[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Führungsschlitten zur verfahrbaren
Lagerung eines Möbelteiles an einer Führungsschiene, wobei der Führungsschlitten ein
Fahrwerk mit zumindest einer drehbar gelagerten Laufrolle und wenigstens einen Verbindungsteil
zum Verbinden des Führungsschlittens mit dem Möbelteil aufweist, wobei das Fahrwerk
und der Verbindungsteil als voneinander gesonderte Baueinheiten ausgebildet sind und
über wenigstens eine Befestigungsvorrichtung miteinander verbindbar sind, wobei die
Befestigungsvorrichtung wenigstens einen Kraftspeicher und wenigstens ein vom Kraftspeicher
beaufschlagbares Verriegelungselement aufweist, wobei das Fahrwerk und der Verbindungsteil
durch eine Kraft des Kraftspeichers miteinander lösbar verriegelbar sind, wobei eine
von der Befestigungsvorrichtung gesonderte Haltevorrichtung zur Befestigung des Verbindungsteiles
am Fahrwerk vorgesehen ist.
[0002] Im Weiteren betrifft die Erfindung ein Führungssystem zur verfahrbaren Lagerung eines
Möbelteiles, wobei das Führungssystem zumindest eine Führungsschiene und zumindest
einen an der Führungsschiene verfahrbaren Führungsschlitten der zu beschreibenden
Art aufweist.
[0003] Ferner betrifft die Erfindung ein Möbel mit einem Möbelkorpus und wenigstens einem
relativ zum Möbelkorpus bewegbar gelagerten Möbelteil und mit einem Führungssystem
der zu beschreibenden Art.
[0004] Führungsschlitten werden zur verschiebbaren Lagerung eines Möbelteiles, beispielsweise
eines Türflügels, entlang einer Führungsschiene eingesetzt, wobei der Führungsschlitten
in einem Montagezustand einerseits über einen Verbindungsteil mit dem Möbelteil verbunden
und andererseits durch das Fahrwerk entlang der Führungsschiene bewegbar gelagert
ist.
[0005] In der
DE 39 03 700 A1 ist in Fig. 1 ein Führungsschlitten zur verschiebbaren Lagerung einer Falttüre entlang
einer Führungsschiene gezeigt. Der Führungsschlitten weist ein Fahrwerk mit Laufrollen
und Scharniere zur bewegbaren Lagerung eines Türflügels auf. Die Scharniere sind an
einer Grundplatte gelagert, welche einstellbar an einer Befestigungsplatte des Fahrwerkes
angeordnet ist. In der Befestigungsplatte ist hierfür ein Langloch vorgesehen, wobei
die Grundplatte relativ zur Befestigungsplatte durch eine Feststellschraube an einer
gewünschten Position klemmend fixierbar ist. Hierbei besteht allerdings die Gefahr,
dass sich die Feststellschraube unbeabsichtigt lösen könnte, wodurch die eingestellte
Lage der Scharniere nicht mehr beibehalten werden kann. Wenn die Feststellschraube
verloren geht, so würde dies zu einem Absturz des mit den Scharnieren verbundenen
Türflügels führen.
[0006] In der
EP 2 894 285 A1 und in der
EP 0 610 557 A1 sind jeweils zweiteilig ausgeführte Führungsschlitten zur beweglichen Lagerung von
Türflügeln gezeigt, wobei der Führungsschlitten ein an einer Führungsschiene verfahrbares
Fahrwerk und ein davon gesondertes Verbindungsteil zur Befestigung des Türflügels
umfasst. Das Fahrwerk und der Verbindungsteil sind über einen verbreiterten Kopfteil
lösbar miteinander verriegelbar, wobei zur Verriegelung des Kopfteiles zumindest ein
von einer Feder beaufschlagter Rasthebel vorgesehen ist. Nachteilig daran ist, dass
die Montage des Türflügels am Fahrwerk, insbesondere bei schweren Türflügeln, erheblich
erschwert ist. Für die Montage des Türflügels muss nämlich der Kopfteil passgenau
in eine Einschuböffnung der Verriegelungsvorrichtung eingeführt werden. Überdies ist
der Türflügel in einem verbundenen Zustand zwischen dem Fahrwerk und dem Verbindungsteil
um eine durch den Führungsschlitten gebildete, horizontal verlaufende Achse schwenkbar.
Dies hat den Nachteil, dass der Türflügel in einem bodennahen Bereich relativ weit
vom Möbelkorpus abhebbar ist. Dies kann zu einem undefinierten Bewegungsverhalten
des Türflügels, zu unerwünschten Verkantungen der Bauteile des Führungsschlittens
und zu übermäßigen mechanischen Beanspruchungen des Führungsschlittens und anderer
Bauteile des Möbels führen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Führungsschlitten der eingangs erwähnten
Gattung unter Vermeidung der oben diskutierten Nachteile anzugeben.
[0008] Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0009] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verbindungsteil über die Haltevorrichtung
am Fahrwerk einhängbar, im eingehängten Zustand um eine, vorzugsweise horizontal verlaufende,
Achse verschwenkbar und über das wenigstens eine Verriegelungselement mit dem Fahrwerk
verriegelbar ist.
[0010] Durch eine von der Befestigungsvorrichtung gesonderte Haltevorrichtung ergibt sich
eine besonders kippsichere Anordnung des Verbindungsteiles am Fahrwerk.
[0011] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Haltevorrichtung und die Befestigungsvorrichtung
in einem Montagezustand in einer Höhenrichtung voneinander beabstandet sind. In einem
ersten Montageschritt kann der Verbindungsteil über die Haltevorrichtung am Fahrwerk
eingehängt werden, anschließend wird der am Fahrwerk eingehängte Verbindungsteil um
eine Achse verschwenkt und schließlich über das wenigstens eine Verriegelungselement
mit dem Fahrwerk verriegelt.
[0012] Die Befestigungsvorrichtung weist wenigstens ein von einem Kraftspeicher beaufschlagtes
Verriegelungselement zur Herstellung der Verbindung zwischen dem Fahrwerk und dem
Verbindungsteil auf, wodurch die Verbindung zwischen dem Fahrwerk und dem Verbindungsteil
durch eine Kraft des Kraftspeichers sicherbar ist. Die Verriegelung zwischen dem Fahrwerk
und dem Verbindungsteil ist lösbar, indem das Verriegelungselement durch Kraftausübung
entgegen der Kraft des Kraftspeichers bewegt wird.
[0013] Das Verriegelungselement kann wenigstens eine Ausnehmung aufweisen, welche mit einem
am Fahrwerk oder am Verbindungsteil angeordneten Koppelelement in Eingriff bringbar
ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Koppelelement im Wesentlichen zylindrisch
ausgebildet ist. Das Koppelelement kann beispielsweise als, vorzugsweise zylindrischer,
Zapfen oder als, vorzugsweise zylindrische, Stange ausgeführt sein. Das Verriegelungselement
ist also in einer Verriegelungsstellung mit dem Koppelelement formschlüssig verriegelt,
sodass das Verriegelungselement und das Koppelelement in der Verriegelungsstellung
eine definierte Endlage zueinander einnehmen.
[0014] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Verriegelungselement
um eine, vorzugsweise in einem Montagezustand horizontal verlaufende, Achse schwenkbar
gelagert ist. Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Verriegelungselement, vorzugsweise
linear, verschiebbar gelagert ist und durch eine Kraft des Kraftspeichers in Richtung
einer Verriegelungsstellung vorgespannt ist.
[0015] Der Kraftspeicher zur Beaufschlagung des Verriegelungsteiles kann beispielsweise
ein mechanisches Federelement, beispielsweise eine Schraubenfeder, eine Schenkelfeder
oder eine Spiralfeder aufweisen. Alternativ kann der Kraftspeicher auch von einer
Eigenelastizität des Verriegelungselementes gebildet sein.
[0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Figurenbeschreibung.
- Fig. 1a, 1b
- zeigen perspektivische Ansichten eines Möbels mit einem Möbelkorpus und relativ zum
Möbelkorpus bewegbar gelagerten Möbelteilen in zwei verschiedenen Stellungen,
- Fig. 2a, 2b
- zeigen einen Teilbereich des Möbels sowie eine vergrößerte Darstellung des an einer
Führungsschiene verschiebbaren Führungsschlittens,
- Fig. 3
- zeigt den Führungsschlitten in einem Querschnitt,
- Fig. 4
- zeigt den verriegelten Zustand des Verbindungsteiles am Fahrwerk in einem Querschnitt,
- Fig. 5
- zeigt den Führungsschlitten mit dem Fahrwerk und dem daran zu befestigenden Verbindungsteil
in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 6
- zeigt den Führungsschlitten in einer weiteren perspektivischen Ansicht.
[0017] Fig. 1a zeigt ein Möbel 1 mit einem Möbelkorpus 2 und Möbelteilen 3a, 3b und 4a,
4b, welche jeweils zum Möbelkorpus 2 bewegbar gelagert sind. Die Möbelteile 3a und
3b sind miteinander über zwei oder mehrere Möbelscharniere 8 miteinander gelenkig
verbunden, wobei die Möbelscharniere 8 in einer Höhenrichtung voneinander beabstandet
an einer Rückseite der Möbelteile 3a, 3b befestigt sind. Die beiden anderen Möbelteile
4a, 4b sind ebenfalls über zwei oder mehrere in Höhenrichtung voneinander beabstandete
Möbelscharniere 8 miteinander schwenkbar verbunden. In der gezeigten Figur befinden
sich die Möbelteile 3a, 3b und 4a, 4b in einer ersten Stellung, in welcher die Möbelteile
3a, 3b und 4a, 4b zueinander im Wesentlichen komplanar zueinander ausgerichtet sind.
Die Möbelteile 3a, 3b und 4a, 4b sind relativ zum Möbelkorpus 2 durch ein Führungssystem
6 bewegbar, welches wenigstens eine Führungsschiene 7 und wenigstens einen Führungsschlitten
5a, 5b umfasst. Die Führungsschlitten 5a, 5b sind in jeweils in einer Längsrichtung
(L) der Führungsschiene 7 verschiebbar gelagert. Die Führungsschiene 7 ist in einem
Montagezustand im Wesentlichen parallel zu einer Vorderkante der Möbelkorpus 2 angeordnet.
Der erste Führungsschlitten 5a ist mit dem Möbelteil 3a gelenkig verbunden, während
der zweite Führungsschlitten 5b mit dem Möbelteil 4b schwenkbar verbunden ist.
[0018] Fig. 1b zeigt das Möbel 1 gemäß Fig. 1a, wobei sich die Möbelteile 3a, 3b und 4a,
4b in einer zweiten Stellung befinden, in welcher die Möbelteile 3a, 3b und 4a, 4b
im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind. Die Möbelteile 3a, 3b können
in einer parallelen Stellung zueinander - zusammen mit dem ersten Führungsschlitten
5a - in einer Tiefenrichtung (Z) in ein erstes seitliches Einschubfach 9a eingeschoben
werden. Die anderen Möbelteile 4a, 4b können in einer parallelen Stellung zueinander
- zusammen mit dem zweiten Führungsschlitten 5b - in der Tiefenrichtung (Z) in ein
zweites seitliches Einschubfach 9b eingeschoben werden. Wie ein direkter Vergleich
zwischen der Fig. 1a und der Fig. 1b zeigt, ist in einer ersten Stellung, in welcher
die Möbelteile 3a, 3b und 4a, 4b im Wesentlichen komplanar zueinander ausgerichtet
sind (Fig. 1a), ein Innenkorpus 10 vom restlichen Bereich eines Raumes vollständig
abtrennbar. In der zweiten Stellung, in welcher die Möbelteile 3a, 3b und 4a, 4b im
Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind, ist der Innenkorpus 10 für eine
Person frei zugänglich. Der Innenkorpus 10 kann beispielsweise in Form eines Küchenblocks,
einer Büronische, einer Abstellkammer, eines Regals oder eines begehbaren Schrankes
ausgebildet sein.
[0019] Fig. 2a zeigt einen Teilbereich des Möbels 1, wobei das Möbelteil 3a aus Gründen
des verbesserten Überblicks ausgeblendet ist. Die Führungsschiene 7 ist in einem Montagezustand
an einer Oberseite des Möbelkorpus 2 und im Wesentlichen parallel zu einer Vorderkante
des Möbelkorpus 2 angeordnet, wobei der mit dem Möbelteil 3a gelenkig zu verbindende
Führungsschlitten 5a entlang eines Führungssteges 7a der Führungsschiene 7 verfahrbar
ist. Der Führungssteg 7a kann zusammen mit der Führungsschiene 7 entweder einstückig
oder alternativ als ein von der Führungsschiene 7 gesondertes Bauteil ausgebildet
sein.
[0020] Fig. 2b zeigt den in Fig. 2a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht,
aus welcher die Konstruktion des Führungsschlittens 5a näher hervorgeht. Der Führungsschlitten
5a umfasst ein Fahrwerk 11 mit zumindest einer (hier nicht ersichtlichen) drehbaren
Laufrolle 17a, 17b (Fig. 3), welche entlang der Führungsschiene 7 abrollbar ist. Der
Führungsschlitten 5a weist ferner einen Verbindungsteil 13 zum Verbinden mit dem Möbelteil
3a auf, wobei das Fahrwerk 11 und der Verbindungsteil 13 als voneinander gesonderte
Baueinheiten ausgebildet sind und über wenigstens eine Befestigungsvorrichtung 18
(Fig. 3) miteinander lösbar verbindbar sind. Der Verbindungsteil 13 umfasst ein Beschlagteil
14 zur Befestigung des Möbelteiles 3a, wobei das Beschlagteil 14 in einem Montagezustand
um eine vertikal verlaufende Achse 27 (Fig. 3) schwenkbar gelagert ist. Das Beschlagteil
14 kann zumindest eine oder mehrere Befestigungsstellen 15, beispielsweise in Form
von Löchern, zur Befestigung am Möbelteil 3a aufweisen. Das Fahrwerk 11 umfasst einen
im Querschnitt U-förmig ausgebildeten Abschnitt 12, welcher in einem Montagezustand
den Führungssteg 7a der Führungsschiene 7 zumindest bereichsweise umgreift. Der U-förmige
Abschnitt 12 weist einen Basissteg 12a und zwei vom Basissteg 12a nach unten abstehende
Schenkel 12b und 12c auf, wobei in einem Montagezustand die zumindest eine drehbar
gelagerte Laufrolle 17a, 17b an einem ersten Schenkel 12b gelagert ist und der Verbindungsteil
13 an einem zweiten Schenkel 12c des U-förmigen Abschnitts 12 anordenbar ist.
[0021] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann zum Zweck einer komfortablen Montage
vorgesehen sein, dass:
- in einem ersten Montageschritt das Fahrwerk 11 - unabhängig und getrennt vom Verbindungsteil
13 - an der Führungsschiene 7 montiert wird,
- in einem zweiten Montageschritt der Verbindungsteil 13 - unabhängig und getrennt vom
Fahrwerk 11 - am Möbelteil 3a montiert wird,
- in einem dritten Montageschritt das Möbelteil 3a über den daran befestigten Verbindungsteil
13 mittels der wenigstens Befestigungsvorrichtung 18 mit dem an der Führungsschiene
7 montierten Fahrwerk 11 verbunden wird.
[0022] Fig. 3 zeigt den Führungsschlitten 5a in einem Querschnitt. Das Fahrwerk 11 weist
zumindest eine Laufrolle 17a, 17b auf, welche entlang der Führungsschiene 7 verfahrbar
ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei oder mehrere Laufrollen 17a, 17b vorgesehen,
welche in einer Höhenrichtung voneinander beabstandet sind. Eine erste Laufrolle 17a
weist in einem Montagezustand eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Drehachse
auf, während eine zweite Laufrolle 17b in einem Montagezustand um im Wesentlichen
vertikal verlaufende Drehachse rotierbar ist. Die Laufrollen 17a, 17b sind am ersten
Schenkel 12b des U-förmigen Abschnitts 12 gelagert, während der Verbindungsteil 13
zur Befestigung des Möbelteiles 3a am zweiten Schenkel 12c des U-förmigen Abschnitts
12 zu montieren ist. Der Verbindungsteil 13 weist ein um die vertikale Achse 27 schwenkbares
Beschlagteil 14 mit den Befestigungsstellen 15 (Fig. 2b) zur Befestigung am Möbelteil
3a auf.
[0023] Der Verbindungsteil 13 ist über wenigstens eine Befestigungsvorrichtung 18 am Fahrwerk
11 zu montieren. Die Befestigungsvorrichtung 18 umfasst wenigstens ein bewegbar gelagertes
Verriegelungselement 19, welches von einem Kraftspeicher 21 (beispielsweise in Form
einer Schraubenfeder, einer Schenkelfeder oder einer Spiralfeder) in Richtung einer
Verriegelungsstellung vorgespannt ist. Das Verriegelungselement 19 ist mit einem Fahrwerk
11 angeordneten Koppelelement 22 lösbar verriegelbar. Das Verriegelungselement 19
ist mit zumindest einer Ausnehmung 23 versehen, welche mit dem am Fahrwerk 11 angeordneten
Koppelelement 22 in Eingriff bringbar ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das
Verriegelungselement 19 um eine in einem Montagezustand horizontal verlaufende Achse
20 schwenkbar gelagert.
[0024] Gemäß der Erfindung ist eine von der Befestigungsvorrichtung 18 gesonderte Haltevorrichtung
24 zur Befestigung des Verbindungsteiles 13 am Fahrwerk 11 vorgesehen. Die Haltevorrichtung
24 und die Befestigungsvorrichtung 18 sind in einem Montagezustand in einer Höhenrichtung
voneinander beabstandet. Die Haltevorrichtung 24 weist wenigstens eine am Verbindungsteil
13 angeordnete Kerbe 25 zum Einhängen des Verbindungsteiles 13 am Fahrwerk 11 auf.
Am Fahrwerk 11 ist zumindest ein Halteelement 26 angeordnet oder ausgebildet, welches
in einem befestigten Zustand des Verbindungsteiles 13 in die Kerbe 25 eingreift. In
einem ersten Montageschritt kann der Verbindungsteil 13 über die Haltevorrichtung
24 am Fahrwerk 11 eingehängt werden, anschließend wird der am Fahrwerk 11 eingehängte
Verbindungsteil 13 um eine, vorzugsweise vom Halteelement 26 gebildete, Achse 16 verschwenkt
und schließlich über das wenigstens eine Verriegelungselement 19 mit dem Fahrwerk
11 lösbar verriegelt.
[0025] Fig. 4 zeigt den verriegelten Zustand des Verbindungsteiles 13 am Fahrwerk 11 in
einem Querschnitt. Durch Einhängen der Kerbe 25 der Haltevorrichtung 24 am Halteelement
26 ist der Verbindungsteil 13 um eine horizontal verlaufende Achse 16 relativ zum
Fahrwerk 11 schwenkbar. Durch die Befestigungsvorrichtung 18 mit dem Verriegelungselement
19 ist eine formschlüssige Verriegelung zwischen dem Verbindungsteil 13 und dem Fahrwerk
11 herstellbar. Beim Zusammenwirken des Verriegelungselementes 19 mit dem Koppelelement
22 wird zunächst das Verriegelungselement 19 entgegen einer Kraft des Kraftspeichers
21 bewegt, anschließend ist das Verriegelungselement 19 mit dem Koppelelement 22 durch
die Kraft des sich entspannenden Kraftspeichers 21 selbsttätig verriegelbar. In einem
verriegelten Zustand kann die Verbindung zwischen dem Verbindungsteil 13 und dem Fahrwerk
11 durch Kraftausübung auf das Verriegelungselement 19 entgegen der Kraft des Kraftspeichers
21 gelöst werden. Das Verriegelungselement 19 ist in einem verriegelten Zustand zwischen
dem Verbindungsteil 13 und dem Fahrwerk 11 für eine Handbetätigung oder für eine Betätigung
mittels eines Werkzeuges für eine Person frei zugänglich und unmittelbar betätigbar.
[0026] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Verriegelungselement 19
der Befestigungsvorrichtung 18 und die Kerbe 25 der Haltevorrichtung 24 am Verbindungsteil
13 angeordnet oder ausgebildet sind. In einer kinematischen Umkehr ist es auch möglich,
dass das Verriegelungselement 19 der Befestigungsvorrichtung 18 und die Kerbe 25 der
Haltevorrichtung 24 am Fahrwerk 11 angeordnet sind, wobei in diesem Fall das Koppelelement
22 und das Halteelement 26 am Verbindungsteil 13 anzuordnen wären.
[0027] Fig. 5 zeigt den Führungsschlitten 5a mit dem Fahrwerk 11 und dem daran zu befestigenden
Verbindungsteil 13 in einer perspektivischen Ansicht. Das Fahrwerk 11 kann mehrere
Laufrollen 17a mit horizontaler Drehachse und mehrere Laufrollen 17b mit vertikaler
Drehachse aufweisen. In der gezeigten Figur ist der Verbindungsteil 13 am Fahrwerk
11 durch die Haltevorrichtung 24 vorpositioniert, wobei das Halteelement 26 der Haltevorrichtung
24 in die Kerbe 25 (Fig. 3) des Verbindungsteiles 13 eingreift. Ausgehend von der
in Fig. 5 gezeigten Stellung ist der Verbindungsteil 13 um eine vom Halteelement 26
gebildete und horizontal verlaufende Achse 16 schwenkbar, woraufhin durch das vom
Kraftspeicher 21 vorgespannte Verriegelungselement 19 eine selbsttätige Verriegelung
mit dem Koppelelement 22 des Fahrwerkes 11 herbeigeführt werden kann. Das Koppelelement
22 der Befestigungsvorrichtung 18 und/oder das Halteelement 26 der Haltevorrichtung
24 kann oder können als zylindrischer Zapfen oder als zylindrische Stange ausgeführt
werden. Das Verriegelungselement 19 kann mit einer Schrägfläche 19a versehen sein,
durch welche das Verriegelungselement 19 beim Zusammenwirken mit dem Koppelelement
22 entgegen der Kraft des Kraftspeichers 21 in einer ersten Drehrichtung bewegbar
ist, sodass der Kraftspeicher 21 geladen wird. Wenn das Koppelelement 22 in die Ausnehmung
23 des Verriegelungselementes 19 eintritt, so wird das Verriegelungselement 19 durch
die Kraft des geladenen Kraftspeichers 21 in eine der ersten Drehrichtung entgegengesetzte
zweite Drehrichtung bewegt, wobei das Verriegelungselement 19 mit dem Koppelelement
22 formschlüssig verriegelbar ist.
[0028] Fig. 6 zeigt den Führungsschlitten 5a in einer weiteren perspektivischen Ansicht.
Der Verbindungsteil 13 ist über die Haltevorrichtung 24 (Halteelement 26 in Kerbe
25) in einer vorgegebenen Höhenlage relativ zum Fahrwerk 11 vorpositioniert. Durch
das Verriegelungselement 19 ist der Verbindungsteil 13 mit dem Fahrwerk 11 lösbar
verriegelbar. Das Verriegelungselement 19 kann einen Betätigungsabschnitt 19b aufweisen,
wobei die Verriegelung durch eine manuelle oder durch eine mittels eines Werkzeuges
erfolgende Betätigung des Betätigungsabschnitts 19b lösbar ist.
[0029] Der Führungsschlitten 5a weist ferner wenigstens eine Einstellvorrichtung 28 mit
einem bewegbar gelagerten Einstellelement 28a auf, wobei durch eine Betätigung des
Einstellelementes 28a in einem verriegelten Zustand zwischen dem Verbindungsteil 13
und dem Fahrwerk 11 eine Lage des Verbindungsteiles 13 relativ zum Fahrwerk 11 einstellbar
ist. Zu erkennen ist, dass das Beschlagteil 14 des Verbindungsteiles 13 um eine vertikal
verlaufende Achse 27 relativ zu einem Lagerteil 30 schwenkbar gelagert ist. Die Einstellvorrichtung
28 umfasst wenigstens ein bewegbar gelagertes Einstellelement 28a, wobei durch eine
Betätigung des Einstellelementes 28a eine Lage des Beschlagteiles 14 relativ zum Fahrwerk
11 einstellbar ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Einstellvorrichtung 28
zur Einstellung einer Höhenlage des Beschlagteiles 14 ausgebildet. Das Einstellelement
28a ist an einem Stützteil 29 drehbar, jedoch axial unverschiebbar gelagert. Das Stützteil
29 stützt sich am Koppelelement 22 ab, wobei ein Gewindeabschnitt 28b des Einstellelementes
28a mit dem Lagerteil 30 in Gewindeeingriff steht. Durch eine Drehung des Einstellelementes
28a mittels eines Werkzeuges ist eine Höhenlage des Lagerteiles 30 und damit eine
Höhenlage des Beschlagteiles 14 einstellbar, sodass in einem Montagezustand auch eine
Höhenlage des mit dem Beschlagteil 14 verbundenen Möbelteiles 3a einstellbar ist.
Selbstverständlich können auch weitere Einstellvorrichtungen 28 vorgesehen sei, durch
welche das Beschlagteil 14 in einer seitlichen Richtung und/oder in einer Tiefenrichtung
relativ zum Fahrwerk 11 einstellbar ist.
1. Führungsschlitten (5a, 5b) zur verfahrbaren Lagerung eines Möbelteiles (3a, 3b, 4a,
4b) an wenigstens einer Führungsschiene (7), wobei der Führungsschlitten (5a, 5b)
ein Fahrwerk (11) mit zumindest einer drehbar gelagerten Laufrolle (17a, 17b) und
wenigstens einen Verbindungsteil (13) zum Verbinden des Führungsschlittens (5a, 5b)
mit dem Möbelteil (3a, 3b, 4a, 4b) aufweist, wobei das Fahrwerk (11) und der Verbindungsteil
(13) als voneinander gesonderte Baueinheiten ausgebildet sind und über wenigstens
eine Befestigungsvorrichtung (18) miteinander verbindbar sind, wobei die Befestigungsvorrichtung
(18) wenigstens einen Kraftspeicher (21) und wenigstens ein vom Kraftspeicher (21)
beaufschlagbares Verriegelungselement (19) aufweist, wobei das Fahrwerk (11) und der
Verbindungsteil (13) durch eine Kraft des Kraftspeichers (21) miteinander lösbar verriegelbar
sind, wobei eine von der Befestigungsvorrichtung (18) gesonderte Haltevorrichtung
(24) zur Befestigung des Verbindungsteiles (13) am Fahrwerk (11) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsteil (13) über die Haltevorrichtung (24) am Fahrwerk (11) einhängbar,
im eingehängten Zustand um eine, vorzugsweise horizontal verlaufende, Achse (16) verschwenkbar
und über das wenigstens eine Verriegelungselement (19) mit dem Fahrwerk (11) verriegelbar
ist.
2. Führungsschlitten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verriegelungselement (19) zumindest eine Ausnehmung (23) aufweist,
welche mit einem am Fahrwerk (11) oder am Verbindungsteil (13) angeordneten Koppelelement
(22) in Eingriff bringbar ist.
3. Führungsschlitten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement (22) im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist.
4. Führungsschlitten nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verriegelungselement (19) um eine, vorzugsweise in einem Montagezustand
horizontal verlaufende, Achse (20) schwenkbar gelagert ist.
5. Führungsschlitten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (24) und die Befestigungsvorrichtung (18) in einem Montagezustand
in einer Höhenrichtung voneinander beabstandet sind.
6. Führungsschlitten nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (24) zumindest eine am Verbindungsteil (13) oder am Fahrwerk
(11) angeordnete Kerbe (25) zum Einhängen des Verbindungsteiles (13) am Fahrwerk (11)
aufweist.
7. Führungsschlitten nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsteil (13) zumindest ein bewegbar gelagertes Beschlagteil (14) zur
Befestigung an einem Möbelteil (3a, 3b, 4a, 4b) aufweist.
8. Führungsschlitten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschlagteil (14) um eine, vorzugsweise in einem Montagezustand vertikal verlaufende,
Achse (27) schwenkbar gelagert ist.
9. Führungsschlitten nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschlagteil (14) zumindest eine oder mehrere Befestigungsstellen (15) zur Befestigung
an einem Möbelteil (3a, 3b, 4a, 4b) aufweist.
10. Führungsschlitten nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher (21) zumindest ein mechanisches Federelement, vorzugsweise eine
Schraubenfeder, eine Schenkelfeder oder eine Spiralfeder, aufweist.
11. Führungsschlitten nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerk (11) in einem Querschnitt einen im Wesentlichen U-förmigen Abschnitt
(12) mit einem Basissteg (12a) und zwei vom Basissteg (12a) abstehenden Schenkeln
(12b, 12c) aufweist, wobei in einem Montagezustand die zumindest eine drehbar gelagerte
Laufrolle (17a, 17b) an einem ersten Schenkel (12b) und der Verbindungsteil (13) an
einem zweiten Schenkel (12c) des U-förmigen Abschnitts (12) anordenbar ist.
12. Führungsschlitten nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der im Wesentlichen U-förmige Abschnitt (12) in einem Montagezustand des Führungsschlittens
(5a, 5b) an der Führungsschiene (7) einen Führungssteg (7a) der Führungsschiene (7)
zumindest bereichsweise umgreift.
13. Führungsschlitten nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerk (11) zumindest zwei Laufrollen (17a, 17b) aufweist, wobei eine erste
Laufrolle (17a) in einem Montagezustand eine im Wesentlichen horizontal verlaufende
Drehachse und eine zweite Laufrolle (17b) in einem Montagezustand eine im Wesentlichen
vertikal verlaufende Drehachse aufweist.
14. Führungsschlitten nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsschlitten (5a, 5b) wenigstens eine Einstellvorrichtung (28) mit einem
bewegbar gelagerten Einstellelement (28a) aufweist, wobei durch eine Betätigung des
Einstellelementes (28a) in einem verriegelten Zustand zwischen dem Verbindungsteil
(13) und dem Fahrwerk (11) eine Lage des Verbindungsteiles (13) relativ zum Fahrwerk
(11) einstellbar ist.
15. Führungssystem (6) zur verfahrbaren Lagerung eines Möbelteiles (3a, 3b, 4a, 4b), wobei
das Führungssystem (6) wenigstens eine Führungsschiene (7) und wenigstens einen Führungsschlitten
(5a, 5b) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 zur verfahrbaren Lagerung entlang der Führungsschiene
(7) aufweist.
16. Möbel (1) mit einem Möbelkorpus (2) und wenigstens einem relativ zum Möbelkorpus (2)
bewegbar gelagerten Möbelteil (3a, 3b, 4a, 4b) und mit einem Führungssystem (6) nach
Anspruch 15 zum Bewegen des Möbelteiles (3a, 3b, 4a, 4b) relativ zum Möbelkorpus (2).