[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Bodenverdichters
sowie einen Bodenverdichter, der zwei in Richtung einer Bodenverdichter-Längsachse
in Abstand zueinander angeordnete, um eine jeweilige Walzendrehachse drehbare Verdichterwalzen
aufweist und zum Verdichten von Bodenmaterial in einer Mehrzahl von aufeinanderfolgend
durchlaufenen Verdichterüberfahrten im Wesentlichen in Richtung der Bodenverdichter-Längsachse
in einer ersten Bewegungsrichtung und einer der ersten Bewegungsrichtung im Wesentlichen
entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung bewegbar ist. Zur Beeinflussung des Verdichtungsverhaltens
ist jeder der Verdichterwalzen eine Schwingungsanregungsanordnung zugeordnet ist,
wobei jede Schwingungsanregungsanordnung dazu ausgebildet ist, in einem Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb
ein Oszillationsdrehmoment auf die zugeordnete Verdichterwalze um deren Walzendrehachse
auszuüben und in einem Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb eine Vibrationskraft
auf die zugeordnete Verdichterwalze im Wesentlichen orthogonal zu deren Walzendrehachse
auszuüben.
[0002] Aus der
WO 2013/113819 A1 ist eine Verdichterwalze für einen Bodenverdichter bekannt, bei welcher in einem
Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb einer Schwingungsanregungsanordnung ein Oszillationsdrehmoment
auf die Verdichterwalze ausgeübt werden kann, um diese periodisch mit einem Drehmoment
um deren Drehachse zu beaufschlagen, welches die Verdichterwalze in Umfangsrichtung
hin und her beschleunigt. Durch das Ausüben eines derartigen periodischen Oszillationsdrehmoments
und eine dadurch hervorgerufene periodische Hin- und Herdrehbewegung der Verdichterwalze,
welche der Abrollbewegung derselben überlagert ist, wird ein Kneteffekt bzw. ein Walkeffekt
generiert, welcher insbesondere dann, wenn der zu verdichtende Boden mit Asphaltmaterial
aufgebaut ist, zu einer verbesserten Kompaktierung insbesondere im oberflächennahen
Bereich beiträgt. Die Schwingungsanregungsanordnung dieser bekannten Verdichterwalze
kann in einem Vibrationsbetrieb eine zur Drehachse orthogonale Kraft ausüben, um zur
verstärkten Kompaktierung des zu verdichtenden Bodens mit einer schlagenden Bewegung
auf diesen einzuwirken.
[0003] Bei dieser bekannten Verdichterwalze umfasst die Schwingungsanregungsanordnung eine
Oszillationsanordnung mit zwei Oszillationsmasseneinheiten, die um zur Walzendrehachse
parallele, bezüglich dieser jedoch radial versetzte Oszillationsdrehachsen drehbare
Oszillationsunwuchtmassen umfassen. Eine Vibrationsanordnung dieser bekannten Verdichterwalze
umfasst eine Vibrationsunwuchtmasse, welche im Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb
um eine der Walzendrehachse entsprechende Drehachse drehbar ist. Je nachdem, ob die
Verdichterwalze in einem Oszillations-Verdichtungsbetrieb oder einem Vibrations-Verdichtungsbetrieb
zu betreiben ist, werden entweder die Oszillationsunwuchtmassen der Oszillationsanordnung
zur Drehung um deren Drehachsen angetrieben oder wird die Vibrationsunwuchtmasse der
Vibrationsanordnung zur Drehung um deren Drehachse angetrieben.
[0004] Eine aus der
EP 0 053 598 A1 bekannte Verdichterwalze umfasst eine Schwingungsanregungsanordnung mit zwei Unwuchtmassen,
welche um zur Walzendrehachse parallele, bezüglich dieser jedoch exzentrische Drehachse
drehbar sind. Durch Einstellung der Phasenlage der Massenschwerpunkte der Unwuchtmassen
bezüglich einander, kann diese Schwingungsanregungsanordnung zwischen einem Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb
und einem Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb umgeschaltet werden.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben eines
Bodenverdichters und einen Bodenverdichter vorzusehen, mit welchen bei effizientem
Einsatz des Bodenverdichters ein verbessertes Verdichtungsergebnis erreicht wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines
Bodenverdichters, der Bodenverdichter umfassend zwei in Richtung einer Bodenverdichter-Längsachse
in Abstand zueinander angeordnete, um eine jeweilige Walzendrehachse drehbare Verdichterwalzen,
wobei der Bodenverdichter zum Verdichten von Bodenmaterial im Wesentlichen in Richtung
der Bodenverdichter-Längsachse in einer ersten Bewegungsrichtung und einer der ersten
Bewegungsrichtung im Wesentlichen entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung bewegbar
ist, wobei bei Bewegung des Bodenverdichters in der ersten Bewegungsrichtung eine
der Verdichterwalzen eine in der ersten Bewegungsrichtung vorangehende Verdichterwalze
ist und die andere der Verdichterwalzen eine in der ersten Bewegungsrichtung nachlaufende
Verdichterwalze ist und bei Bewegung des Bodenverdichters in der zweiten Bewegungsrichtung
die eine der Verdichterwalzen die in der zweiten Bewegungsrichtung nachlaufende Verdichterwalze
ist und die andere der Verdichterwalzen die in der zweiten Bewegungsrichtung vorangehende
Verdichterwalze ist, wobei jeder der Verdichterwalzen eine Schwingungsanregungsanordnung
zugeordnet ist, wobei jede Schwingungsanregungsanordnung dazu ausgebildet ist, in
einem Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb ein Oszillationsdrehmoment auf die
zugeordnete Verdichterwalze um deren Walzendrehachse auszuüben und in einem Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb
eine Vibrationskraft auf die zugeordnete Verdichterwalze im Wesentlichen orthogonal
zu deren Walzendrehachse auszuüben, wobei jede Verdichterwalze betreibbar ist:
- in einem Oszillations-Verdichtungsbetrieb, wobei im Oszillations-Verdichtungsbetrieb
die einer jeweiligen Verdichterwalze zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung im
Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb betrieben wird,
- in einem Vibrations-Verdichtungsbetrieb, wobei im Vibrations-Verdichtungsbetrieb die
einer jeweiligen Verdichterwalze zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung im Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb
betrieben wird,
- in einem statischen Verdichtungsbetrieb, wobei im statischen Verdichtungsbetrieb die
einer jeweiligen Verdichterwalze zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung deaktiviert
ist,
wobei bei Bewegung des Bodenverdichters in einer Mehrzahl von aufeinander folgenden
Verdichterüberfahrten über einen zu verdichtenden Boden mit abwechselnder Bewegung
des Bodenverdichters im Wesentlichen in der ersten Bewegungsrichtung und im Wesentlichen
in der zweiten Bewegungsrichtung bei wenigstens einer Überfahrt die nachlaufende Verdichterwalze
nicht im Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird.
[0007] Durch das Betreiben des Bodenverdichters derart, dass in zumindest einer der Verdichterüberfahrten
der Mehrzahl von aufeinander folgenden Verdichterüberfahrten, in welchen der Bodenverdichter
sich jeweils in im Wesentlichen zueinander entgegengesetzten Bewegungsrichtungen bewegt,
die nachlaufende, also die in der Bewegungsrichtung jeweils hintere Verdichterwalze
nicht im Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird, also entweder im Oszillations-Verdichtungsbetrieb
oder im statischen Verdichtungsbetrieb betrieben wird, ist dafür gesorgt, dass nach
Durchführen einer derartigen Überfahrt nicht eine durch die schlagende Beaufschlagung
des zu verdichtenden Bodens im Vibrations-Verdichtungsbetrieb generierte Oberflächenstruktur
mit einer Vielzahl von in der jeweiligen Bewegungsrichtung aufeinander folgenden Einschlagmulden
verbleibt. Es wird für eine Glättung der Oberflächenstruktur durch eine nachlaufende
Verdichterwalze gesorgt wird, welche entweder im statischen Verdichtungsbetrieb oder
im Oszillations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird.
[0008] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn wenigstens bei einer letzten Verdichterüberfahrt
der Mehrzahl von Verdichterüberfahrten die nachlaufende Verdichterwalze nicht im Vibrations-Verdichtungsbetrieb
betrieben wird, da nach der letzten Überfahrt im Wesentlichen keine die Oberflächenstruktur
des dann verdichteten Bodens beeinflussenden Maßnahmen mehr durchgeführt werden.
[0009] Eine besonders glatte, von durch den Verdichtungsvorgangs selbst generierten Unebenheiten
im Wesentlichen nicht beeinträchtigte Oberflächenstruktur des verdichteten Bodens
bei gleichwohl effizientem Verdichtungsbetrieb kann erreicht werden, wenn bei jeder
Verdichterüberfahrt der Mehrzahl von Verdichterüberfahrten die nachlaufende Verdichterwalze
nicht im Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird.
[0010] Um im Verdichtungsbetrieb gleichwohl die durch die schlagende Beaufschlagung des
Bodens im Vibrations-Verdichtungsbetrieb erzeugte Kompaktierung nutzen zu können,
wird vorgeschlagen, dass bei wenigstens einer, vorzugsweise jeder Verdichterüberfahrt
der Mehrzahl von Verdichterüberfahrten die vorangehende Verdichterwalze im Vibrations-Verdichtungsbetrieb
betrieben wird.
[0011] Zur Glättung der im Vibrations-Verdichtungsbetrieb unvermeidbar generierten Unebenheiten
an der Oberfläche des zu verdichtenden Bodens kann vorteilhafterweise bei wenigstens
einer, vorzugsweise jeder Verdichterüberfahrt der Mehrzahl von Verdichterüberfahrten
die nachlaufende Verdichterwalze im Oszillations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird.
Durch den im Oszillations-Verdichtungsbetrieb erzeugten Kneteffekt bzw. Walkeffekt
insbesondere im oberflächennahen Bereich des zu verdichtenden Bodens wird nicht nur
eine sehr kompakte Struktur in diesem Bereich erzeugt, sondern es können auch die
in einem vorangehenden Vibrations-Verdichtungsbetrieb generierten muldenartigen Unebenheiten
im Wesentlichen vollständig beseitigt werden.
[0012] Das Beseitigen von im Vibration-Verdichtungsbetrieb generierten Unebenheiten kann
beispielsweise auch dadurch erreicht werden, dass bei wenigstens einer, vorzugsweise
jeder Verdichterüberfahrt der Mehrzahl von Verdichterüberfahrten die nachlaufende
Verdichterwalze im statischen Verdichtungsbetrieb betrieben wird. Die Verwendung eines
statischen Verdichtungsbetriebs bei der nachlaufenden Verdichterwalze kann insbesondere
dann besonders vorteilhaft sein, wenn bereits eine ausreichende Kompaktierung des
zu verdichtenden Bodens auch im oberflächennahen Bereich erreicht ist, in einem vorangehenden
Vibrations-Verdichtungsbetrieb möglicherweise generierte muldenartige Unebenheiten
aber noch beseitigt werden sollen.
[0013] Die Erfindung betrifft ferner einen Bodenverdichter, umfassend:
- zwei in Richtung einer Bodenverdichter-Längsachse in Abstand zueinander angeordnete,
um eine jeweilige Walzendrehachse drehbare Verdichterwalze, wobei der Bodenverdichter
zum Verdichten von Bodenmaterial im Wesentlichen in Richtung der Bodenverdichter-Längsachse
in einer ersten Bewegungsrichtung und einer der ersten Bewegungsrichtung im Wesentlichen
entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung bewegbar ist, wobei bei Bewegung des Bodenverdichters
in der ersten Bewegungsrichtung eine der Verdichterwalzen eine in der ersten Bewegungsrichtung
vorangehende Verdichterwalze ist und die andere der Verdichterwalzen eine in der ersten
Bewegungsrichtung nachlaufende Verdichterwalze ist und bei Bewegung des Bodenverdichters
in der zweiten Bewegungsrichtung die eine der Verdichterwalzen die in der zweiten
Bewegungsrichtung nachlaufende Verdichterwalze ist und die andere der Verdichterwalzen
die in der zweiten Bewegungsrichtung vorangehende Verdichterwalze ist,
- in Zuordnung zu jeder der Verdichterwalzen jeweils eine Schwingungsanregungsanordnung,
wobei jede Schwingungsanregungsanordnung dazu ausgebildet ist, in einem Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb
ein Oszillationsdrehmoment auf die zugeordnete Verdichterwalze um deren Walzendrehachse
auszuüben und in einem Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb eine Vibrationskraft
auf die zugeordnete Verdichterwalze im Wesentlichen orthogonal zu deren Walzendrehachse
auszuüben,
- eine Ansteuereinheit zum Ansteuern jeder Schwingungsanregungsanordnung, wobei durch
Ansteuerung vermittels der Ansteuereinheit jede Schwingungsanregungsanordnung betreibbar
ist:
- in einem Oszillations-Verdichtungsbetrieb, wobei im Oszillations-Verdichtungsbetrieb
die einer jeweiligen Verdichterwalze zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung im
Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb betrieben wird,
- in einem Vibrations-Verdichtungsbetrieb, wobei im Vibrations-Verdichtungsbetrieb die
einer jeweiligen Verdichterwalze zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung im Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb
betrieben wird,
- in einem statischen Verdichtungsbetrieb, wobei im statischen Verdichtungsbetrieb die
einer jeweiligen Verdichterwalze zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung deaktiviert
ist,
- eine Bewegungsrichtungserfassungseinheit zum Bereitstellen von die Bewegungsrichtung
des Bodenverdichters repräsentierender Bewegungsrichtungsinformation,
- wobei die Ansteuereinheit dazu ausgebildet ist, die Schwingungsanregungsanordnungen
beruhend auf der Bewegungsrichtungsinformation derart anzusteuern, dass bei Bewegung
des Bodenverdichters in einer Mehrzahl von aufeinander folgenden Verdichterüberfahrten
über einen zu verdichtenden Boden mit abwechselnder Bewegung des Bodenverdichters
im Wesentlichen in der ersten Bewegungsrichtung und im Wesentlichen in der zweiten
Bewegungsrichtung bei wenigstens einer Überfahrt die nachlaufende Verdichterwalze
nicht im Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird.
[0014] Bei einem derartigen Bodenverdichter kann die Ansteuereinheit dazu ausgebildet sein,
ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
[0015] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
detailliert beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Bodenverdichters mit zwei Verdichterwalzen;
- Fig. 2
- eine prinzipielle Seitenansicht einer Verdichterwalze mit einer dieser zugeordneten
Schwingungsanregungsanordnung;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf einen in prinzipieller Weise dargestellten Bodenverdichter im
Verdichtungsbetrieb.
[0016] In Fig. 1 ist ein insbesondere auch zum Verdichten eines mit Asphaltmaterial aufgebauten
Bodens 10 einsetzbarer Bodenverdichter allgemein mit 12 bezeichnet. Der Bodenverdichter
12 umfasst einen Hinterwagen 14, an welchem eine Verdichterwalze 16 um eine Walzendrehachse
W
H drehbar getragen ist. An einem mit dem Hinterwagen 14 im Bereich eines Knickgelenks
18 schwenkbar verbundenen Vorderwagen 20 des Bodenverdichters 12 ist eine Verdichterwalze
22 um eine Walzendrehachse Wv drehbar getragen. Die beiden Verdichterwalzen 16, 22
sind in Richtung einer Bodenverdichter-Längsachse L in Abstand zueinander angeordnet
und weisen bei Geradeausfahrt des Bodenverdichters 12 zueinander im Wesentlichen parallel
orientierte Walzendrehachsen W
H, W
V auf.
[0017] Am Hinterwagen 14 ist ferner ein allgemein mit 24 bezeichneter Bedienstand vorgesehen,
in welchem eine Bedienperson Platz finden kann, um den Bodenverdichter 10 im Verdichtungsbetrieb
zu steuern.
[0018] Im Verdichtungsbetrieb bewegt der Bodenverdichter 12 sich auf dem zu verdichtenden
Boden 10 in zwei im Wesentlichen in Richtung der Bodenverdichter-Längsachse L gerichteten,
zueinander entgegengesetzten Bewegungsrichtungen B
1, B
2. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausgestaltungsbeispiel eines Bodenverdichters kann
die Bewegungsrichtung B
1 einer Vorwärtsfahrt des Bodenverdichters 12 entsprechen, wobei dann die Bewegungsrichtung
B
2 einer Rückwärtsfahrt des Bodenverdichters 12 entspricht.
[0019] Bei Bewegung des Bodenverdichters 12 in der ersten Bewegungsrichtung B
1 bildet die am Vorderwagen 20 vorgesehene Verdichterwalze 22 eine vorangehende Verdichterwalze,
welche den zu verdichtenden Boden 10 zuerst überfährt, während die am Hinterwagen
14 vorgesehene Verdichterwalze 16 eine nachlaufende Verdichterwalze bildet, welche
den zu verdichtenden Boden 10 erst dann überfährt, wenn dieser bereits von der vorangehenden
Verdichterwalze, also der am Vorderwagen 20 vorgesehenen Verdichterwalze 22, überfahren
worden ist. Gleichermaßen bildet bei Bewegung des Bodenverdichters 12 in der zweiten
Bewegungsrichtung B
2 die am Hinterwagen 14 vorgesehene Verdichterwalze 16 die vorangehende Verdichterwalze,
während die am Vorderwagen 20 vorgesehene Verdichterwalze 22 die nachlaufende Verdichterwalze
bildet. Dies bedeutet, dass bei alternierender Bewegung des Bodenverdichters 12 in
der ersten Bewegungsrichtung B
1 und der zweiten Bewegungsrichtung B
2 ein alternierender Wechsel in der Funktionalität als vorangehende Verdichterwalze
und als nachlaufende Verdichterwalze bei den beiden Verdichterwalzen 16, 22 auftritt.
[0020] Jeder der beiden Verdichterwalzen 16, 18 ist eine jeweilige Schwingungsanregungsanordnung
26, 28 zugeordnet. Insbesondere dann, wenn die beiden Verdichterwalzen 16, 18 zueinander
gleich gebaut sind, insbesondere gleich dimensioniert sind, können auch die Schwingungsanregungsanordnungen
26, 28 zueinander gleich gebaut bzw. gleich dimensioniert sein.
[0021] Jede der Schwingungsanregungsanordnungen 26, 28 ist dazu ausgebildet, in einem Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb
auf die jeweils zugeordnete Verdichterwalze 16, 18 ein Oszillationsdrehmoment D um
die Walzendrehachse W
H, Wv dieser Verdichterwalze 16 bzw. 22 auszuüben, durch welches die Verdichterwalze
16, 22 im Wesentlichen periodisch in Umfangsrichtung um deren Walzendrehachse W
H, W
V hin und her beschleunigt wird. Diese periodische Hin- und Herbeschleunigung bzw.
die dadurch auch generierte periodische Hin- und Herdrehbewegung der Verdichterwalze
16 bzw. 22 um deren Walzendrehachse W
H, W
V ist der Abrollbewegung der Verdichterwalze 16 bzw. 22 überlagert und führt zu einem
Kneteffekt bzw. einem Walkeffekt insbesondere im oberflächennahen Bereich des zu verdichtenden
Bodens 10.
[0022] Weiter ist jede der Schwingungsanregungsanordnungen 26, 28 dazu ausgebildet, in einem
Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb eine zur Walzendrehachse W
H, Wv der jeweils zugeordneten Verdichterwalze 16, 22 im Wesentlichen orthogonale Vibrationskraft
F zu erzeugen bzw. auf die jeweils zugeordnete Verdichterwalze 16, 22 auszuüben. Durch
eine derartige Vibrationskraft orthogonal zur Walzendrehachse W
H, Wv wird die jeweilige Verdichterwalze 16 bzw. 22 periodisch gegen die Oberfläche
des zu verdichtenden Bodens 10 gepresst bzw. geschlagen, so dass durch diese schlagende
Beaufschlagung des Bodens 10 eine auch weiter in die Tiefe gehende verstärkte Kompaktierung
des Aufbaumaterials desselben erreicht wird. Die periodisch schlagende Beaufschlagung
des Bodens 10 im Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb im Verlaufe der Voranbewegung
des Bodenverdichters 12 über den zu verdichtenden Boden 10 hat zur Folge, dass an
der Oberfläche des Bodens 10 eine Vielzahl von in der jeweiligen Bewegungsrichtung
B
1, B
2 des Bodenverdichters 12 aufeinander folgenden, muldenartigen Einsenkungen entstehen
kann, insbesondere dann, wenn der Verdichtungsgrad des zu verdichtenden Bodens 10
noch vergleichsweise gering ist.
[0023] Die Fig. 2 veranschaulicht beispielhaft und in prinzipartiger Weise die Ausgestaltung
der Verdichterwalzen 16, 22 mit den diesen zugeordneten bzw. in diesen angeordneten
Schwingungsanregungsanordnungen 26, 28. Jede dieser Schwingungsanregungsanordnungen
26, 28 kann eine Vibrationsanordnung 30 umfassen mit einer um eine Vibrationsdrehachse
zur Drehung antreibbaren Vibrationsunwuchtmasse 31. Im dargestellten Ausgestaltungsbeispiel
entspricht die Vibrationsdrehachse der jeweiligen Walzendrehachse W
H, Wv.
[0024] Zur Erzeugung des Oszillationsdrehmoments D kann jede der Schwingungsanregungsanordnungen
26, 28 eine Oszillationsanordnung 32 umfassen, wobei die Oszillationsanordnung 32
zwei Oszillationsunwuchtmassen 34, 36 umfassen kann, die um jeweilige zur Walzendrehachse
W
H, Wv exzentrische, zu dieser jedoch parallele Oszillationsdrehachsen zur Drehung antreibbar
sind. Je nachdem, ob die jeweilige Schwingungsanregungsanordnung 26, 28 im Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb
oder im Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb behoben werden soll, wird entweder
die Vibrationsanordnung 30 aktiviert, während die Oszillationsanordnung 32 deaktiviert
bleibt, oder wird die Oszillationsanordnung 32 betrieben, während die Vibrationsanordnung
30 deaktiviert bleibt. In einem statischen Verdichtungsbetrieb, in welchem lediglich
durch die durch die Gewichtskraft des Bodenverdichters 12 hervorgerufene Belastung
des zu verdichtenden Bodens 10 eine Verdichtung desselben erreicht werden soll, kann
bei einer oder beiden der Verdichterwalzen 16, 28 sowohl die Vibrationsanordnung 30,
als auch die Oszillationsanordnung 32 deaktiviert werden bzw. deaktiviert bleiben.
[0025] Es ist darauf hinzuweisen, dass mit Bezug auf die Fig. 2 nur ein Beispiel der Ausgestaltung
derartiger Schwingungsanregungsanordnungen 26, 28 erläutert wurde, welches hinsichtlich
seiner Struktur bzw. seiner Funktion dem aus der
WO 2013/113819 A1 bekannten Aufbau entsprechen kann. Selbstverständlich kann jede der Schwingungsanregungsanordnungen
26, 28 auch gemäß dem in der
EP 0 053 598 A1 offenbarten Prinzip aufgebaut sein, bei welchem durch Veränderung der Phasenlage
der Massenschwerpunkte von Unwuchtmassen bezüglich einander zwischen einem Oszillationsbetrieb
und einem Vibrationsbetrieb umgeschaltet werden kann. Ein zumindest bei dem in Fig.
2 veranschaulichten Aufbau möglicher Betrieb, bei welchem sowohl die Oszillationsanordnung
32, als auch die Vibrationsanordnung 30 in Betrieb gesetzt ist, wäre bei einer derartigen
Struktur jedoch nicht möglich.
[0026] Die Aktivierung der Schwingungsanregungsanordnungen 26, 28 zur Durchführung eines
Verdichtungsbetriebs kann beispielsweise durch eine Bedienperson und in Abstimmung
auf die Bewegung des Bodenverdichters 12 entweder in der Bewegungsrichtung B
1 oder der zweiten Bewegungsrichtung B
2 erfolgen. Alternativ kann die Aktivierung bzw. Deaktivierung der Schwingungsanregungsanordnungen
26, 28 automatisiert und abgestimmt auf die Bewegung des Bodenverdichters 12 in der
ersten Bewegungsrichtung B
1 bzw. der zweiten Bewegungsrichtung B
2, beispielsweise gemäß einem vorgegebenen Verdichtungsplan erfolgen. Hierzu kann der
Bodenverdichter 12 eine allgemein mit 40 bezeichnete Ansteuereinheit umfassen, welche
dazu ausgebildet ist, die Schwingungsanregungsanordnungen 26, 28 für einen zum Verdichten
eines Untergrunds jeweils durchzuführenden Verdichtungsbetrieb anzusteuern. Da die
Betriebsart der den beiden Verdichterwalzen 16, 22 zugeordneten Schwingungsanregungsanordnungen
26, 28 von der Bewegungsrichtung des Bodenverdichters 12 abhängt, kann an dem Bodenverdichter
12 beispielsweise in Zuordnung zur Verdichterwalze 22 eine allgemein mit 42 bezeichnete
Bewegungsrichtungserfassungseinheit vorgesehen sein. Diese kann beispielsweise dazu
ausgebildet sein, die Drehrichtung der Verdichterwalze 22 zu erfassen und eine diese
Drehrichtung indizierende Bewegungsrichtungsinformation in die Ansteuereinheit 40
einzuspeisen. Beruhend auf der die Drehrichtung indizierenden Information steuert
dann die Ansteuereinheit 40 die beiden Schwingungsanregungsanordnungen 26, 28 derart
an, dass diese in der nachfolgend beschriebenen Art und Weise in einer geeigneten
Betriebsart betrieben werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Bewegungsrichtungserfassungseinheit
dazu ausgebildet sein kann, die die Drehrichtung indizierende Bewegungsrichtungsinformation
in anderer Art und Weise bereitzustellen. Beispielsweise kann die Bewegungsrichtungsinformation
auch aus der Ansteuerung eines Antriebssystems des Bodenverdichters abgeleitet werden,
da diese Ansteuerung bzw. der Betrieb des Antriebssystems eindeutig verknüpft ist
mit der durch den Betrieb des Antriebssystems hervorgerufenen Bewegung und damit auch
der Bewegungsrichtung des Bodenverdichters 12.
[0027] Das Betreiben der Verdichterwalzen 16, 22 in verschiedenen Betriebsmodi mit jeweils
aktivierten bzw. deaktivierten Schwingungsanregungsanordnungen 26 bzw. 28 wird nachfolgend
mit Bezug auf die Fig. 3 erläutert.
[0028] In Fig. 3 ist der in Fig. 1 beispielhaft dargestellte Bodenverdichter 12 von oben
betrachtet auf dem zu verdichtenden Boden 10 dargestellt. Der Bodenverdichter 12 kann
beispielsweise eingesetzt werden, um gemäß einem Verdichtungsplan in einer Mehrzahl
von aufeinander folgenden Überfahrten über den Boden 10 bewegt zu werden und dabei
dessen Aufbaumaterial zu verdichten. Jede derartige Überfahrt ist durch eine in Fig.
3 dargestellte Spur 38 definiert, in welcher bei Bewegung in der ersten Bewegungsrichtung
B
1 bzw. der zweiten Bewegungsrichtung B
2 der Bodenverdichter 12 mit seinen Verdichterwalzen 16, 22 das Aufbaumaterial des
Bodens 10 verdichtet. Im Allgemeinen ist es erforderlich, um den gewünschten Verdichtungsgrad
zu erreichen, mehrere derartige Überfahrten aufeinander folgend durchzuführen, um
das in der jeweiligen Spur 38 vorhandenen Aufbaumaterial des Bodens 10 wiederholt
zu belasten. Dies bedeutet, dass bei mehreren derartigen Überfahrten der Bodenverdichter
10 alternierend in der ersten Bewegungsrichtung B
1 und der zweiten Bewegungsrichtung B
2 im Wesentlichen auf der gleichen Spur 38 bewegt wird. Dabei kann zwischen unmittelbar
aufeinander folgenden und in verschiedenen Bewegungsrichtungen geführten Überfahrten
ein Versatz des Bodenverdichters 12 quer zur Bewegungsrichtung vorgesehen werden,
so dass die bei unmittelbar aufeinander folgenden Überfahrten überfahrenen Spuren
38 nicht notwendigerweise zu einander vollständig deckungsgleich sein müssen.
[0029] Der Bodenverdichter 12 wird beim Verdichten des Bodens 10 so betrieben, dass unabhängig
davon, ob dieser in der ersten Bewegungsrichtung B
1 oder der zweiten Bewegungsrichtung B
2 bewegt wird, die jeweils nachlaufende Verdichterwalze der beiden Verdichterwalzen
16, 22 nicht in einem Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird, in welchem die
jeweilige Schwingungsanregungsanordnung 26 bzw. 28 im Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb
arbeitet, also beispielsweise die Vibrationsanordnung 30 aktiviert ist, während die
Oszillationsanordnung 32 deaktiviert ist. Vorteilhafterweise wird in jeder der aufeinander
folgenden und in verschiedenen Bewegungsrichtungen geführten Überfahrten die jeweils
nachlaufende Verdichterwalze 16 bzw. 22 nicht im Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben,
zumindest aber in der letzten Überfahrt, mit welcher ein beispielsweise durch die
Spur 38 repräsentierter Bereich des zu verdichtenden Bodens 10 überfahren wird.
[0030] Um gleichwohl die besonders vorteilhafte Auswirkung auf die Verdichtung durch den
Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb nutzen zu können, kann beispielsweise vorgesehen
sein, dass zumindest bei einem Teil der aufeinander folgenden und in verschiedenen
Bewegungsrichtungen geführten Überfahrten, vorzugsweise bei allen derartigen Überfahrten,
die jeweils vorangehende Verdichterwalze der beiden Verdichterwalzen 16, 18 im Vibrations-Verdichtungsbetrieb
betrieben wird.
[0031] Um dafür zu sorgen, dass im Vibrations-Verdichtungsbetrieb der jeweiligen vorangehenden
Verdichterwalze generierte, muldenartige Einsenkungen an der Oberseite des Bodens
10 wieder geglättet bzw. beseitigt werden, kann die jeweils nachlaufende Verdichterwalze
der beiden Verdichterwalzen 16, 22 in einem Oszillations-Verdichtungsbetrieb oder
einem statischen Verdichtungsbetrieb betrieben werden, in welchem die Schwingungsanregungsanordnung
26 bzw. 28 der jeweils nachlaufenden Verdichterwalze der beiden Verdichterwalzen 16,
22 deaktiviert ist. Durch die ausschließlich statische Belastung bzw. den im Oszillations-Verdichtungsbetrieb
generierten Walkeffekt werden im Vibrations-Verdichtungsbetrieb der jeweiligen vorangehenden
Verdichterwalze generierte Unebenheiten an der Oberfläche des zu verdichtenden Bodens
effizient beseitigt, während gleichzeitig auch durch die statische Belastung bzw.
den im Oszillations-Verdichtungsbetrieb generierten Walkeffekt eine weitere Verdichtung
des Bodens 10 erfolgt.
[0032] Bei einem Betrieb, in welchem dafür gesorgt ist, dass die nachlaufende Verdichterwalze
nicht im Vibrationsbetrieb betrieben wird, beispielsweise aber die jeweils vorangehende
Verdichterwalze im Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird, während die jeweils
nachlaufende Verdichterwalze im Oszillations-Verdichtungsbetrieb oder im statischen
Verdichtungsbetrieb betrieben wird, erfolgt immer dann, wenn eine Bewegungsrichtungsumkehr
des Bodenverdichters 12 auftritt, als diese von einer Überfahrt mit Bewegung in der
ersten Bewegungsrichtung B
1 oder der zweiten Bewegungsrichtung B
2 in eine Überfahrt mit Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung B
2 bzw. der ersten Bewegungsrichtung B
1 wechselt, auch ein Wechsel in der Betriebsart der Verdichterwalzen 16, 22. Auch dieser
Wechsel kann entweder gemäß der Vorgabe einer Bedienperson oder automatisiert erfolgen.
Hierzu ist es erforderlich, beispielsweise anhand der Drehrichtung der Verdichterwalzen
16 bzw. 22 oder von GPS-Daten die Bewegungsrichtung des Bodenverdichters 12 zu erkennen
bzw. diese Bewegungsrichtung repräsentierende Information bereitzustellen, die dann
in einer Ansteuereinheit des Bodenverdichters 12 genutzt werden kann, um die den beiden
Verdichterwalzen 16, 22 zugeordneten Schwingungsanregungsanordnungen 26, 28 so anzusteuern,
dass diese in der jeweils für eine Überfahrt vorgesehenen Betriebsart, also Vibrations-Verdichtungsbetrieb,
Oszillations-Verdichtungsbetrieb oder statischer Verdichtungsbetrieb, betrieben werden.
[0033] Grundsätzlich ist es auch möglich, dann, wenn gemäß einem Verdichtungsplan eine Mehrzahl
von Überfahrten im Wesentlichen über die gleiche Spur 38 zu führen sind, Überfahrten
vorzusehen, in welchen beispielsweise beide Verdichterwalzen 16, 22 im statischen
Verdichtungsbetrieb betrieben werden oder beide Verdichtungswalzen 16, 22 im Oszillations-Verdichtungsbetrieb
betrieben werden, während in einem weiteren Teil der Überfahrten die jeweils vorangehende
Verdichterwalze im Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird.
1. Verfahren zum Betreiben eines Bodenverdichters (12), der Bodenverdichter (12) umfassend
zwei in Richtung einer Bodenverdichter-Längsachse (L) in Abstand zueinander angeordnete,
um eine jeweilige Walzendrehachse (W
H, Wv) drehbare Verdichterwalzen (16, 22), wobei der Bodenverdichter (12) zum Verdichten
von Bodenmaterial im Wesentlichen in Richtung der Bodenverdichter-Längsachse (L) in
einer ersten Bewegungsrichtung (B
1) und einer der ersten Bewegungsrichtung (B
1) im Wesentlichen entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung (B
2) bewegbar ist, wobei bei Bewegung des Bodenverdichters (12) in der ersten Bewegungsrichtung
(B1) eine der Verdichterwalzen (16, 22) eine in der ersten Bewegungsrichtung (B
1) vorangehende Verdichterwalze ist und die andere der Verdichterwalzen (16, 22) eine
in der ersten Bewegungsrichtung (B
1) nachlaufende Verdichterwalze ist und bei Bewegung des Bodenverdichters (12) in der
zweiten Bewegungsrichtung (B
2) die eine der Verdichterwalzen (16, 22) die in der zweiten Bewegungsrichtung (B
2) nachlaufende Verdichterwalze ist und die andere der Verdichterwalzen (16, 22) die
in der zweiten Bewegungsrichtung (B
2) vorangehende Verdichterwalze ist, wobei jeder der Verdichterwalzen (16, 22) eine
Schwingungsanregungsanordnung (26, 28) zugeordnet ist, wobei jede Schwingungsanregungsanordnung
(26, 28) dazu ausgebildet ist, in einem Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb ein
Oszillationsdrehmoment (D) auf die zugeordnete Verdichterwalze (16, 22) um deren Walzendrehachse
(W
H, Wv) auszuüben und in einem Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb eine Vibrationskraft
(F) auf die zugeordnete Verdichterwalze (16, 22) im Wesentlichen orthogonal zu deren
Walzendrehachse (W
H, Wv) auszuüben, wobei jede Verdichterwalze (16, 22) betreibbar ist:
- in einem Oszillations-Verdichtungsbetrieb, wobei im Oszillations-Verdichtungsbetrieb
die einer jeweiligen Verdichterwalze (16, 22) zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung
(26, 28) im Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb betrieben wird,
- in einem Vibrations-Verdichtungsbetrieb, wobei im Vibrations-Verdichtungsbetrieb
die einer jeweiligen Verdichterwalze (16, 22) zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung
(26, 28) im Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb betrieben wird,
- in einem statischen Verdichtungsbetrieb, wobei im statischen Verdichtungsbetrieb
die einer jeweiligen Verdichterwalze (16, 22) zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung
(26, 28) deaktiviert ist,
wobei bei Bewegung des Bodenverdichters (12) in einer Mehrzahl von aufeinander folgenden
Verdichterüberfahrten über einen zu verdichtenden Boden (10) mit abwechselnder Bewegung
des Bodenverdichters (12) im Wesentlichen in der ersten Bewegungsrichtung (B
1) und im Wesentlichen in der zweiten Bewegungsrichtung (B
2) bei wenigstens einer Überfahrt die nachlaufende Verdichterwalze nicht im Vibrations-Verdichtungsbetrieb
betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens bei einer letzten Verdichterüberfahrt der Mehrzahl von Verdichterüberfahrten
die nachlaufende Verdichterwalze nicht im Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass bei jeder Verdichterüberfahrt der Mehrzahl von Verdichterüberfahrten die nachlaufende
Verdichterwalze nicht im Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens einer, vorzugsweise jeder Verdichterüberfahrt der Mehrzahl von Verdichterüberfahrten
die vorangehende Verdichterwalze im Vibrations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens einer, vorzugsweise jeder Verdichterüberfahrt der Mehrzahl von Verdichterüberfahrten
die nachlaufende Verdichterwalze im Oszillations-Verdichtungsbetrieb betrieben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens einer, vorzugsweise jeder Verdichterüberfahrt der Mehrzahl von Verdichterüberfahrten
die nachlaufende Verdichterwalze im statischen Verdichtungsbetrieb betrieben wird.
7. Bodenverdichter, umfassend:
- zwei in Richtung einer Bodenverdichter-Längsachse (L) in Abstand zueinander angeordnete,
um eine jeweilige Walzendrehachse (WH, Wv) drehbare Verdichterwalzen (16, 22), wobei der Bodenverdichter (12) zum Verdichten
von Bodenmaterial im Wesentlichen in Richtung der Bodenverdichter-Längsachse (L) in
einer ersten Bewegungsrichtung (B1) und einer der ersten Bewegungsrichtung (B1) im Wesentlichen entgegengesetzten zweiten Bewegungsrichtung (B2) bewegbar ist, wobei bei Bewegung des Bodenverdichters (12) in der ersten Bewegungsrichtung
(B1) eine der Verdichterwalzen (16, 22) eine in der ersten Bewegungsrichtung (B1) vorangehende Verdichterwalze ist und die andere der Verdichterwalzen (16, 22) eine
in der ersten Bewegungsrichtung (B1) nachlaufende Verdichterwalze ist und bei Bewegung des Bodenverdichters (12) in der
zweiten Bewegungsrichtung (B2) die eine der Verdichterwalzen (16, 22) die in der zweiten Bewegungsrichtung (B2) nachlaufende Verdichterwalze ist und die andere der Verdichterwalzen (16, 22) die
in der zweiten Bewegungsrichtung (B2) vorangehende Verdichterwalze ist,
- in Zuordnung zu jeder der Verdichterwalzen (16, 22) jeweils eine Schwingungsanregungsanordnung
(26, 28), wobei jede Schwingungsanregungsanordnung (26, 28) dazu ausgebildet ist,
in einem Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb ein Oszillationsdrehmoment (D) auf
die zugeordnete Verdichterwalze (16, 22) um deren Walzendrehachse (WH, WV) auszuüben und in einem Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb eine Vibrationskraft
(F) auf die zugeordnete Verdichterwalze (16, 22) im Wesentlichen orthogonal zu deren
Walzendrehachse (WH, WV) auszuüben,
- eine Ansteuereinheit (40) zum Ansteuern jeder Schwingungsanregungsanordnung (26,
28), wobei durch Ansteuerung vermittels der Ansteuereinheit (40) jede Schwingungsanregungsanordnung
(26, 28) betreibbar ist:
- in einem Oszillations-Verdichtungsbetrieb, wobei im Oszillations-Verdichtungsbetrieb
die einer jeweiligen Verdichterwalze (16, 22) zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung
(26, 28) im Oszillations-Schwingungsanregungsbetrieb betrieben wird,
- in einem Vibrations-Verdichtungsbetrieb, wobei im Vibrations-Verdichtungsbetrieb
die einer jeweiligen Verdichterwalze (16, 22) zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung
(26, 28) im Vibrations-Schwingungsanregungsbetrieb betrieben wird,
- in einem statischen Verdichtungsbetrieb, wobei im statischen Verdichtungsbetrieb
die einer jeweiligen Verdichterwalze (16, 22) zugeordnete Schwingungsanregungsanordnung
(26, 28) deaktiviert ist,
- eine Bewegungsrichtungserfassungseinheit (42) zum Bereitstellen von die Bewegungsrichtung
des Bodenverdichters (12) repräsentierender Bewegungsrichtungsinformation,
- wobei die Ansteuereinheit (40) dazu ausgebildet ist, die Schwingungsanregungsanordnungen
(26, 28) beruhend auf der Bewegungsrichtungsinformation derart anzusteuern, dass bei
Bewegung des Bodenverdichters (12) in einer Mehrzahl von aufeinander folgenden Verdichterüberfahrten
über einen zu verdichtenden Boden (10) mit abwechselnder Bewegung des Bodenverdichters
(12) im Wesentlichen in der ersten Bewegungsrichtung (B1) und im Wesentlichen in der zweiten Bewegungsrichtung (B2) bei wenigstens einer Überfahrt die nachlaufende Verdichterwalze nicht im Vibrations-Verdichtungsbetrieb
betrieben wird.
8. Bodenverdichter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuereinheit (40) dazu ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche
1-6 durchzuführen.