[0001] Die Erfindung betrifft eine Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe für eine vorgehängte
hinterlüftete Fassade, ein Fassadenbefestigungssystem und eine vorgehängte hinterlüftete
Fassade.
[0002] Eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade ist im Bauwesen eine mehrschichtige Außenwandkonstruktion,
die beispielsweise in DIN 18516-1:2010-06 näher spezifiziert ist.
[0003] Vorgehängte, hinterlüftete Fassaden können beispielsweise mittels Ankerstangen befestigt
sein, die an einer tragenden Konstruktion, insbesondere in einer tragenden Wand eines
Gebäudes, verankert sind. Die tragende Wand ist typischerweise eine Außenwand eines
Gebäudes, an der mittels Ankerstangen und darauf aufgeschraubter Halterungen flächig
ausgebildete Bekleidungselemente einer Außenbekleidung unmittelbar oder mittelbar,
beispielsweise über zusätzliche Tragprofile oder anderweitig ausgebildete Tragmittel,
wie etwa Winkel oder dergleichen, befestigbar sind.
[0004] Die typischerweise planparallel zur tragenden Wand angeordneten Bekleidungselemente
bilden die nach außen sichtbare Außenfläche der Fassade und dienen zusätzlich als
Schutz, insbesondere gegen Schlagregen. Die Ankerstangen beabstanden die Bekleidungselemente
von der Wand in lateraler Richtung. Zwischen den Bekleidungselementen und der tragenden
Konstruktion ist somit ein Zwischenraum gebildet, in dem zur thermischen Dämmung Dämmmaterial,
beispielsweise Stein- oder Mineralwolle, eingebracht ist. Das Dämmmaterial ist typischerweise
unmittelbar angrenzend zur tragenden Konstruktion bzw. Wand angeordnet. Der zwischen
den Bekleidungselementen und der tragenden Konstruktion gebildete Zwischenraum ist
jedoch bei einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade nicht vollständig mit Dämmmaterial
gefüllt, vielmehr ist typischerweise unmittelbar hinter den Bekleidungselementen ein
Spalt gebildet, der insbesondere dazu dient, eingedrungene Feuchtigkeit durch Hinterlüftung
abzuführen.
[0005] Da die Bekleidungselemente über die Ankerstangen und die Halterungen an der tragenden
Konstruktion befestigt sind, sind strenge Anforderungen an die Haltekraft, Stabilität
und Tragfähigkeit der Ankerstangen und Halterungen gestellt. Insbesondere müssen Ankerstangen
und Halterungen sowohl die Gewichtskraft der Fassade als auch Windkräfte aufnehmen,
mithin also Kräfte parallel und normal zur tragenden Konstruktion. Ferner soll auch
im Falle eines Brandes sichergestellt sein, dass insbesondere die Halterungen eine
hinreichend große Widerstandsfähigkeit hinsichtlich eines durch Hitzeeinwirkung verursachten
Strukturversagens aufweisen.
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine
verbesserte Halterung für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade zur Befestigung an
einer Ankerstange anzugeben, die insbesondere eine vorteilhafte Montage sowie eine
vorteilhafte Krafteinleitung in entsprechende Ankerstangen ermöglicht. Ferner soll
ein entsprechendes Fassadenbefestigungssystem und eine vorgehängte hinterlüftete Fassade
bereitgestellt werden.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, ein Fassadenbefestigungssystem nach Anspruch 14 und eine vorgehängte
hinterlüftete Fassade nach Anspruch 15.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche und ergeben sich
aus den nachfolgenden Ausführungen.
[0009] Erfindungsgemäß ist eine Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe für eine vorgehängte
hinterlüftete Fassade vorgesehen, die zumindest zwei Bauteile umfasst:
- zumindest ein Arretierbauteil, und
- zumindest ein Fassaden-Montagebauteil mit zumindest einer Montagefläche.
[0010] Die Montagefläche ist ausgebildet zur zumindest mittelbaren Befestigung zumindest
eines Verkleidungselements der vorgehängten hinterlüfteten Fassade. Beispielsweise
kann an der Montagefläche eine Befestigungsschiene eines Tragsystems für Fassadenelemente
angebracht sein. Wird das Fassadenelement, z.B. eine Fassadenplatte, an dem Tragsystem
befestigt, ist dieses zumindest mittelbar an der Montagefläche befestigt.
[0011] Zumindest eines der Bauteile kann zumindest einen Durchgriff für eine an einer tragenden
Konstruktion, insbesondere einer tragenden Wand, insbesondere Außenwand, zu befestigende
oder befestigte Ankerstange aufweisen. Der Durchgriff kann beispielsweise ein Loch
oder mehrere miteinander fluchtende Löcher in zumindest einem der Bauteile umfassen.
Der Durchgriff kann auch oder alternativ einen zylindrischen Durchgang, beispielsweise
in einer Hülse, nachfolgend auch Hülsendurchbruch genannt, umfassen.
[0012] Eine Innenkontur des Durchgriffs kann dabei im Wesentlichen und zumindest teilweise
komplementär zur Außenkontur der Ankerstange ausgebildet sein. Beispielsweise kann
bei einer runden Ankerstange die Innenkontur des Durchgriffs zumindest abschnittsweise
der runden Außenkontur der Ankerstange entsprechen.
[0013] Vorzugsweise weist die Ankerstange ein Außengewinde auf, und der Durchgriff zumindest
einen Abschnitt mit einem auf das Außengewinde aufschraubbaren Innengewinde.
[0014] In einer Vormontagekonfiguration (auch: Vormontageposition oder Vormontageanordnung
der Bauteile zueinander) sind das zumindest eine Arretierbauteil und das zumindest
eine Montagebauteil lose ineinandergreifend aneinander positioniert. Ein loses Ineinandergreifen
soll insbesondere ein loses Aneinanderliegen von Anlagekanten und/oder Anlageflächen
und/oder ein formschlüssiges Ineinandergreifen oder teilweises Ineinanderrasten umfassen,
wobei vorstehend und nachfolgend unter einer Kante nicht nur eine Linie oder ein Bogen
oder ein Rand verstanden wird, sondern auch eine vergleichsweise schmale Fläche zwischen
zwei vergleichsweise größeren Flächen. In der Vormontagekonfiguration sind die Bauteile
insbesondere lose zueinander positioniert, derart, dass diese mechanisch zerstörungsfrei
voneinander getrennt werden können. Entsprechend können die Bauteile basierend auf
losen mechanischen Verbindungen für die Vormontagekonfiguration zusammengesetzt werden.
[0015] Die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (im Weiteren auch kurz Baugruppe genannt)
kann von der Vormontagekonfiguration in eine Montageposition (auch: Montagekonfiguration
oder Montageanordnung) überführt werden. In der Montageposition durchgreift die Ankerstange
den zumindest einen Durchgriff zumindest teilweise. Insbesondere wird hierbei zumindest
überwiegend oder zumindest im Wesentlichen die Vormontagekonfiguration beibehalten.
Ferner sind in der Montageposition das zumindest eine Arretierbauteil und das zumindest
eine Fassaden-Montagebauteil in ihrer relativen Lage zueinander gemäß der Vormontageposition
festgelegt. Das bedeutet, dass die relative Anordnung der Bauteile zueinander gemäß
der Vormontagekonfiguration erhalten bleibt. Gemäß einer Ausgestaltung werden durch
das Durchgreifen der Ankerstange durch den zumindest einem Durchgriff das zumindest
eine Arretierbauteil und das zumindest eine Fassaden-Montagebauteil in ihrer relativen
Lage zueinander gemäß der Vormontageposition festgelegt. Der Durchgriff der Ankerstange
durch den zumindest einen Durchgriff kann in dieser Ausgestaltung mithin als ursächlich
dafür angesehen werden, dass die Bauteile in ihrer in der Vormontagekonfiguration
eingenommenen relativen Position zueinander festgelegt, insbesondere arretiert oder
fixiert, sind. Auch können die Bauteile durch die durchgreifende Ankerstange bezüglich
der Durchgriffe zentriert werden.
[0016] Die vorgeschlagene Lösung zum Festlegen der relativen Lage und/oder Position der
Bauteile durch die Ankerstange hat den Vorteil, dass die Bauteile der Baugruppe mechanisch
lose zueinander angeordnet sind und beispielsweise keine Schweißverbindungen zwischen
einzelnen Bauteilen der Baugruppe erforderlich sind.
[0017] Das zumindest teilweise Durchgreifen kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass zumindest
einer der Durchgriffe ein Innengewinde aufweist, das auf ein Außengewinde der Ankerstange
aufgeschraubt werden kann. Nach dem Aufschrauben durchgreift die Ankerstange die Baugruppe
zumindest teilweise, wodurch die Baugruppe und deren Bauteile einerseits in Längsrichtung
der Ankerstange durch den Gewindeeingriff und andererseits durch die arretierende
Wirkung der Ankerstange quer zur Ankerstange zueinander festgelegt sind.
[0018] Die vorgeschlagene Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe ist insbesondere flexibel einsetzbar
und/oder in gewissen Grenzen flexibel konfigurierbar. Beispielsweise können, je nach
Bedarf, Fassaden-Montagebauteile mit unterschiedlichen Montageflächen verwendet werden,
sofern die das lose Ineinandergreifen bewirkenden Teile und die Anordnung des oder
der Durchgriffe zumindest im Wesentlichen identisch sind. Ferner kann die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
an unterschiedliche Ankerstangendurchmesser und/oder Gewinde angepasst werden, indem
lediglich dasjenige oder diejenigen Bauteile ausgetauscht werden, die einen Durchgriff
aufweisen, wobei das ausgetauschte Bauteil einen an den unterschiedlichen Ankerstangendurchmesser
und/oder das unterschiedliche Gewinde angepassten Durchgriff aufweist.
[0019] Zur Befestigung einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade werden üblicherweise eine
Vielzahl an Ankerstangen an der tragenden Konstruktion, beispielsweise einer tragenden
(Außen-)Wand eines Gebäudes, befestigt. An jeder Ankerstange wiederum wird eine Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
befestigt, an deren Montagefläche dann Verkleidungselemente der Fassade und/oder Fassadenelemente
zumindest mittelbar befestigt werden. Die Verwendung von Ankerstangen und daran zu
befestigenden Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen bietet den Vorteil, dass Isoliermaterial
nach Anbringen der Ankerstangen vergleichsweise einfach und ohne für das Anbringen
des Isoliermaterials gegebenenfalls störende Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen angebracht
werden kann. Nach Anbringen des Isoliermaterials können die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen
angebracht werden, und schließlich eine Tragkonstruktion und/oder Verkleidungselemente
der Fassade.
[0020] Gemäß Ausgestaltungen kann die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe als ein Arretierbauteil
ein Hülsenbauteil (auch: Hülse) mit einem Hülsendurchbruch als Durchgriff für die
Ankerstange und mit einem den Hülsendurchbruch umgebenden Hülsenmantel umfassen. Die
Außenfläche des Hülsenmantels kann eine Profilierung aufweisen, in welche ein komplementäres
Profil des Fassaden-Montagebauteils und/oder eines weiteren Arretierbauteils in der
Vormontageposition und der Montageposition eingreift. In der Montageposition kann
die Ankerstange den Hülsendurchbruch zumindest teilweise durchgreifen. Das Hülsenbauteil
kann die Ankerstange in der Montageposition zylindrisch umgreifen, wodurch ein vorteilhafter
Halt der Hülse auf der Ankerstange erreicht werden kann. Der Hülsendurchbruch kann
z.B. ein Innengewinde aufweisen, das zur Überführung in die Montageposition auf ein
Außengewinde der Ankerstange aufzuschrauben ist. In dieser Konfiguration bildet das
Hülsenbauteil eine Art Langmutter zum Aufschrauben auf die Ankerstange.
[0021] Gemäß Ausgestaltungen kann die Außenfläche des Hülsenmantels zumindest eine der folgenden
Profilierungen aufweisen: Zumindest eine Längsnut zum Eingriff einer komplementären
Feder und/oder Verzapfung und/oder Bauteilkante des Montagebauteils oder des weiteren
Arretierbauteils; zumindest eine Radialnut zum Eingriff einer Bauteilkante und/oder
einer Verzapfung des Montagebauteils oder des weiteren Arretierbauteils. Solche Profilierungen
ermöglichen ein sicheres loses Ineinandergreifen entsprechender Bauteile, wobei beispielsweise
Schweißverbindungen zwischen den Bauteilen nicht erforderlich sind.
[0022] Gemäß Ausgestaltungen kann das Hülsenbauteil bzw. die Hülse ein Außengewinde mit
einer Spannmutter aufweisen. Das Montagebauteil wiederum kann je eine Anschlagskante
und/oder Anschlagfläche für voneinander abgewandte Axialflächen der Spannmutter und
der Hülse aufweisen. Zumindest in der Montageposition, insbesondere in der Vormontagekonfiguration
und der Montageposition, kann die Spannmutter so verschraubt werden, dass die voneinander
abgewandten Axialflächen gegen die Anschlagskanten und/oder Anschlagflächen und damit
das Hülsenbauteil gegen das Montagebauteil verspannt sind. Vor dem Verspannen und
auch danach sind die entsprechenden Bauteile lose ineinandergreifend, insbesondere
dahingehend, dass die Bauteile ohne Schweißverbindungen zueinander positioniert sind.
Werden die Bauteile durch Anziehen der Spannmutter verspannt, kann die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
vergleichsweise einfach als Ganzes gehandhabt und auf der Ankerstange angebracht,
beispielsweise auf die Ankerstange aufgeschraubt, werden.
[0023] Gemäß Ausgestaltungen kann die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe zumindest in der
Vormontagekonfiguration zumindest abschnittsweise eine U-förmige Querschnittsstruktur
mit sich zu einer Seite hin erstreckenden Schenkeln aufweisen. Die U-förmige Querschnittsstruktur
kann beispielsweise am Fassaden-Montagebauteil oder am Arretierbauteil oder an beiden
oder durch beide ausgebildet sein. Jeder der Schenkel weist dabei einen Durchgriff
für die Ankerstange auf, wobei in der Montageposition die Ankerstange die Durchgriffe
an den Schenkeln im Wesentlichen senkrecht zu den Schenkeln durchgreift. Die U-förmige
Querschnittsstruktur kann beispielsweise durch Umformung hergestellt sein, wobei zumindest
ein Schenkel einstückig mit einem Bauteil verbunden sein kann.
[0024] Zur Herstellung entsprechender Bauteile können beispielsweise Flachmaterialien, insbesondere
aus Aluminium oder Edelstahl, zum Beispiel Flachstahl oder Flachstahlblechelemente
aus Edelstahl oder zum Beispiel Flachaluminium oder Flachaluminiumblechelemente, verwendet
werden. U-förmige Querschnittsstrukturen können insbesondere hinsichtlich mechanischer
Stabilität, Biege- und/oder Torsionsverhalten von Vorteil sein.
[0025] Allgemein können die Bauteile der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe aus Aluminium
oder Edelstahl hergestellt sein. Zumindest ein oder mehrere der Bauteile oder alle
Bauteile können aus Flachmaterialien, insbesondere aus Aluminium oder Edelstahl, zum
Beispiel aus Flachstahl oder aus Flachstahlblechelementen aus Edelstahl oder zum Beispiel
aus Flachaluminium oder aus Flachaluminiumblechelementen, hergestellt sein.
[0026] Gemäß Ausgestaltungen kann einer der Schenkel einstückig mit dem Montagebauteil ausgebildet
sein und der andere Schenkel kann in der Vormontagekonfiguration durch zumindest ein
Arretierbauteil bereitgestellt sein. In einer anderen Konfiguration können beide Schenkel
einstückig mit dem Montagebauteil ausgebildet sein. In einer weiteren Ausgestaltung
können beide Schenkel einstückig mit dem Arretierbauteil ausgebildet sein.
[0027] Gemäß Ausgestaltungen kann ein loses Ineinandergreifen des zumindest einen Arretierbauteils
und des Montagebauteils in der Vormontagekonfiguration durch zumindest eine der folgenden
Varianten bewirkt sein: Ein Ineinandergreifen oder Aneinanderliegen zueinander komplementärer
Flächen; ein Ineinandergreifen zueinander komplementärer Profilierungen wie einer
Nut-Feder Verbindung, einer Nut-Zapfen Verbindung, einer Bajonett Verbindung oder
einer Verzapfung; ein Ineinandergreifen nach Art einer Lasche-Schlitz-Verbindung.
Insbesondere werden die genannten losen Verbindungsarten entsprechend in der Montageposition
beibehalten, wobei die Ankerstange unter Beibehaltung der Verbindungen die Bauteile
zueinander festlegt und/oder fixiert. Die genannten Verbindungsarten ermöglichen ein
vergleichsweise einfaches Zusammensetzen der Bauteile zur Vormontagekonfiguration
bei gleichzeitig vergleichsweise hoher mechanischer Stabilität in der Montageposition.
[0028] Gemäß Ausgestaltungen kann sich das Montagebauteil aufteilen in einen ersten Bereich,
der im Montagezustand zumindest abschnittsweise mit dem freien Ende der Ankerstange
überlappt, und einen zweiten Bereich, der sich vom ersten Bereich und vom freien Ende
der Ankerstange schwert- oder kellenblattartig weg erstreckt und die Montagefläche
umfasst. Unter dem freien Ende der Ankerstange ist dabei dasjenige Ende zu verstehen,
das bei Befestigung der Ankerstange an der tragenden Konstruktion, z.B. an einer tragenden
(Außen-)Wand, von der tragenden Konstruktion abgewandt ist und/oder vorspringt. Dadurch,
dass der zweite Bereich und damit die Montagefläche über den ersten Bereich vorspringen,
ist es möglich, kürzere Ankerstangen zu verwenden. Dadurch kann einerseits der Materialbedarf
für die Ankerstangen reduziert werden, und andererseits können durch kürzere Ankerstangen
Vorteile hinsichtlich Biegestabilität erreicht werden. Der erste Bereich ist vorzugsweise
derjenige Bereich der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe, der an der Ankerstange befestigt
ist.
[0029] Gemäß Ausgestaltungen kann der erste Bereich im Montagezustand im Wesentlichen axial
zur Ankerstange, insbesondere konzentrisch mit der Ankerstange verlaufen. Möglich
ist es in Ausgestaltungen auch, dass der erste Bereich im Montagezustand lateral zur
Ankerstange gelegen ist. Gemäß Ausgestaltungen können der erste und zweite Bereich
im Wesentlichen flach ausgebildet sein. Dabei ist es z.B. möglich, dass der erste
und zweite Bereich aus einem zusammenhängenden Flachmaterial, insbesondere aus Aluminium
oder Edelstahl, zum Beispiel aus Flachstahl oder aus einem Flachstahlblechelement
aus Edelstahl oder zum Beispiel aus Flachaluminium oder aus einem Flachaluminiumblechelement,
einstückig hergestellt sind.
[0030] Gemäß Ausgestaltungen kann der erste Bereich laterale Stabilisierungsstege aufweisen,
die vorzugsweise einstückig mit dem Montagebauteil ausgebildet sind und durch welche
das Montagebauteil im Schnitt quer zu den Stabilisierungsstegen einen L- oder U-förmigen
Querschnitt aufweist. Durch solche Stabilisierungsstege oder -rippen kann die mechanische
Stabilität des Montagebauteils verbessert werden.
[0031] Gemäß Ausgestaltungen kann die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe zumindest dreiteilig
ausgebildet sein, mit einem Montagebauteil und zumindest zwei Arretierbauteilen, jeweils
umfassend zumindest einen Durchbruch. In der Montageposition durchgreift die Ankerstange
die Durchbrüche und legt dadurch das Montagebauteil und die Arretierbauteile in ihrer
relativen Lage zueinander gemäß der Vormontageposition fest. Durch das Vorsehen mehrerer
Arretierbauteile kann ein sicherer Zusammenhalt der Bauteile mit vorteilhafter Gesamtstabilität
erreicht werden.
[0032] Gemäß Ausgestaltungen können zumindest zwei Arretierbauteile vorhanden sein, die
zueinander komplementäre bajonettverschlussartige Verbindungselemente aufweisen, die
in der Vormontagekonfiguration in eine bajonettverschlussartige Verriegelungsstellung
gebracht sind. Entsprechende Bajonettverschlüsse ermöglichen eine Konfiguration mit
lose ineinandergreifenden Bauteilen, die durch den Bajonettverschluss zumindest teilweise
zueinander festgelegt sind. Mithin kann die Handhabung der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
beispielsweise beim Anbringen an der Ankerstange vereinfacht werden.
[0033] Gemäß Ausgestaltungen können das Montagebauteil und zumindest eines der Arretierbauteile
zueinander komplementäre Nut-Zapfen-Verbindungselemente aufweisen, die in der Vormontagekonfiguration
durch Verschiebung in Längsrichtung der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe in Eingriff
gebracht sind. Die zum Eingriff gebrachten Nut-Zapfenverbindungselemente können durch
ein in das Montagebauteil eingreifendes Arretierbauteil, das als Sperrkeil ausgebildet
ist, gegenüber einer Verschiebung in Längsrichtung zueinander festgelegt sein. Vorzugsweise
wird der Sperrkeil senkrecht oder quer zur Längsrichtung eingesetzt und greift weiter
vorzugsweise in eine oder mehrere senkrecht oder quer zur Längsrichtung ausgerichtete
Ausnehmungen oder Schlitze des Montagebauteils ein. Die Nut-Zapfenverbindungen in
Kombination mit dem Sperrkeil ermöglichen ein gutes und mechanisch stabiles Ineinandergreifen
der Bauteile. Der Sperrkeil kann einen Durchgriff für die Ankerstange aufweisen, der
in der Montageposition von der Ankerstange durchgriffen wird, so dass der Sperrkeil
durch die Ankerstange, insbesondere im Eingriff mit den Ausnehmungen festgelegt ist.
Der Sperrkeil blockiert eine Verschiebung der Bauteile in Längsrichtung und somit
ein Lösen der Nut-ZapfenVerbindungen.
[0034] Gemäß Ausgestaltungen kann das zumindest eine Arretierbauteil, das Montagebauteil
oder zumindest ein Arretierbauteil und das Montagebauteil am Durchgriff ein Innengewinde
aufweisen, das zur Überführung der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe von der Vormontagekonfiguration
in die Montageposition mit der Ankerstange zu verschrauben ist. Die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
kann mithin an der Ankerstange dadurch angebracht werden, dass das Innengewinde auf
ein komplementäres Außengewinde der Ankerstange aufgeschraubt wird. Eine Schraubbefestigung
ist insbesondere für einen sicheren Halt der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe auf
der Ankerstange von Vorteil. Bei einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade sind üblicherweise
eine Vielzahl an Ankerstangen, zumindest jedoch zwei Ankerstangen, vorhanden. Ferner
sind die mit den Ankerstangen verschraubten Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen durch
Komponenten der Fassade zumindest indirekt miteinander verbunden. Das bedeutet, dass
bei montierter Fassade ein Verdrehen der Schraubverbindung und damit ein lösen der
Verschraubung nicht möglich ist.
[0035] Gemäß Ausgestaltungen sind zwei in der Vormontagekonfiguration zueinander fluchtende
Durchgriffe, bevorzugt zwei am Montagebauteil vorhandene Durchgriffe, senkrecht zur
Durchgriffsnormalen als Langloch ausgebildet. Die Breite des Langlochs entspricht
im Wesentlichen dem Außendurchmesser der Ankerstange. Zumindest ein Arretierbauteil
weist einen zum Außendurchmesser der Ankerstange korrespondierenden Durchbruch und
zumindest zwei verschiedene, in Eingriff mit dem Montagebauteil bringbare Arretierflächen
auf. Durch die Arretierflächen ist der Durchbruch des Arretierbauteils in der Vormontagekonfiguration
in Längsrichtung des Langlochs und fluchtend zum Langloch in zumindest zwei unterschiedlichen
Arretierstellungen positionierbar. Die Arretierflächen können dabei insbesondere derart
ausgebildet sein, dass bei Anlage einer der Arretierflächen der Durchbruch an einer
ersten Position längs des Langlochs positioniert ist und dass bei Anlage einer anderen
Arretierfläche der Durchbruch an einer von der ersten Position verschiedenen zweiten
Position längs des Langlochs positioniert ist. Das Langloch kann insbesondere parallel,
schräg oder senkrecht zur Montagefläche verlaufen, so dass durch die unterschiedlichen
Positionen des Durchbruchs die Durchgriffsachse der Ankerstange einstellbar ist, wobei
z.B. die Lage und/oder der Abstand der Montagefläche zur Ankerstange für verschiedene
Positionen verschieden ist.
[0036] Das erfindungsgemäße Fassadenbefestigungssystem für eine vorgehängte hinterlüftete
Fassade umfasst einer Mehrzahl von an einer tragenden Konstruktion, insbesondere einer
tragenden Wand, befestigten Ankerstangen, an welche jeweils eine Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
nach einer oben und/oder nachfolgend beschriebenen Ausgestaltung einer Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
in der Montageposition angebracht, insbesondere aufgeschraubt ist. Die angebrachten,
insbesondere aufgeschraubten Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen können zumindest
überwiegend gleich ausgestaltet sein. Möglich ist auch, dass Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen
unterschiedlicher Ausgestaltungen angebracht, insbesondere aufgeschraubt sind.
[0037] Die erfindungsgemäße vorgehängte hinterlüftete Fassade umfasst ein Fassadenbefestigungssystem
der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung. Verkleidungselemente der vorgehängten
hinterlüfteten Fassade sind zumindest mittelbar an jeweiligen Montagebauteilen der
Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen befestigt. Die Formulierung "zumindest mittelbar
befestigt" soll insbesondere bedeuten, dass die Verkleidungselemente unmittelbar an
jeweiligen Montagebauteilen befestigt sein können oder dass Verkleidungselemente an
einer Trag- oder Montagekonstruktion befestigt sind, welche an den Montagebauteilen
befestigt ist. Insbesondere soll "mittelbar" bedeuten, dass die Verkleidungselemente
durch Zwischenschalten einer Trag- oder Montagekonstruktion an den Montagebauteilen
befestigt sind. Als Trag- oder Montagekonstruktion kommen beispielsweise Montageleisten
in Frage, die an den Montagebauteilen montiert werden, wobei die Montageleisten wiederum
Befestigungselemente aufweisen, an welchen die Verkleidungselemente zu befestigen
sind.
[0038] Insgesamt zeigt sich, dass die vorgeschlagene Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe,
das vorgeschlagene Fassadenbefestigungssystem und die vorgeschlagene vorgehängte hinterlüftete
Fassade Vorteile hinsichtlich Montage, Handhabung und mechanischer Stabilität bieten
können. Ferner kann bei der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe auf Schweißverbindungen
verzichtet werden, wodurch Fertigungsvorteile für die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen
erreicht werden können.
[0039] Für eine weitere Beschreibung der Erfindung wird auf die in den Zeichnungsfiguren
gezeigten Ausführungsbeispiele verwiesen. Es zeigen in einer schematischen Darstellung:
- Fig. 1
- eine perspektivische erste Darstellung einer ersten Ausgestaltung einer Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
in der Montageposition;
- Fig. 2
- die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe nach Fig. 2 in einer perspektivischen zweiten
Darstellung;
- Fig. 3 bis 5
- einzelne Bauteile der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe nach Fig. 1 und Fig. 2;
- Fig. 6 und 7
- zwei unterschiedliche perspektivische Darstellungen einer zweiten Ausgestaltung einer
Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe in der Montageposition;
- Fig. 8 und 9
- Einzelkomponenten der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe der zweiten Ausgestaltung;
- Fig. 10 und 11
- perspektivische Darstellungen einer dritten Ausgestaltung einer Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe;
- Fig. 12 bis 14
- perspektivische Darstellungen einer vierten Ausgestaltung einer Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe;
- Fig. 15 bis 19
- Einzelkomponenten der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe der Ausgestaltung der Figuren
12 und 13;
- Fig. 20
- eine perspektivische Darstellung einer fünften Ausgestaltung einer Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe;
- Fig. 21 bis 24
- Einzelkomponenten der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe der fünften Ausgestaltung;
- Fig. 25 und 26
- perspektivische Darstellungen einer sechsten Ausgestaltung einer Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe;
- Fig. 27 bis 29
- Einzelkomponenten der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe der sechsten Ausgestaltung;
- Fig. 30
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
bei befestigter Fassade; und
- Fig. 31
- eine schematische Darstellung einer Ankerstangenbefestigung nach dem Stand der Technik
bei befestigter Fassade.
[0040] Einander entsprechende, funktionsgleiche oder funktionsanaloge Teile sind in den
Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Darstellungen der Figuren sind
nicht zwingend maßstabsgetreu und Maßstäbe können zwischen den Figuren variieren.
[0041] Fig. 1 zeigt eine perspektivische erste Darstellung einer ersten Ausgestaltung einer
Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe 1 (Baugruppe). Die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
1 umfasst ein Fassaden-Montagebauteil 2 (Montagebauteil) und ein erstes und ein zweites
Arretierbauteil 3, 4. In der Darstellung der Fig. 1 ist die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
1 mit einer Ankerstange 5 verbunden, die wiederum an einer tragenden Konstruktion
6, beispielsweise einer Wand, befestigt ist. Die Konfiguration der Fig. 1 entspricht
der Montageposition der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe 1.
[0042] Nachfolgend werden eine Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe und ein Fassaden-Montagebauteil
für alle Ausgestaltungen auch kurz als Baugruppe bzw. Montagebauteil bezeichnet.
[0043] Das Montagebauteil 2 weist in Richtung seiner Längserstreckung L, die in der Montageposition
schräg oder im Wesentlichen parallel zur Mittelachse A der Ankerstange 5 verläuft,
einen ersten Bereich 7 auf, der mit der Ankerstange 5 verbunden ist, und einen zweiten
Bereich 8, der eine Montagefläche 9 aufweist. Der erste und der zweite Bereich 7,
8 liegen in Längserstreckung L (oder Längsrichtung) des Montagebauteils 2 hintereinander,
wobei der zweite Bereich 8 eine schwert- oder kellenblattartige Form aufweist, mit
einem von ersten Bereich 7 abgewandten freien Ende E.
[0044] Die Montagefläche 9 ist eingerichtet zur zumindest mittelbaren Befestigung zumindest
eines Verkleidungselements einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade. Beispielsweise
können an die Montagefläche 9 (nicht dargestellte) Montageleisten angebracht werden,
in welche beispielsweise (nicht dargestellte) Fassadenverkleidungselemente eingehängt
werden können. In der Montagefläche 9 vorhandene Löcher und Langlöcher 10 können zur
Schraubbefestigung entsprechender Fassadenkomponenten verwendet werden.
[0045] Wie aus einer Zusammenschau der Fig. 1 und Fig. 2 ersichtlich, ist der zweite Bereich
8, konkret die Montagefläche 9, im Montagezustand von beiden Seiten montagetauglich.
Mithin können beispielsweise Montageleisten und/oder vergleichbare Elemente wahlweise
an der einen oder der anderen, gegenüberliegenden Seite befestigt werden.
[0046] Fig. 3 bis Fig. 5 zeigen Einzelkomponenten der Befestigungsbaugruppe 1.
[0047] Das Montagebauteil 2 nach Fig. 3 umfasst ein im Wesentlichen flach ausgebildetes
Montageblatt 11, dessen Breite B, gemessen senkrecht zur Längsrichtung L, zum freien
Ende 9 hin im Wesentlichen kontinuierlich zunimmt.
[0048] Im ersten Bereich 7 weist das Montagebauteil 2 zumindest abschnittsweise einen U-förmigen
Querschnitt auf. Dieser wird gebildet durch das Montageblatt 11 als Verbindungssteg
und zwei Schenkeln 12, die sich von einer lateralen Seitenkante 13 des Montageblatts
11 zu einer gemeinsamen Seite hin erstrecken. Die senkrecht zum Montageblatt 11 gemessene
Höhe H der Schenkel nimmt zum zweiten Bereich 8 hin im Wesentlichen kontinuierlich
ab.
[0049] Die Schenkel 12 können zur Verbesserung der Biegefestigkeit zumindest des ersten
Bereichs 7 vorgesehen sein. Die Schenkel 12 und das Montageblatt 11 als Verbindungssteg
sind vorzugsweise einstückig ausgebildet, beispielsweise durch Umformung oder Biegung
eines entsprechenden Flachmaterials, insbesondere eines Flachstahlblechelements.
[0050] Die Schenkel 12 und das Montageblatt 11 weisen nachfolgend noch näher beschriebene
Verbindungselemente auf, durch welche das Montagebauteil 2 und die in Fig. 3 und Fig.
5 gezeigten Arretierbauteile 3, 4 in der Vormontagekonfiguration lose ineinandergreifend
aneinander positioniert werden können oder zu positionieren sind.
[0051] Das erste Arretierbauteil 3 nach Fig. 4 ist im Querschnitt U-förmig, mit einem ersten
und zweiten Arretierschenkel 14, 15, die sich von einem Schenkelverbindungssteg 16
zu einer Seite hin erstrecken. Das erste Arretierbauteil 3 ist vorzugsweise einstückig
durch Umformung aus einem Flachmaterial hergestellt.
[0052] Der Schenkelverbindungssteg 16 hat eine im Wesentlichen rechteckige Grundfläche,
wobei sich die Arretierschenkel 14, 15 im Wesentlichen senkrecht zum Schenkelverbindungssteg
16 erstrecken und im vorliegenden Beispiel von der Schmalseite der rechteckigen Grundfläche
vorspringen.
[0053] Jeder der Arretierschenkel 14, 15 umfasst einen Durchgriff 17, wobei die Durchgriffe
17 fluchtend zueinander angeordnet sind. Die Durchgriffe 17 sind im Wesentlichen kreisförmig
und zum Schenkelverbindungssteg 16 hin offen, so dass an jedem Durchgriff 17 je eine
Ausnehmung 18 im Bereich des Schenkelverbindungsstegs 16 ausgebildet ist. An einem
der Arretierschenkel 14 sind an der vom Schenkelverbindungssteg 16 wegweisenden Stirnseite
zwei Nuten 19 ausgebildet.
[0054] Das zweite Arretierbauteil 4 nach Fig. 5 hat eine etwa T-förmige Grundfläche mit
einem im Wesentlichen zentralen weiteren Durchbruch 20. Das zweite Arretierbauteil
4 bildet in der in Fig. 1 und 2 gezeigten Konfiguration einen Sperrkeil.
[0055] Die Einzelteile 2, 3 und 4 der Fig. 3 bis 5 sind in eine Vormontagekonfiguration
zusammensetzbar, in der die Einzelteile lose ineinandergreifend positioniert sind.
Dabei wird zunächst das erste Arretierbauteil 3 mit dem Montagebauteil 2 verbunden,
indem der zweite Arretierschenkel 15 durch einen Schlitz 21 des Montageblatts 11 geführt
und die Innenfläche 22 des Verbindungsstegs 16 in Anlage mit dem Montagebauteil 2
gebracht wird. Das erste Arretierbauteil 3 liegt auf der von den Schenkeln 12 des
Montagebauteils abgewandten Seite des Montageblatts 11 an. Danach wird das erste Arretierbauteil
3 in Richtung der Längsrichtung L, das heißt in Richtung zur Montagefläche 9 hin,
verschoben, wodurch einerseits ein Zapfen 23 in die Ausnehmung 18 des zweiten Arretierschenkels
15 und andererseits eine vom Montageblatt 11 vorspringende Nase 24 in die Ausnehmung
18 des ersten Arretierschenkels 14 eingreifen. Gleichzeitig werden zwei, an je einem
Schenkel 12 endständig und über den jeweiligen Schenkel 12 in Längsrichtung L vorspringende
Stifte 25 in Eingriff mit einer korrespondierenden Nut 19 des ersten Arretierbauteils
3 gebracht. Mithin sind das Montagebauteil 2 und das erste Arretierbauteil 3 lose
ineinandergreifend positioniert, insbesondere lose ineinandergreifend verrastet.
[0056] Die beiden lose verbundenen Bauteile 2 und 3 werden schließlich noch mit dem einen
Sperrstück 4, das heißt mit dem zweiten Arretierbauteil 4, gegen Verschiebung parallel
zur Längsrichtung L gesichert. Konkret wird das zweite Arretierbauteil 4 parallel
zur und an der Innenseite 26 des zweiten Arretierschenkels 15 positioniert, so dass
am T-förmig ausgebildeten zweiten Arretierbauteil 4 vorhandene Schultern 27 jeweils
in eine Rastnut 28 eingreifen, die an den freien Stirnkanten der Schenkel 12 ausgebildet
sind. Bei eingesetztem Sperrstück 4 ist das erste Arretierbauteil 3 relativ zum Montagebauteil
2 festgelegt, mit lose ineinandergreifenden Nut-Feder-Verbindungspaaren 18-23, 18-24,
19-25. Diese Konfiguration entspricht der Vormontagekonfiguration.
[0057] Die Position der Durchgriffe 17 auf den Schenkeln 12 des ersten Arretierbauteils
3 und die Position des weiteren Durchgriffs 20 am zweiten Arretierbauteil 4 sind derart,
dass die Durchgriffe 17, 20 in der Vormontagekonfiguration zueinander fluchten. Die
Innendurchmesser der Durchgriffe 17 bzw. 20 entsprechen im Wesentlichen dem Außendurchmesser
der zur Verwendung kommenden Ankerstange 5, so dass eine entsprechende Ankerstange
5 etwa parallel zur Längserstreckung L in die Durchgriffe 17, 20 eingesetzt werden
kann. Die Ankerstange 5 durchgreift mithin die Durchgriffe 17, 20 und legt dadurch
die lose miteinander verbunden Komponenten 2, 3, 4 in ihrer relativen Lage zueinander
fest. Konkret arretiert die durchgreifende Ankerstange 5 das Sperrstück 4, das heißt
das zweite Arretierbauteil 4, wie aus Fig. 1 ersichtlich, quer zur Mittelachse A der
Ankerstange 5, so dass die Schultern 27 und die Rastnuten 28 im Eingriff bleiben.
Folglich ist das erste Arretierbauteil 3 in Richtung der Längserstreckung L fixiert
und im Eingriff mit dem Montagebauteil 2.
[0058] Mithin durchgreift in der in Fig. 1 und 2 gezeigten Montageposition die Ankerstange
5 die Durchgriffe 17, 20, wodurch, und unter Beibehaltung der Vormontagekonfiguration,
die Arretierbauteile 3, 4 und das Montagebauteil 2 in ihrer relativen Lage zueinander
gemäß der Vormontageposition festgelegt sind.
[0059] Einer oder mehrere der Durchgriffe 17, 20 können ein in den Figuren nicht explizit
dargestelltes Innengewinde aufweisen, so dass die Baugruppe 1 auf ein korrespondierendes
(ebenfalls nicht dargestelltes) Außengewinde an der Ankerstange 5 aufschraubbar ist.
Bei aufgeschraubtem Bauteil 1 durchgreift die Ankerstange 5 die Durchgriffe 17, 20
und legt die entsprechenden Bauteile relativ zueinander fest. Etwaige Schweißverbindungen
zwischen den Bauteilen und Komponenten der Baugruppe 1 sind nicht erforderlich.
[0060] Die gemäß Fig. 1 und 2 auf einer Ankerstange 5 befestigte, insbesondere aufgeschraubte,
Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe 1 ist einerseits in Richtung der Mittelachse A
fixiert und kann entsprechend Axialkräfte übertragen, die durch eine befestigte Fassade
eingetragen werden. Durch die Schwert- oder Kellenblattform des Montageblatts 11 können
insbesondere Vertikalkräfte aufgenommen und übertragen werden, die durch die in Schwerkraftrichtung
S und senkrecht dazu wirkenden Kräfte bei einer montierten Fassade erzeugt werden.
Ferner kann durch das über den ersten Abschnitt 7 hinausragende Montageblatt 11 die
Ankerstange 5 kürzer ausgestaltet werden, so dass die Ankerstange 5 bei montierter
Fassade weniger biegebeansprucht ist. Das statische System entspricht zwei eingespannten
Balken und nutzt dadurch die Belastungsmöglichkeiten der Ankerstange effektiver aus.
Im Montagezustand ist, wie in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellt, das Montageblatt 11 im
Wesentlichen parallel zur Senkrechten ausgerichtet. Bei einer vorgehängten hinterlüfteten
Fassade kommen stets mindestens 2 "Strangbefestigungen" an einem Unterkonstruktionsstrang
zum Einsatz, sodass ein Verdrehen der jeweiligen Ankerstangenbefestigungsbaugruppen
im Montagezustand, insbesondere bei montierten Fassadenelementen, im Wesentlichen
ausgeschlossen ist.
[0061] Die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe 1 ermöglicht einerseits eine vergleichbar
einfache Herstellung und Montage ohne Schweißverbindungen, und andererseits eine verbesserte
Kraftübertragung und einen vorteilhaften Krafteintrag in die Ankerstange 5 und die
tragende Konstruktion 6.
[0062] Die Ankerstange 5 kann beispielsweise an dem vom Bauteil 1 abgewandten Ende in ein
Sackloch der tragenden Konstruktion 6 eingeschraubt und/oder eingeklebt sein.
[0063] Fig. 6 und 7 zeigen zwei unterschiedliche perspektivische Darstellungen einer zweiten
Ausgestaltung einer Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe 1 (Baugruppe 1) in der Montageposition.
Die Baugruppe 1 umfasst ein Fassaden-Montagebauteil 2 (Montagebauteil 2), das schwert-
oder kellenblattförmig oder kellenblattartig ausgebildet ist und in Längsrichtung
L in der Breite zunimmt. Die Montagefläche 9 mit Löchern und Langlöchern 10 ist wiederum
zur Montage von Komponenten der Fassade eingerichtet.
[0064] Im Unterschied zur ersten Ausgestaltung nach Fig. 1 und Fig. 2 ist die Montagefläche
9 im Wesentlichen fluchtend zur Mittelachse A der Ankerstange angeordnet.
[0065] Das Montageblatt 11 teilt sich auf in einen ersten Bereich 7, einen zweiten Bereich
8 umfassend die Montagefläche 9 und einen dritten Bereich 29. Der dritte Bereich 29
bildet einen schräg zur Mittelachse A verlaufenden, den ersten und zweiten Bereich
7, 8 miteinander verbindenden Übergangsbereich. Das Montageblatt 11 ist im ersten
und zweiten Bereich 7, 8 im Wesentlichen parallel zur Mittelachse A.
[0066] Das Montageblatt 11 weist eine in Längsrichtung L verlaufende, längliche Öffnung
30 auf, in welche die Ankerstange 5 eintauchen kann, wenn die Baugruppe 1 auf die
Ankerstange 5 aufgeschraubt wird. Die Öffnung 30 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
insbesondere deswegen erforderlich, weil das Montageblatt 11 auf der Mittelachse A
sitzt und der dritte Bereich 29 die Mittelachse A schneidet. Die Öffnung 30 ermöglicht
es, die Ankerschraube 5 je nach Bedarf einzuschrauben, maximal bis das freie Ende
E der Ankerstange 5 an der Schmalseite der Öffnung 30 anschlägt.
[0067] Fig. 8 und 9 zeigen die Einzelkomponenten der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
1 (Baugruppe 1) der zweiten Ausgestaltung. Neben dem Montagebauteil 2 umfasst die
Baugruppe 1 ferner ein Arretierbauteil 3. Das Arretierbauteil 3 ist im Querschnitt
U-förmig und weist einen ersten und zweiten Arretierschenkel 14, 15 auf, die sich
von einem Verbindungssteg 16 zu einer Seite hin erstrecken. Die Arretierschenkel 14
und 15 weisen Durchgriffe 17 auf, wobei der Durchgriff 17 im Arretierschenkel 15 kreisförmig
geschlossen ist und wobei der Durchgriff 17 im Arretierungsschenkel 14 kreisförmig
und zum Verbindungssteg 16 hin durch eine Ausnehmung 18 erweitert ist.
[0068] Im zusammengesetzten Zustand des Montagebauteils 2 und des Arretierbauteils 3 liegt
die Innenfläche 22 des Arretierbauteils 3 im ersten Bereich 7 am Montageblatt 11 an.
Ferner greift der zweite Arretierschenkel 15 durch den quer zur Längserstreckung L
verlaufenden Schlitz 21 am Montagebauteil 2 und die Nase 24 greift in die Ausnehmung
18 ein. Durch den Schlitz 21 ist das Arretierbauteil 3 in Richtung der Längserstreckung
L festgelegt. Wird nun die Ankerstange 5 in die Durchgriffe 17 eingesetzt, beispielsweise
eingeschraubt, sind das Montagebauteil 2 und das Arretierbauteil 3 auch quer zur Richtung
der Längserstreckung L festgelegt. Zum Aufschrauben auf ein Außengewinde der Ankerstange
5 kann einer oder beide der Durchgriffe 17 ein Innengewinde aufweisen.
[0069] Mithin zeigt sich auch bei der zweiten Ausgestaltung, dass die Komponenten der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
1 in einer Vormontagekonfiguration lose ineinandergreifend aneinander positioniert
sind und bei Durchgriff der Ankerstange 5, beispielsweise durch Aufschrauben, in ihrer
relativen Lage festgelegt werden.
[0070] Fig. 10 und 11 zeigen perspektivische Darstellungen einer dritten Ausgestaltung einer
Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe 1 (Baugruppe 1). Die Baugruppe 1 umfasst ein Fassaden-Montagebauteil
2 (Montagebauteil 2), das einen U-förmigen Querschnitt aufweist, mit seitlichen Schenkeln
12, die sich im vorliegenden Beispiel über die ganze Länge des Montageblatts 11 erstrecken.
[0071] Das Montagebauteil 2 weist, gemäß Fig. 11, einen ersten Bereich 7 zum Durchgriff
und Eingriff der Ankerstange 5 auf und einen zweiten Bereich 8, der von der montierten
Ankerstange 5 abgewandt ist und die Montagefläche 9 umfasst. Etwa mittig bezüglich
der Längserstreckung L ist eine aus dem Montageblatt 11 ausgebogene Lasche 31 vorhanden,
die sich zur gleichen Seite hin erstreckt wie die Schenkel 12. Die Lasche 31 hat einen
Durchgriff für die Ankerstange 5. An dem von der Montagefläche 9 abgewandten Ende
ist ein T-förmiges Arretierbauteil 3 vorhanden, das einen mit dem Durchgriff der Lasche
31 fluchtenden Durchgriff aufweist und über Schultern 27 in komplementäre stirnseitige
Ausnehmungen des Montagebauteils 2 eingreift. Die Durchbrüche weisen je ein Innengewinde
zum Aufschrauben auf ein Außengewinde der Ankerstange 5 auf.
[0072] Durch Aufschrauben der lose ineinandergreifend zusammengesetzten Baugruppe aus Montagebauteil
2 und Arretierbauteil 3 werden diese Bauteile in ihrer relativen Lage zueinander fixiert.
Die Baugruppe kann in Richtung der Mittelachse A der Ankerstange 5 je nach Bedarf
unterschiedlich weit auf die Ankerstange 5 aufgeschraubt werden.
[0073] Die gezeigten Ausgestaltungen ermöglichen einerseits eine flexible Montage einer
Fassade über Ankerstangen 5, wobei das Fassaden-Montagebauteil 2 der gezeigten Ausführungsbeispiele
einen ersten Bereich aufweist, der im Montagezustand, das heißt bei eingesetzter Ankerstange,
lateral neben der Ankerstange 5 liegt. Die gezeigten Ausgestaltungen und insbesondere
die Form der Montageblätter 11 ermöglichen eine vergleichsweise gute Krafteinleitung
und Kraftverteilung in und auf die Ankerstange 5, wobei aufgrund der langgestreckten
Form der Baugruppe kürzere Ankerstangen 5 verwendbar sind, was sich wiederum vorteilhaft
auf das Biegemoment auswirkt.
[0074] Fig. 12 bis 14 zeigen perspektivische Darstellungen einer vierten Ausgestaltung einer
Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe 1 (Baugruppe 1). Fig. 12 bis 14 zeigen die Baugruppe
1 in einem Montagezustand, das heißt montiert auf jeweils einer Ankerstange 5. Die
Ausgestaltungen der Fig. 12, 13 und die der Fig. 14 unterscheiden sich lediglich in
der Form des Montageblatts 11. Bei Fig. 12 und 13 nimmt die Breite B des Montageblatts
11 zum freien Ende E hin zu, während bei der Ausgestaltung nach Fig. 14 das Montageblatt
in Längsrichtung L im Wesentlichen eine konstante Breite B aufweist. Die nachfolgende
Beschreibung basiert auf den Komponenten der Baugruppe 1 nach Fig. 12 und 13, die
entsprechend für die Baugruppe 1 nach Fig. 14 gelten.
[0075] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 12 bis 14 sind die Montageblätter 11 in der Montageposition
axial und symmetrisch zur Ankerstange 5. Ähnlich wie bei der Ausgestaltung nach Fig.
1 und 2 ist die Montagefläche 9 von beiden Seiten für eine Montage von Fassadenkomponenten
verfügbar.
[0076] Die Baugruppen 1 der Fig. 12 und 13 umfassen neben dem Montageblatt 11 ein erstes
Arretierbauteil 3, das als eine flache Rastscheibe 32 ausgebildet ist, und ein zweites
Arretierbauteil 4, das als ein Hülsenbauteil, kurz Hülse 33, ausgebildet ist. Erstes
und zweites Arretierbauteil 3, 4 dieser Ausgestaltung werden nachfolgend entsprechend
auch als Rastscheibe 3 und Hülse 4 bezeichnet.
[0077] Fig. 15 bis 19 zeigen die Einzelkomponenten der Baugruppe 1 der Figuren 12 und 13.
Fig. 15 zeigt das Montageblatt 11 oder Montageschwert. Das Montageblatt 11 teilt sich
auf in einen ersten Bereich 7 und einen zweiten Bereich 8, der die Montagefläche 9
umfasst.
[0078] Der erste Bereich 7 umfasst zwei, vom zweiten Bereich 8 sich im Wesentlichen parallel
zur Längs-Mittelachse M (kurz: Mittelachse) des Montageblatts 11 erstreckende Haltearme
34, die dazu eingerichtet sind, das Montageblatt 11 auf der Hülse 33 zu halten. Die
Haltearme 34 sind etwa symmetrisch zur Mittelachse M und erstrecken sich auf der vom
freien Ende E abgewandten Seite der Montagefläche 9.
[0079] Die beiden Haltearme 34 sind quer zur Mittelachse M voneinander beabstandet und definieren
in ihrem Zwischenraum eine profilierte, zum Ende 35 der Haltearme 34 hin offene Aussparung
36. Die der Montagefläche 9 zugewandte Hälfte der Aussparung 36 umfasst zwei sich
quer zur Mittelachse M erstreckende erste Einschnitte 37, die symmetrisch zur Mittelachse
M angeordnet sind und durch welche die Aussparung 36 eine etwa T-förmige Kontur aufweist.
[0080] Zur Montagefläche 9 hin sind benachbart zu den ersten Einschnitten 37 in zueinander
symmetrischer Anordnung zwei Anschlagschultern 38 vorhanden, die je eine parallel
zur Mittelachse M orientierte Anschlagfläche aufweisen. Die Anschlagschultern 38 sind
im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch eine Abstufung der Innenkante der Aussparung
36 gebildet.
[0081] Etwa am Ende 35 der Haltearme 34 weisen die Haltearme 34 zweite Einschnitte 39 auf.
Die zweiten Einschnitte 39 sind senkrecht zur Mittelachse M fluchtend angeordnet und
erstrecken sich etwa U-förmig von einer umlaufenden Kante in die Haltearme 34 hinein.
Die zweiten Einschnitte 39 öffnen zur gleichen Seite des Montagebauteils 2 hin, in
Fig. 15 nach oben hin.
[0082] Fig. 16 zeigt das erste Arretierbauteil 3, die Rastscheibe 32. Die Rastscheibe 32
ist länglich ausgebildet und hat eine etwa ovale Grundfläche. In Aufsicht auf die
Grundfläche betrachtet umfasst die Rastscheibe 32 einen bezüglich der Längsachse 42
zentralen Durchgriff 17 und zwei sich parallel und im Wesentlich auf der Längsachse
42 erstreckende Steckschlitze 40 und 41. Der erste Steckschlitz 40 ist als ein vom
Durchgriff 17 ausgehender U-förmiger Einschnitt ausgebildet und erstreckt sich in
eine auf einer Seite des Durchbruchs 17 gelegene erste Zunge 43 der Rastscheibe 32.
Der zweite Steckschlitz 41 ist zum Durchgriff 17 beabstandet und ist in einer auf
der anderen Seite des Durchbruchs 17 gelegenen zweiten Zunge 44 ausgebildet. Die Steckschlitze
40 und 41 sind insoweit als Parallelschlitze und an gegenüberliegenden Seiten der
Rastscheibe 32 vorhandenen Zungen 43, 44 ausgebildet. Der zweite Steckschlitz 41 hat
parallel zur Längsachse R betrachtet etwa die gleiche Länge wie der erste Steckschlitz
40. Abgesehen von der etwa ovalen Form der Rastscheibe 32 kommen auch andere geometrische
Formen in Frage, beispielsweise etwa rund oder rechteckig.
[0083] Fig. 17 zeigt eine zur Hülse 33 der Fig. 18 gehörende Spannmutter 45. Die Spannmutter
45 weist ein Innengewinde 46 auf, so dass die Spannmutter 45 auf einen korrespondierenden
Außengewindeabschnitt 47 der Hülse 33 aufgeschraubt werden kann. In Fig. 19 ist die
Spannmutter 18 auf die Hülse 33 aufgeschraubt dargestellt.
[0084] Die Hülse 33 umfasst einen von einem Hülsenmantel 48 umgebenen oder definierten Hülsendurchbruch
49. Der Hülsendurchbruch 49 dient als Durchgriff für die Ankerstange 5, wie aus Fig.
12 und 13 ersichtlich ist.
[0085] Der Hülsenmantel 48 weist an seiner Außenseite an gegenüberliegenden Seiten (in Fig.
18 und 19 oben und unten) eine erste und zweite Längsnut 50, 51 auf. Die Längsnuten
50, 51 erstrecken sich geradlinig vom Außengewindeabschnitt 47 des einen Endes der
Hülse 33 bis zum anderen Ende der Hülse 33. Der Hülsenmantel 48 weist im Bereich der
Längsnuten 50, 51 einen Apex zur Versteifung auf und weicht etwas von einer streng
zylindrischen Form ab.
[0086] Beim Zusammensetzen der Bauteile nach Fig. 15 bis 19 zur Baugruppe 1 nach Fig. 12,
13 (und analog Fig. 14) wird die Spannmutter 45 im ersten Einschnitt 37 der Montageplatte
11 platziert und die Hülse 33 wird auf die Arme 34 aufgeschoben, so dass eine erste
Innenkante 52 eines der Arme in der ersten Längsnut 50 und eine zweite Innenkante
53 in einer zweiten Längsnut 51 der Hülse liegen. Die einander zugewandten Innenkanten
52, 53 greifen somit in die voneinander abgewandten Längsnuten 50, 51 nach Art einer
Nut-Feder-Verbindung ineinander, wodurch das Montageblatt 11 relativ zur Hülse 33
festgelegt wird, insbesondere gegen Verkippung in Umfangsrichtung. Die Hülse 33 wird
mit dem Außengewindeabschnitt 47 voran in die Aussparung 36 eingeschoben, bis der
Außengewindeabschnitt 47 an die Spannmutter anschlägt. In dieser Stellung kann dann
die Spannmutter auf das Außengewinde 47 aufgeschraubt werden, bis die Hülse 33 an
der Schulter 38 anliegt.
[0087] Ist die Hülse 33 in die Aussparung 36 eingebracht, wird die Rastscheibe 32 auf die
beiden Haltearme 34 aufgesetzt, wobei die Enden 35 der Haltearme 34 durch die Steckschlitze
40, 41 geführt werden. Sobald die Steckschlitze 40, 41 mit den Einschnitten fluchten,
wird die Rastscheibe 32 mit den Haltearmen 34 verrastet, indem die Rastscheibe 32
quer zur Längs-Mittelachse M verschoben wird, so dass die Einschnitte 39 und Steckschlitze
40, 41 ineinander einrasten. In dieser Position fluchtet der Durchgriff 17 der Rastscheibe
32 mit dem Hülsendurchbruch 49, so dass diese auf der Ankerstange 5 positioniert werden
können.
[0088] Wahlweise weisen der Durchgriff 17 der Rastscheibe, der Innenmantel der Hülse 33,
oder beide ein Innengewinde auf, das ausgelegt ist zum Aufschrauben auf ein Außengewinde
der Ankerstange 5.
[0089] Werden die gemäß der obigen Beschreibung in der Vormontagekonfiguration zusammengesetzten
Bauteile 11, 32, 33 und 45 auf die Ankerstange 5 aufgeschraubt, so werden diese in
ihrer relativen Lage zueinander festgelegt. Insbesondre verhindert die Ankerstange
5 ein Lösen der Steckverbindung zwischen Einschnitten 39 und Steckschlitzen 40, 41,
da sich die Rastscheibe 32 wegen der durchgreifenden Ankerstange 5 nicht mehr senkrecht
zur Längs-Mittelachse M bewegen kann. Ferner wirkt die Rastscheibe 32 als Sperrglied
gegen Verschiebung der Hülse 33 parallel zur Längs-Mittelachse M. Gleiche Wirkung
für die Hülse 33 hat die Spannmutter 45, die beispielsweise noch derart angezogen
werden kann, dass ein Stirnrand der Hülse 33 gegen die Anschlagschultern 38 verspannt
ist.
[0090] Das geschlossene Ende der Aussparung 36 in Richtung der Längs-Mittelachse M definiert
den maximalen Durchgriff der Ankerstange 5. Es ist jedoch nicht erforderlich, dass
die Ankerstange 5 bis zum maximalen Durchgriff eingeschraubt wird. Um sicherzugehen,
dass die Ankerstange 5 stets um einen Mindestdurchgriff eingeschraubt ist, weist die
Hülse 33 ein seitliches Sichtfenster 54 auf, durch welches der Anwender erkennen kann,
ob die Ankerstange mindestens bis zum Sichtfenster 54 eingeschraubt ist, also den
Mindestdurchgriff aufweist.
[0091] Bei den Ausgestaltungen der Fig. 12 bis 19 sind die Bauteile wiederum lose miteinander
verrastet, wobei die Ankerstange 5 in der Montageposition die Bauteile in der relativen
Lage zueinander festlegt. Die Rastscheibe 32 als Arretierbauteil ist nach Art einer
Nut-Feder-Verbindung oder einer Stecklaschen-Schlitz-Verbindung mit dem Montageblatt
11 festgelegt, und die Hülse 33 als Arretierbauteil ist über eine doppelte Nut-Feder-Verbindung
mit dem Montageblatt 11 festgelegt. Zusätzlich kann die Hülse 33 über die Spannmutter
45 noch gegen das Montageblatt 11 verspannt werden. Das Montageblatt 11 ist in der
Montageposition (Fig. 11, 12, 13) axial zur Ankerstange 5 positioniert.
[0092] Analog zu den Ausgestaltungen der Fig. 1 bis 11 kann mit den Ausgestaltungen der
Fig. 12 bis 19 eine vorteilhafte Kraftverteilung und Krafteinleitung in die Ankerstange
5 erreicht werden.
[0093] Fig. 20 zeigt eine perspektivische Darstellung einer fünften Ausgestaltung einer
Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe 1 (Baugruppe 1) und Fig. 21 bis 24 zeigen Einzelkomponenten
der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe 1 der fünften Ausgestaltung.
[0094] Die Baugruppe 1 der fünften Ausgestaltung ist ähnlich zur Baugruppe 1 der vierten
Ausgestaltung nach Fig. 12, 13 und 14. Nachfolgend wird vor allem auf die Unterschiede
zwischen beiden Baugruppen 1 eingegangen. Bezüglich Gemeinsamkeiten wird insbesondere
auf die obigen Ausführungen verwiesen.
[0095] Die Baugruppe 1 nach Fig. 20 umfasst ein Fassaden-Montagebauteil 2 (Montagebauteil
2) mit einem Montageblatt 11, einer Hülse 33 mit Spannmutter 45 und einer Rastscheibe
32. Die Funktion der Bauteile ist im Wesentlichen identisch zur vorhergehenden Ausgestaltung
und es wird auf die obige Beschreibung verwiesen.
[0096] Ein Unterschied zwischen der Ausgestaltung nach Fig. 20 und der nach Fig. 12 bis
14 besteht hinsichtlich Funktionalität darin, dass die Hülse 33 durch die im ersten
Einschnitt 37 eingelegte Spannschraube 45 zum freien Ende E hin eingeschraubt wird,
so dass die Hülse 33 im Bereich des Außengewindeabschnitts 47 stirnrandseitig in Aufnahmeschlitze
55 des Montageblatts 11 eingreift. Die Hülse 33 kann, sofern ausreichend weit eingeschraubt,
durch die Spannmutter 45 und durch Anschlagen im Grund der Aufnahmeschlitze 55 gegen
das Montageblatt 11 verspannt werden.
[0097] Ein Unterschied zur vorherigen Ausgestaltung kann auch darin gesehen werden, dass
bei gleicher Länge der Hülse 33 die Ankerstange 5 weniger weit eingeschraubt werden
kann. Wie aus Fig. 20 und 21 ersichtlich, kann die Ankerstange 5 bis zum Ende der
Hülse 33 eingeschraubt werden, nicht jedoch darüber hinaus, was beispielsweise gemäß
Fig. 14 bei der vierten Ausgestaltung jedoch möglich ist.
[0098] Die beiden Ausgestaltungen eignen sich jedoch gleichermaßen zur Befestigung einer
vorgehängten hinterlüfteten Fassade, wobei auch bei der fünften Ausgestaltung eine
vorteilhafte Kräfteverteilung und Krafteinleitung in die Ankerstange erreicht werden
können.
[0099] Fig. 25 und 26 zeigen perspektivische Darstellungen einer sechsten Ausgestaltung
einer Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe 1 (Baugruppe 1). Fig. 27 bis 29 zeigen Einzelkomponenten
der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe der sechsten Ausgestaltung.
[0100] Die Baugruppe 1 umfasst ein Fassaden-Montagebauteil 2 (Montagebauteil 2), eine Hülse
33 und eine Rastscheibe 32.
[0101] Das Montagebauteil 2 weist im vorliegenden Beispiel einen U-förmigen Querschnitt
auf, mit zwei sich von der Montagefläche 9 als Verbindungssteg zu einer Seite hin
erstreckenden Schenkeln 58, die insbesondere aus der Darstellung nach Fig. 28 ersichtlich
sind. Die Schenkel 58 erstrecken sich über die gesamte Breitseite der Montagefläche
9 und im Wesentlichen senkrecht zu dieser.
[0102] Wie insbesondere aus Fig. 28 ersichtlich ist, umfasst jeder der Schenkel 58 einen
Durchgriff 17, wobei die Durchgriffe 17 zueinander fluchten und jeweils als Langloch
ausgebildet sind. Eine Breite BL der Langlöcher entspricht im Wesentlichen dem Außendurchmesser
der Ankerstange 5. Eine Länge LL der Langlöcher ist so gewählt, dass die Ankerstange
5 an unterschiedlichen Positionen, in Fig. 28 beispielhaft als Positionen P1 und P2
gezeigt, positionierbar ist. Da die Längsachsen AL der Langlöcher gegen die Montagefläche
9 geneigt ist, bewirkt eine Verschiebung der Ankerstange 5 in den Langlöchern eine
Veränderung des Abstands zwischen Montagefläche 9 und Ankerstange 5 und eine Veränderung
der Lage der Montagefläche 9 zur Ankerstange 5.
[0103] Die Hülse 33, die in Fig. 29 im Detail gezeigt ist, umfasst einen von einem Hülsenmantel
48 umschlossenen Hülsendurchbruch 49 zum Durchgriff der Ankerstange 5. Die Hülse 33
umfasst ferner zwei Längsnuten 50, 51, die in Ausgestaltungen auch lediglich als stirnseitige
Ausnehmungen ausgebildet sein können, das heißt sich nicht über die gesamte Länge
der Hülse 33 erstrecken brauchen.
[0104] Die Rastscheibe 32 nach Fig. 27 hat im vorliegenden Beispiel eine polygonale Außenkontur,
z.B. gemäß einem Sechseck, und hat eine azentrische Ausnehmung 59 mit einem Innenprofil,
das so ausgebildet ist, dass die Rastscheibe 32 mit der Ausnehmung 59 auf die Hülse
33, insbesondere auf den Hülsenmantel 48, aufsteckbar ist. Das Innenprofil der Ausnehmung
59 entspricht zumindest teilweise der Außenkontur des Hülsenmantels 48, wobei zwei
längs einer gemeinsamen Linie angeordnete und einander zugewandte Zapfen 60 beim Aufschieben
auf die Hülse 33 in die Längsnuten 50, 51 eingreifen, so dass die Rastscheibe 32 und
die Hülse 33 ineinandergreifen. Auf jedes Ende der Hülse 33 kann jeweils eine Rastscheibe
32 aufgesteckt werden.
[0105] Fig. 27 zeigt ferner noch eine optionale Abschlusskappe 61, die in der Montageposition,
wie in Fig. 25 und 26 gezeigt, in Verlängerung des freien Endes der Ankerstange 5
das Langloch abdeckt. Die Abschlusskappe 61 weist eine polygonale Form auf, mit Außenkanten,
die in der Montageposition zumindest teilweise mit Kanten des Montagebauteils 2 fluchten
und gegenüber den Kanten des Montagebauteils 2 zurückversetzt sind oder im Wesentlichen
eben mit diesen ausgebildet sind.
[0106] Die so miteinander gekoppelten Bauteile 32, 33 können nun zusammen in den Zwischenraum
zwischen den beiden Schenkeln 58 des Montageteils 2 eingebracht werden. Da die Rastscheibe
32 azentrisch ausgebildet ist, liegen polygonale Außenkanten der Rastscheibe 32 unterschiedlich
weit vom Innenrand der Ausnehmung 59 entfernt, wodurch die Hülse 33, insbesondere
der Hülsendurchbruch 49, mit unterschiedlichem Abstand zur Montagefläche 9 positioniert
werden kann, je nachdem welche der Außenkanten der Rastscheibe 32 an der zwischen
den Schenkeln 58 gelegenen Innenfläche I (siehe Fig. 25) des Bauteils 2 anliegt. Liegt
beispielsweise die in Fig. 27 gezeigte erste Außenkante A1 an der Innenfläche I an,
ergibt sich für den Hülsendurchgriff 49 die in Fig. 28 dargestellte erste Position
P1. Liegt hingegen die zweite Außenkante A2 an der Innenfläche I an, ergibt sich für
den Hülsendurchgriff 49 die in Fig. 28 dargestellte zweite Position P2, die von der
Innenfläche I weiter beabstandet ist als die erste Position P1. Unter Verwendung anderer
Außenkanten kann der Abstand entsprechend weiter variiert werden insoweit der Abstand
der Außenkanten vom Rand der Ausnehmung 59 entsprechend variiert.
[0107] Ist die Hülse 33 mit Rastscheiben 32 zwischen den Schenkeln 58 an der Innenfläche
I anliegend und fluchtend mit den Durchgriffen 17 positioniert, kann die Ankerstange
5 eingesetzt werden, wodurch die an dem Bauteil 2 über die Außenkanten A1 oder A2
der Rastscheibe 32 an der Innenfläche I anliegende Hülse 33 mit Rastscheiben 32 in
ihrer Lage relativ zum Bauteil 2 festgelegt wird. Vorzugsweise weist die Hülse 33,
konkret der Hülsendurchbruch 49, ein Innengewinde zum Aufschrauben auf ein korrespondierendes
Außengewinde der Ankerstange 5 auf. Bei entsprechender Positionierung der Bauteile
und durch Aufschrauben auf die Ankerstange 5 werden die Bauteile in ihrer relativen
Lage zueinander festgelegt, wobei im aufgeschraubten Zustand, das heißt in der Montageposition,
an der Montagefläche 9 Komponenten der Fassade befestigt werden können.
[0108] Fig. 30 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
bei befestigter Fassade, und Fig. 31 zeigt eine schematische Darstellung einer Ankerstangenbefestigung
nach dem Stand der Technik bei befestigter Fassade. Wie aus der Darstellung der Fig.
30 ersichtlich ist, ermöglichen Ausgestaltungen der Erfindung aufgrund eines im Wesentlichen
axial mit der Ankerstange angeordneten Montageblatts oder Montageschwerts eine vorteilhafte
Lasteinleitung in die an einer tragenden Konstruktion 6, z.B. einer Wand, befestigte
Ankerstange 5. Eine an dem Montagebauteil 2 angebrachte Fassadenkomponente 62 überträgt
die in Schwerkraftrichtung S wirkende Gewichtskraft FG im Wesentlichen über ein durch
die Form des Montageschwerts definiertes Kräftedreieck D auf die Ankerstange 5. Durch
das Kräftedreieck D wird die Gewichtskraft FG zumindest teilweise in Zugkräfte FZ
und Drucckräfte FD aufgeteilt, die in Richtung der Längsachse der Ankerstange 5 wirken.
Mithin kann die durch die Gewichtskraft FG auf die Ankerstange 5 ausgeübte Biegebelastung
reduziert werden. Dadurch kann im Vergleich mit herkömmlichen Ankerstangen-Befestigungsvorrichtungen,
wie in Fig. 31 schematisch und übertrieben dargestellt, eine durch die Gewichtskraft
FG verursachte Verbiegung der Ankerstange 5 zumindest reduziert werden. Ein Vorteil
der in verschiedenen Ausgestaltungen vorgeschlagenen Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen
kann auch darin gesehen werden, dass bei Ausgestaltungen, bei welchen das Befestigungsblatt
und/oder das Befestigungsschwert in Montageposition über die Ankerstange 5 hinausragen,
die Ankerstange kürzer ausgebildet werden kann, wodurch unter Umständen das Biegemoment
verringert werden kann. Kürzere Ankerstangen sind hinsichtlich Materialeinsparung
von Vorteil, insbesondere da Ankerstangen vergleichsweise aufwändig, da in der Regel
thermisch isolierend, ausgebildet sind. Unter Umständen können auch dünnere Ankerstangen
verwendet werden.
[0109] Die obigen Ausführungen zeigen, dass die vorgeschlagen Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen
und eine damit hergestellte hinterlüftete Fassade die der Erfindung zu Grunde liegende
Aufgabe lösen.
Bezugszeichen liste
[0110]
- 1
- Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (Baugruppe)
- 2
- Fassaden-Montagebauteil (Montagebauteil)
- 3
- erstes Arretierbauteil
- 4
- zweites Arretierbauteil
- 5
- Ankerstange
- 6
- tragende Konstruktion
- 7
- erster Bereich
- 8
- zweiter Bereich
- 9
- Montagefläche
- 10
- Löcher/Langlöcher
- 11
- Montageblatt
- 12
- Schenkel
- 13
- laterale Seitenkante
- 14
- erster Arretierschenkel
- 15
- zweiter Arretierschenkel
- 16
- Verbindungssteg
- 17
- Durchgriff
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Nut
- 20
- weiterer Durchgriff
- 21
- Schlitz
- 22
- Innenfläche
- 23
- Zapfen
- 24
- Nase
- 25
- Stift
- 26
- Innenseite
- 27
- Schulter
- 28
- Rastnut
- 29
- dritter Bereich
- 30
- längliche Öffnung
- 31
- Lasche
- 32
- Rastscheibe
- 33
- Hülsenbauteil, Hülse
- 34
- Haltearme
- 35
- Ende des Haltearms
- 36
- Aussparung
- 37
- erster Einschnitt
- 38
- Anschlagschulter
- 39
- Einschnitt
- 40
- erster Steckschlitz
- 41
- zweiter Steckschlitz
- 42
- Längsachse
- 43
- erste Zunge
- 44
- zweite Zunge
- 45
- Spannmutter
- 46
- Innengewinde
- 47
- Außengewindeabschnitt
- 48
- Hülsenmantel
- 49
- Hülsendurchbruch
- 50
- erste Längsnut
- 51
- zweite Längsnut
- 52
- erste Innenkante
- 53
- zweite Innenkante
- 54
- Sichtfenster
- 55
- Aufnahmeschlitz
- 58
- Schenkel
- 59
- Ausnehmung
- 60
- Zapfen
- 61
- Abschlusskappe
- 62
- Fassadenkomponente
- A
- Mittelachse der Ankerstange
- A1
- erste Außenkante
- A2
- zweite Außenkante
- AL
- Längsachse Langloch
- B
- Breite
- BL
- Breite Langloch
- D
- Kräftedreieck
- E
- freies Ende
- FG
- Gewichtskraft
- FZ
- Zugkraft
- FD
- Druckkraft
- H
- Höhe
- I
- Innenfläche
- L
- Längserstreckung / Längsrichtung
- LL
- Länge Langloch
- M
- Längs-Mittelachse
- P1
- erste Position
- P2
- zweite Position
- S
- Schwerkraftrichtung
1. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade
mit zumindest zwei Bauteilen (2, 3, 4) umfassend:
- zumindest ein Arretierbauteil (3, 4, 32, 33), und
- zumindest ein Fassaden-Montagebauteil (2) mit zumindest einer Montagefläche (9),
die zur zumindest mittelbaren Befestigung zumindest eines Verkleidungselements der
vorgehängten hinterlüfteten Fassade ausgebildet ist, wobei zumindest eines der Bauteile
(2, 3, 4, 32, 33) zumindest einen Durchgriff (17, 20, 49) für eine an einer tragenden
Konstruktion zu befestigende oder befestigte Ankerstange (5) aufweist,
wobei in einer Vormontagekonfiguration das zumindest eine Arretierbauteil (3, 4, 32,
33) und das zumindest eine Montagebauteil (2) lose ineinandergreifend aneinander positioniert
sind, und
wobei in einer Montageposition die Ankerstange (5) den zumindest einen Durchgriff
(17, 20, 49) zumindest teilweise durchgreift und das zumindest eine Arretierbauteil
(3, 4, 32, 33) und das zumindest eine Fassaden-Montagebauteil (2) in ihrer relativen
Lage zueinander gemäß der Vormontageposition festgelegt sind.
2. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach Anspruch 1, umfassend als Arretierbauteil
(4) ein Hülsenbauteil (33) mit einem Hülsendurchbruch (49) als Durchgriff für die
Ankerstange (5) und mit einem den Hülsendurchbruch (49) umgebenden Hülsenmantel (48),
dessen Außenfläche eine Profilierung (50, 51) aufweist, in welche ein komplementäres
Profil (52, 53) des Fassaden-Montagebauteils (2) und/oder eines weiteren Arretierbauteils
(3, 32) in der Vormontageposition und der Montageposition eingreift, wobei die Ankerstange
(5) in der Montageposition den Hülsendurchbruch (49) zumindest teilweise durchgreift.
3. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe nach Anspruch 2, wobei die Außenfläche des Hülsenmantels
(48) zumindest eine der folgenden Profilierungen aufweist:
- Zumindest eine Längsnut (50, 51) zum Eingriff einer komplementären Feder und/oder
Verzapfung und/oder Bauteilkante (52, 53) des Montagebauteils (2) oder des weiteren
Arretierbauteils (3, 32);
- zumindest eine Radialnut zum Eingriff einer Bauteilkante und/oder einer Verzapfung
(60) des Montagebauteils (2) oder des weiteren Arretierbauteils (3, 32).
4. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach Anspruch 2 oder 3, wobei das Hülsenbauteil
(33) ein Außengewinde (47) mit einer Spannmutter (45) aufweist, und das Montagebauteil
(2) je eine Anschlagskante und/oder Anschlagfläche (37; 38; 55) für voneinander abgewandte
Axialflächen der Spannmutter (45) und der Hülse (33) aufweist, wobei zumindest in
der Montageposition die Spannmutter (45) so verschraubt ist, dass die Axialflächen
gegen die Anschlagskanten und/oder Anschlagflächen (37; 38; 55) und damit das Hülsenbauteil
(33) gegen das Montagebauteil (2) verspannt sind.
5. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) zumindest in der Vormontagekonfiguration
zumindest abschnittsweise eine U-förmige Querschnittsstruktur mit sich zu einer Seite
hin erstreckenden Schenkeln (14, 15, 31, 58) aufweist, wobei jeder der Schenkel (14,
15, 31, 58) einen Durchgriff (17) für die Ankerstange (5) aufweist, und wobei in der
Montageposition die Ankerstange (5) die Durchgriffe (17) im Wesentlichen senkrecht
zu den Schenkeln (14, 15, 31, 58) durchgreift.
6. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach Anspruch 5, wobei einer der Schenkel (31)
einstückig mit dem Montagebauteil (2) ausgebildet ist und der andere Schenkel in der
Vormontagekonfiguration durch zumindest ein Arretierbauteil (3) bereitgestellt ist,
oder
beide Schenkel (58) einstückig mit dem Montagebauteil (2) ausgebildet sind, oder
beide Schenkel (14, 15) einstückig mit dem Arretierbauteil (3) ausgebildet sind.
7. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
ein loses Ineinandergreifen des zumindest einen Arretierbauteils (3, 4, 32, 33) und
des Montagebauteils (2) in der Vormontagekonfiguration durch zumindest eine der folgenden
Varianten bewirkt ist:
- Ein Ineinandergreifen oder Aneinanderliegen zueinander komplementärer Flächen (I;
A1, A2);
- ein Ineinandergreifen zueinander komplementärer Profilierungen (50, 51; 52, 53;
60; 45, 37; 39, 40-41; 19-25; 18-24; 27)
- ein Ineinandergreifen nach Art einer Lasche-Schlitz-Verbindung (15-21).
8. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
sich das Montagebauteil (2) aufteilt in einen ersten Bereich (7), der im Montagezustand
zumindest abschnittsweise mit dem freien Ende (E) der Ankerstange (5) überlappt, und
einen zweiten Bereich (8), der sich vom ersten Bereich (7) und vom freien Ende (E)
der Ankerstange (5) schwert- oder kellenblattartig weg erstreckt und die Montagefläche
(9) umfasst.
9. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) zumindest dreiteilig ausgebildet ist, mit
einem Montagebauteil (2) und zumindest zwei Arretierbauteilen (3, 4, 32, 33), jeweils
umfassend zumindest einen Durchbruch (17, 20), wobei die Ankerstange (5) die Durchbrüche
(17, 20) in der Montageposition durchgreift und das Montagebauteil (2) und die Arretierbauteile
(3, 4, 32, 33) in ihrer relativen Lage zueinander gemäß der Vormontageposition festlegt.
10. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
zumindest zwei Arretierbauteile (33) vorhanden sind, die zueinander komplementäre
bajonettverschlussartige Verbindungselemente aufweisen, die in der Vormontagekonfiguration
in eine bajonettverschlussartige Verriegelungsstellung gebracht sind.
11. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
das Montagebauteil (2) und zumindest eines der Arretierbauteile (3) zueinander komplementäre
Nut-Zapfen-Verbindungselemente (18-24; 18-23) aufweisen, die in der Vormontagekonfiguration
durch Verschiebung in Längsrichtung (L) der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1)
in Eingriff gebracht sind, wobei die zum Eingriff gebrachten Nut-Zapfenverbindungselemente
(18-24; 18-23) durch ein in das Montagebauteil (2) eingreifendes Arretierbauteil (4),
das als Sperrkeil ausgebildet ist, gegenüber einer Verschiebung in Längsrichtung (L)
zueinander festgelegt sind.
12. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
zumindest eine Arretierbauteil (3, 4, 32, 33) oder das Montagebauteil (2) oder zumindest
ein Arretierbauteil (3, 4, 32, 33) und das Montagebauteil (2) am Durchgriff (17, 20,
49) ein Innengewinde aufweisen, das zur Überführung der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe
(1) von der Vormontagekonfiguration in die Montageposition mit der Ankerstange (5)
zu verschrauben ist.
13. Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
zwei in der Vormontagekonfiguration zueinander fluchtende Durchgriffe (17) senkrecht
zur Durchgriffsnormalen als Langloch ausgebildet sind, wobei die Breite (BL) des Langlochs
im Wesentlichen dem Außendurchmesser der Ankerstange (5) entspricht, und wobei zumindest
ein Arretierbauteil (32) einen zum Außendurchmesser der Ankerstange (32) korrespondierenden
Durchbruch (59) und zumindest zwei verschiedene, in Eingriff mit dem Montagebauteil
(2) bringbare Arretierflächen (A1, A2) aufweist, durch welche der Durchbruch (59)
des Arretierbauteils (32) in der Vormontagekonfiguration in Längsrichtung des Langlochs
und fluchtend zum Langloch in zumindest zwei unterschiedlichen Arretierstellungen
(P1, P2) positionierbar ist.
14. Fassadenbefestigungssystem (3, 4, 5) für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (61)
mit einer Mehrzahl von an einer tragenden Konstruktion (6) befestigten Ankerstangen
(5), an welche jeweils eine Ankerstangen-Befestigungsbaugruppe (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis 13 in der Montageposition angebracht ist.
15. Vorgehängte hinterlüftete Fassade mit einem Fassadenbefestigungssystem (3, 4, 5) nach
Anspruch 14, wobei Verkleidungselemente (62) der vorgehängten hinterlüfteten Fassade
zumindest mittelbar an jeweiligen Montagebauteilen (2) der Ankerstangen-Befestigungsbaugruppen
(1) befestigt sind.