[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tiefziehmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren gemäß dem unabhängigen Anspruch 9.
Stand der Technik
[0002] In Tiefziehverpackungsmaschinen wird üblicherweise in einer Formstation in eine Unterfolie
eine Mulde geformt, darin ein Produkt eingelegt und die Mulde in einer Siegelstation
mit einer Oberfolie unter Vakuum und/oder modifizierter Atmosphäre luftdicht versiegelt.
Die so hergestellten Packungen hängen als Verbund über die Unterfolie zusammen und
werden durch beidseitig angebrachte Klammerketten durch die Tiefziehverpackungsmaschine
transportiert. Zum Vereinzeln der Verpackungen aus dem Verbund der Unter- und der
Oberfolie kann eine Kombination einer Querschneidestation mit einer nachfolgenden
Längsschneidestation vorgesehen sein. In der Querschneidestation wird der Verbund
der Unter- und der Oberfolie quer zur Transportrichtung geschnitten oder es werden,
falls Radien an den Rändern der Verpackungen notwendig sind, Streifenschnitte oder
sogenannte Sternschnitte herausgetrennt. Dabei kann das Messer, wie z.B. in der
EP 3 088 315 A1 offenbart, von oben kommend die Schneidabfälle ausstanzen und die Schneidabfälle
fallen nach unten. Falls der Platz für eine Einrichtung zum Sammeln innerhalb des
Maschinengestells oder zum Heraustransportieren aus dem Maschinengestell nicht ausreichend
vorhanden ist, kann das Stanzmesser von unten kommend die Schneidabfälle nach oben
herausstanzen. Diese werden dann in einem Aufnahmebehälter nach jedem Schnitt weiter
nach oben geschoben und können dann gesammelt entnommen werden. Bei Hochleistungsmaschinen
sind die Aufnahmebehälter sehr hoch, um sie nicht laufend leeren zu müssen. Dabei
werden die Schneidabfälle über einen Absatz geschoben, der sich oberhalb einer Folientransportebene
befindet und auf dem der zuletzt geschnittene Schneidabfall teilweise mit seinem Rand
aufliegt, und somit soll verhindert werden, dass die darüber gestapelten Schneidabfälle
nach unten in die Querschneidestation bzw. auf die zu schneidenden Verpackungen fallen.
In letzterem Fall würde es zu Störungen in der Tiefziehverpackungsmaschine kommen.
Vor allem bei dünneren bzw. nicht biegesteifen Schneidabfällen ist das Risiko groß,
dass das Gewicht der gestapelten Schneidabfälle nicht durch den untersten aufliegenden
Schneidabfall gehalten werden kann. Eine Lösung für diese Problematik wird in der
EP 2 447 171 B1 vorgeschlagen. Mittels eines Schiebers in der Querschneidestation wird ein Teil der
Stanzabfälle sicher getragen. Dies gelingt speziell bei Streifenschnitten, bei Sternschnitten
hingegen nicht zuverlässig. Einen weiteren Nachteil bildet die mechanische Ausführung
des Schiebers, der zum einen aufwändig und somit kostenintensiv in der Herstellung
ist und zum anderen einem Verschleiß unterliegt und regelmäßig gewartet werden muss.
[0003] Um unterschiedliche Geometrien an Schneidabfällen abzuführen schlägt die
DE 10 2018 015 691 B3 eine Lösung vor, in der die Schneidabfälle mittels einer Absaugvorrichtung entsorgt
werden. Nachteilig an solchen Absaugvorrichtungen sind die hohen Betriebskosten durch
den Einsatz leistungsstarker Gebläse sowie die Führung des Schneidabfalls über sogenannte
vakuumgeeignete Spiralschläuche. Diese Schläuche sind aufgrund ihrer rillenförmigen
Oberfläche zum einen schlecht zu reinigen und somit im Lebensmittelbereich unerwünscht
zum anderen können sich speziell Streifenschnitte aufgrund ihrer Geometrie in diesen
Schläuchen verhaken und zu einer Verstopfung des Schlauches führen. Um die Verstopfung
zu lösen muss der Bediener die Maschine ausschalten, den Schlauch abnehmen und diesen
von Hand reinigen. Dies führt zu unerwünschten Ausfallzeiten der gesamten Anlage.
Aufgabe
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen,
die unterschiedliche Schneidabfälle, wie Streifenschnitte und Sternschnitte, sowie
auch unterschiedliche Folientypen, wie dünne, nicht biegesteifen Folien, und dicke
Folien sicher entsorgt. Zudem ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verschleißfreie
und wartungsarme Vorrichtung sowie eine zuverlässige und betriebskostenarme Vorrichtung
zur Verfügung zu stellen. Zudem ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zu dem Betrieb dieser Vorrichtung zur Verfügung zu stellen.
Lösung
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Tiefziehverpackungsmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 bzw. durch ein Verfahren zu deren Betrieb gemäß dem unabhängigen Anspruch
9. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine umfasst wenigstens eine Querschneidestation,
wobei die Querschneidestation eine Stanzvorrichtung aufweist, um einen oder mehrere
Folienabschnitte aus einer Unterfolie und/oder einer Oberfolie mittels eines Stanzwerkzeuges,
welches einen Stempel und eine Matrize umfasst, herauszutrennen. Dabei weist die Stanzvorrichtung
eine Kammer, welche dazu konfiguriert ist, wenigstens temporär, die Folienabschnitte
aufzunehmen, und eine Absaugvorrichtung auf, um Folienabschnitte aus der Querschneidestation
herauszubefördern, wobei die Absaugvorrichtung mit einer Durckgasquelle fluidtechnisch
verbunden ist. Folienabschnitte sind von der Unter- und/oder Oberfolie abgetrennte
Abschnitte, welche auch generell als Schneidabfall bezeichnet werden. Dies können
sogenannte Streifenschnitte, Sternschnitte, Eurolöcher oder andere Geometrien aufweisende
Abschnitte sein.
[0007] In einer bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen Tiefziehverpackungsmaschine ist
die Absaugvorrichtung als Volumenstromverstärker ausgebildet, in den mittels einer
Druckgasquelle ein Druckgas einblasbar ist. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Tiefziehverpackungsmaschine ist das Druckgas durch einen Ringspalt
einblasbar. Als Volumenstromverstärker wird hierbei eine Rohranordnung verstanden,
die ein erstes und ein zweites Rohr umfasst, welche koaxial zueinander angeordnet
sind und einen Saugkanal bilden. Der Saugkanal verfügt über eine Ansaug- und eine
Austrittseite. Zwischen der Ansaug- und der Austrittsseite weist die Rohranordnung
einen dünnen Ringspalt auf, durch den ein Gas mit sehr hoher Geschwindigkeit eingebracht
wird. Dadurch wird an der Ansaugseite des Volumenstromverstärkers ein Unterdruck verursacht
und dadurch Gas, beispielsweise Umgebungsluft, mitgerissen, sodass an der Austrittsseite
ein verstärkter Volumenstrom austritt. Als Ringspalt kann eine Öffnung oder eine Vielzahl
an Öffnungen angesehen werden, die sich umlaufend um den Saugkanal herum erstrecken.
Vorteilhaft ist es zudem, wenn zwischen Druckgasquelle und Absaugvorrichtung ein Druckregler
eingesetzt wird, um einen gewünschten Druck an der Absaugvorrichtung einstellen zu
können. Dies kann dazu dienen, den Druck, der an der Absaugvorrichtung anliegt, zu
begrenzen, um dadurch die Betriebskosten der Absaugvorrichtung zu begrenzen sowie
die ungewünschten Schallemissionen zu minimieren.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Stanzvorrichtung eine Haube aufweist, welche
die Kammer bildet, wobei die Kammer mindestens zwei Öffnungen aufweist. Zweckmäßig
kann es zudem sein, wenn die Haube abnehmbar auf der Stanzvorrichtung montiert ist,
um bei eventuellen Verstopfungen der Kammer durch die Stanzabfälle diese, durch Abnehmen
der Haube, leicht entfernen zu können.
[0009] In einer Weiterbildung der Erfindung ist es denkbar, dass die erste Öffnung durch
die Matrize gebildet ist. Während des Schneidvorgangs tritt der Stempel in die Matrize
ein, um die Folie herauszutrennen bzw. zu stanzen. Dabei verschließt der Stempel die
Öffnung der Matrize nahezu vollständig. Die Öffnung der Matrize ist wieder freigegeben,
wenn der Stanzvorgang abgeschlossen ist und der Stempel wieder aus der Matrize herausgefahren
ist. Die Bewegung des Stempels wird häufig über einen pneumatischen Antrieb realisiert.
Hierfür wird ein konstanter und hoher Druck durch die Druckgasquelle benötigt, um
die erforderlichen Kräfte für den Schneidprozess zu erzeugen. Werden mehrere Druckgasverbraucher
zeitgleich aktiviert, kann es je nach Zuverlässigkeit der Druckgasquelle zu Druckschwankungen
der Druckgasversorgung kommen. Daher ist es zweckmäßig, dass der durch die Absaugvorrichtung
erzeugte Volumenstrom zum Herausbefördern von Folienabschnitten aus der Querschneidestation
während des Schneidprozesses unterbrochen wird.
[0010] Vorteilhaft ist es, wenn die Absaugvorrichtung die zweite Öffnung der Kammer bildet.
[0011] Bei den Öffnungen handelt es sich um eine Austrittsöffnung, durch welche die Folienabschnitte
aus der Kammer ausgeschleust werden und um eine Öffnung, welche dazu ausgebildet ist,
die Kammer zu belüften. Vorteilhaft an dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist, dass der durch die Absaugvorrichtung erzeugte Volumenstrom von der Matrize durch
die Kammer und durch die Absaugvorrichtung selbst strömt. Somit werden die erzeugten
Schneidabfälle zuverlässig aus der Stanzvorrichtung hinausbefördert.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Verhältnis vom Querschnitt der Kammer, parallel
zur Transportrichtung gesehen, zu dem Querschnitt der Absaugvorrichtung zwischen 0,5
und 1,5 liegt, bevorzugt zwischen 0,5 und 1,2 liegt, besonders bevorzugt zwischen
0,5 und 1 liegt. Durch das Verhältnis der Querschnitte von Absaugvorrichtung und Kammer
wird die Strömungsgeschwindigkeit des Volumenstroms beeinflusst. Je größer der Querschnitt
der Kammer im Vergleich zu dem Querschnitt der Absaugvorrichtung ist, desto geringer
ist die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der Kammer. Vorteilhaft ist es, eine hohe
Strömungsgeschwindigkeit in der Kammer zu erreichen. Besonders vorteilhaft ist es,
wenn die Strömungsgeschwindigkeit in der Absaugvorrichtung etwas größer ist als in
der Kammer.
[0013] In einer Weiterbildung der Erfindung ist es denkbar, dass an dem der Absaugvorrichtung
gegenüberliegenden Ende der Kammer ein Druckgasanschluss vorhanden ist und/oder eine
weitere Öffnung vorhanden ist, deren Öffnungsquerschnitt vorzugsweise einstellbar
ist. Liegen Folienabschnitte als Streifenschnitte vor, kann es vorkommen, dass diese
beim Absaugen nur einseitig angehoben werden und daher in der Matrize hängen bleiben.
Es kann passieren, dass die Streifenschnitte zuerst an der der Absaugvorrichtung zugewandten
Seite aus der Matrize angehoben werden. Dadurch wird an dieser Stelle ein Großteil
des Volumenstroms geleitet. An der von der Absaugvorrichtung abgewandten Seite der
Matrize reicht dann unter Umständen der Volumenstrom nicht mehr aus, um den Streifenschnitt
aus der Matrize herauszubefördern. Aufgrund der Hakenform der Streifenschnitte lösen
sie sich in einem solchen Fall nicht aus der Matrize. Daher ist es vorteilhaft, einen
Druckgasanschluss an der von der Absaugvorrichtung abgewandten Seite der Kammer vorzusehen.
Über einen Volumenstrom aus diesem Druckgasanschluss kann der Abtransport von Streifenschnitten
somit sichergestellt werden. Die weitere Öffnung kann auch durch ein Bereich mit einer
Vielzahl an kleinen Öffnungen, wie z.B. ein Gitter oder ein Lochblech, ausgebildet
sein. Durch Einstellen des Öffnungsquerschnitts dieser weiteren Öffnung lässt sich
der Volumenstrom beeinflussen. Ein kleiner Öffnungsquerschnitt führt dazu, dass ein
größerer Anteil des Volumenstroms durch die Matrize strömt und ein kleinerer Anteil
des Volumenstroms durch die weitere Öffnung - und umgekehrt.
[0014] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass an der Absaugvorrichtung eine
Umlenkvorrichtung angebracht ist, welche dazu ausgebildet ist, Folienabschnitte in
einen Auffangbehälter zu lenken. Somit können Folienabschnitte direkt aus der Querschneidestation
herausbefördert werden, ohne durch einen Schlauch geleitet werden zu müssen. Auf diesem
kurzen Weg, den die Folienabschnitte während des Abtransports zurücklegen, ist das
Risiko, dass sich Folienabschnitte verhaken und zu einer Verstopfung führen, stark
reduziert. Zudem ist die Absaugvorrichtung dadurch gut einsehbar und, sollte es doch
zu einer Verstopfung kommen, leicht zu reinigen.
[0015] Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Betrieb einer Tiefziehverpackungsmaschine.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zum Durchführen des Verfahrens geeignet, ausgelegt
und konfiguriert. In Bezug auf die Vorrichtung beschriebene Merkmale lassen sich auf
das Verfahren übertragen und umgekehrt.
[0016] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer Tiefziehverpackungsmaschine umfasst
eine Steuerung und wenigstens eine Querschneidestation. Die Querschneidestation weist
eine Stanzvorrichtung auf, um einen oder mehrere Folienabschnitte aus einer Unterfolie
und/oder einer Oberfolie mittels eines Stanzwerkzeuges, welches einen Stempel und
eine Matrize umfasst, herauszutrennen. Hierzu umfasst das Verfahren folgende Schritte:
Wenigstens ein Folienabschnitt wird aus der Unterfolie und/oder der Oberfolie mittels
des Stanzwerkzeuges herausgetrennt, der wenigstens eine Folienabschnitt wird wenigstens
temporär in einer Kammer der Stanzvorrichtung aufgenommen und ein Volumenstrom wird
mittels Druckgasquelle erzeugt, um den wenigstens einen Folienabschnitt aus der Kammer
der Querschneidestation herauszubefördern.
[0017] Vorzugsweise wird im Verfahren eine Öffnung der Kammer durch Herausführen des Stempels
aus der Matrize freigegeben. Die ermöglicht es, dass der durch die Absaugvorrichtung
erzeugte Volumenstrom durch die Matrize geleitet wird und somit gezielt das Herausbefördern
des Schneidabfalls unterstützt.
[0018] In einer denkbaren Ausführung wird der Volumenstrom mittels eines Volumenstromverstärkers
durch Einblasen von Gas, insbesondere Druckluft, in eine Absaugvorrichtung erzeugt.
[0019] Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Folienabschnitt durch den Volumenstromverstärker
hindurch befördert wird.
[0020] In einer Weiterbildung des Verfahrens wird die Erzeugung des Volumenstroms mittels
der Steuerung wenigstens für die Dauer des Stanzvorgangs unterbrochen.
[0021] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn im Verfahren ein weiterer Volumenstrom durch
Einblasen von Gas, insbesondere Druckluft, in die Kammer erzeugt wird.
[0022] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens kann, die Häufigkeit,
die Dauer und/oder die Intensität des Volumenstroms und/oder des weiteren Volumenstroms
aufgrund einer Eingabe durch einen Bediener an einer Mensch-Maschine-Schnittstelle
angepasst werden und wird mittels der Mensch-Maschine-Schnittstelle an eine Steuerung
der Tiefziehverpackungsmaschine kommuniziert.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0023] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Tiefziehverpackungsmaschine;
- Fig. 2
- eine schematische Perspektivansicht einer Querschneidestation;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung der Querschneidestation quer zur Transportrichtung;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung der Querschneidestation parallel zur Transportrichtung;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung der Querschneidestation parallel zur Transportrichtung und
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung der Querschneidestation parallel zur Transportrichtung.
Ausführliche Beschreibung
[0024] Figur 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tiefziehverpackungsmaschine
16. Eine Unterfolie 4 wird entlang einer Transportrichtung T transportiert und mit
einer Oberfolie 5 verbunden. In einer Querschneidestation 1 werden Schnitte in die
Unterfolie 4 und/oder die Oberfolie 5 eingebracht. Die erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine
16 verfügt über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle 17 sowie über eine Steuerung 18.
Zudem ist eine Druckgasquelle 19 vorhanden, welche mit wenigstens der Querschneidestation
1 über eine Druckgasleitung 20 verbunden ist.
[0025] In Figur 2 ist eine Ausführungsform der Querschneidestation 1 der erfindungsgemäßen
Tiefziehverpackungsmaschine 16 zu sehen. Dargestellt ist eine Stanzvorrichtung 2 mit
einem Stanzwerkzeug 6 in geöffneter Position. Dabei befindet sich ein Stempel 7 außerhalb
bzw. unterhalb einer Matrize 8. Auf der Stanzvorrichtung 2 ist eine Haube 11 befestigt.
Die Haube 11 bildet zusammen mit der Querschneidestation 1 eine Kammer 9, zu sehen
in Figur 3. An der Haube 11 befindet sich eine Absaugvorrichtung 10, welche mit einer
Umlenkvorrichtung 15 verbunden ist. Durch das Stanzwerkzeug 2 abgetrennte Folienabschnitte
3 werden durch die Absaugvorrichtung 10 aus der Querschneidestation 1 herausbefördert
und mit Hilfe der Umlenkvorrichtung 15 in einen Auffangbehälter 14 geleitet. Im Auffangbehälter
14 werden die Schneidabfälle bzw. Folienabschnitte 3 gesammelt. In der dargestellten
Variante ist die Absaugvorrichtung 10 als Volumenstromverstärker 10A ausgebildet.
An dem Volumenstromverstärker 10A ist ein Druckgasanschluss 24 zu sehen. Über diesen
wird der Volumenstromverstärker 10A durch die Druckgasleitung 20 mit der Druckgasquelle
19 verbunden.
[0026] Figur 3 zeigt eine Schnittdarstellung einer Querschneidestation quer zur Transportrichtung
T. Zu sehen ist, dass die Haube 11 eine Kammer 9 bildet. In der dargestellten Ausführungsform
weist die Kammer 9 der Querschneidestation 1 insgesamt drei Öffnungen 12, 13 und 22
auf. Ein Folienabschnitt 3 befindet sich in der Kammer 9. Durch die Absaugvorrichtung
10 und somit durch die Öffnung 13 kann er aus der Querschneidestation 1 heraustransportiert
werden. Dies geschieht mittels eines Volumenstroms V, welcher von der Absaugvorrichtung
10 erzeugt wird. Zudem befindet sich an einem Ende der Kammer 9 ein Druckgasanschluss
21, welcher einen Volumenstrom V2 erzeugen kann. Dieser Volumenstrom V2 kann den Abtransport
der Folienabschnitte 3 unterstützen. Vorteilhaft ist es, wenn der Volumenstrom V2
in Richtung der Matrize 8 geleitet wird. Dies unterstützt speziell den Abtransport
von Folienabschnitten 3 in Form eines Streifenschnitts, welche sich in der Matrize
8 verhaken könnten.
[0027] Figur 4 zeigt eine Schnittdarstellung der Querschneidestation 1 parallel zur Transportrichtung
T. Die Öffnung 12 der Matrize 8 wird in dieser dargestellten Ausführungsform nach
oben hin weiter. Dies reduziert das Risiko, dass sich geschnittene Folienabschnitte
3 in der Matrize verkeilen und es zu einer Verstopfung der Öffnung 12 mit Folienabschnitten
3 kommt.
[0028] In Figur 5 ist eine Schnittdarstellung der Querschneidestation 1 parallel zur Transportrichtung
T zu sehen. Schraffiert gezeigt ist die Querschnittsfläche A der Absaugvorrichtung
10.
[0029] In Figur 6 ist eine Schnittdarstellung der Querschneidestation 1 parallel zur Transportrichtung
T zu sehen. Schraffiert gezeigt ist die Querschnittsfläche B der Kammer 9.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Querschneidstation
- 2
- Stanzvorrichtung
- 3
- Folienabschnitt
- 4
- Unterfolie
- 5
- Oberfolie
- 6
- Stanzwerkzeug
- 7
- Stempel
- 8
- Matrize
- 9
- Kammer
- 10
- Absaugvorrichtung
- 10A
- Volumenstromverstärker
- 11
- Haube
- 12
- erste Öffnung
- 13
- zweite Öffnung
- 14
- Auffangbehälter
- 15
- Umlenkvorrichtung
- 16
- Tiefziehverpackungsmaschine
- 17
- Mensch-Maschine-Schnittstelle
- 18
- Steuerung
- 19
- Druckgasquelle
- 20
- Druckgasleitung
- 21
- Druckgasanschluss
- 22
- weitere Öffnung
- 23
- Ringspalt
- 24
- Druckgasanschluss
- V, V2
- Volumenstrom
- T
- Transportrichtung
- A
- Querschnittsfläche der Absaugvorrichtung
- B
- Querschnittsfläche der Kammer
1. Tiefziehverpackungsmaschine (16), umfassend wenigstens eine Querschneidestation (1),
wobei die Querschneidestation (1) eine Stanzvorrichtung (2) aufweist, um einen oder
mehrere Folienabschnitte (3) aus einer Unterfolie (4) und/oder einer Oberfolie (5)
mittels eines Stanzwerkzeuges (6), welches einen Stempel (7) und eine Matrize (8)
umfasst, herauszutrennen, wobei die Stanzvorrichtung (2) eine Kammer (9) aufweist,
welche dazu konfiguriert ist, wenigstens temporär die Folienabschnitte (3) aufzunehmen,
und eine Absaugvorrichtung (10) aufweist, um die Folienabschnitte (3) aus der Querschneidestation
(1) herauszubefördern, dadurch gekennzeichnet, dass
die Absaugvorrichtung (10) mit einer Druckgasquelle (19) fluidtechnisch verbunden
ist.
2. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugvorrichtung (10) als Volumenstromverstärker (10A) ausgebildet ist, in den
mittels der Druckgasquelle (19) ein Druckgas, insbesondere durch einen Ringspalt (23),
einblasbar ist.
3. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzvorrichtung (2) eine Haube (11) aufweist, welche die Kammer (9) bildet,
wobei die Kammer (9) mindestens zwei Öffnungen (12, 13) aufweist.
4. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Öffnung (12) durch die Matrize (8) gebildet ist.
5. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugvorrichtung (10) die zweite Öffnung (13) der Kammer (9) bildet.
6. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis vom Querschnitt der Kammer (9), parallel zur Transportrichtung (T)
gesehen, zu dem Querschnitt der Absaugvorrichtung (10) zwischen 0,5 und 1,5 liegt,
bevorzugt zwischen 0,5 und 1,2 liegt, besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 1 liegt.
7. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem der Absaugvorrichtung (10) gegenüberliegenden Ende der Kammer (9) ein Druckgasanschluss
(21) vorhanden ist und/oder eine weitere Öffnung (22) vorhanden ist, deren Öffnungsquerschnitt
vorzugsweise einstellbar ist.
8. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Absaugvorrichtung (10) eine Umlenkvorrichtung (15) angebracht ist, welche
dazu ausgebildet ist, Folienabschnitte (3) in einen Auffangbehälter (14) zu lenken.
9. Verfahren zum Betrieb einer Tiefziehverpackungsmaschine (16), die eine Steuerung (18)
und wenigstens eine Querschneidestation (1) umfasst, wobei die Querschneidestation
(1) eine Stanzvorrichtung (2) aufweist, um einen oder mehrere Folienabschnitte (3)
aus einer Unterfolie (4) und/oder einer Oberfolie (5) mittels eines Stanzwerkzeuges
(6), welches einen Stempel (7) und eine Matrize (8) umfasst, herauszutrennen, umfassend
folgende Schritte:
- Heraustrennen wenigstens eines Folienabschnitts (3) aus der Unterfolie (4) und/oder
der Oberfolie (5) mittels des Stanzwerkzeuges (6),
- wenigstens temporäres Aufnehmen des wenigstens einen Folienabschnitts (3) in einer
Kammer (9) der Stanzvorrichtung (2),
- Erzeugen eines Volumenstromes (V) mittels einer Durckgasquelle (19), um den wenigstens
einen Folienabschnitt (3) aus der Kammer (9) der Querschneidestation (1) herauszubefördern.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Öffnung (12) der Kammer (9) durch Herausführen des Stempels (7) aus der Matrize
(8) freigegeben wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenstrom (V) mittels eines Volumenstromverstärkers (10A) durch Einblasen
von Gas, insbesondere Druckluft, erzeugt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Folienabschnitt (3) durch den Volumenstromverstärker (10A) hindurch befördert
werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugung des Volumenstroms (V) mittels der Steuerung (18) wenigstens für die
Dauer eines Stanzvorgangs unterbrochen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiterer Volumenstrom (V2) durch Einblasen von Gas, insbesondere Druckluft, in
die Kammer (9) erzeugt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Häufigkeit, die Dauer und/oder die Intensität des Volumenstroms (V) und/oder
des weiteren Volumenstroms (V2) aufgrund einer Eingabe durch einen Bediener an einer
Mensch-Maschine-Schnittstelle (17) angepasst werden kann und mittels der Mensch-Maschine-Schnittstelle
(17) an die Steuerung (18) der Tiefziehverpackungsmaschine (16) kommuniziert wird.