[0001] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung beziehen sich auf einen mikromechanischen
Schallwandler mit mindestens einem Biegeaktuator (allgemein Biegewandler) und miniaturisierten
Spalt sowie auf einen miniaturisierten Schallwandler mit einem kaskadierten Biegewandler.
Zusätzliche Ausführungsbeispiele beziehen sich auf entsprechende Herstellungsverfahren.
[0002] Während MEMS in nahezu allen Bereichen Einzug erhalten haben, werden miniaturisierte
Schallwandler nach wie vor in Feinwerktechnik hergestellt. Diese sogenannten "Microspeaker"
basieren auf dem elektrodynamischen Antriebssystem, bei dem mittels einer sich in
einem permanenten Magnetfeld bewegenden Tauchspule eine Membran ausgelenkt wird. Ein
wesentlicher Nachteil dieser konventionellen elektrodynamischen Schallwandler ist
die geringe Effizienz und der daraus folgende hohe Leistungsverbrauch von oftmals
über einem Watt. Darüber hinaus verfügen derartige Schallwandler über keinerlei Positionssensorik,
sodass die Bewegung der Membran ungeregelt ist und bei höheren Schalldruckpegeln hohe
Verzerrungen auftreten. Weitere Nachteile liegen in hohen Serienstreuungen sowie relativ
großen Bauhöhen von meist über 3 mm.
[0003] Aufgrund hochpräziser Herstellungsverfahren sowie energieeffizienter Antriebsprinzipien
haben MEMS das Potenzial, diese Nachteile zu überwinden und eine neue Generation von
Schallwandlern zu ermöglichen. Ein grundlegendes Problem stellen bislang jedoch die
zu niedrigen Schalldruckpegel von MEMS-Schallwandlern dar. Die primäre Ursache hierfür
liegt in der Schwierigkeit, bei möglichst kleinen Abmessungen ausreichend hohe Hubbewegungen
zu erzeugen. Erschwerend kommt dazu, dass zur Unterbindung eines akustischen Kurschlusses
eine Membran erforderlich ist, welche sich infolge ihrer zusätzlichen Federsteifigkeit
negativ auf die Gesamtauslenkung auswirkt. Letzteres lässt sich durch Einsatz von
sehr weichen und dreidimensional geformten Membranen (z. B. mit Torus) minimieren,
die derzeit jedoch nicht in MEMS-Technologie hergestellt werden können und entsprechend
aufwendig und kostspielig hybrid integriert werden.
[0004] In Publikationen und Patentschriften werden MEMS-Schallwandler unterschiedlichster
Ausführungen behandelt, woraus u.a. aufgrund o.g. Probleme noch keine marktreifen
Produkte hervorgegangen sind. Diese Konzepte basieren auf geschlossenen Membranen,
die in Schwingung versetzt werden und Schall generieren. In [Hou13,
US2013/156253A1] wird z. B. ein elektrodynamischer MEMS-Schallwandler beschrieben, der die hybride
Integration einer Polymembran sowie eines Permanentmagnetrings erfordert. Das Konzept
von piezoelektrischen MEMS-Schallwandlern wurde in [Yi09, Dej12,
US7003125,
US8280079,
US2013/0294636A1] dargestellt. Hier wurden piezoelektrische Materialien, wie PZT, AIN oder ZnO direkt
auf siliziumbasierte Schallwandlermembranen aufgebracht, welche infolge ihrer geringen
Elastizität jedoch keine ausreichend großen Auslenkungen zulassen. Ein weiterer piezoelektrischer
MEMS-Schallwandler mit einem plattenförmigen Körper, der über eine Membran oder mehrere
Aktuatoren kolbenförmig aus der Ebene ausgelenkt wird, ist in [
US 20110051985A1] dargestellt. Digitale MEMS-Schallwandler auf Basis von Arrays mit elektrostatisch
angetriebenen Membranen, die allerdings nur bei hohen Frequenzen ausreichend hohe
Schalldrücke erzeugen können, werden in [Gla13,
US7089069,
US20100316242A1] beschrieben. Deshalb besteht der Bedarf nach einem besseren Ansatz.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen mikromechanischen Schallwandler
zu schaffen, der einen verbesserten Kompromiss aus Schalldruck, Frequenzgang und Herstellungsaufwand
darstellt.
[0006] Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0007] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung schaffen einen mikromechanisch Schallwandler
(z.B. in einem Substrat aufgebaut) mit einem ersten Biegewandler bzw. Biegeaktuator
sowie einem zweiten Biegewandler bzw. Biegeaktuator. Der erste Biegeaktuator weist
ein freies Ende und z.B. mindestens eine oder zwei freie Seiten auf und ist ausgebildet,
um beispielsweise durch ein Audiosignal zur vertikalen Schwingung angeregt zu werden
und Schall zu emittieren (bzw. aufzunehmen). Der zweite Biegeaktuator weist ebenfalls
ein freies Ende auf und ist gegenüber dem ersten Biegeaktuator derart angeordnet,
dass der erste und der zweite Biegeaktuator in einer gemeinsamen Ebene liegen bzw.
aufgehängt sind. Weiter ist die Anordnung derart ausgestaltet, dass zwischen dem ersten
und dem zweiten Biegeaktuator ein Spalt (z. B. im Mikrometerbereich) gebildet wird,
der die zwei Biegeaktuatoren voneinander trennt. Der zweite Biegeaktuator wird immer
phasengleich zum ersten Biegeaktuator zur Schwingung angeregt, was die Konsequenz
hat, dass der Spalt im Wesentlichen über die gesamte Auslenkung der Biegeaktuatoren
konstant bleibt.
[0008] Ausführungsbeispielen für diesen Aspekt der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass durch die Verwendung mehrerer voneinander separierter Biegewandler bzw. Aktuatoren,
die mit einem minimalen (Separierungs-) Spalt voneinander separiert sind, es bei identischer
Auslenkung der zwei Wandler bzw. Aktuatoren aus der Ebene erreicht werden kann, dass
der Spalt zwischen den zwei Aktuatoren annährend konstant klein (im Mikrometerbereich)
bleibt, so dass immer hohe Viskositätsverluste in dem Spalt vorliegen, die im Resultat
einen akustischen Kurzschluss zwischen dem Hintervolumen und dem Vordervolumen (des
Biegeaktuators) verhindern. Im Vergleich zu bisherigen, meist auf geschlossenen Membranen
basierenden MEMS-Systemen ermöglicht das vorliegende Konzept eine deutliche Leistungssteigerung.
Der primäre Grund liegt darin, dass infolge der Aktuatorentkopplung keine Energie
für die Verformung von zusätzlichen mechanischen Membranelementen aufgewendet werden
muss, wodurch deutlich höhere Auslenkungen und Kräfte möglich sind. Darüber hinaus
treten Nichtlinearitäten erst bei deutlich größeren Bewegungsamplituden auf. Während
herkömmliche Systeme mitunter komplex geformte Membranen oder Magnete benötigen, die
sich bislang nicht in MEMS-Technologie realisieren, sondern nur mit hohem Aufwand
hybrid integrieren lassen, lässt sich das vorliegende Konzept mit gängigen Verfahren
der Siliziumtechnologie realisieren. Dies bietet signifikante Vorteile bei Herstellung
und Kosten. Durch die konzept- und materialbedingt geringe schwingende Masse, lassen
sich Systeme mit einem außerordentlich breitem Frequenzbereich und gleichzeitig hohen
Bewegungsamplituden realisieren.
[0009] Entsprechend einem weiteren Aspekt wird ein mikromechanischer Schallwandler mit einem
ersten Biegewandler bzw. Biegeaktuator (zur vertikalen Schwingung anregbar ausgelegt)
sowie einem vertikal (d.h. aus der Ebene des Substrats und damit auch aus der Erstreckungsebene
des Biegewandlers) zu dem ersten Biegewandler bzw. Biegeaktuator erstreckenden Blendenelement
geschaffen. Das Blendenelement ist durch einen Spalt (Lücke) von dem freien Ende des
ersten Biegeaktuators getrennt.
[0010] Die Erkenntnis dieses Aspekts liegt darin, dass durch das Blendenelement über den
gesamten Bewegungsbereich des Wandlers bzw. Aktuators (infolge der Schwingung) es
erreicht werden kann, dass der Abstand zwischen dem Blendenelement und dem freien
Ende des Aktuators annäherungsweise konstant bleibt. Hierdurch wird der gleiche Effekt
wie oben erzielt, nämlich dass aufgrund der hohen viskosen Verluste an dem freien
Ende (und ggf. auch den freien Seiten) bzw. in dem Spalt ein akustischer Kurzschluss
verhindert werden kann. Im Resultat heißt das, dass sich die gleichen Vorteile insbesondere
hinsichtlich des Wirkungsgrads des Schallwandlers, der Breitbandigkeit und der Herstellungskosten
ergeben.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein Herstellungsverfahren eines derartigen
Aktuators mit Blendenelement. Dieses Verfahren umfasst die Schritte: Strukturieren
einer Schicht, um den ersten Biegeaktuator zu formen sowie Herstellen oder Abscheiden
des vertikalen Blendenelements, so dass dieses über die Schicht des ersten Biegeaktuators
hinausragt. Vertikal ist beispielsweise als senkrecht (senkrecht zur Substratebene)
oder allgemein gewinkelt gegenüber dem Substrat (Winkelbereich 75°-105°) zu verstehen.
[0012] Zu der Variante mit den mindestens zwei Biegeaktuatoren sei angemerkt, dass entsprechend
Ausführungsbeispiel der erste und der zweite Biegeaktuator gleichartige Biegeaktuatoren
sind. Diese können beispielsweise flächige, rechteckige, trapezförmige oder allgemein
vieleckige Biegeaktuatoren sein. Entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel können
diese Biegeaktuatoren jeweils eine Dreiecksform oder eine Kreissegmentform aufweisen.
Die dreieckige oder kreissegmentförmige Form kommt häufig bei mikromechanischen Schallwandlern
zum Einsatz, die mehr als zwei Biegeaktuatoren umfassen. Insofern umfasst entsprechend
einem weiteren Ausführungsbeispiel der mikromechanische Schallwandler einen oder mehrere
weitere Biegeaktuatoren, wie z. B. drei oder vier Biegeaktuatoren.
[0013] Wie oben bereits erläutert, ermöglicht entweder die gleichzeitige bzw. phasengleiche
Ansteuerung der zwei Biegeaktuatoren oder das Vorsehen des Blendenelements, dass ausgehend
von einem Spalt, die (im Ruhezustand) kleiner 10% oder sogar kleiner 5%; 2,5%, 1%,
0,1% oder 0,01% der Fläche des ersten Biegeaktuators beträgt, der Spalt über den gesamten
Bewegungsbereich klein bleibt, d. h. dass er selbst bei Auslenkung maximal 15% oder
sogar nur 10% (oder 1% oder 0,1% oder 0,01%) der Fläche des ersten Biegeaktuators
ausmacht. Bezüglich der Variante mit dem Blendenelement sei angemerkt, dass die Höhe
des Blendenelements derart dimensioniert ist, dass dieses mindestens 30% oder 50%
oder bevorzugt 90% oder sogar 100% oder mehr der maximalen Auslenkung des ersten Biegeaktuators
im linearen Betrieb (d.h. linearer mechano-elastischer Bereich) oder der maximalen
elastischen Auslenkung des ersten Biegewandlers (allgemein 5-100%) beträgt. Alternativ
kann die Höhe in Abhängigkeit von der Spaltbreite (mindestens 0,5-mal, 1-mal, 3-mal
oder 5-mal Spaltbreite) oder in Abhängigkeit von der Dicke des Biegewandlers (mindestens
0,1-mal, 0,5-mal, 1-mal, 3-mal oder 5-mal Dicke) definiert werden. Diese Dimensionierungsvorschriften
für die zwei Varianten ermöglichen über den gesamten Auslenkungsbereich und damit
auch über den gesamten Schallpegelbereich die oben erläuterte Funktionalität / Verhinderung
von akustischen Kurzschlüssen.
[0014] Entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel kann nicht nur ein Blendenelement
gegenüber dem freien Ende angeordnet sein, sondern auch beispielsweise an den nichteingespannten
Seiten um den Biegeaktuator herum. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Biegeaktuator
ein einseitig eingespannter Biegeaktuator ist.
[0015] Entsprechend einem Ausführungsbeispiel kann das Blendenelement in seinem Querschnitt
eine variierende Geometrie (z.B. eine zu dem Aktuator hin gekrümmte/geneigte Geometrie)
aufweisen, so dass der Schlitz weitestgehend einen konstanten Querschnitt entlang
der Aktuator-Bewegung hat. Entsprechend Ausführungsbeispielen kann die Blende einen
mechanischen Anschlag formen, um eine mechanische Überlastung zu verhindern.
[0016] Entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel wird ein mikromechanischer Schallwandler
geschaffen, der eine Steuerung umfasst, die den zweiten Biegeaktuator so ansteuert,
dass er phasengleich zu dem ersten Biegeaktuator zur Schwingung angeregt wird. Darüber
hinaus kann es entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel vorteilhaft sein, wenn
eine Sensorik vorgesehen wird, die die Schwingung und/oder die Position des ersten
und/oder des zweiten Biegeaktuators erfasst, um der Steuerung zu ermöglichen, dass
die zwei Biegeaktuatoren gleichphasig angesteuert werden. Im Gegensatz zu bisherigen
Systemen, die meist über keine Sensorik verfügen oder nur die Auslenkung des Antriebs
(nicht nur Membran) erfassen, lässt sich bei diesem Prinzip mithilfe der gut integrierbaren
Sensorik die tatsächliche Position des schallerzeugenden Elements bestimmen. Dies
ist von großem Vorteil und ermöglicht eine deutlich genauere und zuverlässigere Detektion.
Diese bildet die Grundlage für eine geregelte Anregung (Closed-Loop), mit sich äußere
Einflüsse, Alterungseffekte und Nichtlinearitäten elektronisch kompensieren lassen.
[0017] Entsprechend einem Ausführungsbeispiel können die Biegeaktuatoren auch eine sogenannte
"Kaskadierung" aufweisen. Das heißt also, dass der erste und/oder der zweite Biegeaktuator
jeweils zumindest ein erstes und ein zweites Biegeelement umfassen. Diese Elemente
sind in Serie geschaltet. Entsprechend Ausführungsbeispielen heißt "in Serie geschaltet",
dass das erste und zweite Biegeelement ein eingespanntes Ende und eine freies Ende
aufweisen und das zweite Biegeelement mit seinem eingespannten Ende an das freie Ende
des ersten Biegeaktuators angreift und mit seinem freien Ende das freie Ende des gesamten
Biegeaktuators formt. Hierbei kann die Verbindung zwischen den zwei Biegeelementen
beispielsweise durch ein flexibles Element gebildet sein. Optional kann der mikromechanische
Schallwandler einen zusätzlichen Rahmen aufweisen, der beispielsweise im Bereich des
Übergangs zwischen dem ersten und dem zweiten Biegeelement vorgesehen ist. Dieser
dient zur Versteifung und zur Modenentkopplung. Bezüglich der zwei Biegeelemente sei
angemerkt, dass diese entsprechend einem bevorzugten Ausführungsbeispiel mit unterschiedlichen
Steuersignalen angesteuert werden, so dass beispielsweise das innenliegende Biegeelement
bzw. die innenliegenden Biegeelemente für höhere Frequenzen genutzt werden, während
die weiter außenliegenden Biegeelemente zu einer Schwingung in einem tieferen Frequenzbereich
angesteuert werden.
[0018] Entsprechend einem weiteren Aspekt wird ein mikromechanischer Schallwandler mit zumindest
einem, bevorzugt zwei Biegeaktuatoren geschaffen, wobei jeder Biegeaktuator ein erstes
und ein zweites Biegeelement umfasst, die in Serie geschaltet sind. Derartige Biegeaktuatoren
können entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel statt einem Separierungsspalt
auch eine flexible Verbindung aufweisen.
[0019] Ausführungsbeispiele dieses Aspekts der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass durch das Inserie-Schalten von mehreren Biegeelementen eines Biegeaktuators es
erreicht werden kann, dass unterschiedliche Biegeaktuatoren für unterschiedliche Frequenzbereiche
zuständig sind. So kann beispielsweise der innenliegende Biegeaktuator für einen Hochtonfrequenzbereich
ausgebildet sein, während der weiter außenliegende Frequenzbereich für den Tiefton
betrieben wird. Im Gegensatz zu üblichen Membranansätzen ermöglicht das beschrieben
Konzept eine Kaskadierung mit mehreren individuell ansteuerbaren Aktuatorstufen. Darüber
hinaus lassen sich durch die frequenzseparierte Ansteuerung in Kombination mit den
piezoelektrischen Antrieben deutliche Steigerungen bei der Energieeffizienz erzielen.
Die gute Modenentkopplung bietet überdies Vorteile bei der Wiedergabequalität. Weitere
Vorteile sind z. B. die Realisierung von besonders platzsparenden Mehrwege-Schallwandlern.
[0020] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel des Biegeaktuators mit der Kaskadierung sind
die Weiterbildungen, wie sie oben erläutert wurden, entsprechend zusätzlichen Ausführungsbeispielen
anwendbar. Hierbei sind insbesondere die Merkmale bezüglich der genauen Ausgestaltung
der Kaskadierung, z. B. des Verbindungselements oder der Rahmen, zu nennen. Des Weiteren
sind die Unteraspekte bezüglich der flächigen, rechteckigen, trapezförmigen oder dreieckigen
(allgemein vieleckigen) Biegeaktuatorgeometrie für kaskadierte Schallwandlerkonfigurationen
relevant.
[0021] Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines
mikromechanischen Schallwandlers mit kaskadierten Biegeaktuatoren. Das Verfahren umfasst
die Schritte: Bereitstellen einer ersten Schicht, die den ersten (und den zweiten)
Biegeaktuator mit dem (jeweils) ersten und zweiten Biegeelement formt und Verbinden
der (jeweils) ersten und zweiten Biegeelemente.
[0022] Entsprechend einem Ausführungsbeispiel wäre es denkbar, Aktuatoren ineinander zu
verschachteln und/oder unterschiedlich groß zu gestalten, z.B. um unterschiedliche
Frequenzbereiche abzudecken.
[0023] Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert. Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung wurden beiliegend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine schematische Darstellung eines mikromechanischen Schallwandlers mit zwei Biegeaktuatoren
gemäß einem Basisausführungsbeispiel;
- Fig. 1b
- eine schematische Darstellung eines mikromechanischen Schallwandlers mit einem Biegeaktuator
sowie einem vertikalen Blendenelement gemäß einem weiteren Basisausführungsbeispiel;
- Fig. 1c
- eine schematische Darstellung eines Biegeaktuators mit einer beliebig angrenzenden
Struktur zur Illustration der Verbesserung der Konzepte aus den Fig. 1a und 1b gegenüber
dem Stand der Technik;
- Fig. 2a-c
- schematische Querschnitte möglicher Aktuatorelemente gemäß Ausführungsbeispiel;
- Fig. 3a-d
- schematische Draufsichten von Biegeaktuatorkonfigurationen gemäß Ausführungsbeispielen;
- Fig. 4
- ein schematisches Diagramm zur Illustration eines simulierten Schalldruckpegels für
unterschiedliche Ausführungsbeispiele;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines mikromechanischen Schallwandlers mit zwei Biegeaktuatoren,
die jeweils eine Kaskadierung umfassen, gemäß Ausführungsbeispielen;
- Fig. 6a-c
- schematische Draufsichten auf Biegeaktuatorkonfigurationen mit Kaskadierung gemäß
Ausführungsbeispielen;
- Fig. 7
- ein schematisches Diagramm zur Illustration eines simulierten Schalldruckpegels mit
einer Biegeaktuatorkonfiguration mit Kaskadierung;
- Fig. 8a,b
- schematische Ansichten oder Teilansichten einer Draufsicht auf eine Biegeaktuatorkonfiguration
mit Kaskadierung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- Fig. 9
- ein schematisches Diagramm zur Illustration einer mittels FEM-simulierten Auslenkung
eines mikromechanischen Schallwandlers mit Kaskadierungen gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 10a-c
- schematische Draufsichten auf Biegeaktuatoren mit seitlich angeordneten Blendenelementen
gemäß Ausführungsbeispielen;
- Fig. 11a-d
- schematische Darstellungen zur Illustration eines Prozessablaufs bei der Herstellung
eines mikromechanischen Schallwandlers gemäß Ausführungsbeispielen;
- Fig. 12
- eine schematische Darstellung eines Arrays mit einer Vielzahl an mikromechanischen
Schallwandlern gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 13a-i
- zeigt schematische Darstellungen von unterschiedlichen Implementierungen der in Fig.
1b erläuterten Blendenstrukturen gemäß Ausführungsbeispielen;
- Fig. 14a-c
- schematische Darstellungen von mikromechanischen Schallwandlern mit einem Deckel gemäß
zusätzlichen Ausführungsbeispielen;
- Fig. 15a-h
- schematische Darstellungen von Draufsichten auf mikromechanische Schallwandler gemäß
Ausführungsbeispielen; und
- Fig. 16
- eine schematische Darstellung eines zweiseitig eingespannten mikromechanischen Schallwandler
gemäß Ausführungsbeispielen.
[0024] Bevor nachfolgend Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen im Detail erläutert werden, sei darauf hingewiesen, dass gleichwirkende
Elemente und Strukturen mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, so dass die Beschreibung
derer aufeinander anwendbar bzw. austauschbar ist.
[0025] Fig. 1a zeigt einen Schallwandler 1 mit einem ersten Biegeaktuator 10 sowie einem
zweiten Biegeaktuator 12. Beide sind in einer Ebene E1 angeordnet bzw. eingespannt,
wie anhand der Einspannung 10e und 12e zu erkennen ist. Die Einspannung kann dadurch
realisiert sein, dass die Biegeaktuatoren 10 und 12 aus einem gemeinsamen Substrat
(nicht dargestellt) herausgeätzt sind, sodass die Biegeaktuatoren 10 und 12 einseitig
mit dem Substrat verbunden sind und unter den Aktoren 10 und 12 eine (gemeinsame)
Kavität (nicht dargestellt) gebildet ist. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die
hier dargestellten Biegeaktuatoren 10 und 12 beispielsweise vorgespannt sein können,
so dass die Darstellung entweder einen Ruhezustand darstellt, oder auch einen ausgelenkte
Momentaufnahme zeigt (für diesen Fall ist mittels der gestrichelten Line der Ruhezustand
dargestellt). Wie zu erkennen ist, sind die zwei Aktuatoren 10 und 12 horizontal nebeneinander
angeordnet, so dass die Aktuatoren 10 und 12 oder zumindest die Einspannungen 10e
und 12e in einer gemeinsamen Ebene E1 liegen. Diese Aussage bezieht sich bevorzugt
auf den Ruhezustand, wobei sich im vorgespannten Fall die Ebene E1 vor allem auf die
gemeinsamen Einspannungsbereiche 10e und 12e bezieht.
[0026] Die beiden Aktuatoren 10 und 12 sind gegenüberliegend angeordnet, so dass zwischen
denselben ein Spalt 14 von beispielsweise von 5 µm, 25 µm oder 50 µm (allgemein im
Bereich zwischen 1 µm und 90 µm, bevorzugt kleiner 50 µm oder kleiner 20 µm) besteht.
Dieser Spalt 14, der die zwei einseitig eingespannten Biegeaktuatoren 12 und 14 trennt,
kann als Entkopplungsspalt bezeichnet werden. Der Entkopplungsspalt 14 variiert über
den gesamten Auslenkungsbereich der Aktuatoren 10 und 12 nur minimal, z.B. um Faktor
1, 1,5 oder 4 (allgemein im Bereich 0,5-5), d. h. Variation kleiner +500%, +300%,
+100% oder +75% oder kleiner +50% der Spaltbreite (im Ruhezustand), um so auf eine
zusätzliche Abdichtung verzichten zu können, wie nachfolgend ausgeführt werden wird.
[0027] Die Aktuatoren 10 und 12 werden vorzugsweise piezoelektrisch angetrieben. Jeder dieser
Aktuatoren 10 und 12 kann beispielsweise einen Schichtaufbau aufweisen und neben den
piezoelektrischen aktiven Schichten ein oder mehrere passive Funktionsschichten aufweisen.
Alternativ sind auch elektrostatische, thermische oder magnetische Antriebsprinzipien
möglich. Wird an den Aktuatoren 12 eine Spannung angelegt, so verformt sich dieser
bzw. im piezoelektrischen Fall das piezoelektrische Material der Aktuatoren 10 und
12 und bewirkt eine Verbiegung der Aktuatoren 10 und 12 aus der Ebene hinaus. Diese
Verbiegung resultiert in einer Verdrängung von Luft. Bei einem zyklischen Steuerungssignal
wird dann so der jeweilige Aktuator 10 und 12 zur Schwingung angeregt, um ein Schallsignal
zu emittieren (oder im Fall eines Mikrophons aufzunehmen). Die Aktuatoren 10 und 12
bzw. das entsprechende Ansteuerungssignal ist so ausgelegt, dass jeweils benachbarte
Aktuatorränder bzw. das freie Ende der Aktuatoren 10 und 12 eine nahezu identische
Auslenkung aus der Ebene E1 erfahren. Die freien Enden sind mit den Bezugszeichen
10f und 12f gekennzeichnet. Da sich die Aktuatoren 10 und 12 bzw. die freien Ende
10f und 12f parallel zueinander bewegen, befinden sich selbige in Phase. Insofern
wird die Auslenkung der Aktuatoren 10 und 12 als gleichphasig bezeichnet.
[0028] In der Folge bildet sich in der Gesamtstruktur aller Aktuatoren 10 und 12 im angetriebenen
Zustand ein stetiges Auslenkungsprofil, welches lediglich durch die engen Entkopplungsschlitze
14 unterbrochen ist. Da die Spaltbreite der Entkopplungsschlitze im Mikrometer-Bereich
liegt, werden hohe Viskoverluste an den Spaltseitenwänden 10w und 12w erreicht, so
dass die hier durchtretende Luftströmung stark gedrosselt wird. Damit kann der dynamische
Druckausgleich zwischen der Vorderseite und der Rückseite der Aktuatoren 10 und 12
nicht schnell genug erfolgen, so dass ein akustischer Kurzschluss unabhängig von der
Aktuatorfrequenz reduziert wird. Dies bedeutet, dass sich eine eng geschlitzte Aktuatorstruktur
im betrachteten akustischen Frequenzbereich strömungstechnisch wie eine geschlossene
Membran verhält.
[0029] Fig. 1b zeigt eine weitere Variante, wie ein Aktuator eines mikromechanischen Schallwandlers
ohne Abdichtung ein gutes Schalldruckverhalten erlangen kann. Das Ausführungsbeispiel
aus Fig. 1b zeigt den Schallwandler 1' umfassend den Aktuator 10, der an dem Punkt
10e fest eingespannt ist. Der Biegeaktuator 10 kann aus einem Substrat (nicht dargestellt)
herausgeätzt sein, sodass eine Kavität (nicht dargestellt) unter ihm geformt wird.
Das freie Ende 10f kann über einen Bereich B zum Schwingen angeregt werden. Gegenüber
dem freien Ende 10f ist ein vertikal angeordnetes Blendenelement 22 vorgesehen. Dieses
Blendenelement ist bevorzugt zumindest so groß oder größer als der Bewegungsbereich
B des freien Endes 10f. Die Blendenelemente 22 erstreckten sich bevorzugt auf der
Vorder- und/oder Rückseite des Aktuator, d. h. also von der Ebene E1 (Substratebene)
aus betrachtet in eine tiefer gelegene Ebene und eine höher gelegene Ebene (z.B. senkrecht
zum Substrat). Zwischen dem Blendenelement 22 und dem freien Ende 10f ist ein Spalt
14' vergleichbar mit dem Spalt 14 aus Fig. 1a vorgesehen.
[0030] Das Blendenelement 22 ermöglicht die Breite der vorgesehenen Entkopplungsspalte 14'
auch im ausgelenkten Zustand (vgl. B) annähernd gleich zu halten. Somit entstehen
bei dieser Konfiguration mit den benachbarten Rändern keine signifikanten Öffnungen
infolge der Auslenkung, wie beispielsweise in Fig. 1c dargestellt.
[0031] Fig. 1c zeigt einen Aktuator 10, der ebenfalls an dem Punkt 10e eingespannt ist.
Gegenüber ist eine beliebig angrenzende Struktur 23 ohne vertikale Ausdehnung und
ohne Bewegung vorgesehen. Infolge einer Auslenkung des Aktuators 10 stellt sich eine
Öffnung im Bereich des freien Endes 10f des Aktuators ein. Diese Öffnung ist mit dem
Bezugszeichen "o" versehen. Abhängig von der Auslenkung können diese Öffnungsquerschnitte
14o deutlich größer als die Entkopplungsschlitze (vgl. Fig. 1a und 1b) bzw. allgemein
ein Kopplungsschlitz im Ruhezustand sein. Durch die Öffnung kann eine Luftströmung
zwischen Vorder- und Rückseite vorkommen, was zu einem akustischen Kurzschluss führt.
[0032] Entsprechend Ausführungsbeispielen kann die Seitenfläche des Blendenelements 22 oder
das Blendenelement 22 angepasst an die Bewegung des Aktuators 10 im Auslenkungsbereich
B sein. Konkret wäre eine konkave Form denkbar.
[0033] Sowohl die Struktur 1 aus Fig. 1a als auch die Struktur 1' aus Fig. 1b ermöglicht
den akustischen Kurzschluss dadurch zu verhindern, dass Mittel vorgesehen werden,
die den Entkopplungsspalt 14 bzw. 14' über den gesamten Bewegungsbereich annähernd
konstant halten.
[0034] Wie oben erläutert, kann entsprechend einem Ausführungsbeispiel ein piezoelektrisches
Material verwendet werden. Fig. 2 zeigt in den Darstellungen a-c drei unterschiedliche
Querschnitte möglicher Aktuatorelemente. In Fig. 2a ist eine unimorphe Struktur dargestellt.
Hierbei ist auch eine passive Schicht 10p, 12p eine piezoelektrische Schicht 10pe
bzw. 12pe aufgebracht.
[0035] Fig. 2b zeigt einen bimorphen Aufbau. Hierbei sind zwei piezoelektrische Schichten
10pe_1 bzw. 12pe_1 und 10pe_2 bzw. 12 pe_2 sowie eine passive Zwischenschicht 10p
bzw. 12p vorgesehen.
[0036] In Fig. 2c ist ein piezoelektrischer Schichtstapel mit je zwei piezoelektrischen
Schichten 10pe_1 bzw. 12pe_1 und 10pe_2 und 12 pe_2 gezeigt.
[0037] Alle gezeigten Piezoaktuatoren aus den Fig. 2a bis 2c haben also gemein, dass sie
aus mindestens zwei Schichten, nämlich einer piezoelektrischen Schicht 10pe bzw. 12pe
und einer weiteren Schicht, wie z. B. einer passiven Schicht 10p, 12p bzw. einer weiteren
piezoelektrischen Schicht 10pe_2, 12pe_2 gebildet ist. Die piezoelektrischen Schichten
10pe, 12pe, 10pe_1, 12pe_1, 10pe_2, 12 pe_2 können als Mehrschichtsysteme mit zusätzlichen
Trennschichten (vgl. die Schichten 10p, 12p) ausgelegt sein und/oder selbst aus beliebig
vielen Unterschichten (vgl. gestrichelte Linien) gebildet sein. Die Kontaktierung
erfolgt beispielsweise durch flächige oder interdigitale Elektroden.
[0038] Entsprechend einem alternativen Ausführungsbeispiel kann auch ein thermische Antrieb
zum Einsatz kommen, der analog zu den piezoelektrischen Aktuatoren einen Mehrschichtaufbau
aufweisen kann. Grundsätzlich entspricht dann der Aufbau eines thermischen Antriebs
dem Aufbau, wie er in Bezug auf Fig. 2a-c für piezoelektrische Schichten erläutert
ist, wobei statt piezoelektrischen Schichten thermisch aktive Schichten zum Einsatz
kommen.
[0039] Bezug nehmend auf Fig. 3a-c werden verschiedene Aktuatoranordnungen, umfassend mindestens
zwei gegenüberliegende Aktuatoren (vgl. Fig. 3b) erläutert.
[0040] Fig. 3a zeigt eine Aktuatoranordnung mit vier Aktuatoren 10', 11', 12' und 13'. Jeder
dieser Aktuatoren 10' bis 13' ist dreieckig ausgeführt und einseitig entlang der Hypotenuse
eingespannt. Die Dreiecke sind entsprechend einem Ausführungsbeispiel rechtwinklige
Dreiecke, so dass die rechtwinkligen Spitzen der Aktuatoren 10' bis 13' alle in einem
Punkt zusammentreffen. Infolgedessen erstrecken sich zwischen den Katheten jeweils
die Rückkopplungsspalte 14.
[0041] Entsprechend Ausführungsbeispielen können die einzelnen Aktuatoren 10' bis 13' auch
noch weiter untergliedert sein, wie mittels den gestrichelten Linien angedeutet ist.
Bei Untergliederung ist natürlich dann die Einspannung nicht mehr entlang der Hypotenuse,
sondern entlang einer der Katheten, während sich die Entkopplungsspalte dann entlang
der Hypotenuse und entlang der anderen Kathete erstrecken.
[0042] Unabhängig davon, ob es sich um vier oder acht Aktuatoren handelt, ermöglicht die
dreieckige Ausgestaltung, dass die benachbarten freien Enden (getrennt durch die jeweilige
Spalte 14) eine möglichst gleiche Auslenkung erfahren.
[0043] Fig. 3b zeigt im Prinzip die Draufsicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1a, wobei
hier eben noch angedeutet ist, dass sowohl der Aktuator 10 als auch der Aktuator 12,
z. B. entlang der Symmetrieachsen (vgl. gestrichelte Linie) untergliedert sein kann.
[0044] Fig. 3c zeigt eine weitere Ausführung, bei der der gesamte Schallwandler kreissegmentförmig
angeordnet ist, und insgesamt vier 90°-Segmente als Aktuatoren 10" bis 13" aufweist,
die wiederum durch die Separierungsspalte 14 voneinander getrennt sind. Bei diesem
kreisrunden Schallwandler können die einzelnen Aktuatoren 10" bis 13" wiederum weiteruntergliedert
sein, wie anhand der gestrichelten Linien angedeutet ist.
[0045] Alle Ausführungsbeispiele aus den Figuren 3a bis 3c haben gemeinsam, dass sie am
Rand eingespannt sind, wie durch den jeweiligen Bereich 10e' bis 13e' bzw. 10e und
12e bzw. 10e" bis 13e" angedeutet ist.
[0046] Des Weiteren sei an dieser Stelle angemerkt, dass sich, wie anhand der Ausführungsbeispiele
aus Fig. 3a-3c gezeigt ist, die Separierungsspalten 14 bevorzugt entlang der Symmetrielinien
erstrecken. Bei den Ausführungsbeispielen mit mehr als zwei Aktuatoren heißt das also,
dass sich die Separierungsspalten gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel im Schwerpunkt
der Gesamtfläche des Schallwandlers treffen.
[0047] Fig. 3d zeigt (in der Draufsicht) eine weitere Version eines mikromechanischen Schallwandlers
mit vier (hier rechteckigen bzw. quadratischen) Aktuatoren 10‴, 11‴, 12‴ und 13‴,
die in Form von vier Quadranten eines Rechtecks bzw. Quadrats angeordnet sind. Die
vier Aktuatoren 10‴ bis 13‴sind durch zwei sich kreuzende Separierungsspalte 14 voneinander
getrennt. Jeder der Aktuatoren 10‴ bis 13‴ ist über Eck, d. h. zweiseitig am äußeren
Rand eingespannt.
[0048] Bezug nehmend auf Fig. 4 wird dargestellt, welchen Einfluss die Spaltbreite hat.
Fig. 4 zeigt den resultierenden Schalldruckpegel SPL über einen Frequenzbereich von
500 Hz bis 20 kHz für vier unterschiedliche Spaltbreiten (5 µm, 10 µm, 25 µm und 50
µm). In dem dargestellten Frequenzbereich wird die Reduktion des Schalldruckpegels
SPL (akustischer Kurzschluss) für Spaltbreite von unter 10 µm vernachlässigbar und
die Struktur verhält sich akustisch wie eine geschlossene Membran. Wie weiter zu erkennen
ist, dass im höheren Frequenzbereich (z. B. oberhalb von 6000 Hz) der Einfluss der
Spaltbreite signifikant abnimmt. Im Vergleich zu Systemen mit geschlossener Membran
zeichnen sich die vorliegenden Systeme infolge der Entkopplung der einzelnen Aktuatoren
durch eine deutlich höhere Effizienz aus. Letzteres äußert sich in sehr hohen Auslenkungen
und Schalldruckpegeln. Darüber hinaus ergeben sich weitere Vorteile bezüglich der
Linearität.
[0049] Bezug nehmend auf Fig. 5 wird nun ein Ausführungsbeispiel an einem entsprechenden
weiteren Aspekt erläutert. Fig. 5 zeigt einen Aufbau von einem mikromechanischen Schallwandler
1" mit zwei Aktuatoren 10* und 12*. Die beiden Aktuatoren 10* und 12* umfassen jeweils
eine innere Stufe und eine äußere Stufe. Das heißt also, dass der Aktuator 10* ein
erstes Aktuatorelement 10a* (äußere Stufe) und ein zweites Aktuatorelement 10i* (innere
Stufe) umfasst. Analog hierzu umfasst der Aktuator 12* das Aktuatorelement 12a* sowie
das Aktuatorelement 12i*.
[0050] Wie hier dargestellt, sind immer die äußeren Stufen 10a* und 12a* eingespannt, nämlich
über die Bereiche 10e* und 12e*. Das gegenüberliegende Ende der Aktuatoren 10a* und
12a* wird als freies Ende bezeichnet. An dieses freie Ende sind mittels optionaler
Verbindungselemente 17 die inneren Stufen 10i* und 12i* angekoppelt. Die Ankopplung
erfolgt derart, dass die Ankopplung beispielsweise wiederum über eine Ende der inneren
Aktuatorelemente 10i* bzw. 12i* ausgeführt ist, nämlich so, dass die gegenüberliegenden
Enden der inneren Aktuatoren 10i* bzw. 12i* als freie Enden dienen. In anderen Worten
ausgedrückt heißt das also, dass der Aktuator 10* bzw. 12* derart aufgebaut ist, dass
die innere Stufe 10i* (bzw. 12i*) gegenüber der äußeren Stufe 10a* (12a*) in Serie
geschaltet ist.
[0051] Wie hier dargestellt, wird zwischen den freien Enden der Elemente 10i* und 12i* ein
Entkopplungsspalt 14* ausgebildet. Dieser ist nicht zwingend für alle Ausführungsbeispiele
so ausgeführt, wie der Entkopplungsspalt, welcher im Zusammenhang mit obigen Ausführungsbeispielen
(vgl. Fig. 1a) erläutert wurde. Das heißt also, dass analog zu den obigen Ausführungsbeispielen
die Aktuatoren 10* und 12* lediglich über einen wenige Mikrometer breiten Entkopplungsspalt
14 voneinander getrennt sind und vorzugsweise so ausgelegt sind, dass jeweils benachbarte
Strukturränder (freie Ränder der inneren Elemente 10e* und 12e*) im Betrieb möglichst
gleiche Auslenkung (synchron bzw. gleichphasig) aus der Ebene E1 (in welcher die Aktuatoren
10* und 12* bzw. die Einspannungsbereich 10e* und 12e* angeordnet sind) erfahren.
Alternativ wäre eine Verbindung der inneren Elemente 10i* und 12i* im Bereich des
dargestellten Spalts, z.B. mittels eines flexiblen Materials möglich.
[0052] Entsprechend optionalen Ausführungsbeispielen können die einzelnen kaskadierten Stufen
auf einem Rahmen 19 aufliegen. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Rahmen 19 derart
angeordnet, dass die eingespannten Enden der inneren Stufen 10i* und 12i* auf demselben
Rahmen 19 aufliegen. Allgemein heißt es aber, dass der Rahmen 19 bevorzugt so angeordnet
ist, dass dieser im Bereich der Verbindungsstellen (vgl. Verbindungselemente 17) liegt.
Der Rahmen ermöglicht es, parasitäre Schwingungsmoden sowie ungewollte mechanische
Deformationen zu unterdrücken.
[0053] Auch wenn bei obigen Ausführungsbeispielen davon ausgegangen wurde, dass zwei Aktuatoren
10* und 12* mit jeweils innerer und äußerer Aktuatorstufe mit den Aktuatorelementen
10a*, 10i*, 12a*, 12i* vorgesehen sind, sei an dieser Stelle angemerkt, dass entsprechend
weiteren Ausführungsbeispielen ein mikromechanischer Schallwandler mit nur einem Aktuator
(z. B. der Aktuator 10*) geschaffen wird, der die erste Stufe 10a* und die zweite
Stufe 10i* in entsprechender Serienanordnung aufweist. Dieser Aktuator kann beispielsweise
gegenüber einem festen Ende frei schwingen, so dass ein Spalt dazwischen gebildet
wird oder auch flexibel mit einem festen Ende verbunden sein. Entsprechend einem weiteren
Ausführungsbeispiel wäre auch eine Blende, wie sie beispielsweise in Fig. 1b erläutert
ist, denkbar.
[0054] Bezug nehmend auf Fig. 6a bis 6c werden drei ausführungsgemäße Schallwandler in der
schematischen Draufsicht erläutert, bei denen die Konfigurationen aus Fig. 3a bis
3c um eben die Kaskadierung (zweistufiger Kaskadierungskonfigurationen) erweitert
ist.
[0055] Fig. 6a zeigt einen mikromechanischen Schallwandler mit vier Aktuatoren 10*' bis
13*', wobei jeder der Aktuatoren 10*' bis 13*' zwei Aktuatorelemente 10a*' bzw. 10i*'
bis 13i*' bzw. 13a*' aufweist. Die inneren Elemente 10i*' bis 13i*' haben jeweils
eine Dreiecksform (in Bezug auf die Fläche), während die äußeren Elemente 10a*' bis
13a*' eine Trapezform (bezogen auf die Fläche) aufweisen. Der kleinere Schenkel des
trapezförmigen Aktuators 10a*' bis 13a*' ist mit dem Hypotenusenschenkel des dreieckförmigen
Aktuators 10i*' bis 13i*' über Verbindungselemente 17 verbunden. In diesem Ausführungsbeispiel
sind die optionalen Verbindungselemente bevorzugt an den Ecken des Trapezes bzw. des
Dreiecks angeordnet.
[0056] Fig. 6b zeigt in einer Draufsicht im Wesentlichen den elektromechanischen Schallwandler
aus Fig. 5 mit den inneren Aktuatoren 10i* und 12i* sowie den äußeren Aktuatoren 10a*
und 12a*. Auch hier sind an den Ecken der rechteckigen inneren und äußeren Elemente
10i*, 10a*, 12i* und 12a* Verbindungselemente 17 vorgesehen.
[0057] Fig. 6c zeigt ausgehend von dem kreissegmentförmigen mikromechanischen Schallwandler
die kaskadierten Aktuatoren 10*" bis 13*", wobei jeder Aktuator ein inneres Aktuatorelement
und ein äußeres Aktuatorelement aufweist. Die inneren Aktuatorelemente 10i*" bis 13i*"
sind als kreissegmentförmige Elemente ausgeführt, während die äußeren Elemente 10a*"
bis 13a*" als Kreisscheibensegmente ausgeführt sind. Die Verbindung erfolgt wiederum
über Verbindungselemente 17.
[0058] Alle Ausführungsbeispiele aus den Fig. 6a bis 6c haben gemein, dass entsprechend
bevorzugten Ausführungsbeispielen die Aktuatoren 10*' bis 13*' bzw. 10* bis 12* bzw.
10*" bis 13*" durch Separierungsspalte 14 voneinander getrennt sind. Zusätzliche können
auch noch Separierungsspalten 15 zwischen den inneren Aktuatoren (beispielsweise 10i*'
und 10a*') vorgesehen sein, die eben nur durch die Verbindungselemente 17 überbrückt
werden. In anderen Worten ausgedrückt heißt das also, dass die äußeren Stufen (beispielsweise
10a* und 12a* in Fig. 6b) über jeweils mindestens ein Verbindungselement, vorzugsweise
jedoch über zwei oder mehr voneinander beabstandeten Verbindungselemente 17, mit den
zweiten inneren Stufen 10i* bzw. 12i* verbunden sind. Die Verbindungselemente können
als mechanische Federelemente oder Gelenke ausgelegt sein.
[0059] Wie im Zusammenhang mit Fig. 3a-c erläutert, können die Aktuatoren auch weiteruntergliedert
sein, so dass also beliebig viele Aktuatoren je Aktuatorelement 10* bzw. 12* entstehen
(vgl. gestrichelte Linie).
[0060] Nachdem nun die Struktur der Schallwandler erläutert wurde wird nachfolgend auf deren
Funktion eingegangen: Im angetriebenen Zustand lenken die Aktuatoren der äußeren Stufe
die innere Stufe aus der Ebene aus, wobei die Aktuatoren der inneren Stufe eine weitere
Auslenkung ausüben. Es resultiert eine ausgelenkte Struktur, die sich aufgrund der
hohen viskosen Verluste in den Entkopplungsschlitzen akustisch wie eine geschlossene
Membran verhält.
[0061] Alternativ, kann die kaskadierte Gesamtstruktur auch drei oder mehr Stufen aufweisen.
Die unterschiedlichen Stufen können wahlweise mit identischen oder verschiedenen Antriebssignalen
angesteuert werden. Im Falle verschiedener Antriebssignale können die Stufen in unterschiedlichen
Frequenzbereichen betrieben werden und z. B. einen Mehrwege-Schallwandler mit besonders
geringem Platzbedarf bilden.
[0062] An dieser Stelle sein angemerkt, dass sich das in Bezug auf Fig. 1b erläuterte Prinzip
der Strömungsblenden auch auf die mehrstückigen kaskadierten Systeme erweitern lässt,
z. B. um akustische Verluste zwischen Verbindungselementen und Aktuatoren oder Zwischenstufen
zu minimieren.
[0063] Bezug nehmend auf die obigen Ausführungsbeispiele sei angemerkt, dass die in den
Fig. 6a bis 6c erläuterten Varianten entsprechend zusätzlichen Ausführungsbeispielen
beliebig kombinierbar sind. So ist beispielsweise es möglich, dass statt der vier
inneren Aktuatorelemente 10a*' bis 13a*' aus Fig. 6a nur zwei innere Aktuatorelemente
10i* und 12i*, wie sie in Fig. 6b gezeigt sind, vorgesehen werden. Weiter ist es auch
denkbar, dass nur ein inneres Aktuatorelement, z. B. auch in Kombination mit einer
Blende (vgl. Ausführungsbeispiel aus Fig. 1b) vorgesehen wird.
[0064] Fig. 7 zeigt ein Diagramm des simulierten Schalldrucks über den Frequenzbereich,
aufgeschlüsselt nach innerer und äußerer Stufe. Wie zu erkennen ist, dient die äußere
Stufe besonders dem niedrigen Frequenzbereich (maximaler Schaldruck bei etwa 1500
Hz) während die innere Stufe dem höheren Frequenzbereich dient (maximaler Schalldruck
bei etwa 10000 Hz). Bei dem hier vorliegenden Fall wurde von einem MEMS-Schallwandler
mit einer Chipgröße von 1×1 cm ausgegangen und im Abstand von 10 cm gemessen.
[0065] Fig. 8 veranschaulicht das Konzept der Kaskadierung am Beispiel eines konkreten zweistufigen
Designs. In Fig. 8a ist die Draufsicht gezeigt, wobei in Fig. 8b eine Ausschnittsvergrößerung
des Verbindungsbereichs dargestellt ist.
[0066] Wie anhand der Fig. 8a zu erkennen ist, weist das zweistückige Design äußere Aktuatoren
10a*' sowie innere Aktuatoren 10i*' auf. Von der Konfiguration her ist das hier in
Fig. 8a dargestellte Design dem Design aus Fig. 8a vergleichbar. Bei dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Entkopplungsschlitze 14 mit durchgezogenen Linien kenntlich
gemacht. Wie insbesondere in der Vergrößerung aus Fig. 8b zu erkennen ist, sind auch
zwischen den einzelnen Stufen jeweilige Entkopplungsschlitze 14 vorgesehen.
[0067] Im Gegensatz zu Fig. 6a ist hier bei dem Design aus Fig. 8a auch noch zusätzlich
die Rahmenstruktur 19*' illustriert, welche von den lateralen Abmessungen kleiner
ist als die lateralen Abmessungen aller innenliegenden Stufen 10e*'.
[0068] Wie anhand von Fig. 8b ersichtlich ist, dienen als Verbindungselemente 17*' gefaltete
Federn, deren Zwischenräume mit entkoppelten Füllstrukturen 17f*', z. B. aus einem
Material von Feder oder Aktuator versehen sind. Analog dazu weisen auch die Zwischenräume
14 zwischen den Aktuatoren beider Stufen derartige Füllstrukturen 17f*' auf.
[0069] In Fig. 9 ist ein mittels FEM-Simulation erhaltenes Auslenkungsprofil des Beispieldesigns
aus Fig. 8a und b im dreidimensionalen Querschnitt gezeigt. Wie anhand der mittels
Schraffuren illustrierten Auslenkungswerte illustriert ist, bildet sich trotz der
Entkopplungsschlitze ein nahezu stetiges Auslenkungsprofil aus, das lediglich durch
die schmalen Entkopplungsschlitze 14 unterbrochen ist.
[0070] Bezug nehmend auf Fig. 10 wird eine Erweiterung des Designs aus Fig. 1a sowie des
Designs aus Fig. 1b erläutert. Die Konfiguration aus Fig. 10a ist vergleichbar mit
der Konfiguration aus Fig. 1b, wobei das gegenüber dem einseitig eingespannten Aktuator
10 (vgl. Einspannung 10e) vorgesehene Blendenelement 22 nicht nur im Bereich des freien
Endes 10f vorgesehen ist, sondern sich darüber hinaus auch noch entlang der Seiten
des Aktuators, also entlang des gesamten Entkopplungsschlitzes 14' erstreckt. Die
seitlich angeordneten Blendenelemente sind mit den Bezugszeichen 22s gekennzeichnet.
[0071] Fig. 10b geht von einer Schallwandlerkonfiguration mit zwei gegenüberliegenden Aktuatoren
10 und 12 aus, wie sie z. B. in Fig. 3b gezeigt ist. Hierbei handelt es sich wiederum
um einseitig eingespannte Aktuatoren (vgl. Einspannung 10e bzw. 12e). Entlang der
seitlichen Entkopplungsschlitze 14 erstreckt sich in diesem Ausführungsbeispiel ein
vertikales angeordnetes Blendenelement 22s.
[0072] Sowohl das Ausführungsbeispiel aus Fig. 10a als auch das Ausführungsbeispiel aus
Fig. 10b ermöglicht durch die Verwendung der seitlich angeordneten Blendenelemente
22s bei den hier dargestellten Strukturen mit unstetigen Auslenkungsprofilen eine
gute fluidische Trennung von Vorder- und Rückseite.
[0073] Fig. 10c zeigt eine weitere Variante, bei der sich vier Aktuatoren 10ʺʺ, 11ʺʺ, 12ʺʺ
und 13ʺʺ ausgehend von einer zentralen Fläche 16 erstrecken. Die vier Aktuatoren 10ʺʺ
bis 13ʺʺ sind jeweils trapezförmig ausgeführt und werden über ihre kurze Seite einseitig
gegenüber der Fläche 16 eingespannt. Die vier Aktuatoren 10ʺʺ bis 13ʺʺ sind über vier
diagonal angeordnete Separierungsspalte 14 (welche sich als Verlängerung der Diagonalen
der Fläche 16 erstrecken) voneinander separiert, so dass die lange Seite der Aktuatoren
10ʺʺ bis 13ʺʺ frei schwingen kann. Um eine "Abdichtung" gegenüber den Randbereichen
zu ermöglichen, ist entlang der langen Seite der trapezförmigen Aktuatoren 10ʺʺ bis
13ʺʺ ein (umlaufendes) vertikal ausgebildetes Blendenelement 22s vorgesehen.
[0074] Fig. 12 zeigt einen mikromechanischen Schallwandler in Arrayform. Der hier dargestellte
mikromechanische Schallwandler weist acht Schallwandler 1, wie sie beispielsweise
in Bezug auf Fig. 1a erläutert wurden, auf. Diese acht Schallwandler 1 sind in zwei
Reihen und vier Spalten angeordnet. Hierdurch kann eine großflächige Ausdehnung und
damit ein hoher Schalldruck erreicht werden. Wenn man davon ausgeht, dass jeder Aktuator
der Schallwandler 1 und eine Grundfläche 5 × 5 mm hat, so werden hiermit sozusagen
200 mm
2 "Membranfläche" realisiert. Allgemein ist der so dargestellte Schallwandler beliebig
skalierbar, so dass auch Schallwandlergrößen von z.B. 1 cm Länge oder mehr (allgemein
im Bereich von 1 mm bis 50 cm) erreicht werden können.
[0075] Auch wenn bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel Fig. 12 exemplarisch der
mikromechanische Schallwandler 1 aus Fig. 1a erläutert wurde, sei an dieser Stelle
darauf hingewiesen, dass jegliche andere Schallwandler, wie sie oben erläutert wurden,
wie z. B. der Schallwandler 1' aus Fig. 1b oder auch die kaskadierten Schallwandler
aus Fig. 5 eingesetzt werden können. Auch sind andere Formen und Anordnungen denkbar.
[0076] Entsprechend weiteren Ausführungsbeispielen können die einzelnen oben erläuterten
Aktuatoren mit Sensoren versehen werden. Die Sensoren ermöglichen die tatsächliche
Auslenkung der Aktuatoren zu bestimmen. Diese Sensoren sind typischerweise mit der
Steuerung der Aktuatoren verbunden, so dass um eine Feedbackschleife das Steuersignal
für die einzelnen Aktuatoren derart nachgeregelt wird, dass die einzelnen Aktuatoren
gleichphasig schwingen. Die Sensorik kann auch den Sinn haben, Nicht-Linearitäten
aufzuspüren und bei der Ansteuerung das Signal derart zu verzerren, dass Nicht-Linearitäten
kompensiert bzw. reduziert werden können.
[0077] Zum Hintergrund: Da die Aktuatoren gleichzeitig das schallerzeugendes Element bilden,
lassen sich Alterungseffekte und Nichtlinearitäten im Betrieb direkt messen und ggf.
elektronisch kompensieren. Dies stellt einen großen Vorteil gegenüber üblichen membranbasierten
Systemen dar, bei denen entweder keine Sensorik vorhanden ist oder aber nur das Verhalten
an den Antrieben, nicht jedoch an dem schallerzeugenden Membranelement detektiert
werden kann.
[0078] Die Positionsdetektion erfolgt vorzugsweise über den piezoelektrischen Effekt. Hierfür
können ein oder mehrere Bereiche der piezoelektrischen Schicht auf den Aktuatoren
mit separaten Sensorelektroden versehen werden, über die ein näherungsweise zur Auslenkung
proportionales Spannungs- oder Ladungssignal abgegriffen werden kann. Darüber hinaus
können auch mehrere piezoelektrische Schichten realisiert werden, wobei zumindest
eine Schicht partiell für die Positionsdetektion verwendet wird. Es ist auch eine
Kombination verschiedener piezoelektrischer Materialien möglich, die entweder übereinander
oder nebeneinander angeordnet sind (z. B. PZT für Aktuatoren, AIN für Sensoren).
[0079] Als Alternative zu piezoelektrischen Sensorelementen ist auch die Integration von
Dünnfilm-Dehnungsmessstreifen oder zusätzlichen Elektroden für eine kapazitive Positionserfassung
möglich. Werden die Aktuatorstrukturen aus Silizium hergestellt, so lassen sich auch
piezoresistive Silizium-Widerstände direkt integrieren.
[0080] Alle oben genannten Aspekte haben gemein, dass ein membranloses und vollständig zu
MEMS-Herstellungsprozessen kompatibles Konzept zur Erzeugung von hohen Schalldrücken
geschaffen wird. Alle Ausführungsbeispiele ermöglichen eine besonders geringe Baugröße.
Die optionale Kaskadierung ermöglicht die Realisierung von integrierten Mehrweg-Schallwandlern.
Die Steuerung kann entsprechend Weiterentwicklungen durch integrierte Positionssensoren
derart ausgebildet sein, dass der emittierte Schall eine minimierte Verzerrung aufweist.
[0081] In nachfolgender Tabelle werden mögliche Materialien für die einzelnen Funktionselemente
aufgezählt.
Funktion |
Materialien |
Piezoelektrische Schicht |
PZT, PNZT, AlN, AlScN, ZnO, BCZT, KNN |
Passive Schicht |
Si, poly-Si, SiN, SiNO, SiOz, AlN, Metalle |
Rahmen |
Si, Metalle, Glas, [piezoelektrische Schicht], [passive Schicht] |
Blenden |
Si, Metalle, Glas, Polymere, [piezoelektrische Schicht], [passive Schicht] |
Verbindungselemente |
[passive Schicht], [piezoelektrische Schicht] |
[0082] Mögliche Abmessungen stellen sich wie folgt dar:
- Aktuatorfläche |
50×50µm2 - 5×5cm2 |
- Entkopplungsschlitz |
0,1 µm - 40µm |
- Auslenkungsamplitude |
0.01 µm - 3mm |
[0083] Derartige Wandler sind beispielsweise mit einem ersten Eigenmode von 10 Hz bis 300
kHz betreibbar. Die Anregungsfrequenz ist beispielsweise statisch bis 300 kHz gewählt.
[0084] Die beschriebenen Aktuator-Strukturen eigenen sich für Anwendungsgebiete, in denen
bei möglichst geringen Bauteilvolumina (< 10 cm
3) Schall in einem Frequenzbereich zwischen 10 Hz und 300 kHz erzeugt werden soll.
Dies trifft in erster Linie auf miniaturisierte Schallwandler für Wearables, Smartphones,
Tablets, Laptops, Kopfhörer, Hörgeräte aber auch Ultraschallwandler zu. Insgesamt
kommen auch andere Anwendungen in Betracht, bei denen Fluide verdrängt werden (z.
B. strömungsmechanische und aerodynamische Antriebs- und Führungsstrukturen, Inkjets).
[0085] Ausführungsbeispiele schaffen eine miniaturisierte Vorrichtung zur Verdrängung von
Gasen und Flüssigkeiten mit mindestens einem aus der Ebene auslenkbaren Biegeaktuator,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung enge Öffnungsschlitze mit derart großem
Strömungswiderstand enthält, so dass die Vorrichtung sich im akustischen und Ultraschall-Frequenzbereich
(20 Hz bis 300 kHz) strömungstechnisch annährend wie eine geschlossene Membran verhält.
[0086] Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen kann die Vorrichtung folgende Merkmale umfassen:
Entkopplungsschlitzen in den Aktuatormaterialien, deren Gesamtlänge maximal 5% der
gesamten Aktuatorfläche ausmachen und ein mittleres Länge-zu-Breite-Verhältnis von
über 10 aufweisen. Zusätzlich kann entsprechen Ausführungsbeispielen die Vorrichtung
derart ausgelegt ist, dass im ausgelenkten Zustand entstehende Öffnungen weniger als
10% der gesamten Aktuatorfläche ausmachen, so dass auch ohne geschlossene Membran
eine hohe fluidische Trennung zwischen Vorder- und Rückseite erzielt wird.
[0087] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Vorrichtung zwei oder mehr gegenüberliegende
voneinander separierte Aktuatoren aufweisen.
[0088] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel können die Aktuatoren piezoelektrisch, elektrostatisch,
thermisch, elektromagnetisch oder mittels einer Kombination mehrere Prinzipien angetrieben
werden. Gemäß einem zusätzlichen Ausführungsbeispiel wäre es auch denkbar, dass die
Vorrichtung mit zwei oder mehr über Verbindungselemente gekoppelten Aktuatorstufen
ausgebildet ist.
[0089] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wäre es auch denkbar, dass die Vorrichtung
zwei oder mehr Aktuatorstufen aufweist, die mit getrennten Signalen angesteuert werden
und somit einen Zweiwege- oder Mehrwege-Schallwandler bilden.
[0090] Bezug nehmend auf das Ausführungsbeispiel aus Fig. 5 oder 6a bis c sei angemerkt,
dass jedes Aktuatorelement 10a*, 12a*, 10i* und 12i* ein aktives, einzeln ansteuerbares
Element ist. Dieses kann beispielsweise piezoelektrisch oder mit einem anderen hier
erläuterten Prinzip betätigt werden.
[0091] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel hat die Vorrichtung eine Rahmenstruktur
zur Versteifung und Modenentkopplung.
[0092] Bei obigen Ausführungsbeispielen wurde die Aktuatoren insbesondere als einseitig
eingespannte Aktuatoren erläutert. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass auch
zweiseitige Einspannungen (vgl. Fig. 3d) oder allgemein mehrseitige Einspannungen
denkbar wären.
[0093] Weitere Ausführungsbeispiele schaffen eine Vorrichtung mit Strömungsblenden zur Verringerung
der Öffnungsquerschnitte zwischen Vorder- und Rückseite im ausgelenkten Zustand. Gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Vorrichtung Sensorelemente zur Positionserfassung
und -Regelung aufweisen.
[0094] Gemäß zusätzlichen Ausführungsbeispielen kann die Vorrichtung zur Schall- oder Ultraschallerzeugung
in Luft (gasförmiges Medium) und das heißt also im Bereich von 20 Hz bis 300 kHz ausgebildet
sein. Weitere Anwendungsgebiete sind die Erzeugung und Steuerung von Luftströmung,
z. B. zur Kühlung.
[0095] Nachfolgend wird Bezug nehmend auf Fig. 11 ein mögliches Herstellungsverfahren von
den obigen Schallwandlern erläutert. Das hier dargestellte Ausführungsbeispiel aus
den Fig. 11a-d ermöglicht die Herstellung von dem Ausführungsbeispiel, wie es beispielsweise
in Fig. 1b gezeigt ist. Durch geringfügige Abwandlung sind allerdings mit dem hier
dargestellten Verfahren auch die Ausführungsbeispiele aus den weiteren Figuren, insbesondere
aus Fig. 1a feststellbar.
[0096] In dem ersten in Fig. 11a dargestellten Schritt wird auf ein Substrat 48 eine passive
Schicht 50p aufgebracht, bevor dann eine piezoelektrische Schicht 50pe mit zwei Elektroden
50e vorgesehen wird.
[0097] Bei dem Substrat 48 kann es sich um einen SOI-Wafer (Silicon on Insulator) handeln,
der ein SI-Substrat umfasst. Auf dieses werden dann SiO2-Schichten 50p mit dem in
Fig. 1b gekennzeichneten Isolatoren 50pi und Si-Isolationsschichten, wie z. B. piezoelektrische
Funktionsschichten (PZT) 50pe abgeschieden. Danach kann das Abscheiden der entsprechenden
Metallelektroden (Pt, Au, Mo, ....) 50e erfolgen.
[0098] In einem nächsten Schritt, welcher in Fig. 11b dargestellt ist, werden dann die Elektroden
50e, die PZT 50pe sowie die Isolationsschicht 50p strukturiert. Hierdurch entstehend
beispielsweise die Gräben 50g in der piezoelektrischen Schicht 50pe. Das Strukturieren
kann durch Nass- oder Trockenätzen erfolgen. Je nach gewünschtem Produktdesign wird
entweder der Schritt des Strukturierens bzw. Einbringens des Grabens 50g so ausgeführt,
dass dieser nur minimale Abmessungen hat, um bei einem Resultat das Produkt aus Fig.
1a zu erzeugen oder größere Abmessungen haben, so dass dann das hier dargestellte
Zwischenprodukt in Richtung des Produkts aus 1b entwickelt wird.
[0099] Um das Produkt aus Fig. 1a herzustellen, wird ein kleiner Graben 50g aufgebracht
und dann der in Fig. 11c dargestellte Schritt übersprungen, um dann, wie in Fig. 11d
dargestellt, die Rückseite durch ein ein- oder mehrstufiges Ätzverfahren zu öffnen
und die beweglichen Strukturen freizustellen. Bei diesem Schritt wird das Substrat
unterhalb der Passivierungsschicht 50p insbesondere im Bereich fluchtend zu den strukturierend
piezoelektrischen Aktuatoren 50pe entfernt. Hierdurch entsteht die Kavität 48c.
[0100] Um ein Produkt, wie es in Bezug auf Fig. 1b erläutert ist, herzustellen, wird der
optionale Schritt, der in Fig. 11c dargestellt ist, durchgeführt. Fig. 11c illustriert
das Aufbringen der sich vertikal erstreckenden Blendenelemente 57. Diese werden hier
in die Gräben 50g der piezoelektrischen Schicht 50pe eingebracht. Optional kann die
laterale Position der Gräben 57 so gewählt sein, dass diese mit Bereichen der strukturierten
Passivierungsschicht 50p fluchten, so dass beispielsweise das vertikale Blendenelement
75 die Wand eines Grabens in der passiven Schicht 50p verlängert. Das Aufbringen der
Blendenelemente 57 kann beispielsweise durch galvanisches Abscheiden erfolgen und
bevorzugt so, dass die Blendenelemente 57 aus der Schicht der piezoelektrischen Elemente
50p hinausragen.
[0101] Nach dem Aufbringen der Blendenelemente 57 erfolgt dann, wie oben bereits in Bezug
auf das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1a erläutert, das ein- oder mehrstufige Ätzen
der Rückseite des Substrats 48, um die Kavität 48c herzustellen. Wie hier illustriert,
können einzelne Bereiche des Substrats 48 stehenbleiben, so dass innerhalb der Kavität
48c der Rahmen 48f gebildet wird. Dieser Rahmen entspricht dem beispielsweise in Fig.
5 erläuterten Rahmen 19.
[0102] Bei den erläuterten Herstellungsschritten können MEMS-Technologien übernommen werden,
so dass das oben erläuterte Produkt mit herkömmlichen Herstellungsverfahren herstellbar
ist.
[0103] Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht
es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen,
sodass ein Block oder ein Bauelement einer Vorrichtung auch als ein entsprechender
Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu verstehen ist.
Analog dazu stellen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt
beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details
oder Merkmals einer entsprechenden Vorrichtung dar.
[0104] Nachfolgend werden ausgehend von dem Basisausführungsbeispiel aus Fig. 1b unterschiedliche
Implementierungen der Blende 22 erläutert. Bei allen nachfolgend diskutierten Ausführungsbeispielen
wird davon ausgegangen, dass die diskutierte Blende 22*, 22
etc mit einem Spalt 14' von dem Biegeaktuator 10 (fest eingespannt an dem Bezugspunkt
10e) getrennt ist, so dass sich das freie Ende 10f des Biegeaktuators 10 entlang der
vertikalen Ausdehnung des Blendenelements 22* bzw. 22
etc bewegen kann. Hierbei sei angemerkt, dass Aspekte der nachfolgend diskutierten Ausführungsbeispiele
bzw. auch der bereits diskutierten Ausführungsbeispiele für die Blende beliebig miteinander
kombiniert werden können (z. B. Deckel mit gerundeten/schrägen Seiten (Blenden)) oder
asymmetrische Blende mit Deckel und Anschlag ...).
[0105] Fig. 13a zeigt einen schematischen Querschnitt einer Blendenstruktur. Hieran ist
zu erkennen, dass die Blendenstruktur 22* aus mehreren Segmenten 22a*, 22b* und 22c*
besteht. Das Segment 22a* erstreckt sich von der Substratebene (Ebene des Bezugspunkts
10e), in welcher der Biegeaktuator 10 z.B. in Ruhelage liegt, aus dem Substrat heraus,
während das Segment 22b* in eben dieser angesprochenen Ebene des Bezugspunkts 10e
liegt. Das Segment 22c* liegt in dem Substrat bzw. erstreckt sich von der Substratoberfläche
in das Substrat hinein. Alle dargestellten Segmente 22a*, 22b*, 22c* können entsprechend
Ausführungsbeispielen unterschiedliche Geometrien, d. h. Längs- und Querausdehnungen
sowie auch variable Querschnitte aufweisen. Des Weiteren wäre es entsprechend weiteren
Ausführungsbeispielen denkbar, dass die einzelnen Segmente 22a*, 22b* und 22c* auch
unterschiedliche Materialien oder Materialausprägungen aufweisen. Beispielsweise kann
das Segment 22c* sowie 22b* durch das Substrat selber geformt sein, während das Segment
22a* aufgewachsen ist.
[0106] Entsprechend weiteren Ausführungsbeispielen wäre es natürlich auch denkbar, dass
mehr als die drei dargestellten Segmente 22a*, 22b* und 22c* vorgesehen sind.
[0107] Es sei angemerkt, dass die mittlere Position bei obigen und nachfolgenden Ausführungsbeispielen
nicht zwingend der Ruhelage entsprechen muss, sondern auch beliebig nach oben oder
unten verschoben sein kann (elektrisch oder mechanisch vorgespannt).
[0108] Fig. 13b zeigt eine weitere Ausprägung der Blendenstruktur, hier der Blendenstruktur
22**. Die Blendenstruktur 22** bzw. insbesondere das Segment, das sich aus der Substratebene
heraus erstreckt, hat einen angeschrägten Querschnitt, der sich zu dem Aktuator 10
hin erstreckt. Hierdurch wird erreicht, dass der Spalt 14' eine relativ konstante
Breite unabhängig von der Position des Aktuators 10 aufweist. Der Hintergrund hierzu
ist, dass sich die Seite der Blendenstruktur 22**, die dem Aktuator 10 direkt gegenüberliegt
in etwa entlang der Bewegungsbahn (Kreisbahn um den Fixpunkt 10e) erstreckt. Wie hier
in Fig. 13b dargestellt, kann die Blende 22** entweder nur nach oben und/oder auch
nach unten angeschrägt sein. Der hier dargestellte asymmetrische Aufbau ist also nur
exemplarisch, so dass natürlich auch das untere Segment der Blendenstruktur 22** in
analoger Weise angeschrägt sein kann, um eine symmetrische Struktur zu erreichen.
[0109] Dieses Ausführungsbeispiel der Blendenstruktur 22** mit der angeschrägten Innenseite
hat den Vorteil, dass eine Spaltaufweitung bei größeren Amplituden verringert bzw.
kompensiert werden kann. Eine Anschrägung kann aus herstellungstechnischer Sicht z.
B. durch Anpassung des Lackprofils oder des Ätzprozesses realisiert werden.
[0110] Fig. 13c zeigt eine Weiterentwicklung der Blendenstruktur 22** aus Fig. 13b, nämlich
die Blendenstruktur 22***. Die Blendenstruktur 22*** weist eine gebogene/abgerundete
Innenseite auf. Diese Rundung erstreckt sich entlang der kreisbogenförmigen Bewegungsbahn
des Aktuators 10 bzw. des freien Endes 10f des Aktuators 10. Auch wenn hier die abgerundete
Innenseite nur auf der aus dem Substrat heraus erstreckenden Seite dargestellt ist,
kann diese abgerundete Innenseite natürlich auch auf der Blendenstrukturseite in der
Substratebene vorliegen. Analog zu dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 13b wird durch
Blendenstruktur 22*** mit der abgerundeten Innenseite die Spaltaufweitung bei großen
Amplituden verringert bzw. kompensiert. Eine Abrundung kann aus herstellungstechnischer
Sicht z. B. durch Anpassung des Lackprofils oder des Ätzprofils realisiert sein.
[0111] Fig. 13d zeigt eine weitere Blendenstruktur, nämlich die Blendenstruktur 22****.
Hier weist der Querschnitt am Ende der Blendenstruktur 22**** eine Verbreiterung bzw.
einen Überhang auf, der als mechanischer Anschlag für den Aktuator 10 bzw. das freie
Ende 10f des Aktuators dient. Dieser Anschlag ermöglicht vorteilhafterweise einen
mechanischen Überlastschutz.
[0112] Fig. 13e zeigt eine weitere Blendenstruktur 22*****, bei welcher die Blendenstruktur
22***** asymmetrisch aufgebaut ist. Hintergrund hierzu ist, dass es Aktuatoren 10
gibt, die primär einseitig ausgelenkt werden, so dass eine vertikale Ausdehnung der
Blende 22***** in eine Richtung, hier in der Richtung aus der Substratebene heraus
reicht. Auch wenn hier die Auslenkung des Aktuators 10 bzw. die Ausdehnung der Blendenstruktur
22***** nach oben (aus der Substratebene heraus) dargestellt ist, so kann entsprechend
Ausführungsbeispielen dies selbstverständlich auch umgekehrt sein, d. h. also, dass
sich beide Elemente in das Substrat herein erstrecken. Hierbei sei angemerkt, dass
die Verschiebung der Ruhelage des Aktuators durch einen elektrischen Offset im Ansteuersignal
oder einem mechanischen Vorsprung (z. B. Schichtstress in Aktuatorschichten) realisiert
sein kann.
[0113] Fig. 13f zeigt ein Beispiel für eine Blendenstruktur 22****** mit einer geringen
Ausdehnung. Die Blendenstruktur 22****** kann dann so flach realisiert sein, wenn
die Auslenkung des Aktuators (10) gering ist. Beispielsweise liegt die Höhenausdehnung
der Blende 22****** im Bereich der Aktuatordicke. Diese Variante hat Vorteile bezüglich
der Herstellung, da auf zusätzlich aufgebrachte Blendenstrukturbereiche verzichtet
werden kann.
[0114] Fig. 13g zeigt ein Beispiel für eine Blendenstruktur 22*******, die einerseits aus
einem Substratbereich 23s sowie dem eigentlichen Blendenelement 22******* besteht.
Die obere Blendenstruktur 22******* kann z. B. als galvanisch aufgebautes Metall oder
als Polymer (SU8, BCB, ....) oder auch aus Glas oder Silizium hergestellt sein. Die
untere Blendenstruktur 23s besteht primär aus dem Substrat (z. B. Silizium oder Glas)
selbst und kann entsprechend weiteren Ausführungsbeispielen mit zusätzlichen Schichten
versehen sein.
[0115] Fig. 13h zeigt eine weitere Blendenstruktur ohne ein zusätzlich aufgebrachtes Element.
Hierbei wird davon ausgegangen, dass der Biegeaktuator 10 insbesondere in die Substratebene
hinein schwingt, so dass auf ein Blendenelement, das aus der Substratebene herausragt,
verzichtet werden kann. Hier besteht also das Blendenelement aus dem Substratelement
23s, das die untere Blendenstruktur bildet. An dieser Stelle sein angemerkt, dass,
wie bereits oben erläutert, die Ruhelage des Aktuators 10 über mechanische Vorspannung
oder einen elektrischen Offset nach unten verschoben werden kann, so dass das hier
gebildete Blendenelement 23s ausreicht. In dem Betrieb kann der Aktuator lediglich
nach unten ausgelenkt werden, so dass keine Blende nach oben benötigt wird und dann
der Herstellungsaufwand reduziert wird.
[0116] Fig. 13i zeigt eine weitere Blendenstruktur 22********, die im Wesentlichen aus einer
dünnen auf das Substratelement 23s aufgebrachten Schicht besteht. Je nach gewünschter
Aktuatorauslenkung kann die Schichtdicke des Blendenelements 22******** im Bereich
der Aktuatordicke liegen. Das Substrat 23s kann (muss aber nicht) zusätzlich als Blendenstruktur
wirken und bündig mit der Blendenstruktur 22******** abschließen oder auch einen Versatz
aufweisen.
[0117] Bezugnehmend auf Fig. 14a bis 14c werden weitere Ausführungsbeispiele erläutert,
bei welchen der mikromechanische Schallwandler um ein weiteres Substrat 220a, 220b
und 220c (Deckel) erweitert ist. Entsprechend Ausführungsbeispielen formt das weitere
Substrat 220a, 220b, 220c die Blendenstruktur.
[0118] Fig. 14a zeigt ein als Deckel ausgeführtes Substrat 220a, der auf ein Substrat 23s
oberhalb einer Kavität 23k des Biegeaktuators 10 aufgesetzt ist, so dass der Biegeaktuator
10 innerhalb des Deckels 220a bzw. innerhalb des Raumes definiert durch den Deckelinnenraum
220a und die Kavität 23 schwingen kann. Der Deckel 220a ist an der Seite gegenüberliegend
zu dem freien Ende derart angeordnet, dass die Innenseitenwand des Deckels 220a von
dem Ende 10e durch den Spalt 140 getrennt ist. Da in diesem Ausführungsbeispiel der
Deckel 220a vollständig geschlossen ist, emittiert der Biegeaktuator 10 beispielsweise
den Schall durch die Kavität 23k.
[0119] Bei diesem Ausführungsbeispiel sei darauf hingewiesen, dass bei allen obigen Ausführungsbeispielen
bzw. bei der Erläuterung derer im Wesentlichen davon ausgegangen wird, dass der Schall
aus dem Substrat heraus emittiert wird. Selbstverständlich ist es entsprechend Ausführungsbeispielen
auch denkbar, dass, der Schall durch das Substrat bzw. durch eine Kavität des Substrats
hinausgeführt wird.
[0120] An dieser Stelle sein angemerkt, dass Fig. 14a einen Querschnitt durch das Substrat
220a darstellt, wobei sich das weitere Substrat beispielsweise kreisförmig oder eckig
um den Biegeaktuator 10 erstreckt, um für diesen ein (Rück-) Volumen oder allgemein
eine Abdeckung zu schaffen. Aus herstellungstechnischer Sicht sei angemerkt, dass
der Deckel 220a beispielsweise durch ein zweites strukturiertes Substrat (also ein
Substrat mit einer Kavität) (vgl. Bezugszeichen 221k) hergestellt sein kann. Dieses
zweite Substrat wird dann auf das Substrat mit dem Biegeaktuator 10 aufgebracht, so
dass die Kavität 221k mit der Kavität 23 zumindest bereichsweise (im Bereich des Spalts
140) fluchtet.
[0121] Fig. 14b zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem modifizierten Deckel 220b,
wobei hinsichtlich des restlichen Aufbaus von demselben Aktuator 10 und dem Substrat
23s ausgegangen wird. Der Deckel 220b unterscheidet sich von dem Deckel 220a dadurch,
dass dieser optionale Schallöffnungen 222o bzw. 222s aufweist. Die Schallöffnung 222o
bzw. die mehreren Schallöffnungen 222o sind auf der Hauptoberfläche des Deckels 220b
aufgebracht, während die Öffnung 222s seitlich vorgesehen ist. An dieser Stelle sei
angemerkt, dass es entsprechend Ausführungsbeispielen auch ausreicht, dass eine Öffnung,
entweder die Öffnung 222o oder die Öffnung 222s vorgesehen wird. Durch diese Öffnungen
222o bzw. 222s kann das eingeschlossene Luftvolumen in der Kavität 221k ventiliert
werden. Die Öffnungen können dem Schallaustritt dienen oder einen Druckausgleich ermöglichen.
Mehrere Öffnungen können zusammen ein oder mehrere Gitterstrukturen bilden, die den
Aktuator vor mechanischen Einwirkungen und Staub schützen.
[0122] Fig. 14c zeigt einen weiteren Schallwandler mit einem Deckel 220c, der eine Öffnung
222o aufweist. Der Biegeaktuator ist auf einem weiteren Substrat 230s vorgesehen,
das eine seitliche Öffnung 232s aufweist. Das Substrat 230s ist auf ein weiteres Substrat
233s bzw. einen Deckel 233s aufgebracht, so dass die Kavität 230k abgeschlossen wird.
Dieses weitere Substrat 233s kann ebenfalls optionale Schallöffnungen 233o aufweisen.
Hierdurch wird ein geschlossenes bzw. über zumindest eine der optionalen Öffnungen
232s, 233o, 222o ventiliertes Volumen gebildet. Das Volumen ist im Wesentlichen durch
die Kavitäten 221k sowie 230k gebildet und über zumindest eine oder mehrere Öffnungen
geöffnet. Die Öffnungen können zum Schallaustritt dienen oder einen Druckausgleich
ermöglichen. Mehrere Öffnungen können zusammenwirken und eine oder mehrere Gitterstrukturen
bilden, die den Aktuator 10 vor mechanischer Einwirkung und Staub schützen.
[0123] Nachfolgend werden Bezug nehmend auf die Figuren 15a bis 15h unterschiedliche Aktuatorgeometrien
erläutert die gegenüber den Geometrien aus Fig. 10 erweitert sind. Bei Darstellungen
ist der Aktuator mit dem Bezugszeichen 100 bzw. 100_1 bis 100_4 versehen, während
die Blende mit dem Bezugszeichen 225 versehen ist. Zwischen Aktuator und Blende erstreckt
sich immer ein Koppelschlitz, der mit dem Bezugszeichen 140 versehen ist.
[0124] Es soll erwähnt werden, dass bei Ausführungsbeispielen die Aktuatorgeometrie beliebig
miteinander kombiniert werden können (z. B. Fig 15f mit abgerundeten oder dreieckigen
Aktuatoren).
[0125] Fig. 15a zeigt eine Draufsicht auf einen abgerundeten Aktuator 100, während Fig.
15b eine Draufsicht auf einen dreiecksförmigen Aktuator 100 zeigt. Gleiche oder auch
unterschiedliche Aktuatoren 100 lassen sich beliebig miteinander kombinieren, wie
beispielsweise anhand von Fig. 15c, 15d und 15e dargestellt ist.
[0126] Fig. 15c zeigt hier dreiecksförmige Aktuatoren 100_1 bis 100_4, die in Summe eine
viereckige Fläche beschreiben, wobei durch eine kreuzförmig angeordnete Blendenstruktur
225 die vier Aktuatoren 100_1 bis 100_4 voneinander separiert sind. Zwischen Aktuatoren
100_1 bis 100_4 und der Blendenstruktur 225 ist wiederum der Schlitz 145 vorgesehen.
Alternativ wären auch Anordnungen mit 3, 5, 6 ... Aktuatoren denkbar. Weiter sei angemerkt,
dass die Gesamtfläche nicht zwingend viereckig sein muss, sondern auch mehreckig sein
kann.
[0127] Fig. 15d zeigt zwei gegenüberliegende viereckige Aktuatoren 100_5 und 100_6, die
ein Viereck beschreiben. Die viereckigen Aktuatoren bilden 100_5 und 100_6 jeweils
drei freie Ecken, die durch die H-förmige Blende 225 mit zugehörigem Schlitz 140 begrenzt
sind.
[0128] Fig. 15e zeigt vier kreissegmentförmige Aktuatoren 100_7 bis 100_10, die ähnlich
wie bei Fig. 15c durch eine kreuzförmige Blende 225 mit Schlitz 140 voneinander getrennt
sind.
[0129] Bei der Variante von Fig. 15c ist die Hypotenuse jedes dreieckförmigen Aktuators
100_1 bis 100_4 eingespannt, während bei dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 15e jeweils
das Kreissegmentbögen 100_7 bis 100_10 fest eingespannt ist. Alternativ wären auch
Anordnungen mit 3, 5, 6 ... Aktuatoren denkbar. Weiter sei angemerkt, dass die Gesamtfläche
nicht zwingend viereckig sein muss, sondern auch mehreckig sein kann.
[0130] Durch die Kombination unterschiedlicher Aktuatoren lassen sich z. B. Mehrwegsysteme
realisieren, wie anhand der Fig. 15f, Fig. 15g und Fig. 15h gezeigt ist.
[0131] Fig. 15f kombiniert z.B. drei unterschiedlich geformte, aber jeweils viereckige Aktuatoren
100_11 bis 100_13, die jeweils an einer der vier Seiten eingespannt sind, wobei drei
der vier Seiten freie Enden ausbilden. Zwischen den freien Enden ist eine labyrinthförmige
Blende 225 vorgesehen, die unter Verwendung von den Schlitzen 140 die Aktuatoren 100_11
bis 100_13 trennen. Alle Aktuatoren 100_11 bis 100_13 haben z.B. unterschiedliche
Größe (Fläche) und können so für unterschiedliche Frequenzbereiche ausgelegt sein.
[0132] Fig. 15g zeigt zwei Aktuatoren 100_14 und 100_15, wobei der erste 100_14 ein viereckiger
kleiner Aktuator ist. Der weitere, größeren Aktuator 100_15 ist ebenfalls viereckig,
weist aber eine Aussparung 100_15a für den anderen Aktuator 100_14 auf. Die Aussparung
100_15a ist so angeordnet, dass beide Aktuatoren auf derselben Seite eingespannt sind.
Durch einen zwischen den zweit Aktuatoren 100_14 und 100_15 vorgesehenen Schlitz 140
können diese Aktuatoren 100_14 und 100_15 in ihrer Bewegung entkoppelt sein. Der größere
Aktuator 100_15 kann beispielsweise für den Tieftonbereich genutzt werden, während
der innere Aktuator 100_14 für den Hochtonbereich genutzt werden kann.
[0133] Fig. 15h zeigt einen ähnlichen Aufbau der Aktuatoren 100_14 und 100_15, wobei zusätzlich
zu der Trennung mittels des Schlitzes 140 der zwei Aktuatoren 100_14 und 100_15 auch
noch eine weitere Blende 225 vorgesehen ist. Beide Ausführungsbeispiele (Fig. 15g
und 15h) haben gemein, dass zumindest entlang der freien Enden des großen Aktuators
100_15 mit der Aussparung 100_15a, in welcher der kleine Aktuator 100_14 angeordnet
ist, die Blenden 225 samt Schlitz 140 angeordnet sind. Durch eine derartige innere
Verschachtelung bzw. Vorsehung größerer und kleinerer Aktuatoren ist es allgemein
möglich, unterschiedliche Frequenzbereiche mit unterschiedlichen Aktuatoren abzudecken.
[0134] Fig. 16 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen zweiseitig oder mehrseitig eingespannten
(vgl. Bereiche10e1 und 10e2) Biegeaktuator 10**, der zumindest eine freie Seite 10f**hat
(hier 2). Diese freie Seite 10f** kann, wie oben erläutert durch eine gegenüberliegende
Blende 22** (hier 2, entsprechend der erläuterten Varianten) mit dazwischen liegenden
Spalt 14 ** akustisch separiert sein.
[0135] Bei obigen Ausführungsbeispielen wurde insbesondere davon ausgegangen, dass ein Schallwandler
zur Emission von Schall (Lautsprecher) geschaffen werden soll, weshalb auch immer
von einem Biegeaktuator gesprochen wurde. Selbstverständlich ist das Prinzip auch
umkehrbar, sodass durch den Schallwandler entsprechend einem Ausführungsbeispiel ein
Mikrophon gebildet wird, bei dem der Biegewandler (vgl. Biegeaktuator) ausgebildet
ist, z.B. durch Luft, zur (z.B. vertikalen) Schwingung angeregt zu werden, um in Abhängigkeit
hierzu ein elektrisches Signal auszugeben (allgemein die akustischen Wellen aus der
Umgebung zu detektieren). Entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel wird ein
Bauelement geschaffen, das sowohl Lautsprecher und Mikrophon auf Basis oben erläuterten
Konzepte umfasst. Hier können die beiden Bauelemente auf dem selben Substrat geformt
sein, was aus Fertigungssicht vorteilhaft ist.
[0136] Im Folgenden werden zusätzliche Ausführungsbeispiele und Aspekte der Erfindung beschrieben,
die einzeln oder in Kombination mit beliebigen der hierin beschriebenen Merkmale,
Funktionalitäten und Einzelheiten verwendet werden können.
[0137] Gemäß einem ersten Aspekt kann ein mikromechanischer Schallwandler 1, 1', 1", der
in einem Substrat aufgebaut ist, folgende Merkmale aufweisen: einen ersten Biegewandler
10, der sich entlang einer Ebene des Substrats erstreckt und ein freies Ende 10f oder
eine freie Seite aufweist und ausgebildet ist, zur vertikalen Schwingung angeregt
zu werden, um einen Schall zu emittieren oder aufzunehmen; und ein sich vertikal zu
dem ersten Biegewandler 10 erstreckendes Blendenelement 22, das durch einen Spalt
14 von dem freien Ende 10f oder der freien Seite des ersten Biegewandlers 10 getrennt
ist.
[0138] Gemäß einem zweiten Aspekt unter Bezugnahme auf den ersten Aspekt kann das Blendenelement
22 aus der Ebene des Substrats herausragen.
[0139] Gemäß einem dritten Aspekt unter Bezugnahme auf den zweiten Aspekt kann das Blendenelement
22 aus einem unbeweglichen Bereich des Substrats herausragen.
[0140] Gemäß einem vierten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis dritten Aspekts
kann der erste Biegewandler 10 aus der Ebene des Substrats heraus zum Schwingen anregbar
sein oder senkrecht zu der Ebene des Substrats zum Schwingen anregbar sein.
[0141] Gemäß einem fünften Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis vierten Aspekts
kann die Höhe des Blendenelements 22 mindestens 50% oder mindestens 100% der maximalen
Auslenkung des ersten Biegewandlers 10 im linearen Betrieb oder der maximalen elastischen
Auslenkung des ersten Biegewandlers 10 betragen oder mindestens 3-mal eine Breite
des Spalts 14 oder mindestens 1-mal eine Dicke des Biegewandlers 10 oder mindestens
0,1 % oder 1% der Länge Biegewandlers 10.
[0142] Gemäß einem sechsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis fünften Aspekts
kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1" ein vertikal zu dem ersten Biegewandler
10 erstreckendes Blendenelement 22 umfassen, das durch einen Spalt 14 von den beweglichen
Seiten des ersten Biegewandlers 10 getrennt ist.
[0143] Gemäß einem siebten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis sechsten Aspekts
kann das Blendenelement 22 in seinem Querschnitt eine variierende Geometrie aufweisen.
[0144] Gemäß einem achten Aspekt unter Bezugnahme auf den siebten Aspekt kann die Geometrie
derart variieren, dass eine dem Biegewandler 10 zugewandte Fläche entlang einer Bewegungsbahn
des freien Endes bei einer vertikalen Schwingung des Biegewandlers 10 gekrümmt oder
geneigt ist.
[0145] Gemäß einem neunten Aspekt unter Bezugnahme auf den siebten oder achten Aspekt kann
das Blendenelement 22 einen mechanischen Anschlag für den Biegewandler 10 aufweisen.
[0146] Gemäß einem zehnten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis neunten Aspekts
kann sich das Blendenelement 22 asymmetrisch aus der Ebene des Substrats heraus und
in die Ebene des Substrats herein erstrecken.
[0147] Gemäß einem elften Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis neunten Aspekts
kann sich das Blendenelement 22 symmetrisch aus der Ebene des Substrats heraus und
in die Ebene des Substrats hereinerstrecken; und/oder wobei das Blendenelement 22
eine ausgehend von der Ruhelage des Biegewandlers 10 gleiche Höhenausdehnung aus der
Ebene des Substrats heraus und in die Ebene des Substrats herein aufweisen kann.
[0148] Gemäß einem zwölften Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis elften Aspekts
kann das Substrat eine Blendenstruktur oder einen Teil der Blendenstruktur innerhalb
des Substrats formen.
[0149] Gemäß einem dreizehnten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis zwölften
Aspekts kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1" einen Deckel aufweisen,
der im Bereich des ersten Biegewandlers 10 auf das Substrat aufgesetzt ist, so dass
zumindest der erste Biegewandler 10 sowie das Blendenelement 22 durch den Deckel oder
das erste Substrat 233s bedeckt sind.
[0150] Gemäß einem vierzehnten Aspekt unter Bezugnahme auf den dreizehnten Aspekt kann der
Deckel 220a, 220b, 220c das Blendenelement 22 ausbilden.
[0151] Gemäß einem fünfzehnten Aspekt unter Bezugnahme auf den dreizehnten oder vierzehnten
Aspekt kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1"in dem Deckel eine oder mehrere
Öffnungen aufweisen; und/oder kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1" in
dem Substrat eine oder mehrere Schallöffnungen aufweisen.
[0152] Gemäß einem sechszehnten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis fünfzehnten
Aspekts kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1" einen zweiten Biegewandler
12 mit einem freien Ende umfassen, welcher mit dem ersten Biegewandler 10 in einer
gemeinsamen Ebene e1 angeordnet ist, und das Blendenelement 22 zwischen dem freien
Ende des ersten Biegewandlers 10 und dem freien Ende des zweiten Biegewandlers angeordnet
sein.
[0153] Gemäß einem siebzehnten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis sechszehnten
Aspekts kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1" einen zweiten Biegewandler
12 umfassen, welcher ein freies Ende 12f aufweist und mit dem ersten Biegewandler
10 in einer gemeinsamen Ebene e1 angeordnet ist, so dass das freie Ende 10f des ersten
Biegewandlers 10 von dem freien Ende 10f des zweiten Biegewandlers 12 durch einen
Spalt 14 getrennt ist, wobei der zweite Biegewandler 12 phasengleich zu der vertikalen
Schwingung des ersten Biegewandlers 10 angeregt wird.
[0154] Gemäß einem achtzehnten Aspekt unter Bezugnahme auf den siebzehnten Aspekt können
der erste und zweite Biegewandler 10, 12 gleichartige Biegewandler sein.
[0155] Gemäß einem neunzehnten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis sechszehnten
Aspekts können der erste und/oder zweite Biegewandler 12 ein flächiger, trapezförmiger
oder rechteckiger Biegewandler sein.
[0156] Gemäß einem zwanzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis neunzehnten
Aspekts können der erste und/oder zweite Biegewandler 10, 12 ein dreieckiger oder
kreissegmentförmiger oder abgerundeter Biegewandler sein.
[0157] Gemäß einem einundzwanzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des siebzehnten bis
neunzehnten Aspekts kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1" einen oder mehrere
weitere Biegewandler umfassen, die in der gemeinsamen Fläche angeordnet sind, so dass
deren freie Enden von den freien Enden 10f, 12f des ersten und/oder zweiten Biegewandlers
10, 12 durch einen Spalt 14 getrennt sind, wobei der zumindest eine weitere Biegewandler
phasengleich zu der vertikalen Schwingung des ersten und/oder zweiten Biegewandlers
10, 12 zur vertikalen Schwingung angeregt wird.
[0158] Gemäß einem zweiundzwanzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des siebzehnten
bis einundzwanzigsten Aspekts kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1" eine
Steuerung umfassen, die den ersten und zweiten Biegewandler 12 so ansteuert, dass
diese phasengleich zur vertikalen Schwingung angeregt werden.
[0159] Gemäß einem dreiundzwanzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis zweiundzwanzigsten
Aspekts kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1" eine Sensorik umfassen,
die ausgebildet ist, um die vertikale Schwingung und/oder die Position des ersten
und/oder des zweiten Biegewandlers 12 zu erfassen.
[0160] Gemäß einem vierundzwanzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis dreiundzwanzigsten
Aspekts kann der Spalt 14 kleiner 10% oder kleiner 5% oder kleiner 1% oder kleiner
0,1% oder kleiner 0,01% der Fläche des ersten Biegewandlers 10 sein.
[0161] Gemäß einem fünfundzwanzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis vierundzwanzigsten
Aspekts kann der Spalt 14 bei Auslenkung kleiner 15% oder kleiner 10%, 5%, 1%, 0,1%
oder 0,01% der Fläche des ersten Biegewandlers 10 sein.
[0162] Gemäß einem sechsundzwanzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis
fünfundzwanzigsten Aspekts kann der Spalt 14 im Ruhezustand des ersten Biegewandlers
10 bestehen.
[0163] Gemäß einem siebenundzwanzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis
sechsundzwanzigsten Aspekts kann der erste Biegewandler 10 einseitig oder mehrseitig
gegenüber dem Substrat und/oder einem Grundelement eingespannt sein.
[0164] Gemäß einem achtundzwanzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis siebenundzwanzigsten
Aspekts kann der erste Biegewandler 10 oder ein zweiter Biegewandler 12 jeweils ein
erstes und ein zweites Biegeelement umfassen, die in Serie geschaltet sind, um so
den jeweiligen Biegewandler zu formen.
[0165] Gemäß einem neunundzwanzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den achtundzwanzigsten
Aspekt kann das erste Biegeelement ein eingespanntes Ende und ein freies Ende 10f
aufweisen und das zweite Biegeelement mit seinem eingespannten Ende an das freie Ende
10f des ersten Biegeelements 10 angreifen und mit seinem freien Ende 10f das freie
Ende 10f, 12f des ersten und/oder zweiten Biegewandlers 12 formen.
[0166] Gemäß einem dreißigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den achtundzwanzigsten oder neunundzwanzigsten
Aspekt kann das erste Biegeelement über ein flexibles Element mit dem zweiten Biegeelement
verbunden sein.
[0167] Gemäß einem einunddreißigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des achtundzwanzigsten
bis dreißigsten Aspekts kann der mikromechanische Schallwandler einen Rahmen aufweisen.
[0168] Gemäß einem zweiunddreißigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den einunddreißigsten
Aspekt kann der Rahmen im Bereich des Übergangs zwischen dem ersten und dem zweiten
Biegeelement angeordnet sein.
[0169] Gemäß einem dreiunddreißigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des achtundzwanzigsten
bis zweiunddreißigsten Aspekts können das erste Biegeelement und das zweite Biegeelement
mit unterschiedlichen Steuersignalen angesteuert werden.
[0170] Gemäß einem vierunddreißigsten Aspekt kann ein Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen
Schallwandlers, der in einem Substrat aufgebaut ist, mit einem sich entlang einer
Ebene des Substrats erstreckenden, ersten Biegewandler 10, und einem vertikal zu dem
ersten Biegewandler 10 erstreckenden Blendenelement 22, folgende Schritte aufweisen:
Strukturieren einer Schicht, um den ersten Biegewandler 10 zu formen, so dass er ein
freies Ende 10f oder eine freie Seite aufweist und ausgebildet ist, zur vertikalen
Schwingung angeregt zu werden, um einen Schall zu emittieren oder aufzunehmen; und
Realisierung des vertikalen Blendenelements 22, so dass dieses über die Schicht des
ersten Biegewandlers 10 hinausragt und durch einen Spalt 14 von dem freien Ende 10f
des ersten Biegewandlers 10 getrennt ist.
[0171] Gemäß einem fünfunddreißigsten Aspekt kann ein mikromechanischer Schallwandler 1,
1', 1" einen ersten Biegewandler 10, der ein freies Ende 10f oder eine freie Seite
hat und ausgebildet ist, zur vertikalen Schwingung angeregt zu werden, um einen Schall
zu emittieren oder aufzunehmen, aufweisen; wobei der erste Biegewandler 10, 12 ein
erstes und ein zweites Biegeelement umfassen kann, die in Serie geschaltet sind, um
so den ersten Biegewandler zu formen, wobei das erste Biegeelement mit jeweils einem
ersten Steuersignal und das zweite Biegeelement mit einem zweiten Steuersignal ansteuerbar
sind.
[0172] Gemäß einem sechsunddreißigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den fünfunddreißigsten
Aspekt kann sich das erste Steuersignal von dem zweiten Steuersignal unterscheiden.
[0173] Gemäß einem siebenunddreißigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den sechsunddreißigsten
Aspekt können das erste Steuersignal und das zweite Steuersignal von einem gemeinsamen
Ursprungssignal abgeleitet sein und das erste Steuersignal gegenüber dem zweiten Steuersignal
modifiziert sein.
[0174] Gemäß einem achtunddreißigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den sechsunddreißigsten
oder siebenunddreißigsten Aspekt kann das erste Steuersignal einen von dem zweiten
Steuersignal unterschiedlichen oder teilweise überlappenden Frequenzbereich aufweisen
oder können das erste Steuersignal und das zweite Steuersignal von einem gemeinsamen
Ursprungssignal abgeleitet sein und das erste Steuersignal eine andere Frequenzfilterung
erfahren haben als das zweite Steuersignal.
[0175] Gemäß einem neununddreißigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den achtunddreißigsten
Aspekt kann das erste Steuersignal einen niedrigeren Frequenzbereich haben als das
zweite Steuersignal.
[0176] Gemäß einem vierzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des fünfunddreißigsten
bis neununddreißigsten Aspekts kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1" einen
zweiten Biegewandler 12, der ein freies Ende 12f hat und mit dem ersten Biegewandler
10 in einer gemeinsamen Ebene e1 angeordnet ist, umfassen, wobei der zweite Biegewandler
10, 12 ein erstes und ein zweites Biegeelement 10, 12 umfassen kann, die in Serie
geschaltet sind, um so den zweiten Biegewandler zu formen.
[0177] Gemäß einem einundvierzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des fünfunddreißigsten
bis vierzigsten Aspekts kann das erste Biegeelement ein eingespanntes Ende und ein
freies Ende aufweisen und das zweite Biegeelement mit seinem eingespannten Ende an
das freie Ende des ersten Biegeelements 10 angreifen und mit seinem freien Ende das
freie Ende 10f, 12f des ersten und/oder zweiten Biegewandlers 10, 12 formen.
[0178] Gemäß einem zweiundvierzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des fünfunddreißigsten
bis einundvierzigsten Aspekts kann das erste Biegeelement über ein flexibles Element
mit dem zweiten Biegeelement verbunden sein.
[0179] Gemäß einem dreiundvierzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des fünfunddreißigsten
bis zweiundvierzigsten Aspekts kann der mikromechanische Schallwandler einen Rahmen
aufweisen.
[0180] Gemäß einem vierundvierzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den dreiundvierzigsten
Aspekt kann der Rahmen im Bereich des Übergangs zwischen dem ersten und dem zweiten
Biegeelement angeordnet sein.
[0181] Gemäß einem fünfundvierzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des fünfunddreißigsten
bis vierundvierzigsten Aspekts können das erste Biegeelement und das zweite Biegeelement
mit unterschiedlichen Steuersignalen angesteuert werden.
[0182] Gemäß einem sechsundvierzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des fünfunddreißigsten
bis fünfundvierzigsten Aspekts können der erste und/oder zweite Biegewandler 10, 12
ein flächiger, trapezförmiger oder rechteckiger Biegewandler sein.
[0183] Gemäß einem siebenundvierzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des fünfunddreißigsten
bis sechsundvierzigsten Aspekts können der erste und/oder zweite Biegewandler 12 ein
dreieckiger oder kreissegmentförmiger Biegewandler sein.
[0184] Gemäß einem achtundvierzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des fünfunddreißigsten
bis siebenundvierzigsten Aspekts kann der mikromechanische Schallwandler 1, 1', 1"
einen oder mehrere weitere Biegewandler umfassen, die in der gemeinsamen Fläche angeordnet
sind, so dass deren freie Enden von den freien Enden 10f, 12f des ersten und/oder
zweiten Biegewandlers 12 durch einen Spalt 14 getrennt sind, wobei der zumindest eine
weitere Biegewandler 12 phasengleich zu der vertikalen Schwingung des ersten und/oder
zweiten Biegewandlers 10, 12 zur vertikalen Schwingung angeregt werden kann.
[0185] Gemäß einem neunundvierzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des fünfunddreißigsten
bis achtundvierzigsten Aspekts kann der Spalt 14 kleiner 10% oder kleiner 5% oder
1% oder 0,1%, oder kleiner 0,01% der Fläche des ersten Biegewandlers 10 sein.
[0186] Gemäß einem fünfzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des fünfunddreißigsten
bis neunundvierzigsten Aspekts kann der Spalt 14 bei Auslenkung kleiner 15% oder kleiner
10%, 5%, 1% oder 0,1%, oder kleiner 0,01% der Fläche des ersten Biegewandlers 10 sein.
[0187] Gemäß einem einundfünfzigsten Aspekt kann ein Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen
Schallwandlers nach einem des fünfunddreißigsten bis fünfzigsten Aspekts, der einen
ersten Biegewandler 10 umfasst, folgende Schritte aufweisen: Bereitstellen einer ersten
Schicht in einer gemeinsamen Ebene e1, die zumindest den ersten Biegewandler 10 mit
jeweils einem ersten und einem zweiten Biegeelement formt, sodass der erste Biegewandler
10 ein freies Ende 10f aufweist; und Verbinden des jeweils ersten Biegeelements mit
dem zweiten Biegeelement des jeweiligen ersten Biegewandlers.
[0188] Gemäß einem zweiundfünfzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf einen des ersten bis dreiunddreißigsten
oder fünfunddreißigsten bis neunundvierzigsten Aspekts können zwei Biegewandler 10
mit ihrem eingespannten Ende gegenüber einem Substrat 23s gelagert sein, wobei die
Geometrie des ersten der zwei Biegewandler durch die Geometrie des zweiten der zwei
Biegewandler 10 eingeschlossen oder umschlossen ist.
[0189] Gemäß einem dreiundfünfzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den zweiundfünfzigsten
Aspekt kann der zweite der zwei Biegewandler 10 eine Aussparung für den ersten der
zwei Biegewandler 10 aufweisen.
[0190] Gemäß einem vierundfünfzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den zweiundfünfzigsten
oder dreiundfünfzigsten Aspekt können die zwei Biegewandler durch einen Schlitz oder
einen Schlitz mit Blende separiert sein.
[0191] Gemäß einem fünfundfünfzigsten Aspekt unter Bezugnahme auf den zweiundfünfzigsten,
dreiundfünfzigsten oder vierundfünfzigsten Aspekt können die zwei Biegewandler mit
zwei unterschiedlichen Steuersignalen oder mit zwei Steuersignalen für zwei unterschiedliche
Frequenzbereiche ansteuerbar sein.
Quellenangaben
[0192]
[Hou13] Houdouin et al., Acoustic vs electric power response of a high-performance MEMS microspeaker,
IEEE SENSORS 2014
[Dej12] Dejaeger et al., Development and Characterization of a Piezoelectrically Actuated
MEMS Digital Loudspeaker, Procedia Engineering 47 (2012) 184 - 187
[Gla13] Glacer et al., Reversible acoustical transducers in MEMS technology, Proc. DTIP 2013,
[Yi09] Yi et al., Performance of packaged piezoelectric microspeakers depending on the material
properties, Proc. MEMS 2009, 765-768
1. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1"), der in einem Substrat aufgebaut ist,
mit folgenden Merkmalen:
einem ersten Biegewandler (10), der sich entlang einer Ebene des Substrats erstreckt
und ein freies Ende (10f) oder eine freie Seite aufweist und ausgebildet ist, zur
vertikalen Schwingung angeregt zu werden, um einen Schall zu emittieren oder aufzunehmen;
und
einem vertikal zu dem ersten Biegewandler (10) erstreckenden Blendenelement (22),
das durch einen Spalt (14) von dem freien Ende (10f) oder der freien Seite des ersten
Biegewandlers (10) getrennt ist;
wobei der mikromechanische Schallwandler (1, 1', 1") einen Deckel aufweist, der im
Bereich des ersten Biegewandlers (10) auf das Substrat aufgesetzt ist, so dass zumindest
der erste Biegewandler (10) sowie das Blendenelement (22) durch den Deckel oder das
erste Substrat (233s) bedeckt sind und wobei der Deckel (220a, 220b, 220c) das Blendenelement
(22) ausbildet.
2. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß Anspruch 1, wobei das Blendenelement
(22) aus der Ebene des Substrats herausragt; oder
wobei das Blendenelement (22) aus der Ebene des Substrats herausragt und wobei das
Blendenelement (22) aus einem unbeweglichen Bereich des Substrats herausragt.
3. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der erste Biegewandler (10) aus der Ebene des Substrats heraus zum Schwingen
anregbar ist oder senkrecht zu der Ebene des Substrats zum Schwingen anregbar ist.
4. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Höhe des Blendenelements (22) mindestens 50% oder mindestens 100% der maximalen
Auslenkung des ersten Biegewandlers (10) im linearen Betrieb oder der maximalen elastischen
Auslenkung des ersten Biegewandlers (10) beträgt oder mindestens 3-mal eine Breite
des Spalts (14) oder mindestens 1-mal eine Dicke des Biegewandlers (10) oder mindestens
0,1% oder 1% der Länge Biegewandlers (10).
5. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
der ein vertikal zu dem ersten Biegewandler (10) erstreckendes Blendenelement (22)
umfasst, das durch einen Spalt (14) von den beweglichen Seiten des ersten Biegewandlers
(10) getrennt ist.
6. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Blendenelement (22) in seinem Querschnitt eine variierende Geometrie aufweist;
oder
wobei das Blendenelement (22) in seinem Querschnitt eine variierende Geometrie aufweist
und wobei die Geometrie derart variiert, dass eine dem Biegewandler (10) zugewandte
Fläche entlang einer Bewegungsbahn des freien Endes bei einer vertikalen Schwingung
des Biegewandlers (10) gekrümmt oder geneigt ist; oder
wobei das Blendenelement (22) in seinem Querschnitt eine variierende Geometrie aufweist
und wobei das Blendenelement (22) einen mechanischen Anschlag für den Biegewandler
(10) aufweist; oder
wobei das Blendenelement (22) in seinem Querschnitt eine variierende Geometrie aufweist
und wobei die Geometrie derart variiert, dass eine dem Biegewandler (10) zugewandte
Fläche entlang einer Bewegungsbahn des freien Endes bei einer vertikalen Schwingung
des Biegewandlers (10) gekrümmt oder geneigt ist und wobei das Blendenelement (22)
einen mechanischen Anschlag für den Biegewandler (10) aufweist.
7. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorherigen Ansprüche,
wobei sich das Blendenelement (22) asymmetrisch aus der Ebene des Substrats heraus
und in die Ebene des Substrats herein erstreckt; oder
wobei sich das Blendenelement (22) symmetrisch aus der Ebene des Substrats heraus
und in die Ebene des Substrats hereinerstreckt; und/oder wobei das Blendenelement
(22) eine ausgehend von der Ruhelage des Biegewandlers (10) gleiche Höhenausdehnung
aus der Ebene des Substrats heraus und in die Ebene des Substrats herein aufweist.
8. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Substrat das Blendenelement (22) oder einen Teil des Blendenelements (22)
innerhalb des Substrats formt.
9. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der mikromechanische Schallwandler (1, 1', 1") einen Deckel aufweist, der im
Bereich des ersten Biegewandlers (10) auf das Substrat aufgesetzt ist, so dass zumindest
der erste Biegewandler (10) sowie das Blendenelement (22) durch den Deckel oder das
erste Substrat (233s) bedeckt sind; oder
wobei der mikromechanische Schallwandler (1, 1', 1") einen Deckel aufweist, der im
Bereich des ersten Biegewandlers (10) auf das Substrat aufgesetzt ist, so dass zumindest
der erste Biegewandler (10) sowie das Blendenelement (22) durch den Deckel oder das
erste Substrat (233s) bedeckt sind und wobei der Deckel (220a, 220b, 220c) das Blendenelement
(22) ausbildet; und/oder
wobei der Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") in dem Deckel eine oder mehrere
Öffnungen aufweist; und/oder wobei der mikromechanische Schallwandler (1, 1', 1")
in dem Substrat eine oder mehrere Schallöffnungen aufweist.
10. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der mikromechanische Schallwandler (1, 1', 1") einen zweiten Biegewandler (12)
mit einem freien Ende umfasst, welcher mit dem ersten Biegewandler (10) in einer gemeinsamen
Ebene (e1) angeordnet ist, und das Blendenelement (22) zwischen dem freien Ende des
ersten Biegewandlers (10) und dem freien Ende des zweiten Biegewandlers angeordnet
ist; und/oder
wobei der mikromechanische Schallwandler (1, 1', 1") einen zweiten Biegewandler (12)
umfasst, welcher ein freies Ende (12f) aufweist und mit dem ersten Biegewandler (10)
in einer gemeinsamen Ebene (e1) angeordnet ist, so dass das freie Ende (10f) des ersten
Biegewandlers (10) von dem freien Ende (10f) des zweiten Biegewandlers (12) durch
einen Spalt (14) getrennt ist, wobei der zweite Biegewandler (12) phasengleich zu
der vertikalen Schwingung des ersten Biegewandlers (10) angeregt wird; oder
wobei der mikromechanische Schallwandler (1, 1', 1") einen zweiten Biegewandler (12)
umfasst, welcher ein freies Ende (12f) aufweist und mit dem ersten Biegewandler (10)
in einer gemeinsamen Ebene (e1) angeordnet ist, so dass das freie Ende (10f) des ersten
Biegewandlers (10) von dem freien Ende (10f) des zweiten Biegewandlers (12) durch
einen Spalt (14) getrennt ist, wobei der zweite Biegewandler (12) phasengleich zu
der vertikalen Schwingung des ersten Biegewandlers (10) angeregt wird und wobei der
erste und zweite Biegewandler (10, 12) gleichartige Biegewandler sind.
11. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der erste und/oder ein zweiter Biegewandler (12) ein flächiger, trapezförmiger
oder rechteckiger Biegewandler ist; oder
wobei der erste und/oder ein zweiter Biegewandler (10, 12) ein dreieckiger oder kreissegmentförmiger
oder abgerundeter Biegewandler ist.
12. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der Ansprüche 10 bis 11, wobei
dieser ein oder mehrere weitere Biegewandler umfasst, die in der gemeinsamen Fläche
angeordnet sind, so dass deren freie Enden von den freien Enden (10f, 12f) des ersten
und/oder eines zweiten Biegewandlers (10, 12) durch der Spalt (14) getrennt sind,
wobei der zumindest eine weitere Biegewandler phasengleich zu der vertikalen Schwingung
des ersten und/oder zweiten Biegewandlers (10, 12) zur vertikalen Schwingung angeregt
wird; und/oder
wobei der mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") eine Steuerung umfasst, die
den ersten und zweiten Biegewandler (12) so ansteuert, dass diese phasengleich zur
vertikalen Schwingung angeregt werden; und/oder
wobei der mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") eine Sensorik umfasst, die ausgebildet
ist, um die vertikale Schwingung und/oder die Position des ersten und/oder des zweiten
Biegewandlers (12) zu erfassen.
13. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Spalt (14) im Ruhezustand des ersten Biegewandlers (10) besteht.
14. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der erste Biegewandler (10) einseitig oder mehrseitig gegenüber dem Substrat
und/oder einem Grundelement eingespannt ist.
15. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei
der erste Biegewandler (10) oder ein zweiter Biegewandler (12) jeweils ein erstes
und ein zweites Biegeelement umfassen, die in Serie geschaltet sind, um so den jeweiligen
Biegewandler zu formen; oder
wobei der erste Biegewandler (10) oder ein zweiter Biegewandler (12) jeweils ein erstes
und ein zweites Biegeelement umfassen, die in Serie geschaltet sind, um so den jeweiligen
Biegewandler zu formen und wobei das erste Biegeelement ein eingespanntes Ende und
ein freies Ende (10f) aufweist und das zweite Biegeelement mit seinem eingespannten
Ende an das freie Ende (10f) des ersten Biegeelements (10) angreift und mit seinem
freien Ende (10f) das freie Ende (10f, 12f) des ersten und/oder zweiten Biegewandlers
(12) formt; oder
wobei der erste Biegewandler (10) oder ein zweiter Biegewandler (12) jeweils ein erstes
und ein zweites Biegeelement umfassen, die in Serie geschaltet sind, um so den jeweiligen
Biegewandler zu formen und wobei das erste Biegeelement über ein flexibles Element
mit dem zweiten Biegeelement verbunden ist; oder
wobei der erste Biegewandler (10) oder ein zweiter Biegewandler (12) jeweils ein erstes
und ein zweites Biegeelement umfassen, die in Serie geschaltet sind, um so den jeweiligen
Biegewandler zu formen und wobei das erste Biegeelement ein eingespanntes Ende und
ein freies Ende (10f) aufweist und das zweite Biegeelement mit seinem eingespannten
Ende an das freie Ende (10f) des ersten Biegeelements (10) angreift und mit seinem
freien Ende (10f) das freie Ende (10f, 12f) des ersten und/oder zweiten Biegewandlers
(12) formt; und/oder
wobei der Mikromechanische Schallwandler einen Rahmen aufweist; und/oder
wobei der Rahmen im Bereich des Übergangs zwischen dem ersten und dem zweiten Biegeelement
angeordnet ist; und/oder
wobei das erste Biegeelement und das zweite Biegeelement mit unterschiedlichen Steuersignalen
angesteuert werden.
16. Verfahren zur Herstellung eines mikromechanischen Schallwandlers, der in einem Substrat
aufgebaut ist, mit einem sich entlang einer Ebene des Substrats erstreckenden, ersten
Biegewandler (10), und einem vertikal zu dem ersten Biegewandler (10) erstreckenden
Blendenelement (22), mit folgenden Schritten:
Strukturieren einer Schicht, um den ersten Biegewandler (10) zu formen, so dass er
ein freies Ende (10f) oder eine freie Seite aufweist und ausgebildet ist, zur vertikalen
Schwingung angeregt zu werden, um einen Schall zu emittieren oder aufzunehmen; und
Realisierung des vertikalen Blendenelements (22), so dass dieses über die Schicht
des ersten Biegewandlers (10) hinausragt und durch einen Spalt (14) von dem freien
Ende (10f) des ersten Biegewandlers (10) getrennt ist;
wobei der mikromechanische Schallwandler (1, 1', 1") einen Deckel aufweist, der im
Bereich des ersten Biegewandlers (10) auf das Substrat aufgesetzt ist, so dass zumindest
der erste Biegewandler (10) sowie das Blendenelement (22) durch den Deckel oder das
erste Substrat (233s) bedeckt sind und wobei der Deckel (220a, 220b, 220c) das Blendenelement
(22) ausbildet.
17. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei
der erste und ein zweiter Biegewandler (10) mit ihrem eingespannten Ende gegenüber
einem Substrat (23s) gelagert sind, wobei die Geometrie des ersten Biegewandlers durch
die Geometrie des zweiten Biegewandlers (10) eingeschlossen oder umschlossen ist;
oder
wobei der erste und ein zweiter Biegewandler (10) mit ihrem eingespannten Ende gegenüber
einem Substrat (23s) gelagert sind, wobei die Geometrie des ersten Biegewandlers durch
die Geometrie des zweiten Biegewandlers (10) eingeschlossen oder umschlossen ist wobei
der zweite der zwei Biegewandler (10) eine Aussparung für den ersten der zwei Biegewandler
(10) aufweist; oder
wobei der erste und ein zweiter Biegewandler (10) mit ihrem eingespannten Ende gegenüber
einem Substrat (23s) gelagert sind, wobei die Geometrie des ersten Biegewandlers durch
die Geometrie des zweiten Biegewandlers (10) eingeschlossen oder umschlossen ist und
wobei die zwei Biegewandler durch einen Schlitz oder einen Schlitz mit Blende separiert
sind; oder
wobei der erste und ein zweiter Biegewandler (10) mit ihrem eingespannten Ende gegenüber
einem Substrat (23s) gelagert sind, wobei die Geometrie des ersten Biegewandlers durch
die Geometrie des zweiten Biegewandlers (10) eingeschlossen oder umschlossen ist wobei
der zweite der zwei Biegewandler (10) eine Aussparung für den ersten der zwei Biegewandler
(10) aufweist wobei die zwei Biegewandler durch einen Schlitz oder einen Schlitz mit
Blende separiert sind.
18. Mikromechanischer Schallwandler (1, 1', 1") gemäß Anspruch 17, wobei die zwei Biegewandler
mit zwei unterschiedlichen Steuersignalen oder mit zwei Steuersignalen für zwei unterschiedliche
Frequenzbereiche ansteuerbar sind.