[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Vorrichtung zur Verriegelung eines Türflügels
relativ zu einem Türrahmen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Ferner betrifft die
vorliegende Anmeldung eine Tür gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 12.
[0002] Die Vorrichtung umfasst ein Gehäuse sowie zwei Riegeleinheiten, mittels derer der
Türflügel relativ zu dem Türrahmen verriegelbar ist. Bei dem Gehäuse kann es sich
um ein dezidiertes Gehäuse handeln, in dem die übrigen Teile der Vorrichtung angeordnet
sind. Auch ist es denkbar, dass das Gehäuse von einem vertikalen Profil einer Tür
gebildet ist, in die die Vorrichtung eingebaut ist. Vorzugsweise sind eine obere Riegeleinheit
an einem oberen Ende der Vorrichtung eine untere Riegeleinheit an einem unteren Ende
der Vorrichtung angeordnet. Ferner umfasst die Vorrichtung eine Kopplungseinheit,
mittels der die beiden Riegeleinheiten kinematisch gekoppelt sind. Dies äußert sich
dadurch, dass eine Überführung einer der Riegeleinheiten von einer Verriegelstellung
in eine Entriegelstellung eine gleichartige Überführung der anderen Riegeleinheit
bewirkt. Die Verriegelstellung einer jeweiligen Riegeleinheit ist hierbei dadurch
gekennzeichnet, dass die Riegeleinheit dazu eingerichtet ist, mit einem korrespondierenden
Schließelement zusammenzuwirken und hierdurch den Türflügel relativ zu dem Türrahmen
zu verriegeln. Die Riegeleinheiten umfassen jeweils mindestens ein Riegelelement,
das insbesondere in Form eines langgestreckten Bolzens ausgebildet sein kann.
[0003] Weiterhin umfasst die Vorrichtung einen Schließzylinder, der dazu geeignet ist, mit
einem codierten Schlüssel zusammenzuwirken. Mittels eines solchen ist der Schließzylinder
manuell betätigbar, wodurch ein Funktionselement des Schließzylinders zwischen einer
Schließposition und einer Offenposition bewegbar ist. Bei dem Schließzylinder kann
es sich insbesondere um einen handelsüblichen Schließzylinder handeln.
[0004] Schließlich umfasst die Vorrichtung eine Übertragungseinheit, mittels der die Bewegung
des Funktionselements mittelbar oder unmittelbar auf mindestens eine der Riegeleinheiten
übertragbar ist. Auf diese Weise ist die Vorrichtung dazu eingerichtet, das mittels
Betätigung des Schließzylinders mindestens eine der Riegeleinheiten von deren jeweiliger
Verriegelstellung in deren jeweilige Entriegelstellung überführbar ist. Da die Riegeleinheiten
mittels der Kopplungseinheit gemäß vorstehender Beschreibung miteinander gekoppelt
sind, bewirkt diese Überführung einer der Riegeleinheiten eine gleichartige Überführung
der jeweils anderen Riegeleinheit. Dies kann zeitversetzt oder bevorzugt synchron
erfolgen.
[0005] Eine Tür, die einen Türflügel mit einer solchen Vorrichtung umfasst, weist mindestens
zwei Schließelemente auf, die dazu eingerichtet sind, mit den Riegelelement der Riegeleinheiten
der Vorrichtung zusammenzuwirken, typischerweise unter Ausbildung eines Formschlusses.
Hierbei können die Riegelelemente in entsprechende Ausnehmungen der Schließelemente
eingreifen und den beschriebenen Formschluss herstellen. Auf diese Weise ist der jeweilige
Türflügel relativ zu einem Türrahmen der Tür verriegelt, sodass er sich nicht in bestimmungsgemäßer
Weise öffnen lässt. Die Erzeugung des Eingriffs mindestens eines Schließelements mit
einem jeweiligen Riegelelement kann bei einer Automatiktür automatisiert mittels einer
elektrischen Schließeinrichtung erfolgen. Hierbei ist es insbesondere denkbar, dass
die Schließeinrichtung über einen Elektromotor verfügt, mittels dessen ein Schließelement
relativ zu dem Türflügel bewegbar und hierdurch in Eingriff mit einem Riegelelement
der Vorrichtung bringbar ist.
Stand der Technik
[0006] Eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art ist im Stand der Technik bereits
bekannt. Hierzu wird auf die deutsche Offenlegungsschrift
DE 10 2021 101 448 A1 hingewiesen. Diese beschreibt eine Vorrichtung, die manuell mittels eines Schlüssels
wechselweise verriegelbar und entriegelbar ist, sodass ein zugehöriger Türflügel,
an dem die Vorrichtung verbaut ist, relativ zu einem Türrahmen verriegelt oder entriegelt
ist. Die Vorrichtung umfasst zwei Riegeleinheiten, die jeweils ein Riegelelement aufweisen.
Diese Riegelelemente, die von langgestreckten Bolzen gebildet sind, sind parallel
zueinander orientiert und können jeweils zwischen einer eingefahrenen Stellung und
einer ausgefahrenen Stellung überführt werden. Die Riegeleinheiten sind mittels einer
Kopplungseinheit derart kinematisch gekoppelt, dass die Riegeleinheiten synchron zwischen
einer Verriegelstellung und einer Entriegelstellung überführbar sind. Hierbei greift
ein Funktionselement des Schließzylinders formschlüssig mit einer Übertragungseinheit
ein, die Teil der Kopplungseinheit ist. Auf diese Weise wird bewerkstelligt, dass
im Zuge einer Betätigung des Schließzylinders, die eine Bewegung des Funktionselements
zur Folge hat, besagte Bewegung mittels der Übertragungseinheit auf die Riegeleinheiten
übertragen wird. Hierdurch bedingt werden die Riegelelemente eingefahren bzw. ausgefahren.
Um eine gleichartige Bewegung der Riegelelemente zu erreichen, verfügt die Kopplungseinheit
über ein Umkehrelement, das von einer um eine Drehachse drehbaren Kurbelscheibe gebildet
ist. Mittels des Umkehrelements kann eine Bewegung des einen Riegelelements in umgekehrter
Weise auf das andere Riegelelement übertragen werden, sodass die Riegelelemente synchron
einfahren, das heißt sich aufeinander zu bewegen, oder synchron ausfahren, das heißt
sich voneinander weg bewegen.
[0007] Alternativ zu einer manuell betätigbaren Vorrichtung, die in dem vorstehend beschriebenen
Stand der Technik gezeigt ist, sind automatische Schließsysteme bekannt. Diese sind
dazu eingerichtet, einen jeweiligen Türflügel automatisiert relativ zu dem zugehörigen
Türrahmen zu verriegeln bzw. zu entriegeln. Hierbei ist es bekannt, dass ein motorisch
angetriebenes Schließelement einer elektrischen Schließeinrichtung relativ zu dem
Türflügel bewegt wird und im Zuge dieser Bewegung mit einem Riegelelement der jeweiligen
Vorrichtung eingreift, die zur Verriegelung des Türflügels an selbigem angeordnet
ist. Umgekehrt zu einem automatischen Verriegeln des Türflügels erfolgt auch eine
umgekehrte Entriegelung. Hierbei wird das Schließelement motorisch derart bewegt,
dass der Eingriff mit dem Riegelelement aufgehoben wird, sodass der Türflügel fortan
bestimmungsgemäß relativ zu dem Türrahmen bewegbar ist.
[0008] Manuel betätigbare Vorrichtungen sind insoweit nachteilig, als sie eine Einbindung
in ein Schließsystem, das automatisiert arbeitet, nicht ermöglichen. Mithin ist es
erforderlich, den jeweiligen Türflügel stets manuell zu verriegeln bzw. umgekehrt
zu entriegeln. Türen, deren Türflügel automatisiert verriegelbar sind, sind gleichwohl
insoweit von Nachteil, als sie im Falle einer Störung des jeweiligen Antriebs oder
beispielsweise eines Stromausfalls nicht ohne Weiteres entriegelbar sind. Somit ist
es zur Entriegelung erforderlich, dass das Schließelement motorisch relativ zu dem
Riegelelement bewegt wird, um hierdurch den Türflügel freizugeben. In Gegenwart einer
Störung des Antriebs oder in Abwesenheit elektrischen Stroms ist eine solche Bewegung
verhindert, wodurch ein manueller Eingriff vonnöten ist. Hierzu ist es typischerweise
erforderlich, manuell auf den jeweiligen Antrieb zuzugreifen, der typischerweise in
dem Türrahmen der jeweiligen Tür verbaut ist. Dies ist mit einem hohen Aufwand verbunden
und entsprechend nachteilig.
Aufgabe
[0009] Der vorliegenden Anmeldung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, die Bedienung einer
automatisiert verriegelbaren Tür zu vereinfachen.
Lösung
[0010] Die zugrunde liegende Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels einer Vorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Forderte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
zugehörigen Unteransprüchen.
[0011] Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinheit ein Koppelelement
sowie zwei mit dem Koppelelement zusammenwirkende Umkehrelemente umfasst. Hierbei
ist jeweils eines der Umkehrelemente einer der Riegeleinheiten zugeordnet. Insbesondere
können die Umkehrelemente formschlüssig mit einem entsprechenden Formschlusspartner
der jeweiligen Riegeleinheit eingreifen. Ferner ist die Kopplungseinheit dazu eingerichtet,
eine Bewegung einer der Riegeleinheiten mittels des der jeweiligen Riegeleinheit zugeordneten
Umkehrelements auf das Koppelelement und die hierdurch bedingte Bewegung des Koppelelements
mittels des anderen Umkehrelements auf die ihr zugeordnete Riegeleinheit zu übertragen.
In dieser Übertragung ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die kinematische Koppelung
der beiden Riegeleinheiten unter Verwendung der Kopplungseinheit zu sehen.
[0012] Insbesondere kann eine Bewegung zumindest eines Teils einer Riegeleinheit, insbesondere
eine Bewegung von dessen Riegelelement, mittels des der Riegeleinheit zugeordneten
Umkehrelements auf das Koppelelement übertragen werden, wobei vorzugsweise eine Bewegungsrichtung
des jeweiligen Teils der Riegeleinheit mittels des Umkehrelements in umgekehrter Weise
auf das Koppelelement übertragen wird. Beispielsweise ist es denkbar, dass ein Teil
der oberen Riegeleinheit in Richtung auf den Schließzylinder zu abwärts bewegt wird,
wodurch infolge der Wirkung des Umkehrelements das Koppelelement in die entgegengesetzte
Richtung aufwärts bewegt wird. Aufgrund der Zusammenwirkung des Koppelelements mit
dem zweiten Umkehrelement, das in diesem Beispiel der unteren Riegeleinheit zugeordnet
ist, wird diese Aufwärtsbewegung des Koppelelements mittels des zweiten Umkehrelements
wiederum umgekehrt auf die untere Riegeleinheit übertragen, wodurch zumindest ein
Teil der unteren Riegeleinheit, insbesondere deren Riegelelement, in eine von dem
Schließzylinder abgewandte Richtung abwärts bewegt wird. Die auf diese Weise erreichte
"doppelte Umkehrung" kann dazu verwendet werden, dass sich die Riegelelemente der
beiden Riegeleinheiten gleichartig in eine gemeinsame Richtung relativ zu dem Gehäuse
bewegen.
[0013] Die Vorrichtung ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinheit dazu
eingerichtet ist, die Bewegung des Funktionselements auf mindestens eines der Umkehrelemente
zu übertragen. Dies erfolgt in solcher Weise, dass das Umkehrelement infolge einer
Betätigung des Schließzylinders translatorisch relativ zu dem Gehäuse bewegbar ist.
Hierbei kann insbesondere die Bewegung des Funktionselements, die sich infolge der
Betätigung des Schließzylinders ergibt, auf die Übertragungseinheit und mittels der
Übertragungseinheit schließlich auf das Umkehrelement übertragen werden. Dieser Mechanismus
führt dazu, dass das jeweilige Umkehrelement als solches translatorisch relativ zu
dem Gehäuse bewegt wird, wobei infolge der Zusammenwirkung des Umkehrelements mit
dem Koppelelement und mit der jeweiligen Riegeleinheit eine gleichartige Bewegung
dieser beiden Bauteile erfolgt. Hierbei ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Mechanismus
der Umkehrung, den das Umkehrelement typischerweise bewirkt, nicht erfolgt, d.h. die
mit dem Umkehrelement zusammenwirkenden Teile, nämlich sowohl ein Teil der jeweiligen
Riegeleinheit als auch das Koppelelement, der translatorischen Bewegung des Umkehrelements
folgen.
[0014] Beispielsweise kann das der oberen Riegeleinheit zugeordnete Umkehrelement mittels
der Übertragungseinheit translatorisch infolge einer Betätigung des Schließzylinders
in eine Richtung auf den Schließzylinder zu bewegt werden. Hierdurch bedingt wird
zumindest ein Teil der dem Umkehrelement zugeordneten Riegeleinheit, insbesondere
deren Riegelelement, ebenfalls translatorisch in Richtung auf den Schließzylinder
zu bewegt. Diese Bewegung kann gleichbedeutend zu einem "Einfahren" des Riegelelements
sein, wodurch dieses seinen formschlüssigen Eingriff mit einem Schließelement verlieren
kann. Die obere Riegeleinheit liegt daraufhin in ihrer Entriegelstellung vor. Gleichzeitig
wird ebenfalls das Koppelelement, das mit dem Umkehrelement verbunden ist, aufgrund
dieser Verbindung der translatorischen Bewegung des Umkehrelements folgend in gleicher
Weise translatorisch bewegt. Mithin erfolgen die Bewegungen zumindest des jeweiligen
Teils der Riegeleinheit und des Koppelelements in gleiche Richtung, d.h. ohne eine
Umkehrung durch das Umkehrelement. Die Bewegung des Koppelelements kann daraufhin
wiederum mittels des anderen Umkehrelements, das der unteren Riegeleinheit zugeordnet
ist, auf zumindest einen Teil der Riegeleinheit, insbesondere deren Riegelelement,
übertragen werden, wobei mittels des zweiten Umkehrelements eine Bewegungsrichtung
des Koppelelements umgekehrt auf die untere Riegeleinheit übertragen wird. Bezogen
auf das beschriebene Beispiel ist es somit insbesondere denkbar, dass die abwärts
gerichtete Bewegung des mit der Übertragungseinheit zusammenwirkenden Umkehrelements
in Richtung auf den Schließzylinder zu auf eine gleichermaßen abwärts gerichtete Bewegung
des Koppelelements und unter Wirkung des anderen Umkehrelements schließlich auf eine
entgegengesetzt aufwärts gerichtete Bewegung (das heißt in Richtung auf den Schließzylinder
zu) zumindest eines Teils der unteren Riegeleinheit übertragen wird. Auf diese Weise
ist es möglich, die Riegelelemente bei der Riegeleinheiten entgegengesetzt zueinander
zu bewegen und hierdurch gleichartig "einzufahren", wodurch wiederum ein jeweiliger
Eingriff der Riegelelemente mit korrespondierenden Schließelementen aufgelöst wird.
Die Riegeleinheiten liegen daraufhin in ihrer jeweiligen Entriegelstellung vor.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat viele Vorteile. Somit ermöglicht die Vorrichtung
eine Kombination einer manuellen Entriegelung eines jeweiligen Türflügels mit einem
automatisierten Schließsystem für die jeweilige Tür. Somit kann mindestens ein Schließelement
motorisch angetrieben sein und mit mindestens einem Riegelelement einer der Riegeleinheiten
in formschlüssigen Eingriff treten (Verriegelung) oder diesen aufheben (Entriegelung).
Der hierdurch bedingte Bedienkomfort für eine solche Tür ist mithin gegeben. Für den
Fall, dass die Überführung der Tür von einem verriegelten Zustand in einen entriegelten
Zustand nicht möglich sein sollte, sei es aufgrund eines technischen Fehlers der elektrischen
Schließeinrichtung, eines Stromausfalls oder dergleichen, kann nunmehr mittels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung eine manuelle Entriegelung vorgenommen werden, für deren
Durchführung es lediglich des zu dem Schließzylinder passenden Schlüssels bedarf.
Hierbei ist es insbesondere möglich, den Schließzylinder höhenmäßig mittig an der
Tür anzuordnen, sodass er bequem erreichbar ist, ohne dass ein Nutzer der Tür sich
hin zu einem fußhoch angeordneten Schließzylinder bücken oder zu einem kopfhoch angeordneten
Schließzylinder strecken muss. Mittels der Betätigung des Schließzylinders kann durch
die Zusammenwirkung der Übertragungseinheit mit der Kopplungseinheit wunschgemäß die
gleichartige Überführung der Riegeleinheiten von ihrer jeweiligen Verriegelstellung
in ihre jeweilige Entriegelstellung erfolgen.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Umkehrelemente von Zahnrädern gebildet,
die jeweils drehbar an Drehachsen gelagert sind. Hierdurch sind die Umkehrelemente
dazu geeignet, mit jeweils zugeordneten Teilen des Koppelelements sowie der jeweiligen
Riegeleinheit zu kämmen und auf diese Weise Bewegungen der jeweiligen Teile relativ
zueinander zu übertragen. Insbesondere sind die Umkehrelemente bei dieser Ausgestaltung
besonders gut dazu geeignet, eine Bewegung eines jeweiligen Kontaktpartners, beispielsweise
eines Teils einer jeweiligen Riegeleinheit, umgekehrt auf den jeweils anderen Kontaktpartner,
insbesondere das Koppelelement, zu übertragen. Auf diese Weise ist es besonders einfach
möglich, eine Bewegung beispielsweise eines Riegelelements einer Riegeleinheit, die
in eine erste Richtung gerichtet ist, in entgegengesetzter Weise auf das Koppelelement
zu übertragen, das sich daraufhin in eine zu dem Riegelelement entgegengesetzte Richtung
bewegt.
[0017] Weiterhin ist es von besonderem Vorteil, wenn zumindest eine der Riegeleinheiten
drei verschiedene Stellungen einnehmen kann, nämlich zusätzlich zu der Verriegelstellung
und der Entriegelstellung eine Empfangsstellung. Dies kann insbesondere für die obere
Riegeleinheit sinnvoll sein, da diese besonders einfach mit einem motorisch antreibbaren
Schließelement zusammenwirken kann, das als Teil einer elektrischen Schließeinrichtung
in einem oberen Teil eines jeweiligen Türrahmens angeordnet ist. In der Empfangsstellung
ist das Riegelelement der Riegeleinheit derart ausgefahren, dass es über ein oberes
Ende des Gehäuses der Vorrichtung sowie über ein oberes Ende des mit der Vorrichtung
ausgestatteten Türflügels hinaus vorsteht und dazu eingerichtet ist, von dem Schließelement
einer jeweiligen Schließeinrichtung, insbesondere formschlüssig, ergriffen zu werden.
Im Zuge der automatisierten Schließung der Tür wird hierbei das Schließelement motorisch
betrieben abwärts bewegt und ergreift hierbei das ausgefahrene Riegelelement. Hierdurch
wird die Riegeleinheit von ihrer Empfangsstellung in ihre Verriegelstellung überführt,
wobei vorzugsweise ein Teil der Riegeleinheit, insbesondere das Riegelelement selbst
oder ein separates Schaltelement, mittels des Schließelements ein Stück weit in das
Gehäuse eingeschoben wird. Diese Bewegung kann dazu genutzt werden, die Überführung
der anderen Riegeleinheit, die insbesondere die untere Riegeleinheit sein kann, von
ihrer Entriegelstellung in ihre Verriegelstellung zu überführen. Somit ist es besonders
einfach möglich, die Bewegung des jeweiligen Teils der Riegeleinheit, die infolge
des Zusammenwirkens mit dem Schließelement angetrieben ist, in der vorstehend beschriebenen
Weise mittels der Kopplungseinheit auf die untere Riegeleinheit zu übertragen und
eine gleichartige Bewegung des zugehörigen Riegelelement zu bewirken.
[0018] Am Beispiel der oberen Riegeleinheit, die mit dem Schließelement der automatischen
Schließeinrichtung zusammenwirkt, wird der jeweilige Teil der Riegeleinheit, beispielsweise
dessen Riegelelement oder ein Schaltelement, von dem Schließelement in Richtung auf
den Schließzylinder zu gedrückt. Diese Bewegung wird mittels des Umkehrelements in
eine entgegengesetzte Bewegung des Koppelelements übersetzt, das sich entsprechend
aufwärts, das heißt in Richtung eines oberen Endes des Gehäuses, bewegt. Diese Bewegung
des Koppelelements wird wiederum mittels des anderen Umkehrelements in eine abwärts,
von dem Schließzylinder weg gerichtete Bewegung zumindest eines Teils der unteren
Riegeleinheit, insbesondere von dessen Riegelelement, übersetzt. Auf diese Weise kann
das Riegelelement der unteren Riegeleinheit seinerseits in ein Schließelement eingreifen,
das beispielsweise in Form einer Aufnahme vorliegt, die in einem dem Türflügel zugeordneten
Türrahmen ausgebildet ist. Daraufhin greifen beide Riegelelemente jeweils mit einem
Schließelement ein, sodass die Riegeleinheiten in ihren Verriegelstellungen vorliegen.
[0019] Zu Überführung der Riegeleinheiten in ihre Entriegelstellungen ist es in der beschriebenen
Weise möglich, den Schließzylinder zu betätigen und auf diese Weise eines der Umkehrelemente
translatorisch relativ zu dem Gehäuse zu bewegen, insbesondere in Richtung auf den
Schließzylinder zu. Beispielsweise kann die Übertragungseinheit derart ausgebildet
sein, dass das Umkehrelement, das der oberen Riegeleinheit zugeordnet ist, in Richtung
auf den Schließzylinder zu bewegt wird, wodurch infolge der formschlüssigen Koppelung
des Umkehrelements sowohl mit dem Koppelelement als auch mit zumindest einem Teil
der Riegeleinheit eine gleichartige translatorische Bewegung dieser beiden Teile erfolgt.
Sinnvollerweise wird hierbei zumindest das Riegelelement der oberen Riegeleinheit
translatorisch auf den Schließzylinder zu bewegt, sodass diese ihren formschlüssigen
Eingriff mit dem Schließelement verliert, ohne dass das Schließelement sich als solches
bewegen muss. Die abwärts gerichtete Bewegung des Koppelelements wird wiederum mittels
des zweiten Umkehrelements, das mit der unteren Riegeleinheit zusammenwirkt, in eine
entgegengesetzte Bewegung zumindest eines Teils der unteren Riegeleinheit, insbesondere
deren Riegelelement, übersetzt. Hierdurch kann das Riegelelement der unteren Riegeleinheit
aufwärts und mithin in Richtung auf den Schließzylinder zu bewegt werden. Hierbei
verliert das Riegelelement seinen Eingriff mit dem zugehörigen Schließelement. Mithin
liegen nunmehr beide Riegeleinheiten in ihrer jeweiligen Entriegelstellung vor, sodass
der Türflügel bestimmungsgemäß relativ zu dem Türrahmen bewegbar ist.
[0020] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wirkt mindestens eine der Riegeleinheiten
mit einer Feder zusammen, die an einer ihrer Enden gegen die jeweilige Riegeleinheit
und an ihrem anderen Ende gegen einen Anschlag verspannt ist. Die Feder ist vorzugsweise
als Druckfeder ausgebildet. Vorzugsweise wirken beide Riegeleinheiten jeweils mit
einer Feder zusammen. Die Feder ist vorteilhafterweise vorgespannt, und zwar bevorzugt
in solcher Weise, dass die Feder eine aufwärts gerichtete Kraft auf zumindest einen
Teil der jeweils zugehörigen Riegeleinheit ausübt.
[0021] Sofern eine der Riegeleinheiten, insbesondere die obere Riegeleinheit, in eine Empfangsstellung
überführbar ist, ist es besonders vorteilhaft, wenn diese Riegeleinheit mit einer
vorgespannten Feder zusammenwirkt, die bestrebt ist, die Riegeleinheit in ihrer Empfangsstellung
zu halten oder sie dorthin zu überführen. Dies hat den Vorteil, dass die Riegeleinheit
bei einem bestimmungsgemäßen Betrieb einer jeweiligen Schließeinrichtung selbsttätig
wieder in ihre Empfangsstellung überführt wird, wenn der Eingriff mit dem Schließelement
der Schließeinrichtung wegfällt.
[0022] Sofern mindestens eine Feder zum Einsatz kommt, kann es weiterhin vorteilhaft sein,
wenn der zugehörige Anschlag, gegen den die Feder sich abstützt, gleichartig zu dem
mindestens einen Umkehrelement translatorisch zu dem Gehäuse bewegbar ist, das mittels
der Übertragungseinheit translatorisch relativ zu dem Gehäuse bewegbar ist, wenn der
Schließzylinder betätigt wird. Auf diese Weise kann der Anschlag mit dem Umkehrelement
"mitwandern", sodass sich das Umkehrelement und der Anschlag nicht relativ zueinander
bewegen. Bei dieser Ausgestaltung ist es besonders von Vorteil, wenn die Riegeleinheit
insgesamt mit dem Umkehrelement mit bewegt wird, sodass sich durch die translatorische
Bewegung des Umkehrelements ein Spannungszustand der Feder nicht verändert und insbesondere
die Feder die Bewegung des Umkehrelements und/oder der Riegeleinheit nicht erschwert.
[0023] Sofern beide Riegeleinheiten jeweils mit einer Feder zusammenwirken, kann es von
besonderem Vorteil sein, wenn eine Spannkraft mit der eine der Federn vorgespannt
ist, die Spannkraft, mit der die andere Feder vorgespannt ist, übersteigt. Vorzugsweise
übersteigt die Spannkraft der einen Feder die Spannkraft der anderen Feder um mindestens
50 %, vorzugsweise mindestens 75 %, weiter vorzugsweise mindestens 100 %. Insbesondere
kann die Feder mit einer geringeren Spannkraft vorgespannt sein, die der Riegeleinheit
zugeordnet ist, deren zugeordnetes Umkehrelement mittels der Übertragungseinheit infolge
einer Bewegung des Funktionselements des Schließzylinders translatorisch bewegbar
ist. Die andere Feder kann insbesondere mit einem Anschlag zusammenwirken, der ortsfest
relativ zu dem Gehäuse ausgebildet ist, wobei die Feder eine Bewegung des Umkehrelements
infolge der Betätigung des Schließzylinders mittelbar unterstützen kann. Insbesondere
ist es denkbar, dass die stärkere Feder der unteren Riegeleinheit zugeordnet ist,
deren Riegelelement infolge der Betätigung des Schließzylinders eingefahren und hierdurch
seinen Eingriff mit dem mit ihm korrespondierenden Schließelement verlieren soll.
Die Feder ist hierbei vorzugsweise derart vorgespannt, dass diese Bewegung unterstützt
wird, das heißt die Feder zumindest mittelbar eine aufwärts gerichtete Kraft auf das
Riegelelement ausübt. Die Kraft der Feder steht hierbei in Einklang mit der infolge
der Betätigung des Schließzylinders gewünschten Bewegung und unterstützt diese Bewegung
entsprechend. Hierdurch ist ein mechanischer Widerstand zur Ingangsetzung der Mechanik
der Vorrichtung bei der Betätigung des Schließzylinders reduziert, wodurch es dem
Nutzer der Vorrichtung besonders einfach möglich ist, den Schließzylinder mittels
eines Schlüssels manuell zu betätigen.
[0024] Wie vorstehend bereits dargelegt, kann es weiterhin von besonderem Vorteil sein,
wenn mindestens eines der Umkehrelemente, vorzugsweise beide Umkehrelemente, von einem
drehbeweglich gelagerten Zahnrad gebildet ist. Auf diese Weise ist die kinematische
Kopplung der jeweiligen Riegeleinheit mit dem Koppelelement besonders einfach herstellbar,
wobei zudem die gewünschte Umkehrung der Bewegung eines jeweiligen Teils der Riegeleinheit
gegenüber der Bewegung des Koppelelements besonders einfach vorgenommen werden kann.
Hierzu ist es weiterhin zu bevorzugen, wenn sowohl das Koppelelement als auch die
mit dem jeweiligen Umkehrelement zusammenwirkende Riegeleinheit jeweils eine Zahnleiste
umfassen, die mit dem Umkehrelement kämmt. Auf diese Weise ist es besonders einfach,
eine formschlüssige Verbindung zwischen der Kopplungseinheit und den Riegeleinheiten
sowie zwischen den Umkehrelementen und dem Koppelelement herzustellen. Hierbei versteht
es sich, dass bei einer translatorischen Bewegung eines jeweiligen Umkehrelements
infolge der Betätigung des Schließzylinders die mit dem jeweiligen Umkehrelement kämmenden
Zahnleisten "mitgenommen" werden, sodass die translatorische Bewegung des Umkehrelements
eine gleiche translatorische Bewegung zumindest eines Teils der dem Umkehrelement
zugeordneten Riegeleinheit, ggf. der gesamten Riegeleinheit, sowie des Koppelelements
bewirkt.
[0025] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung eine Hubvergrößerung,
mittels der ein Hub des Koppelelements betragsmäßig vergrößert auf mindestens eine
der Riegeleinheiten übertragbar ist. Eine solche Hubvergrößerung ist von besonderem
Vorteil, um zumindest ein Riegelelement einer jeweiligen Riegeleinheit im Zuge einer
Überführung der Riegeleinheit zwischen ihrer Verriegelstellung und ihrer Entriegelstellung
um einen größeren Weg zu bewegen als eine Bewegung des Koppelelements vorgibt. Auf
diese Weise ist es insbesondere möglich, eine vergleichsweise geringfügige Bewegung
eines Riegelelements einer ersten Riegeleinheit, die sich infolge eines Eingriffs
desselben mit einem motorisch angetriebenen Schließelement ergibt, in eine betragsmäßig
größere Bewegung des Riegelelements der anderen Riegeleinheit zu übersetzen. Bei einer
beispielhaften Übersetzung von mindestens 1:1,5, die bevorzugt mindestens mittels
der Hubvergrößerung bewirkt wird, weiter vorzugsweise mindestens 1:2,5, kann somit
eine Bewegung eines Riegelelements einer Riegeleinheit (insbesondere der oberen Riegeleinheit)
um beispielsweise 1 cm mittels der Kopplungseinheit auf die andere Riegeleinheit (insbesondere
die untere Riegeleinheit) übertragen werden, wobei infolge der Wirkung der Hubvergrößerung
ein Weg, entlang dessen sich das andere Riegelelement bewegt, beispielsweise 3 cm
beträgt. Auf diese Weise kann insbesondere eine Überführung der Riegeleinheiten in
deren jeweilige Verriegelstellung eine Verriegelung des Türflügels relativ zu dem
jeweiligen Türrahmen geschaffen werden, die besonders gegen ein gewaltsames Öffnen
der Tür geschützt ist. Mit anderen Worten kann die Hubvergrößerung zu einer höheren
Sicherheit gegen ein Aufbrechen der Tür oder einen sonstigen unbefugten Zugriff schützen.
[0026] Weiterhin kann die Hubvergrößerung in Fällen besonders von Vorteil sein, bei denen
der Türflügel von einem Schiebetürflügel einer Schiebetür gebildet ist. Ein solcher
Türflügel ist an seinem unteren Ende typischerweise in einer Bodenführung gelagert.
Ein Riegelelement einer unteren Riegeleinheit, das nicht weit genug in einen Türflügel
eingefahren bzw. eingezogen ist, würde bei einem Öffnen des Türflügels mit der Bodenführung
kollidieren, dies mit dem Ergebnis, dass der Türflügel nicht vollständig geöffnet
werden kann. Mittels der Hubvergrößerung kann jedoch sichergestellt werden, dass die
"Einfahrbewegung" des Riegelelements, das heißt dessen Bewegung in Richtung auf den
Schließzylinder zu, von solchem Betrag ist, dass das Riegelelement weit genug eingefahren
wird, um eine Kollision desselben mit der Bodenführung zu vermeiden. Mit anderen Worten
wird das Riegelelement so weit eingefahren, dass sich ein unteres Ende des Riegelelements
auf einem Höheniveau oberhalb der Bodenführung befindet. Entsprechend kann der Türflügel
weiter geöffnet werden, da die Kollision zwischen Riegelelement und Bodenführung nicht
besteht, wodurch wiederum eine lichte Öffnung des in seiner Offenposition vorliegenden
Türflügels der Schiebetür größer ist, als wenn der Türflügel nicht vollständig geöffnet
werden könnte. Dieser Unterschied kommt vor allem in Nachrüstsituationen zum Tragen,
in denen ein bestimmtes Maß der lichten Öffnung eingehalten werden muss, um Anforderungen
an Fluchtwege oder dergleichen zu genügen.
[0027] Sofern mindestens eines der Umkehrelemente von einem Zahnrad gebildet ist, kann es
von besonderem Vorteil sein, wenn die Hubvergrößerung an einem solchen Umkehrelement
ausgebildet ist. Hierzu kann das Umkehrelement insbesondere über zwei koaxial angeordnete
Zahnscheiben verfügen, die verschiedene Durchmesser aufweisen. Beispielsweise ist
es denkbar, dass der Durchmesser einer ersten Zahnscheibe, die mit einer Zahnleiste
des Koppelelements kämmt, kleiner ist als der Durchmesser einer zweiten Zahnscheibe,
die mit einer Zahnleiste der dem Umkehrelement zugeordneten Riegeleinheit kämmt. Über
die Durchmesser der beiden Zahnscheiben zueinander ist das Übersetzungsverhältnis
zwischen der Bewegung des Koppelelements und der Bewegung des jeweiligen Teils der
Riegeleinheit besonders einfach einstellbar.
[0028] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weiter ausgestaltend umfasst die Übertragungseinheit
ein um eine Schwenkachse verschwenkbar gelagertes Übersetzungselement, das mittelbar
oder unmittelbar mittels des Funktionselements zwischen einer ersten und einer zweiten
Schwenkstellung überführbar ist. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn das Funktionselement des Schließzylinders bei Betätigung des Schließzylinders
auf einer Kreisbahn bewegt wird, wie dies bei den meisten Schließzylindern üblich
ist. Insbesondere kann das Funktionselement bei der Überführung des Schließzylinders
von dessen Schließposition in dessen Offenposition entlang eines Kreisbogens in einem
Winkelbereich von mindestens 135°, vorzugsweise mindestens 150°, weiter vorzugsweise
180°, bewegt werden. Diese Bewegung des Funktionselements ist mittels des Übersetzungselements
zumindest mittelbar übersetzbar. Insbesondere kann das Übersetzungselement mit einer
Übertragungsstange der Übertragungseinheit zusammenwirken, die infolge der Verschwenkung
des Übersetzungselements um die Schwenkachse entlang einer linearen Achse geführt
wird. Auf diese Weise kann in der Zusammenwirkung des Schließzylinders mit dem Übersetzungselement
die Bewegung des Funktionselements in eine lineare Bewegung der Übertragungsstange
übersetzt werden. Die Übersetzung der Bewegung des Funktionselements mittels des Übersetzungselements
kann insbesondere dazu beitragen, dass eine Kraft, die manuell mittels eines Schlüssels
zur Überführung des Schließzylinders zwischen dessen Schließposition und dessen Offenposition
aufgewendet werden muss, derart gering bleibt, dass der Schließzylinder bequem betätigt
werden kann. Auch ist hierdurch das Risiko reduziert, dass der jeweilige Schlüssel
sich verbiegt oder schlimmstenfalls abbricht.
[0029] Sofern das vorstehend beschriebene Übersetzungselement vorhanden ist, kann es weiterhin
besonders vorteilhaft sein, wenn die Übertragungseinheit ein Übertragungselement aufweist,
das unmittelbar mit dem Funktionselement zusammenwirkt. Das Übertragungselement ist
dazu eingerichtet, im Zuge der Betätigung des Schließzylinders von dem Funktionselement
verdrängt und hierdurch translatorisch relativ zu dem Gehäuse bewegt zu werden. Ferner
ist das Übertragungselement formschlüssig mit dem Übersetzungselement verbunden, wodurch
das Übersetzungselement geführt um seine Schwenkachse verschwenkt werden kann. Insbesondere
kann in dem Übertragungselement ein Kanal ausgebildet sein, insbesondere in Form einer
Fräsung, in der ein mit dem Übersetzungselement verbundener Stift formschlüssig geführt
ist. Die Bewegung des Funktionselements führt bei dieser Ausgestaltung zu der translatorischen
Bewegung des Übertragungselements, das infolge der formschlüssigen Verbindung mit
dem Übersetzungselement die Schwenkbewegung des letzteren herbeiführt. Gemäß vorstehender
Erläuterung ist es hierbei besonders vorteilhaft, wenn die Schwenkbewegung des Übersetzungselements
auf eine Übertragungsstange übertragen wird, die sich daraufhin translatorisch relativ
zu dem Gehäuse bewegt und hierbei mittelbar oder unmittelbar in der gewünschten Weise
das Umkehrelement translatorisch relativ zu dem Gehäuse "mitschleppt".
[0030] Die zugrunde liegende Aufgabe wird erfindungsgemäß ferner mittels einer Tür mit den
Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Diese Tür, die insbesondere in Form einer Automatiktür
ausgebildet sein kann, umfasst mindestens einen Türflügel sowie eine elektrische Schließeinrichtung.
Der Türflügel kann insbesondere als Schwenkflügel, als Schiebeflügel oder als Teil
einer Karusselltür ausgebildet sein. In jedem Fall wirkt der Türflügel mit einer Vorrichtung
zusammen, die zur Verriegelung des Türflügels relativ zu einem Türrahmen der Tür gemäß
der vorstehenden Beschreibung ausgebildet ist. Die Schließeinrichtung umfasst einen
elektrischen Antrieb, mittels dessen ein Schließelement der Schließeinrichtung bewegbar
ist. Auf diese Weise ist das Schließelement zwischen einem Schließzustand und einem
Offenzustand überführbar. Bei Vorliegen des Schließelements in seinem Schließzustand
greift das Schließelement mit einem Riegelelement einer Riegeleinheit der Vorrichtung
formschlüssig ein, wodurch eine Bewegung des Türflügels relativ zu dem Türrahmen blockiert
ist. Mit anderen Worten ist der Türflügel in diesem Zustand verriegelt. Entsprechend
liegt das Riegelelement zwecks Eingriffs mit dem Schließelement in einer solchen Stellung
vor, dass es von dem Schließelement ergriffen werden kann. Hierbei ist insbesondere
vorgesehen, dass das Riegelelement über ein der Schließeinrichtung zugewandtes oberes
Ende des Türflügels hinaus vorsteht. Sofern das Schließelement in seinem Offenzustand
vorliegt, gibt es das Riegelelement frei, sodass der Türflügel relativ zu dem Türrahmen
bewegbar ist.
[0031] Die erfindungsgemäße Tür ist mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß der
vorstehenden Beschreibung besonders einfach ausführbar. Die sich hierdurch ergebenden
Vorteile sind vorstehend bereits dargelegt. Insbesondere besteht die Möglichkeit,
den Türflügel automatisiert zu verriegeln, sodass eine Bewegung relativ zu dem Türrahmen
blockiert ist. Gleichermaßen ist eine automatisierte Entriegelung möglich. Für den
Fall, dass ein Defekt vorliegt, der einen Betrieb der Schließeinrichtung unterbindet,
kann der Türflügel manuell entriegelt werden, wobei die Riegeleinheiten von ihrer
jeweiligen Verriegelstellung in ihre jeweilige Entriegelstellung überführt werden.
In der beschriebenen Weise kann dies manuell mittels eines Schlüssels erfolgen, der
in den Schließzylinder der Vorrichtung eingeführt und gedreht wird. Die hierdurch
in Gang gesetzte Mechanik der Vorrichtung ist vorstehend erläutert. Die Tür ist mithin
insoweit vorteilhaft, als sie auch bei einem Defekt der elektrischen Schließeinrichtung
im Falle des Falles besonders einfach entriegelt werden kann. Hierzu ist insbesondere
kein Zugriff auf die Schließeinrichtung erforderlich, wie dies im Stand der Technik
üblicherweise der Fall ist.
[0032] Die erfindungsgemäße Tür ist dann von besonderem Vorteil, wenn sie zumindest ein
zweites Schließelement, bevorzugt an dem Türrahmen, bereitstellt, das für einen formschlüssigen
Eingriff mit einem Riegelelement der zweiten Riegeleinheit der Vorrichtung eingerichtet
ist. Das Schließelement kann insbesondere in Form einer Aufnahme ausgebildet sein.
Auf diese Weise kann der Türflügel besonders sicher relativ zu dem Türrahmen blockiert
werden, da die Riegelelemente beider Riegeleinheiten jeweils formschlüssig mit zugehörigen
Schließelementen eingreifen und hierdurch den Türflügel relativ zu dem Türrahmen verriegeln.
[0033] Besonders bevorzugt ist des Weiteren eine solche Ausgestaltung, bei der das Schließelement
der elektrischen Schließeinrichtung im Zuge seiner Betätigung, die zu einer Verriegelung
des Türflügels führen soll, auf den Türflügel zu bewegt wird und hierbei ein Riegelelement
einer Riegeleinheit formschlüssig greift. Hierbei kann sich die jeweilige Riegeleinheit,
zu der das Riegelelement gehört, insbesondere in einer Empfangsstellung befinden,
in der das Riegelelement der Riegeleinheit so weit ausgefahren ist, dass das Schließelement
der Schließeinrichtung es bestimmungsgemäß ergreifen kann.
[0034] Hierbei ist es weiterhin besonders vorteilhaft, wenn das Riegelelement im Zuge des
Eingriffs mit dem Schließelement zumindest ein Stück weit in Richtung auf das Gehäuse
der Vorrichtung zu "gedrückt" wird, d.h. ein Stück weit in das Gehäuse einfährt. Gemäß
vorstehender Erläuterung bewirkt diese Bewegung des Riegelelements über die Kopplungseinheit
eine entsprechende Bewegung des Riegelelements der anderen Riegeleinheit, die in die
gleiche Richtung orientiert ist, wie die Bewegung des mit dem Schließelement zusammenwirkenden
Riegelelements. Hierdurch kann bewirkt werden, dass das zweite Riegelelement "ausgefahren"
wird und hierdurch seinerseits mit einem Schließelement formschlüssig eingreift, während
zugleich das erste Riegelelement mit dem elektrisch angetriebenen Schließelement der
elektrischen Schließeinrichtung ergriffen wird. Diese Weise kann der Türflügel besonders
einfach mittels beider Riegeleinheiten zumindest im Wesentlichen gleichzeitig relativ
zu dem Türrahmen festgelegt und hierdurch verriegelt werden.
[0035] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Tür ist der Türflügel von einem
Schiebetürflügel gebildet, wobei die Tür eine Bodenführung zur Führung des Türflügels
umfasst, wobei die Vorrichtung eine Hubvergrößerung aufweist, die mittelbar oder unmittelbar
mit einem Riegelelement einer unteren Riegeleinheit zusammenwirkt, sodass das Riegelelement
im Zuge einer Überführung der Riegeleinheit von ihrer Verriegelstellung in ihre Entriegelstellung
unter Wirkung der Hubvergrößerung in Richtung auf einen Schließzylinder der Vorrichtung
zu derart anhebbar ist, dass sich ein unteres Ende der Riegeleinheit bei Vorliegen
der Riegeleinheit in ihrer Entriegelstellung auf einem Höhenniveau oberhalb der Bodenführung
befindet. Diese Ausgestaltung hat gemäß obiger Erläuterung den Vorteil, dass eine
Kollision des Riegelelements der unteren Riegeleinheit mit der Bodenführung im Zuge
einer Öffnung des Türflügels unterbleibt, da das Riegelelement gewissermaßen über
die Bodenführung hinweg fährt. In der Folge kann der Türflügel vollständig geöffnet
und hierbei eine lichte Breite der Tür vollständig freigeben.
Ausführungsbeispiele
[0036] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren
dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1:
- Eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei sich eine obere Riegeleinheit
in einer Empfangsstellung befindet,
- Fig. 2:
- Die Prinzipskizze gemäß Figur 1, wobei sich zwei Riegeleinheiten jeweils in ihrer
Verriegelstellung befinden,
- Fig. 3:
- Die Prinzipskizze gemäß Figur 1, wobei sich beide Riegeleinheiten in ihrer Entriegelstellung
befinden,
- Fig. 4:
- Ein vertikaler Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung, deren obere Riegeleinheit
sich in einer Empfangsstellung befindet,
- Fig. 5:
- Die Vorrichtung gemäß Figur 4, wobei sich die obere Riegeleinheit und eine untere
Riegeleinheit jeweils in ihrer Verriegelstellung befinden,
- Fig. 6:
- Die Vorrichtung gemäß Figur 4, wobei sich beide Riegeleinheiten jeweils in ihrer Entriegelstellung
befinden,
- Fig. 7:
- Ein vertikaler Längsschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung, deren
obere Riegeleinheit sich in einer Empfangsstellung befindet,
- Fig. 8:
- Die Vorrichtung gemäß Figur 7, wobei sich die obere Riegeleinheit und die untere Riegeleinheit
jeweils in ihrer Verriegelstellung befinden,
- Fig. 9:
- Die Vorrichtung gemäß Figur 7, wobei sich beide Riegeleinheiten jeweils in ihrer Entriegelstellung
befinden,
- Fig. 10:
- Ein Detail eines Türflügels, der mittels einer Bodenführung geführt ist.
[0037] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 wird zunächst anhand einer idealisierten Prinzipdarstellung
gemäß den
Figuren 1 bis 3 erläutert. Zwei mögliche konkrete Ausgestaltungen erfindungsgemäßer Vorrichtungen
1 sind sodann den
Figuren 4 bis 6 sowie den
Figuren 7 bis 9 zu entnehmen.
[0038] Die Vorrichtung
1, die zur Zusammenwirkung mit einem hier nicht dargestellten Türflügels
2 geeignet ist, umfasst ein Gehäuse
3, innerhalb dessen eine obere Riegeleinheit
4 und eine untere Riegeleinheit
5 gelagert sind. Die Riegeleinheiten
4,
5 umfassen jeweils ein Riegelelement
9, 10, die translatorisch relativ zu dem Gehäuse
3 bewegbar sind. Die Riegelelemente
9, 10 sind jeweils von langgestreckten Bolzen gebildet, die parallel zueinander orientiert
sind. Ferner sind die Riegelelemente
9,
10 gleichartig relativ zu dem Gehäuse
3 bewegbar, insbesondere parallel zueinander, besonders bevorzugt entlang einer gemeinsamen
Achse. Die Riegeleinheiten
4,
5 sind mittels einer Kopplungseinheit
6 kinematisch miteinander gekoppelt. Hierzu umfasst die Kopplungseinheit 6 zwei Umkehrelemente
13,
14 sowie ein Koppelelement
12. Die Umkehrelemente
13,
14 sind den Riegeleinheiten
4,
5 zugeordnet, wobei jeweils ein Umkehrelement
13,
14 mit einer der Riegeleinheiten
4,
5 zusammenwirkt. Zudem sind die Umkehrelemente
13,
14 mittels des Koppelelements
12 miteinander verbunden. Die Umkehrelemente
13,
14 sind in dem gezeigten Beispiel jeweils von Zahnrädern gebildet, die um Drehachsen
31,
32 drehbar gelagert sind. Hierbei ist das Umkehrelement
13, das der oberen Riegeleinheit
4 zugeordnet ist, an einer Übertragungseinheit
8 gelagert, die in dem gezeigten Beispiel stabförmig ausgebildet ist. Die Übertragungseinheit
8 ist translatorisch relativ zu dem Gehäuse
3 bewegbar und wirkt mit einem Schließzylinder
7 zusammen, der manuell mittels eines nicht dargestellten Schlüssels betätigbar ist.
Entsprechend weist der Schließzylinder
7 eine Ausnehmung auf, in die ein entsprechend codierter Schlüssel formschlüssig aufnehmbar
ist. Mittels der Betätigung des Schließzylinders
7 wird die Übertragungseinheit
8 in dem gezeigten Beispiel translatorisch relativ zu dem Gehäuse
3 in eine Richtung vertikal abwärts bewegt, wodurch gleichermaßen das an der Übertragungseinrichtung
8 gelagerte Umkehrelement
13 mitgeführt wird. Die Funktionsweise der Vorrichtung
1 ergibt sich hierbei wie folgt:
[0039] Zunächst ist der Türflügel
2, der mit der Vorrichtung
1 ausgestattet ist, nicht verriegelt, d.h. er kann bestimmungsgemäß relativ zu einem
Türrahmen bewegt werden. Der entsprechende Zustand der Vorrichtung
1 ist besonders gut anhand von
Figur 1 erkennbar. Die obere Riegeleinheit
4 liegt in einer Empfangsstellung vor, in der ihr Riegelelement
9 ausgefahren ist, sodass ein oberer Endabschnitt des Riegelelements
9 über ein oberes Ende des Gehäuses
3 hinaus vorsteht. Gleichzeitig liegt die untere Riegeleinheit
5 in einer Entriegelstellung vor, in der ihr Riegelelement
10 vollständig in das Gehäuse
3 eingefahren ist. Bei Vorliegen in der Empfangsstellung ist die obere Riegeleinheit
4 dazu geeignet, mit einem Schließelement einer elektrischen Schließeinrichtung zusammenzuwirken,
das das Riegelelement
9 ergreift. Ein solches Schließelement ist in dem gezeigten Beispiel nicht dargestellt.
[0040] Infolge des Eingriffs des Schließelements mit dem Riegelelement
9 wird letzteres ein Stück weit in das Gehäuse
3 eingefahren bzw. eingedrückt, sodass das Riegelelement
9 weniger weit über das obere Ende des Gehäuses
3 hinaus vorsteht. Dies ist beispielhaft in
Figur 2 dargestellt. Diese abwärts, in Richtung auf den Schließzylinder
7 zu gerichtete Bewegung des Riegelelements
9 wird in dem gezeigten Beispiel unmittelbar mittels des Umkehrelements
13 auf das Koppelelement
12 übertragen. Hierzu kann es insbesondere vorgesehen sein, dass sowohl das Riegelelement
9 als auch das Koppelelement
12 jeweils mit einer Zahnleiste ausgestattet sind, mittels derer die genannten Bauteile
mit dem als Zahnrad ausgebildeten Umkehrelement
13 kämmen können. Wie sich anhand der idealisierten Darstellung ergibt, bewirkt dieser
Ausgestaltung, dass im Zuge des Einfahrens des Riegelelement
9 das Koppelelement
12 in umgekehrte Richtung aufwärts bewegt wird, d.h. sich in Richtung des oberen Endes
des Gehäuses
3 bewegt. Durch die Wirkung des zweiten Umkehrelements
14 wird diese Bewegung des Koppelelements
12 auf die untere Riegeleinheit
5 und insbesondere deren Riegelelement
10 übertragen. Hierbei findet gleichermaßen eine Richtungsumkehr statt, sodass das Riegelelement
10 in eine Richtung abwärts, d.h. von dem Schließzylinder
7 weg, bewegt wird. Das Riegelelement
10 kann hierbei gleichermaßen mit einer Zahnleiste ausgestattet sein, sodass es besonders
einfach mit dem als Zahnrad ausgebildeten Umkehrelement
14 kämmen kann. Im Ergebnis wird das Riegelelement
10 der unteren Riegeleinheit
5 ausgefahren, sodass es teilweise über ein unteres Ende des Gehäuses
3 hinaus vorsteht. In dieser Stellung ist das untere Riegelelement
10 dazu eingerichtet, mit einem korrespondierenden Schließelement einzugreifen, das
beispielsweise an oder in dem jeweiligen Türrahmen ausgebildet sein kann. Beide Riegeleinheiten
4,
5 liegen nunmehr in ihrer Verriegelstellung vor, in der sie jeweils mit Schließelementen
zusammenwirken und hierdurch den Türflügel
2 relativ zu dem Türrahmen festlegen.
[0041] Für die Überführung der Riegeleinheiten
4,
5 zurück in ihre vorherigen Stellungen ist in einem bestimmungsgemäßen Betrieb der
Vorrichtung
1 vorgesehen, dass das Schließelement der elektrischen Schließeinrichtung angehoben
und hierdurch der formschlüssige Eingriff mit dem Riegelelement
9 der oberen Riegeleinheit
4 gelöst wird. Insbesondere durch Wirkung mindestens einer in den Figuren nicht dargestellten
Feder kann das Riegelelement
9 der Bewegung des Schließelements nachgeführt und hierdurch die obere Riegeleinheit
4 zurück in ihre Empfangsstellung überführt werden. Aufgrund der Wirkung der Kopplungseinheit
6 bedeutet eine solche Bewegung des Riegelelements
9 eine gleich gerichtete Bewegung des Riegelelements
10 der unteren Riegeleinheit
5, sodass besagtes Riegelelement
10 wieder in das Gehäuse
3 eingefahren wird. Der Türflügel
2 ist daraufhin wieder entriegelt und kann relativ zu dem Türrahmen bewegt werden.
[0042] Für den Fall, dass die Entriegelung des Türflügels
2 nicht möglich ist, insbesondere infolge eines Defekts oder eines Stromausfalls der
elektrischen Schließeinrichtung, kann der Türflügel
2 nicht mittels eines Anhebens des Schließelements entriegelt werden. Gleichwohl ist
erfindungsgemäß eine manuelle Entriegelung möglich, auch ohne dass sich das Schließelement
bewegt. Hierzu wird der Schlüssel in den Schließzylinder
7 eingeführt und der Schließzylinder
7 betätigt. Diese Betätigung hat zur Folge, dass mittels der Übertragungseinheit
8 das Umkehrelement
13, das der oberen Riegeleinheit
4 zugeordnet ist, translatorisch relativ zu dem Gehäuse
3 bewegt wird. In dem gezeigten Beispiel erfolgt diese Bewegung in eine abwärts gerichtete
Richtung, sodass das Umkehrelement
13 in Richtung auf den Schließzylinder
7 zu bewegt wird. Dies ergibt sich besonders gut anhand von
Figur 3. Aufgrund der formschlüssigen Verbindung des Umkehrelements
13 sowohl mit der oberen Riegeleinheit
4, hier insbesondere dem zugehörigen Riegelelement
9, sowie dem Koppelelement
12, werden sowohl besagtes Riegelelement
9 als auch besagtes Koppelelement
12 translatorisch relativ zu dem Gehäuse
3 abwärts bewegt. Das Umkehrelement
14, das der unteren Riegeleinheit
5 zugeordnet ist, bleibt derweil ortsfest relativ zu dem Gehäuse
3 festgelegt und ist nicht durch die Bewegung der Übertragungseinheit
8 beeinflusst. Hierdurch bedingt bewegt sich das Koppelelement
12 relativ zu dem Umkehrelement
14. Aufgrund der beigeliebenden Mechanik führt dies dazu, dass das Riegelelement
10 der unteren Riegeleinheit
5 in umgekehrte Richtung, d.h. hier aufwärts, bewegt wird. Die Bewegungen der Übertragungseinheit
8 sowie die hierdurch bedingten Bewegungen der anderen Teile sind dabei derart aufeinander
abgestimmt, dass sowohl das Riegelelement
9 der oberen Riegeleinheit
4 als auch das Riegelelement
10 der unteren Riegeleinheit
5 vollständig in das Gehäuse
3 eingefahren werden. Hierdurch geraten die Riegelelemente
9,
10 jeweils außer Eingriff mit den jeweilig zugeordneten Schließelement, sodass sich
beide Riegeleinheiten
4,
5 in einer Entriegelstellung befinden. Der Türflügel
2 ist daraufhin entriegelt, sodass er sich bestimmungsgemäß relativ zu dem Türrahmen
bewegen kann.
[0043] Die anhand der Prinzipskizzen gemäß den
Figuren 1 bis 3 veranschaulichten Prinzipien sind auf die eine oder andere Weise auch in den beiden
Ausführungsbeispielen gemäß den
Figuren 4 bis 6 und 7 bis 9 verwirklicht.
[0044] In einem ersten Ausführungsbeispiel, das in den
Figuren 4 bis 6 dargestellt ist, umfasst die Vorrichtung
1, die hier in einem Türflügel
2 angeordnet ist, eine obere Riegeleinheit
4, die mit einem Riegelelement
9 ausgestattet ist. Ferner umfasst die Vorrichtung
1 eine untere Riegeleinheit
5, die mit einem Riegelelement
10 ausgestattet ist. Weiterhin ist eine Kopplungseinheit
6 vorhanden, die zwei Umkehrelemente
13,
14 sowie ein Koppelelement
12 umfasst, wobei letzteres in Form einer langgestreckten Schubstange ausgebildet ist.
Die einzelnen Baugruppen der Vorrichtung
1 sind innerhalb des Gehäuses
3 angeordnet. Ungefähr mittig an der Vorrichtung
1 umfasst selbige einen Schließzylinder
7, der ein Funktionselement
11 umfasst. Der Schließzylinder
7 wirkt mit einer Übertragungseinheit
8 zusammen, mittels der eine Bewegung des Funktionselements
11 auf das Umkehrelement
13 übertragbar ist, das der oberen Riegeleinheit
4 zugeordnet ist. Dies erfolgt in solcher Weise, dass das Umkehrelement
13 infolge der Betätigung des Schließzylinders
7 translatorisch relativ zu dem Gehäuse
3 bewegbar ist. In dem gezeigten Beispiel erfolgt dies im Sinne einer abwärts gerichteten
Bewegung des Umkehrelements
13, das heißt in Richtung auf den Schließzylinder
7 zu.
[0045] In dem in
Figur 4 gezeigten Zustand befinden sich die Riegeleinheiten
4,
5 nicht in Eingriff mit korrespondierenden Schließelementen
30,
37. Der Türflügel
2, an dem die Vorrichtung
1 angeordnet ist, ist mithin frei relativ zu dem in den Figuren nicht dargestellten
Türrahmen bewegbar. Die obere Riegeleinheit
4 befindet sich in einer Empfangsstellung, in der sie dazu geeignet ist, von einem
Schließelement
30 einer ebenfalls nicht dargestellten elektrischen Schließeinrichtung
28 formschlüssig ergriffen zu werden. Die untere Riegeleinheit
5 befindet sich in ihrer Entriegelstellung.
[0046] Zur Verriegelung des Türflügels
2 wird das Schließelement
30 mittels eines elektrischen Antriebs
29 abgesenkt, wobei das Riegelelement
9 der oberen Riegeleinheit
4 formschlüssig ergriffen wird. Wie in
Figur 5 dargestellt, wird hierdurch das Riegelelement
9 zumindest ein Stück weit in das Gehäuse
3 der Vorrichtung
1 "eingedrückt". Dies hat zur Folge, dass eine Feder
16, die mit der oberen Riegeleinheit
4 verbunden ist, komprimiert wird. Die Feder
16, die von einer vorgespannten Druckfeder gebildet ist, stützt sich dabei gegen einen
Anschlag
18 ab. Mittels der Feder
16 ist sichergestellt, dass das Riegelelement
10 wieder ausgefahren wird, sollte das Schließelement
30 wieder hochgefahren werden. Infolge der Abwärtsbewegung des Schließelements
30 liegt die obere Riegeleinheit
4 nunmehr in ihrer Verriegelstellung vor.
[0047] Das "Eindrücken" des Riegelelements
9 führt gemäß dem vorstehend erläuterten Prinzip zu einer umgekehrten Aufwärtsbewegung
des Koppelelements
12, das durch Wirkung des Umkehrelements
13 angehoben wird. Hierzu wirken sowohl die obere Riegeleinheit
4 als auch das Koppelelement
12 jeweils mit Zahnleisten
20,
22 zusammen, die mit dem Umkehrelement
13 kämmen. Die Aufwärtsbewegung des Koppelelements
12 führt über das Umkehrelement
14, das der unteren Riegeleinheit
5 zugeordnet ist, entsprechend zu einer Abwärtsbewegung des Riegelelements
10 der unteren Riegeleinheit
5. Hierbei ist das Umkehrelement
14 mit einer Hubvergrößerung
27 ausgestattet. Dies ist dadurch realisiert, dass das Umkehrelement
14 zwei koaxiale Zahnscheiben umfasst, wobei der Durchmesser einer ersten, in den Figuren
nicht sichtbaren Zahnscheibe, die mit einer Zahnleiste
23 des Koppelelements
12 kämmt, kleiner ist als der Durchmesser der zweiten Zahnscheibe, die mit einer Zahnleiste
21 der unteren Riegeleinheit
5 kämmt. Dies führt dazu, dass die Aufwärtsbewegung des Koppelelements
12 in eine betragsmäßig größere Abwärtsbewegung des Riegelelements
10 übersetzt wird. Hierdurch wird das Riegelelement
10 über ein unteres Ende des Türflügels
2 hinaus ausgefahren und greift hierdurch mit einem stationären Schließelement
37 ein, das insbesondere in Form einer in eins Türrahmens des Türflügels
2 ausgebildeten Aufnahme ausgebildet sein kann. Die beiden Riegeleinheiten
4,
5 befinden sich nunmehr jeweils in ihrer Verriegelstellung.
[0048] Für eine manuelle Entriegelung des Türflügels
2 kann nunmehr der Schließzylinder
7 verwendet werden. Dieser ist zur Aufnahme eines entsprechend kodierten Schlüssels
geeignet, wobei infolge einer Betätigung des Schließzylinders
7 das Funktionselement
11 entlang eines Kreisbogenabschnitts in einem Winkelbereich von ca. 180° geführt wird.
Diese Bewegung des Funktionselements
11 führt im Ergebnis dazu, dass das Umkehrelement
13, das mit der oberen Riegeleinheit
4 zusammenwirkt, translatorisch relativ zu dem Gehäuse
3 abwärts bewegt wird. Für diese Übertragung der Bewegung des Funktionselements
11 auf das Umkehrelement
13 ist eine Übertragungseinheit
8 zuständig, die sowohl mit dem Schließzylinder
7 als auch mit dem Umkehrelement 13 zusammenwirkt. In der konkreten Ausgestaltung umfasst
die Übertragungseinheit
8 ein Übertragungselement
26, ein Übersetzungselement
25, eine Übertragungsstange
36 und ein Trägerelement
15. Das Übersetzungselement
25 ist um eine Schwenkachse
24 verschwenkbar an dem Gehäuse
3 gelagert und wirkt formschlüssig mit der Übertragungsstange
36 zusammen. Die Übertragungsstange
36 ist an ihrem dem Schließzylinder
7 abgewandten Ende mit dem Trägerelement
15 verbunden, das das Umkehrelement
13 trägt. Die Übertragungsstange
36 und mithin das Trägerelement
15 sind infolge einer Schwenkbewegung des Übersetzungselements
25 linear relativ zu dem Gehäuse
3 auf und ab bewegbar.
[0049] Um die Schwenkbewegung des Funktionselements
11 auf eine Schwenkbewegung des Übersetzungselements
25 zu übertragen, greift das Funktionselement
11 unmittelbar mit dem Übertragungselement
26 ein, das geführt beweglich in dem Gehäuse
3 gelagert ist. Insbesondere weist das Übertragungselement
26 eine Ausfräsung auf, in der ein Führungsstift des Übersetzungselements
25 gelagert ist. Durch Wirkung des Funktionselements
11 wird das Übertragungselement
26 entgegen der Wirkung einer Feder
34 angehoben, d.h. in eine von dem Schließzylinder
7 abgewandte Richtung verdrängt. Sobald das Funktionselement
11 seinen Hochpunkt bei ca. 90° verglichen zu einer Ausgangsposition überschreitet,
wird das Übertragungselement
26 durch Wirkung der Feder
34 wieder zurück gedrückt, sodass es sich letztlich in seiner Ausgangsstellung befindet,
das Funktionselement
11 jedoch 180° verdreht ist. Dies ergibt sich besonders gut anhand eines Vergleichs
der
Figuren 5 und 6. Infolge der Koppelung des Übertragungselement
26 mit dem Übersetzungselement
25, wird das Übersetzungselement
25 infolge der Bewegung des Übertragungselements
26 gezwungen um seine Schwenkachse
24 verschwenkt und bewirkt hierbei aufgrund der Koppelung mit der Übertragungsstange
36 und Trägerelement
15 die Abwärtsbewegung des letzteren.
[0050] Dies führt in der beschriebenen Weise zu der Abwärtsbewegung des Umkehrelements
13. Da letzteres formschlüssig über die Zahnleisten
20,
22 mit der oberen Riegeleinheit
4 und dem Koppelelement
12 verbunden ist, werden gleichermaßen das Riegelelement
9 oberen Riegeleinheit
4 und das Koppelelement
12 abwärts bewegt. Ferner ist der Anschlag
18 der Feder
16 an dem Trägerelement
15 angeordnet, sodass sich ein Spannungszustand der Feder
16 im Zuge dieser Bewegung nicht verändert. Die abwärts gerichtete Bewegung des Koppelelements
12 führt gemäß vorstehender Erläuterung zu einer entgegengesetzten Bewegung des Riegelelements
10 der unteren Riegeleinheit
5, die zudem mittels einer auf Druck vorgespannten Feder
17 unterstützt wird, die sich gegen einen Anschlag
19 abstützt. Hierdurch wird im Ergebnis bewirkt, dass das Riegelelement
10 in das Türblatt
2 eingezogen wird und seinen formschlüssigen Eingriff mit dem Schließelement
37 verliert. In gleicher Weise verliert das Riegelelement
9 seinen formschlüssigen Eingriff mit dem ihm zugeordneten Schließelement
30 im Zuge der Abwärtsbewegung des Umkehrelements
13. Im Ergebnis liegen die Riegeleinheiten
4,
5 nunmehr jeweils in ihrer Entriegelstellung vor, sodass der Türflügel
2 relativ zu dem Türrahmen bewegbar ist.
[0051] In bevorzugter Weise ist eine Spannkraft der Feder
17, die mit der unteren Riegeleinheit
5 zusammenwirkt, größer als eine Spannkraft der Feder
16, die mit der oberen Riegeleinheit
4 zusammenwirkt. Insbesondere kann die Spannkraft der Feder
17 doppelt so groß, vorzugsweise dreimal so groß, sein wie die Spannkraft der Feder
16. Hierdurch wird in beschriebener Weise die Betätigung des Schließzylinders
7 vereinfacht.
[0052] In einem weiteren Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
1, die sich aus den
Figuren 7 bis 9 ergibt, umfasst die obere Riegeleinheit
4 ein Riegelelement
9 sowie ein separates Schaltelement
33. Die elektrische Schließeinrichtung
28, die einen elektrischen Antrieb
29 umfasst, umfasst weiterhin ein Schließelement
30, das mittels des Antriebs
29 in Richtung auf das Riegelelement
9 zu absenkbar ist. Hierdurch wird erreicht, dass das Riegelelement
9 formschlüssig von dem Schließelement
30 ergriffen wird, wobei das Riegelelement
9 als solches jedoch nicht in Richtung auf den Schließzylinder
7 der Vorrichtung
1 zu bewegt wird. Gleichwohl wird infolge der Bewegung des Schließelements
30 das Schaltelement
33 betätigt, das in Richtung auf den Schließzylinder
7 zu "eingedrückt" wird. Das Schaltelement
33 wirkt mit einer Zahnleiste
20 zusammen, die mit dem Umkehrelement
13, das der oberen Riegeleinheit
4 zugeordnet ist, kämmt. In beschriebener Weise kämmt das Umkehrelement
13 des Weiteren über eine Zahnleiste
22 mit dem Koppelelement
12 der Kopplungseinheit
6, sodass die abwärts gerichtete Bewegung des Schaltelements
33 eine korrespondierende aufwärts gerichtete Bewegung des Koppelelements
12 bewirkt. Das Koppelelement
12 ist hier von einem Zugseil gebildet. Diese Bewegung wird wiederum in beschriebener
Weise über das weitere Umkehrelement
14 auf die untere Riegeleinheit
5 übertragen, sodass dessen Riegelelement
10 ausgefahren wird. Auch bei dieser Ausführungsform wird diese Bewegung durch ein Hubvergrößerung
27 verstärkt, wobei hierzu ein bewegliches Zahnrad
35, eine feststehende Zahnleiste
38 sowie eine bewegliche Zahnleiste
39 zum Einsatz kommen. Dies ergibt sich besonders gut anhand einer Gegenüberstellung
der
Figuren 7 und 8. Somit kämmt das bewegliche Zahnrad
35 an der feststehenden Zahnleiste
38, die relativ zu dem Gehäuse
3 fixiert ist. Die Bewegung des Zahnrads
35 wirkt sich hier unmittelbar auf das Riegelelement
10 der unteren Riegeleinheit
5 aus, das das Zahnrad
35 über die bewegliche Zahnleiste
39 mit dem Riegelelement
10 kinematisch gekoppelt ist. Das bewegliche Zahnrad
35 ist an einem Trägerelement
40 angeordnet, das sich entsprechend der translatorischen Bewegung des beweglichen Zahnrads
35 entlang der feststehenden Zahnleiste
38 bewegt. Die Zahnleiste
21 der unteren Riegeleinheit
5 ist an diesem Trägerelement
40 ausgebildet, wobei die Zahnleiste
21 analog zu vorstehender Beschreibung über das Umkehrelement
14 mit der Zahnleiste
23 der Koppeleinheit
6 kämmt. Das Zusammenwirken des Umkehrelements
14 mit der Zahnleiste
21 sowie des beweglichen Zahnrads
35 mit der beweglichen Zahnleiste
39 führt wunschgemäß zu der Hubvergrößerung, die hier eine Übersetzung von 1:2 vornimmt.
[0053] Mittels Versenkens des Schaltelements
33 infolge des Absenkens des Schließelement
30 werden sowohl die obere Riegeleinheit
4 als auch die untere Riegeleinheit
5 jeweils in ihre Verriegelstellung überführt, wobei das Riegelelement
9 der oberen Riegeleinheit
4 mit dem Schließelement
30 und das Riegelelement
10 der unteren Riegeleinheit
5 mit dem weiteren Schließelement
37 formschlüssig eingreifen. Dies ergibt sich besonders gut anhand von
Figur 8.
[0054] Um nunmehr eine manuelle Entriegelung des Türflügels
2 zu bewirken, die insbesondere im Falle eines Defekts der Schließeinrichtung
28 oder beispielsweise eines Stromausfalls vonnöten sein kann, wird der Schließzylinder
7 betätigt. Dies führt dazu, dass eine Bewegung eines in den
Figuren 7 bis 9 nicht dargestellten Funktionselements
11 derart auf das Umkehrelement
13 übertragen wird, das mit der oberen Riegeleinheit
4 zusammenwirkt, dass das Umkehrelement
13 in Richtung auf den Schließzylinder
7 zu bewegt wird. Diese Übertragung der Bewegung des Funktionselements
11 auf das Umkehrelement
13 erfolgt mittels der Übertragungseinheit
8, die hier von einer langgestreckte Übertragungsstange
36 gebildet ist. Die Übertragungsstange
36 ist mit einem Trägerelement
15 gekoppelt, das hier als Teil der oberen Riegeleinheit
4 ausgebildet ist. Das Umkehrelement
13 ist auf diesen Trägerelement
15 montiert, sodass eine translatorische Bewegung der Übertragungsstange
36 zu einer entsprechenden Bewegung des Trägerelements
15 und mithin des Umkehrelements
13 führt. Im Ergebnis wird das Umkehrelement
13 in Richtung auf den Schließzylinder
7 zu bewegt, wobei gleichermaßen das auf dem Trägerelement
15 angeordnete Riegelelement
9 der oberen Riegeleinheit
4 "eingezogen" wird. Hierdurch verliert das Riegelelement
9 seinen Eingriff mit dem Schließelement
30, sodass die obere Riegeleinheit
4 fortan in ihrer Entriegelstellung vorliegt. Die Betätigung des Schließzylinders
7 und die dadurch bedingte Bewegung des Funktionselements
11 sind dementsprechend mittels der Übertragungseinheit
8 mittelbar derart auf die Riegeleinheiten
4,
5 übertragen worden, dass diese von ihren Verriegelstellungen in ihre Entriegelstellungen
überführt werden.
[0055] Infolge der Bewegung der oberen Riegeleinheit
4 in Richtung des Schließzylinders
7 (abwärts) wird in der beschriebenen Weise das Koppelelement
12 ebenfalls abwärts bewegt. Da das Koppelelement
12 hier als Seil ausgebildet und als solches biegeschlaff ist, wird die Bewegung der
oberen Zahnleiste
21 des Koppelelements
12 nicht auf die untere Zahnleiste
22 übertragen. Stattdessen legt sich das Koppelelement
12 in Falten und gibt hierdurch der unteren Zahnleiste
22 einen Bewegungsspielraum für eine Bewegung nach unten, das heißt in eine Richtung
von dem Schließzylinder
7 weg. Dieser Bewegungsspielraum, der vor der Betätigung des Schließzylinders
7 nicht bestand, ermöglicht es nunmehr der Feder
17, die mit einer Druckkraft gespannt ist, die Zahnleiste der Hubvergrößerung
27 sowie entsprechend die Zahnleiste
21 der unteren Riegeleinheit
4 in Richtung auf den Schließzylinder
7 zu anzuheben, da die aufgrund der durch das Umkehrelement
14 bedingte Umkehrung dieser Aufwärtsbewegung hin zu einer Abwärtsbewegung der Zahnleiste
23 der Koppeleinheit
6 aufgrund des Bewegungsspielraums nunmehr möglich ist. Hierdurch verliert das Riegelelement
10 den Eingriff mit dem zugeordneten Schließelement
37, sodass auch die untere Riegeleinheit
5 nunmehr in ihrer Entriegelstellung vorliegt. Der Türflügel 2 kann nunmehr bestimmungsgemäß
relativ zu dem Türrahmen bewegt werden, obwohl das Schließelement
30 der elektrischen Schließeinrichtung
28 sich unverändert in einer abgesenkten Position befindet, in der es typischerweise
formschlüssig mit dem Riegelelement
9 der oberen Riegeleinheit
4 eingreift.
[0056] In einem Ausführungsbeispiel, bei dem die Tür von einer Schiebetür gebildet ist,
wird der Türflügel
2 zwecks Öffnung der Tür relativ zu dem Türrahmen verschoben. Um die Bewegung des Türflügels
zu führen, verfügt die Tür über eine Bodenführung
41, die sich anhand von
Figur 10 ergibt. Die Bodenführung ist an einem unteren Ende der Tür unmittelbar an einem Türrahmen
der Tür angeordnet. Sie steht ein Stück weit über einen Boden hinaus vor, wodurch
grundsätzlich ein Kollisionsrisiko mit dem Riegelelement
10 der unteren Riegeleinheit
5 der Vorrichtung
1 besteht, die mit dem Türflügel
2 zusammenwirkt. In dem gezeigten Beispiel verfügt die Vorrichtung über eine Hubvergrößerung
27, die die technische Wirkung hat, dass ein Hub des Riegelelements
10 im Zuge der Überführung der unteren Riegeleinheit
4 von ihrer Verriegelstellung in ihre Entriegelstellung vergleichsweise groß ausfällt.
Beispielsweise kann die Hubvergrößerung
27 eine Übersetzung von 1:3 aufweisen, sodass eine Bewegung des Riegelelements
9 der oberen Riegeleinheit
4 betragsmäßig bei Übertragung auf das Riegelelement
10 der unteren Riegeleinheit
5 verdreifacht wird. Die Wirkung der Hubvergrößerung
27 führt dazu, dass das Riegelelement
10 so weit in Richtung es in
Figur 10 nicht gezeigten Schließzylinders
7 der Vorrichtung
1 angehoben wird, dass ein unteres Ende
42 der Riegeleinheit
10 sich bei Vorliegen der Riegeleinheit
4 in ihrer Entriegelstellung oberhalb der Bodenführung
41 befindet, das heißt auf einem Höhenniveau oberhalb der Bodenführung
41. Dieser Zustand ist in
Figur 10 veranschaulicht.
[0057] Mithin ist eine Kollision zwischen dem Riegelelement
10 und der Bodenführung
41 vermieden, wodurch es möglich ist, den Türflügel
2 vollständig zu öffnen und hierdurch eine lichte Breite der Tür vollständig freizugeben.
Würde das Riegelelement
10 nur weniger weit angehoben werden können und daraufhin mit der Bodenführung
41 kollidieren, könnte der Türflügel
2 hingegen nicht vollständig geöffnet werden, sodass die lichte Breite der Tür effektiv
geringer ausfallen würde. Dies ist insbesondere in Fällen nachteilig, in denen aufgrund
geltender Vorschriften eine bestimmte lichte Breite einer geöffneten Tür vorhanden
sein muss.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Tür
- 3
- Gehäuse
- 4
- Riegeleinheit
- 5
- Riegeleinheit
- 6
- Kopplungseinheit
- 7
- Schließzylinder
- 8
- Übertragungseinheit
- 9
- Riegelelement
- 10
- Riegelelement
- 11
- Funktionselement
- 12
- Koppelelement
- 13
- Umkehrelement
- 14
- Umkehrelement
- 15
- Trägerelement
- 16
- Feder
- 17
- Feder
- 18
- Anschlag
- 19
- Anschlag
- 20
- Zahnleiste
- 21
- Zahnleiste
- 22
- Zahnleiste
- 23
- Zahnleiste
- 24
- Schwenkachse
- 25
- Übersetzungselement
- 26
- Übertragungselement
- 27
- Hubvergrößerung
- 28
- Schließeinrichtung
- 29
- Antrieb
- 30
- Schließelement
- 31
- Drehachse
- 32
- Drehachse
- 33
- Schaltelement
- 34
- Feder
- 35
- Zahnrad
- 36
- Übertragungsstange
- 37
- Schließelement
- 38
- Zahnleiste
- 39
- Zahnleiste
- 40
- Trägerelement
- 41
- Bodenführung
- 42
- Ende
1. Vorrichtung (1) zur Verriegelung eines Türflügels (2) relativ zu einem Türrahmen,
umfassend
- ein Gehäuse (3),
- eine obere Riegeleinheit (4) zur Verriegelung des Türflügels (2) an deren oberem
Ende,
- eine untere Riegeleinheit (5) zur Verriegelung des Türflügels (2) an deren unterem
Ende,
- eine Kopplungseinheit (6) zur kinematischen Koppelung der beiden Riegeleinheiten
(4, 5),
- einen Schließzylinder (7) sowie
- eine Übertragungseinheit (8),
wobei die Riegeleinheiten (4, 5) jeweils ein Riegelelement (9, 10) umfassen,
wobei die Riegeleinheiten (4, 5) mittels der Kopplungseinheit (6) derart miteinander
gekoppelt sind, dass die Überführung einer der Riegeleinheiten (4, 5) von einer Verriegelstellung,
in der die jeweilige Riegeleinheit (4, 5) dazu eingerichtet ist, mit einem korrespondierenden
Schließelement (30) zusammenzuwirken und hierdurch den Türflügel (2) relativ zu dem
Türrahmen zu verriegeln, in eine Entriegelstellung eine gleichartige Überführung der
anderen Riegeleinheit (4, 5) bewirkt,
wobei der Schließzylinder (7) zur Zusammenwirkung mit einem auf den Schließzylinder
(7) codierten Schlüssel geeignet ist, mittels dessen der Schließzylinder (7) manuell
betätigbar und hierdurch ein Funktionselement (11) des Schließzylinders (7) zwischen
einer Schließposition und einer Offenposition bewegbar sind,
wobei die Bewegung des Funktionselements (11) mittels der Übertragungseinheit (8)
mittelbar oder unmittelbar auf mindestens eine der Riegeleinheiten (4, 5) übertragbar
ist, sodass mittels Betätigung des Schließzylinders (7) mindestens eine der Riegeleinheiten
(4, 5) von deren jeweiliger Verriegelstellung in deren jeweilige Entriegelstellung
überführbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kopplungseinheit (6) zwei Umkehrelemente (13, 14) sowie ein die beiden Umkehrelemente
(13, 14) miteinander koppelndes Koppelelement (12) umfasst,
wobei jeweils eines der Umkehrelemente (13, 14) mit einer der Riegeleinheiten (4,
5) zusammenwirkt,
wobei die Kopplungseinheit (6) dazu eingerichtet ist, eine Bewegung einer der Riegeleinheiten
(4, 5) mittels des der jeweiligen Riegeleinheit (4, 5) zugeordneten Umkehrelements
(13, 14) auf das Koppelelement (12) und die hierdurch bedingte Bewegung des Koppelelements
(12) mittels des anderen Umkehrelements (13, 14) auf die ihr zugeordnete Riegeleinheit
(4, 5) zu übertragen,
wobei mittels der Übertragungseinheit (8) die Bewegung des Funktionselements (11)
derart auf mindestens eines der Umkehrelemente (13) übertragbar ist, dass das Umkehrelement
(13) infolge einer Betätigung des Schließzylinders (7) translatorisch relativ zu dem
Gehäuse (3) bewegbar ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Riegeleinheiten (4, 5) mit einer Feder (16, 17) zusammenwirkt,
die an einer ihrer Seiten gegen die jeweilige Riegeleinheit (4, 5) und an ihrer anderen
Seite gegen einen Anschlag (18, 19) verspannt ist, wobei vorzugsweise die Feder (16,
17) die Riegeleinheit (4, 5) in Richtung ihrer Verriegelstellung vorspannt.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (18, 19) dem Umkehrelement (13) zugeordnet ist, das translatorisch relativ
zu dem Gehäuse (3) bewegbar ist.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass beide Riegeleinheiten (4, 5) jeweils mit einer Feder (16, 17) zusammenwirken, wobei
vorzugsweise eine Spannkraft, mit der eine der Federn (17) vorgespannt ist, eine Spannkraft,
mit der die andere Feder (16) vorgespannt ist, um mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens
75 %, weiter vorzugsweise mindestens 100 %, übersteigt.
5. Vorrichtung (1) nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (18) der Feder (16), die mit der geringeren Spannkraft vorgespannt ist,
dem Umkehrelement (13) zugeordnet ist, das translatorisch relativ zu dem Gehäuse (3)
bewegbar ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Umkehrelemente (13, 14), vorzugsweise beide Umkehrelemente (13,
14), von einem Zahnrad gebildet ist, wobei vorzugsweise sowohl das Koppelelement (12)
als auch die mit dem jeweiligen Umkehrelement (13, 14) zusammenwirkende Riegeleinheit
(4, 5) jeweils eine mit dem Umkehrelement (13, 14) kämmende Zahnleiste (20, 21, 22,
23) umfassen.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Hubvergrößerung (27), mittels der ein Hub des Koppelelements (12) betragsmäßig
vergrößert auf mindestens eine der Riegeleinheiten (4, 5) übertragbar ist, wobei vorzugsweise
die Hubvergrößerung (27) der unteren Riegeleinheit (5) zugeordnet ist.
8. Vorrichtung (1) nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvergrößerung (27) an einem von einem Zahnrad gebildeten Umkehrelement (14)
ausgebildet ist, wobei das Umkehrelement (14) zwei koaxiale Zahnscheiben verschiedener
Durchmesser aufweist.
9. Vorrichtung (1) nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvergrößerung (27) ein entlang einer festen Zahnleiste (38) bewegliches Zahnrad
(35) umfasst, das mit einer beweglichen Zahnleiste (39) kämmt, wobei das bewegliche
Zahnrad (35) an einem Trägerelement (40) angeordnet ist, an dem eine weitere Zahnleiste
(21) angeordnet ist, die mit dem von dem Zahnrad gebildeten Umkehrelement (14) kämmt.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinheit (8) ein um eine Schwenkachse (24) schwenkbares Übersetzungselement
(25) umfasst, das mittelbar oder unmittelbar mittels des Funktionselements (11) zwischen
einer ersten Schwenkstellung und einer zweiten Schwenkstellung überführbar ist, wobei
mittels des Übersetzungselements (25) eine rotatorische Bewegung des Funktionselements
(11) in die translatorische Bewegung übersetzbar ist, die auf das Umkehrelement (13)
übertragbar ist.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinheit (8) ein Übertragungselement (26) umfasst, das derart mit
dem Funktionselement (11) zusammenwirkt, dass es im Zuge einer Betätigung des Schließzylinders
(7) von dem Funktionselement (11) verdrängt und hierdurch translatorisch relativ zu
dem Gehäuse (3) bewegt wird, wobei das Übertragungselement (26) formschlüssig mit
dem Übersetzungselement (25) verbunden und dazu eingerichtet ist, im Zuge seiner Bewegung
das Übersetzungselement (25) um die Schwenkachse (24) zu verschwenken.
12. Tür, insbesondere in Form einer Automatiktür, umfassend
- mindestens einen Türflügel (2),
- einen Türrahmen sowie
- eine elektrische Schließeinrichtung (28),
wobei der Türflügel (2) mit einer Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
ausgestattet ist,
wobei die Schließeinrichtung (28) einen elektrischen Antrieb (29) zum Antrieb eines
Schließelements (30) aufweist, das zwischen einem Schließzustand und einem Offenzustand
überführbar ist,
wobei das Schließelement (30) bei Vorliegen in seinem Schließzustand mit einem Riegelelement
(9) einer Riegeleinheit (4) der Vorrichtung (1) formschlüssig eingreift und hierdurch
eine Bewegung des Türflügels (2) relativ zu dem Türrahmen blockiert,
wobei das Schließelement (30) bei Vorliegen in seinem Offenzustand das Riegelelement
(9) freigibt.
13. Tür nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Türflügel (2) von einem Schiebetürflügel gebildet ist, wobei die Tür eine Bodenführung
(41) zur Führung des Türflügels (2) umfasst, wobei die Vorrichtung (1) eine Hubvergrößerung
(27) aufweist, die mittelbar oder unmittelbar mit einem Riegelelement (10) einer unteren
Riegeleinheit (5) zusammenwirkt, sodass das Riegelelement (10) im Zuge einer Überführung
der Riegeleinheit (5) von ihrer Verriegelstellung in ihre Entriegelstellung unter
Wirkung der Hubvergrößerung (27) in Richtung auf einen Schließzylinder (7) der Vorrichtung
(1) zu derart anhebbar ist, dass sich ein unteres Ende (42) der Riegeleinheit (10)
bei Vorliegen der Riegeleinheit (5) in ihrer Entriegelstellung auf einem Höhenniveau
oberhalb der Bodenführung (41) befindet.