[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen zumindest einer Anlagenkomponente
in einer Getränkebehandlungsanlage , wobei der Anlagenkomponente ein Reinigungsmedium
zugeführt wird und welches die zu reinigende Anlagenkomponente im Zuge dessen in zumindest
einen ersten Zeitabschnitt temperiert, wobei das Reinigungsmedium anschließend wieder
aus der Anlagenkomponente abgeführt wird und wobei Wärmeenergie zwischen dem abgeführten
Reinigungsmedium und dem der Anlagenkomponente zuzuführenden Reinigungsmedium ausgetauscht
wird.
[0002] Bei den zu reinigenden Anlagenkomponenten kann es sich beispielsweise um Filteranlagen,
insbesondere Membranfilteranlagen, oder um Füllanlagen, insbesondere Kolbenfüllanlagen,
handeln.
[0003] Mit einer Temperierung sind im Rahmen der Erfindung alle Vorgänge gemeint, die eine
Änderung der Temperatur in der entsprechenden Anlagenkomponente bewirken. Entsprechend
kann es sich sowohl um einen Aufheiz- als auch um eine Abkühlprozess handeln, wobei
im Rahmen einer Aufheizung eine positive Temperierung und im Rahmen einer Abkühlung
eine negative Temperierung erfolgt.
[0004] Bei Getränkebehandlungsanlagen ist es üblich, die einzelnen Anlagenkomponenten in
gewissen Zeitabständen zu reinigen. Hierfür wird der Betrieb in der entsprechenden
Anlagenkomponenten oder sogar in der gesamten Anlage zunächst angehalten. Um eine
einfache aber auch hygienisch sorgfältige Reinigung vornehmen zu können, sind Reinigungsvorrichtungen
bekannt, welche die Anlagenkomponenten mit einem oder mehreren verschiedenen Reinigungsmedien
durchströmen und im Zuge dessen reinigen. Anschließend können die Anlagenkomponenten
mit Frischwasser gespült werden, um Rückstände der Reinigungsmedien sowohl aus den
Anlagenkomponenten als auch aus den Leitungssystemen zu entfernen.
[0005] Eine entsprechende Anlage ist beispielsweise aus der
DE 10 2015 119 318 A1 bekannt, wobei zum Zwecke einer möglichst ressourcenschonenden Reinigung zwischen
einem Medienvorlauf und einem Medienrücklauf ein regenerativer Wärmetauscher angeordnet
ist, über den die Temperatur des abgeführten Reinigungsmediums dazu genutzt werden
kann, dass zuzuführende Reinigungsmedium vorzutemperieren.
[0006] Aus der Praxis ist es ferner bekannt, dass einige Anlagenkomponenten nur mit einer
gewissen Temperierungsrate aufgeheizt oder abgekühlt werden dürfen, um eine Beschädigung
dieser Anlagenkomponenten zu vermeiden.
[0007] Entsprechend ist der regenerative Wärmetauscher so ausgelegt bzw. wird so betrieben,
dass diese vorgegebene Temperierungsrate nicht überschritten wird. Zugleich erfolgt
mit zunehmender Temperierung der Anlagenkomponente eine Angleichung der Eintritts-
und der Austrittstemperatur des Reinigungsmediums. Dies hat wiederum zur Folge, dass
in dem Wärmetauscher nur noch eine verringerte Wärmeübertragung erfolgen kann. Entsprechend
verlangsamt sich auch die Temperierung der Anlagenkomponenten, wodurch sich der gesamte
Reinigungsprozess stark verlangsamt.
[0008] Hierbei ist zu beachten, dass der Reinigungsprozess erst dann abgeschlossen ist,
wenn eine gewisse Temperatur in der Anlagenkomponente erreicht wurde, beispielsweise
um eine gewünschte Reinigungswirkung zu gewährleisten. Entsprechend führt der Einsatz
eines regenerativen Wärmetauschers zwar zu einer ressourcenschonenden und effektiven
Ausnutzung der abgeführten Wärmeenergie. Er führt zugleich aber auch dazu, dass der
gesamte Reinigungsprozess wesentlich verlangsamt wird, da die Temperierungsrate mit
der Zeit kleiner wird. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass im Rahmen der Erfindung
mit einer kleiner oder größer werdenden Temperierungsrate stets eine betragsmäßige
Änderung gemeint ist.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reinigung von Anlagenkomponenten
anzugeben, welches sich gegenüber den bislang bekannten Verfahren durch eine bessere
und effektivere Temperierung auszeichnet, wodurch einerseits der Stillstand der Getränkebehandlungsanlage
verkürzt und die Betriebskosten gesenkt werden können.
[0010] Gegenstand und Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass die in dem Zeitabschnitt übertragene Menge der Wärmeenergie mit
der Maßgabe geregelt wird, dass eine vordefinierte Temperierungsrate der zu reinigenden
Anlagenkomponente nicht unterschritten wird.
[0011] Dementsprechend unterscheidet sich die vorliegende Erfindung maßgeblich von den bekannten
Lösungen dadurch, dass nicht nur eine maximal zulässige Temperierungsrate in die Auslegungs-
und Regelungsüberlegungen einbezogen wird. Vielmehr wird auch eine untere Grenze definiert,
um eine möglichst effektive Aufheizung oder Abkühlung gewährleisten zu können. Um
dies zu ermöglichen, wird die Menge der übertragenen Wärmeenergie gezielt eingestellt,
sodass ein Stück weit eine nicht optimale Ausnutzung der maximal übertragbaren Wärmeenergie
in Kauf genommen wird, um hierdurch eine schnelle und effektive Temperierung der Anlagenkomponenten
zu ermöglichen.
[0012] Unter dem Reinigungsmedium werden im Rahmen der Erfindung sämtliche Medien verstanden,
welche zum Zwecke der Reinigung der Anlagenkomponenten eingesetzt werden. Hierbei
kann es sich beispielsweise um Frischwasser oder um Wasserdampf handeln. Zugleich
können sowohl dem Frischwasser als auch dem Dampf entsprechende chemische Reinigungsmittel
zugesetzt werden.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung schließt an den ersten Zeitabschnitt
zumindest ein weiterer, zweiter Zeitabschnitt an, wobei sich die vordefinierten Temperierungsraten
in dem ersten und dem zweiten Zeitabschnitt voneinander unterscheiden. Beispielsweise
kann es vorgesehen sein, dass zunächst die Anlagenkomponente mit einem heißen Reinigungsmedium
auf eine bestimmte Temperatur aufgeheizt wird und anschließend ein kühleres Reinigungsmedium
in die Anlagenkomponente eingebracht wird. Hierbei kann es sich beispielsweise um
Frischwasser handeln, welches im Zuge der Durchströmung die zuvor aufgeheizte Anlagenkomponente
wieder abkühlt. Insofern unterscheiden sich die Temperierungsraten in dem ersten und
dem zweiten Zeitabschnitt im Vorzeichen voneinander, da in dem ersten Zeitabschnitt
eine positive und in dem zweiten Zeitabschnitt eine negative Temperierung erfolgt.
Dies schließt selbstverständlich nicht aus, dass zwischen dem ersten und dem zweiten
Zeitabschnitt weitere Zeitabschnitte liegen, in denen beispielsweise die Temperatur
der Anlagenkomponente gehalten wird und entsprechend keine Temperierung vorgesehen
ist.
[0014] Darüber hinaus können an den zweiten Zeitabschnitt auch weitere Zeitabschnitte anschließen.
Auch kann es vorgesehen sein, dass zwei Zeitabschnitte aneinander anschließen, wobei
sich der Betrag der Temperierungsrate voneinander unterscheidet. Beispielsweise ist
es denkbar, dass bestimmte Temperaturniveaus der Anlagenkomponente unterschiedliche
maximal zulässige Temperierungsraten ermöglichen. So kann die Anlagenkomponente beispielsweise
zunächst nur mit einer kleinen Temperierungsrate auf ein vorbestimmtes Temperaturniveau
gebracht werden, wobei nach Erreichen dieses Temperaturniveaus größere Temperierungsraten
möglich sind, insbesondere ohne dass ein anderes Reinigungsmedium erforderlich ist.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Temperierungsrate
zwischen 2 K/min und 10 K/min, bevorzugt zwischen 3 K/min und 8 K/min, beträgt. Wie
bereits zuvor erläutert, bezieht sich hierbei die Temperierungsrate auf den Betrag
der Temperierungsrate, sodass sowohl Temperierungsraten im Zuge einer Aufheizung als
auch im Zuge einer Abkühlung hiervon umfasst sind.
[0016] Um die zu übertragende Wärmeenergie regeln zu können, haben sich verschiedene Ansätze
als besonders geeignet herausgestellt. Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung
ist jedoch vorgesehen, dass die Wärmeenergie über eine zumindest einen Wärmetauscher
aufweisende Wärmeübertragungseinheit übertragen wird. Zur Regelung kann dann beispielsweise
vorgesehen sein, dass ein Teil des Reinigungsmediums an der Wärmeübertragungseinheit
vorbeigeführt wird. Entsprechend wird nicht der gesamte Volumenstrom des Reinigungsmediums
durch die Wärmeübertragungseinheit geführt, wodurch je nach Anteil des an dem Wärmeübertrager
vorbeigeführten Volumenstroms auch die übertragene Wärmeenergie reduziert wird.
[0017] Hierzu bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, welche alternativ aber auch ergänzend
zueinander eingesetzt werden können. So kann beispielsweise das zuzuführende Reinigungsmedium
und/oder das abgeführte Reinigungsmedium an der Wärmeübertragungseinheit zumindest
teilweise vorbeigeführt werden. Sofern das zuzuführende Reinigungsmedium zu einem
Anteil an der Wärmeübertragungseinheit vorbeigeführt wird, wirkt sich die übertragene
Wärmeenergie lediglich auf einen geringeren Anteil des Volumenstroms des zuzuführenden
Reinigungsmediums aus. Entsprechend kann eine höhere Temperierungsrate an der zu reinigenden
Anlagenkomponente verwirklicht werden. Im Umkehrschluss führt auch eine Umgehung der
Wärmeübertragungseinheit von zumindest einem Teil des abzuführenden Reinigungsmediums
sich auf die übertragene Wärmeenergie aus, da nur ein Teil dieser Wärmeübertragung
zugeführt wird, sodass entsprechend der zuzuführende Volumenstrom des Reinigungsmediums
zu einem geringeren Maß temperiert werden kann. Beide Umgehungen können auch miteinander
kombiniert werden, um eine größere Variabilität des Verfahrens zu ermöglichen.
[0018] Eine weitere Möglichkeit zur Regulierung der Wärmeübertragung besteht darin, den
Wirkungsgrad der Wärmeübertragungseinheit zu verändern. Eine solche Ausgestaltung
ist besonders dann zweckmäßig, wenn zur Übertragung der Wärmeenergie zusätzlich ein
Übertragungsmedium vorgesehen ist, wobei zur Änderung des Wirkungsgrades der Wärmeübertragungseinheit
der Volumenstrom des Übertragungsmediums verändert wird. Dieses Übertragungsmedium
kann beispielsweise in einem geschlossenen Kreislauf geführt werden und schließt jeweils
mit einem Wärmeübertrager an das zuzuführende und das abgeführte Reinigungsmedium
an. Durch Änderung des Volumenstromes kann dann bestimmt werden, wie viel Wärme von
dem einen Wärmeübertrager zu dem anderen Wärmeübertrager transportiert wird bzw. wie
viel Wärme zwischen dem abgeführten und dem zuzuführenden Reinigungsmedium übertragen
werden kann. Zur Regelung des Volumenstroms ist insbesondere eine Pumpe vorgesehen,
die dann entsprechend angesteuert werden kann. Auch diese Lösung kann grundsätzlich
einzeln verwirklicht werden, wobei sich aber auch Lösungen in Kombination mit der
zuvor beschriebenen Umgehung der Wärmeübertragungseinheit anbieten, wodurch eine noch
größere Variabilität in der Regelung erreicht wird.
[0019] Das Verfahren zum Reinigen sieht bevorzugt vor, dass das Reinigungsmedium die zu
reinigende Anlagenkomponente mit einer Temperatur durchströmt, welche höchstens 140
°C, bevorzugt höchstens 120 °C und ganz besonders bevorzugt höchstens 110 °C beträgt.
[0020] Darüber hinaus weist das zuzuführende Reinigungsmedium vor dem Eintritt in die Wärmeübertragungseinheit
eine vorbestimmte Temperatur auf. Dies kann dadurch erreicht werden, dass das Reinigungsmedium
beispielsweise in einem separaten Tank bereitgestellt wird und bereits in diesem Tank
auf eine vorbestimmte Temperatur temperiert wird. Auch das abgeführte Reinigungsmedium
kann grundsätzlich nach Art eines geschlossenen Kreislaufes zurück in diesen Tank
geführt werden, wobei die in dem Tank befindliche Menge bevorzugt so bemessen ist,
dass eine konstante Temperatur gehalten werden kann. Darüber hinaus ist selbstverständlich
auch der Anschluss an externe Leitungen möglich. Beispielsweise kann es sich hierbei
um einen Frischwasseranschluss oder aber einen Dampfanschluss handeln, wobei auch
hier die Temperaturen im Wesentlichen vorbestimmt sind.
[0021] Ergänzend kann darüber hinaus vorgesehen sein, dass das zuzuführende Reinigungsmedium
auch außerhalb der Wärmeübertragungseinheit temperiert wird. Bevorzugt ist diese zusätzliche
Temperierungseinheit so angeordnet, dass das zuzuführende Reinigungsmedium nach Durchlaufen
durch die Wärmeübertragungseinheit zusätzlich temperiert also geheizt oder gekühlt
wird. Entsprechend handelt es sich bei dieser Temperierungsvorrichtung um eine Vorrichtung,
welche separat von einer in dem Tank angeordneten Heizung oder Kühlung angeordnet
ist. Mithilfe einer solchen zusätzlichen Temperierungsvorrichtung ist es möglich,
in bestimmten Reinigungsszenarien zusätzlich für einen bestimmten Zeitabschnitt eine
Erhöhung bzw. Verringerung der Temperatur vorzusehen, mit welcher das Reinigungsmedium
in die entsprechende Anlagenkomponente eintritt.
[0022] Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen zumindest
einer Anlagenkomponente in einer Getränkebehandlungsanlage mit einem Medienvorlauf
zum Zuführen eines Reinigungsmedium und einem Medienrücklauf zum Abführen des Reinigungsmediums
aus der zu reinigenden Anlagenkomponente, wobei zwischen dem Medienvorlauf und dem
Medienrücklauf zumindest eine Wärmeübertragungseinheit zum Austausch von Wärmeenergie
angeordnet ist. Erfindungsgemäß weist die Reinigungsvorrichtung eine Regelungseinrichtung
auf, welche dazu eingerichtet ist, die über die Wärmeübertragungseinheit übertragene
Wärmeenergie mit der Maßgabe zu regeln, dass in dem ersten Zeitabschnitt eine vordefinierte
Temperierungsrate der zu reinigenden Anlagenkomponente nicht unterschritten wird.
Entsprechend kann die Regelungseinrichtung dazu eingerichtet sein, das erfindungsgemäße
Verfahren durchzuführen.
[0023] Das zuführende Reinigungsmedium wird entsprechend über den Medienvorlauf in die zu
reinigende Anlagenkomponente eingebracht und über den Medienrücklauf abgeführt. Bei
dem Medienvorlauf und dem Medienrücklauf handelt es sich entsprechend um Komponenten,
welche üblicherweise in Form eines Leitungssystems ausgebildet sind, sodass auch ein
einfacher Anschluss an die Wärmeübertragungseinheit gewährleistet werden kann.
[0024] Der grundsätzliche Aufbau dieser Wärmeübertragungseinheit wurde bereits im Zusammenhang
mit dem Verfahren erläutert. In der einfachsten Form handelt es sich hierbei um einen
Wärmeübertrager, welcher mit einem ersten Anschluss an dem Medienvorlauf und mit einem
zweiten Anschluss an dem Medienrücklauf angeschlossen ist. Ein solcher Wärmetauscher
weist üblicherweise einen bestimmten Wirkungsgrad auf, wobei sich im Rahmen der Erfindung
Wärmetauscher mit Wirkungsgraden mit einem Wert zwischen 0,85 und 0,95, bevorzugt
zwischen 0,90 und 0,94 als besonders wirksam herausgestellt haben, um einerseits eine
effektive Wärmeübertragung zu ermöglichen und um andererseits eine baulich zu große
Auslegung des Wärmetauschers zu vermeiden.
[0025] Zur Regelung der Wärmeübertragung ist bevorzugt eine Bypassleitung im Medienvorlauf
und/oder im Medienrücklauf angeordnet, über welche zumindest ein Teil des Reinigungsmediums
unter Umgehung der Wärmeübertragungseinheit geführt wird. Die Bypassleitung ist in
dem Leitungssystem eingebunden und wird bevorzugt über ein Ventil zur Durchflussregelung
gesteuert. Mithilfe dieses Ventils erfolgt eine Aufteilung des Volumenstroms des Reinigungsmediums
entweder durch die Wärmeübertragungseinheit oder an der Wärmeübertragungseinheit vorbei,
wobei gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung das Verhältnis zwischen dem
Volumenstrom des Reinigungsmediums, welches durch den Wärmeübertrager geführt ist
und des Volumenstroms, welcher an dem Wärmeübertragung vorbeigeführt ist, stufenlos
geregelt werden kann. Hierbei kann die Bypassleitung entweder im Medienvorlauf oder
im Medienrücklauf den Anteil des Reinigungsmediums regeln, welcher durch die Bypassleitung
an der Wärmeübertragungseinheit vorbeigeführt wird.
[0026] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung weist die Wärmeübertragungseinheit einen Übertragungskreislauf
auf, welcher jeweils über einen Wärmetauscher mit dem Medienvorlauf und dem Medienrücklauf
in Wirkverbindung steht. Der Übertragungskreislauf wird entsprechend durch ein geschlossenes
Leitungsnetz gebildet, wobei in dem Übertragungskreislauf ein Übertragungsmedium,
z. B. Wasser oder Öl, geführt wird. Der Volumenstrom, welcher durch den Übertragungskreislauf
geführt wird, kann durch eine Pumpe gesteuert werden, wobei die Effektivität der Wärmeübertragung
mit zunehmendem Volumenstrom ansteigt und im Umkehrschluss mit abnehmendem Volumenstrom
sinkt.
[0027] Der Medienvorlauf ist darüber hinaus bevorzugt mit einem Frischwasseranschluss und/oder
einem Dampfanschluss und/oder einem Reinigungsmitteltank verbunden. Der Reinigungsmitteltank
kann darüber hinaus mit einer Heizungs- und/oder Kühleinrichtung ausgebildet sein,
um das in dem Tank gelagerte Reinigungsmedium auf eine vorbestimmte Temperatur zu
temperieren. Die Heizungs- und/oder Kühleinrichtung kann sowohl zwischen dem Reinigungsmitteltank
und der Wärmeübertragungseinheit als auch zwischen der Wärmeübertragungseinheit und
der Anlagenkomponente angeordnet sein.
[0028] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- das Prozessbild eines Verfahrens mit einer Bypassleitung im Medienvorlauf,
- Fig. 2
- das Prozessbild eines Verfahrens mit einer Bypassleitung im Medienrücklauf,
- Fig. 3
- ein Prozessbild eines Verfahrens mit einem zusätzlichen Übertragungskreislauf.
[0029] Die Fig. 1 zeigt ein Verfahren zum Reinigen einer Anlagenkomponente 1 einer Getränkebehandlungsanlage,
wobei der Anlagenkomponente 1 ein Reinigungsmedium 2 zugeführt wird, welches die zu
reinigende Anlagenkomponente 1 durchströmt und diese im Zuge dessen für zumindest
einen ersten Zeitabschnitt temperiert. Bei der zu reinigenden Anlagenkomponente 1
kann es sich beispielsweise um eine Filteranlage, insbesondere eine Membranfilteranlage,
oder aber um eine Füllanlage, insbesondere eine Kolbenfüllanlage, handeln.
[0030] Das Reinigungsmedium 2 liegt in einem Reinigungsmitteltank 3 vor. Darüber hinaus
ist der Medienvorlauf 4, in dem das zuzuführende Reinigungsmedium 2 geführt wird,
mit einem Frischwasseranschluss 5 verbunden, über den die Anlagenkomponente 1 nach
der Reinigung mit Frischwasser gespült werden kann.
[0031] Das Reinigungsmedium 2 wird mittels einer Reinigungspumpe 6 aus dem Reinigungsmitteltank
3 oder dem Frischwasseranschluss 5 entnommen und mit einem Volumenstrom V und einer
Temperatur T
1 in den Prozess eingebracht.
[0032] Sodann durchläuft das Reinigungsmedium 2 eine Wärmeübertragungseinheit 7, welche
in dem gezeigten Beispiel aus einem ersten Wärmetauscher 8 gebildet ist und wobei
das mit einer Temperatur T
1 eintretende Reinigungsmedium 2 mit dem bei einer Temperatur T
4 vorliegenden Reinigungsmedium 2, welches aus der Anlagenkomponente 1 abgeführt wurde,
aufgeheizt oder abgekühlt wird. Das abgeführte Reinigungsmedium 2 wird in einem Medienrücklauf
9 geführt, wobei der Wärmeübertrager 8 der Wärmeübertragungseinheit 7 den Medienvorlauf
4 und den Medienrücklauf 9 wirktechnisch miteinander verbindet.
[0033] Das so temperierte Reinigungsmedium 2 liegt nach dem Durchlaufen der Wärmeübertragungseinheit
7 bei einer Temperatur T
2 vor, wobei die Temperatur T
2 im Falle einer Aufheizung der Anlagenkomponente 1 kleiner ist als die Temperatur
T
1 und im Fall einer Abkühlung der Anlagenkomponente 1 größer ist als die Temperatur
T
1 ist. Ergänzend kann eine zusätzliche Temperierungseinheit 10 vorgesehen sein, welche
das Reinigungsmedium 2 nach Durchlaufen der Wärmeübertragungseinheit 7 im Medienvorlauf
4 zusätzlich aufheizt oder abkühlt. Vor Eintritt in die Anlagenkomponente liegt das
Reinigungsmedium 2 dann mit einer Temperatur T
3 vor.
[0034] Da sich mit fortschreitender Temperierung der Anlagenkomponente immer mehr eine Angleichung
der Temperaturen T
1 und T
4 ergibt, führt dies dazu, dass die Anlagenkomponente 1 mit fortschreitender Zeitdauer
in einem Zeitintervall nur noch zu einem geringen Maße aufgeheizt oder abgekühlt wird,
wobei dieser Wert deutlich unterhalb der maximal zulässigen Temperierungsrate liegt,
welche für die entsprechende Anlagenkomponente 1 vorbestimmt wurde.
[0035] Vor diesem Hintergrund sieht das Verfahren gemäß der Fig. 1 vor, dass die Wärmeübertragung
in der Wärmeübertragungseinheit 7 gezielt geregelt wird. Hierzu ist gemäß der Fig.
1 eine Bypassleitung 11 vorgesehen, welche einen Teil des Volumenstromes V
B mit einer Temperatur T
1 an der Wärmeübertragungseinheit 7 vorbeiführt. Entsprechend wird dann nur ein gewisser
Anteil des Volumenstroms (V-V
B) des Reinigungsmediums 2 in der Wärmeübertragungseinheit 7 temperiert. Die gesamte
über die Wärmeübertragungseinheit 7 übertragene Wärme wird hierdurch reduziert. Zur
Variierung des Volumenstromes V
B ist ferner ein stellbares Ventil 12 vorgesehen, welches mit einer Regelungseinheit
13 verbunden ist
[0036] Alternativ zeigt die Fig. 2 eine Ausgestaltung, bei der im Medienrücklauf 9 eine
entsprechende Bypassleitung 11 angeordnet ist, wobei sich auch hier derselbe Effekt
- nämlich eine Reduzierung der übertragenen Wärmeenergie - durch Erhöhung des Volumenstroms
V
B in der Bypassleitung einstellt. Zur Variierung des Volumenstromes V
B ist auch hier das stellbare Ventil 12 vorgesehen, welches mit einer Regelungseinheit
13 verbunden ist. Wenngleich in den Fig. 1 und 2 nicht näher dargestellt, kann die
Regelungseinheit 13 darüber hinaus Verbindungen zu Temperatursensoren aufweisen, welche
zur Bestimmung der Temperaturen T
1, T
2, T
3 und T
4 eingerichtet sind. Aufgrund der besseren Darstellbarkeit wurde auf eine entsprechende
Kennzeichnung dieser Verbindung in den Figuren verzichtet. Dies gilt gleichermaßen
auch für die Fig. 3, wobei gemäß der Fig. 3 eine Regelung der übertragenen Wärmeenergie
nicht durch das Einbeziehen einer Bypassleitung 11, sondern vielmehr durch eine Änderung
des Wirkungsgrades der Wärmeübertragungseinheit 7 erfolgt.
[0037] Die Wärmeübertragungseinheit 7 wird hierbei aus dem ersten Wärmeübertrager 8 und
dem zweiten Wärmeübertrager 14 sowie einen zwischen den beiden Wärmeübertragern 8,
14 angeordneten Übertragungskreislauf 15 gebildet, wobei der erste Wärmeübertrager
8 an den Medienrücklauf 9 und der zweiten Wärmeübertrager 14 an den Medienvorlauf
4 angeschlossen ist. Die Wärmeübertragung zwischen dem Medienvorlauf 4 und den Medienrücklauf
9 erfolgt somit unter Zwischenschaltung eines Übertragungskreislaufes 15, in dem ein
Übertragungsmedium 16 mit einem Volumenstrom Vu gefördert wird. Der Volumenstrom Vu
kann über eine Übertragungspumpe 17 eingestellt werden, wobei die Übertragungspumpe
17 mit der Regelungseinheit 13 verbunden ist. Insofern erfolgt die Einstellung der
Wärmeübertragung zwischen dem abgeführten Reinigungsmedium 2 und dem zugeführten Reinigungsmedium
2 durch eine Änderung des Volumenstromes Vu des Übertragungsmediums 16, wobei die
Menge der Wärmeenergie mit zunehmenden Volumenstrom Vu ansteigt und umgekehrt. Die
weiteren Komponenten stimmen im Wesentlichen mit denen aus den Fig. 1 und 2 überein.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Anlagenkomponente
- 2
- Reinigungsmedium
- 3
- Reinigungsmitteltank
- 4
- Medienvorlauf
- 5
- Frischwasseranschluss
- 6
- Reinigungspumpe
- 7
- Wärmeübertragungseinheit
- 8
- (erster) Wärmetauscher
- 9
- Medienrücklauf
- 10
- Temperierungseinheit
- 11
- Bypassleitung
- 12
- Ventil
- 13
- Regelungseinheit
- 14
- (zweiter) Wärmetauscher
- 15
- Übertragungskreislauf
- 16
- Übertragungsmedium
- 17
- Übertragungspumpe
- V
- Volumenstrom
- VB
- Volumenstrom Bypassleitung
- Vu
- Volumenstrom Übertragungskreislauf
- T
- Temperaturen
1. Verfahren zum Reinigen zumindest einer Anlagenkomponente (1) in einer Getränkebehandlungsanlage,
wobei der Anlagenkomponente (1) ein Reinigungsmedium (2) zugeführt wird, welches die
zu reinigende Anlagenkomponente (1) im Zuge dessen in zumindest einen ersten Zeitabschnitt
temperiert, wobei das Reinigungsmedium (2) wieder aus der Anlagenkomponente (1) abgeführt
wird und wobei Wärmeenergie zwischen dem abgeführten Reinigungsmedium (2) und dem
der Anlagenkomponente (1) zuzuführenden Reinigungsmedium (2) ausgetauscht wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Zeitabschnitt übertragene Menge der Wärmeenergie mit der Maßgabe geregelt
wird, dass eine vordefinierte Temperierungsrate der zu reinigenden Anlagenkomponente
(1) nicht unterschritten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den ersten Zeitabschnitt zumindest ein weiterer, zweiter Zeitabschnitt anschließt,
wobei sich die vordefinierten Temperierungsraten in dem ersten und dem zweiten Zeitabschnitt
voneinander unterscheiden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zu reinigende Anlagenkomponente (1) zur Temperierung in dem ersten Zeitabschnitt
aufgeheizt und in dem zweiten Zeitabschnitt abgekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zu reinigende Anlagenkomponente (1) zur Temperierung sowohl in dem ersten Zeitabschnitt
als auch in dem zweiten Zeitabschnitt geheizt oder gekühlt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betrag der Temperierungsrate zwischen 2 K/min und 10 K/min, beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeenergie über eine zumindest einen Wärmetauscher (8, 14) aufweisende Wärmeübertragungseinheit
(7) übertragen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Regelung der über die Wärmeübertragungseinheit (7) übertragenen Wärmeenergie
der Wirkungsgrad der Wärmeübertragungseinheit (7) verändert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Übertragung der Wärmeenergie ein Übertragungsmedium (16) vorgesehen ist, wobei
zur Änderung des Wirkungsgrades der Wärmeübertragungseinheit (7) des Volumenstroms
des Übertragungsmediums (16) verändert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Regelung der übertragenen Wärmeenergie ein Teil des Reinigungsmediums an der
Wärmeübertragungseinheit (7) vorbeigeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zuzuführende Reinigungsmedium (2) vor dem Eintritt in die Wärmeübertragungseinheit
(7) eine vorbestimmte Temperatur aufweist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zuzuführende Reinigungsmedium (2) zusätzlich außerhalb der Wärmeübertragungseinheit
(7) temperiert wird.
12. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmedium (2) der zu reinigenden Anlagenkomponente (1) mit einer Temperatur
zugeführt wird, welche höchstens 140 °C beträgt.
13. Reinigungsvorrichtung zum Reinigen zumindest einer Anlagenkomponente (1) in einer
Getränkebehandlungsanlage, umfassend einen Medienvorlauf (4) zum Zuführen eines Reinigungsmediums
(2) und einen Medienrücklauf (9) zum Abführen des Reinigungsmediums (2) aus der zu
reinigenden Anlagenkomponente (1), wobei zwischen dem Medienvorlauf (4) und dem Medienrücklauf
(9) zumindest eine Wärmeübertragungseinheit (7) zum Austausch von Wärmeenergie angeordnet
ist,
gekennzeichnet durch eine Regelungseinrichtung (13), welche dazu eingerichtet ist, die über die Wärmeübertragungseinheit
(7) übertragene Wärmeenergie mit der Maßgabe zu regeln, dass in einem ersten Zeitabschnitt
eine vordefinierte Temperierungsrate der zu reinigenden Anlagenkomponente (1) nicht
unterschritten wird.
14. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragungseinheit (7) zumindest einen Wärmetauscher (8, 14) aufweist.
15. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bypassleitung (11) im Medienvorlauf (4) und/oder im Medienrücklauf (9) angeordnet
ist, über welche zumindest ein Teil des Reinigungsmedium (2) unter Umgehung der Wärmeübertragungseinheit
(7) geführt werden kann.
16. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypassleitung (11) ein Ventil (12) zur Durchflussregelung zugeordnet ist.
17. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeübertragungseinheit (7) einen Übertragungskreislauf (15) aufweist, welcher
jeweils über einen Wärmetauscher (8, 14) mit dem Medienvorlauf (4) und dem Medienrücklauf
(9) in Wirkverbindung steht.
18. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass eine Pumpe (17) in dem Übertragungskreislauf (15) angeordnet ist.
19. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Medienvorlauf (4) mit einem Frischwasseranschluss (5) und/oder einem Dampfanschluss
und/oder einem Reinigungsmitteltank (3) verbunden ist.