[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vliesführungsvorrichtung für eine Faserband-bildende
Textilmaschine, insbesondere eine Strecke, wobei die Vliesführungsvorrichtung im bestimmungsgemäßen
Gebrauch zwischen einem Streckwerk und einem Kalanderwalzenpaar der Textilmaschine
angeordnet ist und ein aus dem Streckwerk austretende Faservlies entlang eines Führungsverlaufs
führt, mit einer das Faservlies zu einem Faserband formenden Vliesdüse und einem entlang
des Führungsverlaufs der Vliesdüse nachfolgenden Bandtrichter, wobei die Vliesdüse
einen ersten Kanalabschnitt mit einer Eintrittsöffnung und der Bandtrichter einen
zweiten Kanalabschnitt mit einer Austrittsöffnung eines Führungskanals zum Führen
des Faservlieses ausbilden, und wobei die Vliesdüse einen ersten Drucklufteinlass
zum Einbringen eines ersten Luftstroms in den ersten Kanalabschnitt aufweist. Ferner
betrifft die Erfindung eine Faserband-bildende Textilmaschine sowie ein Verfahren
zum Betreiben einer Faserband-bildenden Textilmaschine.
[0002] Aus der
DE 36 12 133 A1 ist ein Bandführungskanal zwischen Ausgangswalzen und Kalanderwalzen an einer Spinnvorbereitungsmaschine,
insbesondere einer Strecke, mit einem tangential in den zylindrischen Bandführungskanal
mündenden Luftkanal bekannt. Dem Bandführungskanal ist ein Bandtrichter nachgeordnet,
in dessen verengten Innenraum eine Druckluftleitung gerichtet ist, deren Wirkrichtung
zur Bandförderung durch die Längsachse des Bandtrichters verläuft. Nachteilig hieran
ist, dass es durch eine derartige Anordnung zu einem Luftstau bzw. einem Überdruck
im Bandführungskanal kommen kann, wodurch ein Einfädelvorgang gestört wird.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten
Nachteile zu beseitigen. Aufgabe ist es insbesondere den Einfädelvorgang des Faservlieses
in die Vliesführungsvorrichtung zu verbessern und/oder die Gefahr eines Luftstaus
in der Vliesführungsvorrichtung zu verringern.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vliesführungsvorrichtung, eine Faserband-bildende
Textilmaschine und ein Verfahren zum Betreiben einer Faserband-bildenden Textilmaschine
mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
[0005] Vorgeschlagen wird eine Vliesführungsvorrichtung für eine Faserband-bildende Textilmaschine,
wobei die Vliesführungsvorrichtung im bestimmungsgemäßen Gebrauch zwischen einem Streckwerk
und einem Kalanderwalzenpaar der Textilmaschine angeordnet ist und ein aus dem Streckwerk
austretendes Faservlies entlang eines Führungsverlaufs führt. Als Faserband-bildende
Textilmaschine ist vorzugsweise eine Strecke zu verstehen. Die Vliesführungsvorrichtung
umfasst eine das Faservlies zu einem Faserband formende Vliesdüse und einen entlang
des Führungsverlaufs der Vliesdüse nachfolgenden Bandtrichter.
[0006] Mit Hilfe des Streckwerks werden bei der Faserband-bildenden Textilmaschine mehrere
einzelne Faserbänder zusammengefasst und verzogen, so dass zunächst ein Faservlies
gebildet wird. Das aus dem Streckwerk austretende Faservlies weist dabei eine erhöhte
Homogenität auf. Das Faserband verlässt das Streckwerk als Faservlies bzw. als ausgebreitetes
Faserband, d.h. es weist eine im Vergleich zur Breite geringe Dicke auf. Nach dem
Verlassen des Streckwerks wird das Faservlies der Vliesführungsvorrichtung zugeführt.
[0007] Die Vliesdüse bildet einen ersten Kanalabschnitt mit einer Eintrittsöffnung und der
Bandtrichter einen zweiten Kanalabschnitt mit einer Austrittsöffnung eines Führungskanals
aus. Der Führungskanal ist zum Führen des Faservlieses entlang des Führungsverlaufs
von der Eintrittsöffnung zur Austrittsöffnung ausgebildet. Die Vliesdüse weist einen
ersten Drucklufteinlass zum Einbringen eines ersten Luftstroms in den ersten Kanalabschnitt
auf.
[0008] Die Vliesdüse ist dabei nach dem Streckwerk angeordnet, um das ausgebreitete Faservlies
zusammenfassen zu können, so dass ein strangförmiges Faserband gebildet ist. Der Bandtrichter
ist nach der Vliesdüse angeordnet. Mittels des Bandtrichters kann das von der Vliesdüse
geformte Faserband weiter verdichtet und/oder komprimiert werden. Zudem wirkt im Bandtrichter
vorzugsweise auf die äußeren Fasern des Faserbandes ein, insbesondere durch einen
zweiten Drucklufteinlass eingebrachter, Drall ein, so dass sich diese um die inneren
Fasern legen. Entlang des Führungsverlaufs nimmt der Querschnitt des Führungskanals
vorteilhafterweise ab, so dass das Faservlies bzw. das Faserband entlang des Führungsverlaufs
schrittweise verdichtet und/oder komprimiert wird.
[0009] Die Textilmaschine kann unterschiedliche Vorgänge, insbesondere einen Einfädelvorgang
und einen Betriebsvorgang durchführen. Als Einfädelvorgang ist der Vorgang zu verstehen,
bei dem das Faservlies, das aus dem Streckwerk ragt, in die Vliesführungsvorrichtung
eingefädelt und bis zum Kalanderwalzenpaar geführt wird. Ist der Einfädelvorgang erfolgreich
beendet, so kann die Textilmaschine den Betriebsvorgang aufnehmen. Beim Betriebsvorgang
wird aus mehreren Faserbändern ein homogenes Faserband erzeugt und in der Kanne abgelegt.
Der erste Luftstrom und/oder der zweite Luftstrom werden dabei vorzugsweise ausschließlich
während des Einfädelvorgangs in den Führungskanal eingebracht.
[0010] Das aus dem Bandtrichter austretende Faserband weist sowohl nach dem Einfädelvorgang,
als auch während des Betriebsvorgangs einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt
auf. So kann das Faserband vorteilhafter in einer Kanne abgelegt werden.
[0011] Als Drucklufteinlass ist ein Einlass zu verstehen, durch welchen Luft, insbesondere
Druckluft, in den Führungskanal, insbesondere in den ersten Kanalabschnitt, eingebracht
wird. Der Drucklufteinlass ist beispielsweise als Luftkanal, Luftdüse und/oder Luftöffnung
ausgebildet. Der erste Luftstrom wird derart eingebracht, dass dem Faserband bzw.
dem Faservlies ein Impuls in Richtung des Führungsverlaufs mitgegeben wird. Der erste
Drucklufteinlass zeigt in Richtung des Führungsverlaufs. Der erste Luftstrom bewirkt
somit einen Überdruck innerhalb des Führungskanals, insbesondere innerhalb des ersten
Kanalabschnitts, und/oder einen Unterdruck vor der Eintrittsöffnung. Mittels des Unterdrucks
vor der Eintrittsöffnung kann das aus dem Streckwerk kommende Faservlies in den ersten
Kanalabschnitt eingesaugt werden. Zudem kann das Faservlies mittels des ersten Luftstroms
innerhalb des ersten Kanalabschnitts entlang des Führungsverlaufs, zumindest bis zum
zweiten Kanalabschnitt, transportiert werden.
[0012] Erfindungsgemäß weist der Führungskanal zumindest eine zwischen der Eintrittsöffnung
und der Austrittsöffnung angeordnete Luftauslassöffnung auf, so dass der eingebrachte
erste Luftstrom wenigstens zum Teil zwischen der Eintrittsöffnung und der Austrittsöffnung
aus dem Führungskanal austritt. Als Luftauslassöffnung ist eine Öffnung zu verstehen,
die den Führungskanal derart zur Umgebung hin öffnet, dass ein Luftaustausch, insbesondere
vom Führungskanal nach außen hin, erfolgt. Durch den ersten Luftstrom kann ein Überdruck
im Führungskanal, insbesondere im ersten Kanalabschnitt, gebildet werden. Durch die
Verringerung des Querschnitts des Führungskanals entlang des Führungsverlaufs kann
sich der Überdruck weiter erhöhen. Eben dieser Überdruck im ersten Kanalabschnitt
kann durch die Luftauslassöffnung ausgeglichen werden. Mittels der Luftauslassöffnung
erfolgt ein Druckausgleich. Durch die Luftauslassöffnung kann somit der Luftstau und/oder
ein zu hoher Überdruck innerhalb des Führungskanals vermieden und dadurch der Einfädelvorgang
des Faservlieses in den Führungskanal verbessert werden.
[0013] Die Luftauslassöffnung ist vorzugsweise als Aussparung in der Vliesdüse und/oder
Aussparung im Bandtrichter und/oder Luftspalt zwischen der Vliesdüse und dem Bandtrichter
ausgebildet. So ist die Luftauslassöffnung als Luftverbindung und/oder Druckausgleich
vom Führungskanal zur Umgebung ausgebildet. Die Luftauslassöffnung ist dabei vorzugsweise
als Druckausgleichsöffnung ausgebildet. Eine derartige als Aussparung und/oder Druckausgleichöffnung
ausgebildete Luftauslassöffnung stellt hierbei eine sehr einfach und kostengünstige
Möglichkeit zur Gewährleistung eines entsprechenden Druckausgleichs dar.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn die Luftauslassöffnung, vorzugsweise als umlaufender Luftspalt,
zwischen der Vliesdüse und dem Bandtrichter angeordnet ist. Die Luftauslassöffnung
trennt bzw. entkoppelt dabei den ersten Kanalabschnitt vom zweiten Kanalabschnitt.
Der erste Luftstrom, der im ersten Kanalabschnitt eingebracht wird, kann somit vor
dem Eintreten in den zweiten Kanalabschnitt wenigstens zum Teil aus der Luftauslassöffnung
austreten. Beispielsweise kann hierfür die Vliesdüse zumindest teilweise derart vom
Bandtrichter beabstandet sein, dass die Luftauslassöffnung als Luftspalt gebildet
wird. Sind die Vliesdüse und der Bandtrichter umlaufend voneinander beabstandet, so
wird der umlaufende Luftspalt gebildet. Ebenso ist es vorstellbar, dass die Vliesdüse
wenigstens teilweise in den zweiten Kanalabschnitt des Bandtrichters ragt und so den
vorzugsweise umlaufenden Luftspalt ausbildet. Durch den umlaufenden Luftspalt kann
der erste und/oder der zweite Luftstrom umlaufend aus der Luftauslassöffnung austreten.
Dadurch wird eine Behinderung des Einfädelvorgangs durch einen einseitigen Druckausgleich
bzw. eine einseitige Ausströmung des ersten und/oder zweiten Luftstroms vermieden.
[0015] Die zwischen der Vliesdüse und dem Bandtrichter angeordnete, insbesondere als umlaufender
Luftspalt ausgebildete, Luftauslassöffnung kann zusätzlich oder alternativ verschlossen
werden. Zumindest teilweise während des Einfädelvorgangs der Textilmaschine sind die
Vliesdüse und der Bandtrichter vorzugsweise derart angeordnet, dass dazwischen die
Luftauslassöffnung gebildet ist. Ist der Einfädelvorgang beendet und/oder während
des Einfädelvorgangs kann die Luftauslassöffnung beispielsweise durch Verstellung
der Vliesdüse und/oder des Bandtrichters verschlossen werden. Dadurch ist der Führungskanal
zumindest teilweise während des Einfädelvorgangs durch die Luftauslassöffnung unterbrochen
ausgebildet. Der Führungskanal ist dabei vorzugsweise solange durch die Luftauslassöffnung
unterbrochen, so lange der erste Luftstrom in den ersten Kanalabschnitt eingebracht
wird. Während des Betriebsvorgangs ist der Führungskanal vorzugsweise zwischen Eintrittsöffnung
und Austrittsöffnung luftdicht geschlossen ausgebildet. So kann während des Einfädelvorgangs
ein Luftstau innerhalb des Führungskanals vermieden werden und zusätzlich während
des Betriebsvorgangs eine möglichst störungsfreie Führung des Faserbands und/oder
des Faservlieses durch den Führungskanal gewährleistet werden.
[0016] Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn die Luftauslassöffnung derart ausgebildet ist,
dass der Überdruck bzw. Luftstau als Luftauslassstrom, insbesondere quer zum Führungsverlauf
oder entgegen des Führungsverlaufs, umgelenkt wird. Ragt die Vliesdüse wenigstens
teilweise in den zweiten Kanalabschnitt des Bandtrichters, so wird der Luftauslassstrom
wenigstens teilweise entgegen des Führungsverlaufs an der Vliesdüse vorbeigeführt.
[0017] Vorteile bringt es mit sich, wenn der Bandtrichter einen zweiten Drucklufteinlass
zum Einbringen eines zweiten Luftstroms in den zweiten Kanalabschnitt aufweist. Mit
Hilfe des zweiten Luftstroms kann das Faserband durch den zweiten Kanalabschnitt zum
Kalanderwalzenpaar geführt und/oder verdichtet und/oder komprimiert werden. Zusätzlich
oder alternativ kann mittels des zweiten Luftstroms der Drall auf das Faserband, insbesondere
auf die äußeren Fasern des Faserbands, eingebracht werden. Zudem wird durch den zweiten
Luftstrom wenigstens ein Teil des ersten Luftstroms bis zur Austrittsöffnung geführt,
wodurch die Gefahr des Überdrucks bzw. des Luftstaus innerhalb des Führungskanals
verringert wird.
[0018] Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Vliesdüse und/oder der Bandtrichter wenigstens
ein Einsatzelement und ein das Einsatzelement aufnehmendes Aufnahmeelement aufweist,
die derart korrespondierend ausgebildet sind, dass wenigstens eine im Einsatzelement
und/oder im Aufnahmeelement eingebrachte Nut einen der Drucklufteinlässe ausbildet.
Dies stellt eine einfache und/oder kostengünstige Variante zur Ausbildung wenigstens
einer der Drucklufteinlässe dar.
[0019] Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Vliesführungsvorrichtung einen Vliestrichter aufweist,
der zumindest teilweise entlang des Führungsverlaufs der Vliesdüse vorgeschaltet ist
und/oder die Vliesdüse umfasst, so dass das aus dem Streckwerk austretende Faservlies
mittels des Vliestrichters zur Vliesdüse geführt wird, wobei der Vliestrichter wenigstens
eine Begrenzungswand aufweist, die den Vliestrichter entlang einer Längsrichtung,
vorzugsweise zumindest zum Streckwerk hin, begrenzt. Die Begrenzungswand steht hierbei
derart in Richtung wenigstens einer Walze, insbesondere einer Ausgangswalze, des Streckwerks
von der Vliesdüse ab, dass ein vom ersten Luftstrom erzeugter Unterdruck auf das aus
dem Streckwerk ragende Faservlies einwirkt. Dadurch kann der Energiebedarf, welcher
zur Erzeugung des ersten Luftstroms durch den ersten Drucklufteinlass notwendig ist,
reduziert werden. Zudem kann dadurch die Prozesssicherheit des Einfädelprozesses gefördert
werden, da Unterdruck gezielter auf das Faservlies einwirkt und/oder das Faservlies
entlang der wenigstens einen Begrenzungswand geführt werden kann.
[0020] Ebenso ist es vorteilhaft, wenn der Vliestrichter zwei in Längsrichtung voneinander
beabstandete Begrenzungswände und zwei in eine Querrichtung voneinander beabstandete
Trichterwände aufweist, die einen Unterdruckhohlraum ausbilden, so dass ein durch
den ersten Luftstrom gebildeter Unterdruck das in den Unterdruckhohlraum ragende Faservlies
in den ersten Kanalabschnitt einsaugt. Die Trichterwände sind dabei derart ausgebildet,
dass diese zusätzlich zur Abdichtung des Unterdruckhohlraums das Faservlies zu dem
strangförmigen Faserband zusammenfassen können und/oder zumindest das Zusammenfassen
des Faservlieses zu dem Faserband fördern. Eine derartige Anordnung kann den Energiebedarf,
welcher zur Erzeugung des ersten Luftstroms durch den ersten Drucklufteinlass notwendig
ist, weiter reduzieren. Zusätzlich oder alternativ kann die Prozesssicherheit des
Einfädelprozesses gefördert werden, da Unterdruck gezielter auf das Faservlies einwirkt
und/oder das Faservlies entlang der Begrenzungswände und/oder der Trichterwände geführt
und/oder zu einem Faserband zusammengefasst werden kann.
[0021] Ferner wird eine Faserband-bildende Textilmaschine, insbesondere Strecke, vorgeschlagen.
Die Faserband-bildende Textilmaschine umfasst wenigstens eine Vliesführungsvorrichtung,
die zwischen einem Streckwerk und einem Kalanderwalzenpaar der Textilmaschine angeordnet
ist und das Faservlies entlang eines Führungsverlaufs führt. Erfindungsgemäß ist die
Vliesführungsvorrichtung gemäß der vorangegangenen Beschreibung ausgebildet, wobei
die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination vorhanden sein können.
[0022] Vorteilhaft ist es, wenn wenigstens eine Kalanderwalze des Kalanderwalzenpaars mit
wenigstens einer Stelleinrichtung, insbesondere einem Pneumatikzylinder, in Wirkverbindung
steht, die ausgebildet ist, wenigstens eine der Kalanderwalzen zwischen einer Förderstellung
und einer Einfädelstellung zu verstellen. Dadurch kann die Automatisierung der Textilmaschine
weiter gefördert werden, da vor, während und/oder nach dem Einfädelvorgang die Kalanderwalzen
in ihrer Stellung verstellt werden können. Ein Bediener der Textilmaschine kann somit
zumindest entlastet werden. Zudem kann durch die Stelleinrichtung gewährleistet werden,
dass der Zeitpunkt der Verstellung des Kalanderwalzenpaars getroffen wird.
[0023] Zudem ist es vorteilhaft, wenn die Vliesdüse und/oder der Bandtrichter mit der wenigstens
einen Stelleinrichtung in Wirkverbindung steht, wobei die wenigstens eine Stelleinrichtung
ausgebildet ist, die Luftauslassöffnung durch Verstellung der Vliesdüse und/oder des
Bandtrichters zu verschließen. Hierbei ist es vorstellbar, dass die Stelleinrichtung
nur eine Stelleinheit umfasst und sowohl die wenigstens eine Kalanderwalze als auch
die Vliesdüse und/oder der Bandtrichter mit dieser Stelleinheit in Wirkverbindung
steht. Zusätzlich oder alternativ kann die wenigstens eine Kalanderwalze mit einer
ersten Stelleinheit der Stelleinrichtung und die Vliesdüse und/oder der Bandtrichter
mit einer zweiten Stelleinheit der Stelleinrichtung in Wirkverbindung stehen. Die
Stelleinrichtung ist in diesem Fall als Oberbegriff für mehrere Stelleinheiten zu
verstehen, die vorzugsweise unabhängig voneinander ansteuerbar bzw. bestreibbar sind.
Ist die Luftauslassöffnung verschlossen, so sind die Vliesdüse und der Bandtrichter
aneinander angeordnet.
[0024] Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn die Vliesdüse und/oder der Bandtrichter und/oder
die Stelleinrichtung wenigstens ein Ventil aufweist, das wenigstens einen der beiden
Drucklufteinlässe und/oder die Stelleinrichtung mit einer Druckluftquelle verbindet.
Zusätzlich oder alternativ ist die Vliesdüse und/oder der Bandtrichter und/oder die
Stelleinrichtung mit jeweils einer Druckluftquelle verbunden. Dadurch können wenigstens
zwei der beiden Drucklufteinlässe und/oder die Stelleinrichtung mit unterschiedlichen
Luftströmen, insbesondere mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und/oder Druck und/oder
Temperatur, versorgt werden. Ebenso ist es vorstellbar, dass durch das Ventil und/oder
die Druckluftquelle(n) wenigstens zwei der beiden Drucklufteinlässe und/oder der Stelleinrichtung
die Luftströmung zu unterschiedlichen Zeiten zugeführt werden.
[0025] Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Textilmaschine und/oder die Vliesführungsvorrichtung
eine Steuerung aufweist oder mit einer Steuerung in Wirkverbindung steht, die die
wenigstens eine Druckluftquelle und/oder das wenigstens eine Ventil und/oder die wenigstens
eine Stelleinrichtung und/oder wenigstens eine der Kalanderwalzen und/oder wenigstens
einen Antrieb des Streckwerks steuert. Mit Hilfe der Steuerung kann die wenigstens
eine Druckluftquelle und/oder das wenigstens eine Ventil und/oder die wenigstens eine
Stelleinrichtung und/oder wenigstens eine der Kalanderwalzen und/oder der wenigstens
eine Antrieb des Streckwerks entsprechend dem nachfolgend beschriebenen Verfahren
gesteuert werden. Der wenigstens eine Antrieb des Streckwerks treibt hierbei wenigstens
eine Walze des Streckwerks an. Durch die angetriebene Walze des Streckwerks wird das
Faservlies durch das Streckwerk und aus diesem heraus befördert, so dass dieses mit
der Liefergeschwindigkeit aus dem Streckwerk austritt.
[0026] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Textilmaschine und/oder die Vliesführungsvorrichtung
wenigstens eine, insbesondere an der Austrittsöffnung des Führungskanals und/oder
am Kalanderwalzenpaar und/oder zwischen der Austrittsöffnung und dem Kalanderwalzenpaar
angeordnete, Sensoreinrichtung aufweist oder mit einer Sensoreinrichtung in Wirkverbindung
steht, die das Faservlies und/oder das Faserband überwacht. Dadurch kann die Position
und/oder der Zustand des Faservlieses und/oder des Faserbandes überwacht werden. Ist
die Sensoreinrichtung vorzugsweise an der Austrittsöffnung des Führungskanals und/oder
am Kalanderwalzenpaar und/oder zwischen der Austrittsöffnung und dem Kalanderwalzenpaar
und/oder nach dem Kalanderwalzenpaar angeordnet, so kann beispielsweise sichergestellt
werden, dass der Einfädelvorgang durch die Vliesführungsvorrichtung erfolgreich war.
Dabei kann die Sensoreinrichtung mit der Steuerung in Wirkverbindung stehen, so dass
nach erfolgtem Einfädelvorgang das Kalanderwalzenpaar in die Förderstellung gestellt
werden. So kann der Einfädelprozess weiter automatisiert werden. Die Sensoreinrichtung
kann dabei beispielsweise als mechanische Sensoreinrichtung, die insbesondere an wenigstens
einer der Kalanderwalzen angeordnet ist, und/oder als Mikrowellenhohlraumresonator
ausgebildet sein.
[0027] Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass zwischen der Vliesdüse und dem Bandtrichter
ein Mikrowellenhohlraumresonator angeordnet sein kann, welcher alternativ oder zusätzlich
zu der Überwachung des Vorhandenseins eines Faserbands der Überwachung der Faserbanddicke
und/oder sonstiger charakteristischer Kenngrößen des Faserbands (z.B. dessen Feuchte)
während des Betriebs der Textilmaschine, d.h. nach dem Einfädelvorgang, dient. Der
Mikrowellenhohlraumresonator besitzt in diesem Fall einen Durchtrittskanal für das
Faserband, wobei der Durchtrittskanal einen weiteren Kanalabschnitt des Führungskanals
bildet. Der Führungskanal umfasst damit vorzugsweise den durch die Vliesdüse gebildeten
ersten Kanalabschnitt, den durch den Bandtrichter gebildeten zweiten Kanalabschnitt
und den durch den Durchtrittskanal des Mikrowellenhohlraumresonators gebildeten weiteren
Kanalabschnitt. Die erfindungsgemäße Luftaustrittsöffnung befindet sich in diesem
Fall insbesondere zwischen dem Mikrowellenhohlraumresonator und dem Bandtrichter.
[0028] Des Weiteren wird ein Verfahren zum Betreiben einer Faserband-bildenden Textilmaschine,
insbesondere einer Strecke, vorgeschlagen. Bei dem Verfahren wird ein Faservlies mittels
einer, Vliesführungsvorrichtung entlang eines Führungsverlaufs zwischen einem Streckwerk
und einem Kalanderwalzenpaar innerhalb eines Führungskanals geführt. Während eines
Einfädelvorgangs wird ein erster Luftstrom innerhalb eines ersten Kanalabschnitts
des Führungskanals eingebracht, so dass das aus dem Streckwerk kommende Faservlies
in den ersten Kanalabschnitt eingesaugt und/oder innerhalb des ersten Kanalabschnitts
geführt wird. Erfindungsgemäß tritt der erste Luftstrom wenigstens zum Teil zwischen
einer Eintrittsöffnung und einer Austrittsöffnung des Führungskanals aus dem Führungskanal
aus.
[0029] Als Einfädelvorgang ist der Vorgang zu verstehen, bei dem das Faservlies, das aus
dem Streckwerk ragt, in die Vliesführungsvorrichtung eingefädelt und bis zum Kalanderwalzenpaar
geführt wird. Ist der Einfädelvorgang erfolgreich beendet, so kann die Faserband-bildende
Textilmaschine den Betriebsvorgang aufnehmen. Beim Betriebsvorgang wird aus mehreren
Faserbändern ein homogenes Faserband erzeugt und in der Kanne abgelegt.
[0030] Vorteilhaft ist es, wenn die Vliesführungsvorrichtung gemäß der vorangegangenen Beschreibung
ausgebildet ist, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination
vorhanden sein können.
[0031] Vorteile bringt es mit sich, wenn ein zweiter Luftstrom innerhalb eines zweiten Kanalabschnitts
des Führungskanals eingebracht wird, so dass ein von der Vliesdüse erzeugtes Faserband
durch den zweiten Kanalabschnitt zum Kalanderwalzenpaar geführt und/oder das Faserband
weiter verdichtet und/oder gefördert wird.
[0032] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn eine Liefergeschwindigkeit, mit welcher das
Faservlies aus dem Streckwerk austritt, während des Einfädelvorgangs, insbesondere
vor dem Einsaugen des Faservlieses in den ersten Kanalabschnitt, reduziert wird, wobei
die Liefergeschwindigkeit beim und/oder vor dem Einsaugen in den ersten Kanalabschnitt
vorzugsweise zwischen 3 m/min und 8 m/min, insbesondere 5 m/min, beträgt. Die Liefergeschwindigkeit
während des Betriebsvorgangs beträgt vorzugweise ca. 10 m/min. Die Liefergeschwindigkeit
während des Einfädelvorgangs ist im Vergleich zum Betriebsvorgang verringert. Dadurch
wird das Einsaugen des Faservlieses in den ersten Kanalabschnitt erleichtert.
[0033] Ebenso bringt es Vorteile mit sich, wenn während des Einfädelvorgangs zunächst der
erste Luftstrom erzeugt wird, und dann, nach einer Startzeitverzögerung, die vorzugsweise
zwischen 500 ms und 700 ms, insbesondere 600 ms, beträgt, der zweite Luftstrom erzeugt
wird. Eben diese Startzeitverzögerung wird benötigt, bis das Faservlies durch den
ersten Kanalabschnitt geführt und/oder zu einem Faserband zusammengefasst ist. Aufgrund
der Luftauslassöffnung hat der zweite Luftstrom keine oder lediglich eine sehr geringe
Wirkung auf das Einsaugen des Faservlieses in die Eintrittsöffnung. Durch die Startzeitverzögerung
kann somit unnötiger Energieverbrauch, der durch das Einbringen des zweiten Luftstroms
in den zweiten Kanalabschnitt während des Einsaugen des Faservlieses in die Eintrittsöffnung
entstehen würde, vermieden bzw. reduziert werden.
[0034] Vorteile bringt es mit sich, wenn die Erzeugung des ersten Luftstroms gestoppt wird,
wenn der zweite Luftstrom erzeugt wird und/oder der erste Luftstrom und der zweite
Luftstrom über eine Überlappungszeit, die vorzugsweise weniger als 200 ms beträgt,
gemeinsam erzeugt wurden. Durch das Stoppen des ersten Luftstroms, welcher aufgrund
der Luftauslassöffnung keine oder lediglich eine sehr geringe Wirkung auf das Führen
des Faserbandes durch den zweiten Kanalabschnitt hat, kann der Energieverbrauch weiter
reduziert werden. Mittels der Überlappungszeit kann jedoch das Überführen des Faserbandes
vom ersten in den zweiten Kanalabschnitt gewährleistet werden. Insbesondere kann durch
die Überlappungszeit vermieden werden, dass das Faserband zur Luftauslassöffnung geführt
bzw. geleitet wird. Dadurch kann ein möglichst störungsfreier Einfädelvorgang gewährleistet
werden.
[0035] Vorteilhaft ist es, wenn das Kalanderwalzenpaar vor und/oder während des Einfädelvorgangs
in eine Einfädelstellung gestellt wird, wobei die Kalanderwalzen des Kalanderwalzenpaars
in der Einfädelstellung voneinander beabstandet sind und in einer Förderstellung aneinander
anliegen. In der Einfädelstellung sind die Kalanderwalzen voneinander beabstandet.
Dadurch kann das Faserband während des Einfädelvorgangs bis zwischen das Kalanderwalzenpaar
geführt werden. Wird das Kalanderwalzenpaar in seine Förderstellung gestellt, so kann
anschließend der Betriebsvorgang der Faserband-bildenden Textilmaschine gestartet
und das Faserband in der Kanne abgelegt werden.
[0036] Vorteile bringt es mit sich, wenn die Luftauslassöffnung vor, während und/oder nach
dem Einfädelvorgang durch Verstellung der Vliesdüse und/oder des Bandtrichters verschlossen
wird.
[0037] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Einfädelvorgang beendet wird, wenn eine
Sensoreinrichtung das Faservlies an der Austrittsöffnung des Führungskanals und/oder
am Kalanderwalzenpaar und/oder zwischen der Austrittsöffnung und dem Kalanderwalzenpaar
und/oder nach dem Kalanderwalzenpaar erkannt hat, wobei beim Beenden des Einfädelvorgangs
der erste Luftstrom und/oder der zweite Luftstrom gestoppt und/oder das Kalanderwalzenpaar
in eine Förderstellung gestellt und/oder Liefergeschwindigkeit erhöht wird.
[0038] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt:
- Figur 1a bis 1c
- schematische, teilweise geschnittene Seitenansichten einer Faserband-bildenden Textilmaschine
und
- Figur 2
- einen zeitlichen Ablaufplan eines Einfädelvorgangs gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0039] Die Figuren 1a bis 1c zeigen jeweils eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht
einer Faserband-bildenden Textilmaschine 1. Jede der Figuren 1a bis 1c zeigt dabei
eine ähnliche schematische Darstellung der teilweise geschnittenen Seitenansicht,
in unterschiedlichen Verfahrensschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Merkmale
der Figuren 1a bis 1c sind somit zumindest ähnlich bzw. identisch. Die einzelnen Merkmale,
deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise werden meist nur bei ihrer ersten Erwähnung
ausführlich erläutert. Werden einzelne Merkmale nicht nochmals detailliert erläutert,
so entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise
der bereits beschriebenen gleichwirkenden oder gleichnamigen Merkmale.
[0040] Figur 1a zeigt die schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht der Faserband-bildenden
Textilmaschine 1 vor dem Einfädelvorgang. Die Textilmaschine 1 weist ein Streckwerk
2, eine Vliesführungsvorrichtung 3 und eine Kalanderwalzenpaar 4 auf. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel weist das Streckwerk 2 ein Ausgangswalzenpaar 5 auf, zwischen
dem ein Faservlies 6 hindurchgeführt ist. Das Streckwerk 2 ist dabei lediglich teilweise
gezeigt, da es noch weitere, hier nicht gezeigte, Walzenpaare aufweisen kann, welche
gemeinsam in das Streckwerk 2 einlaufende Vorbänder zu dem einen Faservlies 6 verstrecken.
Das Streckwerk 2 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel ferner eine Umlenkwalze 7
auf, um das Faservlies 6 in Richtung der Vliesführungsvorrichtung 3 umzulenken. Wenigstens
eine der Walzen 5, 7, vorzugsweise die Umlenkwalze 7, kann vor Beginn des Einfädelvorgangs
verschwenkt werden, so dass überschüssiges und/oder fehlerhaftes und/oder für den
Einfädelvorgang unbrauchbares Faservlies 6 zwischen dem Streckwerk 2 und der Vliesführungsvorrichtung
3 entfernt werden kann. Die Walzen 5, 7 des Streckwerks 2 werden mittels eines Antriebs
8 angetrieben, wodurch das Faservlies 6 mit einer Liefergeschwindigkeit aus dem Streckwerk
2 austritt. Eben dieser Zeitpunkt, in dem das Faservlies 6 aus dem Streckwerk 2 austritt,
ist in Figur 1a dargestellt.
[0041] Nach dem Verlassen des Streckwerks 2 wird das Faservlies 6 mittels der Vliesführungsvorrichtung
3 entlang eines Führungsverlaufs FV geführt. Hierfür weist die Vliesführungsvorrichtung
3 eine Vliesdüse 9 auf, die vorzugsweise in Verbindung mit einem Vliestrichter 10,
das Faservlies 6 durch eine Eintrittsöffnung 11 in einen ersten Kanalabschnitt 12
eines Führungskanals 13 einsaugt und dadurch das Faservlies 6 zu einem Faserband 14
formt. Die Vliesdüse 9 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel wenigstens teilweise innerhalb
des Vliestrichters 10 angeordnet. Figur 1b zeigt dabei den Verfahrensschritt, an dem
das Faserband 14 bereits durch den ersten Kanalabschnitt 12 geführt wurde.
[0042] Der Vliestrichter 10 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel der Figuren 1a bis 1c
zwei in Längsrichtung LR des Vliestrichters 10 voneinander beabstandete Begrenzungswände
15 auf. Zudem weist der Vliestrichter 10 zwei in eine Querrichtung QR des Vliestrichters
10 voneinander beabstandete Trichterwände 16 auf. Aufgrund der geschnittenen Darstellung
ist im gezeigten Ausführungsbeispiel lediglich eine Trichterwand 16 dargestellt, wobei
diese in bekannter Weise symmetrisch ausgebildet sein können. Die Trichterwände 16
verlaufen dabei im gezeigten Ausführungsbeispiel schräg zur Eintrittsöffnung 11 hin,
so dass das in Querrichtung QR ausgebreitete Faservlies 6 zum strangförmigen Faserband
14 geformt wird. Das Faservlies 6, welches einen länglichen Querschnitt aufweist,
wird somit zu einem Faserband 14, welches einen runden Querschnitt aufweist, geformt.
Die Trichterwände 16 und die Begrenzungswände 15 bilden hierbei einen, vorzugsweise
luftdichten, Unterdruckhohlraum 17 aus.
[0043] Zum Einsaugen des Faservlieses 6 in die Eintrittsöffnung 11 weist die Vliesdüse 9
einen ersten Drucklufteinlass 18 auf, der in den ersten Kanalabschnitt 12 einen ersten
Luftstrom einbringt. Der erste Drucklufteinlass 18 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
als in einem Einsatzelement 19 der Vliesdüse 9 eingebrachte Nut ausgebildet. Das Einsatzelement
19 ist hierfür in ein Aufnahmeelement 20 der Vliesdüse 9 eingesetzt. Das Einsatzelement
19 und das Aufnahmeelement 20 sind dabei derart korrespondierend ausgebildet, dass
diese mittels der wenigstens einen Nut den ersten Drucklufteinlass 18 ausbilden. Ebenso
ist es vorstellbar, dass zusätzlich oder alternativ das Aufnahmeelement 20 die Nut
aufweist.
[0044] Der erste Drucklufteinlass 18 ist zum Erzeugen des ersten Luftstroms mittels eines
Ventils 21 mit einer Druckluftquelle 22 verbunden. Das Ventil 21 und/oder die Druckluftquelle
22 können dabei über eine Steuerung 23 derart gesteuert werden, dass Druckluft am
ersten Drucklufteinlass 18 anliegt. Wird der erste Luftstrom mittels des ersten Drucklufteinlass
18 in den ersten Kanalabschnitt 12 eingebracht, so ist dieser im Wesentlichen in Richtung
des Führungsverlaufs FV gerichtet. Dies führt zu einem Unterdruck an der Eintrittsöffnung
11 des ersten Kanalabschnitts 12. Mittels dieses Unterdrucks kann somit das Faservlies
6 durch die Eintrittsöffnung 11 in den ersten Kanalabschnitt 12 eingesaugt werden.
Der im Ausführungsbeispiel der Figuren 1a bis 1c gezeigte Unterdruckhohlraum 17 kann
dabei die Wirkung des Unterdrucks auf das Faservlies 6 verstärken bzw. wirkt der Unterdruck
aufgrund des Unterdruckhohlraums 17 früher auf das Faservlies 6 ein.
[0045] Wurde das durch den Vliestrichter 10 und/oder die Vliesdüse 9 gebildete Faserband
14 durch den ersten Kanalabschnitt 12 geführt, so gelangt es in einen zweiten Kanalabschnitt
24 des Führungskanals 13, welcher durch einen Bandtrichter 25 gebildet ist. Der Führungskanal
13 weist eine Luftauslassöffnung 26 auf, die im gezeigten Ausführungsbeispiel als
umlaufender Luftspalt zwischen der Vliesdüse 9 und dem Bandtrichter 25 ausgebildet
ist. Der durch den ersten Drucklufteinlass 18 in den ersten Kanalabschnitt 12 eingebrachte
erste Luftstrom wird zusammen mit dem Faserband 14 zum zweiten Kanalabschnitt 24 geführt.
Damit ein Luftstau, insbesondere im Bereich des zweiten Kanalabschnitts 24, vermieden
wird, kann durch die Luftauslassöffnung 26 wenigstens ein Teil des ersten Luftstroms
aus dem Führungskanal 13 austreten.
[0046] Der Bandtrichter 25 weist einen zweiten Drucklufteinlass 27 auf, der einen zweiten
Luftstrom in den zweiten Kanalabschnitt 24 einbringt. Durch den zweiten Luftstrom
kann das Faserband 14 durch den zweiten Kanalabschnitt 24 geführt werden, bis das
Faserband 14 den Führungskanal 13 aus einer Austrittsöffnung 28 des zweiten Kanalabschnitts
24 verlässt. Zudem kann der zweite Luftstrom wenigstens einen Teil des ersten Luftstroms
mittels der Austrittsöffnung 28 aus dem Führungskanal 13 leiten. Ebenso wie der erste
Drucklufteinlass 18 kann auch der zweite Drucklufteinlass 27 über das ihm zugeordnete
Ventil 21 und/oder der Steuerung 23 derart gesteuert werden, dass Druckluft am zweiten
Drucklufteinlass 27 anliegt und so der zweite Luftstrom erzeugt wird.
[0047] Ebenso wie der erste Drucklufteinlass 18 kann auch der zweite Drucklufteinlass 27
durch ein weiteres Einsatzelement 19 und/oder Aufnahmeelement 20 ausgebildet sein,
wobei wenigstens das eine weitere Einsatzelement 19 und/oder das weitere Aufnahmeelement
20 eine Nut zum Ausbilden des zweiten Drucklufteinlasses 27 aufweisen. Zusätzlich
oder alternativ ist es vorstellbar, dass der erste Drucklufteinlass 18 als einfache
Bohrung, wie im Ausführungsbeispiel der Figuren 1a bis 1c beim zweiten Drucklufteinlass
27 gezeigt, ausgebildet sein.
[0048] Nach dem Verlassen des Führungskanals 13 wird das Faserband 14 dem Kalanderwalzenpaar
4 zugeführt. Um das Einfädeln zwischen die Kalanderwalzen des Kalanderwalzenpaars
4 zu erleichtern, ist wenigstens eine der Kalanderwalzen des Kalanderwalzenpaars 4
an einer Stelleinrichtung 29 angeordnet. Die Stelleinrichtung 29 ist vorzugsweise
als Pneumatikzylinder ausgebildet. Mittels der Stelleinrichtung 29 kann wenigstens
eine der Kalanderwalzen des Kalanderwalzenpaars 4 zwischen einer Förderstellung und
einer Einfädelstellung verstellt werden. In den Figuren 1a und 1b ist das Kalanderwalzenpaar
in der Einfädelstellung voneinander beabstandet. In der Figur 1c liegt das Kalanderwalzenpaar
4 in der Förderstellung aneinander an bzw. fördert das dazwischen angeordnete Faserband
14 entlang des Förderverlaufs FV. Ebenso wie die beiden Drucklufteinlässe 18, 27 kann
auch die Stelleinrichtung 29 über das ihm zugeordnete Ventil 21 und/oder der Steuerung
23 derart gesteuert werden, dass Druckluft anliegt bzw. nicht anliegt, wodurch die
Verstellung zwischen der Förderstellung und der Einfädelstellung erfolgt.
[0049] Nach dem Kalanderwalzenpaar 4 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der Figuren 1a
bis 1c eine Sensoreinrichtung 30 angeordnet, welche das Faserband 14 überwacht. Mittels
der Sensoreinrichtung 30 kann dabei festgestellt werden, ob der Einfädelvorgang erfolgreich
war und das Faserband 14 durch die Austrittsöffnung 28 geführt und/oder das Kalanderwalzenpaar
4 erreicht und/oder passiert hat. Stellt die Sensoreinrichtung 30 im gezeigten Ausführungsbeispiel
fest, dass das Faserband 14 die Sensoreinrichtung 30 erreicht hat, kann die Textilmaschine
1 den Einfädelvorgang beenden und den Betriebsvorgang starten. Beim Stellen vom Einfädelvorgang
in den Betriebsvorgang wird die Fördergeschwindigkeit des Streckwerks 2 erhöht und/oder
der erste Luftstrom gestoppt und/oder der zweite Luftstrom gestoppt und/oder das Kalanderwalzenpaar
4 in die Förderstellung gestellt. Der Einfädelvorgang kann dabei mittels der Steuerung
23 und/oder dem wenigstens einem Ventil 21 gesteuert werden. Zusätzlich oder alternativ
zum gezeigten Ausführungsbeispiel der Figuren 1a bis 1c kann ein gemeinsames Ventil
21 für wenigstens zwei der Drucklufteinlässe 18, 27 und/oder der Stelleinrichtung
29 zugeordnet sein. Ein zeitlicher Verlauf des Einfädelvorgangs gemäß einem Ausführungsbeispiel
ist in der Figur 2 dargestellt.
[0050] Zusätzlich oder alternativ zur dargestellten Anordnung kann die Sensoreinrichtung
30 an der Austrittsöffnung 28 des Führungskanals 13 und/oder am Kalanderwalzenpaar
4 und/oder zwischen der Austrittsöffnung 28 und dem Kalanderwalzenpaar 4 angeordnet
sein.
[0051] Figur 2 zeigt einen zeitlichen Ablaufplan eines Einfädelvorgangs gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Hierbei sind vier mit gleicher Zeitachse t übereinander angeordnete Diagramme dargestellt,
die von oben nach unten die Fördergeschwindigkeit, den ersten Luftstrom, den zweiten
Luftstrom und die Stellung der Kalanderwalzen zeigen. Die Textilmaschine 1 des Ausführungsbeispiels
der Figuren 1a bis 1c kann beispielsweise den hier dargestellten Ablaufplan des Einfädelvorgangs
ausführen, wobei das Streckwerk 2 das Faservlies 6 mit der Fördergeschwindigkeit antreibt,
der erste Drucklufteinlass 18 den ersten Luftstrom in den ersten Kanalabschnitt 12
einbringt, der zweite Drucklufteinlass 27 den zweiten Luftstrom in den zweiten Kanalabschnitt
24 einbringt und die Stelleinrichtung 29 wenigstens eine der Kalanderwalzen des Kalanderwalzenpaars
4 zwischen der Förderstellung und der Einfädelstellung verstellt. Die Steuerung und/oder
Regelung der Textilmaschine 1 gemäß des Verfahrens erfolgt vorzugsweise mittels der
Steuerung 23 und/oder des wenigstens einen Ventils 21 und/oder der wenigstens einen
Druckluftquelle 22.
[0052] Entlang der Zeitachse t sind die Zeitpunkte t
1, t
2, t
3, t
4, t
5 und t
6. Zum Zeitpunkt t
1 wird die Fördergeschwindigkeit mit Hilfe des Antriebs 8 gestartet bzw. erhöht, wobei
zeitgleich zur Fördergeschwindigkeit des Streckwerks 2 auch die Drehgeschwindigkeit
des Kalanderwalzenpaars 4 gestartet bzw. erhöht werden kann. Zum Zeitpunkt t
2 wird der Einfädelvorgang gestartet. Hier wird mittels des ersten Drucklufteinlasses
18 der erste Luftstrom erzeugt, wodurch das Faservlies 6 über die Eintrittsöffnung
11 in den ersten Kanalabschnitt 12 eingesaugt wird. Zudem wird zum Zeitpunkt t
2 das Kalanderwalzenpaar 4 mittels der Stelleinrichtung 29 in die Einfädelstellung
gestellt.
[0053] Anschließend wird mittels der ersten Luftstroms das Faservlies 6 bzw. das aus dem
Faservlies 6 mittels der Vliesdüse 9 und/oder des Vliestrichters 10 gebildete Faserband
14 durch den ersten Kanalabschnitt 12 bis zum Bandtrichter 25 geführt. Zum Zeitpunkt
t
3, welcher in der Figur 1b dargestellt ist, befindet sich das Faserband 14 zwischen
dem ersten Kanalabschnitt 12 und dem zweiten Kanalabschnitt 24. Zu diesem Zeitpunkt
wird der zweite Luftstrom mittels des zweiten Drucklufteinlasses 27 in den zweiten
Kanalabschnitt 24 eingebracht, wodurch das Faserband 14 in den zweiten Kanalabschnitt
24 eingesaugt wird. Die Zeitspanne zwischen den Zeitpunkten t
2 und t
3 wird hierbei Startzeitverzögerung t
2 - t
3 genannt. Die Startzeitverzögerung t
2 - t
3 definiert dabei die Zeitspanne zwischen dem Einbringen des ersten Luftstroms und
des zweiten Luftstroms. Die Startzeitverzögerung t
2 - t
3 beträgt beispielsweise zwischen 500 ms und 700 ms, vorzugsweise 600 ms.
[0054] Zum Zeitpunkt t
4 wird der erste Luftstrom gestoppt. Die Zeitspanne zwischen den Zeitpunkten t
3 und t
4 wird hierbei Überlappungszeit t
3 - t
4 genannt. Die Überlappungszeit t
3 - t
4 definiert dabei die Zeitspanne in der der erste Luftstrom und der zweite Luftstrom
gemeinsam erzeugt und in den Führungskanal 13 eingebracht werden. Die Überlappungszeit
t
3 - t
4 beträgt beispielsweise 200 ms. Die Überlappungszeit t
3 - t
4 gewährleistet dabei, dass das Faserband 14 vom zweiten Luftstrom aufgenommen und
in den zweiten Kanalabschnitt 24 eingeführt werden kann.
[0055] Anschließend an den Zeitpunkt t
4 wird mittels des zweiten Luftstroms das Faserband 14 bis zur Austrittsöffnung 28
und/oder bis zum Kalanderwalzenpaar 4 geführt. Ist das Faserband 14 zwischen den beiden
Kalanderwalzen des Kalanderwalzenpaars 4 angeordnet bzw. wurde mittels der Sensoreinrichtung
30 detektiert, so kann zum Zeitpunkt t
5 der zweite Luftstrom gestoppt und das Kalanderwalzenpaar 4 in die Förderstellung
gestellt werden. Anschließend daran kann der Betriebsvorgang der Textilmaschine 1
gestartet werden. Zum Starten des Betriebsvorgangs kann zum Zeitpunkt t
6 die Fördergeschwindigkeit des Streckwerks 2 weiter erhöht werden.
[0056] Die Fördergeschwindigkeit wird beispielsweise zum Zeitpunkt t
1 von 0 m/min in einen Bereich zwischen 3 m/min und 8 m/min, vorzugsweise auf 5 m/min,
gestellt. Zum Zeitpunkt t
6 wird die Fördergeschwindigkeit vorzugsweise auf 10 m/min gestellt. Während des Einfädelvorgangs
ist die Fördergeschwindigkeit somit geringer als während des Betriebsvorgangs der
Textilmaschine 1.
[0057] Zusätzlich oder alternativ zu den gezeigten Ausführungsbeispielen der Figuren 1a
- 1c sowie Figur 2 kann die Stelleinrichtung 29 und/oder eine zweite Stelleinrichtung
die Vliesdüse 9 und/oder der Bandtrichter 25 vor, während und/oder nach dem Einfädelvorgang
derart verstellen, dass die Luftauslassöffnung 26 verschlossen wird. In der Einfädelstellung
sind die Vliesdüse 9 und der Bandtrichter 25 vorzugsweise voneinander derart beabstandet,
dass dazwischen die Luftauslassöffnung 26, vorzugsweise als Luftspalt, ausgebildet
ist. Während des Betriebsvorgangs sind die Vliesdüse 9 und der Bandtrichter 25 vorzugsweise
aneinander angeordnet, so dass der Führungskanal 13 zwischen der Eintrittsöffnung
11 und der Austrittsöffnung 28, insbesondere luftdicht, verschlossen ist. Hierbei
kann, insbesondere mittels der Stelleinrichtung 29 und/oder der zweiten Stelleinrichtung
die Vliesdüse 9 angehoben und/oder der Bandtrichter 25 abgesenkt werden.
[0058] In Bezug auf den in Figur 2 dargestellten Ablaufplan sind die Vliesdüse 9 und der
Bandtrichter 25 vorzugsweise vor oder zum Zeitpunkt t
2 voneinander beabstandet. So kann der erste Luftstrom aus der zwischen der Vliesdüse
9 und dem Bandtrichter 25 gebildeten Luftauslassöffnung 26 aus dem Führungskanal 13
austreten. Nach oder zum Zeitpunkt t
4 wird die Luftauslassöffnung 26 durch Verstellung der Vliesdüse 9 und/oder des Bandtrichters
25 verschlossen. Durch das Verschließen der Luftauslassöffnung 26 wird die in den
Führungskanal 13 eingebrachte Luft vollständig zur Austrittsöffnung 28 geführt. Hierdurch
kann das Führen des Faserbandes 14 verbessert bzw. sichergestellt werden.
[0059] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Textilmaschine
- 2
- Streckwerk
- 3
- Vliesführungsvorrichtung
- 4
- Kalanderwalzenpaar
- 5
- Ausgangswalzenpaar
- 6
- Faservlies
- 7
- Umlenkwalze
- 8
- Antrieb
- 9
- Vliesdüse
- 10
- Vliestrichter
- 11
- Eintrittsöffnung
- 12
- erster Kanalabschnitt
- 13
- Führungskanal
- 14
- Faserband
- 15
- Begrenzungswände
- 16
- Trichterwände
- 17
- Unterdruckhohlraum
- 18
- erster Drucklufteinlass
- 19
- Einsatzelement
- 20
- Aufnahmeelement
- 21
- Ventil
- 22
- Druckluftquelle
- 23
- Steuerung
- 24
- zweiter Kanalabschnitt
- 25
- Bandtrichter
- 26
- Luftauslassöffnung
- 27
- zweiter Drucklufteinlass
- 28
- Austrittsöffnung
- 29
- Stelleinrichtung
- 30
- Sensoreinrichtung
- FV
- Führungsverlauf
- QR
- Querrichtung
- LR
- Längsrichtung
- t
- Zeitachse
- t1 - t6
- Zeitpunkte
1. Vliesführungsvorrichtung (3) für eine Faserband-bildende Textilmaschine (1), insbesondere
eine Strecke,
wobei die Vliesführungsvorrichtung (3) im bestimmungsgemäßen Gebrauch zwischen einem
Streckwerk (2) und einem Kalanderwalzenpaar (4) der Textilmaschine (1) angeordnet
ist und ein aus dem Streckwerk (2) austretende Faservlies (6) entlang eines Führungsverlaufs
(FV) führt,
mit einer das Faservlies (6) zu einem Faserband (14) formenden Vliesdüse (9) und einem
entlang des Führungsverlaufs (FV) der Vliesdüse (9) nachfolgenden Bandtrichter (25),
wobei die Vliesdüse (9) einen ersten Kanalabschnitt (12) mit einer Eintrittsöffnung
(11) und der Bandtrichter (25) einen zweiten Kanalabschnitt (24) mit einer Austrittsöffnung
(28) eines Führungskanals (13) zum Führen des Faservlieses (6) ausbilden, und
wobei die Vliesdüse (9) einen ersten Drucklufteinlass (18) zum Einbringen eines ersten
Luftstroms in den ersten Kanalabschnitt (12) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungskanal (13) eine zwischen der Eintrittsöffnung (11) und der Austrittsöffnung
(28) angeordnete Luftauslassöffnung (26) aufweist, so dass der eingebrachte erste
Luftstrom wenigstens zum Teil zwischen der Eintrittsöffnung (11) und der Austrittsöffnung
(28) aus dem Führungskanal (13) austritt.
2. Vliesführungsvorrichtung (3) nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftauslassöffnung (26), vorzugsweise als umlaufender Luftspalt, zwischen der
Vliesdüse (9) und dem Bandtrichter (25) angeordnet ist, und/oder
dass der Bandtrichter (25) einen zweiten Drucklufteinlass (27) zum Einbringen eines
zweiten Luftstroms in den zweiten Kanalabschnitt (24) aufweist.
3. Vliesführungsvorrichtung (3) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vliesdüse (9) und/oder der Bandtrichter (25) wenigstens ein Einsatzelement (19)
und ein das Einsatzelement (19) aufnehmendes Aufnahmeelement (20) aufweist, die derart
korrespondierend ausgebildet sind, dass wenigstens eine im Einsatzelement (19) und/oder
im Aufnahmeelement (20) eingebrachte Nut einen der Drucklufteinlässe (18, 27) ausbildet.
4. Vliesführungsvorrichtung (3) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vliesführungsvorrichtung (3) einen Vliestrichter (10) aufweist, der zumindest
teilweise entlang des Führungsverlaufs (FV) der Vliesdüse (9) vorgeschaltet ist und/oder
die Vliesdüse (9) umfasst, so dass das aus dem Streckwerk (2) austretende Faservlies
(6) mittels des Vliestrichters (10) zur Vliesdüse (9) geführt wird,
wobei der Vliestrichter (10) wenigstens eine Begrenzungswand (15) aufweist, die den
Vliestrichter (10) entlang einer Längsrichtung (LR), vorzugsweise zumindest zum Streckwerk
(2) hin, begrenzt.
5. Vliesführungsvorrichtung (3) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Vliestrichter (10) zwei in Längsrichtung (LR) voneinander beabstandete Begrenzungswände
(15) und zwei in eine Querrichtung (QR) voneinander beabstandete Trichterwände (16)
aufweist, die einen Unterdruckhohlraum (17) ausbilden, so dass ein durch den ersten
Luftstrom gebildeter Unterdruck das in den Unterdruckhohlraum (17) ragende Faservlies
(6) in den ersten Kanalabschnitt (12) einsaugt.
6. Faserband-bildende Textilmaschine (1), insbesondere Strecke,
mit wenigstens einer Vliesführungsvorrichtung (3), die zwischen einem Streckwerk (2)
und einem Kalanderwalzenpaar (4) der Textilmaschine (1) angeordnet ist und das Faservlies
(6) entlang eines Führungsverlaufs (FV) führt, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vliesführungsvorrichtung (3) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche ausgebildet
ist.
7. Faserband-bildende Textilmaschine (1) nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass wenigsten eine Kalanderwalze des Kalanderwalzenpaars (4) mit wenigstens einer Stelleinrichtung
(29), insbesondere einem Pneumatikzylinder, in Wirkverbindung steht, wobei die wenigstens
eine Stelleinrichtung (29) ausgebildet ist, wenigstens eine der Kalanderwalzen zwischen
einer Förderstellung und einer Einfädelstellung zu verstellen, und/oder dass die Vliesdüse
(9) und/oder der Bandtrichter (25) mit der wenigstens einen Stelleinrichtung (29)
in Wirkverbindung steht, wobei die wenigstens eine Stelleinrichtung (29) ausgebildet
ist, die Luftauslassöffnung (26) durch Verstellung der Vliesdüse (9) und/oder des
Bandtrichters (25) zu verschließen.
8. Faserband-bildende Textilmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 6 und
7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesdüse (9) und/oder der Bandtrichter (25) und/oder die Stelleinrichtung (29)
wenigstens ein Ventil (21) aufweist, das wenigstens einen der beiden Drucklufteinlässe
(18, 27) und/oder die Stelleinrichtung (29) mit einer Druckluftquelle (22) verbindet,
und/oder
dass die Textilmaschine (1) und/oder die Vliesführungsvorrichtung (3) eine Steuerung
(23) aufweist oder mit einer Steuerung (23) in Wirkverbindung steht, die die wenigstens
eine Druckluftquelle (22) und/oder
das wenigstens eine Ventil (21) und/oder die wenigstens eine Stelleinrichtung (29)
und/oder wenigstens eine der Kalanderwalzen und/oder wenigstens einen Antrieb (8)
des Streckwerks (2) steuert.
9. Faserband-bildende Textilmaschine (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 6 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilmaschine (1) und/oder die Vliesführungsvorrichtung (3) wenigstens eine,
insbesondere an der Austrittsöffnung (28) des Führungskanals (13) und/oder am Kalanderwalzenpaar
(4) und/oder zwischen der Austrittsöffnung (28) und dem Kalanderwalzenpaar (4) und/oder
nach dem Kalanderwalzenpaar (4) angeordnete, Sensoreinrichtung (30) aufweist oder
mit einer Sensoreinrichtung (30) in Wirkverbindung steht, die das Faservlies (6) und/oder
das Faserband (14) überwacht.
10. Verfahren zum Betreiben einer Faserband-bildenden Textilmaschine (1), insbesondere
einer Strecke,
bei dem ein Faservlies (6) mittels einer, vorzugsweise nach einem oder mehreren der
vorherigen Ansprüche ausgebildeten, Vliesführungsvorrichtung (3) entlang eines Führungsverlaufs
(FV) zwischen einem Streckwerk (2) und einem Kalanderwalzenpaar (4) innerhalb eines
Führungskanals (13) geführt wird,
wobei während eines Einfädelvorgangs ein erster Luftstrom innerhalb eines ersten Kanalabschnitts
(12) des Führungskanals (13) eingebracht wird, so dass ein aus dem Streckwerk (2)
kommende Faservlies (6) in den ersten Kanalabschnitt (12) eingesaugt und/oder innerhalb
des ersten Kanalabschnitts (12) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Luftstrom wenigstens zum Teil zwischen einer Eintrittsöffnung (11) und
einer Austrittsöffnung (28) des Führungskanals (13) aus dem Führungskanal (13) austritt.
11. Verfahren nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Luftstrom innerhalb eines zweiten Kanalabschnitts (24) des Führungskanals
(13) eingebracht wird, so dass ein von der Vliesdüse (9) erzeugtes Faserband (14)
durch den zweiten Kanalabschnitt (24) zum Kalanderwalzenpaar (4) geführt und das Faserband
(14) hierbei vorzugsweise weiter verdichtet wird.
12. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Liefergeschwindigkeit, mit welcher das Faservlies (6) aus dem Streckwerk (2)
austritt, während des Einfädelvorgangs, insbesondere vor dem Einsaugen des Faservlieses
(6) in den ersten Kanalabschnitt (12), reduziert wird,
wobei die Liefergeschwindigkeit beim und/oder vor dem Einsaugen in den ersten Kanalabschnitt
(12) vorzugsweise zwischen 3 m/min und 8 m/min, insbesondere 5 m/min, beträgt.
13. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass während des Einfädelvorgangs zunächst der erste Luftstrom erzeugt wird, und dann,
nach einer Startzeitverzögerung (t
2 - t
3) die vorzugsweise zwischen 500 ms und 700 ms, insbesondere 600 ms, beträgt, der zweite
Luftstrom erzeugt wird, und/oder
dass die Erzeugung des ersten Luftstroms gestoppt wird, wenn
- der zweite Luftstrom erzeugt wird und/oder
- der erste Luftstrom und der zweite Luftstrom über eine Überlappungszeit (t3 - t4) die vorzugsweise weniger als 200 ms beträgt, gemeinsam erzeugt wurden.
14. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kalanderwalzenpaar (4) vor und/oder während des Einfädelvorgangs in eine Einfädelstellung
gestellt wird, wobei die Kalanderwalzen des Kalanderwalzenpaars in der Einfädelstellung
voneinander beabstandet sind und in einer Förderstellung aneinander anliegen, und/oder
dass die Luftauslassöffnung (26) vor, während und/oder nach dem Einfädelvorgang durch
Verstellung der Vliesdüse (9) und/oder des Bandtrichters (25) verschlossen wird.
15. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfädelvorgang beendet wird, wenn eine Sensoreinrichtung (30) das Faservlies
(6) an der Austrittsöffnung (28) des Führungskanals (13) und/oder am Kalanderwalzenpaar
(4) und/oder zwischen der Austrittsöffnung (28) und dem Kalanderwalzenpaar (4) und/oder
nach dem Kalanderwalzenpaar (4) erkannt hat, wobei beim Beenden des Einfädelvorgangs
der erste Luftstrom und/oder der zweite Luftstrom gestoppt und/oder das Kalanderwalzenpaar
(4) in eine Förderstellung gestellt und/oder Liefergeschwindigkeit erhöht wird.