und/oder Rotorblattsegmente in eine horizontale Richtung anregen. Hierzu können die
Testvorrichtungen 20, 20' entsprechend verstellbar ausgebildet sein.
[0078] Gemäß den Figuren 2a und 3 sind die Flansche der beiden Rotorblattsegmente 108` "Rücken-an-Rücken"
angeordnet, was auch als "Kurzschließen" bezeichnet werden kann. Hierdurch werden
die Flanschmomente direkt zwischen den beiden Flanschen aufgehoben. Vorzugsweise kommen
hierfür zwei gleiche Rotorblätter bzw. Rotorblattsegmente 108` zum Einsatz.
[0079] In den Fig. 4a-4f ist eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer
Testvorrichtung 200 für einen Ermüdungstest mit zwei Rotorblättern gezeigt. Hier wurden
Test mit zwei gleichen Rotorblättern 108 durchgeführt.
[0080] Die beiden Rotorblätter 108 sind über zwei Adapterplatten 121a, b mittels Schraubverbindungen
215, 216 miteinander und mit der Tragkonstruktion 210 verbunden. Die Adapterplatten
121a, b sind gegeneinander ("Rücken-an-Rücken") mit der gelenkig gelagerten Drehachse
214 der Tragkonstruktion 210 verschraubt. Zwischen den Adapterplatten 121a, b können
vorzugsweise Abstandshalter angeordnet sein.
[0081] Die Tragkonstruktion 210 ist über eine Fundamentanbindung 211 auf einem Fundament
1 angeordnet, das im Betrieb fast nur vertikale Belastungen aufnehmen muss.
[0082] Die Tragkonstruktion 210 umfasst zwei im Betrieb im Wesentlichen senkrecht stehende
Stahlprofile 212, beispielsweise HEB-Profile. Die über obere Querstreben 213o und
über eine untere Querstrebe 213u miteinander verbunden sind. Ferner verbindet die
gelenkig gelagerte Drehachse 214 die Stahlprofile 212.
[0083] Die beiden Adapterplatten 121a, b sind an der gemeinsamen Drehachse 214 aufgehängt,
um den Effekt zu verstärken, dass möglichst kein Biegemoment auf die Tragkonstruktion
210 und/oder das Fundament 1 übertragen wird. Dabei sind die beiden Adapterplatten
121a, b direkt mit Spannankern 216 miteinander und mit Spannankern 215 über die an
der Drehachse 214 aufgehängten Pendelelemente 217 mit der Tragkonstruktion 210 verbunden.
Die Rotorblattflansche können von den Innenseiten der Adapterplatten 121a, b aus mit
diesen verschraubt sein. Vorzugsweise sind die Adapterplatten 121a, b voneinander
beabstandet.
[0084] Die Testvorrichtung 200 weist ferner eine Anregungsvorrichtung 130a auf, wie insbesondere
in den Fig. 4e und 4f zu erkennen ist. An jedem der Rotorblätter 108 ist jeweils ein
Lastsattel 132a, b angeordnet, was bei der Anregung beider Rotorblätter 108 bevorzugt
ist, aber auch bei der Anregung nur eines Rotorblatts 108 den Vorteil hat, dass die
Eigenfrequenzen der beiden Rotorblätter so ähnlich wie möglich eingestellt werden
können. In dem in den Fig. 4e und 4f dargestellten Test wurde nur ein Rotorblatt 108
angeregt. Dazu ist mit dem Lastsattel 132a ein Aktuator 131a, hier im Beispiel ein
pneumatischer Aktuator, mit dem Lastsattel 132a gekoppelt und angesteuert, um die
Rotorblätter 108 mit der erste Eigenfrequenz anzuregen. Die Ansteuerung des Aktuators
131a erfolgt beispielsweise über eine Soft-SPS, die in einen PMX-Messverstärker von
HBM integriert ist. Bei Kopplung eines weiteren Aktuators mit dem zweiten Lastsattel
132b können mit der Testvorrichtung 200 auch beide Rotorblätter gleichzeitig direkt
angeregt werden. Wird nur ein Rotorblatt 108 über einen Aktuator direkt angeregt,
schwingt das zweite Rotorblatt über die direkte Kopplung und Rücken-an-Rücken-Anordnung
der beiden Rotorblätter mit.
[0085] Beim Versuch mit einem Aktuator schwangen beide Rotorblätter 108 spiegelbildlich
zu den Adapterplatten (siehe Figur 4e), wenn sie in ihrer ersten Eigenfrequenz angeregt
wurden.
[0086] In einem (nicht dargestellten) Test mit zwei Aktuatoren wurden beide Rotorblätter
108 mit einem Aktuator an jedem Rotorblatt angeregt. Beide Flügel schwangen spiegelbildlich
zu den Adapterplatte, wenn sie in ihrer ersten Eigenfrequenz angeregt wurden.
[0087] Durch Aufbringen von Trimmgewichten, beispielsweise in Form weiterer Lastsattel,
auf die Rotorblätter 108 kann ferner die Eigenfrequenz verändert, z.B. reduziert,
werden. Dadurch ist eine Anpassung des Versuchsaufbaus an unterschiedliche Prüffrequenzen
einfach zu bewerkstelligen.
[0088] Figur 5 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens
(1000) zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage. Vorzugsweise wird zunächst in einem Schritt 1001 eine
Testvorrichtung zum Testort transportiert, vorzugsweise in demontierter Form, und
dann vorzugsweise am Testort in einem Schritt 1002 aufgebaut. Ferner vorzugsweise
wird am Testort erforderlichenfalls ein Fundament bereitgestellt.
[0089] Im Schritt 1003 wird ein erstes Rotorblatt oder Rotorblattsegment an einem ersten
Adapterelement befestigt. Im Schritt 1004 wird ein zweites Rotorblatt oder Rotorblattsegment
an einem zweiten Adapterelement befestigt. Im Schritt 1005 werden die ersten und zweiten
Adapterelemente miteinander verbunden und im Schritt 1006 an einer Tragkonstruktion
angeordnet, bevor im Schritt 1007 eine statische und/oder zyklische Belastung auf
das erste und/oder zweite Rotorblatt oder Rotorblattsegment aufgebracht wird, wobei
das Aufbringen der zyklischen Belastung auf das erste und das zweite Rotorblatt oder
Rotorblattsegment synchron erfolgen kann.
[0090] Figur 6 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens
(2000) zum Testen eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments für eine Windenergieanlage.
In einem Schritt 2001 ein erstes Rotorblatt oder Rotorblattsegment an dem ersten Adapterelement
befestigt und das erste Adapterelement im Schritt 2002 an einer Tragkonstruktion angeordnet.
Ferner ist es bevorzugt, dass im Schritt 2003 ein Gegenelement, insbesondere in Form
eines, vorzugsweise auf die Eigenfrequenz des ersten Rotorblatts oder Rotorblattsegments
einstellbaren, Einmassenschwingers, an dem zweiten Adapterelement befestigt wird.
Im Schritt 2004 wird dann eine statische und/oder zyklische Belastung auf das erste
zweite Rotorblatt oder Rotorblattsegment aufgebracht.
[0091] Vorzugsweise werden die hier beschriebenen Verfahrensschritte in der genannten Reihenfolge
durchgeführt. Es sind je nach Situation im Rahmen des technisch realisierbaren jedoch
auch Abweichungen von der hier genannten Reihenfolge möglich.
1. Testvorrichtung zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage, umfassend
- ein erstes Adapterelement zur Befestigung eines ersten Rotorblatts oder Rotorblattsegments
daran,
- ein zweites Adapterelement zur Befestigung eines zweiten Rotorblatts oder Rotorblattsegments
daran,
- eine Tragkonstruktion, an der das erste und zweite Adapterelement befestigt sind,
- eine Anregungsvorrichtung, die ausgebildet ist, eine statische und/oder zyklische
Belastung auf das erste und/oder zweite Rotorblatt oder Rotorblattsegment aufzubringen,
- wobei das erste und das zweite Adapterelement miteinander verbunden sind.
2. Testvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Adapterelement um eine gemeinsame Drehachse drehbar an der Tragkonstruktion
befestigt sind, wobei vorzugsweise die gemeinsame Drehachse im Wesentlichen orthogonal
zu Längsachsen von im Testbetrieb an dem ersten und/oder zweiten Adapterelement befestigten
Rotorblättern und/oder Rotorblattsegmenten ausgerichtet ist, und/oder wobei vorzugsweise
die gemeinsame Drehachse horizontal und/oder vertikal ausgerichtet ist, und/oder wobei
vorzugsweise die gemeinsame Drehachse verstellbar, insbesondere zwischen einer horizontalen
Position und einer vertikalen Position verstellbar, ausgebildet ist.
3. Testvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion ausgebildet ist, Querkräfte, insbesondere vertikale Kräfte und/oder
horizontale Kräfte, und Biegemomente aufzunehmen, wobei das Verhältnis der von der
Tragkonstruktion aufnehmbaren Biegemomente in kNm zu den von der Tragkonstruktion
aufnehmbaren Querkräften in kN vorzugsweise maximal 15 beträgt, insbesondere maximal
10, maximal 5, oder maximal 3,5.
4. Testvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend ein
Fundament, wobei das Fundament ausgebildet ist, Querkräfte, insbesondere vertikale
Kräfte und/oder horizontale Kräfte, und Biegemomente aufzunehmen, wobei das Verhältnis
der von der Tragkonstruktion aufnehmbaren Biegemomente in kNm zu den von der Tragkonstruktion
aufnehmbaren Querkräften in kN vorzugsweise maximal 15 beträgt, insbesondere maximal
10, maximal 5, oder maximal 3,5.
5. Testvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anbindung zwischen Tragkonstruktion und Fundament ausgebildet ist, Querkräfte,
insbesondere vertikale Kräfte und/oder horizontale Kräfte, und Biegemomente aufzunehmen,
wobei das Verhältnis der von der Tragkonstruktion aufnehmbaren Biegemomente in kNm
zu den von der Tragkonstruktion aufnehmbaren Querkräften in kN vorzugsweise maximal
15 beträgt, insbesondere maximal 10, maximal 5, oder maximal 3,5.
6. Testvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Adapterelement zueinander einen Winkel (α) von 0° bis 40°,
insbesondere von 0° bis 10°, einschließen, und/oder
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Adapterelement zur Vertikalen einen Winkel (βa) von 0° bis 20°, insbesondere von 0° bis 5°, einschließt, und/oder das zweite Adapterelement
zur Vertikalen einen Winkel (βb) von 0° bis 20°, insbesondere von 0° bis 5°, einschließt.
7. Testvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (L) des ersten Rotorblatts oder Rotorblattsegments und die Längsachse
(L) des zweiten Rotorblatts oder Rotorblattsegments zueinander einen Winkel (γ) von
180° bis 140°, insbesondere von 180° bis 170°, einschließen, und/oder
dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse (L) des ersten Rotorblatts oder Rotorblattsegments zur Horizontalen
einen Winkel (δa) von 0° bis 20°, insbesondere von 0° bis 5°, einschließt, und/oder die Längsachse
(L) des zweiten Rotorblatts oder Rotorblattsegments zur Horizontalen einen Winkel
(δb) von 0° bis 20°, insbesondere von 0° bis 5°, einschließt.
8. Testvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite Adapterelement als Adapterplatte ausgebildet ist bzw.
sind,
wobei vorzugsweise das erste Adapterelement und das zweite Adapterelement direkt mit
Spannankern miteinander und mit der Tragkonstruktion verbunden sind, und/oder wobei
vorzugsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Adapterelement ein, zwei oder mehrere
Abstandshalter angeordnet sind, und/oder
dadurch gekennzeichnet, dass die Anregungsvorrichtung einen Aktuator oder mehrere Aktuatoren umfasst, und/oder
dadurch gekennzeichnet, dass die Anregungsvorrichtung ausgebildet ist, das erste und das zweite Rotorblatt oder
Rotorblattsegment gleich anzuregen, insbesondere synchron und/oder mit der gleichen
Frequenz, vorzugsweise mit der ersten oder zweiten Eigenfrequenz des ersten und zweiten
Rotorblatts oder Rotorblattsegments.
9. Testvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Testvorrichtung demontierbar und/oder transportabel ausgebildet ist, wobei vorzugsweise
mehrere Bestandteile der Testvorrichtung, insbesondere alle Bestandteile der Testvorrichtung
außer dem Fundament, zusammen in einem Standardcontainer, insbesondere einem ISO-Container
und/oder auf einem LKW, insbesondere einem LKW bis 40t, und/oder auf einem Sattelauflieger,
insbesondere einem Sattelauflieger mit maximalen Außenmaßen von 13,68 m × 2,55 m ×
4,00 m, transportabel sind.
10. Verfahren (1000) zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage,
umfassend:
- Befestigen (1003) eines ersten Rotorblatts oder Rotorblattsegments an einem ersten
Adapterelement,
- Befestigen (1004) eines zweiten Rotorblatts oder Rotorblattsegments an einem zweiten
Adapterelement,
- Verbinden (1005) der ersten und zweiten Adapterelemente miteinander,
- Anordnen (1006) des ersten und zweiten Adapterelements an einer Tragkonstruktion,
- Aufbringen (1007) einer statischen und/oder zyklischen Belastung auf das erste und/oder
zweite Rotorblatt oder Rotorblattsegment.
11. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
- dadurch gekennzeichnet, dass das erste und/oder das zweite Rotorblattsegment einen Bereich von 30% bis 99%, vorzugsweise
einen Bereich von mindestens 60% oder mindestens 80%, der Gesamtlänge des Rotorblatts
umfasst, insbesondere von der Blattwurzel an, und/oder
- dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Rotorblatt oder Rotorblattsegment im Wesentlichen gleich
ausgebildet sind, und/oder
- gekennzeichnet durch synchrones Aufbringen einer zyklischen Belastung auf das erste und das zweite Rotorblatt
oder Rotorblattsegment.
12. Verfahren (2000) zum Testen eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments für
eine Windenergieanlage,
umfassend:
- Befestigen (2001) eines ersten Rotorblatts oder Rotorblattsegments an dem ersten
Adapterelement,
- Anordnen (2002) des ersten Adapterelements an einer Tragkonstruktion,
- Aufbringen einer statischen und/oder zyklischen Belastung (2004) auf das erste zweite
Rotorblatt oder Rotorblattsegment.
13. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
- dadurch gekennzeichnet, dass das erste Rotorblattsegment einen Bereich von 30% bis 99%, vorzugsweise einen Bereich
von mindestens 60% oder mindestens 80%, der Gesamtlänge des Rotorblatts umfasst, insbesondere
von der Blattwurzel an, und/oder
- gekennzeichnet durch Anordnen eines Gegenelements (2003), insbesondere in Form eines, vorzugsweise auf
die Eigenfrequenz des ersten Rotorblatts oder Rotorblattsegments einstellbaren, Einmassenschwingers,
an dem zweiten Adapterelement.
14. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 10-13, umfassend:
- Transportieren (1001) einer Testvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche 1-9 zum Testort, vorzugsweise in demontierter Form, und/oder
- Bereitstellen eines Fundaments am Testort, und/oder
- Aufbauen (1002) der Testvorrichtung am Testort.
15. Verwendung einer Testvorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche
1-9 zum Testen eines Rotorblatts und/oder eines Rotorblattsegments für eine Windenergieanlage
und/oder zum zeitgleichen Testen von zwei Rotorblättern und/oder zwei Rotorblattsegmenten
für eine Windenergieanlage.