[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Beladung von Betonmischern
sowie der Reinigung des Einlauftrichters.
[0002] Betonmischer, auch Fahrmischer genannt, sind Transportfahrzeuge mit einer drehbaren
Mischtrommel, die zum Transport von Frischbeton zu einer Baustelle eingesetzt werden.
Die Befüllung der Betonmischer erfolgt an einer Mischanlage, wobei der Beton über
den sogenannten Sammeltrichter der Mischanlage in den sogenannten Einlauftrichter
des Betonmischers gefüllt wird. Der Fahrmischer wird dabei an einen vorbestimmten
Beladepunkt der Mischanlage gefahren, um den Einlauftrichter unter dem Sammeltrichter
zu positionieren.
[0003] Der Einlauftrichter muss unmittelbar nach der Beladung mit Wasser gereinigt werden,
um ein Aushärten des bei der Beladung auf der Oberfläche angelagerten Betons zu verhindern.
Im einfachsten Fall erfolgt die Reinigung des Einlauftrichters dadurch, dass der Fahrer
des Betonmischers den Einlauftrichter nach der Beladung manuell mit Wasser spült und
reinigt. Diese Vorgehensweise ist jedoch kompliziert und zeitaufwändig. Zudem birgt
die manuelle Reinigung ein nicht unerhebliches Unfallrisiko für den Fahrer. Überdies
kommt es bei der Reinigung des Einfülltrichters zu einer undefinierten Wasserzugabe
zum Beton, der zuvor in die Trommel des Betonmischers gefüllt wurde. Eine andere bekannte
Lösung besteht darin, eine gesonderte Reinigungsstation, die über Sprühdüsen verfügt,
in der Mischanlage oder in einem angrenzenden Bereich der Mischanlage vorzusehen,
an den der Betonmischer nach der Beladung gefahren werden sollte. Idealerweise ist
derartige Reinigungsstation so angeordnet, dass während der Reinigung des Betonmischers
bereits ein wartender Betonmischer an der dafür vorgesehenen Position befüllt werden
kann. Auch in diesem Beispiel ist jedoch ein separater Reinigungsschritt notwendig,
der darin besteht, dass der Betonmischer vor der Reinigung erst an die vorgesehene
Reinigungsposition gefahren werden muss, wodurch die Taktzeit eines Belade- und Reinigungsvorgangs
unnötig erhöht wird. Abgesehen davon ist die Installation bzw. Nachrüstung einer Reinigungsstation
platz- und kostenintensiv.
[0004] Ausgehend von den oben skizzierten Nachteilen liegt der vorliegenden Erfindung daher
die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Lösung bereitzustellen, mit welcher die Reinigung
der Oberfläche des Einlauftrichters von Betonmischern nach deren Beladung effizienter
durchgeführt werden kann.
[0005] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und einem Verfahren zur Beladung von Betonmischern sowie der Reinigung
des Einlauftrichters gelöst, wobei bevorzugte Ausgestaltungen Gegenstand der Unteransprüche
sind.
[0006] Hiernach ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Sammeltrichter
zur Betonabgabe in einen Einlauftrichter eines Betonmischers aufweist, wobei die Vorrichtung
ferner eine Tropfschutzvorrichtung aufweist, um nach Beendigung der Beladung aus dem
Sammeltrichter nachlaufenden Beton aufzufangen, und wobei die Tropfschutzvorrichtung
einen Tropffänger und ein Reinigungssystem mit mehr als einer Sprühdüse zum Spülen
des Einlauftrichters mit Wasser aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungssystem
unmittelbar an den Tropffänger angebracht ist.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Betonmischer zur Beladung in die Vorrichtung
einfährt und an einer Beladeposition positioniert wird, so dass sich der Einlauftrichter
des Betonmischers unmittelbar unter dem Sammeltrichter der Vorrichtung befindet. Daraufhin
wird die noch in Endstellung des vorherigen Reinigungsvorgangs befindliche Tropfschutzvorrichtung,
welche in der Endstellung den Sammeltrichter verschließt, in eine offene Beladeposition
gebracht. Nach erfolgter Beladung der Mischtrommel schwenkt die Tropfschutzvorrichtung
in Startstellung des Reinigungsvorgangs und die Reinigung des Einlauftrichters startet.
Während des Reinigungsvorgangs schwenkt die Tropfschutzvorrichtung über den Einlauftrichter
und hält zugleich den Sammeltrichter der Mischanlage verschlossen. Durch die Schwenkbewegung
der Tropfschutzvorrichtung trifft der durch das Reinigungssystem erzeugte Wasserstrahl
mit variierenden Winkeln auf die Oberfläche des Einlauftrichters, wodurch die Reinigung
der Oberfläche des Einlauftrichters gegenüber herkömmlichen Verfahren verbessert wird.
Überdies wird auf diese Weise der Wasserverbrauch reduziert.
[0008] Ferner kann der Wasserstrahl so eingestellt werden, dass während der Reinigung möglichst
wenige Verwirbelungen in dem Einlauftrichter entstehen, wodurch eine verbesserte Ableitung
des Schmutzwassers begünstigt wird. Da das Reinigungssystem erfindungsgemäß unmittelbar
an den Tropffänger angebracht ist, ist eine Umpositionierung des Betonmischers nicht
nötig. Sobald die Tropfschutzvorrichtung die Endstellung des Reinigungsvorgangs erreicht
hat, ist der Reinigungsvorgang abgeschlossen und der befüllte Betonmischer verlässt
die Vorrichtung in Vorwärtsrichtung, damit ein nachfolgender Betonmischer zur Beladung
von hinten einfahren. Dadurch ergibt sich insgesamt ein Drive-Through-Konzept, welches
insbesondere bei einer getakteten Befüllung mehrerer Betonmischer zu einer großen
Zeitersparnis führt.
[0009] Besonders bevorzugt ist, dass die mehr als eine Sprühdüse des Reinigungssystems eine
Linie bildend an der Unterseite des Tropffängers angeordnet sind und die mehr als
eine Sprühdüse im Winkel von bis zu 360° einstellbar sind, um den Sprühwinkel an die
Form des Einlauftrichters anzupassen.
[0010] Gemäß der erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst das Reinigungssystem daher zumindest
zwei Sprühdüsen, um den Einlauftrichter mit Wasser zu spülen. Die Sprühdüsen können
mit Blick auf eine Längsachse der Vorrichtung, die der Längsachse des Betonmischers
in der vorgesehenen Beladeposition entspricht, symmetrisch angeordnet sein. Weiterhin
können die Düsen individuell feststehend oder einstellbar, also schwenkbar sein, wodurch
sich der Nutzungsgrad des Reinigungswassers weiter erhöhen lässt. Vorzugsweise versorgt
ein Rohrleitungssystem des Reinigungssystems die Sprühdüsen mit Wasser.
[0011] Die Tropfschutzvorrichtung weist vorzugsweise eine von einer Verstelleinheit angetriebene
und an Trägern angebrachte Mechanik auf, um die Tropfschutzvorrichtung und das daran
befindliche Reinigungssystem in eine offene Beladeposition, in eine geschlossene Reinigungsposition
oder mit einem vorbestimmten Schwenkwinkel vor- und zurück zu Schwenken. Besonders
bevorzugt ist eine Ausbildung der Mechanik derart, dass der Tropffänger im Rahmen
einer Schwenkbewegung zwischen der Startstellung und der Endstellung des Reinigungsvorgangs
bewegt wird.
[0012] Es sei hierbei darauf hingewiesen, dass von einer geschlossene Reinigungsposition
ausgegangen wird, wenn sich die Tropfschutzvorrichtung und das daran befindliche Reinigungssystem
entweder in der Startstellung bzw. in der Endstellung des Reinigungsvorgangs oder
dazwischen befindet.
[0013] Vorzugsweise handelt es sich bei der Verstelleinheit um einen Schwenkzylinder mit
Wegbegrenzung.
[0014] Bevorzugt ist weiterhin, dass der Tropffänger und der Sammeltrichter so ausgebildet
sind, dass der Ausgang des Sammeltrichters in geschlossener Reinigungsposition des
Tropffängers dichtend verschlossen ist. Beispielsweise kann der Sammeltrichter daher
ein flexibles Gummirohr aufweisen. Der Tropffänger kann Laufrollen aufweisen, die
so angeordnet sind, dass das Gummirohr beim Einschwenken des Tropffängers gequetscht
wird, um den Ausgang zu verschließen, bzw. zur Seite geschoben wird.
[0015] Weiter vorzugsweise umfasst die Vorrichtung eine mit der Verstelleinheit in Signalverbindung
stehende Steuereinheit, wobei die Steuereinheit ausgebildet ist, die Schwenkbewegungen
der Tropfschutzvorrichtung während des Reinigungsvorgangs gemäß einer festeingestellten,
einer manuellen oder einer rezeptabhängig automatischen Vorwahl der Anzahl von Schwenkbewegungen
(vor- und zurück) zu steuern. Weiterhin ist die Steuereinheit ausgebildet, die Tropfschutzvorrichtung
zur Beladung des Betonmischers aus der Reinigungsposition in die Beladeposition zu
bewegen und nach erfolgter Beladung des Betonmischers von der Beladeposition in die
Reinigungsposition zurückzubewegen.
[0016] Vorzugsweise ist die Steuereinheit so ausgestaltet, um während des Reinigungsvorgangs,
die Bewegung der Tropfschutzvorrichtung und des Reinigungssystems automatisiert und
in Abhängigkeit des Verschmutzungsgrades zu initiieren.
[0017] Alternativ dazu kann die Bewegung der Tropfschutzvorrichtung sowie des Reinigungssystems
teilautomatisch initiiert werden. Dabei wird die Bewegung unter Zuhilfenahme eines
Assistenzsystems zur Detektion der korrekten Positionierung des Betonmischers bzw.
eines Sicherheitssystems zur Überwachung des Arbeitsraums um den Betonmischer und
in Reaktion auf einen Startbefehl eines Fahrers aktiviert.
[0018] In einer anderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit ausgebildet
ist, den Reinigungsvorgang in Abhängigkeit von der Stellung des Tropffängers oder
zeitabhängig auszuführen.
[0019] Gleichwohl kann die Steuereinheit so konfiguriert sein, dass der Reinigungsvorgang
des Einlauftrichters vorgeschaltet, also vor dem eigentlichen Beladevorgang eingeleitet
wird.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinheit ausgebildet, die Menge des
Reinigungswassers bei der vorgelagerten Betonproduktion zu berücksichtigen.
[0021] In einer Ausführungsform ist das Reinigungssystem so ausgebildet ist, dass der Reinigungsvorgang
mit statischem Wasserdruck ohne den Einsatz von zusätzlichen Wasserpumpen erfolgt.
Insbesondere durch die Anordnung des Reinigungssystems unmittelbar über dem Einlauftrichter
und die unmittelbar nach der Befüllung erfolgende Reinigung ist der bereitgestellte
Wasserdruck aus dem öffentlichen Wassernetz, der beispielsweise zwischen 4 bis 10
bar liegen kann, ausreichend.
[0022] Überdies besteht die Möglichkeit, dass die Vorrichtung visuelle und/oder akustische
Assistenzsysteme zur richtigen Positionierung des Betonmischers an der Beladeposition
umfasst. Anwendung finden hierbei Positionssensoren oder Kamerasysteme zur Objekterfassung,
jeweils gegebenenfalls mit gekoppelten Ampeln zur visuellen Unterstützung. Beispielsweise
kann ein visuelles oder akustisches Assistenzsystem die Beendigung des Reinigungsvorgangs
signalisieren, damit der Fahrer weiß, wann er die Vorrichtung verlassen kann.
[0023] Neben der Vorrichtung betrifft die vorliegende Erfindung ebenfalls ein Verfahren
zur Beladung von Betonmischern mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
11 demgemäß erfindungsgemäß folgende Verfahrensschritte vorgesehen sind:
Zu Beginn des ersten Schritts wird der Fahrmischer am Beladepunkt der Mischanlage
positioniert, wobei der Einlauftrichter unmittelbar unter dem Tropffänger und dem
Sammeltrichter positioniert wird (Positionieren).
[0024] Sobald der Fahrmischer positioniert ist, schwenkt der Tropffänger in die offene Beladeposition,
um die Betonabgabe aus dem Sammeltrichter der Mischanlage über den Einlauftrichter
des Fahrmischers in die Mischtrommel zu starten.
[0025] Vorzugsweise schwenkt der Tropffänger beim Übergang von der geschlossenen Reinigungsposition
in die offene Beladeposition mit Bezug auf die Parkposition des Betonmischers nach
vorne unter dem Ausgang des Sammeltrichters in Richtung der Mischtrommel des Fahrmischers
weg (Beladen).
[0026] Nach dem Beladen der Mischtrommel, d. h. nach erfolgter Betonabgabe schwenkt der
Tropffänger unter den Sammeltrichter ein, wobei das teilweise flexible Rohr des Sammeltrichters
mittels am Tropffänger gelagerter Laufrollen zur Seite gedrückt und so stark gequetscht
wird, so dass das teilweise flexible Rohr des Sammeltrichters verschlossen wird und
eine weitere Betonabgabe unterbunden wird (Einschwenken).
[0027] Im nächsten Schritt wird der Reinigungsvorgang manuell oder automatisch am Ende eines
Beladevorgangs gestartet. In letzterem Fall erfolgt eine entsprechende Vorwahl an
der Steuerung.
[0028] Während der Reinigung wird der Tropffänger mittels der Verstelleinheit gemäß einer
festgelegten Anzahl von Schwenkbewegungen über den Einlauftrichter vor- und zurück
geschwenkt. Dabei bewegt sich der Tropffänger mit Bezug auf die Position des Fahrmischers
zuerst über den Einlauftrichter nach hinten weg vom Fahrmischer (Reinigen).
[0029] Ist der Reinigungsvorgang abgeschlossen, verlässt der Fahrmischer im letzten Schritt
den Beladepunkt der Mischanlage, so dass ein darauffolgender Fahrmischer in die Station
einfahren kann (Verlassen).
[0030] In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Position
des Fahrmischers vor dem Starten des Reinigungsvorganges mittels eines Induktivsensors
oder eines am Tropffänger vorgesehenen Schwenkhebelschalters überprüft.
[0031] Ebenfalls könnte vorgesehen sein, dass der Reinigungsvorgang in Abhängigkeit von
der Stellung des Tropffängers oder zeitabhängig gestartet wird.
[0032] Gemäß einer anderen Ausführungsform des Verfahrens kann die Schwenkgeschwindigkeit,
mit der der Tropffänger während der Reinigung verschwenkt werden soll, manuell über
die Steuerung eingestellt werden kann. Gleichwohl kann die Steuerung ausgebildet sein,
die Schwenkgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Betonrezeptur (d. h. der Konsistenz
des noch nicht erhärteten Betons) und/oder der Anzahl der noch zu befüllenden bzw.
wartenden Betonmischer einzustellen.
[0033] Weiterhin wäre denkbar, dass die Steuerung dazu ausgebildet ist, die zur Reinigung
erforderliche Wassermenge bei der Betonproduktion zu überwachen, wodurch der Wasserverbrauch
insgesamt nur auf die zur Reinigung des Einlauftrichters erforderliche Wassermenge
reduziert werden kann.
[0034] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand nachfolgender Figuren
näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht des Beladebereichs einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der
sich die Tropfschutzvorrichtung und das Reinigungssystem in offener Beladeposition
befinden;
- Fig. 2:
- dieselbe Ansicht mit Tropfschutzvorrichtung und Reinigungssystem in Startstellung
des Reinigungsvorgangs;
- Fig. 3:
- dieselbe Ansicht mit Tropfschutzvorrichtung und Reinigungssystem in Endstellung des
Reinigungsvorgangs;
- Fig. 4:
- eine Ansicht des Beladebereichs von hinten, mit Tropfschutzvorrichtung und Reinigungssystem
in geschlossener Reinigungsposition;
- Fig. 5:
- eine Ansicht der am Reinigungssystem angebrachten Sprühdüsen von oben, unter Ausblendung
der Tropfschutzvorrichtung und des Sammeltrichters; und
- Fig. 6:
- eine Ansicht der Sprühdüsen von der Seite, unter Ausblendung der Tropfschutzvorrichtung
und des Sammeltrichters.
[0035] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Beladung von Betonmischern erfolgt an einer Ausführungsvariante
der Vorrichtung 100. Aus den Darstellungen gemäß der Fig. 1 bis 4 geht der Beladebereich
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100 mit einem am Beladepunkt abgestellten Betonmischer
200 hervor. Die Vorrichtung 100 umfasst einen Sammeltrichter 110 in Form eines vertikal
verlaufenden und flexiblen Gummirohres, dessen Ausgang unweit über dem Einlauftrichter
210 des Betonmischers 200 endet.
[0036] Des Weiteren umfasst die Vorrichtung 100 eine Tropfschutzvorrichtung 120, die einen
Tropffänger 121 in Form einer den Ausgang des Sammeltrichters 110 überdeckenden Platte
und einer Mechanik 122 zum Verschwenken des Tropffängers 121 zwischen einer in Fig.
1 gezeigten offenen Beladeposition, in welcher der Ausgang des Sammeltrichters 110
freigegeben ist, und einer in den Fig. 2 und 3 gezeigten geschlossenen Reinigungsposition,
in welcher der Tropffänger 121 den Ausgang des Sammeltrichters 110 verschließt. Zum
Verschwenken des Tropffängers 121 ist die Mechanik 122 mit einer Verstelleinheit 125
gekoppelt, welche wie die Mechanik 122 an Trägern 101 angeflanscht ist. Ausgehend
davon kann die Tropfschutzvorrichtung 120 daher beispielsweise in eine bestimmte Position
oder mit einem vorbestimmten Schwenkwinkel vor- und zurück schwenken. Das Anflanschen
der Vorrichtung 100 stellt eine einfache und schnelle Möglichkeit zur Anbringung der
Vorrichtung 100 an der Mischanlage dar. Alternativ kann die Vorrichtung 100 auch an
die Mischanlage angeschweißt werden. Die Mechanik 122 der an der Mischanlage angebrachten
Vorrichtung 100 ist dabei so eingestellt, dass der Tropffänger 121 im Zuge einer Schwenkbewegung
genau zwischen der Startstellung und der Endstellung des Reinigungsvorgangs bewegt
wird.
[0037] Überdies ist ein Zentrierbügel 126 an der Tropfschutzvorrichtung 120 vorgesehen,
wobei die Öffnung des Bügels in der offenen Beladeposition mit der Mittelachse des
Sammeltrichters fluchtend unterhalb des Sammeltrichters ausgerichtet ist.
[0038] An der Tropfschutzvorrichtung 120 ist weiterhin ein Reinigungssystem 130 mit mehreren
Sprühdüsen 131 zur Spülung des Einlauftrichters 210 des Betonmischers 200 angeordnet.
Die Sprühdüsen 131 befinden sich an der Unterseite des Tropffängers 121, wobei diese
dabei so angeordnet und ausgerichtet sind, dass alle Bereiche des Einlauftrichters
210 ausreichend mit Wasser gespült werden. Ein Rohrleitungssystem 132 versorgt die
Sprühdüsen 131 mit dem nötigen Spülwasser. Zur Wasserversorgung genügt bereits der
bereitgestellte Wasserdruck aus dem öffentlichen Wassernetz (z. B. 4 bis 10 bar),
um den Einlauftrichter 210 unmittelbar nach der Befüllung hinreichend spülen zu können.
Die Anordnung der Sprühdüsen 131 sowie die Ausrichtung deren einzeln einstellbare
Sprührichtung begünstigt demnach ein Reinigungssystem, das ohne zusätzliche Wasserpumpen
auskommt.
[0039] Fig. 4 zeigt den in der Vorrichtung 100 positionierten Betonmischer 200 von hinten. Die
Tropfschutzvorrichtung 120 wurde in Startstellung eines Reinigungszyklus gebracht,
so dass sich die Tropfschutzvorrichtung 120 und das Reinigungssystem 130 in geschlossener
Reinigungsposition befinden. An der Oberseite des Tropffängers 121 sind Laufrollen
123 angeordnet, die bei einem Verschwenken in die Reinigungsposition das Gummirohr
des Sammeltrichters 110 so stark quetschen, dass kein Materialauslaufaus dem Sammeltrichter
110 mehr möglich ist. Weiterhin geht die symmetrische Anordnung der Sprühdüsen 131
in Bezug auf die Mittelachse des positionierten Betonmischers 200 gezeigt.
[0040] Eine mögliche Anordnung der Sprühdüsen 131 geht aus der Darstellung gemäß
Fig. 5 unter Ausblendung der Tropfschutzvorrichtung und des Sammeltrichters hervor. In
dieser Darstellung sind die Sprühdüsen 131 des Reinigungssystems 130 eine Linie bildend
an der Unterseite des Tropffängers 121 angeordnet. Die Öffnungen der Sprühdüsen 131
können dabei jeweils im Winkel von bis zu 360° und unabhängig voneinander gedreht
werden, um den Sprühwinkel an die Form des Einlauftrichters 210 anpassen zu können.
[0041] Weiterhin geht aus der
Fig. 6 hervor, dass die Sprühdüsen 131 zur Einstellung der jeweiligen Sprührichtungen
mit zueinander unterschiedlichen Winkeln um die als Achse dienende Rohrleitung ausgerichtet
sein können.
[0042] Die Beladung und Reinigung des Betonmischers 200 unter Verwendung der dargestellten
Ausführungsform erfolgt in einer erfindungsgemäßen Abfolge so, dass der in den Figuren
1 bis 4 gezeigte Betonmischer 200 zunächst vorwärts an den Beladepunkt der Mischanlage
gefahren wird. Sobald sich der Einlauftrichter 210 unterhalb des Sammeltrichters 110
befindet, schwenkt der Tropffänger 121 aus der Endstellung des letzten Reinigungsvorgangs,
in der sich der Tropffänger 121 noch befindet, unter dem Sammeltrichter 110 weg und
gibt gemäß der Darstellung in Fig. 1 die Ausgangsöffnung des Sammeltrichters 110 frei.
[0043] Die Ansteuerung der Vorrichtung 100 erfolgt vom Steuerraum aus oder manuell vom Fahrer.
Dabei muss sichergestellt sein, dass sich niemand auf der Reinigungsplattform des
Betonmischers 200 befindet. Der Beton wird aus dem Sammeltrichter 110 der Vorrichtung
100 über den Einlauftrichter 210 des Fahrmischers 200 in die Mischtrommel geleitet.
Wenn die Steuerung der Betonmischanlage dann "Mischer leer" meldet, schwenkt der Tropffänger
121 unter den Sammeltrichter 110 ein und verschließt die Ausgangsöffnung des Sammeltrichters
110. Dabei wird das Gummirohr des Sammeltrichters 110 mittels der am Tropffänger 121
gelagerten Laufrollen 123 zur Seite gedrückt und so stark gequetscht, dass kein Materialauslauf
mehr möglich ist.
[0044] Die Ansteuerung des Tropffängers 121 kann hierbei auf verschiedene Arten erfolgen,
beispielsweise durch die aktive Freigabe des Reinigungsvorgangs an der Steuerung im
Steuerraum oder an einer Vor-Ort-Bedienung im Anlagenbereich. Nach dem Einschwenkvorgang
erfolgt die Reinigung des Einlauftrichters 210 mittels der voreingestellten Sprühdüsen
131 des Reinigungssystems 130. Die zur Reinigung erforderliche Wassermenge wird dabei
steuerungsseitig fortwährend im Hinblick auf die Betonproduktion berücksichtigt bzw.
überwacht. Sobald das Reinigungssystem 130 die Endstellung der Reinigung erreicht
hat, wird die Weiterfahrt für den Betonmischer 200 freigegeben. Zur Freigabe kann
beispielsweise eine Ampelanlage auf grün schalten.
[0045] Alles in allem stellt die vorliegende Erfindung im Hinblick auf die Betonproduktion,
der Beladezeit, der Sicherheit am Arbeitsplatz, des Wasserverbrauch und anderer Aspekte
eine hervorragende Ergänzung der bekannten gattungsgemäßen Vorrichtungen zur Beladung
von Betonmischern dar.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 100
- Vorrichtung
- 101
- Träger
- 110
- Sammeltrichter
- 120
- Tropfschutzvorrichtung
- 121
- Tropffänger
- 122
- Mechanik
- 123
- Laufrollen
- 125
- Verstelleinheit
- 126
- Zentrierbügel
- 130
- Reinigungssystem
- 131
- Sprühdüse
- 132
- Rohrleitungssystem
- 200
- Betonmischer
- 210
- Einlauftrichter
1. Vorrichtung (100) zur Beladung von Betonmischern mit Frischbeton, wobei die Vorrichtung
(100) einen Sammeltrichter (110) zur Betonabgabe in einen Einlauftrichter (210) eines
Betonmischers aufweist, wobei die Vorrichtung (100) ferner eine Tropfschutzvorrichtung
(120) aufweist, um nach Beendigung der Beladung aus dem Sammeltrichter (110) nachlaufenden
Beton aufzufangen, und wobei die Tropfschutzvorrichtung (120) einen Tropffänger (121)
und ein Reinigungssystem (130) mit mehr als einer Sprühdüse (131) zum Spülen des Einlauftrichters
(210) mit Wasser aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Reinigungssystem (130) unmittelbar an den Tropffänger (121) angebracht ist.
2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mehr als eine Sprühdüse (131) des Reinigungssystems (130) eine Linie bildend
an der Unterseite des Tropffängers (121) angeordnet sind und die mehr als eine Sprühdüse
(131) im Winkel von bis zu 360° einstellbar sind, um den Sprühwinkel an die Form des
Einlauftrichters (210) anzupassen.
3. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tropfschutzvorrichtung (120) eine von einer Verstelleinheit (125) angetriebene
und an Trägern (101) angebrachte Mechanik (122) aufweist, um Tropfschutzvorrichtung
(120) und Reinigungssystem (130) in eine offene Beladeposition, in eine geschlossene
Reinigungsposition oder mit einem vorbestimmten Schwenkwinkel vor- und zurück zu Schwenken.
4. Vorrichtung (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verstelleinheit (125) um einen Schwenkzylinder mit Wegbegrenzung
handelt.
5. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Tropffänger (121) und der Sammeltrichter (110) so ausgebildet sind, dass der
Ausgang des Sammeltrichters (110) in der geschlossenen Reinigungsposition des Tropffängers
(121) dichtend verschlossen ist.
6. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (100) eine mit der Verstelleinheit (125) in Signalverbindung stehende
Steuereinheit umfasst, wobei die Steuereinheit ausgebildet ist, die Schwenkbewegungen
der Tropfschutzvorrichtung (120) während des Reinigungsvorgangs gemäß einer festeingestellten,
einer manuellen oder einer rezeptabhängig automatischen Vorwahl der Anzahl von Schwenkbewegungen
(vor- und zurück) zu steuern.
7. Vorrichtung (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit ausgebildet ist während des Reinigungsvorgangs, die Bewegung der
Tropfschutzvorrichtung (120) und des Reinigungssystems (130) automatisiert und in
Abhängigkeit des Verschmutzungsgrades zu initiieren.
8. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit ausgebildet ist, den Reinigungsvorgang in Abhängigkeit von der
Stellung des Tropffängers (121) oder zeitabhängig auszuführen.
9. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit ausgebildet ist, den Reinigungsvorgang des Einlauftrichters (210)
vorgeschaltet auszuführen.
10. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit ausgebildet ist, die Menge des Reinigungswassers bei der vorgelagerten
Betonproduktion zu berücksichtigen.
11. Vorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungsvorgang mit statischem Wasserdruck ohne den Einsatz von zusätzlichen
Wasserpumpen erfolgt.
12. Verfahren zur Beladung von Betonmischern mit einer Vorrichtung (100) nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, umfassend folgende Schritte:
Positionieren des Fahrmischers (200) am Beladepunkt der Mischanlage, wobei der Einlauftrichter
(210) unmittelbar unter dem Tropffänger (121) und dem Sammeltrichter (110) positioniert
wird;
Wegschwenken des Tropffängers (121), um Betonabgabe aus dem Sammeltrichter (110) der
Mischanlage über den Einlauftrichter (210) des Fahrmischers (200) in die Mischtrommel
zu starten;
Einschwenken des Tropffängers (121) unter den Sammeltrichter (110) nach erfolgter
Betonabgabe, wobei das teilweise flexible Rohr des Sammeltrichters (110) mittels am
Tropffänger (121) gelagerter Laufrollen (123) zur Seite gedrückt und so stark gequetscht
wird, so dass das teilweise flexible Rohr des Sammeltrichters (110) verschlossen wird
und die Betonabgabe beendet wird;
Starten des Reinigungsvorgangs, wobei der Tropffänger (121) mittels der Verstelleinheit
(125) gemäß einer festgelegten Anzahl von Schwenkbewegungen über den Einlauftrichter
(210) vor- und zurück schwenkt, wobei der Tropffänger (121) mit Bezug auf die Position
des Fahrmischers (200) zuerst nach hinten weg vom Einlauftrichter schwenkt.
Verlassen des Fahrmischers (200) vom Beladepunkt der Mischanlage nach Reinigungsvorgangs.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Fahrmischers (200) vor dem Starten des Reinigungsvorganges mittels
eines Induktivsensors oder eines am Tropffänger vorgesehenen Schwenkhebelschalters
überprüft wird
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkgeschwindigkeit mit der der Tropffänger (121) während der Reinigung verschwenkt
werden soll manuell eingestellt werden kann.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung dazu ausgebildet ist, die Schwenkgeschwindigkeit, mit der der Tropffänger
während der Reinigung verschwenkt werden soll in Abhängigkeit der Betonrezeptur und/oder
der Anzahl der noch zu befüllenden Betonmischer einzustellen.