Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Lebensmittelverpackung und insbesondere einen Becher
sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Lebensmittelverpackung.
[0002] Bei Verpackungen wird zunehmend darauf Wert gelegt, dass die Verpackung entweder
aus einem einzigen Rohstoff hergestellt ist oder, wenn sie aus mehreren verschiedenen
Rohstoffen besteht, dass die Rohstoffe sortenrein trennbar sind. Dies ist insbesondere
für ein effizientes Recycling wichtig. Zudem muss eine Verpackung für Lebensmittel
aus Materialien hergestellt sein, die lebensmittelecht sind. Darüber hinaus sollen
für die Herstellung der Verpackung möglichst wenig Ressourcen verbraucht werden und
die verwendeten Rohstoffe sollten möglichst nachhaltig sein.
Stand der Technik
[0003] Aus dem Stand der Technik
DE 20 2020 000 644 U1 ist ein Verpackungsbecher bekannt, bei dem ein Kunststoffbecher mit einem Mantel
aus Pappe umhüllt ist. Ein solcher Verpackungsbecher hat zwar einen reduzierten Anteil
an Kunststoff, allerdings ist der Verpackungsbecher insbesondere im mittleren Bereich
ziemlich nachgiebig. Ein solcher Verpackungsbecher ist daher nicht oder nur eingeschränkt
als Getränkebecher geeignet. Wenn der Verpackungsbecher etwas zu festgehalten wird,
wird er zusammengedrückt und das Getränk kann aus dem Becher herausschwappen.
Darstellung der Erfindung
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lebensmittelverpackung und ein Verfahren
anzugeben, mit dem eine Lebensmittelverpackung hergestellt werden kann, die mit wenig
Kunststoff und wenig Pappe auskommt.
[0005] Vorteilhafter Weise sind die erfindungsgemässe Lebensmittelverpackung und die nach
dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Lebensmittelverpackung zudem gleichzeitig
ausreichend steif, sodass sie nicht sofort nachgeben, wenn sie etwas kräftiger anfasst
werden. Damit ist die Lebensmittelverpackung auch für Getränke geeignet und vermeidet
die aus dem oben genannten Stand der Technik bekannten Nachteile.
[0006] Die Aufgabe wird mit einer Lebensmittelverpackung mit den in Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen und einem Verfahren zur Herstellung einer Lebensmittelverpackung mit den
in Patentanspruch 2 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0007] Die erfindungsgemässe Lebensmittelverpackung, die insbesondere ein Becher sein kann,
umfasst einen Behälter, der einen Boden und eine Behälterseitenwand aufweist, wobei
die Behälterseitenwand gewölbt ist. Zudem ist ein aus einem flachen Stück Pappe hergestellter
Papphohlkörper vorgesehen, wobei der Papphohlkörper derart gewölbt ist, dass er die
Behälterseitenwand zumindest dort, wo sie gewölbt ist, formschlüssig umgibt.
[0008] Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung einer Lebensmittelverpackung umfasst
folgende Schritte. Ein flaches Stück Pappe wird plastisch in einen gewölbten Papphohlkörper
umgeformt. Anschliessend wird der Papphohlkörper mit einem gewölbten Behälter zumindest
dort, wo der Behälter gewölbt ist, formschlüssig verbunden und bildet mit ihm die
Lebensmittelverpackung.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den in den abhängigen
Patentansprüchen angegebenen Merkmalen.
[0010] Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahren wird der Papphohlkörper
um einen Dorn gewickelt, bevor er mit dem Behälter formschlüssig verbunden wird. Damit
kann der Papphohlkörper noch weiter an seine endgültige Form angenähert werden.
[0011] Bei einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird der Papphohlkörper
zugeschnitten, bevor er mit dem Behälter formschlüssig verbunden wird.
[0012] Bei einer zusätzlichen Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird die
Pappe bedruckt. Damit kann die Lebensmittelverpackung auf einfache und kostengünstige
Art mit Informationen (Text und/oder Bild) versehen werden.
[0013] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens wird die Pappe geprägt.
Durch die Prägung kann der Lebensmittelverpackung ein besonders wertiges Erscheinungsbild
gegeben werden. Die Prägung kann Informationen enthalten, die der Benutzer haptisch
erfassen kann.
[0014] Bei einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens wird die Pappe
aus einem Zellulose aufweisenden Material hergestellt.
[0015] Bei einer zusätzlichen Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens wird der Behälter
geformt und gleichzeitig der Papphohlkörper mit dem Behälter verbunden. Vorteilhafter
Weise kommt dieses Verfahren mit besonders wenigen Prozessschritten aus.
[0016] Bei einer alternativen Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens wird der Behälter
geformt, bevor er mit dem Papphohlkörper formschlüssig verbunden wird. Indem der Behälter
vorgängig hergestellt wird, kann er bis zur Weiterverarbeitung abkühlen und kommt
dabei seinem Endmass näher. Er schwindet dann beim Verbinden mit dem Papphohlkörper
weniger oder nicht mehr, sodass sich die Haftverbindung zwischen dem Behälter und
dem Papphohlkörper verbessert. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn der Behälter
aus Polypropylen hegestellt ist.
[0017] Zudem kann bei dem erfindungsgemässen Verfahrens vorgesehen sein, dass das flache
Stück Pappe durch Tiefziehen in den gewölbten Papphohlkörper umgeformt wird. Tiefziehen
hat den Vorteil, dass es ein besonders kostengünstiges Umformverfahren ist, weil es
besonders kurze Taktzeiten ermöglicht, mit wenigen Arbeitsschritten auskommt und die
Tiefziehform kostengünstig ist. Zudem ist das Tiefziehen einfacher und prozesssicherer
als zum Beispiel das Pressformen oder das Hydroformen.
[0018] Vorteilhafter Weise werden bei dem erfindungsgemässen Verfahren im Papphohlkörper
eine Aussparung und am Behälter ein Wulst erzeugt. Der Papphohlkörper und der Behälter
werden so zueinander angeordnet, dass der Wulst in der Aussparung zu liegen kommt.
Dadurch lässt sich der Formschluss zwischen dem Papphohlkörper und dem Behälter weiter
verbessern.
[0019] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren kann auch vorgesehen sein, dass der Papphohlkörper
mit dem Behälter verklebt wird. Dadurch lässt sich die Verbindung zwischen dem Papphohlkörper
und dem Behälter weiter verbessern. Zudem kann die Verklebung zugleich genutzt werden,
um die beiden Längskanten des Papphohlkörpers miteinander zu verbinden.
[0020] Darüber hinaus kann bei dem erfindungsgemässen Verfahren vorgesehen sein, dass die
Pappe ein Flächengewicht von mindestens 150 g/m
2 hat. Damit kann die Steifigkeit der Lebensmittelverpackung erhöht werden und zugleich
kann verhindert werden, dass das die Pappe während der Umformung reisst. Noch besser
ist es, wenn die Pappe ein Flächengewicht von 225 g/m2 hat.
[0021] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens wird der Behälter spritzgegossen
oder geblasen. Ein solches Verfahren ist besonders kosteneffizient.
[0022] Bei einer zusätzlichen Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens wird der Behälter
aus biologisch abbaubarem Kunststoff hergestellt. Dadurch lässt sich die Nachhaltigkeit
der Lebensmittelverpackung noch weiter verbessern.
[0023] Die erfindungsgemässe Lebensmittelverpackung kann als Becher oder Schale verwendet
werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0024] Im Folgenden wird die Erfindung mit mehreren Ausführungsbeispielen anhand von neun
Figuren weiter erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine mögliche Ausführungsform eines Behälters, der Teil der erfindungsgemässen
Lebensmittelverpackung ist.
- Figur 2
- zeigt eine weitere Ausführungsform des Behälters, wobei der Behälter als transparenter
Becher ausgebildet ist.
- Figur 3
- zeigt beispielhaft ein flaches Stück Pappe, das als Rohteil für die Herstellung eines
Papphohlkörpers dient.
- Figur 4
- zeigt eine Ausführungsform des aus dem flachen Stück Pappe hergestellten Papphohlkörpers,
der wiederum zur Herstellung der erfindungsgemässen Lebensmittelverpackung dient.
- Figur 5
- zeigt eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Lebensmittelverpackung.
- Figur 6
- zeigt eine zweite mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Lebensmittelverpackung
in der Seitenansicht.
- Figur 7
- zeigt die zweite mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Lebensmittelverpackung
in einer dreidimensionalen Ansicht.
- Figur 8
- zeigt eine dritte mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Lebensmittelverpackung
in der Seitenansicht.
- Figur 9
- zeigt die dritte mögliche Ausführungsform der erfindungsgemässen Lebensmittelverpackung
in einer dreidimensionalen Ansicht.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0025] Das Ausgangsprodukt oder Rohteil zur Herstellung der in Figur 5 beispielhaft gezeigten
Lebensmittelverpackung 5 bildet ein flaches Stück Pappe 1, das auch als Tafel oder
Papptafel bezeichnet wird. Eine mögliche Ausführungsform der Tafel 1 ist in Figur
3 dargestellt. Wenn die Pappe als Rollenware vorliegt, kann die Tafel 1 daraus ausgeschnitten
oder ausgestanzt werden.
[0026] Im Folgenden wird als Pappe ein aus Holzstoff, Zellstoff, Halbzellstoff oder Altpapier
und einem Kleber gefertigter Werkstoff bezeichnet. Wie Papier ist auch die Pappe als
Ausgangsprodukt ein flächiger Werkstoff. Pappe unterscheidet sich von Papier hauptsächlich
durch das Flächengewicht. Für die Definition der Pappe ist sowohl das Flächengewicht
als auch die Pressdicke relevant. Hier wird davon ausgegangen, dass die Pappe ein
Flächengewicht von mindestens 150 g/m
2 hat.
[0027] Als für die Umformung besonders gut geeignet hat sich Pappe mit einem Flächengewicht
von mindestens 200 g/m
2 und noch besser mit 225 g/m
2 erwiesen.
[0028] Die Pappe kann zum Beispiel mit einem Logo 10 und/oder Text 11 bedruckt sein. Bei
Bedarf kann das Logo 10 und/oder der Text 11 auch in die Pappe eingeprägt sein. Vorzugsweise
werden der Text und/oder das Logo auf die Tafel 1 aufgebracht bevor sie umgeformt
wird.
[0029] Beim erfindungsgemässen Herstellungsverfahren wird das flache Stück Pappe 1 plastisch
in einen gewölbten Papphohlkörper 2 umgeformt. Der Papphohlkörper 2 zeichnet sich
unter anderem dadurch aus, dass er eine hohle Form in Form einer Wölbung aufweist.
Der Papphohlkörper 2 wird hier auch kurzum als Pappkörper 2 bezeichnet. Der Papphohlkörper
2 kann auch als schalenförmiger oder schüsselförmiger Pappkörper bezeichnet werden.
Eine mögliche Ausführungsform des Papphohlkörpers 2 ist in Figur 4 gezeigt. Die senkrechte
Projektion der x-Achse erzeugt die Projektionslinie 2.5 auf dem Papphohlkörper 2 und
die senkrechte Projektion der y-Achse erzeugt die Projektionslinie 2.6 auf dem Papphohlkörper
2. Die beiden Projektionslinien 2.5 und 2.6 veranschaulichen die gewölbte Form, also
zweidimensionale Krümmung, die die flache Pappe zum Papphohlkörper macht.
[0030] Unter Umformen wird hier ein Fertigungsverfahren verstanden, bei dem der Papphohlkörper
3 aus dem festen Rohteil, also dem flachen Stück Pappe 1, durch eine bleibende Formänderung
erzeugt wird. Dabei wird weder Material hinzugefügt noch entfernt. Das Material wird
plastisch verformt. Die Masse des Rohteils (das Stück Pappe 1) ist gleich der Masse
des Papphohlkörpers 3.
[0031] Die Umformung der Tafel 1 kann beispielsweise durch Tiefziehen erfolgen. Beim Tiefziehen
wird die Tafel 1 in eine einseitig offene Hohlform gezogen und gedrückt. Bei Bedarf
kann das Tiefziehen in mehreren Teilschritten durchgeführt werden. So kann die Tafel
1 in einem Teilschritt in eine erste hohle Form mit geringem Querschnitt gezogen werden,
sodass ein sogenannter vorgezogener Papphohlkörper entsteht. Anschliessend kann der
vorgezogene Papphohlkörper in eine weitere Hohlform gezogen werden, die einen grösseren
Querschnitt als die erste Hohlform hat, sodass letztlich der Papphohlkörper 3 entsteht.
Beim Tiefziehen rutscht das Material in die Hohlform nach, die Dicke der Pappe verändert
sich in der Regel nicht oder nur wenig.
[0032] Durch die Umformung wird aus der Papptafel 1 der Papphohlkörper 2 mit einer gewölbten
Fläche 6, also einer zweidimensional gekrümmten Fläche erzeugt. Der Umformvorgang
von der flachen zur gewölbten Form wird auch als Bombieren bezeichnet und die dadurch
erzeugte gewölbte Form auch als Bombierung 6. Die Seitenkanten 1.1 und 1.2 sowie die
Oberkante 1.3 und die Unterkante 1.4 der Papptafel 1 werden durch das Bombieren umgeformt.
Durch die Umformung werden die ursprünglichen Seitenkanten 1.1 und 1.2 der Tafel 1
zu den Seitenkanten 2.1 beziehungsweise 2.2 des Papphohlkörpers 2. Und die Oberkante
1.3 und die Unterkante 1.4 der Tafel 1 werden zur Oberkante 2.3 beziehungsweise Unterkante
2.4 des Papphohlkörpers 2.
[0033] Im Unterschied zum Bombieren wird beim Prägen der Pappe diese zum Beispiel mit einem
Logo, einem Schriftzeichen und/oder einer sonstigen Information versehen, wobei lediglich
die Oberfläche der Papptafel 1 reliefartig geformt wird. Beim Prägen wird ein Prägewerkzeug
auf die Papptafel 1 gedrückt, was die Verformung ihrer Oberfläche zum Relief bewirkt.
Die flache Form der Papptafel 1 und deren Abmasse bleiben beim Prägen erhalten.
[0034] Bei Bedarf kann der Papphohlkörper 2 noch zugeschnitten werden, bevor er mit dem
Behälter 4 formschlüssig verbunden wird. Dies kann zum Beispiel dann hilfreich sein,
wenn beim Umformvorgang nicht das gesamte Material der Tafel 1 nachrutscht und an
einer oder mehreren der Kanten 2.1, 2.2, 2.3 und 2.4 überschüssiges Material verbleibt.
[0035] Anschliessend wird der Papphohlkörper 2 mit einem Behälter 4 formschlüssig verbunden
und bildet mit ihm die Lebensmittelverpackung 5. Eine mögliche Ausführungsform des
Behälters 4 ist in den Figuren 1 und 2 in einer dreidimensionalen Ansicht dargestellt,
wobei der Behälter 4 in Figur 1 ein nichttransparenter Körper und in Figur 2 ein transparenter
Körper ist. Der Schritt, bei dem der Papphohlkörper 2 und der Behälter 4 formschlüssig
miteinander verbunden werden, kann auf verschiedene Arten erfolgen.
[0036] In einer möglichen Ausführungsform wird der Papphohlkörper 2 zuerst um einen Dorn
gewickelt, sodass die beiden Längskanten 2.1 und 2.2 des Papphohlkörpers 2 benachbart
zueinander zu liegen kommen. Anschliessend werden die nun benachbarten Längskanten
2.1 und 2.2 des Papphohlkörpers 2 miteinander verbunden, indem sie zum Beispiel miteinander
verklebt werden. In einem weiteren Schritt wird der nun mantelförmige Papphohlkörper
2 über den Behälter 4 gestülpt. Dabei kommen die bombierte Form 6 des Papphohlkörpers
2 und die bombierte Form 6 der Seitenwand 4.1 des Behälters 4 formschlüssig aufeinander
zu liegen. Vorzugsweise sind die Bombierung 6 des Papphohlkörpers 2 und die Bombierung
6 der Seitenwand 4.1 des Behälters 4 aufeinander abgestimmt, sodass sie zusammenpassen.
[0037] In einer anderen Ausführungsform wird - während der Behälter 4 geformt wird - gleichzeitig
der Papphohlkörper 2 mit dem Behälter 4 verbunden. Dies kann zum Beispiel dadurch
geschehen, dass zuerst der Papphohlkörper 2 in eine Hohlform (Negativform) eingelegt
wird. Anschliessend wird das Material, aus dem der Behälter hergestellt werden soll
(zum Beispiel eine Folie), erwärmt und mit Druckluft in die Hohlform geblasen. Die
Druckluft sorgt dafür, dass der Behälter 4 geformt wird und sich die Seitenwand 4.1
des Behälters 4 an die Form des Papphohlkörpers 2 anlegt.
[0038] Eine Möglichkeit, um den Formschluss zwischen dem Papphohlkörper 2 und dem Behälter
4 zu optimieren, wird im Folgenden beschrieben. Im Papphohlkörper 2 wird eine Aussparung
und am Behälter 4 ein Wulst erzeugt. Der Papphohlkörper 2 und der Behälter 4 werden
so zueinander angeordnet, dass der Wulst am Behälter in der Aussparung zu liegen kommt.
Selbstverständlich können auch mehrere Aussparungen am Papphohlkörper 2 erzeugt werden.
Vorteilhafterweise werden dann auch entsprechend viele Wülste am Behälter 4 erzeugt.
Auch hier werden der Papphohlkörper 2 und der Behälter 4 so zueinander angeordnet,
dass die Wülste in den Aussparungen zu liegen kommen.
[0039] Bei dem erfindungsgemässen Verfahren kann auch vorgesehen sein, dass der Papphohlkörper
2 mit dem Behälter 4 verklebt wird.
[0040] Der Behälter 4 kann zum Beispiel durch Thermoformen erzeugt werden. Dabei wird zuerst
aus dem flachen Rohmaterial ein Napf durch Tiefziehen erzeugt. Beim Napf sind die
Seitenwand und der Boden noch gleich dick. Anschliessend wird bei dem erwärmten Napf
nur noch die Seitenwand gezogen, sodass nur noch die Dicke der Seitenwand, nicht aber
die Dicke des Bodens verringert wird. Anders als beim Tiefziehen verringert sich während
des Thermoformens die Wanddicke des zu formenden Behälters.
[0041] Der Behälter 4 kann zum Beispiel aus Polyethylen (PE), Polystyrol, Polyethylenterephthalat
(PET), Polyethylenfuranoat (PEF) oder Polypropylen (PP) oder aus einer Mischung dieser
Materialien hergestellt sein. Es ist auch möglich den Behälter 4 aus einer Mehrschichtfolie
herzustellen, wobei die einzelnen Schichten der Folie jeweils aus einem der vorgenannten
Materialien bestehen. Vorzugsweise ist der Behälter 4 aus biologisch abbaubarem Kunststoff
hergestellt.
[0042] Die erfindungsgemässe Lebensmittelverpackung 5 kann zur Aufbewahrung jeglicher Art
von Lebensmittel verwendet werden. Hier werden als Lebensmittel sowohl feste als auch
pulverige, breiartige, sämige oder flüssige Nahrungsmittel als Lebensmittel bezeichnet.
Die erfindungsgemässe Lebensmittelverpackung kann beispielsweise zur Aufbewahrung
von Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, halbfertigen oder fertig zubereiteten Speisen, von
festen und flüssigen Zutaten für Speisen und auch von kalten oder warmen Getränken
verwendet werden.
[0043] Die Lebensmittelverpackung 5 kann auch eine andere als die in Figur 5 gezeigte Form
haben. Es kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass der Pappkörper 2 eine stärkere Wölbung
6 aufweist in Figur 5 gezeigt. Ein Ausführungsbeispiel des Pappkörpers 2 mit einer
solchen ausgeprägteren Wölbung 6 ist in den Figuren 6 und 7 gezeigt.
[0044] Es kann auch vorgesehen sein, dass der Pappkörper 2 nicht nur die eine wie in Figur
5 gezeigte Wölbung 6 aufweist, sondern mehrere Wölbungen. Ein Ausführungsbeispiel
einer solchen mit zwei Wölbungen 6 und 7 ausgebildeten Lebensmittelverpackung 5 und
des entsprechenden Pappkörpers 2 ist in den Figuren 8 und 9 gezeigt. Dabei ist die
eine Wölbung rechtsgekrümmt und die andere linksgekrümmt.
[0045] Es kann auch vorgesehen sein, dass der Pappkörper 2 nur teilweise, also in einem
bestimmten Abschnitt, mit dem gewölbten Behälter 4 einen Formschluss bildet.
[0046] Vorzugsweise ist der Pappkörper 2 zumindest dort, wo der Behälter 4 gewölbt ist,
formschlüssig mit ihm verbunden.
[0047] Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäss der vorliegenden Erfindung
dient nur zu illustrativen Zwecken. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen
und Modifikationen möglich. So sind beispielsweise die verschiedenen in den Figuren
1 bis 9 gezeigten Komponenten der Lebensmittelverpackung auch auf eine andere als
in den Figuren gezeigte Weise miteinander kombinierbar. Auch die Dimensionen der gezeigten
Lebensmittelverpackung sind lediglich Beispiele.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Tafel, Papptafel beziehungsweise flaches Stück Pappe
- 1.1
- Seitenkante/Längskante
- 1.2
- Seitenkante/Längskante
- 1.3
- obere Kante
- 1.4
- untere Kante
- 2
- Papphohlkörper
- 2.1
- Seitenkante/Längskante
- 2.2
- Seitenkante/Längskante
- 2.3
- obere Kante
- 2.4
- untere Kante
- 2.5
- Projektionslinie
- 2.6
- Projektionslinie
- 4
- Behälter
- 4.1
- Seitenwand
- 4.3
- oberer Behälterrand
- 4.4
- Behälterboden
- 5
- Lebensmittelverpackung
- 6
- Wölbung/Bombierung
- 7
- Wölbung/Bombierung
- 10
- Logo
- 11
- Text
- LA
- Längsachse
- x
- X-Achse
- y
- y-Achse
- z
- z-Achse
1. Lebensmittelverpackung, insbesondere Becher,
- mit einem Behälter (4), der einen Boden (4.4) und eine Behälterseitenwand (4.1)
aufweist, wobei die Behälterseitenwand (4.1) gewölbt ist,
- mit einem aus einem flachen Stück Pappe (1) hergestellten Papphohlkörper (2), wobei
der Papphohlkörper (2) derart gewölbt ist, dass er die Behälterseitenwand (4.1) zumindest
dort, wo sie gewölbt ist, formschlüssig umgibt.
2. Verfahren zur Herstellung einer Lebensmittelverpackung, das folgende Schritte umfasst:
- ein flaches Stück Pappe (1) wird plastisch in einen gewölbten Papphohlkörper (2)
umgeformt,
- der Papphohlkörper (2) wird mit einem gewölbten Behälter (4) zumindest dort, wo
der Behälter (4) gewölbt ist, formschlüssig verbunden und bildet mit ihm die Lebensmittelverpackung
(5).
3. Verfahren nach Anspruch 2,
bei dem der Papphohlkörper (2) um einen Dorn gewickelt wird, bevor er mit dem Behälter
(4) formschlüssig verbunden wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
bei dem der Papphohlkörper (2) zugeschnitten wird, bevor er mit dem Behälter (4) formschlüssig
verbunden wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
bei dem die Pappe (1) geprägt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
bei dem die Pappe (1) aus einem Zellulose aufweisenden Material hergestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
bei dem Behälter (4) geformt und gleichzeitig der Papphohlkörper (2) mit dem Behälter
(4) verbunden wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
bei dem der Behälter (4) geformt wird, bevor der Papphohlkörper (2) mit dem Behälter
(4) formschlüssig verbunden wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
bei dem das flache Stück Pappe (1) in den gewölbten Papphohlkörper (2) durch Tiefziehen
umgeformt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
- bei dem im Papphohlkörper (2) eine Aussparung erzeugt wird,
- bei dem am Behälter (4) ein Wulst erzeugt wird,
- bei dem der Papphohlkörper (2) und der Behälter (4) so zueinander angeordnet werden,
dass der Wulst in der Aussparung zu liegen kommt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
bei dem der Papphohlkörper (2) mit dem Behälter (4) verklebt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
bei dem die Pappe (1) ein Flächengewicht von mindestens 225 g/m2 hat.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
bei dem der Behälter (4) spritzgegossen oder geblasen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 13,
bei dem der Behälter (4) aus biologisch abbaubarem Kunststoff hergestellt wird.
15. Verwendung der Lebensmittelverpackung nach einem der vorherigen Ansprüche,
als Becher oder Schale.