[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Selbstladepistole umfassend einen Lauf, einen
Schlitten und eine in einem Griffstück fixierte Führung für den Schlitten, wobei eine
Verriegelung zwischen Lauf und Schlitten vorgesehen ist, so dass nach dem Abfeuern
der Waffe der Schlitten in der Führung entgegen die Kraft einer Feder über eine erste
Wegstrecke gemeinsam mit dem Lauf entgegen der Schussrichtung zurückgleitet, wobei
die Verriegelung mindestens ein dem Lauf zugeordnetes Element und mindestens ein dem
Schlitten zugeordnetes Element umfasst, welche in der Verriegelungsstellung ineinandergreifen,
weiterhin umfassend Einrichtungen zum Lösen der Verriegelung zwischen Lauf und Schlitten,
so dass nach dem Lösen der Verriegelung der Schlitten ohne den Lauf über eine weitere
Wegstrecke zurückgleitet.
[0002] Aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der Figur 5 der
US-Patentschrift 5,596,162 A, ist die Selbstladepistole Beretta 92 bekannt, bei der es sich um einen Rückstosslader
mit kurz zurück gleitendem Lauf handelt. Diese Waffe besitzt einen Sperrklinkenverschluss
mit Schwenklaufverriegelung. Bei diesem bekannten Verschlusssystem gleiten nach der
Schussabgabe Lauf und Verschluss gemeinsam zurück. Pistolen vom Typ der Beretta 92
folgen somit dem Prinzip des so genannten Schwenkriegelverschlusses.
[0003] Ebenfalls seit langem bekannt sind Verschlusssysteme für Selbstladepistolen vom Typ
Browning, wie beispielsweise in der
US 1,618,510 A beschrieben. Nach einem kurzen Rücklauf erreicht der Schwenkriegel des Laufs einen
Ansatz im Griffstück und wird durch den Druck der unter dem Lauf liegenden Schließfeder
nach unten abgeschwenkt, wo er zum Stillstand kommt. Die Verriegelungsansätze treten
nun aus ihren Ausnehmungen im Verschluss, der sich so vom Lauf trennt und allein weiter
zurückläuft. Sobald der Verschluss am Auswurffenster vorbeiläuft, wird die leere Patronenhülse
vom Auszieher aus dem Lauf gezogen und aus der Waffe geworfen. Gleichzeitig spannt
der Schlitten den Hammer neu. Wenn der Schlitten seine hinterste Position erreicht
hat, läuft er wieder nach vorn. Hierbei schiebt er eine neue Patrone aus dem Magazin
in das Patronenlager und verriegelt den Lauf, indem der Schwenkriegel wieder nach
oben geschwenkt wird und die Verriegelungsansätze wieder in ihre Ausnehmungen gleiten.
Bei manchen Selbstladepistolen mit einem Browning-Verschluss, beispielsweise bei den
Pistolen der Fa. Sig Sauer kippt der Lauf nach dem Lösen der Verriegelung im Bereich
seines hinteren Endes nach unten.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Selbstladepistole mit den Merkmalen
der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei der ein einfacher konstruierter
Mechanismus zur Verriegelung vorgesehen ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe liefert eine Selbstladepistole der eingangs genannten Art
mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0006] Erfindungsgemäß ist als dem Lauf zugeordnetes Element der Verriegelung ein Verschlussring
vorgesehen, welcher in der Verriegelungsstellung mit dem Schlitten im Eingriff ist,
wobei beim Lösen der Verriegelung dieser Verschlussring eine Drehbewegung um die Achse
des Laufs ausführt.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist somit für die Verriegelung zwischen Lauf und
Schlitten anstelle des aus dem Stand der Technik bekannten Schwenkriegelverschlusses
eine Verriegelung über eine Drehbewegung eines um die Laufachse verdrehbaren Verschlussrings
vorgesehen. Die erfindungsgemäße Lösung ist konstruktiv vergleichsweise einfach. Sie
hat den Vorteil, dass der Lauf bei dem Vorgang der Entriegelung bzw. Verriegelung
auf einer Achse bleibt und die Zielvorrichtung mit dem Lauf verbunden bleibt.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Verschlussring einen
radial nach außen hin ragenden Vorsprung auf, welcher in der Verriegelungsstellung
in eine Aussparung im Schlitten eingreift. Beim Rücklauf des Schlittens nach der Schussabgabe
gleitet der Schlitten zunächst gemeinsam mit dem Lauf und dem Verschlussring über
eine erste, kurze Strecke entgegen der Schussrichtung nach hinten, wobei Schlitten
und Lauf aufgrund der Verriegelung über den Verschlussring miteinander verbunden sind,
da der radial nach außen hin ragende Vorsprung des Verschlussrings in die Aussparung
des Schlittens eingreift. Nach zurücklegen dieser ersten kurzen Strecke wird dann
die Verriegelung über einen geeigneten Mechanismus gelöst und der Schlitten gleitet
weiter nach hinten, während der Lauf stehenbleibt.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung umfasst der vorgenannte
Mechanismus zum Lösen der Verriegelung eine Nut in einem Führungsblock, welcher Teil
der Führung ist, wobei sich diese Nut entlang einer Steuerkurve erstreckt und wobei
ein Steuerbolzen vorgesehen ist, welcher in die Nut eingreift, wobei in der ersten
Phase der Bewegung des Zurückgleitens des Laufs gemeinsam mit dem Schlitten der Steuerbolzen
sich entlang der Steuerkurve der Nut bewegt, was zu einer Drehbewegung des Verschlussrings
führt und damit und zum Lösen der Verriegelung zwischen Lauf und Schlitten. Nach dem
Lösen dieser Verriegelung bleibt der Lauf in der entsprechenden Position stehen, während
der Schlitten weiter nach hinten gleitet, so dass die Patronenhülse ausgeworfen wird.
Nach Erreichen der hinteren Endposition kommt es zu einer Bewegungsumkehr des Schlittens
und der Schlitten gleitet wieder nach vorn, wobei dieser Bewegung durch die Kraft
der Rückholfeder veranlasst wird, die zuvor komprimiert wurde und sich nun entspannt.
Eine neue Patrone wird in das Patronenlager geladen. Der Schlitten erreicht die Position,
in der er auf den Lauf stößt und es kommt zu der Verriegelung, bei der der Eingriff
zwischen dem Verschlussring und dem Schlitten wiederhergestellt wird, wobei der Steuerbolzen
sich in der Nut entlang der Steuerkurve zurück in die Ausgangsposition bewegt. Schließlich
gleiten Schlitten und Lauf zurück nach vorn in die Ausgangsposition und die Waffe
ist schussbereit.
[0010] Vorzugsweise ist gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung der Steuerbolzen
in einer radialen Nut oder Bohrung des Verschlussrings festgelegt, das heißt zum Beispiel
in eine Bohrung des Verschlussrings eingepresst, so dass die Bewegung und Verlagerung
des Steuerbolzens in der Steuerkurve zu einer Drehung des Verschlussrings um seine
Achse führt, welche der Laufachse entspricht. Wenn sich der Steuerbolzen zwangsweise
entlang der Steuerkurve bewegt, wird somit der Verschlussring mitgenommen und zu einer
Rotationsbewegung veranlasst. Dabei bewegt sich der nach außen hin ragende Vorsprung
des Verschlussrings aus einer Aussparung im seitlichen oberen Bereich des Schlittens
heraus, wodurch der Eingriff zwischen Schlitten und Lauf gelöst wird und nun eine
weitere axiale Bewegung des Schlittens möglich ist, während der Lauf in dieser Position
stehen bleibt.
[0011] Eine mit dem Führungsblock verbundene Führungsstange kann als Führung für die Feder
dienen, die beim Zurückgleiten des Schlittens komprimiert wird. Als Führung für den
zurückgleitenden Schlitten können beispieslweise Nuten im Griffstück der Waffe dienen.
Die genannte Führungsstange ist vorzugsweise unterhalb des Schlittens angeordnet und
die Führungsstange ist bevorzugt an ihrem einen Ende über einen sich in Querrichtung
erstreckenden Bolzen oder dergleichen am Führungsblock festgelegt und in dem Griffstück
der Waffe fixiert.
[0012] Dieser Führungsblock kann beispielsweise oberseitig etwas verbreitert sein. Der Verschlussring
ist vorzugsweise auf dem konzentrisch innenseitig zu diesem liegenden Lauf gelagert.
Bei seiner Rotation im Zuge der Entriegelung bzw. Verriegelung des Verschlusses verdreht
sich der Verschlussring, der eine teilweise hohlzylindrische Geometrie aufweist, gegenüber
dem Lauf um die Laufachse.
[0013] Der Verschlussring ist vorzugsweise in einem hinteren Abschnitt des Laufs angeordnet
und umgibt zumindest teilweise einen hinteren Abschnitt des Laufs konzentrisch.
[0014] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Führung für den Schlitten bei seiner Gleitbewegung
eine an ihrem einen Ende mit dem Führungsblock verbundene Führungsstange umfasst.
Diese Führungsstange kann man wiederum als Lager für die Feder verwenden, die als
Rückholfeder für den nach hinten gleitenden Schlitten dient. Bei dieser Rückholfeder
handelt es sich in der Regel um eine Druckfeder, die beim Zurückgleiten des Schlittens
durch den Rückstoß nach der Schussabgabe zwischen einem Teil des Schlittens und dem
Führungsblock komprimiert wird. Diese Druckfeder umgibt bei dieser bevorzugten konstruktiven
Variante die Führungsstange, auf der sie gelagert ist, konzentrisch. Das komprimieren
der Druckfeder wird vorzugsweise über einen vorderen Abschnitt des Schlittens veranlasst,
welcher die Druckfeder beim Zurückgleiten des Schlittens komprimiert, während die
Führungsstange, die von der Druckfeder umgeben wird, stehenbleibt, da sie an ihrem
anderen Ende an dem Führungsblock festgelegt ist.
[0015] Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
[0016] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
[0017] Dabei zeigen:
Figur 1a eine Seitenansicht des Schlittens der Waffe in der verriegelten vorderen
Position;
Figur 1 b einen horizontalen Längsschnitt durch den Schlitten in der Position gemäß
Figur 1 a;
Figur 1 c einen vertikalen Querschnitt durch den Schlitten entlang der Linie A-A von
Figur 1 a;
Figur 1 d eine ähnliche Seitenansicht wie in Figur 1 a, wobei hier jedoch der Schlitten
gemeinsam mit dem Lauf um die erste kurze Strecke zurückgeglitten ist;
Figur 1 e einen horizontalen Längsschnitt durch den Schlitten gemäß der Darstellung
von Figur 1 d;
Figur 1 f einen vertikalen Querschnitt durch den Schlitten entlang der Linie C-C von
Figur 1 d;
Figur 1 g eine weitere Seitenansicht des Schlittens, wobei dieser sich in seiner hinteren
vom Lauf getrennten Position befindet;
Figur 1 h einen horizontalen Längsschnitt durch den Schlitten gemäß der Darstellung
von Figur 1 g;
Figur 1 i einen vertikalen Querschnitt durch den Schlitten entlang der Linie E-E von
Figur 1 g;
Figur 2 a eine perspektivische Ansicht eines oberen Teils der Waffe ohne den Schlitten;
Figur 2 b eine Detailansicht im Bereich des Verschlussrings in einer etwas anderen
Perspektive gesehen als in Figur 2 a;
Figur 2 c eine perspektivische Ansicht ähnlich wie in Figur 2 a, wobei der Lauf zurückgeglitten
ist und sich der Verschlussring um seine Achse gedreht hat;
Figur 2 d eine weitere Detailansicht in der Stellung wie in Figur 2 c, jedoch aus
einer anderen Perspektive gesehen;
Figur 3 a eine perspektivische Ansicht eines oberen Teils der Waffe mit dem Schlitten;
Figur 3 b eine Detailansicht eines Ausschnitts aus Figur 3 a im Bereich des Verschlussrings;
Figur 3 c eine perspektivische Ansicht ähnlich wie in Figur 3 a, wobei sich der Verschlussring
um seine Achse gedreht hat;
Figur 3 d eine Detailansicht eines Ausschnitts aus Figur 3 c im Bereich des Verschlussrings;
Figur 3 e eine perspektivische Ansicht ähnlich wie in Figur 3 a, bei gelöster Verriegelung
und zurückgeglittenem Schlitten;
Figur 3 f eine Detailansicht eines Ausschnitts aus Figur 3 e im Bereich des Verschlussrings;
Figur 4 eine schematische Draufsicht auf eine vollständige Waffe gemäß der Erfindung;
Figur 5 einen Längsschnitt durch die Waffe entlang der Linie G-G von Figur 4.
[0018] Nachfolgend wird zunächst auf die Figuren 4 und 5 Bezug genommen und anhand dieser
Darstellungen wird der grundsätzliche Aufbau einer erfindungsgemäßen Selbstladepistole
erläutert. Figur 4 zeigt eine Draufsicht und Figur 5 einen Längsschnitt durch die
Pistole. Diese umfasst einen Lauf 5, welcher in üblicher Weise in seinem hinteren
Endbereich über das Patronenlager eine Patrone aufnimmt, wie in Figur 5 dargestellt
ist, die die Pistole nach dem Laden und vor dem Abfeuern der Patrone zeigt. Am vorderen
Ende des Laufs 5 ist oberseitig das Korn 6 angebracht, welches zusammen mit der Kimme
7 im hinteren Bereich der Waffe die Zielvorrichtung bildet. Im hinteren Bereich des
Laufs 5, mit etwas Abstand zum Patronenlager, ist der Verschlussring 3 angeordnet,
welcher den Lauf 5 konzentrische umgibt. Mit dem Bezugszeichen 1 ist der Schlitten
bezeichnet, welcher sich unterhalb des Laufs 5 und an beiden Seiten seitlich neben
dem Lauf 5 erstreckt. Unterhalb des Schlittens befindet sich das Griffstück 8 der
Waffe, an dem der Abzugsmechanismus 9 der Pistole angebracht ist und welches in seinem
hinteren Bereich das Magazin 10 aufnimmt.
[0019] Die Führung 2 befindet sich unterhalb des Schlittens 1 und ist mit dem Griffstück
8 verbunden. Diese Führung 2 umfasst einen Führungsblock 11 und eine sich von dem
Führungsblock 11 aus nach vorn hin erstreckende Führungsstange 12, die üblicherweise
bei Pistolen dieses Typs als Führung für die Rückholfeder 13 dient, welche die Führungsstange
12 konzentrisch umgibt und bei Bewegung des Schlittens 1 auf dieser Führungsstange
geführt ist. Wenn der Schlitten 1 zurückgleitet, bleibt die Führung 2 mit dem Führungsblock
11 und der Führungsstange 12 in ihrer Position, da sie fest mit dem Griffstück 8 verbunden
ist. Die Rückholfeder 13 ist so angebracht, dass sie beim Zurückgleiten des Schlittens
1 von einer Abwinklung an dessen vorderem Ende erfasst wird und dadurch von dem Schlitten
mitgenommen und komprimiert wird. In Figur 5 erkennt man auch den Steuerbolzen 4,
welcher von der Unterseite her radial in eine Führungsnut des Verschlussrings 3 eingreift.
Die Bedeutung dieses Steuerbolzens wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren
1 a bis 1 i näher erläutert.
[0020] Die Figuren 1 a, 1 b und 1 c zeigen den Schlitten 1 der erfindungsgemäßen Pistole
in drei Ansichten, nämlich in einer Seitenansicht, einem horizontalen Längsschnitt
und einem vertikalen Querschnitt in Höhe des Verschlussrings 3. Der Schlitten 1 ist
in Figur 1 a in der vordersten Position dargestellt, in der der Schlitten 1 mit dem
Lauf 5 verriegelt ist. Die Verriegelung ergibt sich durch den Eingriff zwischen Verschlussring
3 und Schlitten 1. Die Rückholfeder ist entspannt. In dem Längsschnitt gemäß Figur
1 c sieht man die Position des in den Verschlussring 3 eingepressten Steuerbolzens
4, der auch in Figur 1 b erkennbar ist. In Figur 1 b sieht man auch die Nut 14 mit
der Steuerkurve, in der sich der Steuerbolzen verlagert, wenn der Schlitten 1 zurückgleitet.
Die Nut 14 liegt in dem Führungsblock 11 der Führung 2.
[0021] Die Figuren 1 d bis 1 f zeigen in ähnlichen Ansichten wie die Figuren 1 a bis 1 c
den Schlitten 1, jedoch nunmehr in der Position, in der der Schlitten 1 nach dem Abfeuern
der Waffe ein Stück gemeinsam mit dem Lauf 5 zusammen zurückgeglitten ist. Man kann
in Figur 1 e bei Vergleich mit der Figur 1 b recht gut erkennen, dass durch dieses
Zurückgleiten des Schlittens 1 der Steuerbolzen 4 in der Nut 14 mit der Steuerkurve
gewandert ist. Diese Bewegung des Steuerbolzens 4 ist auch erkennbar, wenn man die
beidem Figuren 1 c und 1 f miteinander vergleicht. Man sieht, dass sich der Steuerbolzen
hier in einer Art Umfangsbewegung bezogen auf die Laufachse bewegt und da der Steuerbolzen
4 in den Verschlussring 3 eingepresst ist, wird dadurch der Verschlussring 3 zu einer
Rotationsbewegung um die Laufachse veranlasst. Durch diese Rotationsbewegung des Verschlussrings
3 wird ein Eingriff zwischen dem Verschlussring 3 und einer Ausnehmung im Schlitten
1 gelöst, wie später noch unter Bezugnahme auf die Figuren 3 a und 3 c näher erläutert
wird. Man erkennt in Figur 1 f, dass der Verschlussring 3 einen radial äußeren Vorsprung
15 aufweist und im Vergleich mit Figur 1 c erkennt man, dass sich dieser Vorsprung
15 aufgrund der Rotation des Verschlussrings 3 (in der Zeichnung von Figur 1 c zu
Figur 1 f im Gegenuhrzeigersinn) nach oben bewegt hat, was den Eingriff mit dem Schlitten
1 löst.
[0022] Da sich durch das Zurückgleiten des Schlittens 1 alle mit dem Schlitten 1 verbundenen
Bauteile entgegen der Schussrichtung (in der Zeichnung nach links) bewegt haben, während
die Führung 2 mit der Führungsstange 12 fest stehen geblieben ist, erkennt man in
Figur 1 d, dass die Führungsstange 12 nun vorsteht, während die Rückholfeder 13 bereits
um den Weg, den der Schlitten 1 zurückgelegt hat, komprimiert ist.
[0023] Die Figuren 1 g bis 1 i zeigen in ähnlichen Ansichten wie die Figuren 1 d bis 1 f
den Schlitten 1, jedoch nunmehr in der Position, in der der Schlitten 1 nach dem Lösen
der Verriegelung zwischen Verschlussring 3 und Schlitten 1 und somit ohne den Lauf
5 weiter zurückgeglitten ist. Man erkennt, dass die Rückholfeder 13 nun stark komprimiert
wurde. Die Führungsstange 12 ragt vom Schlitten 1 aus gesehen weit nach vorn. Der
Schlitten 1 steht in seiner hintersten Position und ragt von dem feststehenden Führungsblock
der Führung 2 aus gesehen weit nach hinten. Der Lauf 5 nimmt hingegen, wie man durch
Vergleich von Figur 1 g mit Figur 1 d erkennt, die gleiche Position ein wie in Figur
1 d, er ist somit nicht weiter mit dem Schlitten 1 nach hinten geglitten, da durch
das Lösen der Verriegelung die Verbindung zwischen Schlitten 1 und Lauf 5 gelöst wurde.
Das Korn 6 ist mit dem vorderen Bereich des Laufs 5 verbunden und befindet sich somit
in der gleichen Position wie in Figur 1 d. Die Position des Steuerbolzens 4 ist in
Figur 1 h ebenfalls im Vergleich zu Figur 1 e unverändert.
[0024] Nachfolgend wird nun auf die Figuren 2 a bis 2 d Bezug genommen, die in jeweils zwei
Ansichten den Lauf 5 und den Verschlussring 3 zeigen, in den Figuren 2 a und 2 b jeweils
in der vorderen Position des Laufs 5, in den beiden Figuren 2 c und 2 d jeweils in
der um eine kurze Strecke zurückgeglittenen Position des Laufs 5, wobei der Schlitten
1 in den Ansichten jeweils nicht dargestellt ist. In den Figuren 2 a und 2 c sieht
man jeweils den Lauf 5 perspektivisch von der Seite und von vorn, so dass man auf
die Mündung schaut. In den Detailansichten 2 b und 2 d ist der Verschlussring 3 mit
dem Führungsblock jeweils in einer Perspektive von unten her gesehen dargestellt.
Man sieht beim Vergleich der Figur 2 a mit der Figur 2 c, dass der Lauf 5 etwas zurückgeglitten
ist, so dass in der Stellung von Figur 2 c die Führungsstange 12 leicht vorsteht.
Weiterhin ist erkennbar, dass in der Stellung gemäß Figur 2 c sich der Lauf 5 vergleichen
mit der Darstellung von Figur 2 a leicht um seine Achse und somit um die Laufachse
gedreht hat. Auch bei Vergleich der beiden Figuren 2 b und 2 d wird diese Rotation
deutlich.
[0025] In den Figuren 3 a, 3 c und 3 e ist jeweils der Schlitten 1 perspektivisch dargestellt,
in drei unterschiedlichen Positionen, die den Positionen des Schlittens 1 in den Figuren
1 a, 1 d und 1 g entsprechen. Die Führung 2 ist in Figur 3 nicht dargestellt. Zusätzlich
ist der Bereich des Verschlussrings 3 in allen drei Stellungen jeweils vergrößert
dargestellt, in Figur 3 b als Detail X, in Figur 3 d als Detail Y und in Figur 3 f
als Detail Z.
[0026] In Figur 3 a stehen Schlitten 1 und Lauf 5 in der vordersten Position und Schlitten
1 und Lauf 5 sind über den Verschlussring 3 miteinander verriegelt. In Figur 3 c haben
sich Schlitten 1 und Lauf 5 bereits über die erste kurze Distanz nach hinten bewegt,
so dass sich der Verschlussring 3 bereits um seine Achse gedreht hat, wie man in der
Detailansicht gemäß Figur 3 d im Vergleich zu Figur 3 b gut erkennen kann. Man erkennt,
dass sich in Figur 3 d der radiale Vorsprung 15 des Verschlussrings 3 durch die Rotation
aus einer Aussparung 16 des Schlittens 1 herausbewegt hat, so dass nun die Verriegelung
zwischen Schlitten 1 und Lauf 5 gelöst ist und danach der Schlitten 1 ohne den Lauf
5 weiter zurückgleiten kann. Dieser Endzustand mit dem Schlitten 1 in der hintersten
Position ist in Figur 3 e dargestellt und in Figur 3 f erkennt man gut die nach oben
hin offene, beispielsweise etwa rechteckige Aussparung 16 in der Wandung des Schlittens
1, während sich der Schlitten 1 vom Lauf entfernt hat, so dass nun das Laufende mit
dem Patronenlager offen ist und beim anschließenden nach vorn Gleiten des Schlittens
eine neue Patrone in den Lauf 5 geladen werden kann.
[0027] In Figur 4 ist die Waffe in der Draufsicht dargestellt und zwar in einem Zustand,
in dem sich der Schlitten 1 ebenso wie der Lauf 5 jeweils in der vordersten Position
befinden und der Verschlussring 3 Schlitten 1 und Lauf 5 miteinander verriegelt. Figur
5 zeigt den zu Figur 4 zugehörigen Längsschnitt durch die Pistole, wobei diese schussbereit
ist und bereits eine Patrone in den Lauf 5 geladen wurde. Der grundsätzliche Aufbau
der erfindungsgemäßen Pistole wurde oben bereits anhand der Darstellung von Figur
5 erläutert.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Schlitten
- 2
- Führung
- 3
- Verschlussring
- 4
- Steuerbolzen
- 5
- Lauf
- 6
- Korn
- 7
- Kimme
- 8
- Griffstück
- 9
- Abzugsmechanismus
- 10
- Magazin
- 11
- Führungsblock
- 12
- Führungsstange
- 13
- Rückholfeder, Feder
- 14
- Nut
- 15
- Vorsprung
- 16
- Aussparung
1. Selbstladepistole umfassend einen Lauf (5), einen Schlitten (1) und eine in einem
Griffstück fixierte Führung für den Schlitten, wobei eine Verriegelung zwischen Lauf
(5) und Schlitten (1) vorgesehen ist, so dass nach dem Abfeuern der Waffe der Schlitten
(1) in der Führung entgegen die Kraft einer Feder (13) über eine erste Wegstrecke
gemeinsam mit dem Lauf (5) entgegen der Schussrichtung zurückgleitet, wobei die Verriegelung
mindestens ein dem Lauf (5) zugeordnetes Element und mindestens ein dem Schlitten
(1) zugeordnetes Element umfasst, welche in der Verriegelungsstellung ineinandergreifen,
weiterhin umfassend Einrichtungen zum Lösen der Verriegelung zwischen Lauf (5) und
Schlitten (1), so dass nach dem Lösen der Verriegelung der Schlitten (1) ohne den
Lauf (5) über eine weitere Wegstrecke zurückgleitet, dadurch gekennzeichnet, dass als dem Lauf (5) zugeordnetes Element der Verriegelung ein Verschlussring (3) vorgesehen
ist, welcher in der Verriegelungsstellung mit dem Schlitten (1) im Eingriff ist, wobei
beim Lösen der Verriegelung dieser Verschlussring (3) eine Drehbewegung um die Achse
des Laufs (5) ausführt.
2. Selbstladepistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussring (3) einen radial nach außen hin ragenden Vorsprung (15) aufweist,
welcher in der Verriegelungsstellung in eine Aussparung (16) im Schlitten (1) eingreift.
3. Selbstladepistole nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung einen Führungsblock (2) umfasst mit einer Nut (14), die sich entlang
einer Steuerkurve erstreckt und dass ein Steuerbolzen (4) vorgesehen ist, welcher
in die Nut (14) eingreift, wobei bei der Bewegung des Zurückgleitens des Laufs (5)
gemeinsam mit dem Schlitten (1) der Steuerbolzen (4) sich entlang der Steuerkurve
der Nut (14) bewegt, was zu der Drehbewegung des Verschlussrings (3) und zum Lösen
der Verriegelung zwischen Lauf (5) und Schlitten (1) führt.
4. Selbstladepistole nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerbolzen (4) in einer radialen Nut oder Bohrung des Verschlussrings (3) festgelegt
ist, so dass bei Bewegung und Verlagerung des Steuerbolzens (4) in der Steuerkurve
der Verschlussring (3) eine Drehung um seine Achse vollführt, welche der Laufachse
entspricht.
5. Selbstladepistole nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsblock (2) unterhalb des Schlittens (1) angeordnet ist und in dem Griffstück
(8) der Waffe fixiert ist.
6. Selbstladepistole nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsblock (2) oberseitig etwas verbreitert ist und oberseitig eine Fläche
aufweist, in der sich die Nut (14) mit der Steuerkurve befindet, in die der im Verschlussring
(3) festgelegte Steuerbolzen (4) eingreift und in der der Steuerbolzen (4) bei Zurückgleiten
des Schlittens (1) in einer ersten Phase wandert.
7. Selbstladepistole nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussring (3) in einem hinteren Abschnitt des Laufs (5) angeordnet ist und
den Lauf (5) konzentrisch umgibt.
8. Selbstladepistole nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung eine an ihrem einen Ende mit dem Führungsblock (2) verbundene Führungsstange
(12) umfasst.
9. Selbstladepistole nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (12) als Lager für die Feder (13) dient und die Feder (13) bei
Zurückgleiten des Schlittens (1) zwischen einem Teil des Schlittens (1) und dem Führungsblock
(12) komprimiert wird.