[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Oelung eines laufenden Garns
mit einem Gehäuse, mit einer im Gehäuse angeordneten Dosierpumpe und mit einer Garnführungsvorrichtung
mit einem in der Garnführungsvorrichtung angebrachten Oelübertragungselement, wobei
das Oelübertragungselement durch einen Oelförderkanal über die Dosierpumpe mit dem
Oelanschluss verbunden ist.
[0002] Gattungsgemässe Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise
offenbart die
CN 208 545 538 U eine Vorrichtung zur Oelung eines laufenden Garns mit einer Dosierpumpe welche als
Zahnradpumpe ausgeführt ist und von einem Elektromotor angetrieben wird. Das Oel wird
über eine Versorgungsleitung von der Dosierpumpe zu einem in einer Garnführungsnut
eingelegten Schwamm, über den das Oel auf das Garn aufgetragen wird. Zusätzlich ist
eine Heizung zur Erwärmung des Oels vorgesehen. Weiter ist aus der
CN 209 636 478 U die Verwendung einer Heizplatte zur Erwärmung des Oels bekannt. Nachteilig an den
bekannten Ausführungen ist, dass aufgrund der Druckverhältnisse in der Oelverteilung
bei Stillstand der Vorrichtung ein Nachlauf von Oel von der Dosierpumpe zur Garnführungsvorrichtung
entsteht. Dieser führt zu Verschmutzung der Vorrichtung und muss jeweils vor einem
Neustart beseitigt werden, um eine Verschmutzung des Garns zu vermeiden. Die
CN 207 452 340 U versuchte diesen Nachteil zu beheben durch eine Vorrichtung zur Oelung eines laufenden
Garns mit einer eingesetzten Garnführungsvorrichtung, welche eine Schutzabdeckung
aufweist. Dadurch kann ein Oelaustritt aus der Vorrichtung zwar vermieden werden,
ein Nachlaufen von Oel in die Garnführungsvorrichtung wird jedoch nicht verhindert.
Weiter ist es von Nachteil, dass die durch das Garn aufgenommene Oelmenge durch empirische
Einstellungen der Oelpumpe erfolgt und den Gegebenheiten wie beispielsweise einem
verlangsamten Garnlauf nicht angepasst werden kann.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Vorrichtung zur Oelung eines
laufenden Garns oder Fadens vorzuschlagen, welche einen ungewollten Oelaustritt verhindert
und eine exakte Dosierung der Oelmenge ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung sowie ein Verfahren mit den Merkmalen
des unabhängigen Patentanspruchs.
[0005] Vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zur Oelung eines laufenden Garns mit einer Steuerung
und mit einem Gehäuse und mit einem im Gehäuse vorgesehenen Oelanschluss und mit einer
im Gehäuse angeordneten Dosierpumpe und mit einer Garnführungsvorrichtung mit einem
in der Garnführungsvorrichtung angebrachten Oelübertragungselement, wobei das Oelübertragungselement
durch einen Oelförderkanal über die Dosierpumpe mit dem Oelanschluss verbunden ist.
Im Oelförderkanal sind ein Verschlusselement und ein Durchflusssensor vorgesehen.
Der Oelförderkanal weist einen ersten Abschnitt vom Oelanschluss zur Dosierpumpe,
einen zweiten Abschnitt von der Dosierpumpe zum Verschlusselement und einen dritten
Abschnitt vom Verschlusselement zum Oelübertragungselement auf, wobei der Durchflusssensor
im zweiten Abschnitt vorgesehen ist. Die Versorgung der Vorrichtung mit Oel erfolgt
aus einem Vorratsbehälter, welcher über eine Leitung mit dem Oelanschluss verbunden
wird. Als zweckmässig hat sich eine Schlauchverbindung erwiesen, wodurch ein einfacher
Wechsel der Oelsorte möglich ist. Über den Oelanschluss kann auch ein Reinigungsmittel
zur Wartung und Reinigung der Vorrichtung eingebracht werden.
[0006] Das Garn wird üblicherweise mit einer Oelmenge von 0.4 ml/Laufkilometer bis 10 ml/Laufkilometer
benetzt. Die Oelmenge ist dabei abhängig von der Art des Garns und dem späteren Verwendungszweck
des Garns. Für den Einsatz der Vorrichtung in gängigen Spulmaschinen oder Spinnereianlagen
ergibt sich mit Berücksichtigung der Garngeschwindigkeiten eine Leistung der Dosierpumpe
von 0.1 ml/min bis 30 ml/min. Die Dosierpumpe fördert das Oel in der geforderten Menge
zum Oelübertragungselement welches in die Garnführungsvorrichtung eingebettet ist.
Das in der Garnführungsvorrichtung laufende Garn kommt mit dem Oelübertragungselement
in Berührung, wodurch sich ein Übertrag von Oel auf das Garn ergibt. Der im Gehäuse
eingearbeitete Oelförderkanal vom Oelanschluss bis zum Garnübertragungselement ist
in drei Abschnitten ausgeführt. Die einzelnen Abschnitte können dabei als Bohrungen
oder Kanäle im Gehäuse oder als Rohrleitungen ausgebildet sein. Bohrungen und Kanäle,
welche vollständig vom Gehäuse umgeben sind dabei verschraubten oder anderweitig verbundenen
Rohrleitungen vorzuziehen, da keine Möglichkeit einer Leckage besteht.
[0007] Der erste Abschnitt des Oelförderkanals führt vom Oelanschluss zur Dosierpumpe. Der
Oelanschluss ist vorteilhafterweise als ein Innengewinde oder eine handelsübliche
Kupplung für Schlauchleitungen ausgeführt. Die Dosierpumpe kann in das Gehäuse der
Vorrichtung integriert sein, sodass ein Gehäuse der Dosierpumpe ein integraler Bestandteil
des Gehäuses der Vorrichtung ist. Der zweite Abschnitt des Oelförderkanals führt von
der Dosierpumpe zum Verschlusselement. In diesen Abschnitt ist der Durchflusssensor
eingebaut. Mit dem Durchflusssensor wird die von der Dosierpumpe zum Oelübertragungselement
gelieferte Menge an Oel detektiert. Der Durchflusssensor ist in seiner Bauart beispielsweise
als Ultraschall- oder Coriolis-Massendurchflussmesser ausgeführt. Als zu bevorzugende
Ausführung hat sich ein kalorimetrischer Durchflussmesser bewährt, da damit auch geringste
Mengen an gefördertem Oel gemessen werden können. Mit Hilfe des Durchflusssensors
ist eine gleichmässige Benetzung des Garns mit Oel möglich, auch kann die Steuerung
auf eine Veränderung einer Garngeschwindigkeit mit einer entsprechenden Reduktion
der Oelversorgung reagieren. Das auf den zweiten Abschnitt folgende Verschlusselement
hat den Vorteil, dass kein Oel zum Oelübertragungselement gelangen kann, wenn beispielsweise
kein Garn durch die Garnführungsvorrichtung geführt wird oder keine Oelung des Garns
notwendig ist. Durch das Verschlusselement wird vermieden, dass im Stillstand Oel
durch das Oelübertragungselement nachtropft und die die Garnführungsvorrichtung oder
dessen Umgebung verschmutzt werden. Zudem kann eine Reinigung der Garnführungsvorrichtung
oder des Oelübertragungselement vor einem Neustart der Vorrichtung vermieden werden.
[0008] Der dritte Abschnitt des Oelförderkanals führt vom Verschlusselement zum Oelübertragungselement.
Das Oelübertragungselement ist in die Garnführungsvorrichtung eingebettet und beispielsweise
als Schwamm oder andersartiges poröses Element ausgeführt. Das durch den dritten Abschnitt
des Oelförderkanals zum Oelübertragungselement verbrachte Oel durchdringt das Oelübertragungselement
und wird durch die Berührung des Oelübertragungselement mit dem daran vorbeilaufenden
Garn auf das Garn übertragen.
[0009] Vorteilhafterweise ist die Dosierpumpe als eine Zahnradpumpe mit einem geregelten
Elektromotor ausgebildet. Zahnradpumpen sind aus dem Stand der Technik bekannt und
haben sich für eine Förderung von Kleinstmengen unter geringem Druck bewährt. Über
den geregelten Elektromotor ist ein einfacher Zugriff der Steuerung auf eine Dosierung
einer Fördermenge möglich. In der Ausführung kann der geregelte Elektromotor beispielsweise
als Servomotor oder als Motor mit einer Frequenzsteuerung ausgebildet sein.
[0010] Bevorzugterweise ist das Verschlusselement ein Absperrventil mit einem elektromagnetischen
Antrieb. Absperrventile haben den Vorteil, dass sie von einfacher Bauweise sind und
in das Gehäuse der Vorrichtung eingebaut werden können, um entsprechend den Oelförderkanal
vollständig zu schliessen. Durch den elektromagnetischen Antrieb kann das Absperrventil
derart geschaltet werden, dass es im stromlosen Zustand geschlossen ist. Somit ist
bei einem Anlagenstillstand kein Energiebedarf vorhanden um das Absperrventil geschlossen
zu halten und auch bei einem Energieausfall schliesst das Absperrventil automatisch.
[0011] Von Vorteil ist es, wenn der dritte Abschnitt des Oelförderkanal zumindest teilweise
als Heizschlange ausgebildet ist. Im dritten Abschnitt wird das Oel durch eine Heizschlange
geführt, diese kann als eine einzige Windung oder als eine Mehrfachwindung in Form
einer Spirale ausgebildet werden. In der Heizschlange wird das Oel auf eine höhere
Temperatur als im Lagerzustand erwärmt. Dabei wird eine bestimmte Menge an Heizenergie
in die Heizschlange eingebracht. Die Energiemenge wird durch die Steuerung abgestimmt
auf die verwendete Oelsorte und das zu oelende Garn konstant gehalten. Bevorzugterweise
ist die Heizschlange mit einer Temperaturdifferenzmessung versehen. Dabei ist am Eingang
der Heizschlange eine Eingangstemperaturmessung und am Ausgang der Heizschlange eine
Ausgangstemperaturmessung vorgesehen. Mit Hilfe der gemessenen Temperaturen wird die
Zuführung der Heizenergie zur Heizschlange geregelt. Dies hat den Vorteil, dass unabhängig
von der Betriebslast der Vorrichtung immer eine ideale Viskosität des Oels eingestellt
werden kann. Dies führt zu einer gleichmässigen und über die gesamte Länge des Garns
gleichbleibende Benetzung des Garns.
[0012] Bevorzugterweise ist die Garnführungsvorrichtung an einer Aussenseite des Gehäuses
und offen gegen eine Umgebung der Vorrichtung angebracht. Ein Anbringen der Garnführungsvorrichtung
an einer Aussenseite des Gehäuses führt zu einem einfachen Zugang und damit einem
einfachen Einfädeln des Garrns in die Garnführungsvorrichtung. Die Garnführungsvorrichtung
kann aus mehreren Bauteilen bestehen, beispielsweise kann am oberen und unteren Ende
des Gehäuses eine Führung des Garns durch separate Führungsplatten erfolgen. Derartige
Führungsplatten zeichnen sich durch einen Führungsschlitz aus, welcher eine seitliche
Öffnung hat, wodurch das einmal eingefädelte Garn nicht von selbst aus der Führung
springen kann. Die beiden Führungsplatten können mit einem dazwischen angeordneten
und eine Führungsnut enthaltenen Mittelteil der Garnführungsvorrichtung verbunden
sein.
[0013] Für einen einfachen Austausch zu Wartungs- und Reparaturzwecken ist es von Vorteil,
wenn die Garnführungsvorrichtung linear verschieblich im Gehäuse gehalten ist. Dadurch
kann auch bei einem, beispielsweise durch einen Wechsel des Materials des Garns bedingten,
Austausch der Garnführungsvorrichtung eine einfache Demontage erfolgen. Dabei ist
zur Halterung der Garnführungsvorrichtung im Gehäuse eine der Garnführungsvorrichtung
entsprechende Längsnut vorgesehen. Innerhalb dieser Längsnut kann die Garnführungsvorrichtung
eingefügt und durch Stifte, Schrauben oder Klipse gehalten werden. Um eine exakte
Führung des Garns zu gewährleisten ist die Garnführungsvorrichtung bevorzugterweise
über eine Schwalbenschwanz-Führung mit dem Gehäuse verbunden. Dadurch gelingt es eine
genaue Ausrichtung der Garnführung auf einen Austritt des Oels aus dem dritten Abschnitt
des Oelförderkanals zu erreichen. Alternativ ist auch eine klemmende Führung denkbar,
bei welcher beispielsweise durch elastische Kunststoffelemente die Garnführungsvorrichtung
in einer definierten Position im Gehäuse gehalten wird. In die Garnführungsvorrichtung
eingebettet ist ein Oelübertragungselement welches in der Regel als Schwamm, respektive
aus einem porösen Material hergestellt ist, sodass das Oel durch das Oelübertragungselement
hindurch auf das Garn gelangen kann. Dabei ist das Oelübertragungselement vorteilhafterweise
lösbar mit der Garnführungsvorrichtung lösbar verbunden. Das Oelübertragungselement
ist ein Verschleissteil und ist deshalb in vorgegebenen Zeitabständen auszutauschen.
Durch die lösbare Verbindung zwischen dem Oelübertragungselement und der Garnführungsvorrichtung
kann jeweils nur das Oelübetragungselement ausgetauscht werden und die Garnführungsvorrichtung
bleibt davon unberührt.
[0014] Vorteilhafterweise ist die Steuerung am Gehäuse angebracht oder in das Gehäuse integriert.
Die Steuerung respektive das Gehäuse ist bevorzugterweise mit einer Visualisierung
zur Anzeige von Betriebszuständen, Messwerten wie Temperatur, Durchfluss, Verbrauch,
etc. und einem Tastenfeld zur Bedienung der Vorrichtung und Eingabe von Regelparametern
versehen. Dire Visualisierung kann mit einem Touchscreen realisiert sein, wobei das
Tastenfeld in diesen Touchscreen integriert sein kann und nicht separat vorhanden
sein muss. Es kann jedoch auch eine einfache Visualisierung mittels einfacher farbiger
Leuchtanzeigen und ein separates Tastenfeld vorgesehen sein. Durch eine derartige
Ausführung der Steuerung ist es möglich die Vorrichtung zur Oelung eines laufenden
Garns als autonome und von einer übergeordneten Steuerung unabhängiges Element zu
betreiben.
[0015] Ebenfalls können die Daten der Messungen und Betriebszustände der Vorrichtung an
eine übergeordnete Steuerung durch eine kabelgebundene oder eine kabellose Kommunikation
übermittelt werden. Durch eine entsprechende Schnittstelle zwischen der Steuerung
der Vorrichtung und einer übergeordneten Steuerung ist eine Fernsteuerung der Vorrichtung
zur Oelung eines laufenden Garns möglich.
[0016] Bevorzugterweise ist durch die Visualisierung eine Anzeige zumindest einer der folgenden
Angaben vorgesehen ist: einer Oelmenge; einer Oeltemperatur; eines Oelverbrauchs;
eines Betriebszustandes; einer Betriebsart; einer Betriebsdauer; einer Bedienungsanweisung.
Eine Bedienungsanweisung kann beispielsweise ein Hinweis auf eine notwendige Wartung
oder einen Austausch von Verschleissteilen beinhalten. Weiter kann über die Visualisierung
auch eine Ausgabe von statischen Werten erfolgen.
[0017] Weiter wird ein Verfahren zur Oelung eines laufenden Garns vorgeschlagen mit einer
Vorrichtung nach der vorangehenden Beschreibung. Die Vorrichtung weist eine Steuerung
und ein Gehäuse und einen im Gehäuse vorgesehenen Oelanschluss und eine im Gehäuse
angeordneten Dosierpumpe mit einem Antriebsmotor und eine Garnführungsvorrichtung
mit einem in der Garnführungsvorrichtung angebrachten Oelübertragungselement auf,
wobei das Oelübertragungselement durch einen Oelförderkanal über die Dosierpumpe mit
dem Oelanschluss verbunden ist. Über einen ersten Abschnitt des Oelförderkanals wird
Oel von einem Oelanschluss zur Dosierpumpe geführt. Anschliessend wird das Oel über
einen zweiten Abschnitt des Oelförderkanals durch einen Durchflusssensor zu einem
Verschlusselement und über einen dritten Abschnitt des Oelförderkanals zur Garnführungsvorrichtung
gepumpt, wobei die Steuerung bei stillstehender Dosierpumpe durch eine Betätigung
des Verschlusselements den Oelförderkanal verschliesst. Durch ein Verschliessen des
Oelförderkanals wird erreicht, dass bei stillstehender Maschine, respektive einer
Nicht-Nutzung der Vorrichtung zur Oelung eines laufenden Garns, kein Oel aus dem Oelübertragungselement
nachtropft und die Garnführungsvorrichtung verschmutzt. Abhängig von der Viskosität
des verwendeten Oels kann auch nach Abschalten der Dosierpumpe eine grössere Menge
an Oel aus dem Oelübertragungselement herausfliessen und unterhalb der Vorrichtung
angeordneten Maschinenelemente oder Garnkörper verunreinigen.
[0018] Vorteilhafterweise wird durch die Steuerung eine zur Garnführungsvorrichtung gelangende
Oelmenge über den Antriebsmotor der Dosierpumpe geregelt. Durch den eingebauten Durchflusssensor
kann durch die Steuerung ein Soll-Ist-Abgleich der Oelmenge vorgenommen und entsprechend
eine Fördermenge der Dosierpumpe geregelt werden. Die Soll-Werte für die Regelung
können an der Steuerung über das Tastenfeld eingegeben werden oder sind beispielsweise
in einer Datenbank in der Steuerung selbst hinterlegt, sodass bei einer Eingabe des
zu verarbeitenden Garns die Steuerung automatisch die notwendige Oelfördermenge einstellt.
[0019] Bevorzugterweise ist eine Heizschlange mit einer Eingangstemperaturmessung und einer
Ausgangstemperaturmessung vorgesehen und durch die Steuerung wird eine Temperatur
des Oels an einem Ausgang der Heizschlange geregelt. Die zu regelnde Temperatur ist
abhängig vom verwendeten Oel zu bestimmen und der Steuerung vorzugeben.
[0020] Vorteilhafterweise ist die Steuerung derart ausgelegt, dass die Vorrichtung autonom
betrieben wird, wobei eine Kommunikation über die Visualisierung und das Tastenfeld
geführt wird. Dadurch kann die Vorrichtung zur Oelung eines laufenden Garns in einem
Standalone-Betrieb genutzt werden und ist vielseitig an verschiedenen Orten einsetzbar,
da keine Abhängigkeit von einer übergeordneten Steuerung besteht.
[0021] Bevorzugterweise steht die Steuerung mit einer übergeordneten Maschinensteuerung
in Verbindung und eine Regelung einer Oeldosiermenge und/oder einer Oeltemperatur
wird durch die übergeordnete Maschinensteuerung bestimmt. Durch die zweiseitige Kommunikation
der Steuerung der Vorrichtung mit einer übergeordneten Steuerung kann die Benetzung
des laufenden Garns auf den Betrieb der Maschine abgestimmt werden. Dies hat beispielsweise
den Vorteil, dass bei einem Stopp der Spulmaschine in welchem die Vorrichtung eingesetzt
wird, eine Oelmenge entsprechend synchron mit einer Verlangsamung einer Garngeschwindigkeit
heruntergefahren werden kann, wodurch ein Auftragsüberschuss von Oel auf das laufende
Garn verhindert wird.Weitere Vorteile der Erfindung sind in nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung nach der
Erfindung;
- Figur 2
- eine schematische Schnittdarstellung an der Stelle A - A nach Figur 1 ;
- Figur 3
- eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung nach der
Erfindung;
- Figur 4
- eine schematische Schnittdarstellung an der Stelle B - B nach Figur 3 und
- Figur 5
- eine vergrösserte Schnittdarstellung an der Stelle C nach Figur 4.
[0022] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung
nach der Erfindung und Figur 2 eine schematische Schnittdarstellung an der Stelle
A - A nach Figur 1. Ein Gehäuse 2 weist eine Garnführungsvorrichtung 6 auf, entlang
derer ein Garn 1 am Gehäuse 2 entlanggeführt ist. Die Garnführungsvorrichtung 6 ist
dabei gegenüber der Umgebung offen, sodass eine Einführung des Garns 1 in die Garnführungsvorrichtung
6 einfach möglich ist. Ebenfalls ist der gesamte Verlauf des Garns 1 in der Garnführungsvorrichtung
6 von aussen einsehbar. In der Garnführungsvorrichtung 6 eingebettet ist ein Oelübertragungselement
7. Durch ein Vorbeigleiten des Garns 1 über das Oelübertragungselement 7 wird Oel
mechanisch auf das Garn 1 übertragen. Das Oel wird aus einem Vorratsbehälter (nicht
gezeigt) zur Vorrichtung gebracht und über einen Oelanschluss 3 in das Gehäuse 2 eingeführt.
Vom Oelanschluss 3 gelangt das Oel über einen Oelförderkanal zum Oelübertragungselement
7. Der Oelförderkanal ist in der gezeigten Ausführung vollständig im Gehäuse 2 integriert.
Ein erster Abschnitt 8 des Oelförderkanals verbindet den Oelanschluss 3 mit einer
Dosierpumpe 4. Die Dosierpumpe 4 ist als Zahnradpumpe ausgeführt und von einem Antriebsmotor
5 angetrieben. Der Antriebsmotor 4 ist am Gehäuse 2 befestigt. In einem zweiten Abschnitt
9 des Oelförderkanals wird das Oel von der Dosierpumpe 4 zu einem Verschlusselement
11 geführt. Das Verschlusselement 11 weist einen elektromagnetischen Antrieb 12 auf,
dabei ist das Verschlusselement 11 in das Gehäuse 2 eingebaut und der elektromagnetischen
Antrieb 12 an das Gehäuse 2 angebaut. Durch das Verschlusselement 11 kann der Oelförderkanal
zwischen dem zweiten Abschnitt 9 und einem dritten Abschnitt 10 verschlossen werden,
sodass im Stillstand der Vorrichtung kein Oel zum Oelübertragungselement 7 gelangen
kann. In diesem zweiten Abschnitt 9 ist zusätzlich ein Durchflusssensor 13 vorgesehen,
dieser dient zur Messung einer durch den zweiten Abschnitt 9 fliessenden Oelmenge.
Der dritte Abschnitt 10 verbindet das Verschlusselement11 mit dem Oelübertragungselement
7.
[0023] Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung
nach der Erfindung und Figur 4 eine schematische Schnittdarstellung an der Stelle
B - B nach Figur 3. Der Grundaufbau der zweiten Ausführungsform entspricht dem Aufbau
der ersten Ausführungsform, in der Folge wird nur auf die Unterschiede eingegangen
und für die grundsätzliche Beschreibung auf die Figuren 1 und 2 verwiesen. Der Oelförderkanal
ist in der gezeigten Ausführung nicht vollständig im Gehäuse 2 integriert. Im dritten
Abschnitt 10 des Oelförderkanals ist zwischen dem Verschlusselement 11 und dem Oelübertragungselement
7 eine Heizschlange 14 vorgesehen. Die Heizschlange 13 weist an ihrem dem Verschlusselement
11 zugewandten Ende eine Eingangstemperaturmessung 15 und an einem gegenüberliegenden
Ende eine Ausgangstemperaturmessung 16 auf. Mit Hilfe der Temperaturmessungen 15 und
16 kann eine notwendige Heizenergie zur Erreichung einer vorgegebenen Ausgangstemperatur
des Oels am Ende der Heizschlange 14 bestimmt werden. Über die Temperatur des Oels
beim Austritt aus dem Oelübertragungselement 7 wird die Viskosität des Oels unabhängig
von dessen Temperatur bei Eintritt in die Vorrichtung durch den Oelanschluss 3 geregelt.
Weiter ist am Gehäuse eine Steuerung 17 befestigt. Die Steuerung beinhaltet alle für
den Betrieb der Vorrichtung notwendigen Elemente und weist eine Visualisierung 18
und ein Tastenfeld 19 auf. Die Visualisierung 18 ist beispielhaft als Display gezeigt.
Mit Hilfe von Visualisierung 18 und Tastenfeld 19 kann die Vorrichtung zur Oelung
eines laufenden Garns 1 autonom betrieben werden. Alternativ kann zur Visualisierung
und Eingabe von Daten ein Touchscreen eingesetzt werden.
[0024] Figur 5 zeigt eine vergrösserte Schnittdarstellung an der Stelle C nach Figur 4.
Über den im Gehäuse 2 geführten dritten Abschnitt 10 des Oelförderkanals gelangt Oel
zum Oelübertragungselement 7. Das Oelübertragungselement 7 ist durch die Garnführungsvorrichtung
6 in einer Vertiefung im Gehäuse 2 gehalten. Die Garnführungsvorrichtung 6 ist dabei
beispielhaft an der Stelle des Oelübertragungselements 7 als zweiteiliges Element
ausgebildet. Die beiden Elemente der Garnführungsvorrichtung 6 sind dabei in die Vertiefung
des Gehäuses 2 geklemmt.
[0025] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Garn
- 2
- Gehäuse
- 3
- Oelanschluss
- 4
- Dosierpumpe
- 5
- Antriebsmotor
- 6
- Garnführungsvorrichtung
- 7
- Oelübertragungselement
- 8
- Erster Abschnitt des Oelförderkanals
- 9
- Zweiter Abschnitt des Oelförderkanals
- 10
- Dritter Abschnitt des Oelförderkanals
- 11
- Verschlusselement
- 12
- Elektromagnetischer Antrieb
- 13
- Durchflusssensor
- 14
- Heizschlange
- 15
- Eingangstemperaturmessung
- 16
- Ausgangstemperaturmessung
- 17
- Steuerung
- 18
- Visualisierung
- 19
- Tastenfeld
1. Vorrichtung zur Oelung eines laufenden Garns (1) mit einer Steuerung (17) und mit
einem Gehäuse (2) und mit einem im Gehäuse (2) vorgesehenen Oelanschluss (3) und mit
einer im Gehäuse (2) angeordneten Dosierpumpe (4) und mit einer Garnführungsvorrichtung
(6) mit einem in der Garnführungsvorrichtung (6) angebrachten Oelübertragungselement
(7), wobei das Oelübertragungselement (7) durch einen Oelförderkanal über die Dosierpumpe
(4) mit dem Oelanschluss (3) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Oelförderkanal ein Verschlusselement (11) und ein Durchflusssensor (13) vorgesehen
sind, wobei der Oelförderkanal einen ersten Abschnitt (8) vom Oelanschluss (3) zur
Dosierpumpe (4), einen zweiten Abschnitt (9) von der Dosierpumpe (4) zum Verschlusselement
(11) und einen dritten Abschnitt (10) vom Verschlusselement (11) zum Oelübertragungselement
(7) aufweist und wobei der Durchflusssensor (13) im zweiten Abschnitt (9) vorgesehen
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierpumpe (4) als eine Zahnradpumpe mit einem geregelten Antriebsmotor (5)
ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (11) ein Absperrventil mit einem elektromagnetischen Antrieb
(12) ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Abschnitt (10) des Oelförderkanals zumindest teilweise als Heizschlange
(12) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizschlange (12) mit einer Eingangstemperaturmessung (13) und einer Ausgangstemperaturmessung
(14) versehen ist.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Garnführungsvorrichtung (6) an einer Aussenseite (15) des Gehäuses (2) und offen
gegen eine Umgebung der Vorrichtung angebracht ist.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Garnführungsvorrichtung (6) linear verschieblich im Gehäuse (2) gehalten ist.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Oelübertragungselement (7) lösbar mit der Garnführungsvorrichtung (6) verbunden
ist.
9. Vorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (2) eine Visualisierung (18) und ein Tastenfeld (19) vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Visualisierung eine Anzeige zumindest einer der folgenden Angaben vorgesehen
ist: einer Oelmenge; einer Oeltemperatur; eines Oelverbrauchs; eines Betriebszustandes;
einer Betriebsart; einer Betriebsdauer; einer Bedienungsanweisung.
11. Verfahren zur Oelung eines laufenden Garns mit einer Vorrichtung mit einer Steuerung
(17) und mit einem Gehäuse (2) und mit einem im Gehäuse (2) vorgesehenen Oelanschluss
(3) und mit einer im Gehäuse (2) angeordneten Dosierpumpe (4) mit einem Antriebsmotor
(5) und mit einer Garnführungsvorrichtung (6) mit einem in der Garnführungsvorrichtung
(6) angebrachten Oelübertragungselement (7), wobei das Oelübertragungselement (7)
durch einen Oelförderkanal über die Dosierpumpe (4) mit dem Oelanschluss (3) verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass über einen ersten Abschnitt (8) des Oelförderkanals Oel von einem Oelanschluss (3)
zur Dosierpumpe (4) geführt und anschliessend über einen zweiten Abschnitt (9) des
Oelförderkanals Oel durch einen Durchflusssensor (11) zu einem Verschlusselement (9)
und über einen dritten Abschnitt des Oelförderkanals zur Garnführungsvorrichtung (7)
gepumpt wird, wobei die Steuerung (17) bei stillstehender Dosierpumpe (4) durch eine
Betätigung des Verschlusselements (9) den Oelförderkanal verschliesst.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (17) eine zur Garnführungsvorrichtung (6) gelangende Oelmenge über
den Antriebsmotor (5) der Dosierpumpe (4) regelt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Heizschlange (12) mit einer Eingangstemperaturmessung (13) und einer Ausgangstemperaturmessung
(14) vorgesehen ist und durch die Steuerung (15) eine Temperatur des Oels an einem
Ausgang der Heizschlange (12) geregelt wird.
14. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (17) derart ausgelegt ist, dass die Vorrichtung autonom betrieben wird,
wobei eine Kommunikation über die Visualisierung (18) und das Tastenfeld (19) geführt
wird.
15. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (17) mit einer übergeordneten Maschinensteuerung in Verbindung steht
und eine Regelung einer Oeldosiermenge und/oder einer Oeltemperatur durch die übergeordnete
Maschinensteuerung bestimmt werden.