[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Entstapeln von Kartonzuschnitten
gemäß Anspruch 1, eine Tiefziehverpackungsmaschine oder Schalenverschließmaschine
umfassend ein System zum Entstapeln von Kartonzuschnitten nach Anspruch 9, ein Verfahren
zum Entstapeln von Kartonzuschnitten nach Anspruch 10.
[0003] Üblicherweise werden für das Herstellen von Verpackungsmulden mit einer Kartonschale
ungefaltete Kartonzuschnitte von einer Stapelvorrichtung entstapelt, in einer Matrize
mittels einer Eindrückbewegung gefaltet und einer Verpackungsmaschine bzw. einer Tiefziehverpackungsmaschine
oder einer Schalenverschließmaschine zugeführt. Diese Arbeitsschritte sind aber aufwändig
und benötigen mehrere Arbeitsstationen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes System zum Entstapeln von Kartonzuschnitten
sowie ein Verfahren zum Entstapeln von Kartonzuschnitten zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird jeweils durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst.
[0005] Das erfindungsgemäße System zum Entstapeln von Kartonzuschnitten umfasst ein Stapelmagazin
zum Aufnehmen eines Stapels von Kartonzuschnitten, wobei das Stapelmagazin ein Rückhaltesystem
aufweist, mindestens eine erste Matrize, umfassend eine erste Mulde für ein Formgeben
der Kartonzuschnitte, und eine Transportvorrichtung mit mindestens einer Greifeinheit
zum Ergreifen und Verlagern von Kartonzuschnitten, wobei die Transportvorrichtung
dazu konfiguriert ist, mindestens einen Kartonzuschnitt von dem Stapel zu ergreifen,
den Kartonzuschnitt in die erste Mulde zu transportieren und den Kartonzuschnitt unter
Ausüben einer Kraft zu formen. Dieses System ermöglicht es, die Kartonzuschnitte eines
Stapels von Kartonzuschnitten in einer Arbeitsstation zu vereinzeln und ihnen eine
bestimmte (insb. 3-dimensionale, aufgerichtete) Form zu geben. Mit "Formen" oder "Formgeben"
ist im Sinne der Erfindung ein zumindest teilweises und zumindest abschnittsweises
Aufrichten eines Kartonzuschnitts gemeint.
[0006] Es ist auch möglich, die Kartonzuschnitte eines Stapels von Kartonzuschnitten in
einer Arbeitsstation zu vereinzeln und ihnen eine bestimmte Form zu geben und sie
in einem Transportsystem einer Verpackungsmaschine z.B. einer Tiefziehverpackungsmaschine
oder einer Schalenverschließmaschine zu fixieren. Das Rückhaltesystem kann in Bezug
auf seitliche Stapelmagazinstützen senkrecht ausgebildete Halteplatten aufweisen,
um die Kartonzuschnitte in dem Stapelmagazin zu halten. Die erste Matrize kann unterhalb
des Stapelmagazins angebracht werden. Die Matrize kann mindestens eine Saugeinheit
aufweisen, wodurch der in der Matrize geformte Kartonzuschnitt bis zu einer weiteren
Übergabe in die Mulde der Matrize fixiert bleibt. Die Matrize kann mehrere, z.B. zwei
bis vier, Saugeinheiten aufweisen. Die Transporteinheit kann mehrere, z.B. zwei bis
vier Greifeinheiten aufweisen. Die Matrize kann mehrere nebeneinander angeordnete
Mulden aufweisen. Die Matrize kann in ein Transportsystem integriert sein. Das Transportband
kann ein Zuführband mit vorspringenden Formplatten sein.
[0007] Vorteilhaft ist es, wenn die Transportvorrichtung dazu konfiguriert ist, den Kartonzuschnitt
durch ein Ansaugen zu ergreifen und in die erste Mulde hineinzuziehen. Die Greifeinheiten
der Transportvorrichtung können mindestens eine Saugeinheit aufweisen.
[0008] Bevorzugt weist die erste Matrize mindestens eine erste Durchgangsöffnung auf, wobei
die Transportvorrichtung dazu konfiguriert ist, einen Abschnitt der Greifeinheit durch
die erste Durchgangsöffnung hindurch zu bewegen. Dadurch können die Kartonzuschnitte
in einer im Wesentlichen vertikalen Bewegungsbahn zwischen einer Stapelposition in
dem Stapelmagazin und einer Ablegeposition in der ersten Mulde der Matrize transportiert
werden. Die erste Matrize kann z.B. 2 bis 4 Durchgangsöffnungen aufweisen.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Transportvorrichtung dazu konfiguriert,
auf den Kartonzuschnitt von oben Druck auszuüben und den Kartonzuschnitt in die erste
Mulde hineinzudrücken. In dieser Ausführungsvariante muss in der Matrize keine Durchgangsöffnung
vorhanden sein. In dieser Ausführungsvariante ist es besonders vorteilhaft, einen
Abstand zwischen der Matrize und dem Stapelmagazin vorzusehen, der zumindest 20 cm,
bevorzugt 20 cm bis 100 cm beträgt. Die Transportvorrichtung kann einen Roboterarm
aufweisen, um die Kartonzuschnitte einzeln zu ergreifen, umzudrehen und in die erste
Mulde hineinzudrücken. Der Roboterarm kann eine Saugeinheit umfassen, um die Kartonzuschnitte
zu ergreifen.
[0010] Bevorzugt weist das System eine zweite Matrize für ein Formgeben von Kartonzuschnitten
auf, wobei die zweite Matrize eine Öffnung umfasst, wobei die Transportvorrichtung
dazu konfiguriert ist, den Kartonzuschnitt von dem Stapel durch die zweite Matrize
hindurch in die erste Mulde zu transportieren. Dadurch können die Kartonzuschnitte
zuerst durch die zweite Mulde vorgeformt werden und die vorgeformten Kartonzuschnitte
können weiter in die erste Mulde hineingezogen werden, um ihre Endgestalt zu erhalten.
Dieses zweistufige Formgeben vereinfacht und verbessert ein Ausrichten der Seitenwände
der Kartonzuschnitte. Die zweite Matrize kann mehrere, z.B. zwei bis vier Durchgangsöffnungen
aufweisen.
[0011] Bevorzugt ist die zweite Matrize unterhalb des Stapelmagazins angeordnet. Es ist
auch möglich die zweite Matrize oberhalb des Stapelmagazins anzuordnen.
[0012] Vorteilhaft ist es, wenn eine obere Öffnungsweite der zweiten Matrize größer als
eine obere Öffnungsweite der ersten Mulde ist. Die obere Öffnungsweite kann einem
Abstand zwischen zwei seitliche Stützen des Stapelmagazins zum Halten von flachen
Kartonzuschnitten entsprechen. Es ist auch möglich, dass eine untere Öffnungsweite
der zweiten Matrize kleiner als die obere Öffnungsweite der ersten Mulde ist, um einen
in der zweiten Matrize vorgeformten Kartonzuschnitt leichter in die erste Mulde aufzunehmen.
[0013] Vorteilhafterweise weist die erste Mulde eine erste Bodenfläche und Seitenwände auf,
wobei die Seitenwände der ersten Mulde gegenüber der ersten Bodenfläche einen ersten
Neigungswinkel aufweisen, wobei die zweite Matrize geneigte Seitenwände aufweist,
wobei die geneigten Seitenwände der zweiten Matrize einen zweiten Neigungswinkel aufweisen,
der kleiner als der erste Neigungswinkel ist. Dadurch werden die Kartonzuschnitte
zuerst in der zweiten Matrize seitlich aufgerichtet, was die spätere Einbringung dieser
vorgeformten Kartonzuschnitte in der ersten Mulde vereinfacht und das endgültige Formgeben
erleichtert.
[0014] Die Erfindung bezieht sich weiter auf eine Tiefziehverpackungsmaschine umfassend
ein System zum Entstapeln von Kartonzuschnitten nach einer der vorstehend beschriebenen
Varianten. Die Tiefziehverpackungsmaschine kann zur Herstellung von Verpackungen mit
gefalteten Kartonzuschnitten vorgesehen sein, die innen mit einer Folie ausgekleidet
ist, um auch Lebensmittel gasdicht und lang haltbar verpacken zu können. Das System
zum Entstapeln von Kartonzuschnitten kann vor der Formstation der Tiefziehverpackungsmaschine
angeordnet sein. Die in dem System zum Entstapen von Kartonzuschnitten geformten bzw.
gefalteten Kartonzuschnitte können manuell in ein Transportsystem bzw. Zuführband
eingelegt werden, wobei das Transportsystem die geformten Kartonzuschnitte an die
Formstation heranführt, um manuell oder automatisiert in die Formwerkzeugunterteile
eingelegt zu werden. Die geformten bzw. gefalteten Kartonzuschnitte können direkt
in einem Transportsystem bzw. Zuführband der Tiefziehverpackungsmaschine fixiert werden,
wobei das Transportsystem die geformten Kartonzuschnitte an die Formstation heranführt,
um manuell oder automatisiert in die Formwerkzeugunterteile eingelegt zu werden. Das
Transportsystem der Tiefziehverpackungsmaschine kann mit der ersten Matrize des Systems
zum Entstapeln von Kartonzuschnitten einheitlich ausgebildet sein, d.h. die erste
Matrize kann Teil des Transportsystems der Tiefziehverpackungsmaschine sein.
[0015] Die Erfindung bezieht sich weiter auf eine Schalenverschließmaschine umfassend das
System zum Entstapeln von Kartonzuschnitten nach einer der vorstehend beschriebenen
Varianten. Die Schalenverschließmaschine kann mit einer Siegelvorrichtung ausgestattet
sein. Die Siegelvorrichtung kann ein starres Werkzeugoberteil umfassen, welches während
des Siegelvorgangs seine Lage beibehält. Die Siegelvorrichtung kann außerdem eine
bewegliche Schalenaufnahme umfassen, die zur Aufnahme einer Schale vorgesehen ist.
Die Schale, umfassend ein Produkt, kann durch ein Transportband in die Siegelvorrichtung
geführt werden. In einer vorbestimmten Position in der Siegelvorrichtung kann die
Schale von der Schalenaufnahme ergriffen und von dieser nach oben gegen das Werkzeugoberteil
versetzt werden. Die Schale kann mit einer Deckelfolie, welche durch die Siegelvorrichtung
geführt wird, verschlossen werden. Die Schalen können Kartonzuschnitte sein. Das System
zum Entstapeln von Kartonzuschnitten der Schalenverschließmaschine kann vor der Schalenaufnahmestation
angeordnet sein. Die geformten bzw. gefalteten Kartonzuschnitte können direkt in einem
Transportsystem bzw. Zuführband fixiert werden, wobei das Transportsystem die geformten
Kartonzuschnitte der Schalenaufnahmestation zuführt.
[0016] Die Erfindung bezieht sich weiter auf ein Verfahren zum Entstapeln von Kartonzuschnitten,
umfassend folgende Verfahrensschritte: Aufnehmen eines Stapels von Kartonzuschnitten
in einem Stapelmagazin, wobei das Stapelmagazin ein Rückhaltesystem aufweist, Bereitstellen
mindestens einer ersten Matrize, umfassend eine erste Mulde für ein Formgeben von
Kartonzuschnitten,
[0017] Ergreifen mindestens eines Kartonzuschnitts durch eine Transportvorrichtung mit mindestens
einer Greifeinheit, Transportieren des Kartonzuschnitts mittels der Transportvorrichtung
von dem Stapel in die erste Mulde, Formen des Kartonzuschnitts in der ersten Mulde
unter Ausüben einer Kraft auf den Kartonzuschnitt mittels der Transportvorrichtung.
Dieses System ermöglicht es, die Kartonzuschnitte eines Stapels von Kartonzuschnitten
in einer Arbeitsstation zu vereinzelnen und formzugeben. Es ist auch möglich, die
Kartonzuschnitte eines Stapels von Kartonzuschnitten in einer Arbeitsstation zu vereinzeln
und ihnen eine bestimmte Form zu geben sie und in einem Transportsystem einer Verpackungsmaschine
z.B. einer Tiefziehverpackungsmaschine oder einer Schalenverschließmaschine zu fixieren.
[0018] Vorteilhafterweise wird der Kartonzuschnitt durch die Greifeinheit von unten angesaugt
und in die erste Mulde hineingezogen. Dadurch können die Kartonzuschnitte in einer
vertikalen Bewegungsbahn zwischen einer Stapelposition in dem Stapelmagazin und einer
Ablegeposition in der ersten Mulde der Matrize transportiert werden. Die erste Matrize
kann eine erste Durchgangsöffnung aufweisen. Ein Abschnitt der Greifeinheit kann durch
die erste Durchgangsöffnung hindurchbewegt werden. Die Greifeinheiten der Transportvorrichtung
können mindestens eine Saugeinheit aufweisen.
[0019] Vorteilhafterweise wird auf den Kartonzuschnitt durch die Greifeinheit von oben Druck
ausgeübt und der Kartonzuschnitt in die erste Mulde hineingedrückt. In dieser Ausführungsvariante
müssen in der Matrize keine Durchgangsöffnungen vorhanden sein. Es ist besonders vorteilhaft
in dieser Ausführungsvariante, einen Abstand zwischen der Matrize und dem Stapelmagazin
vorzusehen, der zumindest 20 cm, bevorzugt 20 cm bis 100 cm ist. Die Transportvorrichtung
kann einen Roboterarm aufweisen, um die Kartonzuschnitte einzeln zu ergreifen, umzudrehen
und in die erste Mulde hineinzudrücken. Der Roboterarm kann eine Saugeinheit umfassen.
[0020] Vorteilhafterweise wird der Kartonzuschnitt von dem Stapel zuerst in eine zweite
Matrize und dann in die erste Mulde der ersten Matrize transportiert. Dadurch können
die Kartonzuschnitte zuerst durch die zweite Matrize vorgeformt werden (d.h. teilweise
aufgerichtet) und die vorgeformten Kartonzuschnitte können weiter in die erste Mulde
hineingezogen werden, um deren vollständig aufgerichtete Endgestalt zu erhalten. Dieses
zweistufige Formgeben vereinfacht und verbessert ein Aufrichten der Seitenwände der
Kartonzuschnitte. Ein Abschnitt der Greifeinheit kann durch eine Durchgangsöffnung
hindurchbewegt werden.
[0021] Bevorzugt ist die zweite Matrize unterhalb des Stapelmagazins angeordnet. Es ist
auch möglich, die zweite Matrize oberhalb des Stapelmagazins anzuordnen.
[0022] Vorteilhaft ist es, wenn eine obere Öffnungsweite der zweiten Matrize größer als
eine obere Öffnungsweite der ersten Mulde ist. Die obere Öffnungsweite kann einem
Abstand zwischen zwei seitliche Stützen des Stapelmagazins zum Halten von flachen
Kartonzuschnitten entsprechen. Es ist auch möglich, dass untere Öffnungsweite der
zweiten Matrize kleiner als die obere Öffnungsweite der ersten Mulde ist, um einen
in der zweiten Matrize vorgeformten Kartonzuschnitt leichter in die erste Mulde leichter
aufzunehmen.
[0023] Sämtliche Merkmale, die in Zusammenhang mit dem System zum Entstapeln von Kartonzuschnitten
offenbart sind, können einzeln oder zusammen in dem Verfahren zum Entstapeln von Kartonzuschnitten
zum Einsatz kommen. Sämtliche Merkmale, die in Zusammenhang mit dem Verfahren zum
Entstapeln von Kartonzuschnitten offenbart sind, können einzeln oder zusammen in dem
System zum Entstapeln von Kartonzuschnitten zum Einsatz kommen.
[0024] Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung wird durch die folgenden Figuren gezeigt.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Systems zum Entstapeln von
Kartonzuschnitten,
Fig. 2 eine schematische Teilseitensicht der ersten Matrize und der zweiten Matrize,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht des Systems,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht des Systems,
Fig. 5 eine schematische Tiefziehverpackungsmaschine umfassend das System zum Entstapeln
von Kartonzuschnitten in einer Seitenansicht,
Fig. 6 eine schematische Schalenverschließmaschine umfassend das System zum Entstapeln
von Kartonzuschnitten in einer perspektivischen Ansicht.
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße System zum Entstapeln von Kartonzuschnitten 2. Das
System 1 weist ein Stapelmagazin 3, eine erste Matrize 4, eine zweite Matrize 5 und
eine Transportvorrichtung 6 auf.
[0025] Das Stapelmagazin 3 weist seitliche vertikale Stützen 8 zum Aufnehmen eines Stapels
7 von Kartonzuschnitten 2 aus. Die Stützen 8 erstrecken sich von einem Basisgestell
9 eines Rückhaltesystems 10 des Systems 1. Das Basisgestell 9 weist im Wesentlichen
horizontale Halteelemente 11 auf, um die Kartonzuschnitte 2 in dem Stapelmagazin 3
zu halten. Die Halteelemente 11 decken die Kartonzuschnitte 2 teilweise von unten
ab.
[0026] Die Transportvorrichtung 6 ist an dem Basisgestell 9 des Stapelmagazins 3 befestigt.
Die Transportvorrichtung 6 weist eine im Wesentlichen horizontale Platte 12 auf, die
sich durch eine Hubvorrichtung 13 der Transportvorrichtung 6 entlang einer ersten
vertikalen Achse 14 hin und her bewegen kann. Auf der Platte 12 sind eine erste Greifeinheit
15 und eine zweite Greifeinheit 16 angebracht. Die Greifeinheiten 15, 16 umfassen
Saugnäpfe (nicht gezeigt), die durch ein erstes Rohr 17 mit einer Vakuumpumpe (nicht
gezeigt) in Verbindung stehen.
[0027] Die erste Matrize 4 umfasst eine erste Mulde 18 für das Formgeben (d.h. Aufrichten)
der Kartonzuschnitte 2. In der ersten Matrize 4 ist eine erste Durchgangsöffnung 19
und eine zweite Durchgangsöffnung 20 vorgesehen. Die ersten und zweiten Durchgangsöffnungen
19, 20 erstrecken sich entlang einer Tiefe 21 der ersten Matrize 4. Ein Abschnitt
22 einer ersten Greifeinheit 15 der Transportvorrichtung 6 ist durch die erste Durchgangsöffnung
19 bewegbar und ein Abschnitt 22' einer zweiten Greifeinheit 16 der Transportvorrichtung
6 durch die zweite Durchgangsöffnung 20 bewegbar.
[0028] An dem Basisgestell 9 ist die zweite Matrize 5 angebracht.
[0029] Fig. 2 zeigt eine schematische Teilansicht der ersten Matrize 4 und der zweiten Matrize
5. Die erste Matrize 4 weist eine obere Öffnungsweite 24, Seitenwände 25 und eine
Bodenfläche 26 auf. Die Seitenwände 25 der ersten Mulde 18 weisen gegenüber der ersten
Bodenfläche 26 einen ersten Neigungswinkel 27 auf. Die zweite Matrize 5 umfasst eine
Öffnung 23 mit einer oberen Öffnungsweite 24'und einer unteren Öffnungsweite 28. Die
zweite Matrize 5 umfasst geneigte Seitenwände 25' und gerade Seitenwände 29, wobei
die geneigten Seitenwände 25' gegenüber der unteren Öffnungsweite 28 einen zweiten
Neigungswinkel 30 aufweisen. Die obere Öffnungsweite 24' der zweiten Matrize 5 ist
größer als die obere Öffnungsweite 24 der ersten Mulde 18. Die untere Öffnungsweite
28 der zweiten Matrize 5 ist kleiner als die obere Öffnungsweite 24 der ersten Mulde
18. Der zweite Neigungswinkel 30 ist kleiner als der erste Neigungswinkel 27.
[0030] Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht des Systems 1. Um einen Kartonzuschnitt
2 von dem Stapel 7 in die Öffnung 23 der zweiten Matrize 5 hineinzuziehen und vorzuformen,
wird der Abschnitt 22 der ersten Greifeinheit 15 durch die erste Durchgangsöffnung
19 der ersten Matrize 4 und der Abschnitt 22' der zweiten Greifeinheit 16 durch die
zweite Durchgangsöffnung 20 der ersten Matrize 4 hindurchbewegt. Der unterste Kartonzuschnitt
2 in dem Stapelmagazin 3 wird von unten durch Ansaugen ergriffen. Dieser Kartonzuschnitt
2 wird in die Öffnung 23 der zweiten Matrize 5 hineingezogen und durch die Seitenwände
25' der zweiten Matrize 5 vorgeformt (d.h. teilweise aufgerichtet). In der Fig. 3
ist der Kartonzuschnitt 2 in der Öffnung 23 der zweiten Matrize 5 in seinem vorgeformten
Zustand 31 gezeigt.
[0031] Fig. 4 zeigt eine schematische Seitenansicht des Systems 1. Der in der Figur 3 gezeigte,
in der Öffnung 23 der zweiten Matrize 5 vorgeformte Kartonzuschnitt 2 wird in die
erste Mulde 18 der ersten Matrize 4 hineingezogen und hier in einer endgültigen Form
32 z.B. in einer Schalenform geformt. Die erste Matrize 4 umfasst weiterhin eine erste
Saugnapföffnung 33 mit einem ersten Saugnapf 34 und eine zweite Saugnapföffnung 35
mit einem zweiten Saugnapf 36, die mit einer nicht gezeigten Vakuumeinheit verbunden
ist. Wenn der Kartonzuschnitt 2 an einer Bodenfläche 26 der ersten Mulde 18 anliegt,
wird dieser Kartonzuschnitt 2 dort mittels der ersten Saugnäpfe 34 und zweiten Saugnäpfe
36 fixiert und das Vakuum der Greifeinheiten 15,16 wird abgeschaltet. Die in der ersten
Mulde 18 geformten bzw. gefalteten oder aufgerichteten Kartonzuschnitte 2 werden bis
zu einer weiteren Übergabe in der ersten Matrize 4 fixiert bleiben.
[0032] Fig. 5 zeigt schematisch eine Tiefziehverpackungsmaschine 37 umfassend das System
1 zum Entstapeln von Kartonzuschnitten 2 mit den oben ausgeführten Merkmalen. Die
Tiefziehverpackungsmaschine 37 weist eine Formstation 38, eine Siegelstation 39 und
eine Schneidstation 40 auf, die in dieser Reihenfolge in einer Arbeitsrichtung R an
einem Maschinengestell 41 angeordnet sind. Eingangsseitig befindet sich an dem Maschinengestell
41 eine Zufuhrrolle 42, von der eine erste Folienbahn 43 abgezogen wird. Die in dem
System 1 geformten Kartonzuschnitte 2 werden jeweils mittels eines Manipulators 44
von der ersten Matrize 4 einzeln abgenommen und an ein an der Tiefziehverpackungsmaschine
37 angeordnetem Zuführband 45 herangeführt und in die Formstation 38 eingelegt, in
der eine Folie in die geformten Kartonzuschnitte 2 eingeformt wird.
[0033] Fig. 6 zeigt schematisch eine Schalenverschließmaschine 46 umfassend das System 1
zum Entstapeln von Kartonzuschnitten 2. Die Schalenverschließmaschine 46 weist eine
Siegelstation 47 zum Verschließen von Schalen mit einer Deckelfolie auf. Die Siegelstation
47 weist ein Werkzeugoberteil und eine Schalenaufnahme (nicht gezeigt) auf. Die in
dem System 1 geformten Kartonzuschnitte 2 werden jeweils mittels eines Manipulators
48 von der ersten Matrize 4 einzeln abgenommen und an ein an der Schalenverschließmaschine
46 angeordnetem Zuführband 49 herangeführt.
1. System (1) zum Entstapeln von Kartonzuschnitten (2), umfassend
- ein Stapelmagazin (3) zum Aufnehmen eines Stapels (7) von Kartonzuschnitten (2),
wobei das Stapelmagazin (3) ein Rückhaltesystem (10) aufweist,
- mindestens eine erste Matrize (4), umfassend eine erste Mulde (18) für ein Formgeben
der Kartonzuschnitte (2), und
- eine Transportvorrichtung (6) mit mindestens einer ersten Greifeinheit (15) zum
Ergreifen und Verlagern von Kartonzuschnitten (2), wobei die Transportvorrichtung
(6) dazu konfiguriert ist, mindestens einen Kartonzuschnitt (2) von dem Stapel (7)
zu ergreifen, den Kartonzuschnitt (2) in die erste Mulde (18) zu transportieren und
den Kartonzuschnitt (2) unter Ausüben einer Kraft zu formen.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (6) dazu konfiguriert ist, den Kartonzuschnitt (2) durch
ein Ansaugen zu ergreifen und in die erste Mulde (18) hineinzuziehen.
3. System nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die erste Matrize mindestens eine erste Durchgangsöffnung (19) aufweist, wobei die
Transportvorrichtung (6) dazu konfiguriert ist, einen Abschnitt (22) der ersten Greifeinheit
(15) durch die erste Durchgangsöffnung (19) hindurch zu bewegen.
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (6) dazu konfiguriert ist, auf den Kartonzuschnitt (2) von
oben Druck auszuüben und den Kartonzuschnitt (2) in die erste Mulde (18) hineinzudrücken.
5. System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System (1) eine zweite Matrize (5) für ein Formgeben von Kartonzuschnitten (2)
aufweist, wobei die zweite Matrize (5) eine Öffnung umfasst, wobei die Transportvorrichtung
dazu konfiguriert ist, den Kartonzuschnitt (2) von dem Stapel (7) durch die zweite
Matrize (5) hindurch in die erste Mulde (18) zu transportieren.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Matrize (5) unterhalb des Stapelmagazins (3) angeordnet ist.
7. System nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine obere Öffnungsweite (24') der zweiten Matrize (5) größer als eine obere Öffnungsweite
(24) der ersten Mulde (18) ist.
8. System nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Mulde (18) eine erste Bodenfläche (26) und Seitenwände (25) aufweist, wobei
die Seitenwände (25) der ersten Mulde (18) gegenüber der ersten Bodenfläche (26) einen
ersten Neigungswinkel (27) aufweisen, wobei die zweite Matrize (5) geneigte Seitenwände
(25') aufweist, wobei die geneigten Seitenwände (25') der zweiten Matrize (5) relativ
zu der Öffnung einen zweiten Neigungswinkel (30) aufweisen, der kleiner als der erste
Neigungswinkel (27) ist.
9. Tiefziehverpackungsmaschine (37) oder Schalenverschließmaschine (46) umfassend ein
System (1) zum Entstapeln von Kartonzuschnitten (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
8.
10. Verfahren zum Entstapeln von Kartonzuschnitten (2), umfassend folgende Verfahrensschritte:
- Aufnehmen eines Stapels (7) von Kartonzuschnitten (2) in einem Stapelmagazin (3),
wobei das Stapelmagazin (3) ein Rückhaltesystem (10) aufweist,
- Bereitstellen mindestens einer ersten Matrize (4), umfassend eine erste Mulde (18)
für ein Formgeben von Kartonzuschnitten (2),
- Ergreifen mindestens eines Kartonzuschnitts (2) durch eine Transportvorrichtung
(6) mit mindestens einer Greifeinheit (15),
- Transportieren des Kartonzuschnitts (2) mittels der Transportvorrichtung (6) von
dem Stapel (7) in die erste Mulde (18),
- Formen des Kartonzuschnitts (2) in der ersten Mulde (18) unter Ausüben einer Kraft
auf den Kartonzuschnitt (2) mittels der Transportvorrichtung (6).
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kartonzuschnitt (2) durch die erste Greifeinheit (15) von unten angesaugt und
in die erste Mulde (18) hineingezogen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Kartonzuschnitt (2) durch die erste Greifeinheit (15) von oben Druck ausgeübt
wird und der Kartonzuschnitt (2) in die erste Mulde (18) hineingedrückt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kartonzuschnitt (2) von dem Stapel (7) zuerst in eine zweite Matrize (5) und
dann in die erste Mulde (18) der ersten Matrize (4) transportiert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Matrize (5) unterhalb des Stapelmagazins (3) angeordnet ist.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine obere Öffnungsweite (24') der zweiten Matrize (5) größer als eine obere Öffnungsweite
(24) der ersten Mulde (18) ist.