[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ballenpresse zur Verdichtung von losem Abfallmaterial.
[0002] Solche Ballenpressen sind beispielsweise aus
DE 10 2009 040 507 A1 bekannt. Üblicherweise wird mittels einer seitlich an der Außenseite des Ballenpressengehäuses
verschwenkbar gelagerten Hub-/Kippeinheit ein Sammelbehälter aus einer Koppelposition
in eine Entleerungsposition überführt, in dem das lose Abfallmaterial eingefüllt und
gesammelt ist. Das lose Abfallmaterial fällt in der Entleerungsposition in Richtung
der auf der Oberseite des Ballenpressengehäuses vorgesehenen Einfüllöffnung, denn
die offene Stirnseite des Behälters steht dort fluchtend oberhalb zu der Einfüllöffnung,
sodass das lose Abfallmaterial aufgrund der vorherrschenden Schwerkraft aus dem Behälter
durch die Einfüllöffnung und folglich in den Pressraum der Ballenpresse geschüttet
ist. Nach dem Einfüllvorgang beginnt der eigentliche Press- oder Verdichtungsvorgang,
denn der Pressstempel taucht in den Pressraum ein und übt auf das dort eingefüllte
Abfallmaterial eine Verdichtungskraft aus. Das Befüllen des Pressraums kann mit mehreren
Behältern erfolgen, denn das Volumen des Pressraums kann vollständig mit Abfallmaterial
befüllt sein und der Verdichtungsvorgang kann oftmals wiederholt werden, und zwar
so lange, bis die gewünschte Ballengröße erreicht ist.
[0003] Bei dieser Ausführungsvariante einer horizontal betriebenen Ballenpresse ist als
nachteilig anzusehen, dass die Hub-/Kippeinheit entlang der Längsseite des Ballenpressengehäuses
vorgesehen ist, denn durch die Auskragung der Hub-/Kippeinheit vergrößert sich die
Standfläche der Ballenpresse, und zwar insbesondere in einem möglichen Durchgangsbereich,
der seitlich neben der Ballenpresse verläuft.
[0004] Um daher die Standfläche der Ballenpresse zu optimieren, schlägt die
DE 10 2012 105 461 B4 eine Anordnung für die Hub-/Kippeinheit an einer Schmalseite des Ballenpressengehäuses
vor, wodurch sich die Länge der Ballenpresse zwar vergrößert, jedoch die Seitenbereiche
nicht mehr durch die Hub-/Kippeinheit blockiert sind.
[0005] Gleichwohl ist bei dieser Anordnung weiterhin nachteilig, dass die Ballenpresse eine
groß bemessene Standfläche benötigt. Insbesondere in Lagerhallen von Lebensmittelgeschäften
sind solche Platzbedürfnisse jedoch zu minimieren, da in diesen Lagerhallen Lebensmittel
ausgepackt und bis zu deren Abverkauf zwischenzulagern sind und hierfür die Lagerkapazität
zur Verfügung stehen soll. Daher werden die Ballenpressen oftmals in Seiten- oder
Eckbereichen der Lagerhalle aufgestellt.
[0006] Des Weiteren soll das An- und Abkoppeln des Behälters an die Hub-/Kippeinheit möglichst
schnell und ohne komplexe Bewegungsvorgänge des Behälters möglich sein.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Ballenpresse der eingangs genannten Gattung
derart weiterzubilden, dass diese eine möglichst kompakte Bauweise aufweist, um deren
Standfläche bzw. den benötigten Platzbedarf möglichst gering zu halten unter Beibehaltung
der üblichen Verdichtungs- bzw. Pressvolumen zur Verdichtung des losen Abfallmaterials
sowie zur automatisierten Befüllung des Pressraumes der Ballenpresse.
[0008] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von
Patentanspruch 1 gelöst.
[0009] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Dadurch, dass zwischen der Entleerungsposition des Behälters und der Einfüllöffnung
ein Förderband und/oder eine Einfüllschräge vorgesehen ist, durch die das lose Abfallmaterial
aufgenommen, gesammelt und in Richtung der Einfüllöffnung abtransportiert oder aufgrund
der vorherrschenden Schwerkraft bewegbar ist, ist erreicht, dass die Auskragung der
Hub-/Kippeinheit sehr begrenzt ist, denn diese kann den Sammelbehälter unmittelbar
auf die Oberseite des Ballenpressengehäuses entleeren, sodass unterhalb dieser Position
ein Antriebsaggregat für die Betätigung des Pressstempels im Inneren des Ballenpressengehäuses
untergebracht werden kann. Die Höhe der Fördereinrichtung oder der Einfüllschräge
ist begrenzt und kann ohne weiteres durch die Bewegungen der Hub-/Kippeinheit ausgeglichen
sein, sodass die Bauhöhe der Ballenpresse nur unwesentlich vergrößert ist, da diese
unterhalb der Auskragung der Hub-/Kippeinheit liegt. Der vorhandene Bauraum in diesem
Bereich der Ballenpresse wird somit optimal ausgenutzt.
[0011] Darüber hinaus ist äußerst vorteilhaft, dass die Geschwindigkeit der Fördereinrichtung
bzw. der Neigungswinkel der Einfüllschräge einstellbar ist, wodurch sich die Verteilung
des in den Pressraum eingefüllten Abfallmaterials von dem bereits vorhandenen Abfallmaterial
im Inneren des Pressraums einstellen lässt. Bei einer höheren Geschwindigkeit fällt
nämlich das Abfallmaterial weiter weg von der Förderkante und bei einer entsprechend
geringeren Geschwindigkeit nahezu senkrecht von der Förderkante in das Innere des
Pressraums.
[0012] Somit ist bereits das Befüllen des Pressraums optimiert, wodurch eine Reduzierung
der Verdichtungskraft erreicht ist. Bei einer gleichmäßigen Befüllung des Pressraums,
insbesondere vor dem ersten Presszyklus, verringert sich nämlich die Presskraft, da
keine punktuelle Widerstandskraft im Inneren eines großvolumigen Abfallhaufens entsteht,
sondern das Abfallmaterial vielmehr gleichmäßig komprimiert werden kann.
[0013] Darüber hinaus kann sowohl das Förderband bzw. die Einfüllschräge als eine Art Zwischenlager
verwendet werden, solange die Einfüllöffnung geschlossen ist und der Verdichtungsvorgang
im Inneren des Pressraums stattfindet. Dadurch erhöht sich der Arbeitszyklus für die
mit einem Förderband bzw. einer Einfüllschräge ausgestatteten Ballenpresse erheblich,
da das eingefüllte Abfallmaterial zeitlich optimiert einfüllbar ist, da im Prinzip
mindestens zwei Volumen von Sammelbehältern im Bereich der Ballenpresse zwischengelagert
und bewegt werden können.
[0014] Die Ballenpresse kann demnach zum Einen automatisiert mit losem Abfallmaterial befüllt
sein, und zwar unabhängig ob die Einfüllöffnung geöffnet oder verschlossen ist, und
zum Anderen baut die Ballenpresse sehr kompakt, denn die Hub-/Kippeinheit zur Bewegung
des Behälters kragt lediglich geringfügig über die Außenseite des Ballenpressengehäuses
hinaus. Somit ist die Standfläche und der Platzbedarf für die Betätigung bzw. Bestückung
der Hub-/Kippeinheit äußerst gering gehalten.
[0015] In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Ballenpresse
dargestellt, die nachfolgend näher erläutert ist. Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1a
- eine in einem Eckbereich einer Lagerhalle aufgestellte Ballenpresse mit einer an der
Seite beweglich gelagerten Hub-/Kippeinheit, durch die ein Behälter von einer Koppelposition
in eine Entleerungsposition überführbar ist, mit einem Förderband, durch das das ausgeschüttete
Abfallmaterial von der Entleerungsposition zu der in einer der Seitenwände des Ballenpressengehäuses
eingearbeiteten Einfüllöffnung gefördert ist, in perspektivischer Ansicht,
- Figur 1b
- die Ballenpresse gemäß Figur 1a mit einer zwischen der Entleerungsposition und der
Einfüllöffnung vorgesehenen Einfüllschräge als Alternative zu dem Förderband,
- Figur 2a
- die Ballenpresse gemäß Figur 1a im Schnitt und mit auf dem Förderband vorhandenem
Abfallmaterial, das durch die Geschwindigkeit des Förderbandes in das Innere des Pressraumes
bewegt ist,
- Figur 2b
- die Ballenpresse gemäß Figur 2a mit einem durch die Hub-/Kippeinheit angehobenen Behälter
in dessen Entleerungsposition oberhalb des Förderbandes, und
- Figuren 3a, 3b und 3c
- die Ballenpresse gemäß Figur 2a mit unterschiedlich eingestellten Geschwindigkeiten
des Förderbandes und die damit verbundenen Einschubbewegungen des losen Abfallmaterials
in den Pressraum.
[0016] In den Figuren 1a und 1b ist eine Ballenpresse 1 abgebildet, durch die loses Abfallmaterial
2 zu einem mit mindestens einer Drahtschlinge 39 umreiften Ballen 40 verdichtet ist.
Diese Ballenpresse 1 kann aufgrund ihrer - wie nachfolgend näher erläuterten - kompakten
Bauweise in einem Eckbereich einer Lagerhalle 20 auf einem Untergrund 10 aufgestellt
werden. Der Platzbedarf der Ballenpresse 1 ist sowohl hinsichtlich deren Standfläche
als auch deren Bauhöhe betreffend äußerst kompakt bauend, wodurch die Lagerhalle 20
zu ihrem eigentlichen Einsatzzweck mit einem größtmöglichen Platzangebot betrieben
werden kann.
[0017] Das lose Abfallmaterial 2 fällt insbesondere beim Auspacken von Lebensmitteln in
Form von Kartons, Plastik, Holz an und soll durch die Ballenpresse 1 zu dem mit einer
Drahtschlinge 39 umreiften Ballen 40 verdichtet sein, um ein möglichst großes Volumen
von Abfallmaterial 2 in der Lagerhalle 20 bis zu deren Abtransport zwischenlagern
zu können. Durch eine Vielzahl von in der Lagerhalle 20 vorhandenen Behältern 16 kann
das Abfallmaterial 2 eingesammelt, zwischengelagert und anschließend zu der Ballenpresse
1 verbracht sein.
[0018] Die Ballenpresse 1 besteht aus einem Ballenpressengehäuse 3, das sechs Seitenwände
4, 5, 6, 7, 8 und 9 aufweist. Die senkrecht zueinander verlaufenden Seitenwände 4
bis 9 schließen demnach einen quaderförmigen Pressraum 14 ein, durch den die Außenkontur
des verdichteten Ballens 40 vorgegeben ist. In der Seitenwand 4, die von dem Untergrund
10 am weitesten beabstandet ist, ist eine Einfüllöffnung 12 eingearbeitet, die in
den Pressraum 14 mündet. An einer der Seitenwände 5 ist außenseitig eine Hub-/Kippeinheit
17 verschwenkbar gelagert angebracht, an die der befüllte Behälter 16 ankoppelbar
ist.
[0019] Darüber hinaus sind zur Verdichtung des losen Abfallmaterials 2 mindestens ein axial
beweglich gelagerter Pressstempel 11 vorgesehen, der von einer Ausgangsposition in
eine Endposition mittels eines Antriebsaggregats 31 bewegbar ist, wodurch auf das
im Inneren des Pressraums 14 eingefüllte Abfallmaterial 2 eine Verdichtungskraft ausgeübt
ist. Das Antriebsaggregat 31 ist üblicherweise an der Innenseite der Seitenwand 5,
also benachbart zu der Hub-/Kippeinheit 17 vorgesehen und die Einfüllöffnung 12 ist
seitlich versetzt zu dem Antriebsaggregat 31 und dem sich daran anschließenden Pressstempel
11 angeordnet. Folglich ist der Abstand zwischen der Seitenwand 5 und der Einfüllöffnung
12 zu überbrücken, wenn der Behälter 16 durch die Hub-/Kippeinheit 17 von dessen Koppelposition
in die Entleerungsposition verschwenkt ist. Dies würde bedeuten, dass die der Hub-/Kippeinheit
17 zugeordneten Haltearme, die den jeweiligen Behälter 16 aufnehmen und während des
Verschwenkvorganges abstützen, eine entsprechende Auskragung aufzuweisen haben. Dies
würde jedoch weiterhin bedeuten, dass die Länge des Ballenpressengehäuses 3 erheblich
vergrößert ist und daher die Ballenpresse 1 in einem eng begrenzten Platzbereich der
Lagerhalle 20 nicht aufgestellt und betrieben werden kann.
[0020] Um daher die Auskragung der Hub-/Kippeinheit 17 möglichst gering zu halten, ist zwischen
der Entleerungsposition der Hub-/Kippeinheit 17 und der Einfüllöffnung 12 ein Förderband
21 vorgesehen. Durch die Hub-/Kippeinheit 17 wird demnach der Wagen 16 von der Koppelposition
in die Entleerungsposition verschwenkt, sodass die offene Stirnseite des Wagens 16
in Richtung der Außenseite der Seitenwand 4 des Ballenpressengehäuses 3 bewegt ist.
Aufgrund der vorherrschenden Schwerkraft fällt das in dem Wagen 16 eingesammelte Abfallmaterial
2 aus diesem in Richtung der Außenseite der Seitenwand 4. Auf der Außenseite der Seitenwand
4 ist das Förderband 21 montiert bzw. vorgesehen, sodass das Abfallmaterial 2 aus
dem Wagen oder Behälter 16 unmittelbar auf das Förderband 21 fällt.
[0021] An den beiden parallel zueinander verlaufenden Seitenwänden 6 und 7 sind außenseitig
die für den Betrieb des Pressstempels 11 erforderlichen Druckzylinder angebracht,
deren jeweiligen freien Enden mit einer Pressplatte gekoppelt sind. Demnach bilden
die Druckkolben und die Pressplatte den Pressstempel 11. Gegenüberliegend zu dem Pressstempel
11 ist die Seitenwand 8 vorgesehen, die zunächst als Gegenanschlag für die Druckkraft
des Pressstempels 11 während des Pressvorganges wirkt. Zudem ist die Seitenwand 8
als Tür ausgestaltet, die von einer geschlossenen in eine geöffnete Stellung überführbar
ist. Folglich kann nach Beendigung des Pressvorganges der umreifte Ballen 40 aus dem
Pressraum 14 durch die geöffnete Seitenwand 8 entnommen bzw. aus dieser hinausgeschoben
werden. Die zu der Seitenwand 4 parallel verlaufende Seitenwand 9 ist dem Untergrund
10 zugewandt und mittels Stützfüßen auf diesen aufgestellt.
[0022] Die in Figur 1b abgebildete Ballenpresse 1 unterscheidet sich gegenüber der Ausführungsvariante
der Ballenpresse 1 gemäß Figur 1a dadurch, dass das Förderband 21 mit einer Einfüllschräge
22 versehen ist. Die Einfüllschräge 22 wirkt als Rutsche und weist einen Neigungswinkel
α auf, der aus der Horizontalen in Richtung der Einfüllöffnung 12 geneigt ist, sodass
die Einfüllschräge 22 im Bereich der Einfüllöffnung 12 in einem niedrigeren Höhenniveau
als im Bereich der Entleerungsposition des Behälters 16 verläuft. Folglich rutscht
das auf die Einfüllschräge 22 aufgeworfene Abfallmaterial 2 durch die von der vorherrschenden
Schwerkraft hervorgerufene Hangabtriebskraft in Richtung der Einfüllöffnung 12 und
fällt durch diese in den Pressraum 14. Seitlich neben dem Förderband 21 bzw. der Einfüllschräge
22 sind Führungswangen 23 vorgesehen, um zu verhindern, dass das auf das Förderband
21 bzw. die Einfüllschräge 22 aufgeworfene Abfallmaterial 2 seitlich von diesem hinunter
fällt. Folglich kann sowohl das Förderband 21 als auch die Einfüllschräge 22 als eine
Art Zwischenlager für das lose Abfallmaterial 2 verwendet sein, wenn nämlich die Einfüllöffnung
12 während des Pressvorganges verschlossen ist. Folglich können mindestens zwei Behälter
16 gleichzeitig an der Ballenpresse 1 entleert sein, wobei das Volumen des ersten
Behälters 16 auf dem Förderband 21 bzw. der Einfüllschräge 22 zwischengelagert ist
und ein zweiter Behälter 16 ist an der Hub-/Kippeinheit 17 angekoppelt und möglicherweise
bereits in die Entleerungsposition überführt, wenn auf dem Förderband 21 bzw. der
Einfüllschräge 22 noch ein entsprechendes Volumenangebot zur Aufnahme des Abfallmaterials
2 vorhanden ist.
[0023] Den Figuren 2a und 2b ist zu entnehmen, dass im Inneren des Pressraum 14 eine Vielzahl
von Messsensoren 15 vorhanden sind, durch die der Bevorratungszustand des Pressraums
14 bzw. dessen Füllstand mit Abfallmaterial 2 überprüfbar ist. Diese Messsensoren
15 sind an einer Steuereinrichtung 25 angeschlossen, die mit einem Motor 26 verbunden
ist. Durch den Motor 26 wird das Förderband 21 angetrieben. In Abhängigkeit von dem
Befüllungszustand des Pressraums 14 regelt demnach die Steuereinrichtung 25 den Motor
26, wodurch die Geschwindigkeit V des Förderbandes 21 einstellbar ist.
[0024] Darüber hinaus ist auch die räumliche Anordnung des Aggregates 31, des Pressstempels
11 zu dem in der Einfüllöffnung mündenden Förderband 21 zu entnehmen. Die Förderkante
ist mit dem Bezugszeichen 21' gekennzeichnet. Die Förderkante 21' verläuft mindestens
fluchtend zu der Einfüllöffnung 12; kann jedoch - wie im gezeigten Ausführungsbeispiel
dargestellt - über die Kante der Einfüllöffnung 12 überstehen.
[0025] Das Förderband 21 ist demnach oberhalb des Antriebsaggregats 31 und des Pressstempels
11 angeordnet.
[0026] Insbesondere aus Figur 2b ist zu entnehmen, dass die Position des Behälters 16 unmittelbar
oberhalb des Förderbandes 21 verläuft, also entsprechend weit beabstandet zu dem Beginn
der Einfüllöffnung 12 liegt. Durch die Geschwindigkeit des Förderbandes 21 wird das
ausgeschüttete Abfallmaterial 2 von der Förderkante 21' zu der Einfüllöffnung 12 abtransportiert
und fällt aufgrund der vorherrschenden Schwerkraft in den Pressraum 14.
[0027] In Figur 3a ist das Förderband 21 mit einer Geschwindigkeit V1 betrieben. Diese Geschwindigkeit
V1 ist als maximale Geschwindigkeit anzusehen. Das auf dem Förderband 21 aufliegende
Abfallmaterial 2 wird demnach aufgrund der hohen Geschwindigkeit von der Förderkante
21' bogenförmig durch die Einfüllöffnung 12 in das Innere des Pressraums 14 geworfen.
Folglich landet das Abfallmaterial 2 nahezu unmittelbar vor der Tür 8 des Pressraums
14.
[0028] In Figur 3b ist die Geschwindigkeit des Förderbandes 21 reduziert und schematisch
als Geschwindigkeit V2 gekennzeichnet. Bei der Geschwindigkeit V2 handelt es sich
um eine mittlere Geschwindigkeit, sodass das auf dem Förderband 21 aufliegendes Abfallmaterial
2 in einem geringeren kleineren Bogen durch die Einfüllöffnung 12 in das Innere des
Pressraums 14 gelangt und folglich etwa mittig in den Pressraum 14 gelangt.
[0029] In Figur 3c ist die niedrigste Geschwindigkeit V3 durch die Steuereinrichtung 25
eingestellt und das Abfallmaterial 2 fällt nahezu senkrecht von dem Förderband 21
durch die Einfüllöffnung 12 in den Pressraum 14. Darüber hinaus ist Figur 3c zu entnehmen,
dass aufgrund der verschiedenen Fördergeschwindigkeiten V1, V2 und V3 eine homogene
Verteilung des Abfallmaterials 2 in dem Pressraum 14 erreicht ist. Folglich kann eine
sogenannte Haufenbildung in dem Pressraum 14 beim ersten Presszyklus vermieden werden.
Dies führt zu einer erheblichen Reduzierung der erforderlichen Presskraft durch den
Pressstempel 11.
1. Ballenpresse (1) zur Verdichtung von losem Abfallmaterial (2) bestehend aus:
- einem Ballenpressengehäuse (3), das aus sechs Seitenwänden (4, 5, 6, 7, 8 und 9)
gebildet ist, zwischen denen ein Pressraum (14) eingeschlossen ist,
- einem Pressstempel (11), der axial beweglich in dem Ballenpressengehäuse (3) gelagert
ist und der in den Pressraum (14) eintaucht und auf das dort eingefüllte Abfallmaterial
(2) eine Presskraft ausübt,
- aus einer Einfüllöffnung (13), die in eine der Seitenwände (4) eingearbeitet ist
und die in den Pressraum (14) mündet,
- aus einer Hub-/Kippeinheit (17), durch die ein Wagen (16) von einer Kuppelposition
in eine Entleerungsposition bewegbar ist, und
- aus einem den Pressstempel (11) antreibenden Antriebsaggregat (31), das zwischen
der Hub-/Kippeinheit (17) und dem Pressstempel (11) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Entleerungsposition des Wagens (16) und der Einfüllöffnung (13) ein
Förderband (21) und/oder eine Einfüllschräge (22) vorgesehen ist, durch die das lose
Abfallmaterial (2) aufgenommen, gesammelt und in Richtung der Einfüllöffnung (13)
abtransportiert oder aufgrund der vorherrschenden Schwerkraft bewegbar ist.
2. Ballenpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Geschwindigkeit des Förderbandes (21) veränderbar ist und dass das lose Abfallmaterial
(2) an verschiedenen Positionen in den Pressraum (14) in Abhängigkeit von der vorherrschenden
Geschwindigkeit des Förderbandes (21) gefördert ist.
3. Ballenpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Neigungswinkel (a) der Einfüllschräge (22) einstellbar ist und dass das lose
Abfallmaterial (2) an verschiedenen Positionen in den Pressraum (14) in Abhängigkeit
von dem eingestellten Neigungswinkel (a) gefördert ist.
4. Ballenpresse nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Pressraum (14) eine Vielzahl von Messensoren (15) vorgesehen ist, durch die
die Vertiefung des Abfallmaterials (2) überprüfbar ist.
5. Ballenpresse nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
die Geschwindigkeit des Förderbandes (21) mittels einer Steuereinrichtung (25) und
einem an dieser angeschlossenen Motor (26) einstellbar ist.
6. Ballenpresse nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein für den Betrieb des Pressstempels (11) erforderliches Antriebsaggregat (31) im
Inneren des Pressstempels (11) und unmittelbar benachbart zu der Seitenwand (5) angeordnet
ist, und dass außenseitig zu der Seitenwand (5) die Hub-/Kippeinheit (17) vorgesehen
bzw. angebracht ist.
7. Ballenpresse nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Förderband (21) oder die Einfüllschräge (22) fluchtend oberhalb zu dem Antriebsaggregat
(31) positioniert ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Ballenpresse (1) zur Verdichtung von losem Abfallmaterial (2) bestehend aus einem
Ballenpressengehäuse (3), das aus sechs Seitenwänden (4, 5, 6, 7, 8 und 9) gebildet
ist, zwischen denen ein Pressraum (14) eingeschlossen ist, einem Pressstempel (11),
der axial beweglich in dem Ballenpressengehäuse (3) gelagert ist und der in den Pressraum
(14) eintaucht und auf das dort eingefüllte Abfallmaterial (2) eine Presskraft ausübt,
einer Einfüllöffnung (13), die in eine der Seitenwände (4) eingearbeitet ist und die
in den Pressraum (14) mündet, einer Hub-/Kippeinheit (17), durch die ein Wagen (16)
von einer Kuppelposition in eine Entleerungsposition bewegbar ist, und einem den Pressstempel
(11) antreibenden Antriebsaggregat (31), das zwischen der Hub-/Kippeinheit (17) und
dem Pressstempel (11) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Entleerungsposition des Wagens (16) und der Einfüllöffnung (13) ein
Förderband (21) vorgesehen ist, durch welches das lose Abfallmaterial (2) aufgenommen,
gesammelt und in Richtung der Einfüllöffnung (13) abtransportierbar ist, wobei die
Geschwindigkeit des Förderbandes (21) mittels einer Steuereinrichtung (25) und einem
an dieser angeschlossenen Motor (26) einstellbar ist und dass das lose Abfallmaterial
(2) an verschiedenen Positionen in den Pressraum (14) in Abhängigkeit von der vorherrschenden
Geschwindigkeit des Förderbandes (21) gefördert ist.
2. Ballenpresse nach nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Pressraum (14) eine Vielzahl von Messensoren (15) vorgesehen ist, durch welche
ein Füllstand des Abfallmaterials (2) überprüfbar ist.
3. Ballenpresse nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein für den Betrieb des Pressstempels (11) erforderliches Antriebsaggregat (31) im
Inneren des Pressstempels (11) und unmittelbar benachbart zu der Seitenwand (5) angeordnet
ist, und dass außenseitig zu der Seitenwand (5) die Hub-/Kippeinheit (17) vorgesehen
bzw. angebracht ist.
4. Ballenpresse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Förderband (21) fluchtend oberhalb zu dem Antriebsaggregat (31) positioniert
ist.