(19)
(11) EP 4 241 619 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.2023  Patentblatt  2023/37

(21) Anmeldenummer: 22160905.0

(22) Anmeldetag:  08.03.2022
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47C 3/04(2006.01)
A47C 9/00(2006.01)
A47C 4/10(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
A47C 4/10; A47C 3/045; A47C 9/007
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Studiotools.io GmbH
4002 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • HAUSWIRTH, Florian
    2503 Biel/Bienne (CH)

(74) Vertreter: Vossius & Partner Patentanwälte Rechtsanwälte mbB 
Siebertstraße 3
81675 München
81675 München (DE)

   


(54) MÖBEL MIT STUHL-FUNKTION UND BARHOCKER-FUNKTION


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sitzmöbel, aufweisend eine Stuhl-Konfiguration und eine Barhocker-Konfiguration, wobei das Sitzmöbel dafür konfiguriert ist, zwischen der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln, wobei das Sitzmöbel bevorzugt ein Klappmöbel ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Möbel mit Stuhl-Funktion und Barhocker-Funktion, d.h. Möbel, die sowohl als Stuhl als auch als Barhocker verwendet werden können.

[0002] Aus begrenztem Raumangebot, aber auch aus dem Bestreben heraus möglichst ressourcenschonend zu wirtschaften, ergibt sich das Problem, möglichst vielseitig einsetzbare Möbel, die bevorzugt platzsparend gelagert und/oder transportiert werden können, bereitzustellen.

[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft Möbel, die das genannte Problem wenigstens teilweise lösen.

[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Sitzmöbel, aufweisend eine Stuhl-Konfiguration und eine Barhocker-Konfiguration, wobei das Sitzmöbel dafür konfiguriert ist, zwischen der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln. Das Sitzmöbel ist bevorzugt ein Klappmöbel. Bevorzugt ist das Sitzmöbel dafür konfiguriert, als Stehhilfe verwendet zu werden, bevorzugt in der Barhocker-Konfiguration.

[0005] Unter dem Begriff "Klappmöbel" ist ein Möbel zu verstehen, das mindestens ein klappbares Element aufweist, d.h. das klappbare Element kann relativ zu einem anderen Element des Möbels schwenken.

[0006] Unter dem Begriff "Barhocker-Konfiguration" ist zu verstehen, dass das Sitzmöbel als Barhocker und/oder Stehhilfe konfiguriert/angeordnet/optional aufgeklappt ist und sich als Barhocker verwenden lässt.

[0007] Unter dem Begriff "Stuhl-Konfiguration" ist zu verstehen, dass das Sitzmöbel als Stuhl konfiguriert/angeordnet/ optional aufgeklappt ist und sich als Stuhl verwenden lässt.

[0008] Ist das Möbel in einer bestimmten Konfiguration, so gilt dies auch für die einzelnen Elemente des Möbels. Dies gilt jedoch nicht notwendigerweise umgekehrt. Beispielsweise können sich während einer Umbauphase einige Elemente des Möbels in der einen Konfiguration befinden, während sich gleichzeitig andere Elemente des Möbels in der anderen Konfiguration befinden.

[0009] Unter dem Begriff "Stehhilfe" ist ein Möbel zu verstehen, das das Gesäß, den Rücken und/oder die Beine einer das Möbel bestimmungsgemäß nutzenden Person (nachfolgend nur noch kurz "Person" genannt) stützt, wobei ein Großteil des Gewichts der Person auf ihren Füßen lastet, die üblicherweise (aber nicht notwendigerweise) auf dem Boden stehen, die Person also eine im Wesentlichen stehende Position innehat.

[0010] Vorzugsweise ist das Möbel für einen manuellen Wechseln zwischen der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration konfiguriert. Vorzugsweise ist hierfür eine einzige Person ausreichend.

[0011] Die Formulierung "Wechseln zwischen der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration" umfasst den Wechsel in beide "Richtungen": Das Möbel ist für einen beliebig häufigen Wechsel von der Stuhl-Konfiguration in die Barhocker-Konfiguration konfiguriert und für einen Wechsel von der Barhocker-Konfiguration in die Stuhl-Konfiguration konfiguriert. Außerdem folgt daraus, dass die Stuhl-Konfiguration und die Barhocker-Konfiguration voneinander verschieden sind.

[0012] Das Sitzmöbel kann eine komprimierte Konfiguration aufweisen. Diese unterscheidet sich in der Regel von der Barhocker-Konfiguration und/oder von der Stuhl-Konfiguration. Die komprimierte Konfiguration ist bevorzugt eine zusammengeklappte Konfiguration.

[0013] Unter dem Begriff "komprimierte Konfiguration" kann eine Konfiguration zu verstehen sein, in der das Packvolumen des Möbels im Vergleich zu den anderen Konfigurationen wesentlich reduziert ist, bspw. nur 50% des Maximalpackvolumens oder weniger, bevorzugt 40% oder weniger, bevorzugt 30% oder weniger, bevorzugt 20% oder weniger beträgt. Unter dem Begriff "zusammengeklappte Konfiguration" ist eine komprimierte Konfiguration zu verstehen, die, ausgehend von einer der anderen Konfigurationen, durch Klappen eines oder mehrerer Bestandteile des Sitzmöbels herbeigeführt werden kann.

[0014] Als Packvolumen des Möbels soll hier das Volumen bezeichnet werden, das eine, bezogen auf das Volumen, kleinstmögliche quaderförmige Verpackung des Möbels umschließen würde. Das Maximalpackvolumen ist das größte Packvolumen, das das Möbel in einer seiner Konfigurationen einnehmen kann.

[0015] Das Wechseln zwischen den Konfigurationen des Sitzmöbels kann durch jedweden geeigneten Mechanismus erfolgen. Das Wechseln, bspw. das Bewegen, kann aufweisen: einen rotatorischen Mechanismus, bspw. klappen, schwenken, und/oder drehen, einen linearen Mechanismus, bspw. schieben, stecken, und/oder ziehen, sowie jedwede Kombination davon. Gleiches gilt für das Bewegen eines Elements. Das Sitzmöbel kann derart konfiguriert sein, ausschließlich durch Bewegen, bspw. durch Klappen von einem oder mehreren Bestandteilen des Sitzmöbels zwischen der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln. Wenn das Möbel eine komprimierte Konfiguration hat, kann das Sitzmöbel dafür konfiguriert sein, ausschließlich durch Bewegen von einem oder mehreren Bestandteilen des Sitzmöbels zwischen der zusammengeklappten Konfiguration, der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln. Wenn das Möbel eine zusammengeklappte Konfiguration hat, kann das Sitzmöbel dafür konfiguriert sein, ausschließlich durch Klappen von einem oder mehreren Bestandteilen des Sitzmöbels zwischen der zusammengeklappten Konfiguration, der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln.

[0016] Zur Beschreibung der Erfindung werden Richtungs- und Positionsangaben verwendet, beispielsweise "oben" und "unten". Ihre Verwendung soll der Benennung bestimmter Seiten, Richtungen, Positionen etc. des Möbelstücks dienen. Diese Angaben beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf das für den Gebrauch aufgestellte Möbel. Die Angaben ändern sich gegebenenfalls, wenn das Möbel nicht für den Gebrauch aufgestellt ist. "vorne", "hinten", "oben" und "unten" werden verwendet wie für eine Person, die auf dem Möbel sitzt. Beispielsweise ist "vorne" in Blickrichtung, "hinten" entgegen der Blickrichtung, "unten" Richtung Boden/Füße, und "oben" Richtung Lehne/Kopf. Wenn nicht anders angegeben, bezieht sich die Angabe auf die jeweils gerade zu beschreibende Konfiguration/Nutzung.

[0017] Das Sitzmöbel kann eine Tiefe in der Stuhlkonfiguration, genannt TS, und eine Tiefe in der Barhocker-Konfiguration, genannt TB, aufweisen. TB und TS können sich parallel erstrecken und insbesondere kongruent sein. TB und TS können den gleichen Wert aufweisen.

[0018] Insbesondere kann TS ≤ 85cm, bevorzugt TS ≤ 80cm, stärker bevorzugt TS ≤ 75cm, stärker bevorzugt TS ≤ 70cm, besonders bevorzugt TS ≤ 65. Alternativ oder zusätzlich kann TB ≤ 70cm, bevorzugt TB ≤ 65cm, stärker bevorzugt TB ≤ 60cm, stärker bevorzugt TB ≤ 55cm, besonders bevorzugt TB ≤ 55cm sein. Alternativ oder zusätzlich können sich TS und TB um höchstens 10% des kleineren der Werte unterscheiden. Alternativ oder zusätzlich kann TB kleiner oder gleich TS sein.

[0019] Die "Tiefe des Möbels in der Stuhl-Konfiguration", TS, bezeichnet die größte Ausdehnung des Möbels in Stuhl-Konfiguration entlang der Blickrichtung einer auf dem Möbel sitzenden Person.

[0020] Die "Tiefe des Möbels in der Barhocker-Konfiguration", TB, bezeichnet die größte Ausdehnung des Möbels in Barhocker -Konfiguration entlang der Blickrichtung einer auf dem Möbel sitzenden Person.

[0021] Bei dem Sitzmöbel kann die Blickrichtung in der Barhocker-Konfiguration gleich oder entgegengesetzt der Blickrichtung in der Stuhl-Konfiguration sein. Andere Orientierungen der beiden Blickachsen zueinander sind möglich.

[0022] Das Sitzmöbel kann ein erstes Element aufweisen, das in der Barhocker-Konfiguration als Sitzelement fungiert.

[0023] Das Sitzmöbel kann zusätzlich zum ersten Element ein zweites Element aufweisen, das in der Stuhl-Konfiguration als Sitzelement fungiert. Bevorzugt ist das zweite Element in der Barhocker-Konfiguration derart angeordnet, dass es eine Person beim bestimmungsgemäßen Sitzen auf dem Sitzmöbel in Barhocker-Konfiguration nicht behindert. Bevorzugt vergrößert das zweite Element TB im Vergleich zum Rest des Sitzmöbels in Barhocker-Konfiguration nicht. Das Sitzmöbel kann beispielsweise ein zweites Element aufweisen, das in der Stuhl-Konfiguration als Sitzelement fungiert und in der Barhocker-Konfiguration derart angeordnet ist, dass es sich nach vorne weniger weit als, gleich weit wie, oder maximal 10cm, maximal 8cm, maximal 5cm oder maximal 3cm weiter als ein ansonsten vorderstes Element erstreckt. Hierbei ist mit "ansonsten vorderstem Element" ein Element des Sitzmöbels bezeichnet, das vom zweiten Element verschieden ist. Bevorzugt erstreckt sich das zweite Element in Barhocker-Konfiguration nach vorne weniger weit als, gleich weit wie, oder maximal 10cm, maximal 8cm, maximal 5cm oder maximal 3cm weiter als das erste Element. Alternativ oder zusätzlich kann sich das zweite Element nach hinten weniger weit als, gleich weit wie, oder maximal 10cm, maximal 8cm, maximal 5cm oder maximal 3cm weiter als ein ansonsten hinterstes Element erstrecken. Hierbei ist mit "ansonsten hinterstem Element" ein Element des Sitzmöbels bezeichnet, das vom zweiten Element verschieden ist. Insbesondere kann sich das zweite Element nach hinten weniger weit als, gleich weit wie, oder maximal 10cm, maximal 8cm, maximal 5cm oder maximal 3cm weiter als das erste Element, erstrecken.

[0024] Das Sitzmöbel kann aufweisen:
  • ein erstes bzw. das erste Element, das in der Barhocker-Konfiguration als Sitzelement fungiert;
  • ein zweites bzw. das zweite Element, das in der Stuhl-Konfiguration als Sitzelement fungiert und in der Barhocker-Konfiguration als Stützelement fungiert, das das erste Element stützt.


[0025] Das erste Element kann in der Stuhl-Konfiguration als Lehnenelement fungieren.

[0026] Unter "Lehnenelement" wird ein Element verstanden, das dafür konfiguriert ist, den Rücken einer Person zu stützen.

[0027] Das erste Element kann von seiner Stuhlkonfiguration in seine Barhocker-Konfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, sein und das erste Element kann von seiner Barhocker-Konfiguration in seine Stuhlkonfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, sein und das erste Element kann in der Barhocker-Konfiguration als Sitz-Element fungieren,

[0028] Das zweite Element kann von seiner Stuhlkonfiguration in seine Barhocker-Konfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, sein und das zweite Element kann von seiner Barhocker-Konfiguration in seine Stuhlkonfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, sein.

[0029] Das Sitzmöbel kann ein erstes Beinpaar und ein zweites Beinpaar aufweisen. Das erste Beinpaar kann bewegbar, bevorzugt schwenkbar mit dem zweiten Beinpaar verbunden sein, wobei bevorzugt in der Stuhlkonfiguration und in der Barhocker-Konfiguration das erste Beinpaar als vorderes Beinpaar und das zweite Beinpaar als hinteres Beinpaar angeordnet sind.

[0030] Die bewegbare/schwenkbare Verbindung der Beinpaare kann direkt oder indirekt und in jeder passenden Ausführung vorliegen. Die Beinpaare können eine identische Schwenk-Achse haben, wobei die Schwenk- Achse durch eines der Beinpaare verläuft oder durch beide Beinpaare oder durch keines der Beinpaare. Alternativ können die Beinpaare unterschiedliche Schwenk-Achsen haben, wobei jede der Schwenk-Achsen durch das zugehörige Beinpaar verlaufen kann oder außerhalb des zugehörigen Beinpaars verlaufen kann.

[0031] Das Sitzmöbel kann eine Lehnenhalterung aufweisen, wobei das erste Element bewegbar, bevorzugt schwenkbar, an der Lehnenhalterung angebracht ist.

[0032] Die Lehnenhalterung kann zwei Streben aufweisen, die als Fortsatz des ersten oder des zweiten Beinpaars ausgebildet sein können.

[0033] Das Sitzmöbel kann einen oder mehrere Anschläge aufweisen, um eines oder mehrere Elemente in bestimmten Konfigurationen abzustützen. Beispielsweise kann die Lehnenhalterung, bevorzugt eine oder beide der Streben, einen ersten Anschlag aufweisen, der dafür konfiguriert ist, das erste Element in der Stuhlkonfiguration zu stützen.

[0034] Das zweite Element kann bewegbar, bevorzugt schwenkbar, mit dem ersten oder zweiten Beinpaar verbunden sein, vorzugsweise mit dem zweiten Beinpaar.

[0035] Für die bewegbare/schwenkbare Verbindung des zweiten Elements mit einem der Beinpaare gilt analog zu den Beinpaaren, dass die bewegbare/schwenkbare Verbindung des zweiten Elements mit einem der Beinpaare direkt oder indirekt und in jeder passenden Ausführung vorliegen kann. Das Beinpaar und das zweite Element können eine identische Schwenk-Achse haben, wobei die Schwenk-Achse durch das Beinpaar verläuft, oder durch das Beinpaar und das zweite Element, oder durch keines der beiden. Alternativ können das Beinpaar und das zweite Element unterschiedliche Schwenk-Achsen haben, wobei die Schwenk-Achse des Beinpaars durch das Beinpaar oder außerhalb des Beinpaars verlaufen kann und wobei die Schwenk-Achse des zweiten Elements durch das zweite Element oder außerhalb des zweiten Elements verlaufen kann.

[0036] Das Sitzmöbel kann einen zweiten Anschlag für das zweite Element aufweisen, der dafür konfiguriert ist, das zweite Element in der Stuhlkonfiguration zu stützen. Der zweite Anschlag kann insbesondere dazu beitragen, dass das zweite Element eine auf dem Möbel in Stuhl-Konfiguration sitzende Person trägt, ohne seine Stuhl-Konfiguration zu verlassen, insbesondere ohne nach unten wegzuklappen.

[0037] Der Anschlag für das zweite Element kann an dem Beinpaar angeordnet sein, das nicht bewegbar/schwenkbar mit dem zweiten Element verbunden ist. Der Anschlag für das zweite Element kann an dem Beinpaar angeordnet sein, das bewegbar/schwenkbar mit dem zweiten Element verbunden ist. Insbesondere bei mehrteiliger Ausführung des Anschlags für das zweite Element kann er an beiden Beinpaaren angeordnet sein.

[0038] Das Sitzmöbel kann ein oder mehrere Halteelemente aufweisen, die dafür konfiguriert ist/sind, das zweite Element in der Barhocker-Konfiguration zu halten. Insbesondere kann das erste Element eines oder mehrere der Halteelemente aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann das zweite Element eines oder mehrere der Halteelemente aufweisen. Das eine oder die mehreren Halteelemente können jedwede geeignete Ausgestaltung haben. Beispielsweise kann/können das/die Halteelement/e hakenartig, schlingenartig, und/oder als Stift/Bolzen ausgebildet sein und ggf. als entsprechende Komplementärelemente.

[0039] Beispielsweise kann das erste Element ein Halteelement aufweisen, wobei das Halteelement an einer in Barhocker-Konfiguration vorne angeordneten Kante des ersten Elements ausgebildet ist; wobei das Halteelement vorzugsweise hakenartig ausgebildet ist. Das Möbel kann ein komplementär ausgebildetes Halteelement aufweisen, das dafür konfiguriert ist, in der Barhocker-Konfiguration mit dem hakenartigen Haltelement in Eingriff zu stehen. Ein anderes als das erste Element, bspw. das zweite Element, kann das komplementär ausgebildete Halteelement aufweisen und/oder sein.

[0040] Das zweite Element kann in der Barhocker-Konfiguration als Fortsetzung des Beinpaars, mit dem das zweite Element schwenkbar verbunden ist, angeordnet sein.

[0041] Das Sitzmöbel kann eine Sicherung mit einer oder mehreren aktivierten und einer oder mehreren inaktivierten Konfigurationen aufweisen, wobei die Sicherung dafür konfiguriert ist, in einer der aktivierten Konfigurationen ein Verlassen der Barhocker-Konfiguration zu unterbinden und/oder in einer der aktivierten Konfigurationen ein Verlassen der Stuhl-Konfiguration zu unterbinden. Beispielsweise kann die Sicherung einen Rastbolzen, Arretierbolzen und/oder Kugelsperrbolzen, oder eine Kombination mehrerer solcher Elemente, aufweisen. Diese/r verhindert in der aktivierten Konfiguration, dass sich das/die Halteelement/e aus der vorgesehenen Position lösen kann und das Möbel dadurch beispielsweise zusammenklappt und/oder umfällt. Die Sicherung kann an jeder geeigneten Stelle angeordnet sein. Beispielsweise kann das Möbel ein mittig am ersten Element angeordnetes und mit dem zweiten Element, bzw. mit einem dort angeordneten komplementären Sicherungs-Element, wechselwirkendes Sicherungs-Element aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann das Möbel zwei beidseitig am Möbel angeordnete Sicherungs-Elemente aufweisen, bspw. mit komplementären Sicherungs-Elementen am ersten Element und an den Streben.

[0042] In dem Sitzmöbel können dasselbe bzw. dieselben Bauteil/e als Haltelement und Sicherung fungieren.

[0043] Das Sitzmöbel kann ein drittes Element aufweisen, das in der Barhocker-Konfiguration als Fußstütze fungiert, wobei das dritte Element bevorzugt an dem vorderen Beinpaar der Barhocker-Konfiguration angeordnet ist, stärker bevorzugt als Querverstrebung des vorderen Beinpaars der Barhocker-Konfiguration ausgebildet ist.

[0044] Das Sitzmöbel kann eine Barhocker-Sitzebene, eine Stuhl-Sitzebene und eine Barhocker-Fußstützebene auf jeweils unterschiedlichen Höhen aufweisen, wobei bevorzugt:
  • die Barhocker-Fußstützebene höher als eine Bodenebene angeordnet ist;
  • die Stuhl-Sitzebene höher als die Barhocker-Fußstützebene angeordnet ist;
  • die Barhocker-Sitzebene höher als die Stuhl-Sitzebene angeordnet ist; und/oder
  • die Barhocker-Sitzebene auf Höhe der Oberkante der Lehne in der Stuhl-Konfiguration angeordnet ist, optional mit einer Abweichung von 10% des Wertes der Höhe der Oberkante der Lehne in der Stuhl-Konfiguration.


[0045] Unter dem Begriff "Barhocker-Sitzebene" ist eine Sitzebene in der Barhocker-Konfiguration zu verstehen.

[0046] Der Begriff "Stuhl-Sitzebene" bezeichnet eine Sitzebene der Stuhl-Konfiguration.

[0047] Der Begriff "Barhocker-Fußstützebene" bezeichnet eine Fußstützebene in der Barhocker-Konfiguration.

[0048] Der Begriff "Fußstützebene" bezeichnet eine horizontale Ebene durch jenen Punkt, an dem bei bestimmungsgemäßem Gebrauch der Fuß/die Füße aufsetzen.

[0049] Unter dem Begriff "Sitzebene" ist folgendes zu verstehen: Horizontale Ebene durch, jene Fläche/n des Sitzes, die für das Abstützen des Gesäßes konfiguriert ist/sind, bspw. horizontale Ebene durch einen untersten oder obersten Punkt jener Fläche/n. Alles zu einer Sitzebene Beschriebene kann für die zugehörige Sitzfläche gelten.

[0050] Die Ebenen werden in der Figur 1 nochmals beispielhaft gezeigt.

[0051] Das Sitzmöbel ist vorzugsweise sowohl in der Stuhl-Konfiguration als auch in der Barhocker-Konfiguration ergonomisch geformt. Das Möbel bzw. ein Element wird als ergonomisch geformt bezeichnet, wenn es über seine Grundfunktion hinaus an die Körperform einer Person angepasst ist.

[0052] Das Sitzmöbel kann eine Stand-Konfiguration aufweisen, in der das Sitzmöbel und ein gleichartiges Sitzmöbel stehend ineinander geschoben werden können. Dadurch kann es ermöglicht werden, gleichartige Stühle dieser Ausführungsformen platzsparend ineinander zu schieben, insbesondere die Stühle entlang der Vorne-Hinten-Richtung und in gleicher Orientierung ineinander zu schieben, und körperlich stärker belastendes Aufeinanderstapeln zu vermeiden.

[0053] Beispielsweise kann die Stand-Konfiguration derart ausgeführt sein, dass das zweite Element das erste Element derart stütz, dass das erste Element, bezogen auf die Stuhl-Konfiguration, schräg von hinten unten nach vorne oben verlaufend angeordnet ist. Die Schrägstellung des ersten Elements ermöglicht es, die Stühle in Vorne-Hinten-Richtung und in gleicher Orientierung stärker ineinander zu schieben, als dies in der Barhocker- und/oder der Stuhl-Konfiguration möglich wäre, weil der obere hintere Teil des Möbels unter das angehobene erste Element geschoben werden kann, während dies in der Barhocker-Konfiguration nicht möglich wäre.

[0054] Das Sitzmöbel kann dafür konfiguriert sein, dass das Sitzmöbel, bevorzugt in der Barhocker-Konfiguration, als Stehhilfe verwendet werden kann, wobei bevorzugt die Lehne der Stuhl-Konfiguration, besonders bevorzugt das erste Element, als Gesäßstütze der Stehhilfe konfiguriert ist.

[0055] Das Sitzmöbel kann ein weiteres, unbeweglich mit der Lehnenhalterung verbundenes Element aufweisen, das dafür konfiguriert ist,
  • von einem Benutzer gegriffen zu werden, um das Sitzmöbel in Stuhlkonfiguration und/oder Barhocker-Konfiguration zu verrücken; und/oder
  • in der Barhocker-Konfiguration als Gesäßstütze zu fungieren, in der Stuhl-Konfiguration jedoch keine Stützfunktion für den Rücken zu haben.


[0056] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Möbel, das als Stuhl und als Barhocker genutzt werden kann, wobei das Möbel ein, vorzugsweise als Polsterkörper, besonders bevorzugt als Polsterrolle ausgebildetes, Element aufweist, das bei Stuhl-Nutzung als Lehne fungiert und bei Barhocker-Nutzung als Sitz fungiert. Hierbei kann die Blickrichtung/Sitzrichtung bei Barhockernutzung entgegen der Blickrichtung/Sitzrichtung bei Stuhl-Nutzung sein. Das Möbel mit dem bevorzugt als Polsterkörper ausgebildeten Element kann eine Fußstütze für die Barhocker-Nutzung aufweisen, die auf jener Seite des Möbels, die der Rückseite des Stuhls entspricht, angeordnet ist. Das Möbel ist vorzugsweise ohne Klappfunktion ausgestaltet.

[0057] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Möbel, das als Stuhl und als Barhocker genutzt werden kann, wobei das Möbel ein Element α aufweist, das bei Stuhl-Nutzung als Lehnenelement fungiert, und ein sich von der Lehne/vom Lehnenelement entgegen der Stuhlblickrichtung erstreckendes Element β aufweist, das bei Barhocker-Nutzung als Sitz fungiert. Hierbei kann die Blickrichtung/Sitzrichtung bei Barhockernutzung entgegen der Blickrichtung/Sitzrichtung bei Stuhl-Nutzung sein. Das Möbel kann eine Fußstütze für die Barhocker-Nutzung aufweisen, die auf der der Rückseite des Stuhls entsprechenden Seite angeordnet ist.

[0058] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem die Verwendung mehrerer Möbel. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung mehrerer Möbel in einer höhengestaffelten Anordnung im Raum. Bspw. können eine oder mehrere vordere Reihen in Stuhl-Konfiguration angeordnet sein, und eine oder mehrere hintere Reihen in Barhocker-Konfiguration. Dadurch wird auch Personen in den hinteren Reihen eine unbehinderte Sicht ermöglicht. Hier zeigt sich der besondere Vorteil der Erfindung. Jedes erfindungsgemäße Möbel kann situationsangepasst entweder als Barhocker oder als Stuhl eingesetzt werden. Dies verleiht bei der Bestuhlung größtmögliche Flexibilität. Die platzsparenden Ausführungsformen, insbesondere die Klappmöbel-Ausführungsformen, ganz besonders jene, bei denen TB kleiner oder gleich TS ist, gewähren diese Flexibilität ohne den Preis eines erhöhten Raumbedarfs.

[0059] Vorzugsweise ist das Möbel für einen werkzeugfreien Wechsel zwischen seinen Konfigurationen, insbesondere zwischen Stuhl- und Barhocker-Konfiguration konfiguriert, optional Stand- und/oder komprimierte Konfiguration.

[0060] Das Möbel kann ein oder mehrere Materialien aufweisen. Dies/e ist/sind, unter Beachtung von Gesichtspunkten der Stabilität und Gesundheit, frei wählbar.

[0061] Die folgenden Aspekte sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung:
  1. 1. Sitzmöbel, aufweisend eine Stuhl-Konfiguration und eine Barhocker-Konfiguration, wobei das Sitzmöbel dafür konfiguriert ist, zwischen der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln, wobei das Sitzmöbel bevorzugt ein Klappmöbel ist.
  2. 2. Sitzmöbel nach Aspekt 1, wobei das Sitzmöbel eine komprimierte, bevorzugt zusammengeklappte, Konfiguration aufweist.
  3. 3. Klappmöbel nach Aspekt 1 oder 2, wobei das Sitzmöbel derart konfiguriert ist, ausschließlich durch Bewegen, bspw. Klappen, von einem oder mehreren Bestandteilen des Sitzmöbels zwischen der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln, optional zwischen der komprimierten Konfiguration, der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln, optional zwischen der zusammengeklappten Konfiguration, der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln.
  4. 4. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel eine Tiefe in der Stuhlkonfiguration, genannt TS, und eine Tiefe in der Barhocker-Konfiguration, genannt TB, aufweist, wobei
    • TS ≤ 85cm, bevorzugt TS ≤ 80cm, stärker bevorzugt TS ≤ 75cm, stärker bevorzugt TS ≤ 70cm, besonders bevorzugt TS ≤ 65;
    • TB ≤ 70cm, bevorzugt TB ≤ 65cm, stärker bevorzugt TB ≤ 60cm, stärker bevorzugt TB ≤ 55cm, besonders bevorzugt TB ≤ 55cm sein
    • sich TS und TB um höchstens 10% des kleineren der Werte unterscheiden; und/oder
    • TB kleiner oder gleich TS ist.
  5. 5. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Blickrichtung in der Barhocker-Konfiguration gleich oder entgegengesetzt der Blickrichtung in der Stuhl-Konfiguration ist.
  6. 6. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, aufweisend:
    • ein erstes Element, das in der Barhocker-Konfiguration als Sitzelement fungiert;
    • ein zweites Element, das in der Stuhl-Konfiguration als Sitzelement fungiert und in der Barhocker-Konfiguration derart angeordnet ist, dass es
      • eine bestimmungsgemäß auf dem Sitzmöbel in Barhocker-Konfiguration sitzende Person nicht behindert; und/oder
      • sich nach vorne weniger weit als, gleich weit wie, oder maximal 10cm, maximal 8cm, maximal 5cm oder maximal 3cm weiter als ein vorderstes Element, bevorzugt das erste Element, erstreckt, und/oder dass es sich nach hinten weniger weit als, gleich weit wie, oder maximal 10cm, maximal 8cm, maximal 5cm oder maximal 3cm weiter als ein hinterstes Element, bevorzugt das erste Element, erstreckt.
  7. 7. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, aufweisend:
    • ein/das erste/s Element, das in der Barhocker-Konfiguration als Sitzelement fungiert;
    • ein/das zweite/s Element, das in der Stuhl-Konfiguration als Sitzelement fungiert und in der Barhocker-Konfiguration als Stützelement fungiert, das das erste Element stützt.
  8. 8. Sitzmöbel nach Aspekt 6 oder 7, wobei das erste Element in der Stuhl-Konfiguration als Lehnenelement fungiert.
  9. 9. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das/ein erstes Element von seiner Stuhl-Konfiguration in seine Barhocker-Konfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, ist und wobei das erste Element von seiner Barhocker-Konfiguration in seine Stuhl-Konfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, ist und wobei das erste Element in der Barhocker-Konfiguration als Sitz-Element fungiert.
  10. 10. Sitzmöbel nach einem der Aspekte 6-9, wobei das zweite Element von seiner Stuhlkonfiguration in seine Barhocker-Konfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, ist und wobei das zweite Element von seiner Barhocker-Konfiguration in seine Stuhlkonfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, ist.
  11. 11. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel ein erstes Beinpaar und ein zweites Beinpaar aufweist, wobei das erste Beinpaar bewegbar, bevorzugt schwenkbar, mit dem zweiten Beinpaar verbunden ist, wobei bevorzugt in der Stuhlkonfiguration und in der Barhocker-Konfiguration das erste Beinpaar als vorderes Beinpaar und das zweite Beinpaar als hinteres Beinpaar angeordnet sind.
  12. 12. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel eine Lehnenhalterung aufweist, wobei das erste Element bewegbar, bevorzugt schwenkbar, an der Lehnenhalterung angebracht ist.
  13. 13. Sitzmöbel nach Aspekt 12, wobei die Lehnenhalterung zwei Streben aufweist, die als Fortsatz des ersten oder des zweiten Beinpaars ausgebildet sind.
  14. 14. Sitzmöbel nach Aspekt 12 oder 13, wobei die Lehnenhalterung, bevorzugt eine oder beide der Streben, einen ersten Anschlag aufweist, der dafür konfiguriert ist, das erste Element in der Stuhlkonfiguration zu stützen.
  15. 15. Sitzmöbel nach einem der Aspekte 11-14, wobei das zweite Element bewegbar, bevorzugt schwenkbar, mit dem ersten oder zweiten Beinpaar verbunden ist, vorzugsweise mit dem zweiten Beinpaar.
  16. 16. Sitzmöbel nach Aspekt 15, wobei das Sitzmöbel einen zweiten Anschlag für das zweite Element aufweist, der dafür konfiguriert ist, das zweite Element in der Stuhlkonfiguration zu stützen.
  17. 17. Sitzmöbel nach Aspekt 16, wobei der Anschlag für das zweite Element an dem Beinpaar angeordnet ist, das nicht bewegbar mit dem zweiten Element verbunden ist.
  18. 18. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel ein oder mehrere Halteelemente aufweist, die dafür konfiguriert ist/sind, das zweite Element in der Barhocker-Konfiguration zu halten.
  19. 19. Sitzmöbel nach Aspekt 18, wobei das erste Element eines oder mehrere der Halteelemente aufweist; und/oder wobei das zweite Element eines oder mehrere der Halteelemente aufweist.
  20. 20. Sitzmöbel nach Aspekt 19, wobei das erste Element ein Halteelement aufweist, und wobei das Halteelement an einer in Barhocker-Konfiguration vorne angeordneten Kante des ersten Elements ausgebildet ist; wobei das Halteelement vorzugsweise hakenartig ausgebildet ist.
  21. 21. Sitzmöbel nach einem der Aspekte 15-20, wobei das zweite Element in der Barhocker-Konfiguration als Fortsetzung des Beinpaars, mit dem das zweite Element bewegbar verbunden ist, angeordnet ist.
  22. 22. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel eine Sicherung mit einer oder mehreren aktivierten und einer oder mehreren inaktivierten Konfigurationen aufweist, wobei die Sicherung dafür konfiguriert ist, in einer der aktivierten Konfigurationen ein Verlassen der Barhocker-Konfiguration zu unterbinden und/oder in einer der aktivierten Konfigurationen ein Verlassen der Stuhl-Konfiguration zu unterbinden.
  23. 23. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel ein drittes Element aufweist, das in der Barhocker-Konfiguration als Fußstütze fungiert, wobei das dritte Element bevorzugt an dem vorderen Beinpaar der Barhocker-Konfiguration angeordnet ist, stärker bevorzugt als Querverstrebung des vorderen Beinpaars der Barhocker-Konfiguration ausgebildet ist.
  24. 24. Sitzmöbel nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei das Sitzmöbel eine Barhocker-Sitzebene, eine Stuhl-Sitzebene und eine Barhocker-Fußstützebene auf jeweils unterschiedlichen Höhen aufweist, wobei bevorzugt:
    • die Barhocker-Fußstützebene höher als eine Bodenebene angeordnet ist;
    • die Stuhl-Sitzebene höher als die Barhocker-Fußstützebene angeordnet ist;
    • die Barhocker-Sitzebene höher als die Stuhl-Sitzebene angeordnet ist; und/oder
    • die Barhocker-Sitzebene auf Höhe der Oberkante der Lehne in der Stuhl-Konfiguration angeordnet ist, optional mit einer Abweichung von 10% des Wertes der Höhe der Oberkante der Lehne in der Stuhl-Konfiguration.
  25. 25. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel sowohl in der Stuhl-Konfiguration als auch in der Barhocker-Konfiguration ergonomisch geformt ist.
  26. 26. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel eine Stand-Konfiguration aufweist, in der das Sitzmöbel und ein gleichartiges Sitzmöbel stehend ineinander geschoben werden können.
  27. 27. Sitzmöbel nach einem der Aspekte 6-26, wobei das Sitzmöbel eine Stand-Konfiguration aufweist, in der das Sitzmöbel und ein gleichartiges Sitzmöbel stehend ineinander geschoben werden können, wobei das zweite Element das erste Element derart stütz, dass das erste Element, bezogen auf die Stuhlkonfiguration, schräg von hinten unten nach vorne oben verlaufend angeordnet ist.
  28. 28. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel dafür konfiguriert ist, dass das Sitzmöbel, bevorzugt in der Barhocker-Konfiguration, als Stehhilfe verwendet werden kann, wobei bevorzugt die Lehne der Stuhl-Konfiguration, besonders bevorzugt das erste Element, als Gesäßstütze der Stehhilfe konfiguriert ist.
  29. 29. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel dafür konfiguriert ist, werkzeugfrei zwischen der Barhocker-Konfiguration und der Stuhl-Konfiguration, optional zwischen der Barhocker-Konfiguration, der Stuhl-Konfiguration und der Stand- und/oder komprimierten Konfiguration zu wechseln.


[0062] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Fig. 1A
zeigt eine schematische dreidimensionale Ansicht eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels in der Stuhl-Konfiguration als Linienzeichnung;
Fig. 1B
zeigt eine andere schematische dreidimensionale Ansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels in der Stuhl-Konfiguration aus Fig. 1A als Linienzeichnung;
Fig. 1C
zeigt eine schematische dreidimensionale Ansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels aus den Fig. 1A und 1B in der Barhocker-Konfiguration als Linienzeichnung;
Fig. 1D
zeigt eine andere schematische dreidimensionale Ansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels aus Fig. 1A-1C in der Barhocker-Konfiguration als Linienzeichnung;
Fig. 1E
zeigt eine schematische dreidimensionale Ansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels aus Fig. 1A-1D in der zusammengeklappten Konfiguration als Linienzeichnung;
Fig. 2A
zeigt eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels aus den Fig. 1A-1D in Stuhl-Konfiguration als Linienzeichnung (oben) und als Outline (unten);
Fig. 2B
zeigt die schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels aus Fig. 2A in einer Übergangs-Konfiguration als Linienzeichnung (oben) und als Outline (unten);
Fig. 2C
zeigt die schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Sitzmöbels aus Fig. 2A und Fig. 2B in der Barhocker-Konfiguration als Linienzeichnung (oben) und als Outline (unten);
Fig. 2D
zeigt die schematischen Seitenansichten aus den Figuren 2A-2C und eine weitere Übergangs-Konfiguration als Überlagerung;
Fig. 3A
zeigt eine Seitenansicht-Outline eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels in Barhocker-Konfiguration;
Fig. 3A
zeigt eine Seitenansicht-Outline des erfindungsgemäßen Sitzmöbels aus Fig. 3A in Stuhl-Konfiguration;
Fig. 4
zeigt eine Seitenansicht-Outline eines erfindungsgemäßen Möbels;
Fig. 5
zeigt eine Seitenansicht-Outline eines erfindungsgemäßen Möbels;
Fig. 6
zeigt eine Seitenansicht mehrerer gleichartiger erfindungsgemäßer Sitzmöbel in Stuhl-Konfiguration (oben) und stehend in Stand-Konfiguration ineinander geschoben (unten);


[0063] Etwaige in den Figuren angedeutete Materialien sind exemplarisch und können durch andere geeignete Materialien ersetzt werden.

[0064] Die Figuren 1A-1E zeigen eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Sitzmöbels 2 in der Stuhl Konfiguration (Fig. 1A, 1B), in der Barhocker-Konfiguration (Fig. 1C, 1D) und in der komprimierten Konfiguration (1E), jeweils als dreidimensionale Linienzeichnung. Bei diesem Sitzmöbel 2 kann es sich, wie dargestellt, um ein Klappmöbel 2 handeln und die komprimierte Konfiguration kann eine zusammengeklappte Konfiguration sein. Die Figuren 1A und 1C zeigen das Möbel 2 jeweils in einer Ansicht von schräg rechts vorne und schräg oben, und die Figuren 1B und 1D in einer Ansicht von schräg links hinten, jeweils bezogen auf die Stuhl-Konfiguration. Figur 1E zeigt das Sitzmöbel 2 in einer Ansicht von schräg links hinten. Die Figuren 2A-2C zeigen das gleiche Sitzmöbel 2 in Seitenansicht, sowohl als Linienzeichnung (jeweils oben) als auch als Outline (jeweils unten). Die Darstellung als Outline ermöglicht eine Darstellung losgelöst von der spezifischen Form der einzelnen Elemente, d.h. reduziert auf deren Funktion(en) und Anordnung.

[0065] Wie in den Figuren gezeigt, weist das Sitzmöbel 2 eine Stuhl-Konfiguration (Fig. 1A. 2A) und eine Barhocker-Konfiguration (Fig. 1B, 2C) auf. Das Möbel 2 ist dafür konfiguriert, zwischen diesen beiden Konfigurationen zu wechseln. Dies wird insbesondere in Fig. 2A-2D veranschaulicht. Figur 2A zeigt die Stuhl-Konfiguration, Fig. 2C zeigt die Barhocker-Konfiguration. Figur 2B zeigt einen exemplarischen Zustand des Möbels 2 während eines Wechsels zwischen der Stuhl- und der Barhocker-Konfiguration. Figur 2D zeigt eine Überlagerung der Linienzeichnungen aus den Figuren 2A bis 2C sowie einer weiteren Übergangskonfiguration. Das Sitzmöbel 2 kann derart konfiguriert sein, dass es ausschließlich durch Klappen von Elementen des Möbels zwischen der Stuhl- und der Barhocker-Konfiguration wechselt. Bevorzugt erfolgt der Konfigurationswechsel manuell durch eine Person. Ein Konfigurationswechsel wird bevorzugt durch mindestens eine, bevorzugt genau eine, Person bewirkt. Das gesagte gilt auch für den Wechsel in die bzw. aus der komprimierten/zusammengeklappten Konfiguration, falls wie im gezeigten Beispiel vorhanden. Bevor der Konfigurationswechsel detaillierter beschrieben wird, werden zunächst einige Merkmale und Funktionen näher erläutert.

[0066] Das Sitzmöbel 2 kann eine Tiefe in der Stuhlkonfiguration, genannt TS, und eine Tiefe in der Barhocker-Konfiguration, genannt TB, aufweisen. Hierbei kann für die Tiefe TS in der Stuhl-Konfiguration gelten: TS ≤ 85cm, bevorzugt TS ≤ 80cm, stärker bevorzugt TS ≤ 75cm, stärker bevorzugt TS ≤ 70cm, besonders bevorzugt TS ≤ 65. Für die Tiefe in der Barhocker-Konfiguration kann gelten: TB ≤ 70cm, bevorzugt TB ≤ 65cm, stärker bevorzugt TB ≤ 60cm, stärker bevorzugt TB ≤ 55cm, besonders bevorzugt TB ≤ 55cm. TS und TB um höchstens 10% des kleineren der beiden Werte unterscheiden. Alternativ oder zusätzlich kann TB kleiner oder gleich TS sein. Dies hat den Vorteil, dass das Möbel 2 durch die Doppelfunktionalität als Stuhl und als Barhocker gegenüber den jeweiligen Einzelmöbeln keinen wesentlich größeren Platzbedarf, insbesondere in der Tiefe, hat. Insbesondere bei der Bestuhlung von kleinen Räumen und/oder Publikums/Zuschauerräumen ist dies vorteilhaft. Beispielsweise bleibt bei Verwendung des Sitzmöbels mit den angegebenen spezifischen Werten von TS und TB in kleinen Räumen und in Kombination mit einem Tisch hinter einer auf dem Sitzmöbel sitzenden Person sowohl in Stuhl- als auch in Barhocker-Konfiguration ausreichend Platz, dass eine weitere Person hinter dem Sitzmöbel vorbeigehen kann.

[0067] Bei dem Sitzmöbel 2 kann, wie in den Figuren 1A-2D gezeigt, die Blickrichtung BB in der Barhocker-Konfiguration (in den Figuren durch Pfeile angedeutet) gleich der Blickrichtung BS in der Stuhl-Konfiguration sein. In anderen Ausführungsformen ist die Blickrichtung BB in der Barhocker-Konfiguration entgegengesetzt der Blickrichtung BS in der Stuhl-Konfiguration (siehe unten). Andere Orientierungen der beiden Blickachsen zueinander sind möglich.

[0068] Das Sitzmöbel 2 kann ein erstes Element 4 aufweisen, das in der Barhocker-Konfiguration als Sitzelement fungiert. Das erste Element 4 kann einstückig oder mehrstückig ausgebildet sein.

[0069] Das Sitzmöbel 2 kann-ein zweites Element 6, das in der Stuhl-Konfiguration als Sitzelement fungiert, aufweisen. Das zweite Element kann in der Barhocker-Konfiguration derart angeordnet sein, dass es eine bestimmungsgemäß auf dem Sitzmöbel 2 in Barhocker-Konfiguration sitzende Person nicht behindert, wie bereits beschrieben. Beispielsweise kann das zweite Element 6 in der Barhocker-Konfiguration in einer durch ein Beinpaar 8, 10 aufgespannten Ebene angeordnet sein. Das zweite Element 6 kann in der Barhocker-Konfiguration als Stützelement fungieren, das das erste Element 4 stützt. In der in den Figuren gezeigten Variante ragt das zweite Element 6 in Barhocker-Konfiguration weniger weit nach vorne als das erste Element 4.

[0070] Das zweite Element 6 kann einstückig oder mehrstückig ausgebildet sein. Das zweite Element 6 kann in der Stuhl-Konfiguration die vollständige Sitzfläche bereitstellen. Alternativ kann das zweite Element 6 als Sitzelement in der Stuhl-Konfiguration nur einen Teil der Sitzfläche bereitstellen, d.h. das Gesäß einer auf dem Stuhl sitzenden Person wird noch durch weitere Elemente gestützt.

[0071] Das erste Element 4 kann in der Stuhl-Konfiguration als Lehnenelement fungieren. Auch für das erste Element 4 gilt, dass es die gesamte Lehne bilden kann. Alternativ kann das erste Element 4 als Lehnenelement in der Stuhl-Konfiguration nur einen Teil der Lehnenfläche bereitstellen, d.h. der Rücken einer auf dem Stuhl sitzenden Person wird noch durch weitere Elemente gestützt, wenn die Person sich anlehnt.

[0072] Wie in den Figuren 2A-2D gezeigt, kann das erste Element 4 von seiner Stuhlkonfiguration (Fig. 2A) in seine Barhocker-Konfiguration (Fig. 2C) bewegbar, hier schwenkbar, sein und das erste Element 4 kann von seiner Barhocker-Konfiguration in seine Stuhlkonfiguration bewegbar, insbesondere schwenkbar, sein.

[0073] Das erste Element 4 kann in der Barhocker-Konfiguration als Sitz-Element fungieren. Das erste Element 4 kann in der Barhocker-Konfiguration die vollständige Sitzfläche bereitstellen. Alternativ kann das erste Element 4 als Sitzelement in der Barhocker-Konfiguration nur einen Teil der Sitzfläche bereitstellen, d.h. das Gesäß einer auf dem Barhocker sitzenden Person wird noch durch weitere Elemente gestützt.

[0074] Auch das zweite Element 6 kann schwenkbar sein. Das zweite Element 6 kann von seiner Stuhlkonfiguration in seine Barhocker-Konfiguration bewegbar, insbesondere schwenkbar, sein und das zweite Element kann von seiner Barhocker-Konfiguration in seine Stuhlkonfiguration bewegbar, insbesondere schwenkbar, sein.

[0075] Das Sitzmöbel kann, wie gezeigt, ein erstes Beinpaar 8 und ein zweites Beinpaar 10 aufweisen. Das erste Beinpaar 8 kann bewegbar, insbesondere schwenkbar, mit dem zweiten Beinpaar 10 verbunden sein. Die Figuren zeigen die Variante, in der das erste Beinpaar 8 in der Stuhlkonfiguration und in der Barhocker-Konfiguration als vorderes Beinpaar und das zweite Beinpaar 10 als hinteres Beinpaar angeordnet sind. Andere Varianten sind jedoch möglich, bspw. dass das erste Beinpaar 8 in der Stuhlkonfiguration das vordere Beinpaar ist und in der Barhocker-Konfiguration das hintere Beinpaar ist; gleiches gilt analog und/oder umgekehrt für das zweite Beinpaar 10.

[0076] Wie in den Figuren zu sehen ist, kann das Sitzmöbel 2 eine Lehnenhalterung 12 aufweisen. Das erste Element 4 ist bewegbar, insbesondere schwenkbar, an der Lehnenhalterung 12 angebracht. Die Lehnenhalterung 12 dient somit als Stütze des ersten Elements 4 in der Stuhlkonfiguration. Die Lehnenhalterung 12 kann auch, wie in Fig. 1B, Fig. 1C und Fig. 2C, gezeigt, in der Barhocker-Konfiguration als Stütze des ersten Elements 4 fungieren. Die Schwenkachse des ersten Elements A1 kann, wie in den Figuren 1A-2C gezeigt, durch das erste Element 4 nahe an dessen (auf die Barhocker-Konfiguration bezogen) hinterer Kante, verlaufen. Die Schwenkachse A1 kann außerdem durch die Lehnenhalterung 12, bspw. ein oberes Ende der Lehnenhalterung 12, verlaufen.

[0077] Die Lehnenhalterung 12 kann zwei Streben 14a, 14b aufweisen, die als Fortsatz des ersten oder des zweiten Beinpaars 8, 10 ausgebildet sein können. Gezeigt ist die Variante, in der die zwei Streben 14a, 14b als Fortsetzung des vorderen Beinpaars in Stuhlkonfiguration ausgebildet sind. Die Fortsetzung des Beinpaars durch die zwei Streben 14a, 14b kann jeweils mit oder ohne Versatz erfolgen. Die zwei Streben 14a, 14b können jeweils in sich einstückig oder mehrstückig ausgebildet sein. Die zwei Streben 14a, 14b können mit dem ersten Element 4 an gegenüberliegenden Seiten des ersten Elements 4 gekoppelt sein, beispielsweise an der linken bzw. rechten Seite in Stuhl-Konfiguration. Alternativ oder zusätzlich können die zwei Streben 14a, 14b an derselben Seite des ersten Element 4 mit dem ersten Element 4 gekoppelt sein, beispielsweise an der Rückseite des ersten Elements 4 in der Stuhl-Konfiguration. Die zwei Streben 14a, 14b können mit anderen Elementen des Stuhls einstückig oder separat ausgebildet sein. Wie in den Fig. 1A-2D gezeigt, können die zwei Streben einstückig mit dem jeweiligen Bein, dessen Fortsatz sie bilden, ausgebildet sein. Die zwei Streben 14a, 14b können mit dem jeweiligen Bein, dessen Fortsatz sie bilden, auch zweistückig ausgebildet sein. Die zwei Streben 14a, 14b können untereinander zweistückig ausgebildet sein (vgl. Fig. 1A-2D) oder einstückig. Beispielsweise können die zwei Streben 14a, 14b Abschnitte eines einzigen umlaufenden Holms sein und damit einstückig miteinander ausgebildet sein.

[0078] Die Schwenkachse des zweiten Elements A2 kann, wie in den Figuren 1A-2C gezeigt, durch das zweite Element 6 nahe an dessen (auf die Stuhl-Konfiguration bezogen) hinterer Kante, verlaufen. Die Schwenkachse A2 kann außerdem durch eines der Beinpaare, bspw. das hintere Beinpaar oder das vordere Beinpaar, verlaufen. Alternativ kann die Schwenkachse A2 des zweiten Elements 6 auch durch die Lehnenhalterung 12 verlaufen.

[0079] Das Sitzmöbel 2 weist optional, einen oder mehrere Anschläge 16 auf, um eines oder mehrere Elemente in mindestens einer bestimmten Konfiguration abzustützen. Das gestützte Element kann eine oder mehrere passende Ausnehmungen 18 aufweisen, in denen sich der/die Anschläge 16 versenken und damit optisch verstecken lassen. Außerdem kann dadurch die Kompaktheit des Möbels 2 ggf. erhöht werden. Beispielsweise kann die Lehnenhalterung 12, bevorzugt eine oder beide der Streben 14a, 14b, einen ersten Anschlag 16a aufweisen, der dafür konfiguriert ist, das erste Element 4 in der Stuhlkonfiguration zu stützen. Der erste Anschlag 16a kann bspw. verhindern, dass das erste Element 4 in der Stuhl-Konfiguration nach hinten durchschwingt, wenn sich eine Person auf den Sitz in Stuhl-Konfiguration setzt und sich mit dem Rücken an das erste Element 4 anlehnt bzw. anlehnen möchte. Der erste Anschlag 16a kann einstückig oder mehrstückig ausgebildet sein. Das erste Element 4 kann eine oder mehrere passende Ausnehmungen 18a aufweisen, in denen sich der jeweils zugehörige Teil des ersten Anschlags 16a versenken lässt.

[0080] Das zweite Element 6 kann bewegbar, insbesondere schwenkbar, mit dem ersten Beinpaar 8 verbunden sein, oder das zweite Element 6 kann bewegbar, insbesondere schwenkbar, mit dem zweiten Beinpaar 10 verbunden sein, vorzugsweise mit dem zweiten Beinpaar 10.

[0081] Das Sitzmöbel 2 kann einen zweiten Anschlag 16b für das zweite Element 6 aufweisen, der dafür konfiguriert ist, das zweite Element 6 in der Stuhl-Konfiguration zu stützen. Der zweite Anschlag 16b kann insbesondere dazu beitragen, dass das zweite Element eine auf dem Möbel in Stuhl-Konfiguration sitzende Person trägt, ohne seine Stuhl-Konfiguration zu verlassen, insbesondere ohne nach unten wegzuklappen. Der zweite Anschlag 16b kann ein oder mehrere Teile aufweisen. Der zweite Anschlag 16b kann an jeder passenden Stelle des Möbels angeordnet sein, beispielsweise an dem Beinpaar angeordnet sein, das nicht bewegbar/schwenkbar mit dem zweiten Element 6 verbunden ist. Der Anschlag 16b für das zweite Element 6 kann an dem Beinpaar angeordnet sein, das bewegbar/schwenkbar mit dem zweiten Element 6 verbunden ist. Insbesondere bei mehrteiliger Ausführung des Anschlags für das zweite Element kann er an beiden Beinpaaren angeordnet sein. Das zweite Element 6 kann eine oder mehrere passende Ausnehmungen aufweisen, in denen sich der jeweils zugehörige Teil des zweiten Anschlags 16b versenken lässt.

[0082] Das Sitzmöbel 2 kann ein oder mehrere Halteelemente 20 aufweisen, die dafür konfiguriert ist/sind, das zweite Element 6 in der Barhocker-Konfiguration zu halten. Insbesondere kann das erste Element 4 eines oder mehrere der Halteelemente 20 aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann das zweite Element eines oder mehrere der Halteelemente aufweisen. In den Figuren ist zu sehen, dass das erste Element 4 eine hakenartige Kante 20a aufweist, die in der Barhocker-Konfiguration als Vorderkante und als Halteelement 20 fungiert. Das Möbel 2 kann ein komplementär ausgebildetes Halteelement 20b aufweisen, das dafür konfiguriert ist, in der Barhocker-Konfiguration mit dem hakenartigen Haltelement 20a in Eingriff zu stehen. Ein anderes als das erste Element, bspw. das zweite Element, kann das komplementär ausgebildete Halteelement aufweisen und/oder sein. Wie besonders aus Fig. 2C ersichtlich ist, kann das zweite Element 6 eine Kante aufweisen, die das zweite Halteelement 20b und in der Stuhl-Konfiguration eine Vorderkante des zweiten Elements 6 bildet. Das zweite Halteelement 20b kann als abgerundete Kante ausgestaltet sein, jedoch sind jedwede anderen funktionstüchtigen Ausführungen für die Halteelemente 20 möglich.

[0083] Das zweite Element 6 kann in der Barhocker-Konfiguration als Fortsetzung des Beinpaars, mit dem das zweite Element 6 bewegbar, insbesondere schwenkbar, verbunden ist, angeordnet sein. In Fig. 2C ist das zweite Element 6 in der Barhocker-Konfiguration als Fortsetzung des zweiten Beinpaars 10, mit dem das zweite Element 6 bewegbar, insbesondere schwenkbar, verbunden ist, angeordnet.

[0084] Das Sitzmöbel 2 kann eine Sicherung (nicht in den Figuren dargestellt) mit einer oder mehreren aktivierten und einer oder mehreren inaktivierten Konfigurationen aufweisen, wobei die Sicherung dafür konfiguriert ist, in einer der aktivierten Konfigurationen ein Verlassen der Barhocker-Konfiguration zu unterbinden und/oder in einer der aktivierten Konfigurationen ein Verlassen der Stuhl-Konfiguration zu unterbinden. Beispielsweise kann die Sicherung einen Rastbolzen, Arretierbolzen und/oder einen Kugelsperrbolzen, oder eine Kombination mehrerer solcher Elemente, aufweisen , der /die in der aktivierten Konfiguration verhindert, dass sich das/die Halteelement/e aus der vorgesehenen Position lösen und das Möbel dadurch beispielsweise zusammenklappt und/oder umfällt.

[0085] Das Sitzmöbel 2 kann ein drittes Element 24 aufweisen, das in der Barhocker-Konfiguration als Fußstütze 24 fungiert. Das dritte Element 24 ist bevorzugt an dem vorderen Beinpaar der Barhocker-Konfiguration, hier dem ersten Beinpaar 8, angeordnet und bildet eine bevorzugte Querverstrebung 38 des vorderen Beinpaars der Barhocker-Konfiguration.

[0086] Die Figuren 2A und 2C veranschaulichen eine Barhocker-Sitzebene SEB, eine Stuhl-Sitzebene SES und eine Barhocker-Fußstützebene FEB auf jeweils unterschiedlichen Höhen H über dem Boden B bzw. Bodenebene B. Wie gezeigt, ist es bevorzugt, dass die Barhocker-Fußstützebene FEB höher als die Bodenebene B angeordnet ist. Beispielsweise kann deren Höhenunterschied H1 einen Wert von 25cm -45cm, bevorzugt 30cm - 40cm, stärker bevorzugt 32cm - 38cm, stärker bevorzugt 33cm - 37 cm, besonders bevorzugt 34cm - 36cm betragen. Wie bevorzugt, ist die Stuhl-Sitzebene SES höher als die Barhocker-Fußstützebene FEB angeordnet. Beispielsweise kann deren Höhenunterschied H2 3cm-20cm, bevorzugt 5cm - 15cm, stärker bevorzugt 8cm - 12cm, besonders bevorzugt 9cm - 11cm betragen. Der Höhenunterschied H3 zwischen der Stuhl-Sitzebene SES und dem Boden B beträgt beispielsweise 35cm - 55cm, bevorzugt 40cm - 50 cm, stärker bevorzugt 42cm - 49cm besonders bevorzugt 44cm - 47 cm. Wie gezeigt, ist die Barhocker-Sitzebene SEB bevorzugt höher als die Stuhl-Sitzebene SES angeordnet. Beispielsweise kann deren Höhenunterschied H4 25cm - 45cm, bevorzugt 30cm - 40cm, stärker bevorzugt 32cm - 38 cm, besonders bevorzugt 34cm - 36cm betragen. Der Höhenunterschied H5 zwischen der Barhocker-Sitzebene SEB und dem Boden B beträgt beispielsweise 70cm - 90 cm, bevorzugt 75cm - 85cm, stärker bevorzugt 77cm - 83cm, stärker bevorzugt 78cm - 82cm, besonders bevorzugt 79cm - 81cm. Optional ist die Barhocker-Sitzebene auf Höhe der Oberkante der Lehne HL in der Stuhl-Konfiguration angeordnet, optional mit einer Abweichung von 10% des Wertes der Höhe der Oberkante der Lehne HL in der Stuhl-Konfiguration. HL kann beispielsweise 70cm - 90 cm, bevorzugt 75cm - 85cm, stärker bevorzugt 77cm - 83cm, stärker bevorzugt 78cm - 82cm, besonders bevorzugt 79cm - 81cm betragen.

[0087] Das Sitzmöbel 2 ist vorzugsweise sowohl in der Stuhl-Konfiguration als auch in der Barhocker-Konfiguration ergonomisch geformt. Eine ergonomische Form kann beispielsweise wie in Fig. 1A-1E durch eine gewölbte Sitzfläche in Stuhl-Konfiguration, d.h. eine gewölbte Oberseite 26 des zweiten Elements 6 in Stuhlkonfiguration erreicht werden. Alternativ oder zusätzlich kann das erste Element 4 eine gewölbte, in Stuhl-Konfiguration betrachtet, Vorderseite 28 aufweisen, die als Vorderseite des Lehnenelements am Rücken einer auf dem Stuhl sitzenden Person anliegt. Dies kann gleichzeitig eine ergonomische Form der Sitzfläche der Barhocker-Konfiguration bereitstellen, wenn die Stuhlkonfigurations-Vorderseite 28 des ersten Elements 4 in der Barhocker-Konfiguration als Sitzfläche fungiert. Die Wölbungen sind bevorzugt an die Wölbungen von Gesäß und/oder Rücken einer gemäß DIN 33402-2 definierten Durchschnittsperson angepasst. Flächen, die als Sitzflächen oder den Rücken berührende Lehnenflächen fungieren können, also bspw. die Stuhlkonfigurations-Vorderseite 28 des ersten Elements 4 und/oder die Oberseite 26 des zweiten Elements 6 in Stuhlkonfiguration, können gepolstert sein und/oder mit anderen gängigen Merkmalen ausgestatten sein, die den Sitzkomfort erhöhen.

[0088] Wie bereits erwähnt, ist das Sitzmöbel 2 dafür konfiguriert, zwischen der Barhocker-Konfiguration und der Stuhl-Konfiguration zu wechseln, bevorzugt wie in den Fig. 2A-2D ausschließlich durch Klappen von einem oder mehreren Elementen des Möbels 2. Das Sitzmöbel kann beispielsweise für das folgende Klappverfahren zum Wechseln von der Stuhl- in die Barhocker-Konfiguration konfiguriert sein:
  1. a) Optional Entsichern der Stuhl-Konfiguration durch Überführen der optionalen Sicherung von einer aktivierten in eine inaktivierte Konfiguration;
  2. b) Hochklappen des ersten Elements 4 aus seiner Lehnenkonfiguration über die Barhocker-Konfiguration des ersten Elements 4 hinaus, bevorzugt weit genug für Schritt c) und/oder Schritt d);
  3. c) Hochklappen des zweiten Elements 6 aus seiner Stuhl-Konfiguration, d.h. seiner Sitz-Konfiguration, mindestens in seine Barhocker-Konfiguration, bevorzugt darüber hinaus;
  4. d) in Eingriff bringen des ersten Elements 4 mit dem zweiten Element 6 vermittels ihrer jeweils als Haltelement 20a, 20b ausgestalteten Vorderkanten, wobei hierzu das erste Element 4 aus der in Schritt b) eingenommenen Position in seine Barhocker-Konfiguration heruntergeklappt wird und, sofern das zweite Element 6 noch nicht in seiner Barhocker-Konfiguration ist, das zweite Element 6 aus der in Schritt c) eingenommenen Position in seine Barhocker-Konfiguration heruntergeklappt wird;
  5. e) ggf. Überführen eines oder mehrerer weiterer Elemente in die Barhocker-Konfiguration;
  6. f) optional Sichern der Barhocker-Konfiguration durch Überführen der optionalen Sicherung von einer/der inaktivierten in eine/die aktivierte Konfiguration.


[0089] Die Schritte a) und f) sind in den Figuren 2A-2C nicht dargestellt. Figur 2B zeigt eine Übergangs-Konfiguration nach den Schritten b) und c) jedoch vor d) und e).

[0090] Das Sitzmöbel 2 kann beispielsweise für das folgende Klappverfahren zum Wechseln von der Barhocker- in die Stuhl-Konfiguration konfiguriert sein:
  1. a) Optional Entsichern der Barhocker-Konfiguration durch Überführen der optionalen Sicherung von einer aktivierten in eine inaktivierte Konfiguration;
  2. b) Lösen des Eingriffs des ersten Elements 4 mit dem zweiten Element 6 vermittels ihrer jeweils als Haltelement 20a, 20b ausgestalteten Vorderkanten, wobei hierzu erfolgt:
    • Hochklappen des ersten Elements 4 aus seiner Barhocker-Konfiguration über die Barhocker-Konfiguration des ersten Elements 4 hinaus, bevorzugt weit genug für Schritt c);
    • ggf. Hochklappen des zweiten Elements 6 aus seiner Barhocker-Konfiguration über die Barhocker-Konfiguration hinaus;
  3. c) Herunterklappen des zweiten Elements 6 aus seiner Barhocker-Konfiguration, d.h. seiner Stütz-Konfiguration, oder der in Schritt b) eingenommenen Position in seine Stuhl-Konfiguration;
  4. d) Herunterklappen des ersten Elements 4 in seine Stuhlkonfiguration;
  5. e) ggf. Überführen eines oder mehrerer weiterer Elemente in die Stuhl-Konfiguration;
  6. f) optional Sichern der Stuhl-Konfiguration durch Überführen der optionalen Sicherung von einer/der inaktivierten in eine/die aktivierte Konfiguration.


[0091] Die Schritte a) und f) sind in den Figuren 2A-2D nicht dargestellt. Figur 2B zeigt eine Übergangs-Konfiguration nach Schritt b) jedoch vor c), d) und e).

[0092] Die einzelnen Schritte der oben beschriebenen Verfahren werden lediglich zum Zwecke der Benennung und der Bezugnahme alphabetisch nummeriert. Die Reihenfolge der Schritte kann, muss aber nicht, der alphabetischen Reihenfolge entsprechen. Beispielsweise kann Schritt c) vor oder wenigstens abschnittsweise gleichzeitig mit Schritt b) erfolgen.

[0093] Figur 1E zeigt das Sitzmöbel 2 in einer komprimierten, hier einer zusammengeklappten, Konfiguration. In der komprimierten/zusammengeklappten Konfiguration lässt sich das Sitzmöbel 2 im Vergleich zur Stuhl- und/oder Barhocker-Konfiguration platzsparend verstauen und/oder transportieren. Zu diesem Zweck kann eines der Beinpaare, bspw. das hintere Beinpaar in den Fig. 1A-2D, oder ein Teil davon bewegbar, insbesondere wie hier schwenkbar, sein. Beispielsweise kann eine Schwenkachse 39 im zweiten Beinpaar 10 unterhalb eines Verbindungspunktes mit dem ersten Beinpaar 8 angeordnet sein.

[0094] Zum Überführen des Sitzmöbels 2 in die zusammengeklappte Konfiguration kann bspw. ausgehend von der Stuhl-Konfiguration das zweite Element 6 hochgeklappt werden und das erste und zweite Beinpaar 8, 10 aneinander geklappt werden, bspw. um die Achse 29. Die Reihenfolge ist beliebig. Die beiden Schritte können nacheinander oder gleichzeitig erfolgen.

[0095] Das Sitzmöbel 2 kann eine Stand-Konfiguration aufweisen, in der das Sitzmöbel 2 und ein gleichartiges Sitzmöbel 2 stehend ineinander geschoben werden können (siehe Fig. 6). Wie zu sehen ist, kann die Stand-Konfiguration bspw. derart ausgeführt sein, dass das zweite Element 6 das erste Element 4 derart stütz, dass das erste Element 4, bezogen auf die Stuhlkonfiguration, schräg von hinten nach vorne ansteigend angeordnet ist. Die Schrägstellung des ersten Elements 4 ermöglicht es, die Stühle in Vorne-Hinten-Richtung und in gleicher Orientierung stärker ineinander zu schieben, als dies in der Barhocker- und/oder der Stuhl-Konfiguration möglich wäre, weil der obere hintere Teil des Möbels unter das über die Barhocker-Konfiguration hinaus angehobene erste Element 4 geschoben werden kann, während dies in der Barhocker-Konfiguration nicht möglich wäre.

[0096] Figur 6 zeigt, dass das Möbel 2 ein weiteres, vorzugsweise unbeweglich, mit der Lehnenhalterung 12 verbundenes Element 30 aufweisen kann. Dieses Element 30 kann einstückig mit der restlichen Lehnenhalterung 12 ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Element 30 Teil eines durchgängig um das erste Element 4 laufenden Holms sein, der auch die beiden Streben 14a, 14b bilden kann. Das Element 30 kann alternativ auch mehrstückig mit der restlichen Lehnenhalterung 12 ausgebildet sein, bspw. wie in Fig. 6 eine im Wesentlichen horizontal angeordnete Platte in Stuhl-Konfiguration. Das Element 30 kann dafür konfiguriert sein, von einem Benutzer gegriffen zu werden, um das Möbel 2 in Stuhlkonfiguration und/oder Barhocker-Konfiguration zu verrücken. Das Element 30 kann alternativ oder zusätzlich dafür konfiguriert sein, in der Barhocker-Konfiguration als Gesäßstütze zu fungieren. In der Stuhl-Konfiguration kann das Element 30 keine Stützfunktion für den Rücken haben. Alternativ kann es in der Stuhl-Konfiguration eine Stützfunktion für den Rücken haben.

[0097] Die vorliegende Erfindung betrifft, wie in Fig. 3A und 3B gezeigt, auch ein Sitzmöbel 2, das eine Stuhl-Konfiguration und eine Barhocker-Konfiguration aufweist, jedoch keine komprimierte Konfiguration. Es weist ein bewegbares, bevorzugt wie hier dargestellt klappbares, Element auf, bspw. wie in Fig. 3A, 3B das erste Element 4. Die Figuren 3A und 3B zeigen eine schematische Seitenansicht, aus der sich die Klappfunktion des ersten Elements 4, das wieder durch eine Lehnenhalterung 12 gestützt wird, entnehmen lässt. Außerdem sind das vordere und das hintere Beinpaar 8, 10 sowie ein Sitzelement 36 eingezeichnet. In der hochgeklappten Konfiguration in Fig. 3A fungiert das erste Element 4 als Barhocker-Sitz. Die Blickrichtung BB ist in der Zeichnung nach links gerichtet. In Fig. 3B ist die Stuhl-Konfiguration des ersten Elements 4 und des Möbels 2 gezeigt. Das erste Element 4 ist heruntergeklappt, sodass es als Stuhl-Lehnenelement fungiert. Die Blickrichtung BS ist in der Zeichnung nach rechts gerichtet. Die Blickrichtungen in Barhocker-Konfiguration und in Stuhl-Konfiguration können also entgegengesetzt sein. Fig. 3A und 3B zeigen auch, dass das Möbel 2 eine Fußstütze 24 der Barhocker-Konfiguration aufweisen kann. Diese ist bevorzugt auf einer für die Barhocker-Sitzposition ergonomischen Höhe angebracht, in der Regel unterhalb der Sitzebene SES in Stuhl-Konfiguration, sodass auch in dieser Variante die Füße nicht auf der Sitzfläche des Stuhls abgestellt werden müssen. Dies ist jedoch selbstverständlich trotzdem möglich, wobei sich dann die Blickrichtung ändert. Die bereits genannten Höhenunterschiede H sind auch hier anwendbar. Alternativ oder zusätzlich zu einem/dem Klappmechanismus, kann das Sitzmöbel 2 einen anderen Bewegungsmechanismus für das erste Element 4 aufweisen.

[0098] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Möbel 2, das als Stuhl und als Barhocker genutzt werden kann, wobei das Möbel 2 ein, vorzugsweise als Polsterrolle ausgebildetes, Element 32 aufweist, das bei Stuhl-Nutzung als Lehnenelement fungiert und bei Barhocker-Nutzung als Sitzelement 36 fungiert. Eine solche Ausführungsform ist in Figur 4 gezeigt. Hierbei kann die Blickrichtung/Sitzrichtung bei Barhockernutzung BB entgegen der Blickrichtung B/Sitzrichtung bei Stuhl-Nutzung BS sein. Das Möbel 2 kann ein erstes Beinpaar 8 und ein zweites Beinpaar 10 aufweisen, wobei das erste Beinpaar 8 in der Stuhl-Konfiguration vor dem zweiten Beinpaar 10 angeordnet sein kann. Das Möbel 2 kann eine Fußstütze 24 für die Barhocker-Nutzung aufweisen, die auf jener Seite 34 des Möbels 2, die der Rückseite des Stuhls entspricht, angeordnet ist. Die Fußstütze 24 kann beispielsweise an dem Beinpaar angeordnet sein, das in der Barhockerkonfiguration vorne ist, hier das zweite Beinpaar 10. Durch die Fußstütze 24 wird eine bequemere Sitzposition in der Barhocker-Konfiguration erreicht, als dies ohne die Fußstütze 24 der Fall wäre, wenn eine Person die Füße entweder in der Luft hängen lassen müsste oder auf die Sitzfläche stellen müsste. Das Möbel 2 ist vorzugsweise ohne Klappfunktion ausgestaltet.

[0099] Wie in Figur 5 gezeigt, betrifft die vorliegende Erfindung außerdem ein Möbel 2, das als Stuhl und als Barhocker genutzt werden kann, wobei das Möbel ein Element α aufweist, das bei Stuhl-Nutzung als Lehnenelement fungiert, und ein sich von der Lehne/vom Lehnenelement entgegen der Stuhlblickrichtung BS erstreckendes Element β aufweist, das bei Barhocker-Nutzung als Sitzelement 36 fungiert. Hierbei kann die Blickrichtung/Sitzrichtung bei Barhockernutzung BB entgegen der Blickrichtung/Sitzrichtung bei Stuhl-Nutzung BS sein. Das Möbel kann eine Fußstütze 24 für die Barhocker-Nutzung aufweisen, die auf der der Rückseite des Stuhls entsprechenden Seite 34 angeordnet ist. Das Element α und das Element β kann wie in der in Figur 5 dargestellten Variante, jeweils unbeweglich, d.h. nicht klappbar, miteinander verbunden sein, bspw. einstückig oder verschraubt, verklebt, gesteckt und/oder genagelt.

[0100] Alle Ausführungsformen können zur Verbesserung der Stabilität und/oder aus optischen Gründen eine oder mehrere Verstrebungen und/oder Stützen 38 aufweisen. Auch bereits genannte Elemente, bspw. die Fußstütze 24 kann als Verstrebung 38 fungieren. Beispielsweise kann das Beinpaar, das keine Fußstütze 24 aufweist, eine Verstrebung 38 aufweisen, in Fig. 1A-1E das zweite Beinpaar 10.

Bezugszeichenliste:



[0101] 
2
Sitzmöbel, Klappmöbel, Möbel;
TS
Tiefe in Stuhl-Konfiguration;
TB
Tiefe in Barhocker-Konfiguration;
4
erstes Element;
6
zweites Element;
8
erstes Beinpaar;
10
zweites Beinpaar;
12
Lehnenhalterung;
A1
Schwenkachse des ersten Elements 4;
14a,b
Strebe;
16, 16a, 16b
Anschlag;
18, 18a
Ausnehmung;
20, 20a, 20b
Halteelement;
24
drittes Element/Fußstütze;
H
Höhe/Höhenunterschied;
26
Sitzfläche in Stuhlkonfiguration;
28
Vorderseite des ersten Elements 4 in Stuhlkonfiguration;
29
Schwenkachse Beinpaar;
30
Element;
BB
Blickrichtung/Sitzrichtung bei Barhocker-Nutzung;
BS
Blickrichtung/Sitzrichtung bei Stuhl-Nutzung;
32
Element;
34
Seite des Möbels 2, die der Rückseite des Stuhls entspricht;
α
Element α;
β
Element β;
A1
Schwenkachse des ersten Elements 4;
A2
Schwenkachse des zweiten Elements 6;
36
Sitzelement;
38
Querverstrebung;



Ansprüche

1. Sitzmöbel, aufweisend eine Stuhl-Konfiguration und eine Barhocker-Konfiguration, wobei das Sitzmöbel dafür konfiguriert ist, zwischen der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln, wobei das Sitzmöbel bevorzugt ein Klappmöbel ist.
 
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, wobei das Sitzmöbel eine komprimierte, bevorzugt zusammengeklappte, Konfiguration aufweist und/oder
wobei das Sitzmöbel derart konfiguriert ist, ausschließlich durch Bewegen, bspw. durch Klappen, von einem oder mehreren Bestandteilen des Sitzmöbels zwischen der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln, optional zwischen der komprimierten Konfiguration, der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln, optional zwischen der zusammengeklappten Konfiguration, der Stuhl-Konfiguration und der Barhocker-Konfiguration zu wechseln.
 
3. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzmöbel eine Tiefe in der Stuhlkonfiguration, genannt TS, und eine Tiefe in der Barhocker-Konfiguration, genannt TB, aufweist, wobei

- TS ≤ 85cm, bevorzugt TS ≤ 80cm, stärker bevorzugt TS ≤ 75cm, stärker bevorzugt TS ≤ 70cm, besonders bevorzugt TS ≤ 65;

- TB ≤ 70cm, bevorzugt TB ≤ 65cm, stärker bevorzugt TB ≤ 60cm, stärker bevorzugt TB ≤ 55cm, besonders bevorzugt TB ≤ 55cm sein

- sich TS und TB um höchstens 10% des kleineren der Werte unterscheiden; und/oder

- TB kleiner oder gleich TS ist.


 
4. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend:

- ein erstes Element, das in der Barhocker-Konfiguration als Sitzelement fungiert;

- ein zweites Element, das in der Stuhl-Konfiguration als Sitzelement fungiert und in der Barhocker-Konfiguration derart angeordnet ist, dass es

• eine bestimmungsgemäß auf dem Sitzmöbel in Barhocker-Konfiguration sitzende Person nicht behindert; und/oder

• sich nach vorne weniger weit als, gleich weit wie, oder maximal 10cm, maximal 8cm, maximal 5cm oder maximal 3cm weiter als ein vorderstes Element, bevorzugt das erste Element, erstreckt, und/oder dass es sich nach hinten weniger weit als, gleich weit wie, oder maximal 10cm, maximal 8cm, maximal 5cm oder maximal 3cm weiter als ein hinterstes Element, bevorzugt das erste Element, erstreckt.


 
5. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend:

- ein/das erste/s Element, das in der Barhocker-Konfiguration als Sitzelement fungiert;

- ein/das zweite/s Element, das in der Stuhl-Konfiguration als Sitzelement fungiert und in der Barhocker-Konfiguration als Stützelement fungiert, das das erste Element stützt.


 
6. Sitzmöbel nach Anspruch 4 oder 5, wobei das erste Element in der Stuhl-Konfiguration als Lehnenelement fungiert.
 
7. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das/ein erstes Element von seiner Stuhl-Konfiguration in seine Barhocker-Konfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, ist und wobei das erste Element von seiner Barhocker-Konfiguration in seine Stuhl-Konfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, ist und wobei das erste Element in der Barhocker-Konfiguration als Sitz-Element fungiert.
 
8. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 4-7, wobei das zweite Element von seiner Stuhlkonfiguration in seine Barhocker-Konfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, ist und wobei das zweite Element von seiner Barhocker-Konfiguration in seine Stuhlkonfiguration bewegbar, bevorzugt schwenkbar, ist.
 
9. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzmöbel eine Lehnenhalterung aufweist, wobei das erste Element bewegbar, bevorzugt schwenkbar, an der Lehnenhalterung angebracht ist.
 
10. Sitzmöbel nach Anspruch 9, wobei die Lehnenhalterung zwei Streben aufweist, die als Fortsatz eines ersten oder eines zweiten Beinpaars des Sitzmöbels ausgebildet sind.
 
11. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 4-10, wobei das zweite Element in der Barhocker-Konfiguration als Fortsetzung eines/des Beinpaars, mit dem das zweite Element bewegbar verbunden ist, angeordnet ist.
 
12. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzmöbel ein drittes Element aufweist, das in der Barhocker-Konfiguration als Fußstütze fungiert, wobei das dritte Element bevorzugt an einem/dem vorderen Beinpaar der Barhocker-Konfiguration angeordnet ist, stärker bevorzugt als Querverstrebung des vorderen Beinpaars der Barhocker-Konfiguration ausgebildet ist.
 
13. Sitzmöbel nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Sitzmöbel eine Barhocker-Sitzebene, eine Stuhl-Sitzebene und eine Barhocker-Fußstützebene auf jeweils unterschiedlichen Höhen aufweist, wobei bevorzugt:

- die Barhocker-Fußstützebene höher als eine Bodenebene angeordnet ist;

- die Stuhl-Sitzebene höher als die Barhocker-Fußstützebene angeordnet ist; und/oder

- die Barhocker-Sitzebene höher als die Stuhl-Sitzebene angeordnet ist.


 
14. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzmöbel dafür konfiguriert ist, dass das Sitzmöbel, bevorzugt in der Barhocker-Konfiguration, als Stehhilfe verwendet werden kann, wobei bevorzugt die Lehne der Stuhl-Konfiguration, besonders bevorzugt das erste Element, als Gesäßstütze der Stehhilfe konfiguriert ist.
 
15. Sitzmöbel nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Sitzmöbel dafür konfiguriert ist, werkzeugfrei zwischen der Barhocker-Konfiguration und der Stuhl-Konfiguration, optional zwischen der Barhocker-Konfiguration, der Stuhl-Konfiguration und der Stand- und/oder komprimierten Konfiguration zu wechseln.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht









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