[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine zugehörige Anlage zur Herstellung synthetischen
Kerosins aus Oxygenaten, wie beispielsweise Methanol.
[0002] Die Herstellung verschiedener, energiereicher Kohlenwasserstoffgemische und -fraktionen
aus Oxygenaten, wie beispielsweise Methanol, über die Schritte der Olefinerzeugung,
die Oligomerisierung, d. h. Kettenverlängerung, sowie die Hydrierung ist nach dem
Stand der Technik bekannt.
[0003] Ein alternatives Verfahren, mit dem energiereiche Kohlenwasserstoffgemische hergestellt
werden können, ist das Fischer-Tropsch Verfahren. Hierbei muss zuerst das Synthesegas
erzeugt werden, dies kann entweder über Gas und Kohle oder auch über erneuerbare Quellen,
wie Biomasse, erfolgen. Jedoch beschreiben J. Eilers et al. (1990), dass in diesem
Verfahren vorrangig nachteilig lineare Ketten über einen breiten C-Zahl Bereich erzeugt
werden, darunter ein großer Anteil langkettiger Paraffine (Wachse). Um diese für synthetische
Kraftstoffe nutzbar zu machen, sind spezielle Hydrocrackverfahren notwendig.
[0004] WO2006/076942A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen aus Oxygenaten.
Hierbei werden ebenso Rückführungen beschrieben, wie die von vorwiegend gesättigten
Kohlenwasserstoffen nach einem Oligomerisierungsschritt zurück zur Olefinerzeugung
(MTO-Schritt). Darüber hinaus werden ungesättigte Kohlenwasserstoffe zur Oligomerisierung
zurückgeführt.
[0005] Der Schritt der Oligomerisierung, d. h. der Kettenverlängerung, bei der Synthese
von DieselKraftstoff wird u. a. von Bellussi et al. (2012) beschrieben. Es wurde eine
Fraktion von Light Cracked Naphtha als leichte Olefine gewählt, die aus C5 bis C6
Verbindungen zusammengesetzt ist und sich durch einen hohen Anteil an Olefinen auszeichnet.
Verwendeter Katalysator war der zeolithische Katalysator H-ZSM-5. Die Autoren verweisen
auch auf den Catpoly-Prozess, bei dem mittels eines Katalysators aus Phosphorsäure
auf Kieselgur C3 bis C4 Olefine zu Oligomeren mit Siedepunkt im Benzin- oder Flugzeugkraftstoff-Bereich
umgesetzt werden.
[0006] WO2018/045397A1 offenbart ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von Flugzeug-Kraftstoff durch Oligomerisierung
leichter Olefine aus der Fischer-Tropsch-Synthese, mittels eines ZSM-5-Zeolith-Katalysators.
Danach wird eine Benzinfraktion abdestilliert und das verbleibende Oligomerisierungsprodukt
mittels Co/Mo- oder Pt-Katalysatoren hydriert. Als Produkt kann Kerosin sowohl mit
einem geringen als auch mit einem Aromatenanteil von über 8 Vol.-% erhalten werden.
[0007] US4,506,106 befasst sich mit dem gesamten Prozess, ausgehend von Oxygenaten, vor allem Methanol,
bis zu den Destillat-Kohlenwasserstoffen, dabei wird intermediär Ethylen mittels eines
Benzin-Sorbens-Stroms aus einem Kohlenwasserstoff-Strom mit vorwiegend leichten Komponenten,
der reich an C2 bis C4 Olefinen ist, herausgewaschen. Das Ethylen wird dann als chemisches
Nebenprodukt des Prozesses ausgeschleust. Der Benzin-Sorbens-Strom wird nach der Absorption
zur Oligomerisierung geführt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines Verfahrens und der zugehörigen Anlage,
welche die Herstellung synthetischer Kraftstoffe, insbesondere von Kerosin als auch
Benzin- und Dieselkomponenten, erlaubt. Der erhaltene Kraftstoff soll mit guter Ausbeute
erhalten werden. Insbesondere soll der Kraftstoff wenig Aromaten enthalten.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch das im Folgenden beschriebene Verfahren und die zugehörige
Anlage.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines synthetischen Kerosins
mit den Schritten:
- I) Katalytische Olefinerzeugung durch Umsetzung von Oxygenaten zu einem olefinhaltigen
Stoffgemisch,
- II) Abtrennung einer olefinhaltigen Fraktion aus dem olefinhaltigen Stoffgemisch durch
Absorption mit einem Absorptionsmittel aus Schritt V),
wobei ein verbleibendes Kreislaufgas zu Schritt I) zurückgeführt wird
- III) Katalytische Oligomerisierung der im Schritt II) erhaltenen olefinhaltigen Fraktion
zu einem Oligomerisat,
- IV) Katalytische Hydrierung des Oligomerisats,
- V) Abtrennung des Absorptionsmittels nach Schritt III) in einer Trenneinheit (Va)
und/oder nach Schritt IV) in einer Trenneinheit (Vb),
wobei bei der Absorption in Schritt II) Ethylen mit dem Kreislaufgas zurückgeführt
wird (denn es wird bei der Absorption Ethylen ins Kreislaufgas überführt), und
wobei anschließend das Absorptionsmittel nach Schritt II) direkt zur Oligomerisierung
in Schritt III) und/oder zur Trenneinheit (Va) geführt wird.
[0011] Die beschriebenen Merkmale des Hauptanspruchs werden in den Fig. 1.1a-c sowie Fig.
1.2 dargestellt. Im Folgenden wird auf diese Figuren und die sich darin befindlichen
Ströme verwiesen.
[0012] Im Sinne der Erfindung erfordern die oben genannten Verfahrensschritte auch entsprechende
Anlagenteile und Verbindungen zwischen den Anlagenteilen.
[0013] Gegenstand der Erfindung ist folglich auch eine Anlage zur Herstellung eines synthetischen
Kerosins aus Oxygenaten, umfassend eine Olefinerzeugungseinheit (I), eine Absorptionseinheit
(II), eine Oligomerisierungseinheit (III), eine Hydriereinheit (IV) und mindestens
eine Trenneinheit (Va und/oder Vb), wobei
- die Olefinerzeugungseinheit (I) eine Leitung für die Zuführung der Oxygenate aufweist,
- die Olefinerzeugungseinheit (I) eine Leitung für die Abführung eines olefinhaltigen
Stoffgemisches zur Absorptionseinheit (II) aufweist,
- die Absorptionseinheit (II) eine Leitung für die Rückführung eines Kreislaufgases
zur Olefinerzeugungseinheit (I) aufweist,
- die Absorptionseinheit (II) eine Leitung für die Abführung einer olefinhaltigen Fraktion
zur Oligomerisierungseinheit (III) aufweist,
- die Absorptionseinheit (II) eine Leitung für ein Absorptionsmittel aufweist, welche
zur Oligomerisierungseinheit (III) und/oder zur Trenneinheit (Va) führt,
- die Trenneinheit (Va und/oder Vb) eine Leitung für die Abführung des Absorptionsmittels
zur Absorptionseinheit (II) aufweist.
[0014] Es ist dabei auch umfasst, dass zwischen diesen Anlagenteilen bzw. an anderen Stellen
im Verfahren weitere Bauteile in den Leitungen eingebunden sein können.
[0015] Gegenstand der Erfindung ist schließlich auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
Anlage im erfindungsgemäßen Verfahren.
[0016] Im Sinne der Erfindung werden in Schritt I) in der Olefinerzeugungseinheit (I) Olefine
erzeugt, die dann in der erfindungsgemäßen Absorption II) mittels Absorptionseinheit
(II) abgetrennt werden. Die Oligomerisierung III) wird in der Oligomerisierungseinheit
(III) durchgeführt, die Hydrierung IV) in der Hydriereinheit (IV) sowie die Abtrennung
V) mittels Trenneinheit (Va und/oder Vb). Ausführungen für die Verfahrensschritte
betreffen somit auch unmittelbar die Anlagenbauteile.
[0017] Die Reihenfolge der Schritte I), II), III) und IV) und die Reihenfolge der Anlagenteile
(I), (II), (III) und (IV) ist festgelegt. Schritt V) und Anlagenteil (V), ((V) umfasst
(Va) und/oder (Vb)) befinden sich an verschiedenen Stellen im erfindungsgemäßen Verfahren.
Das heißt (V) ist in Form der Trenneinheit (Va) nach (III) und/oder in Form der Trenneinheit
(Vb) nach (IV) angeordnet.
[0018] Definitionsgemäß im Sinne der Erfindung erfordern Verfahrensschritte und die damit
verbundenen Anlagenteile auch entsprechende Ausrüstungen. So wird beispielsweise der
Verfahrensschritt der Abtrennung durch die Trenneinheit in der Anlage übernommen.
Eine Trenneinheit in der Anlage entspricht beispielsweise der Anordnung einer oder
mehrerer Ausrüstungen, wie Destillationskolonne oder Phasenseparator. Eine Rückführung
im Verfahren erfordert beispielsweise eine entsprechende Leitung von einem Anlagenteil
zu einem anderen Anlagenteil, wohin es zurückgeführt werden soll. Insgesamt besteht
allgemein die Möglichkeit, dass ein Teil der im Verfahren angegebenen Ströme aus anlagentechnischen
Gründen aus der Anlage ausgeschleust wird. Dementsprechend wurde eine zusammenhängende
Beschreibung für Verfahren und Anlage durchgeführt, da sich aus den Ausführungen zum
Verfahren zwangsweise Anlagenteile ergeben und umgekehrt.
[0019] Wie oben dargelegt, handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung um ein Verfahren
und eine Anlage zur Herstellung eines synthetischen Kerosins als Hauptprodukt, als
auch von Benzinkomponenten und Dieselkomponenten als Koppelprodukte.
[0020] Synthetisches Kerosin ist im Sinne der Erfindung ein Kraftstoff, dessen Hauptbestandteile
Kohlenwasserstoffe mit Kettenlängen von C9+, insbesondere C9 bis C17, sind. Es handelt
sich dabei hauptsächlich um Paraffine und Naphthene.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform hat das erzeugte synthetische Kerosin einen
Aromatenanteil von 0 Vol.-% bis 20 Vol.-%, insbesondere liegt er unter 10 Vol.-%,
besonders bevorzugt von 0 Vol.-% bis 8 Vol.-%. Das Kerosin zeichnet sich durch eine
charakteristische Siedekurve aus, wobei die Bestandteile vorzugsweise im Bereich von
130 bis 300°C sieden.
[0022] Ebenso weist Kerosin eine Dichte von 775 bis 840 g/cm
3 auf. Der Gefrierpunkt sollte in der Regel, je nach Spezifikation, im Bereich von
-40 °C bis -60 °C liegen.
[0023] Die in der folgenden Beschreibung enthaltenen Schritte I), III) und IV) verlaufen
katalytisch, d. h. unter Einsatz eines Katalysators, auch wenn im Folgenden auf den
Begriff "katalytisch" verzichtet wird.
[0024] Alle Drücke werden als Absolutdrücke angegeben. Auf die übliche Angabe bar(a) beziehungsweise
bar(g) wird daher im weiteren Verlauf verzichtet
[0025] Bereichsangaben für Kohlenwasserstoffgehalte von Fraktionen sind naturgemäß immer
idealisierte Angaben, d. h. der Großteil der Kohlenwasserstoffe fällt in diesen Bereich.
[0026] Angaben für Kettenlängen wie C8- bzw. C9+ bedeuten jeweils dann Kohlenwasserstoffe
mit einer Kettenlänge von ≤C8 bzw. ≥C9.
Schritt I) bzw. Olefinerzeugungseinheit (I):
[0027] Als Einsatzstoff für die Olefinerzeugungseinheit (I) werden Oxygenate (a)) verwendet.
Oxygenate sind sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffverbindungen, wie z. B. Alkohole
und Ether. Die Anzahl an Kohlenstoffatomen liegt bevorzugt bei C1 bis C4. Insbesondere
umfasst sind davon Methanol (MeOH) und Dimethylether (DME), vor allem MeOH. Der Einsatzstoff
enthält unterschiedliche Anteile Wasser, besonders bevorzugt 0 bis 40 Ma.-%. Dieser
Einsatzstoff wird mit dem Kreislaufgas (c)) vermischt und der Olefinerzeugungseinheit
(I) zugeführt. Das Kreislaufgas enthält bevorzugt nicht reaktive Komponenten wie CH
4, Ethan, H
2, CO und CO
2 sowie reaktive Komponenten wie Ethylen. Weiterhin können nicht umgesetzte Oxygenate
enthalten sein.
[0028] Die Olefinerzeugungseinheit (I) beinhaltet mindestens einen Festbettreaktor (besonders
bevorzugt ist ein isothermer Rohrreaktor), in dem die Oxygenate (a)) in Anwesenheit
eines Katalysators zu Olefinen umgesetzt werden. Diese Umsetzung ist exotherm. Die
Hauptprodukte der Reaktion sind Propen und Butene. Daneben wird ein bestimmter Anteil
an Ethylen sowie an Olefinen C5+ gebildet. Als Nebenprodukte entstehen Paraffine,
Naphthene und Aromaten. Als Gemisch dieser Komponenten und der nicht reaktiven Komponenten
ergibt sich das olefinhaltige Stoffgemisch (b)).
[0029] Üblicherweise liegt die Temperatur bei der Olefinerzeugung in Schritt I) bevorzugt
bei 200 °C bis 600 °C, besonders bevorzugt bei 300 °C bis 500 °C, insbesondere bei
450 °C bis 500 °C. Der Druck liegt bevorzugt bei 1 bar bis 6 bar, besonders bevorzugt
bei 2 bar bis 5 bar, insbesondere bei 2 bar bis 4,5 bar. Die massebezogene Raumgeschwindigkeit
(Oxygenatbelastung) des verwendeten Katalysators ist bevorzugt 1 bis 10 kg Oxygenat
pro h und kg Katalysator (1/h).
Schritt II) bzw. Absorptionseinheit (II) der Erfindung:
[0030] Als Produkt der Olefinerzeugungseinheit (I) wird das olefinhaltige Stoffgemisch erhalten.
Dieses Stoffgemisch wird der Absorptionseinheit (II) zugeführt. In der Absorptionseinheit
(II) werden Absorptionsmittel und olefinhaltiges Stoffgemisch (b)) kontaktiert und
mittels Absorption vorwiegend C3+ Kohlenwasserstoffe aus dem olefinhaltigen Stoffgemisch
in das Absorptionsmittel absorbiert. Das dabei verbleibende Kreislaufgas (c)) ist
mit Ethylen angereichert und wird zur Olefinerzeugungseinheit (I) zurückgeführt. Das
Absorptionsmittel wird, wie in den Figuren 1.1a-c und 1.2 gezeigt, aus den Trenneinheiten
(Va) und/oder (Vb) entnommen. Es handelt sich hierbei generell um ein Gemisch aus
Kohlenwasserstoffen. Spezifische Angaben zur Charakteristik des Absorptionsmittels
erfolgen im Zuge der Beschreibung der Trenneinheiten (Va) und (Vb). Ein Schema der
Absorptionseinheit (II) ist in Fig. 1.3 gezeigt. Diese Fig. 1.3 beruht auf der Fig.
1.1b. Jedoch ist die Absorptionseinheit (II) in Fig. 1.3 auch in allen weiteren Figuren
umsetzbar.
[0031] Üblicherweise sind Hauptausrüstungen der Absorptionseinheit (II) eine Absorptionskolonne
(II Abs.) und eine Desorptionskolonne (II Des.). In der Absorptionskolonne wird das
unbeladene Absorptionsmittel (e)), kommend aus Trenneinheit (Va) und/oder (Vb), mit
dem olefinhaltigen Stoffgemisch (b)) kontaktiert. Das olefinhaltige Stoffgemisch liegt
hierbei bevorzugt als Gasphase vor. Während der Kontaktierung mit dem flüssigen Absorptionsmittel
werden Komponenten des olefinhaltigen Stoffgemisches (b)) im Absorptionsmittel gelöst.
Dieser Vorgang wird durch erhöhte Drücke und niedrige Temperaturen begünstigt. Die
Temperatur liegt üblicherweise bei 0 °C bis 200 °C, besonders bevorzugt bei 5 °C bis
150 °C, insbesondere bevorzugt bei 5 °C bis 50 °C. Der Druck liegt bevorzugt bei 1
bar bis 50 bar, besonders bevorzugt bei 3 bar bis 30 bar, insbesondere bevorzugt bei
5 bar bis 15 bar. Es gehen vorwiegend C3+ Kohlenwasserstoffe aus dem olefinhaltigen
Stoffgemisch (b)) in das Absorptionsmittel über. Dadurch reichern sich Olefine (vor
allem C3-Olefine und C4-Olefine) im Absorptionsmittel an. Das so beladene Absorptionsmittel
(n)) verlässt dann die Absorptionskolonne am Sumpf und wird zur Desorptionskolonne
geführt. Am Kopf der Absorptionskolonne verlässt das verbleibende Kreislaufgas (c))
das System und wird zur Olefinerzeugung in Schritt I) zurückgeführt. In der Desorptionskolonne
wird aus dem beladenen Absorptionsmittel (n)) eine olefinhaltige Fraktion (d)) ausgetrieben,
welche hauptsächlich C3/C4 Olefine sowie Kohlenwasserstoffe C5+ (bevorzugt bis ca.
C8) umfasst. Die Desorption dieser Komponenten wird durch eine Verringerung des Druckes
sowie eine Erhöhung der Temperatur begünstigt. Die Temperatur liegt bevorzugt bei
0 °C bis 400 °C, besonders bevorzugt bei 20 °C bis 300°C, insbesondere bevorzugt bei
30 °C bis 200 °C. Der Druck liegt bevorzugt bei 1 bar bis 50 bar, besonders bevorzugt
bei 1 bar bis 30 bar, insbesondere bevorzugt bei 1 bar bis 10 bar. Die olefinhaltige
Fraktion (d)) verlässt die Desorptionskolonne und wird der Oligomerisierungseinheit
(III) zugeführt In Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen der Oligomerisierung kann
es notwendig sein, das Druckniveau anzupassen. Dabei kann es zur Abscheidung einer
flüssigen Phase kommen, welche entweder direkt der Oligomerisierung III) oder der
Trenneinheit (Va) zugeführt wird. Die zuvor in der Absorptionskolonne vom Absorptionsmittel
aufgenommenen Komponenten werden jedoch innerhalb der Desorptionskolonne nicht vollständig
ausgetrieben. Im Absorptionsmittel verbleibt ein geringer Anteil der für die Oligomerisierung
besonders wertvollen C3-Olefine und C4-Olefine sowie Olefine C5+. Dieses teilweise
beladene Absorptionsmittel (f)) verlässt die Desorptionskolonne und wird in einer
ebenfalls bevorzugten Ausführungsform in zwei Ströme aufgeteilt. Ein erster Teilstrom
wird innerhalb der Absorptionseinheit mit frischem, unbeladenen Absorptionsmittel
(e)) vermischt und zur Absorptionskolonne zurückgeführt. Der zweite Teilstrom verlässt
die Absorptionseinheit (II). Dieses teilweise beladene Absorptionsmittel (f)) wird
entweder direkt zur Oligomerisierungseinheit (III) (siehe Fig. 1.1a-c) oder zur Trenneinheit
(Va) (siehe Fig. 1.2) geführt. Im letzteren Fall werden die noch absorbierten Spezies
vom Absorptionsmittel getrennt und über den Weg der Rückführung von C3 bis C8 Kohlenwasserstoffen
(m)) von der Trenneinheit (Va) zur Oligomerisierungseinheit (III) geleitet.
Schritt III) bzw. Oligomerisierungseinheit (III) der Erfindung:
[0032] Es gibt folglich mehrere Ströme, mittels denen der Oligomerisierungseinheit (III)
Olefine zugeführt werden. Bevorzugt werden auch zusätzlich in Schritt III) die im
Absorptionsmittel enthaltenen Olefine katalytisch zu einem Oligomerisat oligomerisiert.
[0033] Erfindungsgemäß beinhaltet die Oligomerisierungseinheit (III) mindestens einen Festbettreaktor,
in dem die Olefine in Anwesenheit eines Katalysators zu langkettigen Kohlenwasserstoffen
umgesetzt werden. Die ablaufende Hauptreaktion wird als Oligomerisierung bezeichnet.
[0034] Dabei können die C3 bis C5 Olefine als Monomere aufgefasst werden, aus denen sich
durch Reaktion Dimere, Trimere, Tetramere und höhere Oligomere bilden. Diese Reaktionen
sind exotherm. Die Produkte der Oligomerisierungsreaktion sind ebenfalls Olefine,
Nebenreaktionen führen zur Bildung anderer Kohlenwasserstoffe. Dieses Produktgemisch
wird als Oligomerisat bezeichnet. Wird, wie in einer bevorzugten Ausführungsform,
das Produkt der Oligomerisierungseinheit (III) zur Trenneinheit (Va) geführt, dann
wird dies als Roholigomerisat (g)) bezeichnet. Das so erhaltene Roholigomerisat (g))
zeigt eine C-Zahl Verteilung von ca. C3 bis C25. Die leichten C3 bis C5 Kohlenwasserstoffe
setzen sich vorrangig aus nicht umgesetzten Olefinen zusammen.
[0035] Der Großteil des Roholigomerisats (g)) besteht aus C5 bis C20 Kohlenwasserstoffen.
Es ist bevorzugt eine Mischung aus Paraffinen, Olefinen, Naphthenen und Aromaten,
insbesondere sind es größtenteils Olefine.
[0036] Üblicherweise liegt die Temperatur der Oligomerisierungseinheit (III) in einem Bereich
von 50 °C bis 500°C, besonders bevorzugt von 100 °C bis 400 °C, insbesondere von 200
°C bis 300 °C. Der Druck liegt bevorzugt in einem Bereich von 1 bar bis 80 bar, besonders
bevorzugt in einem Bereich von 10 bar bis 70 bar, insbesondere in einem Bereich von
20 bar bis 50 bar. Der Olefingehalt im Feedgemisch der Oligomerisierung III) wird
bevorzugt so eingestellt, dass die Olefine einen Anteil von 10 bis 90 Ma.-% haben.
Schritt V) bzw. Trenneinheit (Va) + Definition Absorptionsmittel:
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen (III) und (IV) eine
Trenneinheit (Va) angeordnet. Ein Roholigomerisat (g)) wird dabei der Trenneinheit
(Va) zugeführt. In dieser Trenneinheit erfolgt, wie beispielsweise in einer Ausführungsform
nach Fig. 1.2, eine Abtrennung von C3 bis C8 Kohlenwasserstoffen (m)), die zur Oligomerisierungseinheit
(III) zurückgeführt werden.
[0038] In den bevorzugten Ausführungsformen nach Fig. 1.1a und 1.1c wird zum anderen das
unbeladene Absorptionsmittel (e)) gewonnen. Dabei handelt es sich um eine Mischung
aus hauptsächlich C5 bis C8 Kohlenwasserstoffen (insbesondere hauptsächlich C5 bis
C8 Olefine). Sie zeichnet sich durch eine Siedekurve aus, bei der die meisten Bestandteile
im Bereich von 30 °C bis 130 °C sieden. Diese Fraktion wird der oben beschriebenen
Absorptionseinheit (II) als frisches unbeladenes Absorptionsmittel (e)) zugeführt.
Ebenso wird in dieser Trenneinheit aus dem Hauptprodukt der Oligomerisierung III)
ein schweres Oligomerisat (h)) gewonnen. Dieses besteht hauptsächlich aus einer Mischung
von Kohlenwasserstoffen C9+. Leichtere Anteile C8-können aus einer nicht-idealen Trennung
der Trenneinheit (Va) resultieren. Um aus diesem schweren Oligomerisat Kerosin zu
erzeugen, wird dieses der Hydriereinheit (IV) zugeführt. Dieses schwere Oligomerisat
(h)) kann ebenso wie das Roholigomerisat (g)) dem Oberbegriff Oligomerisat zugeordnet
werden.
Schritt IV) bzw. Hydriereinheit (IV):
[0039] Für die Hydrierung IV) ist Wasserstoff notwendig. Die Hydriereinheit (IV) beinhaltet
mindestens einen Festbettreaktor, in dem die im Oligomerisat, bei der bevorzugten
Ausführungsform der Trenneinheit (Va) dem schweren Oligomerisat (h)), enthaltenen
Olefine und Aromaten in Anwesenheit eines Katalysators zu Paraffinen und Naphthenen
umgesetzt werden. Diese Reaktionen sind exotherm.
[0040] Üblicherweise liegt die Temperatur der Hydrierung bei Schritt IV) bevorzugt bei 20
°C bis 400 °C, besonders bevorzugt bei 60 °C bis 300 °C, insbesondere bei 90°C bis
200 °C. Der Druck ist bevorzugt 20 bar bis 150 bar, besonders bevorzugt 30 bar bis
100 bar, insbesondere 40 bar bis 80 bar. Das Verhältnis von zugeführtem Wasserstoff
zu Kohlenwasserstoffen, auch als Gas/Öl-Verhältnis bezeichnet, liegt bevorzugt in
einem Bereich von 100 bis 1000 Nm
3/m
3 und besonders bevorzugt in einem Bereich von 200 bis 600 Nm
3/m
3.
[0041] Aus der katalytischen Hydrierung in Schritt IV) resultiert erfindungsgemäß ein hydriertes
Produkt, welches hauptsächlich aus C9+ (C9 bis C25) Paraffinen und C9+ Naphthenen
besteht.
[0042] Leichtere Anteile (C8-) können, wie bereits oben beschrieben, aus der Trenneinheit
(Va) stammen sowie infolge von Nebenreaktionen (z. B. Cracking) während der Hydrierung
IV) entstehen. Dieses hydrierte Produkt (i)) mit noch leichteren Anteilen ist erneut
aufzuarbeiten und wird in einer bevorzugten Ausführungsform zu diesem Zweck der Trenneinheit
(Vb) zugeführt.
Schritt V) bzw. Trenneinheit (Vb) + Definition Absorptionsmittel:
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform wird in einer Trenneinheit (Vb) das hydrierte
Produkt (i)) in die Fraktionen Benzinkomponenten (j)), Kerosin (k)) und Dieselkomponenten
(l)) aufgeteilt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Nebenprodukte
jeweils ein aromatenarmer Strom mit Benzinkomponenten und Dieselkomponenten gewonnen.
[0044] Benzinkomponenten (C5 bis C8 Kohlenwasserstoffe) zeichnen sich durch eine Siedekurve
aus, bei der die Bestandteile vorzugsweise im Bereich von 30 °C bis 130 °C sieden.
Diese Komponenten können zu Benzin weiterverarbeitet werden.
[0045] Kerosin (C9 bis C17 Kohlenwasserstoffe), wie bereits oben definiert, zeichnet sich
durch eine Siedekurve aus, bei der die Bestandteile vorzugsweise im Bereich von 130
°C bis 300°C sieden.
[0046] Dieselkomponenten (C18 bis C25 Kohlenwasserstoffe) zeichnen sich durch eine Siedekurve
aus, bei der die Bestandteile vorzugsweise im Bereich von 300 °C bis 400 °C sieden.
Diese Komponenten können zu Diesel weiterverarbeitet werden.
[0047] Erfindungsgemäß kann ein Teil des Kerosins (k)) und/oder der Dieselkomponenten (l))
als Absorptionsmittel verwendet werden (siehe Fig. 1.1a, 1.1b und 1.2). Dies entspricht
der erfindungsgemäßen Variante, bei der in Schritt V) das Absorptionsmittel nach Schritt
IV) in einer Trenneinheit (Vb) abgetrennt wird. Entsprechend ist das Absorptionsmittel,
welches aus Trenneinheit (Vb) abgetrennt wird, eine hydrierte Fraktion von C9+ Paraffinen
und C9+ Naphthenen (C9 bis C25). Es zeichnet sich durch eine Siedekurve aus, bei der
die Bestandteile vorzugsweise im Bereich von 130 °C bis 400 °C, besonders bevorzugt
bei 200°C bis 400 °C, insbesondere bevorzugt bei 250 °C bis 400 °C sieden. Erfindungsgemäß
wird dieses Gemisch der oben beschriebenen Absorptionseinheit (II) als frisches unbeladenes
Absorptionsmittel (e)) zugeführt.
[0048] Erfindungsgemäß wird somit nach Schritt III) in der Trenneinheit (Va) und/oder nach
Schritt IV) in der Trenneinheit (Vb) ein Absorptionsmittel abgetrennt, mit dem die
erfindungsgemäße Absorption in Schritt II) vorgenommen wird.
[0049] Wenn somit eine Abtrennung nur in Trenneinheit (Va) erfolgt (siehe Fig. 1.1c) dann
besteht das Absorptionsmittel hauptsächlich aus C5 bis C8 Kohlenwasserstoffen.
[0050] Wenn alternativ nur in Trenneinheit (Vb) (siehe Fig. 1.1b und 1.2) eine Abtrennung
des Absorptionsmittels erfolgt, dann ergibt sich das Absorptionsmittel als die hydrierte
Fraktion der C9+ Paraffine und C9+ Naphthene. Falls eine Abtrennung in beiden Trenneinheiten
(Va) und (Vb) erfolgt (siehe Fig. 1.1a), ist das Absorptionsmittel eine Mischung aus
den C5 bis C8 Kohlenwasserstoffen und der hydrierten C9+ Fraktion.
[0051] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Oligomerisierungseinheit
(III) eine Leitung für die Abführung eines Oligomerisats zur Trenneinheit (Va) und
die Trenneinheit (Va) eine Leitung für die Abführung des Oligomerisats zur Hydriereinheit
(IV) auf, und/oder
die Hydriereinheit (IV) weist eine Leitung für die Abführung eines hydrierten Produkts
zur Trenneinheit (Vb) und die Trenneinheit (Vb) mindestens eine Leitung für die Abführung
des Kerosins, der Benzinkomponenten und Dieselkomponenten auf.
[0052] Für die Schritte der Olefinerzeugung I), der Oligomerisierung III) und der Hydrierung
IV) sind jeweils Reaktoren bzw. Reaktorsysteme notwendig. Für die Olefinerzeugung
in I) wird bevorzugt ein Festbettreaktor verwendet, besonders bevorzugt ein isothermer
Rohrreaktor mit Festbett. Für die Oligomerisierung in Schritt III) wird bevorzugt
mindestens ein Festbettreaktor verwendet, besonders bevorzugt mindestens ein adiabatischer
Festbettreaktor. Für die katalytische Hydrierung in Schritt IV) wird bevorzugt mindestens
ein Festbettreaktor verwendet, besonders bevorzugt mindestens ein adiabatischer Festbettreaktor.
[0053] In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird de katalytische
Olefinerzeugung in Schritt I), die katalytische Oligomerisierung in Schritt III) und
die katalytische Hydrierung in Schritt IV) jeweils in mindestens einem Festbettreaktor
durchgeführt.
[0054] Erfindungsgemäß werden die Reaktoren als Teil des jeweiligen Anlagenteils der erfindungsgemäßen
Anlage verstanden.
[0055] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Katalysator
- in Schritt I) bzw. der Olefinerzeugungseinheit (I) ein zeolithischer Katalysator,
und
- in Schritt III) bzw. der Oligomerisierungseinheit (III) ein zeolithischer und/oder
ein nicht-zeolithisch saurer Katalysator,
- in Schritt IV) bzw. der Hydriereinheit (IV) bevorzugt ein Metallkatalysator, ausgewählt
aus Pt, Pd, Ru, Ni, Rh, Co, Mo und W.
[0056] Ein zeolithischer Katalysator ist besonders bevorzugt ausgewählt aus Zeolithen vom
Typ ZSM-5 (wie bspw. H-ZSM-5), ZSM-57, ZSM-22, SAPO, Beta und Y.
[0057] Ein nicht-zeolithisch saurer Katalysator ist besonders bevorzugt ausgewählt aus einer
festen immobilisierten Säure, wie bspw. feste Phosphorsäure, und Katalysatoren auf
Silikatbasis, wie amorphe Alumosilikate oder Tone.
[0058] Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die Anlage weisen folgende Vorteile auf:
Der Schritt der Oligomerisierung III) der Olefine wird auf eine Weise betrieben, die
unerwünschte Nebenreaktionen, wie z. B. Zyklisierung, Wasserstofftransfer und Aromatenbildung,
auf ein Minimum begrenzt. So findet hauptsächlich ein Kettenwachstum olefinischer
Spezies statt, wobei das Maximum an gebildetem Produkt bereits im C-Zahl-Bereich und
Siedebereich des Kerosins liegt. Die Bildung langkettiger Olefine erfolgt bevorzugt
durch die Reaktion von C3+ Olefinen untereinander. Dabei werden die Olefine am sauren
Katalysator durch Protonierung aktiviert. Im Falle des Ethylens ist hierfür eine relativ
hohe Aktivierungsenergie notwendig. Es beinhaltet die Bildung eines primären Carbenium-Ions.
Unter den Temperaturen der Oligomerisierung zeigt Ethylen eine geringere Reaktivität
als die C3 bis C5 Olefine. Das für die Aktivierung des Ethylens günstigere Temperaturniveau
steht in der Olefinerzeugungseinheit (I) zur Verfügung. Hier wird das Ethylen in Anwesenheit
von Oxygenaten mittels Methylierung zu C3+ Olefinen umgesetzt. Parallel entsteht neues
Ethylen als eines der Primärprodukte der Umwandlung von Oxygenaten in Olefine. Wie
bereits oben angemerkt, werden aus dem in Schritt I) erhaltenen olefinhaltigen Stoffgemisch
(b)) die C3+ Kohlenwasserstoffe mittels der Absorptionseinheit (II) abgetrennt und
der Oligomerisierungseinheit (III) zugeführt. Gleichzeitig erfolgt eine Anreicherung
von leichten Komponenten inklusive des Ethylens im übrigbleibenden Kreislaufgas (c)),
welches zur Olefinerzeugung I) zurückgeführt wird.
- Folglich wird vorteilhaft durch die Umwandlung des zurückgeführten Ethylens in C3+
Olefine in der Olefinerzeugung I) und deren anschließenden Umsetzung in der Oligomerisierung
III) die Ausbeute des Kerosins erhöht.
[0059] Ebenfalls wird in der Olefinerzeugung I) eine Verdünnung durch die im Kreislaufgas
(c)) enthaltenen "nicht reaktiven" Bestandteile der Permanentgase, wie CO
2 und CO, erzielt. Diese Verdünnung dient einer besseren Kontrolle des Wärmeübergangs
in der Olefinerzeugungseinheit (I).
- Vorteilhaft werden dadurch hohe Olefin-Selektivitäten und -Ausbeuten, sowie letztlich
hohe Kerosin-Ausbeuten sichergestellt.
[0060] Das für die erfindungsgemäße Absorption in Schritt II) notwendige (unbeladene) Absorptionsmittel
(e)) wird, wie bereits oben beschrieben, nach Schritt III) in der Trenneinheit (Va)
und/oder nach Schritt IV) in der Trenneinheit (Vb) abgetrennt (siehe Fig. 1.1a-c und
1.2).
Bei der Abtrennung des Absorptionsmittels nach Schritt III) in der Trenneinheit (Va)
(siehe Fig. 1.1a und 1.1c), besteht das Absorptionsmittel aus einer olefinreichen
Fraktion von C5 bis C8 Kohlenwasserstoffen. Durch die in der Absorptionseinheit (II)
stattfindende Absorption erfolgt ein Übergang von C3+ Kohlenwasserstoffen in das Absorptionsmittel.
Daraus ergibt sich eine Anreicherung des Absorptionsmittels mit den Hauptprodukten
der Olefinerzeugung I), d. h. C3-Olefinen und C4-Olefinen, welche nach Schritt II)
vorwiegend in der olefinhaltigen Fraktion (d)) vorliegen. Neben der olefinhaltigen
Fraktion wird ebenfalls ein Strom des teilweise beladenen Absorptionsmittels (f))
zur Oligomerisierung (III) geführt. Beide Ströme werden in der Oligomerisierung III)
erneut miteinander kontaktiert. Generell sinkt in der Oligomerisierung die Reaktivität
der Olefine mit steigender Kettenlänge. Die Diffusionshemmung erschwert die Dimerisierung
langkettiger C5+ Olefine. Da C3-Olefine und C4-Olefine schneller im Porensystem des
Katalysators diffundieren, können die an den aktiven Zentren des Katalysators befindlichen
C5+ Olefine effektiver in langkettige Olefine im C-Zahl Bereich des Kerosins umgesetzt
werden.
- Dadurch wird vorteilhaft eine Steigerung der Ausbeute des Kerosins erreicht.
Bei der Abtrennung des Absorptionsmittels nach Schritt IV) in einer Trenneinheit (Vb)
(siehe Fig. 1.1a, 1.1c und 1.2), besteht das Absorptionsmittel aus einer hydrierten
Fraktion von C9+ Paraffinen und C9+ Naphthenen. Unter den Bedingungen der Oligomerisierung
III) sind diese Bestandteile nicht reaktiv. Wird ein Strom des teilweise beladenen
Absorptionsmittels (f)) von der Absorptionseinheit (II) zur Oligomerisierungseinheit
(III) geführt (siehe Fig. 1.1a und 1.1c), ermöglicht die hohe Verdampfungsenthalpie
der C9+ Paraffine und C9+ Naphthene eine bessere Kontrolle über die Temperatur in
den Reaktionsstufen der Oligomerisierung.
- Vorteilhaft werden dadurch hohe Selektivitäten und letztlich hohe Kerosin-Ausbeuten
sichergestellt.
[0061] Wird in einer Ausführungsform ein Strom des teilweise beladenen Absorptionsmittels
(f)) von der Absorptionseinheit (II) zur Trenneinheit (Va) geführt (siehe Fig. 1.2),
resultiert daraus ein an C3 bis C8 Olefinen reicher Kohlenwasserstoffstrom, welcher
zur Oligomerisierungseinheit (III) zurückgeführt wird. Durch die Kontaktierung dieses
Gemisches aus leichten C3/C4 Olefinen und schwereren C5 bis C8 Olefinen in der Oligomerisierung
III), wird analog der bereits oben beschriebenen Weise eine Steigerung der Kerosin-Ausbeute
erreicht. Über die Trenneinheit (Va) gelangen die ursprünglich aus dem Absorptionsmittel
stammenden C9+ Kohlenwasserstoffe in das Hauptprodukt der Oligomerisierung III) (schweres
Oligomerisat (h))). Der daraus resultierende Anteil an Paraffinen und Naphthenen führt
zu einer Verdünnung des hauptsächlich olefinischen Oligomerisats. Durch diese Verdünnung
wird eine bessere Kontrolle über die Temperatur in der nachfolgenden Hydrierung IV)
ermöglicht. Hierbei auftretende unerwünschte Nebenreaktionen wie Cracking werden minimiert.
Vorteilhaft werden dadurch hohe Selektivitäten und letztlich hohe Kerosin-Ausbeuten
sichergestellt.
[0062] Mit den beschriebenen Maßnahmen wird eine Kerosin-Ausbeute von 40 bis 70 Ma.-% erzielt.
Diese Ausbeute ist auf den stöchiometrischen Kohlenwasserstoffanteil des Oxygenats
bezogen. Beim Fokus auf die Koppelprodukte können auch geringere Kerosin-Ausbeuten
erzielt werden.
[0063] Mit der Erfindung wird ein synthetisches Kerosin erhalten, welches die geltenden
Spezifikationen erfüllt.
[0064] Vorteil der Erfindung ist auch, dass das erhaltene Kerosin wenig aromatische Verbindungen
aufweist.
[0065] Der Aromatenanteil liegt bei 0 Vol.-% bis 20 Vol.-%, insbesondere liegt er unter
10 Vol.-%, besonders bevorzugt bei 0 Vol.-% bis 8 Vol.-%. Dies wird durch die oben
beschriebene Kombination hoher Olefinausbeuten im Schritt I), Minimierung von Nebenreaktionen
in Schritt III) und letztlich durch die Hydrierung in Schritt IV) erreicht. Durch
den geringen Aromatengehalt wird vorteilhaft die Bildung von Partikeln während der
Verbrennung des Kerosins reduziert.
Bevorzugte Ausführungsformen anhand Fig. 2.1a und Fig. 2.1b, entsprechend der Ansprüche
2/16, 3 und 4
Zu Anspruch 2:
[0066] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird nach der katalytischen Oligomerisierung
zusätzlich eine Fraktion von Leichtsiedern (o)) abgetrennt und zu Schritt I) zurückgeführt.
Zu Anspruch 16:
[0067] Dies entspricht einer bevorzugten Ausführungsform der Anlage, worin in der Oligomerisierungseinheit
(III) mittels Separator und/oder in der Trenneinheit (Va) eine Fraktion von Leichtsiedern
abgetrennt wird und zur Olefinerzeugungseinheit (I) zurückgeführt wird. Die Anlage
weist dabei eine Leitung für die Rückführung von Leichtsiedern von der Oligomerisierungseinheit
(III) und/oder der Trenneinheit (Va) zur Olefinerzeugungseinheit (I) auf.
[0068] Durch die Rückführung der Leichtsieder (o)) zur Olefinerzeugung I) wird vorteilhaft
Ethylen in C3+ Olefine umgewandelt. Es kommt zu einer Verdünnung des Einsatzstroms
der Olefinerzeugung in Schritt I), was einer besseren Kontrolle des Wärmeübergangs
im Reaktor der Olefinerzeugung I) dient. Hierdurch sowie durch die Umwandlung des
zurückgeführten Ethylens in C3+ Olefine und deren anschließende Umsetzung in der Oligomerisierung
III) wird die Ausbeute des Kerosins erhöht.
Zu Anspruch 3:
[0069] In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird nach Schritt III)
in einer Trenneinheit (Va) zusätzlich eine C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion abgetrennt
und zu Schritt III) zurückgeführt.
Zu Anspruch 4:
[0070] In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird nach Schritt III)
in einer Trenneinheit (Va) zusätzlich eine C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion abgetrennt
und zu Schritt III) zurückgeführt.
[0071] Vorteilhaft erfolgt mit den letzten beiden Ausführungsformen eine Umsetzung der Olefine
zu höheren Olefinen im C-Zahl Bereich des Kerosins und das führt zu einer Steigerung
der Ausbeute des Kerosins.
[0072] Im Folgenden genauer zu diesen Ausführungsformen:
Erfindungsgemäß wird in der Absorptionseinheit (II) ein olefinhaltiges Stoffgemisch
(b)) mit dem Absorptionsmittel aus Schritt V) in Kontakt gebracht. Hierbei ist nicht
vermeidbar, dass ein bestimmter Teil leichter Kohlenwasserstoffe C1 bis C2 sowie Permanentgase
(CO, CO
2, H
2) im Absorptionsmittel absorbiert werden und in die Oligomerisierungseinheit (III)
gelangen. Unter den Reaktionsbedingungen der Oligomerisierung können diese leichten
Komponenten als nicht reaktiv oder, wie im Falle des Ethylens, als reaktionsträge
betrachtet werden. Diese leichten Komponenten sind folglich auch im Reaktionsprodukt
der Oligomerisierung enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet die
Oligomerisierungseinheit (III) eine Trennstufe (III/S1), welches in Fig. 2.1a und
Fig. 2.1b dargestellt ist
[0073] Das nach der Reaktion der Oligomerisierung vorliegende Roholigomerisat 2 (q)) wird
dabei in dieser Stufe (III/S1), bspw. durch Separation, in eine Fraktion von Leichtsiedern
(o)) und eine restliche Fraktion (Roholigomerisat (g))) aufgetrennt. Die Leichtsieder
(o)) bestehen hauptsächlich aus C1 bis C2 Kohlenwasserstoffen, sowie nicht reaktiven
Bestandteilen wie CO, CO
2 und H
2.
[0074] Das Roholigomerisat (g)) wird der Trenneinheit (Va) zugeführt. In einer bevorzugten
Ausführungsform beinhaltet die Trenneinheit (Va) zwei Stufen (Va/K1) und (Va/K2).
Dies wird beispielhaft in Fig. 2.1a und Fig. 2.1b gezeigt.
[0075] Das Roholigomerisat (g)) wird in der ersten Stufe (Va/K1) mittels einer Destillationskolonne
in eine Fraktion von Leichtsiedern (o)), hauptsächlich bestehend aus C1 bis C2 Kohlenwasserstoffen,
eine olefinreiche C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion (p)) sowie eine verbleibende
schwere Fraktion (Roholigomerisat 3 (r))) aufgetrennt. Die Leichtsieder (o)) aus (III/S1)
und (Va/K1) werden zur Olefinerzeugung I) zurückgeführt. Die olefinreiche C3 bis C5
Kohlenwasserstofffraktion (p)) wird zur Oligomerisierung III) zurückgeführt. Diese
C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion wird hierbei bevorzugt zu 10 Ma.-% bis 99 Ma.-%,
besonders bevorzugt zu 20 Ma.-% bis 99 Ma.-%, insbesondere bevorzugt zu 40 Ma.-% bis
99 Ma.-% zurückgeführt.
[0076] Die verbleibende schwere Fraktion (Roholigomerisat 3 (r))) wird in einer zweiten
Stufe (Va/K2), beispielsweise mittels einer Destillationskolonne, in eine olefinreiche
C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion (v)) in Fig. 2.1b sowie das schwere Oligomerisat
(h)) aufgetrennt. Das schwere Oligomerisat (h)) wird anschließend zur Hydrierung IV)
geführt. Die olefinreiche C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion (v)) wird in einer bevorzugten
Ausführungsform zur Oligomerisierung III) zurückgeführt (siehe Fig. 2.1b). Diese C5
bis C8 Kohlenwasserstofffraktion (v)) wird hierbei bevorzugt zu 10 Ma.-% bis 99 Ma.-%,
besonders bevorzugt zu 20 Ma.-% bis 99 Ma.-%, insbesondere bevorzugt zu 40 Ma.-% bis
99 Ma.-% zurückgeführt.
[0077] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die gleiche Fraktion als unbeladenes
Absorptionsmittel (e)) in der Absorptionseinheit (II) verwendet (siehe Fig. 2.1a).
Ebenfalls wird in einer bevorzugten Ausführungsform jeweils ein Teil zur Oligomerisierungseinheit
(III) als C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion (v)) und zur Absorptionseinheit (II)
als unbeladenes Absorptionsmittel (e)) zurückgeführt. Die Leichtsieder (o)), die C3
bis C5 Kohlenwasserstofffraktion (p)) sowie die C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion
(v)) bzw. das unbeladene Absorptionsmittel (e)) können ebenfalls unter Verwendung
von weniger Stufen erhalten werden. Generell besteht die Möglichkeit, jeweils einen
Teil der Fraktionen nach den Abtrennungen aus dem Prozess zu entfernen.
[0078] Durch die Rückführung der Leichtsieder (o)) zur Olefinerzeugung I) wird vorteilhaft
Ethylen in C3+ Olefine umgewandelt. Durch die in den Leichtsiedern (o)) enthaltenen
"nicht reaktiven" Bestandteile der Permanentgase wie CO
2 und CO wird vorteilhaft in der Olefinerzeugung I) eine Verdünnung des reaktiven Feeds
erzielt. Diese Verdünnung dient einer besseren Kontrolle des Wärmeübergangs im Reaktor
der Olefinerzeugung I). Hierdurch sowie durch die Umwandlung des zurückgeführten Ethylens
in C3+ Olefine und deren anschließenden Umsetzung in der Oligomerisierung III) wird
die Ausbeute des Kerosins erhöht.
[0079] Durch die Rückführung der olefinreichen Kohlenwasserstofffraktionen C3 bis C5 (p))
und C5 bis C8 (v)) zur Oligomerisierung III) erfolgt ein Umsatz von C3 bis C8 Olefinen
zu höheren Olefinen im C-Zahl Bereich des Kerosins und damit eine Steigerung der Ausbeute
des Kerosins.
[0080] In einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet die Hydriereinheit (IV) eine Trennstufe
(IV/S1). Dies ist beispielhaft in Fig. 2.1a gezeigt. Hierbei wird das nach dem Reaktor
vorliegende hydrierte Produkt 2 (s)) in dieser Stufe (IV/S1), beispielsweise durch
Separation, in eine gasförmige wasserstoffreiche Fraktion (t)) und eine schwere Fraktion
(hydriertes Produkt (i))) aufgetrennt. Die wasserstoffreiche Fraktion (t)) wird zur
Hydriereinheit (IV) zurückgeführt. Diese Fraktion kann ebenso aus dem Prozess entfernt
werden bzw. vor der Rückführung mit frischem Wasserstoff (u)) versetzt werden. Durch
die Rückführung wird vorteilhaft der Wasserstoffbedarf reduziert und die Wirtschaftlichkeit
des Prozesses verbessert. Die nach der Separation (IV/S1) verbleibende schwerere Fraktion
(hydriertes Produkt (i))) wird zur Trenneinheit (Vb) geführt. Hier erfolgt, beispielsweise
mittels einer Destillationskolonne, eine Auftrennung in eine Fraktion von Benzinkomponenten
(j)), Kerosin (k)) und Dieselkomponenten (l)), wobei typischerweise der Hauptteil
des Produktes auf das synthetische Kerosin entfällt. Darüber hinaus kann in dieser
Kolonne auch eine leichte Fraktion von C3/C4 Kohlenwasserstoffen abgetrennt werden.
Prinzipiell besteht auch für die Trenneinheit (Vb) die Möglichkeit, die Komplexität
der Trennaufgabe in einer zweistufigen Destillation durchzuführen.
Bevorzugte Ausführungsform anhand Fig. 2.2a und Fig. 2.2b, entsprechend dem Anspruch
7
[0081] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Schritt III) in mehreren
Stufen der Oligomerisierung ausgeführt, wobei,
- i. ein Zwischenprodukt der Oligomerisierung zwischen diesen Stufen abgetrennt und
zu der Trenneinheit (Va) geführt wird, und/oder
- ii. ein Zwischenprodukt der Oligomerisierung bei Eintritt in die nachfolgende Stufe
der Oligomerisierung durch Rückführung der C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion gemäß
Anspruch 3 und/oder durch Rückführung der C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion gemäß
Anspruch 4 und/oder durch die olefinhaltige Fraktion gemäß Anspruch 1 und/oder das
Absorptionsmittel aus Schritt II) gekühlt wird. Letzteres betrifft den Fall, dass
das Absorptionsmittel aus Schritt II) direkt zur Oligomerisierung in Schritt III)
geführt wird.
[0082] Vorteilhaft erlaubt i. die Abtrennung eines Zwischenprodukts derOligomerisierung
die Sicherung von Komponenten im Kerosinbereich bei einem Teilumsatz und entsprechend
der zugehörigen Kerosin-Selektivität. Eine Umwandlung dieser Komponenten zu höheren
C-Zahlen wird dadurch vermieden.
[0083] Vorteilhaft erlaubt ii. die Kontrolle über die Reaktionstemperatur und es werden
folglich hohe Selektivitäten und hohe Kerosin-Ausbeuten sichergestellt. Durch die
Kontrolle über die Reaktionstemperatur wird ebenfalls eine hohe Lebensdauer des Katalysators
erreicht.
[0084] Bei der Oligomerisierung handelt es sich um eine stark exotherme Reaktion. Für die
Synthese der Kerosin-Kohlenwasserstoffe ist es notwendig, die Reaktionstemperatur
auf einen bestimmten Bereich zu begrenzen. Hierfür muss das Reaktionsgemisch gekühlt
werden.
[0085] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Reaktionsgemisch direkt mit einem nicht
reaktiven flüssigen Fluid vermischt. Hierfür wird ein Absorptionsmittel, bestehend
aus C9+ Paraffinen und C9+ Naphthenen, verwendet. Die hohe Verdampfungsenthalpie dieser
Komponenten ermöglicht eine bessere Kontrolle über die Temperatur innerhalb eines
Katalysatorbettes. Wird eine direkte Kühlung innerhalb des Bettes nicht angewendet
bzw. sind die hierfür getroffenen Maßnahmen allein nicht ausreichend, dann ist der
durch die Exothermie der Reaktion verursachte Temperaturanstieg durch eine Anpassung
des Reaktionsfortschrittes zu begrenzen. Dies wird durch eine Unterteilung des Katalysatorbettes
erreicht. Das Reaktionsgemisch verlässt das Katalysatorbett mit einer erhöhten Temperatur
und wird vor Eintritt in ein weiteres Katalysatorbett gekühlt. Diese sogenannte Zwischenkühlung
kann durch einen entsprechenden Wärmeübertrager und/oder durch direkte Eindüsung eines
kühleren Fluids in das Reaktionsgemisch erfolgen.
[0086] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Oligomerisierungseinheit (III) in mehrere
Stufen aufgeteilt. Dies ist beispielhaft in Fig. 2.2a und in Fig. 2.2b gezeigt. Hierbei
repräsentiert eine Stufe entweder ein Katalysatorbett innerhalb eines Reaktors oder
einen Reaktor mit einem oder mehreren Katalysatorbetten. Zur Veranschaulichung wurden
die Stufen (III.1) und (III.2) dargestellt, jedoch sind ebenso weitere Stufen möglich.
Die Figuren 2.2a und 2.2b enthalten alle möglichen Zuführungen aus II) und Rückführungen
aus Trenneinheit (Va), wobei in der Anwendung dieser Ausführungsform nicht alle Zu-
und Rückführungen kombiniert werden müssen.
[0087] Die aus der Absorptionseinheit (II) kommende olefinhaltige Fraktion (d)) wird auf
die entsprechenden Stufen aufgeteilt. Ebenso ist dies für das teilweise beladene Absorptionsmittel
(f)) möglich. Auch die Rückführungen der C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion (p))
und der C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion (v)) aus der Trenneinheit (Va) werden
auf die verschiedenen Stufen aufgeteilt. Dabei können die entsprechenden Ströme (d)),
(f)), (p)) und (v)) jeweils zu unterschiedlichen Anteilen auf die Stufen aufgeteilt
werden. Diese Ströme befinden sich generell auf einem niedrigeren Temperaturniveau
als das der Oligomerisierungsreaktion. (siehe Fig. 2.2a)
[0088] Auf diese Weise wird das Zwischenprodukt der Oligomerisierung (w)) durch Teilströme
von (d)), (f)), (p)) und (v)) gekühlt. Durch die Aufteilung der Ströme und deren Nutzung
zur Zwischenkühlung des Reaktionsgemisches wird vorteilhaft die Kontrolle über die
Reaktionstemperatur erreicht. Damit werden folglich hohe Selektivitäten und hohe Kerosin-Ausbeuten
sichergestellt.
[0089] Durch die beschriebene Aufteilung der Ströme werden vorteilhaft olefinreiche Fraktionen
von C5 bis C8 Kohlenwasserstoffen vor ihrer Umsetzung in der Oligomerisierung mit
C3-Olefinen und C4-Olefinen versetzt. Dadurch wird eine Steigerung der Kerosin-Ausbeute
erreicht.
[0090] In den Rückführungen der C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion (p)) und der C5 bis
C8 Kohlenwasserstofffraktion (v)) ist ein bestimmter Anteil an Paraffinen enthalten,
welche hauptsächlich ursprünglich als Nebenprodukte in der Olefinerzeugung I) entstanden
sind. Diese Paraffine verhalten sich in der Oligomerisierung III) nicht reaktiv. Durch
die Aufteilung der Teilströme von (p)) und (v)) wird am Eintritt einer Stufe eine
Verdünnung des Reaktionsgemisches eingestellt. Damit wird vorteilhaft eine zusätzliche
Kontrolle über die Reaktionstemperatur erreicht und folglich hohe Kerosin-Ausbeuten
sichergestellt.
[0091] In der Oligomerisierung von Olefinen folgt mit steigendem Umsatz eine Erhöhung des
Anteils der C9+ Kohlenwasserstoffe im Produkt. Aus dem Anteil an C9 bis C17 Kohlenwasserstoffen
dieses Produktes resultiert später nach der Hydrierung IV) und der Trenneinheit (Vb)
das Endprodukt Kerosin (k)). Aus dem Anteil der Kohlenwasserstoffe C18+ resultiert
später nach der Hydrierung IV) und Trenneinheit (Vb) das Nebenprodukt der Dieselkomponenten
(l)). Mit steigendem Umsatzgrad der leichten Olefine sinkt im Produkt der C9+ Kohlenwasserstoffe
das Verhältnis der C9 bis C17 Kohlenwasserstoffe zu den Kohlenwasserstoffen C18+.
Dies entspricht einer Verringerung der Kerosin-Selektivität. Um von hohen Selektivitäten
profitieren zu können, wird im Verfahren über eine oder mehrere Stufen der Oligomerisierung
III) nur ein Teilumsatz der Olefine zugelassen. Aus den entsprechenden Produktströmen
wird der Anteil an Kohlenwasserstoffen C9+ entfernt und der Hydrierung IV) zugeführt.
Die C3 bis C8 Olefine werden in den Strömen (p)) und (v)) der Oligomerisierung III)
erneut zugeführt. Dies ist beispielhaft in Fig. 2.2b gezeigt. Dementsprechend wird
in einer bevorzugten Ausführungsform das Zwischenprodukt der Oligomerisierung (w))
nach Stufe (III.1) zu einer Trennstufe (z. B mittels Separation) (III/S2) und nachfolgend
zur Trenneinheit (Va) geführt. Hierdurch wird das Zwischenprodukt der Oligomerisierung
(w)) in eine Fraktion von Leichtsiedern (o)) und eine restliche schwere Fraktion (Zwischenprodukt
Oligomerisierung 2 (x))) aufgetrennt. Letztere wird der Trenneinheit (Va) zugeführt.
Über die Rückführungen der C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion (p)) und der C5 bis
C8 Kohlenwasserstofffraktion (v)) werden die C3 bis C8 Olefine von der Trenneinheit
(Va) zu einer nachfolgenden Stufe (III.2) der Oligomerisierung III) oder zur ersten
Stufe (III.1) zurückgeführt.
[0092] Ein Teilumsatz von leichten Olefinen mit Zwischenabtrennung der C9+ Fraktion wird
über eine oder mehrere nacheinander geschaltete Stufen der Oligomerisierung realisiert,
wie in Fig. 2.2b gezeigt wird. Durch die Abtrennung des Zwischenprodukts der Oligomerisierung
(w)) wird vorteilhaft ein Anteil von Komponenten im Kerosinbereich gesichert. Dabei
wird durch jede weitere Stufe mit Teilumsatz der Gesamtumsatzgrad gesteigert. Somit
wird vorteilhaft bei einer hohen Selektivität in der Oligomerisierung III) mit Steigerung
des Gesamtumsatzgrads eine hohe Ausbeute an Kerosin erreicht.
Bevorzugte Ausführungsformen anhand Fig. 2.3, entsprechend der Ansprüche 9 und 10
Zu Anspruch 9:
[0093] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Oligomerisat aus Schritt
III) bei Eintritt in Schritt IV) durch Rückführung eines Teils des hydrierten Produkts
nach Schritt IV) verdünnt.
[0094] Bevorzugt kommt dabei das Oligomerisat aus Trenneinheit (Va) und das hydrierte Produkt
zur Verdünnung wird zwischen (IV/S1) und (Vb) entnommen (siehe Fig. 2.3).
Zu Anspruch 10:
[0095] In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform wird der Schritt IV) in mehreren Stufen
ausgeführt,
wobei Wasserstoff und/oder ein Teil eines schweren Oligomerisats und/oder des in IV)
hydrierten Produkts zur Zwischenkühlung (zwischen den Stufen der Hydrierung) verwendet
wird.
[0096] Die Verdünnung bzw. Zwischenkühlung führt vorteilhaft zu einer besseren Kontrolle
über die Reaktionstemperatur. Dadurch wird ebenfalls eine hohe Lebensdauer des Katalysators
erreicht.
[0097] Mit den getroffenen Maßnahmen wird die Hydrierung entsprechend optimiert und folglich
eine hohe Kerosin-Ausbeute sichergestellt.
Zu beiden Ausführungsformen im Folgenden genauer:
[0098] Bei der Hydrierung handelt es sich ebenfalls um eine stark exotherme Reaktion. Bei
erhöhter Temperatur kann als Nebenreaktion Cracking auftreten sowie der Katalysator
schneller desaktivieren. Als Feedgemisch dient das von der Trenneinheit (Va) stammende,
schwere Oligomerisat (h)). Es ist ein Gemisch aus C9+ Kohlenwasserstoffen, welches
hauptsächlich aus Olefinen besteht. Ein bestimmter Anteil an Aromaten ist ebenfalls
enthalten. Um eine annähernd vollständige Hydrierung des Produktes zu erreichen, ist
es notwendig, die Reaktionstemperatur in einem bestimmten Bereich einzustellen. Der
Temperaturanstieg ist durch eine Anpassung des Reaktionsfortschrittes zu begrenzen.
Dies erfolgt analog der Oligomerisierung durch Kühlung des Reaktionsgemischs sowie
eine Unterteilung des Katalysatorbettes.
[0099] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Hydriereinheit (IV) folglich in mehrere
Stufen aufgeteilt. Dies ist beispielhaft in Fig. 2.3 gezeigt. Hierbei repräsentiert
eine Stufe entweder ein Katalysatorbett innerhalb eines Reaktors oder einen Reaktor
mit einem oder mehreren Katalysatorbetten.
[0100] Zur Veranschaulichung wurde in der Fig. 2.3 ein zweistufiges System dargestellt,
jedoch sind weitere Stufen möglich. Ebenso wurden alle möglichen Zu- und Rückführungen
dargestellt, wobei diese nicht alle kombiniert werden müssen. Das entsprechende Zwischenprodukt
der Hydrierung (y)) wird von einer Stufe zur nachfolgenden Stufe geführt. In dieser
bevorzugten Ausführungsform wird ebenfalls zwischen (IV/S1) und (Vb) ein Teil des
hydrierten Produktes (i)) entnommen und zur Hydriereinheit (IV) zurückgeführt. Das
hydrierte Produkt (i)) besteht hauptsächlich aus C9+ Paraffinen und C9+ Naphthenen.
Diese Komponenten verhalten sich nicht reaktiv innerhalb der Hydrierung IV). Diese
Fraktion des hydrierten Produkts (i)) wird hierbei bevorzugt zu 10 bis 90 Ma.-% zurückgeführt.
[0101] Das von der Trenneinheit (Va) kommende schwere Oligomerisat (h))wird, wie die Rückführungen
des hydrierten Produktes (i)) und der wasserstoffreichen Fraktion (t)) inklusive der
Zuführung des frischen Wasserstoffes (u)), auf die verschiedenen Stufen aufgeteilt.
Dabei können die entsprechenden Ströme (h)), (i)) und (t)) jeweils zu unterschiedlichen
Anteilen auf die Stufen aufgeteilt werden. Diese Ströme befinden sich generell auf
einem niedrigeren Temperaturniveau als die Reaktion der Hydrierung.
[0102] Durch die Kontaktierung mit den Teilströmen (i)) und (t)) wird am Eintritt zur Stufe
(IV.2) das Zwischenprodukt der Hydrierung (y)) gekühlt. Die Kontaktierung des schweren
Oligomerisats (h)) mit einem Teilstrom des hydrierten Produktes (i)) führt zu einer
Verdünnung des reaktiven Feeds und ermöglicht die Nutzung der hohen Verdampfungsenthalpie
der C9+ Paraffine und C9+ Naphthene zur Kühlung innerhalb des Bettes. Durch die Aufteilung
der Ströme und deren Nutzung zur Kühlung des Reaktionsgemisches wird vorteilhaft die
Kontrolle über die Reaktionstemperatur sowie die Unterdrückung von Nebenreaktionen
erreicht. Mit den getroffenen Maßnahmen wird die Hydrierung entsprechend optimiert
und folglich eine hohe Kerosin-Ausbeute sichergestellt. Durch die Kontrolle über die
Reaktionstemperatur wird ebenfalls eine hohe Lebensdauer des Katalysators erreicht.
Bevorzugte Ausführungsformen anhand Abbildung 2.4, entsprechend der Ansprüche 5 und
6
Zu Anspruch 5:
[0103] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird nach der katalytischen Olefinerzeugung
in Schritt I) Wasser von dem olefinhaltigen Stoffgemisch abgetrennt und zur katalytischen
Olefinerzeugung in Schritt I) zurückgeführt. Dies führt vorteilhaft zu einer Verdünnung
des Feeds des Schritts I), was einer besseren Kontrolle des Wärmeübergangs dient und
damit einer besseren Kontrolle über die Temperatur, mit den bereits weiter oben genannten
Vorteilen, u. a. auch hohe Olefin-Selektivitäten und -Ausbeuten, sowie letztlich hohe
Kerosin-Ausbeuten. Durch die Rückführung des Wassers wird weiterhin vorteilhaft die
Koksbildung verlangsamt. Die Koksbildung auf dem Katalysator blockiert aktive Zentren
und verringert dadurch die Aktivität des Katalysators. Folglich wird durch die Rückführung
des Wassers eine hohe Zykluszeit und Lebensdauer des Katalysators erreicht.
Zu Anspruch 6:
[0104] In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform wird nach der katalytischen Olefinerzeugung
in Schritt I) eine Fraktion von C8+ Kohlenwasserstoffen von dem olefinhaltigen Stoffgemisch
abgetrennt und zu Schritt IV) und/oder Schritt V) geführt Vorteilhaft wird die Oligomerisierung
vor dem von diesen Komponenten ausgehenden Potential der Koksbildung geschützt. Durch
die geringere Desaktivierung werden in der Oligomerisierung hohe Zykluszeiten und
eine hohe Lebenszeit des Katalysators erreicht. Weiterhin wird vorteilhaft eine hohe
Kerosin-Ausbeute erzielt.
Zu beiden Ausführungsformen im Folgenden genauer:
[0105] Als Produkt der Olefinerzeugung I) wird ein olefinhaltiges Stoffgemisch erhalten.
Darin enthaltene Olefine werden mittels Absorption II) entnommen. Während der Kontaktierung
des olefinhaltigen Stoffgemisches (b)) mit dem flüssigen Absorptionsmittel werden
vorwiegend Kohlenwasserstoffe C3+ im Absorptionsmittel gelöst. Wie bereits oben angemerkt,
wird dieser Vorgang durch erhöhte Drücke und niedrige Temperaturen begünstigt. Folglich
muss das olefinhaltige Stoffgemisch vor Eintritt in die Absorptionseinheit (II) gekühlt
und/oder in seiner Druckstufe angehoben werden. In beiden Fällen ist dies mit der
Bildung eines flüssigen Produktanteils verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält die Produktstrecke der Olefinerzeugung I) zwei Trennstufen (I/S1) und (I/S2).
Dies ist in Fig. 2.4 gezeigt. Hierin wird das Reaktionsprodukt der Olefinerzeugung
(olefinhaltiges Stoffgemisch 2 (z)) mittels eines Dreiphasenseparators (I/S1) in eine
gasförmige Phase, eine flüssige organische Phase sowie eine flüssig-wässrige Phase
getrennt.
[0106] Die flüssig-wässrige Phase besteht hauptsächlich aus Wasser (aa)). Ein Teil dieses
Wassers (aa)) wird dem Einsatzstoff der Olefinerzeugung I) zugegeben. Hierdurch wird
vorteilhaft in der Olefinerzeugung I) eine Verdünnung des reaktiven Feeds erzielt.
Diese Verdünnung dient einer besseren Kontrolle des Wärmeübergangs und damit einer
besseren Kontrolle über die Temperatur im Reaktor der Olefinerzeugung I). Vorteilhaft
werden dadurch hohe Olefin-Selektivitäten und -Ausbeuten, sowie letztlich hohe Kerosin-Ausbeuten
sichergestellt. Durch die Rückführung des Wassers (aa)) wird weiterhin vorteilhaft
die Koksbildung verlangsamt und somit eine hohe Zykluszeit und Lebensdauer des Katalysators
erreicht.
[0107] Die flüssige organische Phase beinhaltet C8+ Kohlenwasserstoffe (ab)), welche zu
einem geringen Anteil bereits während der Reaktion der Olefinerzeugung gebildet werden.
Die flüssige organische Phase (ab)) wird der Trenneinheit (Va) und/oder der Hydriereinheit
(IV) zugeführt. Leichte Kohlenwasserstoffe, insbesondere leichte Olefine, welche sich
während der Phasenabscheidung in der flüssigen organischen Phase gelöst haben, werden
in der Trenneinheit (Va) abgetrennt und über die entsprechenden Rückführungen der
Oligomerisierung III) zugeführt. Die höheren Kohlenwasserstoffe der flüssigen organischen
Phase gelangen vorteilhaft gemeinsam mit dem schweren Oligomerisat (h)) in die Hydrierung
IV). Durch die Hydrierung der in der flüssigen organischen Phase enthaltenen höheren
Kohlenwasserstoffe wird vorteilhaft eine Erhöhung der Kerosinausbeute erreicht.
[0108] Die C8+ Kohlenwasserstoffe der flüssigen organischen Phase (ab)) bestehen zum größten
Teil aus Aromaten. Bei der Umsetzung von Kohlenwasserstoffen an sauren Katalysatoren
agieren solche Komponenten als Vorläufer der Koksbildung. Durch die Abführung dieser
Komponenten zur Hydrierung IV), wird die Oligomerisierung III) vordem von diesen Komponenten
ausgehenden Potential der Koksbildung geschützt. Durch die geringere Desaktivierung
können in der Oligomerisierung hohe Zykluszeiten und eine hohe Lebenszeit des Katalysators
erreicht werden. Durch die Hydrierung der Aromaten wird vorteilhaft ein aromatenarmes
Kerosin erhalten.
[0109] Die nach dem Dreiphasenseparator (I/S1) verbleibende gasförmige Phase (olefinhaltiges
Stoffgemisch 3 (ac)) wird mittels Kompression auf ein für die Absorption II) günstiges
Druckniveau angehoben und anschließend gekühlt.
[0110] Dabei kann es erneut zur Bildung einer flüssigen organischen Phase kommen. Diese
wird beispielsweise mittels eines Separators in (I/S2) von der gasförmigen Phase abgeschieden.
Die gasförmige Phase (olefinhaltiges Stoffgemisch (b))) wird der Absorptionseinheit
(II) zugeführt. Die flüssige organische Phase (olefinhaltiges Stoffgemisch 4 (ad))),
besteht hauptsächlich aus C3+ Olefinen und wird der Oligomerisierungseinheit (III)
und/oder der Trenneinheit (Va) zugeführt. Im letzteren Fall werden die im olefinhaltigen
Stoffgemisch 4 (ad)) enthaltenen Olefine mittels der entsprechenden Rückführungen
der C3 bis C8 Kohlenwasserstoffe (m)) von der Trenneinheit (Va) zur Oligomerisierung
III) geführt. Durch die Umsetzung der im olefinhaltigen Stoffgemisch 4 (ad)) enthaltenen
Olefine in der Oligomerisierung III) wird vorteilhaft die Ausbeute an Kerosin erhöht.
[0111] Zweckmäßigerweise können alle Ausführungsformen der Erfindung, auch die in Unteransprüchen,
miteinander kombiniert werden.
[0112] Die Erfindung wird durch die folgenden Ausführungsbeispiele verdeutlicht, ohne auf
diese beschränkt zu sein.
Ausführungsbeispiel 1: Olefinerzeugungseinheit (I)
[0113] Die Umwandlung von Methanol in Olefine wurde in einer Versuchsanlage durchgeführt.
Der Reaktor dieser Anlage bestand aus einem Rohr. Das Reaktionsrohr wurde mit H-ZSM-5
Katalysator befüllt. Die Reaktionstemperatur innerhalb des Katalysatorbettes wurde
mittels Thermoelementen überwacht. Mit diesem Reaktionsrohr wurde ein nahezu isothermer
Betrieb der Reaktion erreicht.
[0114] Das Feed-Gemisch beinhaltete Methanol/Wasser/Ethylen, in den Anteilen 10 bis 30 Vol.-%
/ 0 bis 30 Vol.-% / 0 bis 25 Vol.-%. Die restlichen Anteile des Feedgemisches bestanden
aus nicht reaktiven gasförmigen Komponenten. Das flüssige Gemisch aus Methanol und
Wasser wurde mittels einer Pumpe zum Reaktor gefördert. Der Durchfluss wurde mit Hilfe
eines Durchflussmesser kontrolliert. Ethylen und die nicht reaktiven gasförmigen Komponenten
wurden mittels Massendurchflussreglem dosiert. Das Gemisch dieser Gase wurde zusammen
mit dem flüssigen Feed zum Verdampfer gegeben. Das auf diese Weise erzeugte Feedgemisch
wurde anschließend dem Reaktor zugeführt. Nach dem Reaktor wurde der Produktstrom
mittels Eiswasser gekühlt. Dabei erfolgte die Kondensation eines Teils des Produktes.
In einem Abscheider wurde das flüssige Reaktionsprodukt vom gasförmigen Reaktionsprodukt
getrennt. Die Menge an Kondensat wurde erfasst und anhand der Dauer des Experiments
der entsprechende Massenstrom ermittelt. Der Massenstrom des gasförmigen Produktes
ergab sich dabei aus der Differenz der Massenströme von Feedgemisch und Kondensat.
Die Zusammensetzungen gasförmiger und flüssiger Produkt-Fraktionen wurden gaschromatographisch
analysiert. Auf dieser Basis wurden der Umsatzgrad des Methanols und die Ausbeute
an Olefinen berechnet.
[0115] Es wurden zwei verschiedene Experimente bei 4 bar und 475°C durchgeführt. Beim Experiment
1 wurde kein Ethylen zudosiert. Der Umsatzgrad des Methanols betrug >99 Ma.-%. Bezogen
auf den im Methanol enthaltenen CH
2-Anteil konnte hierbei eine Olefinausbeute von 83 Ma.-% erzielt werden.
[0116] Eine Zusammensetzung des Kohlenwasserstoff-Produkts dieses Experiments 1 ist in folgender
Tabelle 1 dargestellt:
Tabelle 1: Zusammensetzung des Kohlenwasserstoffprodukts:
| Experiment |
C1 bis C4 Paraffine (Ma.-%) |
Ethylen (Ma.-%) |
Propen (Ma.-%) |
Butene (Ma.-%) |
C5+ Olefine (Ma.-%) |
Restliche C5+ Kohlenwasserstoffe (Ma.-%) |
Summe Olefine (Ma.-%) |
| 1 |
10,5 |
13,0 |
33,3 |
23,7 |
13,3 |
6,2 |
83,3 |
[0117] Beim Experiment 2 wurde Ethylen zugeführt. Die Durchführung erfolgte analog Experiment
1. Bei beiden Experimenten wurde der gleiche Massenstrom an Methanol zugeführt Experiment
2 diente der Untersuchung der Umsetzung des Ethylens, welches im erfindungsgemäßen
Verfahren über das Kreislaufgas (c)) zur Olefinerzeugungseinheit (I) zurückgeführt
wird. Das zurückgeführte Ethylen wird hierbei von den Oxygenaten, wie Methanol, durch
Methylierung in C3+ Olefine umgewandelt. Zur Veranschaulichung dieses Aspektes sind
in folgender Tabelle 2 für beide Experimente die auf den Feed normierten Massenanteile
an zugeführtem Methanol und Ethylen sowie der gebildeten C3+ Olefine gezeigt.
Tabelle 2: Normierte Massenanteile Methanol, Ethylen sowie C3+ Olefine:
| Experiment |
Feed Methanol |
Feed Ethylen |
Produkt C3+Olefine |
Δ Produkt C3+ Olefine (%) |
| 1 |
1 |
- |
0,30 |
|
| 2 |
0,65 |
0,35 |
0,37 |
+ 23 |
[0118] Beim Vergleich der Experimente ist ersichtlich, dass durch die Co-Reaktion mit Ethylen
die Produktbildung an C3+ Olefinen deutlich gesteigert wird (Δm= + 23 %).
[0119] Im erfindungsgemäßen Verfahren wird folglich durch die Rückführung von Ethylen zur
Olefinerzeugung (I) ein größerer Massenstrom an C3+ Olefinen erzielt. Dessen Umwandlung
in der Oligomerisierungseinheit (III) führt schließlich zu einer Erhöhung der produzierten
Menge sowie Ausbeute an synthetischem Kerosin.
Ausführungsbeispiel 2: Oligomerisierungseinheit (III)
[0120] Für die Experimente zur Oligomerisierung von C3/C4 Olefinen wurde eine Versuchsanlage
verwendet. An der Anlage konnte der Druck im Bereich 0-65 bar und die Temperatur bis
zu 350 °C eingestellt werden.
[0121] Als Reaktor wurde ein Rohr verwendet, in das ein Katalysator des Typs H-ZSM-5 eingefüllt
wurde. Die Reaktionstemperatur wurde mittels Thermoelementen erfasst. Als Feed wurde
ein C3/C4 Olefingemisch eingesetzt, da es sich bei diesen Komponenten um die reaktiven
Hauptprodukte der im Gesamtverfahren vorgeschalteten Olefinerzeugungseinheit (I) handelt.
Der jeweilige Anteil der dosierten C3-Olefine/C4-Olefine betrug 5 bis 40 Vol.-% /
5 bis 40 Vol.-%. Neben den Olefinen bestand das Reaktionsgas aus einem Anteil an nicht
reaktiven Komponenten.
[0122] Alle (Flüssig-)Gase wurden mittels Massendurchflussreglern dosiert, auf Reaktionstemperatur
aufgeheizt und vor dem Reaktoreintritt gemischt.
[0123] Nach dem Reaktoraustritt wurde das Produktgemisch abgekühlt, entspannt und mittels
eines Abscheiders in eine gasförmige und eine flüssige Phase getrennt. Die erhaltenen
Produktfraktionen wurde gaschromatographisch untersucht.
[0124] Nachfolgend sind in Tabelle 3 für zwei ausgewählte Experimente der zugehörige Umsatz,
die Zusammensetzung des Kohlenwasserstoff-Gemisches sowie die Produktselektivität
aufgeführt.
[0125] Die Betriebsbedingungen für das Experiment 1 waren wie folgt: Temperatur: 200 °C;
Druck: 20 bar; Anteil nicht reaktiver Komponenten: 46 Vol.-% sowie massebezogene Raumgeschwindigkeit:
1,0 kg Olefine pro h und kg Katalysator.
[0126] Die Bedingungen für das Experiment 2 waren folgende: Temperatur: 250 °C; Druck: 50
bar; Anteil nicht reaktiver Komponenten: 67 Vol.-% sowie massebezogene Raumgeschwindigkeit:
0,5 kg Olefine pro h und kg Katalysator.
Tabelle 3: Umsatz, Zusammensetzung des Kohlenwasserstoffgemisches sowie Produktselektivitäten
für ausgewählte Beispiele:
| Exp. |
Umsatz C3-Olefine (Ma.-%) |
Umsatz C4-Olefine (Ma.-%) |
Zusammensetzung (Ma.-%) |
Produkt-selektivität (Ma.-%) |
| Zwischen-produkt (C2 bis C8) |
Produkt |
| Kerosin (C9 bis C17) |
Diesel-komponenten C18+) |
Kerosin (C9 bis C17) |
Diesel-komponenten (C18+) |
| Nr. 1 |
16 |
13 |
95,4 |
4,6 |
0,01 |
99,8 |
0,2 |
| Nr. 2 |
94 |
80 |
35,8 |
42,5 |
21,7 |
66,2 |
33,8 |
[0127] Der Tabelle 3 kann entnommen werden, dass im Experiment 1 bei moderaten Bedingungen
ein relativ niedriger Umsatz der C3-Olefine und C4-Olefine erreicht wird. Die Erhöhung
der Reaktionstemperatur und des Druckes bewirkt in Experiment 2 eine Steigerung des
Umsatzes. Beim Experiment 1 wird bei einem geringen Umsatz zwar ein geringer Kerosinanteil
(4,6 Ma.-%) im Kohlenwasserstoffgemisch erhalten. Bezogen auf das C9+ Kohlenwasserstoffprodukt
(Kerosin & Dieselkomponenten) resultiert jedoch eine sehr hohe Kerosinselektivität.
Demgegenüber wird im Experiment 2 zwar ein hoher Kerosinanteil im gesamten Kohlenwasserstoffgemisch
erhalten, jedoch im C9+ Kohlenwasserstoffprodukt eine geringere Kerosinselektivität
erzielt. Daher wird hier ein größerer Anteil an Dieselkomponenten als unerwünschtes
Nebenprodukt erhalten. Beide Experimente zeigen den gegenläufigen Zusammenhang von
Umsatzgrad und Selektivität. Mit Hilfe der aufgeführten Experimente wird gezeigt,
dass im erfindungsgemäßen Verfahren für die Umsetzung auf den jeweiligen Stufen ein
Optimum aus C3/C4 Umsatz und Kerosinselektivität besteht
[0128] Die durch einen Teilumsatz verbleibende Menge an Zwischenprodukt (C2 bis C8) kann
im Gesamtverfahren durch entsprechende weitere Reaktionsstufen und Rückführungen der
C3 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion zum Zielprodukt Kerosin mit hoher Selektivität
umgesetzt werden. Dies wird in den bevorzugten Ausführungsformen anhand Fig. 2.2a
und Fig. 2.2b und den zugehörigen Figuren 2.2a sowie 2.2b dargestellt.
Ausführungsbeispiel 3: Hydriereinheit (IV)
[0129] Die Versuche der Hydrierung IV) wurden an einer Versuchsanlage durchgeführt. Als
Reaktor wurde ein Rohr verwendet, in das ein Metallkatalysator mit Nickel eingefüllt
wurde. Über den Reaktor verteilt sind Thermoelemente zur Kontrolle der Reaktionstemperatur
angebracht.
[0130] Der flüssig vorliegende Feed wurde mit Hilfe von Pumpen in den Reaktor dosiert. Der
Wasserstoff wurde mittels eines Massendurchflussreglers in den Reaktor eingebracht.
Zur Simulation des Reaktionsfeeds der Hydriereinheit (IV) wurde dem Reaktor eine Mischung
aus Olefinen inklusive Dienen im Bereich von C8 bis C24 zusammen mit einem Anteil
von ca. 9 Ma.-% Aromaten im Bereich von C7 bis C9 diesem Reaktor zugeführt. Dieser
Reaktionsfeed wurde mit einem flüssigen nicht reaktiven Kohlenwasserstoffgemisch verdünnt.
Nach dem Reaktor wurde das Produkt gekühlt und mittels eines Abscheiders in eine gasförmige
und eine flüssige Phase getrennt. Proben beider Phasen wurden gaschromatographisch
und nasschemisch analysiert.
[0131] Im konkreten Beispiel wurde eine Temperatur von 150 °C sowie ein Druck von 60 bar
eingestellt. Als Wasserstoff-/ Kohlenwasserstoffverhältnis (Gas/Öl-Verhältnis) wurden
400 Nm
3/m
3 eingestellt.
[0132] Als Ergebnis konnten 98 Ma.-% der eingesetzten Olefine inklusive der Diene hydriert
werden. Der Umsatz der C7-Aromaten betrug 99 Ma.-% und der Umsatz der C9-Aromaten
betrug 89 Ma.-%.
[0133] Die Ergebnisse zeigen, dass Olefine inklusive Diene über den C-Zahl Bereich von C8
bis C24 annähernd vollständig hydriert werden. Ebenso kann gezeigt werden, dass von
den vorhandenen Aromaten die Mehrheit hydriert wird und somit ein Kraftstoff mit einem
geringen Aromatengehalt erhalten wird.
Ausführungsbeispiel 4: Anlage zur Erzeugung von synthetischem Kerosin
[0134] Die in diesem Beispiel beschriebene Anlage beschreibt eine konkrete Form einer Anlage,
um die Erfindung zu beschreiben, ohne diese zu beschränken.
[0135] Die Anlage basiert schematisch auf der Fig. 2.5. Diese Fig. hat als Ursprung die
Fig. 1.1c und die Anlage enthält Merkmale aus den Fig. 2.1.a, 2.1b und 2.4. Daher
enthält die Anlage die entsprechenden Anlagenteile der Olefinerzeugung (I), der Absorptionseinheit
(II), der Oligomerisierungseinheit (III), der Hydriereinheit (IV) sowie der Trenneinheit
(V). Diese Anlage stellt somit eine Ausgestaltung des Gesamtverfahrens dar.
[0136] Der Feed der Olefinerzeugung I) setzt sich aus dem Oxygenat Methanol (a)) (100 %
Methanol), wovon im vorliegenden Beispiel 300 kg/h eingesetzt wurden, einer Verdünnung
durch Wasser (aa)) aus dem Separator (I/S1) sowie dem recycelten Kreislaufgas (c))
aus Schritt II) zusammen.
[0137] Die Olefinerzeugung I) erfolgt nach den beschriebenen Methoden. Die Temperatur liegt
im Bereich von 450 bis 500 °C und der Druck im Bereich von 3 bis 4,5 bar.
[0138] Das Reaktionsprodukt der Olefinerzeugung wird abgekühlt, wobei entsprechend Flüssigkeit
kondensiert wird, welches vorwiegend Wasser ist. Diese flüssig-wässrige Phase wird
im Separator (I/S1) abgetrennt und ein Teil entsprechend zu der Reaktion der Olefinerzeugung
zurückgeführt (aa)). Danach folgen Kompressionsstufen mit jeweils nachgeschalteter
Flüssigkeitsabtrennung (Trennstufe (I/S2)) für die notwendige Druckerhöhung für die
Absorptionseinheit (II). Bei diesen Flüssigkeitsabtrennungen wird eine flüssig wässrige
Phase aus dem Prozess entfernt sowie eine organische flüssige Phase (olefinhaltiges
Stoffgemisch 4 (ad))) gesammelt und diese der Oligomerisierung (III) zugeführt. Die
nun erhaltene Gasphase wird als olefinhaltiges Stoffgemisch (b)) zur Absorptionseinheit
(II) geführt.
[0139] In der Absorptionseinheit (II) kommt die C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion (e))
als Absorptionsmittel zur Anwendung. Während der Absorption wird das Kreislaufgas
(c)) gewonnen. Dieses Kreislaufgas (c)) beinhaltet die vom Absorptionsmittel nicht
absorbierten Komponenten, wie z. B. Ethylen. Diese werden zur Olefinerzeugungseinheit
(I) zurückgeführt. Von der erfindungsgemäßen Absorptionseinheit (II) wird eine vorwiegend
mit C3 bis C4 Kohlenwasserstoffen angereicherte olefinhaltige Fraktion (d)) sowie
ein Teil des Absorptionsmittels (f)) zu Schritt III) überführt.
[0140] Die gesamten beschriebenen Ströme (ad), f) und d)) werden der Oligomerisierung III)
zugeführt. Die Oligomerisierung findet in einem Temperaturbereich von 200 bis 300
°C sowie in einem Druckbereich von 10 bis 70 bar statt. Das Produkt der Oligomerisierung
III), das sogenannte Roholigomerisat (g)), wird in der Trenneinheit (Va) aufgetrennt.
[0141] Hierbei wird die C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion als unbeladenes Absorptionsmittel
(e)) abgetrennt und zur Absorptionseinheit (II) zurückgeführt. Insgesamt werden bei
den Separationen und Abtrennungen anfallende nicht kondensierbare Bestandteile aus
dem Prozess abgeführt. Darüber hinaus wird eine Rückführung der C3 bis C8 Kohlenwasserstoffe
(m)) vorgenommen. Somit wird sowohl ein Teil der C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion
(v)) zur Oligomerisierung III) zurückgeführt sowie als Absorptionsmittel verwendet,
um möglichst alle Olefine entsprechend in der Oligomerisierung III) nutzen zu können.
Das schwere Oligomerisat (h)) wird der Hydrierung IV) zugeführt. Der Hydrierung IV)
wird Wasserstoff (u)) im Überschuss hinzugefügt und der überschüssige Anteil des Wasserstoffs
abgegeben.
[0142] Die Hydrierung erfolgt in einem Temperaturbereich von 90 bis 200°C sowie in einem
Druckbereich von 40 bis 80 bar.
[0143] Das hydrierte Produkt (i)) wird in einer Trenneinheit (Vb) mit Hilfe einer Destillation
in Benzinkomponenten (j)), das Hauptprodukt Kerosin (k)) und Dieselkomponenten (l))
aufgetrennt. Es wird folgendes Ergebnis erzielt:
Ausbeute Benzinkomponenten (C5 bis C8) = 6 Ma.-%
Ausbeute Kerosin (C9 bis C17) = 44 Ma.-%
Ausbeute Dieselkomponenten (C18+) = 12 Ma.-%
Aromaten < 5 Ma.-%
[0144] Die in dieser Beschreibung beschriebenen Ströme sind in folgender Tabelle 4 dargestellt.
Tabelle 4: Übersichtstabelle der enthaltenen Ströme gemäß Fig. 2.5:
| Nº |
Physikalische Parameter der Stoffströme |
Zusammensetzung der Ströme (Ma.- %) |
| T (°C) |
p (bar) |
MassenStrom (kg/h) |
MeOH |
H2O |
Permanentgase |
C2 bis C4 |
C5 bis C8 |
C9 bis C17 |
C18+ |
| a) |
20,0 |
4,4 |
300,0 |
100 |
|
|
|
|
|
|
| b) |
10,0 |
10,5 |
298,6 |
|
0,3 |
48,1 |
38,1 |
13,4 |
|
|
| c) |
11,0 |
4,4 |
183,3 |
|
|
77,3 |
10,9 |
11,7 |
0,1 |
|
| d) |
78,0 |
3,0 |
205,4 |
0,1 |
|
1,6 |
46,7 |
50,9 |
0,7 |
|
| e) |
85,4 |
13,0 |
100,0 |
0,1 |
|
|
2 |
94,4 |
3,5 |
|
| f) |
40,0 |
21,5 |
10,5 |
0,1 |
|
|
0,4 |
75,5 |
22,6 |
1,4 |
| g) |
31,7 |
15,8 |
544,0 |
|
|
0,2 |
28,1 |
57 |
12,1 |
2,6 |
| h) |
127,5 |
63,5 |
80,8 |
|
|
|
|
5,5 |
77,3 |
17,2 |
| i ) |
50,1 |
66,0 |
81,1 |
|
|
0,1 |
1,3 |
8,6 |
73,3 |
16,7 |
| j) |
115,0 |
2,0 |
7,9 |
|
|
0,6 |
12,7 |
60,5 |
26,1 |
|
| k) |
219,2 |
2,2 |
57,2 |
|
|
|
|
3,9 |
94,9 |
1,2 |
| l) |
365,7 |
2,6 |
16,0 |
|
|
|
|
|
19,3 |
80,7 |
| m) |
46,1 |
31,5 |
320,0 |
|
|
0,1 |
39,3 |
60,6 |
|
|
| z) |
50,0 |
1,5 |
656,0 |
|
52 |
21,9 |
17,7 |
8,1 |
0,3 |
|
| aa) |
50,0 |
4,4 |
171,2 |
|
100 |
|
|
|
|
|
| ac) |
50,0 |
1,5 |
378,9 |
0,1 |
16,8 |
37,9 |
30,6 |
14,1 |
0,5 |
|
| ad) |
10,1 |
14,5 |
17,2 |
|
|
|
11,4 |
76,9 |
11,6 |
|
Nicht-Patentliteratur
[0145]
J. Eilers, S.A: Posthuma and S.T. Sie
The Shell Middle Distillate Synthesis Process (SMDS)
Calatysis Letters 1990, 7, 253-270.
Bellussi, G.; Mizia, F.; Calemma, V.; Pollesel, P.; Millini, R.
Oligomerization of olefins from Light Cracking Naphtha over zeolite-based catalyst
for the production of high quality diesel fuel
Microporous and Mesoporous Materials 2012, 164, 127-134.
Bezugszeichenliste
[0146]
- (I)
- Olefinerzeugungseinheit
- (II)
- Absorptionseinheit
- (III)
- Oligomerisierungseinheit
- (IV)
- Hydriereinheit
- (V)
- Trenneinheit
- a)
- Oxygenate
- b)
- olefinhaltiges Stoffgemisch
- c)
- Kreislaufgas
- d)
- olefinhaltige Fraktion
- e)
- unbeladenes Absorptionsmittel
- f)
- teilweise beladenes Absorptionsmittel
- g)
- Roholigomerisat
- h)
- schweres Oligomerisat
- i)
- hydriertes Produkt
- j)
- Benzinkomponenten
- k)
- Kerosin
- l)
- Dieselkomponenten
- m)
- C3 bis C8 Kohlenwasserstoffe
- n)
- beladenes Absorptionsmittel
- o)
- Leichtsieder
- p)
- C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion
- q)
- Roholigomerisat 2
- r)
- Roholigomerisat 3
- s)
- hydriertes Produkt 2
- t)
- wasserstoffreiche Fraktion
- u)
- Wasserstoff
- v)
- C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion
- w)
- Zwischenprodukt Oligomerisierung
- x)
- Zwischenprodukt Oligomerisierung 2
- y)
- Zwischenprodukt Hydrierung
- z)
- olefinhaltiges Stoffgemisch 2
- aa)
- Wasser
- ab)
- C8+ Kohlenwasserstoffe
- ac)
- olefinhaltiges Stoffgemisch 3
- ad)
- olefinhaltiges Stoffgemisch 4
1. Verfahren zur Herstellung eines synthetischen Kerosins mit den Schritten:
I) Katalytische Olefinerzeugung durch Umsetzung von Oxygenaten zu einem olefinhaltigen
Stoffgemisch,
II) Abtrennung einer olefinhaltigen Fraktion aus dem olefinhaltigen Stoffgemisch durch
Absorption mit einem Absorptionsmittel,
wobei ein verbleibendes Kreislaufgas zu Schritt I) zurückgeführt wird
III) Katalytische Oligomerisierung der im Schritt II) erhaltenen olefinhaltigen Fraktion
zu einem Oligomerisat,
IV) Katalytische Hydrierung des Oligomerisats,
V) Abtrennung des Absorptionsmittels nach Schritt III) in einer Trenneinheit (Va)
und/oder nach Schritt IV) in einer Trenneinheit (Vb),
wobei bei der Absorption in Schritt II) Ethylen mit dem Kreislaufgas zurückgeführt
wird, und
wobei anschließend das Absorptionsmittel aus Schritt II) direkt zur Oligomerisierung
in Schritt III) und/oder zur Trenneinheit (Va) geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei nach der katalytischen Oligomerisierung zusätzlich
eine Fraktion von Leichtsiedern abgetrennt wird und zu Schritt I) zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei nach Schritt III) in einer Trenneinheit
(Va) zusätzlich eine C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion abgetrennt und zu Schritt
III) zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei nach Schritt III) in einer Trenneinheit
(Va) zusätzlich eine C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion abgetrennt und zu Schritt
III) zurückgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei nach der katalytischen Olefinerzeugung
in Schritt I) Wasser von dem olefinhaltigen Stoffgemisch abgetrennt und zur katalytischen
Olefinerzeugung in Schritt I) zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei nach der katalytischen Olefinerzeugung
in Schritt I) eine Fraktion von C8+ Kohlenwasserstoffen von dem olefinhaltigen Stoffgemisch
abgetrennt und zu Schritt IV) und/oder Schritt V) geführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Schritt III) in mehreren Stufen
der Oligomerisierung ausgeführt ist wobei,
• ein Zwischenprodukt der Oligomerisierung zwischen diesen Stufen abgetrennt und zu
der Trenneinheit (Va) geführt wird, und/oder
• ein Zwischenprodukt der Oligomerisierung bei Eintritt in die nachfolgende Stufe
der Oligomerisierung durch Rückführung der C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion gemäß
Anspruch 3 und/oder durch Rückführung der C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion gemäß
Anspruch 4 und/oder durch die olefinhaltige Fraktion gemäß Anspruch 1 und/oder das
Absorptionsmittel aus Schritt II) gekühlt wird.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei als Nebenprodukte jeweils ein aromatenarmer
Strom mit Benzinkomponenten und Dieselkomponenten gewonnen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Oligomerisat aus Schritt III)
bei Eintritt in Schritt IV) durch Rückführung eines Teils des hydrierten Produkts
nach Schritt IV) verdünnt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Schritt IV) in mehreren Stufen
ausgeführt ist,
wobei Wasserstoff und/oder ein Teil eines Oligomerisats und/oder des in IV) hydrierten
Produkts zur Zwischenkühlung verwendet wird.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die katalytische Olefinerzeugung
in Schritt I), die katalytische Oligomerisierung in Schritt III) und die katalytische
Hydrierung in Schritt IV) jeweils in mindestens einem Festbettreaktor durchgeführt
wird.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei als Katalysator
• in Schritt I) ein zeolithischer Katalysator, und
• in Schritt III) ein zeolithischer und/oder ein nicht-zeolithisch saurer Katalysator,
und
• in Schritt IV) ein Metallkatalysator ausgewählt aus Pt, Pd, Ru, Ni, Rh, Co, Mo und
W, verwendet wird.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei zusätzlich in Schritt III) auch
die im Absorptionsmittel enthaltenen Olefine zu einem Oligomerisat katalytisch oligomerisiert
werden.
14. Anlage zur Herstellung eines synthetischen Kerosins aus Oxygenaten, umfassend eine
Olefinerzeugungseinheit (I), eine Absorptionseinheit (II), eine Oligomerisierungseinheit
(III), eine Hydriereinheit (IV) und mindestens eine Trenneinheit (Va und/oder Vb),
wobei
• die Olefinerzeugungseinheit (I) eine Leitung für die Zuführung der Oxygenate aufweist,
• die Olefinerzeugungseinheit (I) eine Leitung für die Abführung eines olefinhaltigen
Stoffgemisches zur Absorptionseinheit (II) aufweist,
• die Absorptionseinheit (II) eine Leitung für die Rückführung eines Kreislaufgases
zur Olefinerzeugungseinheit (I) aufweist,
• die Absorptionseinheit (II) eine Leitung für die Abführung einer olefinhaltigen
Fraktion zur Oligomerisierungseinheit (III) aufweist,
• die Absorptionseinheit (II) eine Leitung für ein Absorptionsmittel aufweist, welche
zur Oligomerisierungseinheit (III) und/oder zur Trenneinheit (Va) führt,
• die Trenneinheit (Va und/oder Vb) eine Leitung für die Abführung des Absorptionsmittels
zur Absorptionseinheit (II) aufweist.
15. Anlage gemäß Anspruch 14, wobei die Oligomerisierungseinheit (III) eine Leitung für
die Abführung eines Oligomerisats zur Trenneinheit (Va) aufweist und die Trenneinheit
(Va) eine Leitung für die Abführung des Oligomerisats zur Hydriereinheit (IV) aufweist,
und/oder
die Hydriereinheit (IV) eine Leitung für die Abführung eines hydrierten Produkts zur
Trenneinheit (Vb) aufweist und die Trenneinheit (Vb) mindestens eine Leitung für die
Abführung des Kerosins, der Benzinkomponenten und der Dieselkomponenten aufweist.
16. Anlage gemäß einem der Ansprüche 14 oder 15, wobei eine Leitung für die Rückführung
von Leichtsiedern von der Oligomerisierungseinheit (III) und/oder der Trenneinheit
(Va) zur Olefinerzeugungseinheit (I) führt.
17. Verwendung einer Anlage gemäß einem der Ansprüche 14 bis 16 für das Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 13.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zur Herstellung eines synthetischen Kerosins mit den Schritten:
I) Katalytische Olefinerzeugung durch Umsetzung von Oxygenaten zu einem olefinhaltigen
Stoffgemisch,
II) Abtrennung einer olefinhaltigen Fraktion aus dem olefinhaltigen Stoffgemisch durch
Absorption mit einem Absorptionsmittel,
wobei ein verbleibendes Kreislaufgas zu Schritt I) zurückgeführt wird,
wobei bei der Absorption in Schritt II) Ethylen mit dem Kreislaufgas zurückgeführt
wird,
wobei anschließend das Absorptionsmittel aus Schritt II) direkt zu einer Oligomerisierung
in Schritt III) und/oder zu einer Trenneinheit (Va) geführt wird,
III) Katalytische Oligomerisierung der im Schritt II) erhaltenen olefinhaltigen Fraktion
zu einem Oligomerisat,
IV) Katalytische Hydrierung des Oligomerisats,
V) Abtrennung des Absorptionsmittels nach Schritt IV) in einer Trenneinheit (Vb),
wobei das Absorptionsmittel von dort zur Absorption in Schritt II) abgeführt wird
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Abtrennung des Absorptionsmittels in Schritt
V) zusätzlich auch nach Schritt III) in der Trenneinheit (Va) erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei nach der katalytischen Oligomerisierung
zusätzlich eine Fraktion von Leichtsiedern abgetrennt wird und zu Schritt I) zurückgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei nach Schritt III) in einer Trenneinheit
(Va) zusätzlich eine C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion abgetrennt und zu Schritt
III) zurückgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei nach Schritt III) in einer Trenneinheit
(Va) zusätzlich eine C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion abgetrennt und zu Schritt
III) zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei nach der katalytischen Olefinerzeugung
in Schritt I) Wasser von dem olefinhaltigen Stoffgemisch abgetrennt und zur katalytischen
Olefinerzeugung in Schritt I) zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei nach der katalytischen Olefinerzeugung
in Schritt I) eine Fraktion von C8+ Kohlenwasserstoffen von dem olefinhaltigen Stoffgemisch
abgetrennt und zu Schritt IV) und/oder Schritt V) geführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Schritt III) in mehreren Stufen
der Oligomerisierung ausgeführt ist wobei,
• ein Zwischenprodukt der Oligomerisierung zwischen diesen Stufen abgetrennt und zu
der Trenneinheit (Va) geführt wird, und/oder
• ein Zwischenprodukt der Oligomerisierung bei Eintritt in die nachfolgende Stufe
der Oligomerisierung durch Rückführung der C3 bis C5 Kohlenwasserstofffraktion gemäß
Anspruch 4 und/oder durch Rückführung der C5 bis C8 Kohlenwasserstofffraktion gemäß
Anspruch 5 und/oder durch die olefinhaltige Fraktion gemäß Anspruch 1 und/oder das
Absorptionsmittel aus Schritt II) gekühlt wird.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei als Nebenprodukte jeweils ein aromatenarmer
Strom mit Benzinkomponenten und Dieselkomponenten gewonnen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Oligomerisat aus Schritt III)
bei Eintritt in Schritt IV) durch Rückführung eines Teils des hydrierten Produkts
nach Schritt IV) verdünnt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Schritt IV) in mehreren Stufen
ausgeführt ist,
wobei Wasserstoff und/oder ein Teil eines Oligomerisats und/oder des in IV) hydrierten
Produkts zur Zwischenkühlung verwendet wird.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die katalytische Olefinerzeugung
in Schritt I), die katalytische Oligomerisierung in Schritt III) und die katalytische
Hydrierung in Schritt IV) jeweils in mindestens einem Festbettreaktor durchgeführt
wird.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei als Katalysator
• in Schritt I) ein zeolithischer Katalysator, und
• in Schritt III) ein zeolithischer und/oder ein nicht-zeolithisch saurer Katalysator,
und
• in Schritt IV) ein Metallkatalysator ausgewählt aus Pt, Pd, Ru, Ni, Rh, Co, Mo und
W, verwendet wird.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei zusätzlich in Schritt III) auch
die im Absorptionsmittel enthaltenen Olefine zu einem Oligomerisat katalytisch oligomerisiert
werden.
15. Anlage zur Herstellung eines synthetischen Kerosins aus Oxygenaten, umfassend eine
Olefinerzeugungseinheit (I), eine Absorptionseinheit (II), eine Oligomerisierungseinheit
(III), eine Hydriereinheit (IV) und mindestens eine Trenneinheit (Vb), wobei
• die Olefinerzeugungseinheit (I) eine Leitung für die Zuführung der Oxygenate aufweist,
• die Olefinerzeugungseinheit (I) eine Leitung für die Abführung eines olefinhaltigen
Stoffgemisches zur Absorptionseinheit (II) aufweist,
• die Absorptionseinheit (II) eine Leitung für die Rückführung eines Kreislaufgases
zur Olefinerzeugungseinheit (I) aufweist,
• die Absorptionseinheit (II) eine Leitung für die Abführung einer olefinhaltigen
Fraktion zur Oligomerisierungseinheit (III) aufweist,
• die Absorptionseinheit (II) eine Leitung für ein Absorptionsmittel aufweist, welche
zur Oligomerisierungseinheit (III) und/oder zu einer Trenneinheit (Va) führt,
• die Hydriereinheit (IV) eine Leitung für die Abführung eines hydrierten Produkts
zur Trenneinheit (Vb) und die Trenneinheit (Vb) mindestens eine Leitung für die Abführung
des Kerosins, der Benzinkomponenten und Dieselkomponenten aufweist, und
• die Trenneinheit (Vb) eine Leitung für die Abführung des Absorptionsmittels zur
Absorptionseinheit (II) aufweist.
16. Anlage gemäß Anspruch 15, wobei auch die Trenneinheit (Va) eine Leitung für die Abführung
des Absorptionsmittels zur Absorptionseinheit (II) aufweist.
17. Anlage gemäß einem der Ansprüche 15 oder 16, wobei die Oligomerisierungseinheit (III)
eine Leitung für die Abführung eines Oligomerisats zur Trenneinheit (Va) aufweist
und die Trenneinheit (Va) eine Leitung für die Abführung des Oligomerisats zur Hydriereinheit
(IV) aufweist.
18. Anlage gemäß einem der Ansprüche 15 bis 17, wobei eine Leitung für die Rückführung
von Leichtsiedern von der Oligomerisierungseinheit (III) und/oder der Trenneinheit
(Va) zur Olefinerzeugungseinheit (I) führt.
19. Verwendung einer Anlage gemäß einem der Ansprüche 15 bis 18 für das Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 14.