[0001] Die Erfindung betrifft ein Wäschebehandlungsgerät wie beispielsweise einen Wäschetrockner
oder eine Waschmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Waschmaschinen und Wäschetrockner weisen typischerweise ein sogenanntes Flusensieb
auf, das Fasern, Fusseln, Flusen und dergleichen, die sich während des Waschens oder
Trocknens von Wäschestücken lösen, beim Abpumpen aus der Waschlauge oder beim Trocknen
aus der Trocknungsluft siebt. Als Fasern, Fusseln, Flusen und dergleichen werden hier
Partikel mit einer Länge von einem oder einigen Millimetern angesehen.
[0003] Um zu vermeiden, dass Mikroplastik, das sich beim Waschen von Kunstfasern aufweisenden
Wäschestücken löst, mit der Waschlauge abgepumpt wird, oder um Mikroplastik aus der
Trocknungsluft zu sieben, schlägt die Offenlegungsschrift
DE 10 2017 215 132 A1 eine Waschmaschine mit einem Mikroplastikfilter in einer Abflussleitung der Waschmaschine
oder einen Wäschetrockner mit einem Mikroplastikfilter in einer Umluftleitung, die
Luft als Trocknungsluft aus einer Wäschetrommel zur Wäschetrommel zurückführt, vor.
[0004] Mikroplastik sind Teilchen, die an sich kleiner sind als Fasern, Fusseln, Flusen
und dergleichen, und die, anders als Fasern, Fusseln, Flusen und dergleichen, großenteils
das Flusensieb einer Waschmaschine oder eines Wäschetrockners überwinden. Dabei gibt
es einen Überschneidungsbereich zwischen Fasern, Fusseln, Flusen und dergleichen einerseits
und Mikroplastik andererseits. Unter Mikroplastik sollen hier Teilchen aus Kunststoff
verstanden werden, die sich beim Waschen in einer Waschmaschine von Wäschestücken
lösen, die Kunstfasern aufweisen und die eine Länge zwischen 50 µm und 5 Millimeter
und eine Dicke oder einen Durchmesser von nicht mehr als 10 µm aufweisen. Ein Mikroplastikfilter
ist dementsprechend ein Filter, das mindestens 80 bis 90 % des Mikroplastik aus der
Waschlauge, der Trocknungsluft oder allgemein aus einem Fluid filtert. Ein Mikroplastikfilter
weist eine Maschenweite oder Porengröße von beispielsweise zwischen 5 und 200 µm auf.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist, ein Wäschebehandlungsgerät wie beispielsweise eine Waschmaschine
oder einen Wäschetrockner mit einer verbesserten Reinigungswirkung vorzuschlagen,
das von einem Verbraucher einfach zu reinigen ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
abhängigen Ansprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
zum Gegenstand.
[0007] Das erfindungsgemäße Wäschebehandlungsgerät weist ein Gehäuse und einen in dem Gehäuse
angeordneten Wäschebehälter zur Aufnahme von zu behandelnden Wäschestücken auf. Der
Wäschebehälter ist insbesondere eine drehbar in dem Gehäuse angeordnete und mit einem
Elektromotor oder in anderer Weise drehend antreibbare Wäschetrommel. An den Wäschebehälter
ist eine Luftleitung oder eine Wasserleitung angeschlossen, durch die Luft, ein Gas,
Wasser, eine Flüssigkeit oder allgemein ein Fluid aus dem Wäschebehälter ausströmt.
In der Luftleitung oder der Wasserleitung ist erfindungsgemäß ein Flusensieb, das
Fasern, Fusseln, Flusen und dergleichen, und ein Mikroplastikfilter, das Mikroplastik
aus dem die Luftleitung oder Wasserleitung durchströmenden Fluid filtert, angeordnet.
Vorzugsweise ist das Flusensieb in einer Durchströmungsrichtung durch die Luftleitung
oder durch die Wasserleitung vor dem Mikroplastikfilter angeordnet. Das Mikroplastikfilter
filtert kleinere Teilchen aus der Luft, dem Wasser oder allgemein aus dem Fluid als
das Flusensieb beziehungsweise das Mikroplastikfilter filtert Teilchen aus dem Fluid,
die durch das Flusensieb hindurch gelangt sind. Das Flusensieb und das Mikroplastikfilter
sind erfindungsgemäß innerhalb des Gehäuses des Wäschebehandlungsgeräts angeordnet.
[0008] Durch die Hintereinanderschaltung des Flusensiebs und des Mikroplastikfilters ist
eine Filterwirkung des erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsgeräts verbessert und das
Mikroplastikfilter vermeidet weitgehend, dass Mikroplastik, das sich beim Trocknen,
Waschen oder allgemein Behandeln von Wäschestücken in dem Wäschebehälter des erfindungsgemäßen
Wäschebehandlungsgeräts löst, in die Umwelt gelangt. Das Flusensieb hält das Mikroplastikfilter
von größeren Teilchen frei. Durch die Anordnung innerhalb des Gehäuses des Wäschebehandlungsgeräts
müssen das Flusensieb und/oder das Mikroplastikfilter nicht separat außerhalb des
Wäschebehandlungsgeräts angebracht und angeschlossen werden, sondern das Wäschebehandlungsgerät
kann von vornherein mit dem Flusensieb und dem Mikroplastikfilter ausgerüstet und
in Verkehr gebracht werden. Auch lässt sich das erfindungsgemäße Wäschebehandlungsgerät
so ausbilden, dass ein Betrieb ohne das Mikroplastikfilter ausgeschlossen ist, um
einen Betrieb ohne Mikroplastikfilter zu verhindern.
[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Öffnung im Gehäuse des Wäschebehandlungsgeräts
vor, durch die sowohl das Flusensieb als auch das Mikroplastikfilter zur Reinigung
oder zum Austausch entnehmbar und wieder in das Wäschebehandlungsgerät einsetzbar
sind. Es handelt sich insbesondere um eine Öffnung, die bei einem herkömmlichen Wäschebehandlungsgerät
zum Entnehmen eines Flusensiebs vorhanden ist, so dass insoweit keine baulichen Änderungen
vorgenommen werden müssen. Die Öffnung ist insbesondere in einer Vorderwand des Gehäuses
des Wäschebehandlungsgeräts vorgesehen. Die Vorderwand weist insbesondere auch eine
Öffnung, durch die Wäschestücke in den Wäschebehälter einbringbar sind, und eine Anzeige/n
und/oder Bedienelement/e auf. Die Vorderwand ist zugänglich, wenn das Wäschebehandlungsgerät
wie vorgesehen aufgestellt ist, so dass das Flusensieb und das Mikroplastikfilter
gut zugänglich sind.
[0010] In bevorzugter Ausgestaltung sind das Flusensieb und das Mikroplastikfilter miteinander
verbunden, derart dass sie als Einheit handhabbar und zur Reinigung oder zum Wechsel
als Ganzes aus dem Wäschebehandlungsgerät entnehmbar und auch wieder einsetzbar sind.
Das vereinfacht eine Handhabung des Flusensiebs und des Mikroplastikfilters zu ihrer
Reinigung oder zu ihrem Ersatz. Das Mikroplastikfilter kann beispielsweise zum Reinigen
von dem Flusensieb lösbar sein. Beispielsweise sind das Mikroplastikfilter und das
Flusensieb zusammengesteckt, zusammengeschraubt, das heißt sie weisen eine Steckverbindung,
eine Schraubverbindung oder einen Bajonettverschluss zu ihrer lösbaren Verbindung
aus. Die Verbindung ist vorzugsweise manuell ohne Werkzeug lösbar.
[0011] Vorzugsweise ist das Mikroplastikfilter in einem Filtergehäuse untergebracht beziehungsweise
angeordnet, in dem auch das Flusensieb angeordnet ist. Und zwar handelt es sich insbesondere
um ein Filtergehäuse, das das Wäschebehandlungsgerät bereits ursprünglich für ein
Flusensieb aufweist. Ein ursprüngliches Flusensieb muss gegebenenfalls ersetzt werden
durch ein Flusensieb, das die Unterbringung zusammen mit dem Mikroplastikfilter in
dem ursprünglich nur für das Flusensieb vorgesehenen Filtergehäuse ermöglicht und/oder
durch ein Flusensieb, das mit dem Mikroplastikfilter verbunden oder verbindbar ist.
[0012] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Filterkorb als eine Art Stützgerüst
für das Mikroplastikfilter vor. Ein Filtermaterial ist, je nach Durchströmungsrichtung
in oder außen an dem Filterkorb angeordnet: wird der Filterkorb von innen nach au-ßen
durchströmt, befindet sich das Filtermaterial vorzugsweise innen und wird von der
Durchströmung an den Filterkorb gedrückt und von dem Filterkorb gegen die Durchströmung
gestützt. Wird der Filterkorb von außen nach innen durchströmt, wird das Filtermaterial
vorzugsweise außen angeordnet, damit die Durchströmung das Filtermaterial gegen den
Filterkorb drückt. Zum Reinigen und/oder Wechseln lässt sich das Filtermaterial vorzugsweise
aus dem Filterkorb entnehmen oder vom Filterkorb abnehmen.
[0013] Der Filterkorb ist beispielsweise ein Hohlkörper mit Öffnungen, durch die ein Fluid
hindurchströmt. Die Öffnungen sind von dem Filtermaterial überdeckt derart, dass das
Fluid das Filtermaterial durchströmen muss, wobei das Mikroplastik aus dem Fluid gefiltert
wird. Die Öffnungen können an sich beliebig groß oder klein sein, sie können auch
einen größten Teil einer Oberfläche des Filterkorbs einnehmen.
[0014] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Wäschebehandlungsgerät eine Waschmaschine,
in der das Flusensieb und das Mikroplastikfilter Teilchen und Mikroplastik während
eines Waschens oder spätestens beim Abpumpen aus einer Waschlauge filtern, also bevor
die Waschlauge in einen Abfluss gelangt.
[0015] Sämtliche in der Beschreibung genannten und/oder der Zeichnung dargestellten Merkmale
können einzeln für sich oder in jeder beliebigen Kombination bei Ausführungen der
Erfindung verwirklicht sein. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle, sondern nur
einen Teil der Merkmale eines Anspruchs, auch des unabhängigen Anspruchs, aufweisen,
sind möglich.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Waschmaschine gemäß der Erfindung von vorn;
- Figur 2
- die Waschmaschine gemäß Figur 1 von einer Seite; und
- Figur 3
- ein Filtergehäuse der Waschmaschine aus Figuren 1 und 2 mit einem Flusensieb und einem
Mikroplastikfilter.
[0017] Die Zeichnung ist eine schematisierte und vereinfachte Darstellung zum Verständnis
und zur Erläuterung der Erfindung.
[0018] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Waschmaschine 1 als erfindungsgemäßes Wäschebehandlungsgerät
2. Das erfindungsgemäße Wäschebehandlungsgerät 2 kann beispielsweise auch ein Wäschetrockner
sein, in dem Trocknungsluft oder bei der Trocknung anfallendes Wasser von Fasern,
Fusseln, Flusen und dergleichen und von Mikroplastik gereinigt wird, die/das sich
beim Trocknen von Wäschestücken im Wäschetrockner löst.
[0019] Die in Figuren 1 und 2 dargestellte Waschmaschine 1 ist ein so genannter "Frontlader"
mit einem quaderförmigen Gehäuse 3, in dem eine zylindrische Wäschetrommel 4 als Wäschebehälter
5 um eine horizontale Achse drehbar angeordnet und mit einem Elektromotor 6 drehend
antreibbar ist. Die Wäschetrommel 4 / der Wäschebehälter 5 ist in einem ebenfalls
zylindrischen, trommelförmigen Laugenbehälter 7 untergebracht. Zum Einbringen und
zur Entnahme von Wäsche ist die Wäschetrommel 4 durch eine Wäscheöffnung 8 in einer
Vorderwand 9 des Gehäuses 3 der Waschmaschine 1 zugänglich, die mit einer Glastür
10 verschließbar ist. An oder in der Vorderwand 9 befinden sich auch Bedienelemente
11 wie beispielsweise ein Ein-/Ausschalter, ein Drehschalter zur Wahl eines Waschprogramms
und eine Anzeige 12 zur Anzeige des Waschprogramms und des Waschfortschritts. Außerdem
weist die Vorderwand 9 des Gehäuses 3 der Waschmaschine 1 / des Wäschebehandlungsgeräts
2 eine - im Ausführungsbeispiel bodennah - angebrachte Öffnung 13 zur Entnahme und
zum Einsetzen eines Flusensiebs 14 und eines Mikroplastikfilters 15 auf.
[0020] Die Formen des Gehäuses 3, des Wäschebehälters 5 und des Laugenbehälters 7 und ihre
Anordnung im Gehäuse 3 der das Wäschebehandlungsgerät 2 bildenden Waschmaschine 1
sind nicht zwingend für die Erfindung.
[0021] Das Flusensieb 14 und das Mikroplastikfilter 15 filtern eine Waschlauge, die nach
einem Waschen mit einer Laugenpumpe 16 aus dem Laugenbehälter 7 abgepumpt wird, bevor
die Waschlauge in einen Abfluss gelangt. Dazu sind das Flusensieb 14, das Mikroplastikfilter
15 und die Laugenpumpe 16 - in der genannten Reihenfolge - in einer Abflussleitung
17 angeordnet, die von dem Laugenbehälter 7 zu einer Rückwand 18 des Gehäuses 3 der
Waschmaschine 1 führt und dort mit einem nicht dargestellten Schlauch an den ebenfalls
nicht dargestellten Abfluss beispielsweise einer Sanitärinstallation eines Gebäudes
angeschlossen wird. Die Abflussleitung 17 kann allgemein auch als Wasserleitung 19
aufgefasst werden.
[0022] Erfindungsgemäß sind das Flusensieb 14 und das Mikroplastikfilter 15 in einem Filtergehäuse
20 untergebracht, an das die Laugenpumpe 16 durch einen mittleren Abschnitt der Abflussleitung
17 / Wasserleitung 19 oder in anderer Weise angeschlossen ist. Das Filtergehäuse 20
ist in der die Wasserleitung 19 bildenden Abflussleitung 17 angeordnet, das heißt
ein erster Abschnitt der Abflussleitung 17 führt von dem Laugenbehälter 7 zu dem Filtergehäuse
20, der mittlere Abschnitt der Abflussleitung 17 verbindet die Laugenpumpe 16 mit
dem Filtergehäuse 20 und ein letzter Abschnitt der Abflussleitung 17 führt von der
Laugenpumpe 16 zur Rückwand 18 des Gehäuses 3 der Waschmaschine 1. Das bedeutet, dass
das Flusensieb 14 und das Mikroplastikfilter 15 erfindungsgemäß in der Waschmaschine
1, das heißt innerhalb des Gehäuses 3 der Waschmaschine 1 untergebracht sind.
[0023] Im Filtergehäuse 20 durchströmt die Waschlauge aus dem Laugenbehälter 7 zuerst das
Flusensieb 14, dann das Mikroplastikfilter 15 und wird nach dem Mikroplastikfilter
15 von der Laugenpumpe 16 abgesaugt.
[0024] Das Filtergehäuse 20 der erfindungsgemäßen Waschmaschine 1 weist die Abmessung eines
nicht dargestellten Flusensiebgehäuses eines Flusensiebs auf, das ursprünglich in
der Waschmaschine 1 vorhanden oder jedenfalls in der Waschmaschine 1 vorgesehen war.
Anders ausgedrückt weist das Filtergehäuse 20 der erfindungsgemäßen Waschmaschine
1 Standardeinbaumaße des ursprünglich vorgesehenen Flusensiebgehäuses auf, das Flusensieb
14 und das Mikroplastikfilter 15 sind in dem Filtergehäuse 20 an der Stelle des ursprünglich
vorgesehenen Flusensiebs in der Waschmaschine 1 angeordnet.
[0025] Die von dem Laugenbehälter 7 kommende, die Wasserleitung 19 bildende Abflussleitung
17 ist an der Stelle des Filtergehäuses 20 der erfindungsgemäßen Waschmaschine 1 angeordnet
beziehungsweise angeschlossen, an der die Abflussleitung der Waschmaschine 1 ursprünglich
an das ursprüngliche Gehäuse des ursprünglichen Flusensiebs angeschlossen war. An
der Laugenpumpe 16 ist die die Wasserleitung 19 bildende Abflussleitung 17 der erfindungsgemäßen
Waschmaschine 1 ebenso an der Stelle angeschlossen, an der sie auch ursprünglich an
die oder an eine ersetzte Laugenpumpe angeschlossen war. Das Filtergehäuse 20, in
dem das Flusensieb 14 und das Mikroplastikfilter 15 in der erfindungsgemäßen Waschmaschine
1 untergebracht sind, ist jedenfalls so konstruiert, dass es in einen Einbauraum der
Waschmaschine 1 passt, der ursprünglich für ein Flusensiebgehäuse eines ursprünglich
dort vorgesehenen Flusensiebs ohne Mikroplastikfilter vorgesehen war.
[0026] Das Flusensieb 14 hält Fasern, Fusseln, Flusen und dergleichen, die sich während
des Waschens von Wäschestücken lösen, zurück und hält sie von dem Mikroplastikfilter
15 und der Laugenpumpe 16 fern. Das Flusensieb 14 hält auch größere Teile wie Büroklammern,
Sicherheitsnadeln, Münzen und was auch immer in die Waschlauge gelangt, vom Mikroplastikfilter
15 und von der Laugenpumpe 16 fern.
[0027] Das Mikroplastikfilter 15 filtert Mikroplastik, das heißt Teilchen aus Kunststoff,
die sich beim Waschen in der Waschmaschine 1 von Wäschestücken, die Kunstfasern aufweisen,
lösen und die eine Länge zwischen 50 µm und 5 Millimeter und eine Dicke oder einen
Durchmesser von nicht mehr als 10 µm aufweisen und die das Flusensieb 14 überwunden
haben, aus der Waschlauge, bevor die Waschlauge in den Abfluss und damit in die Umwelt
gelangt. Das Mikroplastikfilter 15 ist dementsprechend ein Filter, das mindestens
80 bis 90 % des Mikroplastik aus der Waschlauge filtert.
[0028] Als Filtermedium 21 weist das Mikroplastikfilter 15 im Ausführungsbeispiel der Erfindung
einen Filterbeutel 22 auf, der aus einem thermofixierten Kunststoffsiebgewebe mit
einer mittleren Maschenweite im Bereich zwischen 5 µm und 200 µm hergestellt ist.
[0029] Der Filterbeutel 21 ist in einem siebartigen Filterkorb 22 angeordnet, der im Ausführungsbeispiel
zylinderrohrförmig ist und der zusammen mit dem Filterbeutel 21 das Mikroplastikfilter
15 bildet (Figur 3).
[0030] Das Flusensieb 14 und das Mikroplastikfilter 15 sind zusammengesteckt derart, dass
die Waschlauge, die aus dem Laugenbehälter 7 in und durch das Flusensieb 14 strömt,
aus dem Flusensieb 14 in das Mikroplastikfilter 15, das heißt in und durch den aus
dem Filtermedium 22 bestehenden Filterbeutel 21 strömt. Eine Steckverbindung ist in
Figur 3 mit der Bezugszahl 25 versehen. Das Flusensieb 14 und das Mikroplastikfilter
15 können auch in anderer Weise als durch Stecken lösbar miteinander verbunden sein,
beispielsweise durch Verschrauben, das heißt mit einer Schraubverbindung oder mit
einem Bajonettverschluss. Durch ihre Verbindung sind das Flusensieb 14 und das Mikroplastikfilter
15 als Einheit zusammen handhabbar.
[0031] Das Flusensieb 14 weist einen Deckel 24 auf, der eine Öffnung des Filtergehäuses
20 wasserdicht verschließt. Der Deckel 24 befindet sich in der Öffnung 13 in der Vorderwand
9 des Gehäuses 3 der Waschmaschine 1. Dadurch lassen sich das Flusensieb 14 und das
Mikroplastikfilter 15 zum Reinigen oder auch zum Ersatz einfach und ohne Werkzeug
durch die Öffnung 13 in der Vorderwand 9 des Gehäuses 3 aus der Waschmaschine 1 entnehmen,
das Mikroplastikfilter 15 vom Flusensieb 14 lösen, der Filterbeutel 21 aus dem Filterkorb
23 entnehmen, reinigen, waschen oder ersetzen und nach dem Reinigen oder Ersatz in
umgekehrter Reihenfolge wieder in die Waschmaschine 1 einbringen. Die Öffnung 13 befindet
sich an der Stelle in der Vorderwand 6 des Gehäuses 7 der Waschmaschine 1, an der
sich eine Öffnung des ersetzten Flusensiebgehäuses des Flusensiebs befunden hat beziehungsweise
befinden würde.
[0032] Die Waschlauge aus dem Mikroplastikfilter 15 beziehungsweise aus dem Filterbeutel
21 des Mikroplastikfilters 15 darf nicht einfach in den Abfluss der Sanitärinstallation
des Gebäudes gelehrt werden, weil sonst das Mikroplastik doch in die Kanalisation
und durch die Kanalisation in die Umwelt gelangen würde. Das Mikroplastik aus dem
Mikroplastikfilter 15 beziehungsweise aus dem Filterbeutel 21 muss sachgerecht entsorgt
werden.
[0033] Eine normalerweise in Waschmaschinen 1 vorhandene elektronische Kontrolle einer Verschmutzung
des Flusensiebs funktioniert auch für das erfindungsgemäß mit dem Flusensieb 14 kombinierte
Mikroplastikfilter 15. Die Kontrolle misst typischerweise eine zum Abpumpen der Waschlauge
aus dem Laugenbehälter 7 erforderliche Abpumpdauer und zeigt - typischerweise mit
einer Kontrollleuchte oder in der Anzeige 12 - eine Verschmutzung des Flusensiebs
an, wenn die Abpumpdauer einen vorgegebenen Wert übersteigt. Auch mit einer Messung
eines Drucks der Waschlauge am Einlass des Flusensiebs beim Abpumpen ist eine Kontrolle
der Verschmutzung möglich. Diese ursprünglich für das Flusensieb der Waschmaschine
1 vorgesehene Kontrolle funktioniert auch für das erfindungsgemäße Mikroplastikfilter
15 zusammen mit dem in der Durchströmungsrichtung vorgeschalteten Flusensieb 14, ohne
dass es einer Änderung bedarf.
1. Wäschebehandlungsgerät, mit einem Gehäuse (3), mit einem in dem Gehäuse (3) angeordneten
Wäschebehälter (5) zur Aufnahme von zu behandelnden Wäschestücken und mit einer an
den Wäschebehälter (5) angeschlossenen Luftleitung oder Wasserleitung (19), dadurch gekennzeichnet, dass das Wäschebehandlungsgerät (2) ein Flusensieb (14) und ein Mikroplastikfilter (15)
in der Luftleitung oder der Wasserleitung (19) aufweist, wobei das Flusensieb (14)
und das Mikroplastikfilter (15) innerhalb des Gehäuses (3) des Wäschebehandlungsgeräts
(2) angeordnet sind.
2. Wäschebehandlungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (3) des Wäschebehandlungsgeräts (2) eine Öffnung (13) aufweist, durch
die das Flusensieb (14) und das Mikroplastikfilter (15) entnehmbar sind.
3. Wäschebehandlungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Flusensieb (14) und das Mikroplastikfilter (15) verbunden sind.
4. Wäschebehandlungsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wäschebehandlungsgerät (2) ein Filtergehäuse (20) für das Flusensieb (14) aufweist,
in dem auch das Mikroplastikfilter (15) untergebracht ist.
5. Wäschebehandlungsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikroplastikfilter (15) einen Filterkorb (22) aufweist, in oder um den ein Filtermedium
(22) angeordnet ist.
6. Wäschebehandlungsgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wäschebehandlungsgerät (2) eine Waschmaschine (1) ist.