Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verwendung einer Dokumentenvorlagen mit Sicherheitsmerkmalen
zur Herstellung eines Wert- oder Sicherheitsdokument, insbesondere eines sogenannten
Wert- oder Sicherheitsdokuments wie z.B. eines Personalausweises, eines Reisepasses
oder einer Kreditkarte. Ferner betrifft die Erfindung eine Kombination aus einer Dokumentenvorlage
für ein Wert -oder Sicherheitsdokument und dem Wert -oder Sicherheitsdokument, welches
hergestellt ist unter Verwendung der Dokumentenvorlage.
Stand der Technik
[0002] Dokumente, z.B. Wert- und Sicherheitsdokumente wie etwa Personalausweise, Reisepässe
oder Kreditkarten, kommen bei vielen sicherheitskritischen Anwendungsszenarien zum
Einsatz. Entsprechend hoch ist die Gefahr, dass ein berechtigter Besitzer eines solchen
Dokuments oder ein unberechtigter Dritter das Dokument physisch nach dessen Herausgabe
manipuliert, um sich z.B. unberechtigter Weise Zutritt zu einem geschützten Gebäudekomplex,
Zugriff auf geschützte Daten, oder Zugriff auf die Leistungen von Diensten zu verschaffen.
Beispielsweise könnte ein unberechtigter Dritter versuchen, das Gesichtsbild des Besitzers,
welches auf einem bereits hergestellten und herausgegebenen Ausweisdokument oder auf
einem personalisierten Wertdokument aufgedruckt ist, durch sein eigenes Gesichtsbild
oder durch ein gemorphtes Bild zu ersetzen (Identitätsdiebstahl). Auch andere Manipulationen
sind möglich, beispielsweise eine Manipulation von Orts- und Altersangaben auf dem
Dokument oder die Anfertigung einer physischen Kopie eines echten Dokuments.
[0003] Sofern das Dokument über elektronische Komponenten, wie insbesondere einen Datenspeicher
und einen Mikroprozessor verfügt, gibt es im Stand der Technik verschiedene Ansätze,
ein Dokument oder zumindest den Inhalt von dessen Datenspeicher mittels individueller
Kennungen, kryptographischer Schlüssel, Signaturen und sonstiger dokumentenindividueller
oder personenindividueller Daten oder Algorithmen eindeutig und manipulationssicher
identifizierbar zu machen.
[0004] Allerdings verfügen nicht alle Wert- und Sicherheitsdokumente auch über entsprechende
Datenspeicher und/oder Mikroprozessoren, um mittels algorithmischer und/oder kryptographischer
Verfahren die Manipulationssicherheit des Dokuments und/oder dessen Informationsgehalt
zu gewährleisten. Selbst für den Fall, dass entsprechende elektronische Komponenten
vorhanden sind, ist deren Verwendung im Zuge einer Integritätsprüfung oftmals zeitaufwändig
oder komplex. Die besagten elektronischen Mittel zur Integritätssicherung sind oftmals
auch ungenügend, nämlich dann, wenn die Integrität des Dokuments zumindest bei manchen
Gelegenheiten auch anhand rein optischer Merkmale, wie etwa eines Hologramms, eines
Gesichtsbilds des Inhabers des Dokuments, einer handschriftlichen Unterschrift des
Inhabers etc., erfolgen soll. Beispielsweise dient das Gesichtsbild einer Person,
das auf einem Reisepass, Personalausweis oder Mitarbeiterausweis dieser Person aufgedruckt
ist, regelmäßig des Nachweises gegenüberanderen Personen, dass der Besitzer des Dokuments
die Person ist, für welche der Ausweis ausgestellt wurde. Es ist in solchen Szenarien
also nicht ausreichend, nur sicherzustellen, dass elektronische Komponenten oder Datenspeicher
des Dokuments integer sind, d.h. nicht manipuliert wurden.
[0005] Die
GB 2 352 708 A beschreibt einen Ausweis, welcher ein Substrat umfasst, auf dem Zeichen angezeigt
werden; und eine zumindest teilweise transparente Auflage, auf der Zeichen und optional
eine fotografische Darstellung sowie eine Handschrift gedruckt werden können, die
das Substrat zumindest teilweise bedeckt, so dass die Zeichen auf dem Substrat und
der Auflage nebeneinander sichtbar sind.
[0006] Die
WO 00/38932 A1 beschreibt ein Dokument, welches auf einem Substrat wenigstens eine Dokumentennummer,
eine optische Markierung mit einer maschinell lesbaren Kennung und ein Speicherfeld
für die Aufnahme einer Kontrollnummer auf. Die Kontrollnummer wird erst im Moment
der Abgabe an eine berechtigte Person mittels einer kryptographischen Operation aus
wenigstens der Dokumentennummer, der Kennung und einem ersten geheimen Schlüssel erzeugt
und in das Speicherfeld eingeschrieben. Ein derart erzeugtes Echtheitszertifikat ist
mit einem Verifikator unter Verwendung einer kryptographischen Operation und der auf
dem Dokument gespeicherten Information mittels eines zweiten Schlüssels auf seine
Echtheit überprüfbar.
[0007] Die
WO 2018/109035 A2 beschreibt ein Verfahren zur Verifikation eines Sicherheitsdokuments mittels eines
Lesegeräts. Erste Transmissions- und/oder Reflexionseigenschaften eines ersten Bereichs
des Sicherheitsdokuments werden in einem ersten Spektralbereich von dem Lesegerät
erfasst. Hieraus wird ein diese Eigenschaften spezifizierender erster Datensatz erstellt.
Der erste Bereich überlappt ein auf dem Sicherheitsdokument angeordnetes oder in das
Sicherheitsdokument eingebettetes optisches Sicherheitselement zumindest bereichsweise.
Zweite Transmissions- und/oder Reflexionseigenschaften des ersten Bereichs des Sicherheitsdokuments
werden in einem zweiten Spektralbereich von dem Lesegerät erfasst. Hieraus wird eine
diese Eigenschaften spezifizierender zweiter Datensatz erstellt. Der erste Spektralbereich
unterscheidet sich von dem zweiten Spektralbereich. Basierend zumindest auf dem ersten
Datensatz und dem zweiten Datensatz wird die Echtheit des Sicherheitsdokuments und/oder
des Sicherheitselements überprüft.
[0008] Die
US 2005/010776 A1 beschreibt Systeme und Verfahren zum Sichern eines Identifikationsdokument das mindestens
ein Speicherelement aufweist, das in der Lage ist, Informationen zu speichern. Ein
Verschlüsselungsschlüssel wird bereitgestellt, wobei der Verschlüsselungsschlüssel
einen öffentlichen Schlüssel und einen privaten Schlüssel umfasst. Ein optisch variables
Element (OVD) in einem maschinenlesbaren Format wird erstellt, wobei das OVD dem öffentlichen
Schlüssel zugeordnet ist. Eine Nutzlast von Daten wird zum Speichern in dem Speicherelement
erzeugt. Mindestens ein Teil der Nutzdaten wird mit dem privaten Schlüssel verschlüsselt,
und die verschlüsselten Nutzdaten werden an mindestens eine Stelle auf dem Identifikationsdokument
übertragen. Mindestens ein Teil der Nutzdaten kann auf Daten basieren, die zufällig
aus Daten ausgewählt werden, die in dem Speicherelement gespeichert sind, oder die
aus Daten verschlüsselt sind, die in dem Speicherelement gespeichert sind. Das Speicherelement
kann ein optisch variables Element (OVD), optische Speichermedien, ein Hologramm,
ein Kinegramm, ein Exelgramm, ein Pixelgramm, einen dreidimensionalen Strichcode,
einen zweidimensionalen Strichcode, einen Magnetstreifen und einen Chip umfassen.
Das Übertragen der verschlüsselten Nutzlast kann mindestens eines von Einbetten, digitalem
Wasserzeichen, Drucken und Codieren verschlüsselter Daten an mindestens einer Stelle
auf dem Identifikationsdokument umfassen.
[0009] Die
WO 2020/004633 A1 beschreibt einen Authentifizierungskörper, welcher ein blattförmiges Laminierungsblatt
umfasst mit einem ersten Bereich, der in dem Laminierungsblatt ausgebildet ist und
in dem persönliche Identifikationsinformationen aufgezeichnet sind, und einem zweiten
Bereich, der in dem Laminierungsblatt ausgebildet ist und eine Hologrammstruktur aufweist,
in welcher Prüfdaten aufgezeichnet sind, die ersten individuellen Informationen zugeordnet
sind.
[0010] Es muss vielmehr ferner sichergestellt werden, dass die optisch erfassbaren, personenbezogenen
Daten des Dokuments nicht manipuliert sind bzw. eine entsprechende Manipulation schnell
und zuverlässig identifiziert werden kann.
Gegenstand der Erfindung
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Ansatz zum Bereitstellen
eines Wert -oder Sicherheitsdokument zu schaffen.
[0012] Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den Merkmalen der
unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben. Die im Folgenden aufgeführten Ausführungsformen sind frei miteinander
kombinierbar, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen.
[0013] In einem Aspekt betrifft die Erfindung eine Verwendung einer elektronischen Dokumentenvorlage
für ein Wert -oder Sicherheitsdokument zur Herstellung des Wert- oder Sicherheitsdokuments.
Die elektronische Dokumentenvorlage für das Wert -oder Sicherheitsdokument ist mit
einem computerimplementierten Verfahren erzeugt. Das Verfahren weist auf eine
- Zurverfügungstellung einer Datenbank, in der verschiedenen Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen
jeweils ein oder mehrere Kanäle zur optischen Erfassung des betreffenden Sicherheitsmerkmals
mit einem optischen Lesegerät zugeordnet sind, wobei das optische Lesegerät zur Trennung
der Kanäle ausgebildet ist,
- Auswahl einer Mehrzahl von Typen der optischen Sicherheitsmerkmale aus der Datenbank
und Instanziierung der ausgewählten Typen jeweils durch Platzierung und Skalierung
von Sicherheitsmerkmalen der ausgewählten Typen auf einer elektronischen Repräsentation
einer Dokumententrägerschicht des Wert- oder Sicherheitsdokuments zur Erzeugung eines
Layoutentwurfs,
- Prüfung des Layoutentwurfs, wobei für räumlich überlappende oder aneinander angrenzende
der instanziierten Typen von Sicherheitsmerkmalen geprüft wird, ob diese einen gemeinsamen
der Kanäle belegen, und
- wenn dies der Fall ist, Ausgabe eines Signals und Eingabe einer Korrektur des Layoutentwurfs
als Antwort auf das Signal,
- Speicherung des resultierenden korrigierten Layoutentwurfs als die elektronische Dokumentenvorlage.
[0014] Ausführungsformen können den Vorteil haben, dass sie es ermöglichen bereits beim
Entwurf eine solcher Dokumente darauf zu achten, dass eine Integritätsprüfung des
fertigen Dokuments unter Verwendung eines optischen Lesegerätes auch tatsächlich,
insbesondere mit vertretbaren Fehlerwahrscheinlichkeiten, sichergestellt werden kann.
Somit kann sichergestellt werden, dass das fertige Dokument bezüglich des optischen
Lesegerätes optimiert wird, wodurch es Vermieden werden kann, dass wichtige Merkmale
des Dokuments nicht sicher erkannt werden können. Es wird ein Designprozess bereitgestellt,
der das System aus Dokument und Inspektions- bzw. Lesegerät berücksichtigt, so dass
schon beim Entwurf der Dokumente die Möglichkeiten und Begrenzungen des optischen
Lesegerätes und des Herstellungsprozesses berücksichtigt werden können. Insbesondere
können so beispielsweise systematische Pseudofehler während der Prozessierung im Feld
aufgrund widersprüchlicher Gestaltung von Sicherheitsmerkmalen vermieden werden.
[0015] Ausführungsformen können den Vorteil haben, dass sie es erlauben die zur Verfügung
stehenden optischen Sicherheitsmerkmale im Zuge des Entwerfens des Dokumentenlayouts
unter Verwendung der Datenbank frei auszuwählen und miteinander zu kombinieren. Falls
im Zuge des Entwerfens Sicherheitsmerkmale so instanziiert werden, dass sie räumlich
überlappend oder aneinander angrenzend und zugleich einen gemeinsamen Kanal belegen,
besteht die Gefahr, dass das optische Lesegerät diese Sicherheitsmerkmale nicht sauber
voneinander trennen bzw. voneinander isoliert erfassen kann. Beispielsweise vermag
das optische Lesegerät nur eine Überlagerung der entsprechenden Sicherheitsmerkmale
zu erfassen, aus welchen es die zugrundeliegenden Sicherheitsmerkmale nicht individuell
extrahieren kann. Beispielsweise können in diesem Fall ein oder mehrere dieser Sicherheitsmerkmale
von dem optischen Lesegerät nicht oder nicht vollständig erfasst werden.
[0016] Im Zuge einer Validitätsprüfung des Dokuments bestünde die Gefahr, dass die entsprechenden
Sicherheitsmerkmale von dem optischen Lesegerät beispielsweise als unvollständig oder
als Ganzes fehlend eingestuft werden. Mithin würden die Sicherheitsmerkmale, obwohl
vorhanden und valide, durch das optische Lesegerät als invalide eingestuft werden,
was zur Folge haben könnte, dass das die Sicherheitsmerkmale aufweisende Dokument
fälschlicher Weise als invalide eingestuft werden könnte.
[0017] Würden die entsprechenden Sicherheitsmerkmale bei einer Validitätsprüfung aufgrund
der Gefahr einer Falschrückweisung ("False Rejection") vernachlässigt bzw. außer Acht
gelassen werden, wäre der Aufwand des Einbringens der entsprechenden Sicherheitsmerkmale
in das Dokument umsonst gewesen. Ferner würde durch das Außerachtlassen von Sicherheitsmerkmale
das Sicherheitsniveau des entsprechenden Dokuments beeinträchtigt werden, die Sicherheit
des entsprechenden Dokuments könnte aufs Spiel gesetzt werden. Insbesondere bestünde
eine erhöhte Gefahr einer Falschakzeptanz eines invaliden Dokuments, welches die entsprechenden
Sicherheitsmerkmale gar nicht, in unvollständiger und/oder fehlerhafter Form umfasst.
Werden die entsprechenden Sicherheitsmerkmale aber als notwendig für eine Bestätigung
der Validität des Dokuments vorausgesetzt, wäre das Dokument durch ein entsprechendes
optisches Lesegerät nicht validierbar bzw. verifizierbar. Eine erfolgreiche Validitätsprüfung
wäre entweder von vorneherein ausgeschlossen oder aber zumindest störanfällig, da
eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Falschrückweisung bestehen würde.
[0018] Für ein Sicherheitsmerkmal kann es erforderlich sein, dass durch das optische Lesegerät
eine Mehrzahl von vordefinierten charakteristischen Details des zu prüfenden Sicherheitsmerkmals
als vorhanden erfasst werden. Beispielsweise wird das Sicherheitsmerkmal mit einer
Referenzvorlage verglichen. Ist die Übereinstimmung ausreichend, d.h. stimmt das erfasste
Sicherheitsmerkmal und/oder die erfassten charakteristischen Details des Sicherheitsmerkmals
mit der Referenzvorlage überein, wird das Sicherheitsmerkmal als vorhanden bzw. valide
eingestuft. Eine Übereinstimmung kann beispielsweise eine Identität und/oder eine
Übereinstimmung innerhalb eines vordefinierten Toleranzbereichs umfassen.
[0019] Ausführungsformen können den Vorteil haben, dass für ein vorgegebenes optisches Lesegerät
bzw. für einen vorgegebenen optischen Lesegerätetyp im Zuge eines Layoutentwurfs geprüft
werden kann, ob die instanziierten Sicherheitsmerkmale im Zuge einer Validitätsprüfung
mit dem entsprechenden optische Lesegerät bzw. dem entsprechenden optischen Lesegerätetyp
auch tatsächlich erfassbar sind. Falls die Prüfung des Layoutentwurfs positiv ausfällt,
d.h. keine potentiell problematischen Sicherheitsmerkmalskombinationen erfasst werden,
wird der geprüfte Layoutentwurf als elektronische Dokumentenvorlage gespeichert. Falls
die Prüfung negativ ausfällt, d.h. falls im Zuge der Prüfung instanziierte Sicherheitsmerkmale
identifiziert werden, welche das Lesegerät nicht individuell aufzulösen und mithin
nicht zu prüfen vermag, wird eine Korrektur des Layoutentwurfs initiiert und der resultierenden
korrigierten Layoutentwurf als elektronische Dokumentenvorlage gespeichert.
[0020] Beispielsweise wird der resultierende korrigierte Layoutentwurf nach einer Korrektur
als elektronische Dokumentenvorlage gespeichert. Beispielsweise ist ein positives
Prüfungsergebnis Voraussetzung für die Speicherung des resultierenden korrigierten
Layoutentwurfs. Die Prüfung und Korrektur können im Fall eines negativen Prüfungsergebnisses,
beispielsweise mehrmals hintereinander wiederholt werden, bis die Prüfung des korrigierten
Layoutentwurfs positiv ausfällt und dieser ohne weiter Korrektur als elektronische
Dokumentenvorlage gespeichert wird.
[0021] Ausführungsformen können den Vorteil haben, dass vor der Herstellung eines Dokuments
sichergestellt werden kann, dass alle Sicherheitsmerkmale des entsprechenden Dokuments
mit dem optischen Lesegerät, welches zur Prüfung des Dokuments vorgesehen ist, validierbar
bzw. verifizierbar sind. Insbesondere erübrigen sich Validierungstests des entsprechenden
Dokuments mit ein oder mehreren entsprechenden optischen Lesegeräten, welche zum Validieren
bzw. Verifizieren des entsprechenden Dokuments vorgesehen sind. Entsprechende Validierungstests
können vielmehr durch die Prüfung des Layoutentwurfs noch vor der Herstellung des
physischen Dokuments ersetzt werden.
[0022] Nach Ausführungsformen ist es vorgesehen, dass das optische Lesegerät eine gegebene
optische Auflösung aufweist und die Prüfung des Layoutentwurfs so erfolgt, dass sie
für räumlich durch das optische Lesegerät nicht auflösbare benachbarte Bereiche des
Layoutentwurfs durchgeführt wird. Nach Ausführungsformen ist es vorgesehen, dass die
Prüfung des Layoutentwurfs so erfolgt, dass sie für räumlich durch das optische Lesegerät
nicht auflösbare benachbarte instanziierte Typen von Sicherheitsmerkmalen durchgeführt
wird. Nach Ausführungsformen ist es vorgesehen, dass die Prüfung des Layoutentwurfs
so erfolgt, dass sie für räumlich durch das optische Lesegerät nicht auflösbare überlappende
Bereiche des Layoutentwurfs durchgeführt wird. Nach Ausführungsformen ist es vorgesehen,
dass die Prüfung des Layoutentwurfs so erfolgt, dass sie für räumlich durch das optische
Lesegerät nicht auflösbare überlappende instanziierte Typen von Sicherheitsmerkmalen
durchgeführt wird.
[0023] Ausführungsformen können den Vorteil haben, dass das optische Auflösungsvermögen
des optischen Lesegeräts bei der Prüfung des Layoutentwurfs berücksichtigt wird. Unter
Verwendung des optischen Auflösungsvermögens des optischen Lesegeräts können beispielsweise
Bereiche des Layoutentwurfs und/oder von dem Layoutentwurf umfasste instanziierte
Sicherheitsmerkmale identifiziert werden, für welche eine Prüfung relevant ist. Solange
das Auflösungsvermögen des optischen Lesegeräts ausreicht zwei instanziierte Sicherheitsmerkmale
als getrennte Sicherheitsmerkmale bzw. zwei Sicherheitsmerkmale umfassende Bereiche
des Layoutentwurf als getrennte Bereiche erfassen zu können, wird die Erfassung und
Validierung bzw. Verifizierung der entsprechenden Sicherheitsmerkmale beispielsweise
nicht dadurch gestört, dass die Sicherheitsmerkmale denselben optischen Kanal belegen.
Die räumliche Trennung kann beispielsweise ausreichend sein zur Trennung der entsprechenden
Sicherheitsmerkmale. Falls andererseits das optische Auflösungsvermögen für eine räumliche
Trennung nicht ausreicht, kann eine Trennung beispielsweise über eine Belegung unterschiedlicher
optischer Kanäle erfolgen.
[0024] Beispielsweise handelt es sich bei dem herzustellenden Dokument um ein mehrschichtiges
Dokument, welches aus einer Mehrzahl von Schichten aufgebaut ist. Beispielsweise definiert
der Layoutentwurf eine Mehrzahl von Schichten, in welchen die Sicherheitsmerkmale
instanziiert werden. Beispielsweise werden Sicherheitsmerkmale in unterschiedlichen
Schichten, d.h. auf unterschiedlichen Ebenen, des Layoutentwurfs instanziiert. Sicherheitsmerkmale,
welche sich überlappen bzw. auf unterschiedlichen Ebenen in überlappenden Bereichen
des Layoutentwurfs des Layoutentwurfs angeordnet sind, können von dem optischen Lesegerät
beispielsweise nicht räumlich getrennt werden.
[0025] Nach Ausführungsformen handelt es sich bei ein oder mehreren der Kanäle um lesegerätspezifische
Kanäle, welche jeweils einem oder mehreren optischen Lesegerätetypen zugeordnet sind.
Nach Ausführungsformen umfasst das Verfahren ferner ein Auswählen von ein oder mehreren
der Lesegerätetypen für welche der Layoutentwurf geprüft wird. Das Prüfen, ob räumlich
überlappende oder aneinander angrenzende der instanziierten Typen von Sicherheitsmerkmalen
einen gemeinsamen Kanal belegen, erfolgt jeweils lesegerätetypspezifisch. Das bedeutet,
es werden nur gemeinsame Kanäle berücksichtigt, welche einem gemeinsamen Lesegerätetyp
zugeordnet sind. Belegen überlappende oder aneinander angrenzende instanziierte Typen
von Sicherheitsmerkmalen denselben Kanal, aber jeweils für unterschiedliche Lesegerätetypen,
wird beispielsweise kein Signal ausgegeben und mithin keine Korrektur eingegeben.
[0026] Ausführungsformen können den Vorteil haben, dass ein Layoutentwurf für eine Mehrzahl
von unterschiedlichen optischen Lesegerätetypen geprüft werden kann. Es kann mithin
sichergestellt werden, dass die instanziierten Sicherheitsmerkmale von allen optischen
Lesegeräten der Mehrzahl von unterschiedlichen optischen Lesegerätetypen erfasst und
für eine Dokumentenvalidierung bzw. -verifizierung verwendet werden können.
[0027] Nach Ausführungsformen ist es vorgesehen, dass eine Herstellung des Wert- oder Sicherheitsdokuments
gemäß der elektronischen Dokumentenvorlage hinsichtlich der räumlichen Anordnung der
instanziierten optischen Sicherheitsmerkmale Fertigungstoleranzen unterliegt, wobei
diese Fertigungstoleranzen in die Ermittlung der räumlich durch das optische Lesegerät
nicht auflösbaren überlappenden oder benachbarten Bereiche eingehen. Beispielsweise
gehen diese Fertigungstoleranzen in die Ermittlung räumlich durch das optische Lesegerät
nicht auflösbarer überlappender oder benachbarter Sicherheitsmerkmale ein.
[0028] Toleranzen können nicht nur empfängerseitig, beispielsweise in Form des Auflösungsvermögens
des optischen Lesegeräts auftreten, sondern auch senderseitig. Senderseitige Toleranzen
umfassen beispielsweise Fertigungstoleranzen der Sicherheitsmerkmale. Ausführungsformen
können den Vorteil haben, dass der senderseitige Einfluss der Fertigungstoleranzen
der instanziierten Sicherheitsmerkmale auf die Erfassbarkeit bzw. die Trennbarkeit
von Sicherheitsmerkmalen, welche denselben Kanal belegen, bei der Prüfung des Layoutentwurfs
berücksichtigt werden können.
[0029] Nach Ausführungsformen ist es vorgesehen, dass den Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen
in der Datenbank jeweils eine Prüfungsfehlerrate bei Prüfung auf Validität durch das
optische Lesegerät zugeordnet ist, wenn das betreffende Sicherheitsmerkmal vereinzelt
auftritt, und wobei das Verfahren eine Berechnung einer Gesamtprüfungsfehlerrate für
den Layoutentwurf und/oder den resultierenden korrigierten Layoutentwurf. Ausführungsformen
können den Vorteil haben, dass anhand der Prüfungsfehlerraten der einzelnen instanziierten
Sicherheitsmerkmale eine Gesamtprüfungsfehlerrate für den Layoutentwurf berechnet
werden kann. Beispielsweise kann die Prüfung des Layoutentwurfs eine Prüfung der Gesamtprüfungsfehlerrat
umfassen. Falls eine für einen Layoutentwurf berechnete Gesamtprüfungsfehler einen
vordefinierten Schwellwert überschreitet, erfolgt beispielsweise eine Ausgabe eines
Signals und Eingabe einer Korrektur des entsprechenden Layoutentwurfs als Antwort
auf das Signal. Der resultierende korrigierte Layoutentwurf wird beispielsweise als
die elektronische Dokumentenvorlage gespeichert. Beispielsweise werden die Prüfungsfehlerraten
der einzelnen instanziierten Sicherheitsmerkmale zu Berechnung der Gesamtprüfungsfehlerrate
aufsummiert. Ein den Prüfungsfehlerraten handelt es sich beispielsweise um Falschakzeptanzraten
("False Acceptance Rates"/FARs) und/oder Falschrückweisungsraten ("False Rejection
Rate"/FRRs). Bei der Gesamtprüfungsfehlerrate handelt es sich beispielsweise um eine
Gesamtfalschakzeptanzrate oder um eine Gesamtfalschrückweisungsrate. Beispielsweise
werden eine Gesamtfalschakzeptanzrate und eine Gesamtfalschrückweisungsrate berechnet.
[0030] Nach Ausführungsformen ist es vorgesehen, dass die Kanäle ausgewählt sind aus der
Gruppe, die gebildet wird von Frequenzkanälen, Kippwinkeln, Anregungswellenlängen,
Farbeindrücken und deren Kombinationen. Ein Kanal kann beispielsweise durch eine Frequenz
bzw. einen Frequenzbereich, in welchem Sicherheitsmerkmale erfasst werden, definiert
sein. Ein Kanal kann beispielsweise durch einen Kippwinkel einer Oberfläche des Dokuments
relativ zu einer dem optischen Lesegerät zugeordneten Ebene, unter welchem Sicherheitsmerkmale
erfasst werden, definiert sein. Bei der zugeordneten Ebene handelt es sich beispielsweise
um eine Bildebene. Der Kippwinkel definiert beispielsweise eine relative Verkippung
der Oberfläche des Dokuments, d.h. der Objektebene, relativ zu der Bildebene. Ein
Kanal kann beispielsweise durch ein oder mehrere Wellenlängen und/oder Wellenlängenbereiche,
mit welchen Sicherheitsmerkmale angeregt werden, definiert sein. Ein Kanal kann beispielsweise
durch eine Farbeindruck, mit welchem Sicherheitsmerkmale erfasst werden, definiert
sein.
[0031] Nach Ausführungsformen ist es vorgesehen, dass die optischen Sicherheitsmerkmale
ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Guillochen, Mikro-Schrift, metamere
Systeme, Aufdrucken mit Fluoreszenz, Phosphoreszenz und/oder Up-Conversion-Farben,
Aufdrucken mit Infrarot-Farbe, Barcodes, insbesondere ein- oder zweidimensionale Barcodes,
optisch variablen Farben, transparenten oder reflektierenden Hologrammen oder Kinegrammen,
Wasserzeichen, insbesondere digitale Wasserzeichen, die eine maschinell auslesbare
Information tragen, Passerdruckelementen, insbesondere Durchsichtspasser, Durchsichtsfenster,
Melierfasern, Sicherheitsfäden, Mikroperforationen und deren Kombinationen.
[0032] Nach Ausführungsformen ist es vorgesehen, dass das Verfahren zusätzlich eine Optimierung
der Dokumentenvorlage aufweist, vorzugsweise mit Hilfe eines Optimierungsalgorithmus
unter Verwendung einer ROC-Kurve oder einer Performance-Kurve unter Berücksichtigung
von Fertigungstoleranzen. Beispielsweise wird eine zu optimierende Funktion definiert,
welche eine Eigenschaft des Layoutentwurfs definiert, wie etwa eine Erfassbarkeit
individueller Sicherheitsmerkmale oder eine Gesamtfehlerrate. Beispielsweise handelt
es sich bei der definierten Funktion um eine ROC-Kurve oder einer Performance-Kurve.
Die entsprechende Funktion kann beispielsweise unter Berücksichtigung von Fertigungstoleranzen
der instanziierten Sicherheitsmerkmale und/oder des Auflösungsvermögens des optischen
Lesegeräts definiert werden. Die entsprechende Funktion wird als Zielfunktion im Zuge
des Ausführens des Optimierungsalgorithmus minimiert oder maximiert.
[0033] Ausführungsformen können den Vorteil haben, dass der Layoutentwurf und damit die
Dokumentenvorlage optimiert werden können. Mit anderen Worten können Parameter der
instanziierten Sicherheitsmerkmale automatisch optimiert und das Ergebnis der Optimierung
zur Korrektur bzw. Anpassung des Layoutentwurfs verwendet werden. Beispielsweise kann
ein Abstand zwischen Sicherheitsmerkmalen, welche denselben Kanal belegen, optimiert
werden. Beispielsweise wird der Abstand minimiert auf einen Minimalabstand, bei welchem
die entsprechenden Sicherheitsmerkmale von dem optischen Lesegerät gerade noch trennbar
sind. Beispielsweise werden dabei Fertigungstoleranzen der Sicherheitsmerkmale und/oder
das Auflösungsvermögen des optischen Lesegerätes berücksichtigt.
[0034] Nach Ausführungsformen ist es vorgesehen, dass das Verfahren zusätzlich eine Platzierung
und Skalierung von Sicherheitsmerkmalen aufweist, denen multivariate getrennte Kanäle
zugeordnet sind, vorzugsweise unter Kombination der Kanäle Anregungswellenlänge und
Farbeindruck, zur Optimierung der Dokumentenvorlage.
[0035] Ausführungsformen können den Vorteil haben, dass bei der Optimierung Platzierung
und Skalierung des Sicherheitsmerkmale berücksichtigt wird. Beispielsweise kann ein
Abstand zwischen Sicherheitsmerkmalen durch Anpassung der Platzierung und/oder Skalierung
ein oder mehrerer der entsprechenden Sicherheitsmerkmale angepasst und mithin optimiert
werden. Bei den entsprechenden Sicherheitsmerkmalen handelt es sich um Sicherheitsmerkmale,
welche denselben Kanal belegen. Beispielsweise handelt es sich bei den entsprechenden
Sicherheitsmerkmalen um Sicherheitsmerkmale, welche getrennte Kanäle belegen. Bei
den Kanälen handelt es sich beispielsweise um multivariante Kanäle. Die Optimierung
der Dokumentenvorlage hinsichtlich der Platzierung und Skalierung von Sicherheitsmerkmalen
kann beispielsweise darauf abzielen, ein Übersprechen zwischen getrennten Kanälen,
zu verhindern.
[0036] Beispielsweise wird das Wert -oder Sicherheitsdokument unter Verwendung der elektronischen
Dokumentenvorlage hergestellt. Die elektronische Dokumentenvorlage wird beispielsweise
einem Fertigungssystem für Dokumente, wie etwa Wert- oder Sicherheitsdokumente, zur
Verfügung gestellt. Beispielsweise umfasst das Fertigungssystem ein elektronisches
Entwurfssystem, auf welchem die Dokumentenvorlage erstellt wird. Beispielsweise wird
die Dokumentenvorlage vom dem Entwurfssystem über ein Netzwerk an das Fertigungssystem
gesendet. Beispielsweise wird die Dokumentenvorlage dem Fertigungssystem auf einem
Wechselspeichermedium zur Verfügung gestellt.
[0037] Ein elektronische Entwurfssystem umfasst beispielsweise ein Drucksystem zum Drucken
des Dokuments. Falls es sich bei dem Dokument um ein personalisiertes Dokument, wie
etwa ein Ausweisdokument, handelt umfasst das Entwurfssystem beispielsweise ein Personalisierungssystem
zur Personalisierung eines Dokumentenrohlings zur Herstellung des entsprechenden personalisierten
Dokuments, wie etwa einem personalisierten Wert- oder Sicherheitsdokument. Nach Ausführungsformen
der Erfindung kann der Dokumentenkörper eine Mehrzahl von Materialschichten umfassen,
wobei ein oder mehrere der Materialschichten jeweils einzelnen personalisiert werden.
Beispielsweise werden alle Materialschichten der Mehrzahl von Materialschichten jeweils
einzeln personalisiert. Beispielsweise umfasst die Mehrzahl von Materialschichten
ein oder mehrere Materialschichten, welche nicht personalisiert werden. Die Mehrzahl
von Materialschichten wird beispielsweise nach der Personalisierung der ein oder mehreren
Materialschichten zu dem Dokumentkörper zusammengefügt. Beispielsweise wird die Mehrzahl
von Materialschichten laminiert, um den Dokumentenkörper aus der Mehrzahl von Materialschichten
zu formen. Der resultierende Dokumentenkörper umfasst somit ein oder mehrere jeweils
einzeln personalisierte Materialschichten. Beispielswiese sind alle Materialschichten
des resultierenden Dokumentenkörpers jeweils einzeln personalisiert. Beispielsweise
umfasst der resultierende Dokumentenkörper ein oder mehrere Materialschichten, welche
nicht personalisiert sind. Nach Ausführungsformen der Erfindung kann der Dokumentenkörper
aus mehreren Materialschichten bestehen, die jeweils einzeln personalisiert und dann
laminiert werden, um den Dokumentenkörper aus den personalisierten Schichten zu formen.
Beispielsweise ist das Personalisierungssystem dazu konfiguriert Personalisierungsdaten
in den zu personalisierenden Dokumentenrohling einzubringen. Die Personalisierungsdaten
umfassen beispielsweise Attribute eines Inhabers des Dokuments, wie etwa einen Namen,
eine Anschrift etc. Ferner umfassen die Personalisierungsdaten beispielsweise biometrische
Daten des Inhabers, wie etwa ein Gesichtsfoto oder Fingerabdruckdaten. Beispielsweise
werden die Personalisierungsdaten auf das Dokument bzw. auf eine Dokumentenschicht
gedruckt. Beispielsweise umfassen ein oder mehrerer der Sicherheitsmerkmale jeweils
Personalisierungsdaten des Inhabers. Beispielsweise umfasst das Drucksystem das Personalisierungssystem
zum Drucken von Personalisierungsdaten. Beispielsweise umfasst das Dokument einen
Speicher, in welchem das Personalisierungssystem die Personalisierungsdaten speichert.
[0038] Beispielsweise handelt es sich bei dem Dokument um einen Verbundkörper, welcher eine
Mehrzahl von Materialschichten bzw. Materialbögen umfasst. Beispielsweise sind die
Sicherheitsmerkmale auf ein oder mehrere der Materialschichten angeordnet. Beispielsweise
werden Sicherheitsmerkmale in ein oder mehrere der Materialschichten eingebracht.
Beispielsweise werden Sicherheitsmerkmale auf ein oder mehrere der Materialschichten
aufgedruckt. Die Mehrzahl von Materialbögen wird im Zuge der Herstellung des Dokuments
beispielsweise in einer dokumentenspezifischen Reihenfolge aufeinander angeordnet
zu einem Materialbogenheft, aus welchem, beispielsweise mittels Laminierens, ein Verbundkörper
erzeugt wird.
[0039] Beispielsweise umfassen ein oder mehrere der Sicherheitsmerkmale Daten, welche für
einen Zugriff auf einen von dem Dokument umfassten Speicher benötigt werden. Beispielsweise
handelt es sich bei einem oder mehreren der geprüften Sicherheitsmerkmale um ein Sicherheitsmerkmal,
welches entsprechende Daten umfasst. Das optische Lesegerät erfasst beispielsweise
die entsprechenden Sicherheitsmerkmale. Ein das optische Lesegerät umfassendes Daten-Lesegerät
extrahiert die entsprechenden Daten aus dem erfassten Sicherheitsmerkmal. Unter Verwendung
der entsprechenden Daten leitet das Daten-Lesegeräts beispielsweise einen kryptographischen
Schlüssel ab. Diesen kryptographischen Schlüssel verwendet das Daten-Lesegeräts bei
einem Ausführen eines kryptographischen Protokolls zum Aufschließen des Speichers
des Dokuments, d.h. zum Erlangen eines Zugriffs auf den Speicher, aus welchem das
Daten-Lesegerät Daten unter Verwendung einer kontaktbehafteten oder kontaktlosen Kommunikationsschnittstelle
ausliest.
[0040] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Kombination aus einer elektronischen
Dokumentenvorlage für ein Wert -oder Sicherheitsdokument und dem Wert -oder Sicherheitsdokument,
welches hergestellt ist unter Verwendung der Dokumentenvorlage. Die elektronische
Dokumentenvorlage für das Wert -oder Sicherheitsdokument ist mit einem Verfahren erzeugt,
welches aufweist
- Zurverfügungstellung einer Datenbank, in der verschiedenen Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen
jeweils ein oder mehrere Kanäle zur optischen Erfassung des betreffenden Sicherheitsmerkmals
mit einem optischen Lesegerät zugeordnet sind, wobei das optische Lesegerät zur Trennung
der Kanäle ausgebildet ist,
- Auswahl einer Mehrzahl von Typen der optischen Sicherheitsmerkmale aus der Datenbank
und Instanziierung der ausgewählten Typen jeweils durch Platzierung und Skalierung
von Sicherheitsmerkmalen der ausgewählten Typen auf einer elektronischen Repräsentation
einer Dokumententrägerschicht des Wert- oder Sicherheitsdokuments zur Erzeugung eines
Layoutentwurfs,
- Prüfung des Layoutentwurfs, wobei für räumlich überlappende oder aneinander angrenzende
der instanziierten Typen von Sicherheitsmerkmalen geprüft wird, ob diese einen gemeinsamen
der Kanäle belegen, und
- wenn dies der Fall ist, Ausgabe eines Signals und Eingabe einer Korrektur des Layoutentwurfs
als Antwort auf das Signal,
- Speicherung des resultierenden korrigierten Layoutentwurfs als die elektronische Dokumentenvorlage.
[0041] Das Wert- oder Sicherheitsdokument ist hergestellt unter Verwendung einer solchen
Dokumentenvorlage. Das Wert- oder Sicherheitsdokument umfasst beispielsweise eine
mehrschichtigen Verbundkörper.
[0042] Das Wert- oder Sicherheitsdokument weist beispielsweise einen integrierten elektronischen
Schaltkreis und einen elektronischen Speicher zur Speicherung von schutzbedürftigen
Daten und Mittel zur Ausführung eines kryptographischen Protokolls auf und eine Schnittstelle
zu einem Daten-Lesegerät, die einen Zugriff des Daten-Lesegeräts auf die schutzbedürftigen
Daten nach Ausführung des kryptographischen Protokolls ermöglicht.
[0043] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ausführung des kryptographischen
Protokolls nur unter Verwendung eines optischen Sicherheitsmerkmals dieses Dokuments
möglich.
[0044] Beispielsweise ist in einem elektronischen Entwurfssystem für Dokumentenvorlagen
mit einem Prozessor und einer Speichereinrichtung ein Computerprogramm gespeichert,
dessen Ausführung durch den Prozessor die Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
bewirkt.
[0045] Beispielsweise weist ein Fertigungssystem für Wert- oder Sicherheitsdokumente ein
elektronisches Entwurfssystem sowie ein Drucksystem für den Wert- oder Sicherheitsdruck
und/oder ein Personalisierungssystem zur Personalisierung von Dokumentenrohlingen
zur Herstellung der Wert- oder Sicherheitsdokumente auf.
[0046] Beispielsweise ist das Wert -oder Sicherheitsdokument mit einem Verfahren hergestellt,
welches ein Prozess zur Erstellung eines prüfoptimierten Dokumenten-Layouts ist, dessen
Basis vorzugsweise die Darstellung aller Merkmale anhand von Trägern (Supports), belegter
Empfangskanäle und Prüfausprägung ist.
[0047] Dieser Prozess stellt Merkmale, Formulare und/oder Produktionsdaten in Datenbanken
zur Verfügung. Das gewünschte Layout wird erstellt und der Anwender kann dabei unterstützt
werden. Innerhalb einer Prüfroutine wird vorzugsweise die lokale Belegung aller Kanäle
und die zu erwartende Performance anhand einer ROC Kurve oder einer Merit Funktion
analysiert. Ist das Ergebnis prozesssicher, kann das Layout verwendet werden und die
vorhandenen Daten werden vorzugsweise direkt an die Druckvorstufe bzw. ein Drucksystem
zum Drucken des Dokuments gesendet. Ansonsten bietet sich die Möglichkeit einer Nacharbeit
bis zur Zielerreichung. Beispielsweise erfolgt eine iterative Wiederholung von Korrektur
uns Prüfung des Layoutentwurfs, bis die Prüfung auf potentiell problematische Merkmalskombinationen
positiv ausfällt und keine problematische Merkmalskombinationen gefunden werden. Die
Prüfroutine beinhaltet vorzugsweise auch Tests zur maximalen Flächen- und Kanalbelegung
des Dokuments, des Verhältnisses von personenbezogenen Daten zu statischen Merkmalen
und reinen ästhetischen Emblemen, beispielsweise Designelementen, eine Abschätzung
der Prozessierbarkeit und der erwarteten Falschakzeptanzrate (FAR("False Acceptance
Rate") Wert) und der Falschrückweisungsrate (FRR("False Rejection Rate") Wert) im
Feld anhand bekannter externer Daten und Performance Kurven, zur Fertigbarkeit aufgrund
von Flächenbelegung und Verwendung von Sondermaterialien und/oder zu den zu erwarteten
Kosten des finalen Dokuments.
[0048] Im Zusammenhang mit der Beschreibung der vorliegenden Erfindung und ihrer Ausführungsbeispiele
werden die nachstehenden Begriffe wie folgend definiert:
Ein "Dokument" ist ein physisches Objekt, zum Beispiel eine papierbasierte oder kunststoffbasierte
Karte mit oder ohne einen integrierten Schaltkreis, wie etwa einen Chip, welche eine
Identität oder eine Eigenschaft oder ein Recht des Inhabers des Dokuments nachweist.
Ein Dokument kann insbesondere ein Wert- oder Sicherheitsdokument sein.
[0049] Beispiele für Wertdokumente sind Geldscheine. Ein Identitätsdokument ist ein Dokument,
welches Angaben bezüglich der Identität seines Besitzers (Name, Adresse, Gesichtsbild,
Unterschrift, etc.) beinhaltet. Ein Identitätsdokument kann zum Beispiel einen Personalausweis,
ein Reisepass, ein Mitarbeiterausweis oder ein personalisiertes Wertdokument (zum
Beispiel Kreditkarte) sein. Dokumente beinhalten oftmals Sicherheitsmerkmale wie zum
Beispiel Gesichtsbilder, Hologramme, Prüfzahlen, kryptographische Schlüssel oder dergleichen.
[0050] Eine "Dokumentenvorlage" ist ein elektronisch auf einem Entwurfssystem gespeichertes
Daten-Objekt mit dessen Hilfe ein Dokument erzeugt werden kann, dessen Eigenschaften
durch die Dokumentvorlage bestimmt sind.
[0051] Ein "Layoutelement" ist ein Element eines Layouts eines Dokuments bzw. einer Dokumentvorlage,
das optische Sicherheitsmerkmale aufweist. Unterschiedliche Typen von Layoutelementen
weisen unterschiedliche optische Sicherheitsmerkmale oder Kombinationen solcher Sicherheitsmerkmale
auf.
[0052] "Optische Sicherheitsmerkmale" sind Eigenschaften eines Dokuments, mit deren Hilfe
die Echtheit oder die Integrität eines Dokuments unter Verwendung eines optischen
Lesegeräts geprüft werden kann, das solche Sicherheitsmerkmale aufweist. Beispiele
für solche Sicherheitsmerkmale sind Guillochen, Mikro-Schrift, metamere Systeme, Aufdrucken
mit Fluoreszenz-, Phosphoreszenz- und/oder Up-Conversion-Farben, Aufdrucken mit Infrarot-Farben,
Barcodes, insbesondere ein- oder zweidimensionale Barcodes, optisch variable Farben,
transparente oder reflektierende Hologramme oder Kinegramme, Wasserzeichen, insbesondere
digitale Wasserzeichen, die eine maschinell auslesbare Information tragen, Passerdruckelemente,
insbesondere Durchsichtspasser, Durchsichtsfenster, Melierfasern, Sicherheitsfäden,
Mikroperforationen und deren Kombinationen. Ein Merkmal belegt einen oder mehrere
Kanäle je nach Definition (CMYK vs. RGB). Ein Merkmal hat eine Fläche, die als Träger
(Support) benötigt wird, um das Merkmal aufzubringen und ungestört darzustellen. Ein
Merkmal hat pro Kanal eine Struktur, die es zu prüfen gilt. Merkmale sind in einer
Datenbank mit Information zu belegten Kanälen, Flächenausprägung, Struktur und Prüfbedingung
hinterlegt. Merkmale können im Layout grundsätzlich beliebig angeordnet werden, wobei
ein Überlapp von Merkmalen verboten sein kann.
[0053] Unter einer "Datenbank" wird hier ein Container und/oder System zur Speicherung und
Verwaltung elektronischer Daten verstanden. Vorzugsweise ist die Datenbank eine dokument-externe
Datenbank, die die Bildreferenzdaten und optional auch weitere Referenzdaten für eine
Vielzahl von Dokumenten speichert. Eine Datenbank kann also z.B. als Verzeichnis oder
Verzeichnisbaum ausgebildet sein. Vorzugsweise handelt es sich bei einer Datenbank
jedoch um ein Datenbanksystem, das dafür ausgebildet ist, große Datenmengen effizient,
widerspruchsfrei und dauerhaft zu speichern und benötigte Teilmengen in unterschiedlichen,
bedarfsgerechten Darstellungsformen für Benutzer und Anwendungsprogramme bereitzustellen.
Nach Ausführungsformen besteht ein Datenbanksystem aus zwei Teilen: der Verwaltungssoftware,
genannt Datenbankmanagementsystem (DBMS), und der Menge der zu verwaltenden Daten,
der Datenbank (DB) im engeren Sinn, zum Teil auch "Datenbasis" genannt. Die Verwaltungssoftware
organisiert intern die strukturierte Speicherung der Daten und kontrolliert alle lesenden
und schreibenden Zugriffe auf die Datenbank. Zur Abfrage und Verwaltung der Daten
bietet ein Datenbanksystem eine Datenbanksprache an. Beispiel für Datenbanken sind
eine Merkmalsdatenbank (Kanäle, Träger (Support), Ausprägung), eine Formulardatenbank
(Formular, Datengruppen) und eine Fertigungsdatenbank (Fertigungstoleranzen, Prozessgrenzen).
[0054] Ein "Optisches Lesegerät" ist eine Vorrichtung zur optischen Erfassung eines Dokuments,
insbesondere zur optischen Erfassung eines Sicherheitsmerkmals eines solchen Dokuments.
[0055] Ein "Daten-Lesegerät" ist eine Vorrichtung zum Lesen von Daten aus einem elektronischen
Speicher. Ein Daten-Lesegerät kann mit einem optischen Lesegerät in einem Lesegerät,
etwa in Form eines Terminals, untergebracht sein.
[0056] Ein "Kanal zur optischen Erfassung eines Sicherheitsmerkmals" ist durch die spezifischen
optischen Eigenschaften eines Sicherheitsmerkmals definiert. Beispiele für Kanäle
in diesem Sinne sind Frequenzkanälen, Kippwinkeln, Anregungswellenlängen, Farbeindrücken
und deren Kombinationen. Typischerweise (z.B. gemäß der "ICAO - Best Practice Guidelines
fort Optical Maschine Authentication", Version 1.2, Februar 2018) werden Bilder im
Vis, UV und IR aufgenommen. Erweiterungen insbesondere im Bereich holographischer
Darstellungen sind denkbar. Damit ergeben sich im Sichtbaren ("Visible" = Vis) beispielsweise
3 Kanäle VisR, VisG, VisB, d.h. Rot, Grün und Blau. Der UV-Bereich kann ebenfalls
in Teilbereiche aufgeteilt werden. Beispielsweise wird der UV-Bereich in drei Teilbereiche
analog zu den sichtbaren Kanälen VisR, VisG, VisB aufgeteilt, welche als UVR, UVG,
UVB bezeichnet werden. Der UV-Teilbereich mit den größten Wellenlängen wird als "roter"
UV-Bereich UVR bezeichnet, der mittlere UV-Teilbereich mit mittleren Wellenlängen
als "grüner" UV-Bereich UVG und der UV-Teilbereich mit den kleinsten Wellenlängen
als "blauer" UV-Bereich UVB. Ferner ergeben sich der IR Kanal und ein Holo-Kanal.
Da in jedem Kanal sowohl statische als auch personalisierte Merkmale auftreten können,
ergeben sich insgesamt in dieser Ausprägung beispielsweise 16 Kanäle.
[0057] Unter der "Trennung der Kanäle" ist eine nach Kanälen getrennte Erfassung der optischen
Sicherheitsmerkmale durch ein optisches Lesegerät zu verstehen. Beispielsweise können
unterschiedliche optische Sensoren Signale unterschiedlicher Kanäle getrennt erfassen
und verarbeiten oder einer getrennten Verarbeitung zuführen. Die Trennung von Kanälen
wird u.a. durch das sogenannte Übersprechen oder Nebensprechen erschwert. Ein Merkmal
besetzt regelmäßig eine bestimmte Anzahl von Kanälen. Eine gelbe UV-Farbe kann beispielsweise
die Kanäle UVG und UVR belegen, ein gelaserter Text belegt beispielsweise alle Kanäle.
Die Anforderung an die Trennbarkeit bedeutet nun, dass innerhalb der einzelnen Kanäle
Merkmale nicht überlappen oder zu nahe aneinander Angrenzen. Eine Ausnahme bilden
gelegentlich Texte und Codes, die direkt decodiert werden. Diese können aus den entsprechenden
Kanälen mit einem Vorwissen über ein Formular, einen Decoder und/oder eine Ausprägung
auch wieder herausgerechnet werden. Eine formale Beschreibung der Trennbarkeit zweier
Merkmale M
i und M
j mit den Trägern (Supports) supp(M
Channeli ) bzw. supp(M
Channelj ) führt dann innerhalb eines Kanals (Channel) auf eine Bedingung der Form: supp(M
Channeli ) ∩ supp(M
Channelj ) = 0̸,
wobei supp(M
Channeli ) = {x
Channeli , , y
Channelj | M
Channeli > 0} und x
Channeli bzw. y
Channeli die Koordinaten von Bildpunkten in einer zweidimensionalen Dokumentenebene bzw. Erfassungsebene
sind.
[0058] "Übersprechen oder Nebensprechen", ist ein Begriff aus der Telefonie und bezeichnet
ursprünglich einen Effekt, durch den man am Telefon ein anderes Gespräch leise mithören
kann - daher der Name. Heute wird der Begriff in der Nachrichtentechnik allgemein
für die unerwünschte gegenseitige Beeinflussung eigentlich unabhängiger Signalkanäle
verwendet.
[0059] Unter der "Instanziierung ausgewählter Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen"
ist die Inklusion von Vertretern solcher Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen
in eine Dokumentvorlage beim Entwurf dieser Dokumentvorlage zu verstehen.
[0060] Unter der "Platzierung und Skalierung" ist die örtliche Platzierung und Wahl einer
konkreten Dimensionierung der Abmessungen eines optischen Sicherheitsmerkmals im Layout
einer Dokumentenvorlage bei dessen Instanziierung zu verstehen.
[0061] Eine "Dokumententrägerschicht eines Wert- oder Sicherheitsdokuments" ist eine Schicht
in, an oder auf dem Körper des Wert- oder Sicherheitsdokuments, welche die Informationen
des Dokuments, insbesondere dessen optische Sicherheitsmerkmale trägt.
[0062] Eine "elektronische Repräsentation einer Dokumententrägerschicht" ist der Layoutentwurf
der Dokumententrägerschicht eines Dokuments, der in einer Speichereinrichtung eines
Entwurfssystems für Dokumentenvorlagen gespeichert ist.
[0063] Eine "Layoutentwurf" ist ein Datensatz, in dem die instanziierten optischen Sicherheitsmerkmale
eines Dokuments und deren Platzierung und Skalierung gespeichert sind.
[0064] "Gemeinsame Kanäle" sind Kanäle, die in einer Datenbank, in der verschiedenen Typen
von optischen Sicherheitsmerkmalen Kanäle zugeordnet sind, mehr als nur einem dieser
Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen zugeordnet sind.
[0065] Eine "Eingabe einer Korrektur des Layoutentwurfs" ist die Neuangabe eines berichtigten
oder die Korrektur eines vorhandenen, korrekturbedürftigen Layoutentwurfs durch den
Entwerfer (den "Designer") des Layoutentwurfs.
[0066] Die "Optische Auflösung eines optischen Lesegeräts" ist hier der minimale Abstand
zweier Strukturen insbesondere von Sicherheitsmerkmalen in einem Dokumentenlayout,
der gerade noch die räumliche Auflösung (Trennung) dieser beiden Strukturen in einem
von diesem optischen Lesegerät aufgenommen Bild erlaubt. Das Auflösungsvermögen wird
beispielsweise durch Angabe eines Winkelabstandes bzw. einer Winkelauflösung oder
durch Angabe eines Abstandes zwischen gerade noch trennbaren Strukturen quantifiziert.
[0067] "Fertigungstoleranzen" sind hier ungewollte Abweichungen der tatsächlichen Werte
von Layoutparametern wie beispielsweise Lagen, Größen oder optischen Merkmalen von
den Sollwerten dieser Layoutparameter.
[0068] Eine "Prüfungsfehlerrate" (auch Fehlerrate, Fehlerquotient, Fehlerdichte, Fehlerquote
oder Fehlerhäufigkeit) ist bei der Prüfung von Dokumenten oder Dokumentenvorlagen
der relative Anteil von fehlerhaften Elementen im Verhältnis zur Gesamtheit, also
die relative Häufigkeit, mit der ein Fehler vorliegt. Dabei wird häufig insbesondere
zwischen falsch positiven und falsch negativen Prüfungsergebnissen unterschieden.
Den Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen in der Datenbank ist beispielsweise jeweils
eine Prüfungsfehlerrate bei Prüfung auf Validität durch das optische Lesegerät zugeordnet.
[0069] Eine "Gesamtprüfungsfehlerrate" für einen Layoutentwurf und/oder ein resultierendes
Layout wird aus den einzelnen Prüfungsfehlerraten der in dem Layout(entwurf) instanziierten
Typen von Sicherheitsmerkmalen nach den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung berechnet.
Ein Layout wird erstellt und in Prüfkanälen dargestellt. Aufgrund bekannter Performance
Erfahrungen (ROC-Kurve oder ähnliches) wird ein Erwartungswert für Feldtests erstellt.
Herstellungsspezifisches Know-how kann bei der Anordnung von Merkmalen ebenfalls mit
bewertet werden (z.B. Farbdeckung). Insbesondere biometrische Merkmale können besonders
gewichtet werden.
[0070] Eine "ROC-Kurve" (ROC: englisch für receiver operating characteristic bzw. deutsch
Operationscharakteristik eines Beobachters), auch Grenzwertoptimierungskurve oder
Isosensitivitätskurve genannt, ist eine Methode zur Bewertung und Optimierung von
Analysestrategien. Die ROC-Kurve stellt visuell die Abhängigkeit der Effizienz mit
der Fehlerrate für verschiedene Parameterwerte dar. Sie ist eine Anwendung der Signalentdeckungstheorie.
[0071] Die ROC-Kurve kann eingesetzt werden, um den bestmöglichen Wert eines Parameters
zu finden, beispielsweise bei einem dichotomen (semi-)quantitativen Merkmal oder Zwei-Klassen-Klassifizierungsproblem.
Für jeden möglichen Parameterwert (z. B. Sendegeschwindigkeit, Frequenz, ...) ermittelt
man die resultierenden relativen Häufigkeitsverteilungen in Form von Sensitivität
(Richtig-Positiv-Rate) und Falsch-Positiv-Rate. In einem Diagramm oder in einer digital
gespeicherten Tabelle trägt man vorzugsweise die Sensitivität (Richtig-Positiv-Rate)
als Ordinate ("y-Achse") und die Falsch-Positiv-Rate als Abszisse ("x-Achse") ein.
Der Parameterwert selbst taucht dabei nicht auf, kann aber als Beschriftung oder digitales
Label der Punkte verwendet werden. Es resultiert typischerweise ein Zusammenhang,
der einer gekrümmten, aufsteigenden Kurve entspricht. Eine ROC-Kurve nahe der Diagonalen
deutet auf einen Zufallsprozess hin: Werte nahe der Diagonalen bedeuten eine gleiche
Trefferquote und Falschpositivquote, was der zu erwartenden Trefferhäufigkeit eines
Zufallsprozesses entspricht. Die ideale ROC-Kurve steigt zunächst (fast) senkrecht
an (die Trefferquote liegt nahe bei 100 %, während die Fehlerquote anfangs noch nahe
bei 0 % bleibt), erst danach steigt die Falsch-Positiv-Rate an. Eine ROC-Kurve, die
deutlich unterhalb der Diagonalen bleibt, deutet darauf hin, dass die Werte falsch
interpretiert wurden. Das theoretische Optimum (im Sinne eines Kompromisses aus Treffer-
und Fehlerrate) des getesteten Wertes ermittelt man dann visuell oder computergestützt
aus dem Kontaktpunkt einer diagonal ansteigenden Tangente mit der ROC-Kurve.
[0072] Zeichnet man die Testwerte (beispielsweise in Abhängigkeit von der Falsch-Positiv-Rate)
in das gleiche Diagramm, findet sich der Grenzwert als Lot des Kontaktpunktes der
Tangente auf die Testwertekurve. Alternativ können die Punkte der Kurve mit dem Testwert
beschriftet werden. Rechnerisch sucht man den Testwert mit dem höchsten Youden-Index.
Dieser berechnet sich aus Sensitivität+Spezifität-1.
[0073] Eine "Merit Funktion" bzw. Leistungsfunktion bezeichnet eine Funktion, welche eine
Übereinstimmung zwischen Daten und einem Anpassungsmodell bzw. Fitting Modell für
eine bestimmte Auswahl der Parameter misst. Gemäß allgemeiner Konvention ist die Leistungsfunktion
beispielsweise klein, wenn die Übereinstimmung hoch ist. Beispielsweise im Zuge einer
Regression können Parameter basierend auf dem Wert der Merit Funktion angepasst werden,
bis ein kleinster Wert erhalten wird, wodurch eine optimale Anpassung der entsprechenden
Parameter erzeugt wird, die den kleinsten Wert der Merit Funktion ergibt. Mit anderen
Worten können die entsprechenden Parameter optimiert werden, indem die Merit Funktion
minimiert wird. Das Resultat der entsprechenden Optimierung sind optimale bzw. optimierte
Parameterwerte.
[0074] Zum Bestimmen der Einflüsse von Parametern der instanziierten Sicherheitsmerkmale
des Layoutentwurfs und/oder von Parametern des optischen Lesegeräts auf die Trennbarkeit
der instanziierten Sicherheitsmerkmale durch das optische Lesegerät wird beispielsweise
ein bayessches Netzwerk bzw. Modell verwendet. Ein bayessches Netzwerk bezeichnet
einen gerichteten azyklischen Graphen, in dem die Knoten Zufallsvariablen und die
Kanten bedingte Abhängigkeiten zwischen den Variablen beschreiben. Jedem Knoten des
Netzes ist eine bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung der durch ihn repräsentierten
Zufallsvariable gegeben, die Zufallsvariablen an den Elternknoten zuordnet. Ein bayessches
Netz dient dazu, die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung aller beteiligten Variablen
unter Ausnutzung bekannter bedingter Unabhängigkeiten möglichst kompakt zu repräsentieren.
Dabei wird die bedingte (Un)abhängigkeit von Untermengen der Variablen mit A-priori-Wissen
kombiniert. Ist von manchen der Variablen der Wert bekannt, d. h. liegt Evidenz vor,
so kann mit Hilfe verschiedener Algorithmen auch die bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung
von Zufallsvariablen mit den gegebenen Variablen berechnet und damit Inferenz betrieben
werden. Für eine approximative Inferenz kann beispielsweise ein Monte-Carlo-Algorithmus
verwendet werden.
[0075] Eine "Frequenzkanal" ist ein optischer Kanal, der durch eine Frequenz, durch mehrere
Frequenzen oder durch ein Spektrum von optischen Frequenzen in oder außerhalb des
sichtbaren Bereichs elektromagnetischer Strahlung definiert ist.
[0076] "Kippwinkel" sind im Zusammenhang mit dem Kippeffekt von Bedeutung, der ein mögliches
Sicherheitsmerkmal von Wert- oder Sicherheitsdokumenten, insbesondere von Banknoten
sein kann. Dadurch kann man einerseits erreichen, dass die betreffende Stelle des
Geldscheins aus verschiedenen Blickwinkeln unterschiedlich aussieht (unterschiedliche
Farbtöne oder Motive); andererseits können auf das linke und das rechte Auge unterschiedliche
Bilder geworfen werden, um einen 3D-Effekt zu bewirken. Der Kippeffekt kann durch
Prägedruck oder Linsenrasterbilder erzeugt werden; ein wichtiges Beispiel ist das
sogenannte Kinegramm. Ein Kinegramm oder Kinegram ist eine Technologie zum Schutz
gegen Fälschungen von Banknoten, Metallbarren, Reisepässen, Visa und Identitätskarten
mittels Kippeffekt. Es wird sicherheitstechnisch als "OVD" (Optically Variable Device
= optisch variables Merkmal) bezeichnet. Anders als beim Hologramm, das dreidimensionale
Elemente besitzt, stellen die meist silbrig glänzenden Kinegramme einen zweidimensionalen
Bewegungsablauf dar. Der Name ist vom Begriff Kinematik abgeleitet, weil je nach Winkel
der Betrachtung des Kinegramms ein fest definierter filmähnlicher Ablauf stattfindet.
[0077] Ein durch "Anregungswellenlängen" definierter Kanal ist durch die Wellenlängen des
diskreten oder kontinuierlichen Spektrums einer Lichtquelle definiert, mit der ein
Dokument im optischen Lesegerät beleuchtet wird. Diese Anregungswellenlängen müssen
nicht mit den vom beleuchteten Dokument emittierten Spektren identisch sein. Dies
ist beispielsweise bei der Fluoreszenz, der Phosphoreszenz und/oder bei den Up-Conversion-Farben
nicht der Fall.
[0078] Ein durch "Farbeindrücke" definierter Kanal ist durch die optischen Farbeindrücke
eines Beobachters definiert. Der optische Eindruck eines Beobachters ergibt sich dabei
als das Produkt aus der Reflektion oder Remission, der Beleuchtungsstärke und der
spektralen Empfindlichkeit.
[0079] Unter einem "optischen Sensor" wird hier ein Sensor bezeichnet, welcher dazu ausgebildet
ist, ein oder mehrere Bilder eines physischen Objekts, z.B. eines Dokuments oder eines
Teils eines Dokuments, zu erfassen. Die Bilder können insbesondere digitale Bilder
sein. Der optische Sensor kann z.B. eine Kamera oder eine Videokamera sein. Der optische
Sensor kann z.B. dazu ausgebildet sein, selektiv Licht eines bestimmten Wellenlängenbereichs
zu erfassen, z.B. Infrarotlicht (IR-Licht) oder Licht im für das menschliche Auge
sichtbaren Wellenlängenbereich (Weißlicht, Tageslicht). Vorzugsweise handelt es sich
bei den erfassten Bildern um digitale Bilder, die elektronisch gespeichert und/oder
ein das Bild weiterverarbeitendes System gesendet werden.
[0080] Unter einem "Gesichtsbild" wird hier ein Bild, insbesondere ein digitales Bild, verstanden,
welches das Gesicht einer Person abbildet.
[0081] Ein "digitales Bild" ist ein Datensatz, in dem Bildinhalte repräsentiert und gespeichert
werden. Insbesondere kann es sich bei dem digitalen Bild um einen Datensatz handeln,
in dem der Inhalt eines Bildes durch ganze Zahlen repräsentiert wird. Insbesondere
kann es sich bei dem digitalen Bild um eine Rastergraphik handeln.
[0082] Unter einem "System" ist hier eine Gesamtheit aus ein oder mehreren System-Elementen
zu verstehen, die in der Lage ist, Daten zu verarbeiten. Beispielsweise kann ein System
einen Computer umfassen, oder ein verteiltes Computersystem, das z.B. als Cloud-Computersystem
ausgebildet ist. Es ist auch möglich, dass einzelne Komponenten des Systems oder das
gesamte System in einer dezidierten Hardware implementiert sind. Beispielsweise kann
das Prüfsystem komplett in ein Terminal integriert sein, welches neben einer oder
mehreren Kameras auch ein oder mehrere Beleuchtungssysteme und eine Kopie der Datenbank
mit den Referenzdaten beinhaltet. Es ist aber auch möglich, dass einzelne Komponenten,
wie z.B. die Datenbank, von einer Terminal-externen Komponente bereitgestellt werden,
beispielsweise über einen per Netzwerkverbindung mit dem Terminal verbundenen Datenbankserver.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0083] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf die Figuren beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 ein schematisches Diagramm eines exemplarischen Layoutentwurfs eines Dokuments
oder einer Dokumentvorlage,
Figur 2 ein schematisches Diagramm einer exemplarischen Zuordnung von Kanälen zu Merkmalen;
Figur 3 ein Flussdiagramm eines exemplarischen Verfahrens,
Figur 4 ein schematisches Diagramm eines exemplarischen Dokuments mit einem integrierten
elektronischen Schaltkreis,
Figur 5 ein schematisches Diagramm eines exemplarischen Entwurfssystems zum Erzeugen
von elektronischen Dokumentenvorlagen und
Figur 6 ein schematisches Diagramm eines exemplarischen Fertigungssystems zum Herstellen
eines Dokuments unter Verwendung einer elektronischen Dokumentenvorlagen.
[0084] Wie in der Figur 1 beispielhaft und in schematischer Weise dargestellt, weist ein
exemplarischer Layoutentwurf 100 eines Dokument 101 oder einer elektronischen Dokumentvorlage
eine Mehrzahl von Layoutelementen auf. Beispielsweise umfasst der Layoutentwurf 100
eine Mehrzahl von Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen 104 bis 108, welche in
dem Layoutentwurf 100 instanziiert sind. Die Sicherheitsmerkmale können auf derselben
Ebene bzw. Schicht des Dokuments platziert und gegebenenfalls skaliert werden oder,
im Fall eines mehrschichtigen Dokuments, auf verschiedenen übereinander angeordneten
Schichten. Ein optisches Lesegerät erfasst beispielsweise die Oberseite eines entsprechenden
Dokuments. Dabei sind die Sicherheitsmerkmale beispielsweise in einer Erfassungsebene
einer Dokumententrägerschicht verteilt, welche durch zwei Achsen 102, 103 eines x-,
y-Koordinatensystems aufgespannt wird. Dabei können ein oder mehrere Sicherheitsmerkmale
beispielsweise überlappend angeordnet sein, wie etwa die exemplarischen Sicherheitsmerkmale
105 und 107 bzw. 106 und 108 in der Figur 1. Die optischen Sicherheitsmerkmalen können
beispielsweise textuelle Merkmale (Textfelder) 104 oder andere Typen von optischen
Sicherheitsmerkmalen umfassen. Sicherheitsmerkmale können beispielsweise aneinander
angrenzend angeordnet sein, wie etwa die exemplarischen Sicherheitsmerkmale 107 und
108, sodass sie sich berühren. Sicherheitsmerkmale können ferner auch vollständig
disjunkte Träger aufweisen, wie beispielsweise die Sicherheitsmerkmale 106 und 105
bzw. 107 und 106 in Figur 1.
[0085] Falls sich überlappende optische Sicherheitsmerkmale, wie beispielsweise die Sicherheitsmerkmale
106 und 108, denselben Kanal belegen, besteht die Gefahr, dass ein optisches Lesegerät,
welches versucht ein Dokument mit den entsprechend instanziierten Sicherheitsmerkmalen
zu validieren bzw. zu verifizieren, die Sicherheitsmerkmale nicht auseinander zu halten
bzw. voneinander zu trennen vermag. Beispielsweise kommt das optische Lesegerät zu
dem Ergebnis, dass eines oder beide Sicherheitsmerkmale unvollständig und damit invalide
sind. Dasselbe Problem kann beispielsweise bei aneinander angrenzend angeordneten
Sicherheitsmerkmalen, wie etwa den Sicherheitsmerkmalen 107 und 108, auftreten. Ist
ein Auflösungsvermögen des optischen Lesegerätes nicht ausreichend, um die Grenze
bzw. einen geringfügigen Abstand zwischen den entsprechenden Sicherheitsmerkmalen
aufzulösen, vermag das optische Lesegerät diese Sicherheitsmerkmale ebenfalls nicht
auseinander zu halten bzw. voneinander zu trennen. Auch in diesem Fall könnte das
optische Lesegerät zu dem Ergebnis gelangen, dass eines oder beide Sicherheitsmerkmale
unvollständig und damit invalide sind.
[0086] Wie in der Figur 2 beispielhaft und in schematischer Weise dargestellt, belegen die
optischen Sicherheitsmerkmalen M
1 und M
2 unterschiedlichen Kanäle. Das optische Sicherheitsmerkmal M
1 ist beispielsweise den Kanälen mit den Kanalnummern 6 und 11 zugeordnet, während
das optische Sicherheitsmerkmal M
2 beispielsweise dem Kanal mit der Kanalnummer 5 zugeordnet ist. Bei den optischen
Sicherheitsmerkmalen M
1 und M
2handelt es sich beispielsweise um Sicherheitsmerkmale, welche vollständig disjunkte
Träger aufweisen, d.h. vollständig überlappungs- und berührungsfreie (disjunkte) Bereiche
des Layoutentwurfs belegen. Die Kanalnummern sind an der vertikalen Achse 201 aufgetragen.
Die horizontalen x- bzw. y-Achsen 203 bzw. 202 spannen die Erfassungsebene auf.
[0087] Wie in der Figur 3 beispielhaft und in schematischer Weise dargestellt, weist das
exemplarische Verfahren zur Erzeugung einer elektronischen Dokumentenvorlage für ein
Wert -oder Sicherheitsdokument die folgenden Schritte auf:
In Schritt 301 wird eine Datenbank DB zur Verfügung gestellt. Die Datenbank ordnet
verschiedene Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen jeweils ein oder mehrere Kanäle
zur optischen Erfassung mit einem optischen Lesegerät zu. Das entsprechende optische
Lesegerät ist beispielsweise zur Trennung der Kanäle ausgebildet. In Schritt 302 wird
eine einer Mehrzahl von Typen der optischen Sicherheitsmerkmale aus der Datenbank
ausgewählt. Die ausgewählten optischen Sicherheitsmerkmale werden im Zuge ihrer Instanziierung
auf einer elektronischen Repräsentation einer Dokumententrägerschicht des zu entwerfenden
Dokuments, beispielsweise eines Wert- oder Sicherheitsdokuments, zur Erzeugung eines
Layoutentwurfs platziert und gegebenenfalls skaliert.
[0088] Der so erstellte Layoutentwurf mit den instanziierten optischen Sicherheitsmerkmalen
wird in Schritt 303 geprüft. Im Zuge der Prüfung wird für räumlich überlappende oder
aneinander angrenzende der instanziierten Sicherheitsmerkmale geprüft, ob diese einen
gemeinsamen der Kanäle belegen. Falls das Ergebnis negativ ist und die Prüfung ergibt,
dass potentiell problematische überlappende oder aneinander angrenzende Sicherheitsmerkmale
vorhanden sind, erfolgt in Schritt 304 eine Korrektur des Entwurfs. Beispielsweise
wird ein Signal ausgegeben bzw. gesendet, welches mögliche problematische Kombinationen
von Sicherheitsmerkmalen identifiziert. In Antwort auf das entsprechende Signal wird
beispielsweise eine Korrektur des Layoutentwurf eingegeben bzw. empfangen. Beispielsweise
wird das Signal in Form eines Konflikthinweises, welcher die möglichen problematischen
Kombinationen von Sicherheitsmerkmalen identifiziert, auf einer Anzeigevorrichtung
einer Nutzerschnittstelle angezeigt. Über eine Eingabevorrichtung der Nutzerschnittstelle
werden beispielsweise Korrekturbefehle empfangen. Eine Korrektur problematischer Kombinationen
von Sicherheitsmerkmalen kann beispielsweise ein Beabstanden der entsprechenden Sicherheitsmerkmale
auf der Dokumententrägerschicht voneinander umfassen. Dabei wird der Abstand beispielsweise
so gewählt, dass die entsprechenden Sicherheitsmerkmale unter Berücksichtigung von
Fertigungstoleranzen und/oder Auflösungsvermögen des optischen Lesegerätes von dem
entsprechenden Lesegerät getrennt werden können, obwohl sie denselben Kanal belegen.
Eine entsprechende Beanstandung kann beispielsweise durch Anpassung der Platzierung
der Sicherheitsmerkmale erfolgen und/oder durch ein Reskalieren der Sicherheitsmerkmale,
im Zuge dessen sie verkleinert werden. Ferner kann die Korrektur ein Ersetzen ein
oder mehrerer der Sicherheitsmerkmale durch Sicherheitsmerkmale anderen Typs umfassen,
welcher einen anderen Kanal belegt. Schließlich kann eine Korrektur ein Weglassen
bzw. ein Entfernen eines der instanziierten Sicherheitsmerkmale aus dem Layoutentwurf
umfassen.
[0089] Beispielsweise kann der Konflikthinweis ein oder mehrere automatisch erstellte Korrekturvorschläge
umfassen. Die Korrekturvorschläge können beispielsweise hierarchisch geordnet erstellt
und ausgebenden werden. Soweit möglich kann ein erster Vorschlag beispielsweise eine
Änderung der Platzierung von instanziierten Sicherheitsmerkmalen vorschlagen, ein
zweiter Vorschlag kann beispielsweise eine Änderung der Skalierung von instanziierten
Sicherheitsmerkmalen vorschlagen, ein dritter Vorschlag kann beispielsweise Ersetzungsvorschläge
zum Ersetzen von instanziierten Sicherheitsmerkmalen mit Sicherheitsmerkmalen eines
anderen Typs, welcher einen anderen Kanal belegt, umfassen, ein vierter Vorschlag
kann beispielsweise ein entfernen von ein oder mehreren der instanziierten Sicherheitsmerkmale
vorschlagen. Die in Antwort auf den Konflikthinweis empfangene Eingabe identifiziert
beispielsweise einen der Korrekturvorschläge, welcher zur Korrektur des Layoutentwurfs
zu implementieren ist. Auf den Empfang der entsprechenden Eingabe wird der Layoutentwurf
gemäß der Eingabe korrigiert.
[0090] Nach Ausführungsformen können die Prüf- und Korrekturschritte 303, 304 beispielsweise
auch in den Auswahlschritt 302 integriert sein, d.h. während des Erstellens des Layoutentwurfs
ausgeführt werden. Beispielsweise erfolgt eine entsprechende Prüfung im Zuge des Instanziierens
jedes der Sicherheitsmerkmale. Wird ein optisches Sicherheitsmerkmal ausgewählt und
auf der elektronischen Repräsentation der Dokumententrägerschicht angeordnet, wird
beispielsweise geprüft, ob dieses optische Sicherheitsmerkmal ein weiteres optisches
Sicherheitsmerkmal überlappt oder an ein weiteres optisches Sicherheitsmerkmal angrenzt,
welches denselben Kanal wie das ausgewählte Sicherheitsmerkmal belegt. Ist dies der
Fall, wird ein Signal mit einem Konflikthinweise ausgegeben. Beispielsweise werden
die potential konfliktbelasteten Sicherheitsmerkmale in einer visuellen Darstellung
der elektronischen Repräsentation der Dokumententrägerschicht auf der Ausgabevorrichtung
der Nutzerschnittstelle visuell, etwa farblich, hervorgehoben. Beispielsweise werden
zusätzlich ein oder mehrere Korrekturvorschläge zur Behebung des Konflikts angezeigt.
Dies könnte den Vorteil haben, dass der Layoutentwurf schrittweise im Zuge seiner
Erstellung korrigiert werden kann. Somit kann sichergestellt werden, dass der fertiggestellte
Layoutentwurf konfliktfrei ist und in Schritt 305 ohne weitere Korrekturen als Dokumentenvorlage
gespeichert werden kann.
[0091] Beispielsweise wird nach jeder Korrektur des Layoutentwurfs in Schritt 304 die Prüfung
gemäß Schritt 303 wiederholt, um zu prüfen, ob durch die Korrektur sämtliche Konflikte
hinsichtlich überlappender oder aneinander angrenzender Sicherheitsmerkmale desselben
Kanals behoben wurden. Dies kann es ermöglichen, dass die Korrektur des Layoutentwurfs
iterativ erfolgt.
[0092] Falls die Prüfung in Schritt 303 positiv ausfällt, d.h. keine überlappenden oder
aneinander angrenzenden Sicherheitsmerkmale desselben Kanals vorliegen, erfolgt in
Schritt 305 eine Speicherung des Layoutentwurfs als elektronische Dokumentenvorlage.
Bei dem gespeicherten Layoutentwurf kann es sich um einen unveränderten Layoutentwurf
handeln, falls die Prüfung in Schritt 303 positiv ausgefallen ist, d.h. keine Konflikte
aufgetreten sind, oder um einen ein oder mehrfach korrigierten Layoutentwurf, falls
in vorangegangenen Prüfungsschritten Konflikte aufgefunden und korrigiert wurden.
[0093] Wie in der Figur 4 beispielhaft und in schematischer Weise dargestellt, weist eine
Ausführungsform eines Dokuments 101, etwa eines Wert- oder Sicherheitsdokuments, einen
integrierten elektronischen Schaltkreis 402 auf. Der integrierten elektronischen Schaltkreis
402 umfasst beispielsweise einen elektronischen Speicher 403 zur Speicherung von schutzbedürftigen
Daten sowie einen Prozessor 404, welcher zum Ausführen eines kryptographischen Protokolls
407 konfiguriert ist. Das kryptographischen Protokoll 407 ist beispielsweise in Form
von ausführbaren Programminstruktionen implementiert. Ferner umfasst das Dokument
101 eine Kommunikationsschnittstelle 405 zur Kommunikation mit einem Terminal 411
bzw. mit einer Kommunikationsschnittstelle 415 eines als Daten-Lesegerät konfigurierten
bzw. ein Daten-Lesegerät umfassenden Terminals 411. Schließlich umfasst das Dokument
101 eine Mehrzahl von optischen Sicherheitsmerkmalen 408, welche beispielsweise unter
Verwendung einer gemäß dem Verfahren der Figur 3 erzeugten elektronischen Dokumentenvorlage,
in dem Dokuments 101 instanziiert wurden. Die Mehrzahl von optischen Sicherheitsmerkmalen
408 umfasst beispielsweise verschiedene Typen optischer Sicherheitsmerkmale, welche
verschiedene Kanäle belegen bzw. über verschiedene Kanäle erfassbar sind.
[0094] Das exemplarische Terminal 411 umfasst beispielsweise einen elektronischen Schaltkreis
412 mit einem elektronischen Speicher 413 zum Speichern von Daten sowie einen Prozessor
414, welcher zum Ausführen eines kryptographischen Protokolls 417 konfiguriert ist.
Das kryptographischen Protokoll 417 ist beispielsweise in Form von ausführbaren Programminstruktionen
implementiert. Ferner umfasst das Terminal 411 beispielsweise eine Kommunikationsschnittstelle
415 zur Kommunikation mit dem Dokument 101 bzw. mit der Kommunikationsschnittstelle
405 des Dokuments 101. Schließlich umfasst das Terminal 411 ein optisches Lesegerät
416 bzw. optischen Sensor zur Erfassung optischer Sicherheitsmerkmale 408 des Dokuments
101. Das optische Lesegerät 416 ist dazu konfiguriert optische Sicherheitsmerkmale
unter Verwendung unterschiedlicher Kanäle zu erfassen. Beispielsweise umfasst das
optische Lesegerät 416 eine Mehrzahl unterschiedlicher optischer Sensoren, welche
dazu konfiguriert sind optische Sicherheitsmerkmale jeweils über unterschiedliche
Kanäle zu erfassen. Beispielsweise umfasst das optische Lesegerät 416 ein oder mehrere
optische Sensoren, welche jeweils dazu konfiguriert eine Mehrzahl von Kanälen zur
Erfassung von optischen Sicherheitsmerkmalen zu verwenden.
[0095] Beispielsweise ist der Prozessor 414 des Terminals 411 dazu konfiguriert das optische
Lesegerät 416 zur Erfassung der Mehrzahl von optischen Sicherheitsmerkmalen 408 zu
steuern. Die erfassten Sicherheitsmerkmale 408 werden von dem Terminal 411 auf ihre
Validität hin überprüft. Beispielsweise werden die erfassten optischen Daten der Sicherheitsmerkmalen
408 mit Referenzdaten verglichen, welche in dem Speicher 413 des Terminals hinterlegt
sind. Bei einer ausreichenden Übereinstimmung der erfassten optischen Daten mit den
hinterlegten Referenzdaten werden die Sicherheitsmerkmale 408 und damit das Dokument
101 als valide und authentisch eingestuft. Beispielsweise umfassen ein oder mehrere
der Sicherheitsmerkmale 408 Daten, welche von dem Terminals 411 aus den mittels des
optischen Lesegeräts 416 erfassten Daten extrahiert werden. Unter Verwendung der extrahierten
Daten leitet der Prozessor 414 im Zuge des Ausführens des kryptographischen Protokolls
417 beispielsweise einen kryptographischen Schlüssel ab, welcher das Dokument 101
aufschließt und dem Terminal 411 einen Zugriff auf die schutzbedürftigen Daten in
dem elektronischen Speicher 403 des Dokuments 411 erlaubt. Unter Verwendung des abgeleiteten
Schlüssels kann das Terminal 411 nachweisen, dass das Dokument 101 tatsächlich für
eine optische Prüfung vorliegt. Somit können heimliche Leseversuche, etwa ohne dass
das Dokument 101 von dem Besitzer willentlich für diesen Zweck vorgelegt wird, verhindert
werden.
[0096] Beispielsweise muss das Terminal zusätzlich ein Berechtigungszertifikat vorweisen,
welches Zugriffsrechte des Terminals 411 definiert. Beispielsweise legt das Berechtigungszertifikat
Datenkategorien fest, für welche das Terminal 411 Leserechte besitzt. Beispielsweise
sendet das Terminal 411 das Berechtigungszertifikat im Zuge einer Authentisierung
gegenüber dem Dokument 101 über die Kommunikationsschnittstelle 415 an die Kommunikationsschnittstelle
405 des Dokuments 101. Ferner weist das Terminal 411 beispielsweise unter Verwendung
eines Challenge-Response-Verfahrens einen Besitz eines privaten kryptographischen
Schlüssels nach dessen zugehöriger öffentlicher kryptographischer Schlüssel den in
dem Berechtigungszertifikat definierten Leserechten zugeordnet ist. Falls das Terminal
411 seine Leseberechtigung und/oder den aus den Sicherheitsmerkmalen 408 abgeleiteten
Schlüssel vorlegen kann, erhält es beispielsweise einen Lesezugriff auf die schutzbedürftigen
Daten in dem Speicher 403 des Dokuments 101 und kann diese über die Kommunikationsschnittstellen
405, 415 auslesen. Seitens des Dokuments 101 erfolgt eine Prüfung der von dem Terminal
411 vorgelegten Daten zum Nachweis der Zugriffs- bzw. Leseberechtigung beispielsweise
durch den Prozessor 404 unter Verwendung des kryptographischen Protokolls 407.
[0097] Wie in der Figur 5 beispielhaft und in schematischer Weise dargestellt, weist eine
Ausführungsform eines elektronischen Entwurfssystems 500 zum Erzeugen von elektronischen
Dokumentenvorlagen beispielsweise einen Prozessor 502 auf, welcher dazu konfiguriert
ist Programminstruktionen 504 eines Computerprogramms zum Erzeugen einer elektronischen
Dokumentenvorlage für ein Wert -oder Sicherheitsdokument auszuführen. Ferner umfasst
das elektronische Entwurfssystem 500 beispielsweise eine Speichereinrichtung 503 und
eine Kommunikationsschnittstelle 504. Des Weiteren umfasst das elektronische Entwurfssystem
500 beispielsweise eine Ausgabevorrichtung 505, wie etwa ein Display, sowie Eingabevorrichtungen
506, wie etwa Maus und/oder Tastatur. Ferner hat das elektronische Entwurfssystem
500 beispielsweise Zugriff auf eine Datenbank 507. Die Datenbank 507 kann beispielsweise
von der Speichereinrichtung 503 des elektronischen Entwurfssystems 500 umfasst sein
oder es kann sich um eine entfernte Datenbank handeln, auf welche das elektronische
Entwurfssystem 500 über die Kommunikationsschnittstelle 503 und beispielsweise ein
Netzwerk, etwa ein Intranet oder das Internet, zugreift. In der Datenbank 507 sind
beispielsweise verschiedenen Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen T1, T2, T3,
..., TN gespeichert. Den verschiedenen Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen T1,
T2, T3, ..., TN sind beispielsweise jeweils ein oder mehrere Kanäle K1, K2, K3 zur
optischen Erfassung des betreffenden Sicherheitsmerkmals mit einem optischen Lesegerät
zugeordnet. Beispielsweise können den verschiedenen Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen
T1, T2, T3, ..., TN für verschiedene Typen von optischen Lesegeräten verschiedene
Kanäle zur optischen Erfassung zugeordnet sein. Beispielsweise kann die Datenbank
507 ferner Angaben zu Fertigungstoleranz der optischen Sicherheitsmerkmalen T1, T2,
T3, ..., TN und/oder zum Auflösungsvermögen des oder der optischen Lesegeräte umfassen.
Schließlich kann die Datenbank 507 Angaben zu Prüfungsfehlerraten für die verschiedenen
Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen T1, T2, T3, ..., TN, wie etwa Falschakzeptanzraten
und/oder Falschrückweisungsraten, umfassen. Beispielsweise sind die Prüfungsfehlerraten
der verschiedenen Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen T1, T2, T3, ..., TN jeweils
einem bestimmten Typ von optischem Lesegerät zugeordnet bzw. gelten nur für den entsprechenden
Typ. Entsprechende Angaben können beispielsweise auch in verschiedenen Datenbanken
gespeichert sein. Beispielsweise kann das elektronische Entwurfssystem 500 neben der
Datenbank 507, bei welcher es sich beispielsweise um eine Merkmalsdatenbank handelt,
Zugriff auf eine separate Formulardatenbank besitzen, welche für herzustellende Dokumente
Formularvorgaben bereitstellt, wie etwa Vorgaben zur inhaltlichen Anordnung und Strukturierung
von Daten des Dokuments sowie zu Datengruppen, welche das entsprechende Dokument umfassen
soll. Ferner kann das elektronische Entwurfssystem 500 beispielsweise Zugriff auf
eine separate Fertigungsdatenbank besitzen, welche beispielsweise Angaben zu Fertigungstoleranzen
und/oder Prozessgrenzen umfasst.
[0098] Das elektronische Entwurfssystem 500 ist dazu konfiguriert, einem Nutzer eine Auswahl
einer Mehrzahl von Typen der optischen Sicherheitsmerkmale T1, T2, T3, ..., TN aus
der Datenbank 507 zu ermöglichen sowie eine Instanziierung der ausgewählten Typen
jeweils durch Platzierung und Skalierung von Sicherheitsmerkmalen der ausgewählten
Typen auf einer elektronischen Repräsentation einer Dokumententrägerschicht eines
Wert- oder Sicherheitsdokuments zur Erzeugung eines Layoutentwurfs. Hierzu kann der
Nutzer über die Eingabevorrichtungen 506 Eingaben vornehmen, deren Ergebnis, etwa
in Form des Layoutentwurfs, dem Nutzer mittels der Ausgabevorrichtung 505 angezeigt
werden. Das elektronische Entwurfssystem 500 ist ferner dazu konfiguriert eine Prüfung
des Layoutentwurfs auszuführen. Dabei wird beispielsweise für räumlich überlappende
oder aneinander angrenzende der instanziierten Typen von Sicherheitsmerkmalen geprüft,
ob diese einen gemeinsamen der Kanäle belegen. Falls dies der Fall ist, erfolgt eine
Ausgabe eines Signals, beispielsweise über die Ausgabevorrichtung 505, und ein Empfang
einer Eingabe einer Korrektur des Layoutentwurfs als Antwort auf das Signal über die
Eingabevorrichtungen 506. Der resultierende korrigierte Layoutentwurf wird beispielsweise
als elektronische Dokumentenvorlage zur Herstellung eines entsprechenden Dokuments,
d.h. Wert- oder Sicherheitsdokuments, in der Speichereinrichtung 503 gespeichert.
[0099] Wie in der Figur 6 beispielhaft und in schematischer Weise dargestellt, weist eine
Ausführungsform eines Fertigungssystems 600 für Wert- oder Sicherheitsdokumente 101
ein elektronisches Entwurfssystem 500, wie beispielsweise aus Figur 5, auf. Ferner
weist das Fertigungssystems 600 beispielsweise ein Drucksystem 602 für den Wert- oder
Sicherheitsdruck auf. Das elektronische Entwurfssystem 500 stellt dem Drucksystem
602 die elektronische Druckvorlage bereit. Ferner werden Materialbögen 601 zur Herstellung
des Dokuments 101 bereitgestellt. Das Drucksystem 602 bedruckt die Materialbögen 601
gemäß den Vorgaben der elektronischen Druckvorlage. Diese Materialbögen 601 werden
im Falle eines mehrschichtigen Dokuments beispielsweise zu einem Materialbogenheft
zusammengefügt, aus welchem beispielsweise mittels Laminierens das Dokument 101 bzw.
den Dokumentenkörper des Dokuments 101 erzeugt wird. Falls es sich bei dem Dokument
101 um ein personalisiertes Dokument handelt, welches einem individuellen Inhaber
zugeordnet ist, umfasst das Fertigungssystem 600 beispielsweise ferner ein Personalisierungssystem
604 zur Personalisierung von Dokumentenrohlingen 605 zur Herstellung personalisierter
Dokumente 101, wie etwa Wert- oder Sicherheitsdokumente. Beispielsweise werden im
Zuge der Personalisierung persönliche bzw. personenbezogene Daten des Inhabers auf
den Dokumentenrohlingen 605 oder einen der Materialbögen 603 gedruckt. In diesem Fall
kann das Personalisierungssystem 604 beispielsweise in das Drucksystem 602 integriert
sein. Zusätzlich oder alternativ können von dem Personalisierungssystem 604 persönliche
bzw. personenbezogene Daten des Inhabers in einen elektronischen Speicher des Dokumentenrohlings
605 eingebracht werden.
[0100] Beispiele können die folgenden Merkmalskombinationen umfassen:
- 1. Verfahren zur Erzeugung einer elektronischen Dokumentenvorlage für ein Wert -oder
Sicherheitsdokument, aufweisend eine
- Zurverfügungstellung einer Datenbank, in der verschiedenen Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen
jeweils ein oder mehrere Kanäle zur optischen Erfassung des betreffenden Sicherheitsmerkmals
mit einem optischen Lesegerät zugeordnet sind, wobei das optische Lesegerät zur Trennung
der Kanäle ausgebildet ist,
- Auswahl einer Mehrzahl von Typen der optischen Sicherheitsmerkmale aus der Datenbank
und Instanziierung der ausgewählten Typen jeweils durch Platzierung und Skalierung
von Sicherheitsmerkmalen der ausgewählten Typen auf einer elektronischen Repräsentation
einer Dokumententrägerschicht des Wert- oder Sicherheitsdokuments zur Erzeugung eines
Layoutentwurfs,
- Prüfung des Layoutentwurfs, wobei für räumlich überlappende oder aneinander angrenzende
der instanziierten Typen von Sicherheitsmerkmalen geprüft wird, ob diese einen gemeinsamen
der Kanäle belegen, und
- wenn dies der Fall ist, Ausgabe eines Signals und Eingabe einer Korrektur des Layoutentwurfs
als Antwort auf das Signal,
- Speicherung des resultierenden korrigierten Layoutentwurfs als die elektronische Dokumentenvorlage.
- 2. Verfahren nach Merkmalskombination 1, wobei das optische Lesegerät eine gegebene
optische Auflösung aufweist und wobei die Prüfung des Layoutentwurfs so erfolgt, dass
sie für räumlich durch das optische Lesegerät nicht auflösbare überlappende oder benachbarte
Bereiche des Layoutentwurfs durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Merkmalskombination 2, wobei eine Herstellung des Wert- oder Sicherheitsdokuments
gemäß der elektronischen Dokumentenvorlage hinsichtlich der räumlichen Anordnung der
instanziierten optischen Sicherheitsmerkmale Fertigungstoleranzen unterliegt, wobei
diese Fertigungstoleranzen in die Ermittlung der räumlich durch das optische Lesegerät
nicht auflösbaren überlappenden oder benachbarten Bereiche eingehen.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Merkmalskombinationen, wobei den Typen
von optischen Sicherheitsmerkmalen in der Datenbank jeweils eine Prüfungsfehlerrate
bei Prüfung auf Validität durch das optische Lesegerät zugeordnet ist, wenn das betreffende
Sicherheitsmerkmal vereinzelt auftritt, und mit einer Berechnung einer Gesamtprüfungsfehlerrate
für den Layoutentwurf und/oder den resultierenden korrigierten Layoutentwurf.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Merkmalskombinationen, wobei die Kanäle
ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Frequenzkanälen, Kippwinkeln,
Anregungswellenlängen, Farbeindrücken, optischer Auflösung und deren Kombinationen.
- 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Merkmalskombinationen, wobei die optischen
Sicherheitsmerkmale ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Guillochen,
Mikro-Schrift, metamere Systeme, Aufdrucken mit Fluoreszenz, Phosphoreszenz und/oder
Up-Conversion-Farben, Aufdrucken mit Infrarot-Farbe, Barcodes, insbesondere ein- oder
zweidimensionale Barcodes, optisch variablen Farben, transparenten oder reflektierenden
Hologrammen oder Kinegrammen, Wasserzeichen, insbesondere digitale Wasserzeichen,
die eine maschinell auslesbare Information tragen, Passerdruckelementen, insbesondere
Durchsichtspasser, Durchsichtsfenster, Melierfasern, Sicherheitsfäden, Mikroperforationen
und deren Kombinationen.
- 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Merkmalskombinationen, aufweisend eine
Optimierung der Dokumentenvorlage, vorzugsweise mit Hilfe eines Optimierungsalgorithmus
unter Verwendung einer ROC-Kurve oder einer Performance-Kurve unter Berücksichtigung
von Fertigungstoleranzen.
- 8. Verfahren nach Merkmalskombination 7, aufweisend eine Platzierung und Skalierung
von Sicherheitsmerkmalen, denen multivariate getrennte Kanäle zugeordnet sind, vorzugsweise
unter Kombination der Kanäle Anregungswellenlänge und Farbeindruck, zur Optimierung
der Dokumentenvorlage.
- 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Merkmalskombinationen, ferner aufweisend
eine Herstellung des Wert -oder Sicherheitsdokument unter Verwendung der elektronischen
Dokumentenvorlage.
- 10. Elektronische Dokumentenvorlage für ein Wert -oder Sicherheitsdokument, erzeugt
mit einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Merkmalskombinationen.
- 11. Wert- oder Sicherheitsdokument, hergestellt unter Verwendung einer Dokumentenvorlage
nach Merkmalskombination 10.
- 12. Wert- oder Sicherheitsdokument nach Merkmalskombination 10, aufweisend einen integrierten
elektronischen Schaltkreis und einen elektronischen Speicher zur Speicherung von schutzbedürftigen
Daten und Mittel zur Ausführung eines kryptographischen Protokolls, und mit einer
Schnittstelle zu einem Daten-Lesegerät, die einen Zugriff des Daten-Lesegeräts auf
die schutzbedürftigen Daten nach Ausführung des kryptographischen Protokolls ermöglicht.
- 13. Wert- oder Sicherheitsdokument nach Merkmalskombination 12, bei dem die Ausführung
des kryptographischen Protokolls nur unter Verwendung eines optischen Sicherheitsmerkmals
dieses Dokuments möglich ist.
- 14. Elektronisches Entwurfssystem für Dokumentenvorlagen mit einem Prozessor und einer
Speichereinrichtung, in der ein Computerprogramm gespeichert ist, dessen Ausführung
durch den Prozessor die Durchführung eines Verfahrens nach einem der Merkmalskombinationen
1 bis 9 bewirkt.
- 15. Fertigungssystem für Wert- oder Sicherheitsdokumente gemäß einem der Merkmalskombinationen
11 bis 13 mit einem elektronischen Entwurfssystem nach Merkmalskombination 14, aufweisend
ein Drucksystem für den Wert- oder Sicherheitsdruck und/oder ein Personalisierungssystem
zur Personalisierung von Dokumentenrohlingen zur Herstellung der Wert- oder Sicherheitsdokumente.
Bezugszeichenliste
[0101]
- 100
- Layoutentwurf
- 101
- Dokument
- 102
- y-Achse eines Koordinatensystems in der Dokumentebene
- 103
- x-Achse eines Koordinatensystems in der Dokumentebene
- 104
- Textfeld, Sicherheitsmerkmal in Textform
- 105 bis 108
- optische Sicherheitsmerkmale
- M16,11
- optisches Sicherheitsmerkmal 1 mit den Kanälen 6 und 11
- M25
- optisches Sicherheitsmerkmal 2 mit Kanal 5
- 201
- Achse der Kanalnummern
- 202
- y-Achse eines Koordinatensystems in der Dokumentebene
- 203
- x-Achse eines Koordinatensystems in der Dokumentebene
- 301 bis 305
- Verfahrensschritte
- DB
- Datenbank
- 402
- integrierter Schaltkreis
- 403
- Speicher
- 404
- Prozessor
- 405
- Kommunikationsschnittstelle
- 407
- kryptographisches Protokoll
- 408
- optische Sicherheitsmerkmale
- 411
- Terminal
- 412
- Schaltkreis
- 413
- Speicher
- 414
- Prozessor
- 415
- Kommunikationsschnittstelle
- 417
- kryptographisches Protokoll
- 416
- optische Lesegerät
- 500
- elektronisches Entwurfssystem
- 501
- Prozessor
- 502
- Programminstruktionen
- 503
- Speichereinrichtung
- 504
- Kommunikationsschnittstelle
- 505
- Ausgabevorrichtung
- 506
- Eingabevorrichtung
- 507
- Datenbank
- T1 bis TN
- Typen von Sicherheitsmerkmalen
- K1 bis KN
- Kanäle
- 600
- Fertigungssystem 600
- 601
- Materialbogen
- 602
- Drucksystem
- 604
- Personalisierungssystem
- 605
- Dokumentenrohling
1. Verwendung einer elektronischen Dokumentenvorlage für ein Wert -oder Sicherheitsdokument
zur Herstellung des Wert- oder Sicherheitsdokuments, wobei die elektronische Dokumentenvorlage
für das Wert -oder Sicherheitsdokument erzeugt ist mit einem Verfahren, aufweisend
eine
- Zurverfügungstellung (301) einer Datenbank (DB), in der verschiedenen Typen von
optischen Sicherheitsmerkmalen jeweils ein oder mehrere Kanäle zur optischen Erfassung
des betreffenden Sicherheitsmerkmals mit einem optischen Lesegerät zugeordnet sind,
wobei das optische Lesegerät zur Trennung der Kanäle ausgebildet ist,
- Auswahl (302) einer Mehrzahl von Typen der optischen Sicherheitsmerkmale aus der
Datenbank und Instanziierung der ausgewählten Typen jeweils durch Platzierung und
Skalierung von Sicherheitsmerkmalen der ausgewählten Typen auf einer elektronischen
Repräsentation einer Dokumententrägerschicht des Wert- oder Sicherheitsdokuments zur
Erzeugung eines Layoutentwurfs,
- Prüfung (303) des Layoutentwurfs, wobei für räumlich überlappende oder aneinander
angrenzende der instanziierten Typen von Sicherheitsmerkmalen geprüft wird, ob diese
einen gemeinsamen der Kanäle belegen, und
- wenn dies der Fall ist, Ausgabe eines Signals und Eingabe einer Korrektur (304)
des Layoutentwurfs als Antwort auf das Signal,
- Speicherung (305) des resultierenden korrigierten Layoutentwurfs als die elektronische
Dokumentenvorlage.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei bei dem Erzeugen der elektronischen Dokumentenvorlage
das optische Lesegerät eine gegebene optische Auflösung aufweist und wobei die Prüfung
des Layoutentwurfs so erfolgt, dass sie für räumlich durch das optische Lesegerät
nicht auflösbare überlappende oder benachbarte Bereiche des Layoutentwurfs durchgeführt
wird.
3. Verwendung nach Anspruch 2, wobei die Herstellung des Wert- oder Sicherheitsdokuments
gemäß der elektronischen Dokumentenvorlage hinsichtlich der räumlichen Anordnung der
instanziierten optischen Sicherheitsmerkmale Fertigungstoleranzen unterliegt, wobei
diese Fertigungstoleranzen in die Ermittlung der räumlich durch das optische Lesegerät
nicht auflösbaren überlappenden oder benachbarten Bereiche eingehen.
4. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei dem Erzeugen der elektronischen
Dokumentenvorlage den Typen von optischen Sicherheitsmerkmalen in der Datenbank jeweils
eine Prüfungsfehlerrate bei Prüfung auf Validität durch das optische Lesegerät zugeordnet
ist, wenn das betreffende Sicherheitsmerkmal vereinzelt auftritt, und mit einer Berechnung
einer Gesamtprüfungsfehlerrate für den Layoutentwurf und/oder den resultierenden korrigierten
Layoutentwurf.
5. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kanäle ausgewählt sind
aus der Gruppe, die gebildet wird von Frequenzkanälen, Kippwinkeln, Anregungswellenlängen,
Farbeindrücken, optischer Auflösung und deren Kombinationen.
6. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die optischen Sicherheitsmerkmale
ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Guillochen, Mikro-Schrift, metamere
Systeme, Aufdrucken mit Fluoreszenz, Phosphoreszenz und/oder Up-Conversion-Farben,
Aufdrucken mit Infrarot-Farbe, Barcodes, insbesondere ein- oder zweidimensionale Barcodes,
optisch variablen Farben, transparenten oder reflektierenden Hologrammen oder Kinegrammen,
Wasserzeichen, insbesondere digitale Wasserzeichen, die eine maschinell auslesbare
Information tragen, Passerdruckelementen, insbesondere Durchsichtspasser, Durchsichtsfenster,
Melierfasern, Sicherheitsfäden, Mikroperforationen und deren Kombinationen.
7. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Erzeugen der elektronischen
Dokumentenvorlage eine Optimierung der Dokumentenvorlage aufweist, vorzugsweise mit
Hilfe eines Optimierungsalgorithmus unter Verwendung einer ROC-Kurve oder einer Performance-Kurve
unter Berücksichtigung von Fertigungstoleranzen.
8. Verwendung nach Anspruch 7, wobei das Erzeugen der elektronischen Dokumentenvorlage
eine Platzierung und Skalierung von Sicherheitsmerkmalen aufweist, denen multivariate
getrennte Kanäle zugeordnet sind, vorzugsweise unter Kombination der Kanäle Anregungswellenlänge
und Farbeindruck, zur Optimierung der Dokumentenvorlage.
9. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Wert- oder Sicherheitsdokument
(401) einen integrierten elektronischen Schaltkreis (402) und einen elektronischen
Speicher (403) zur Speicherung von schutzbedürftigen Daten und Mittel (404) zur Ausführung
eines kryptographischen Protokolls aufweist, und mit einer Schnittstelle (405) zu
einem Daten-Lesegerät (406), die einen Zugriff des Daten-Lesegeräts auf die schutzbedürftigen
Daten nach Ausführung des kryptographischen Protokolls ermöglicht.
10. Verwendung nach Anspruch 9, wobei die Ausführung des kryptographischen Protokolls
nur unter Verwendung eines optischen Sicherheitsmerkmals dieses Dokuments möglich
ist.
11. Kombination aus einer elektronischen Dokumentenvorlage für ein Wert -oder Sicherheitsdokument
und dem Wert -oder Sicherheitsdokument, welches hergestellt ist unter Verwendung der
Dokumentenvorlage, wobei die elektronische Dokumentenvorlage für das Wert -oder Sicherheitsdokument
erzeugt ist mit einem Verfahren, aufweisend eine
- Zurverfügungstellung (301) einer Datenbank (DB), in der verschiedenen Typen von
optischen Sicherheitsmerkmalen jeweils ein oder mehrere Kanäle zur optischen Erfassung
des betreffenden Sicherheitsmerkmals mit einem optischen Lesegerät zugeordnet sind,
wobei das optische Lesegerät zur Trennung der Kanäle ausgebildet ist,
- Auswahl (302) einer Mehrzahl von Typen der optischen Sicherheitsmerkmale aus der
Datenbank und Instanziierung der ausgewählten Typen jeweils durch Platzierung und
Skalierung von Sicherheitsmerkmalen der ausgewählten Typen auf einer elektronischen
Repräsentation einer Dokumententrägerschicht des Wert- oder Sicherheitsdokuments zur
Erzeugung eines Layoutentwurfs,
- Prüfung (303) des Layoutentwurfs, wobei für räumlich überlappende oder aneinander
angrenzende der instanziierten Typen von Sicherheitsmerkmalen geprüft wird, ob diese
einen gemeinsamen der Kanäle belegen, und
- wenn dies der Fall ist, Ausgabe eines Signals und Eingabe einer Korrektur (304)
des Layoutentwurfs als Antwort auf das Signal,
- Speicherung (305) des resultierenden korrigierten Layoutentwurfs als die elektronische
Dokumentenvorlage.
12. Kombination nach Anspruch 11, wobei das Wert- oder Sicherheitsdokument (401) einen
integrierten elektronischen Schaltkreis (402) und einen elektronischen Speicher (403)
zur Speicherung von schutzbedürftigen Daten und Mittel (404) zur Ausführung eines
kryptographischen Protokolls aufweist, und mit einer Schnittstelle (405) zu einem
Daten-Lesegerät (406), die einen Zugriff des Daten-Lesegeräts auf die schutzbedürftigen
Daten nach Ausführung des kryptographischen Protokolls ermöglicht.
13. Kombination nach Anspruch 12, wobei die Ausführung des kryptographischen Protokolls
nur unter Verwendung eines optischen Sicherheitsmerkmals dieses Dokuments möglich
ist.