[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabelanschlussvorrichtung zur Aufnahme einer elektrischen
Kabelanordnung mit einer oder mehreren Adern, die mit wenigstens einem elektrischen
Bauelement zu verbinden sind, wobei die Kabelanschlussvorrichtung ein Gehäuse und
wenigstens eine Kabel-Zugentlastungseinrichtung zur Zugentlastung einer durch eine
Kabeleinführungsöffnung des Gehäuses eingeführten oder eingelegten elektrischen Kabelanordnung
aufweist. Die Erfindung betrifft außerdem eine Einrichtung mit einer solchen Kabelanschlussvorrichtung
und einer elektrischen Kabelanordnung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Kabelanschlussvorrichtung
hinsichtlich der Funktionalität der Kabel-Zugentlastungseinrichtung weiterzubilden.
Es soll zudem eine vorteilhafte Einrichtung mit einer solchen Kabelanschlussvorrichtung
und einer elektrischen Kabelanordnung angegeben werden.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Kabelanschlussvorrichtung der eingangs erläuterten Art
dadurch gelöst, dass die Kabel-Zugentlastungseinrichtung wenigstens ein erstes Zugentlastungsbauteil
und ein von der Kabeleinführungsöffnung des Gehäuses aus gesehen hinter dem ersten
Zugentlastungsbauteil angeordnetes zweites Zugentlastungsbauteil hat. Die Erfindung
hat den Vorteil, dass eine verbesserte Fixierung und dementsprechend eine Zugentlastung
von elektrischen Kabelanordnungen unterschiedlichster Gestaltungsarten ermöglicht
wird, insbesondere von komplex gestalteten Kabelanordnungen wie z.B. in einem Flexrohr
aufgenommenen Einzelleitern oder mehradrigen Leitungen. Für eine sichere mechanische
Fixierung und eine Zugentlastung solcher Kabelanordnungen gibt es bisher keine zuverlässigen
Lösungen. Durch die erfindungsgemäße Kabel-Zugentlastungseinrichtung mit dem erwähnten
ersten und dem zusätzlichen zweiten Zugentlastungsbauteil können alle Einzelleitungen
sowie ein Flexrohr gegen Zug, Schub und Verdrehen gesichert werden.
[0005] Dabei kann wenigstens ein erster Teil der elektrischen Kabelanordnung durch das erste
Zugentlastungsbauteil am Gehäuse fixierbar sein. Wenigstens ein vom ersten Teil unterschiedlicher
zweiter Teil der elektrischen Kabelanordnung kann durch das zweite Zugentlastungsbauteil
am Gehäuse fixierbar sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das zweite Zugentlastungsbauteil
in Längsrichtung der elektrischen Kabelanordnung mit einem Abstand vom ersten Zugentlastungsbauteil
angeordnet sein. Das erste Zugentlastungsbauteil kann den zu fixierenden ersten Teil
der elektrischen Kabelanordnung an wenigstens zwei gegenüberliegenden Seiten umgreifen.
Das zweite Zugentlastungsbauteil kann den zu fixierenden zweiten Teil der elektrischen
Kabelanordnung an wenigstens zwei gegenüberliegenden Seiten umgreifen. Das erste und/oder
zweite Zugentlastungsbauteil kann innerhalb des Gehäuses angeordnet sein. Das Gehäuse
kann wenigstens ein erstes und ein zweites Gehäuseteil aufweisen, wobei das erste
und das zweite Gehäuseteil miteinander verbindbar sind.
[0006] Das erste Zugentlastungsbauteil kann identisch mit dem zweiten Zugentlastungsbauteil
gestaltet sein, die Zugentlastungsbauteile können auch unterschiedlich gestaltet sein.
Das erste Zugentlastungsbauteil und/oder das zweite Zugentlastungsbauteil kann als
ein bereits fest mit dem Gehäuse verbundenes Bauteil oder sogar einstückig damit ausgebildetes
Bauteil gestaltet sein. Das erste und/oder das zweite Zugentlastungsbauteil kann auch
als ein vom Gehäuse separates Bauteil ausgebildet sein, das daran erst noch zu befestigen
ist.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gehäuse
wenigstens ein erstes formschlüssiges Kopplungselement zum formschlüssigen Ankoppeln
des ersten Zugentlastungsbauteils an dem Gehäuse und/oder wenigstens ein zweites formschlüssiges
Kopplungselement zum formschlüssigen Ankoppeln des zweiten Zugentlastungsbauteils
an dem Gehäuse hat. Auf diese Weise kann das erste Zugentlastungsbauteil und/oder
das zweite Zugentlastungsbauteil, wenn es sich als ein vom Gehäuse separates Bauteil
handelt, einfach, schnell und zuverlässig an dem Gehäuse fixiert werden. Beispielsweise
kann in dem Gehäuse eine muldenförmige Aufnahme oder eine Anordnung von Gehäusewänden
vorhanden sein, in die das erste oder zweite Zugentlastungsbauteil eingesetzt werden
kann. Es können am Gehäuse auch anders gestaltete formschlüssige Kopplungselemente
vorhanden sein, die z.B. eine Rast-Befestigung eines Zugentlastungsbauteils am Gehäuse
ermöglichen.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kabel-Zugentlastungseinrichtung
zur Zugentlastung einer elektrischen Kabelanordnung eingerichtet ist, bei der ein
mehradriges elektrisches Kabel und/oder einzelne elektrische Leiter in einem Leerrohr
geführt sind. Dies hat den Vorteil, dass mit der erfindungsgemäßen Kabelanschlussvorrichtung
auch elektrische Kabelanordnungen in Elektroinstallationen zuverlässig angeschlossen
werden können, bei denen einzelne elektrische Leiter oder ein mehradriges elektrisches
Kabel in einem Leerrohr geführt ist. Das Leerrohr kann z.B. als ein Flexrohr ausgebildet
sein. Ein solches Flexrohr hat an der Außenoberfläche im Längsschnitt eine wellenförmige
oder rechteckigförmige Kontur.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste
Zugentlastungsbauteil dazu eingerichtet ist, das Leerrohr am Gehäuse zu fixieren.
Dies hat den Vorteil, dass das Leerrohr bereits relativ nah an der Kabeleinführungsöffnung
des Gehäuses am Gehäuse fixiert werden kann.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste
Zugentlastungsbauteil formschlüssige Fixierelemente hat, durch die wenigstens ein
Teil der elektrischen Kabelanordnung durch Formschluss am ersten Zugentlastungsbauteil
fixierbar ist. Dies hat den Vorteil, dass insbesondere ein Leerrohr in Form des zuvor
erwähnten Flexrohrs besonders einfach und zuverlässig am ersten Zugentlastungsbauteil
fixiert werden kann. Die Fixierung ist für den Anwender auf einfache und intuitive
Weise durchführbar und kann insbesondere ohne besonderen Kraftaufwand durchgeführt
werden. Insbesondere ist auch eine werkzeuglose Fixierung des Teils der elektrischen
Kabelanordnung möglich.
[0011] Die formschlüssigen Fixierelemente können dann in an der Außenseite des Leerrohrs
angeordnete Vertiefungen eingreifen und/oder Erhebungen hintergreifen. Die formschlüssige
Fixierung des Leerrohrs kann dabei im Wesentlichen ohne kraftschlüssige Fixierung
erfolgen, insbesondere ohne Verformung des Leerrohrs.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste
Zugentlastungsbauteil als formschlüssige Fixierelemente wenigstens eine erste Formschlusskontur
und wenigstens eine zweite Formschlusskontur aufweist, wobei die erste und die zweite
Formschlusskontur zur formschlüssigen Aufnahme des wenigstens einen Teils der elektrischen
Kabelanordnung eingerichtet sind, indem der wenigstens eine Teil der elektrischen
Kabelanordnung zwischen der ersten Formschlusskontur und der zweiten Formschlusskontur
hindurchgeführt und dazwischen formschlüssig fixiert ist. Dies erlaubt eine vorteilhafte
beidseitige formschlüssige Fixierung des zu fixierenden Teils der elektrischen Kabelanordnung,
z.B. des Leerrohrs. Alternativ ist es möglich, dass das erste Zugentlastungsbauteil
nur an einer Seite eine Formschlusskontur hat, d.h., dass z.B. nur die erste oder
nur die zweite Formschlusskontur vorhanden ist.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das erste
Zugentlastungsbauteil als Befestigungsschelle ausgebildet ist, die einen Grundkörper
und eine daran befestigte oder angeordnete Befestigungslasche hat, die elastisch verformbar
ist und zur Herstellung der formschlüssigen Fixierung des wenigstens einen Teils der
elektrischen Kabelanordnung um diesen Teil herumgeschlungen werden kann und dann mit
einem freien Ende am Grundkörper arretierbar ist. Dies ermöglicht eine einfache Handhabung
des ersten Zugentlastungsbauteils beim Befestigen der elektrischen Kabelanordnung
am Gehäuse. Der Grundkörper kann z.B. mit dem ersten formschlüssigen Kopplungselement
des Gehäuses formschlüssig verbunden sein.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite
Zugentlastungsbauteil dazu eingerichtet ist, ein mehradriges elektrisches Kabel und/oder
einzelne elektrische Leiter an deren Außenisolation am Gehäuse zu fixieren. Auf diese
Weise können die aus dem Leerrohr austretenden einzelnen elektrischen Leiter oder
das mehradrige elektrische Kabel sicher am Gehäuse fixiert und gegenüber auftretenden
Zugkräften entlastet werden.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite
Zugentlastungsbauteil Klemm-Fixierelemente hat, durch die wenigstens ein Teil der
elektrischen Kabelanordnung durch Klemmung kraftschlüssig am zweiten Zugentlastungsbauteil
fixierbar ist. Dies erlaubt ein schnelles und in vielen Fällen auch werkzeugloses
Fixieren eines Teils der elektrischen Kabelanordnung.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite
Zugentlastungsbauteil als Klemm-Fixierelemente wenigstens eine erste Klemmkontur und
wenigstens eine zweite Klemmkontur aufweist, wobei die erste und die zweite Klemmkontur
zur klemmenden Aufnahme des wenigstens einen Teils der elektrischen Kabelanordnung
eingerichtet sind, indem der wenigstens eine Teil der elektrischen Kabelanordnung
zwischen der ersten Klemmkontur und der zweiten Klemmkontur hindurchgeführt und dazwischen
fest geklemmt ist. Dies erlaubt eine sichere Klemmung des Teils der elektrischen Kabelanordnung.
Die erste und die zweite Klemmkontur können hinsichtlich ihrer Formgestaltung identisch
oder unterschiedlich ausgebildet sein. Die erste und die zweite Klemmkontur können
z.B. mehrere in Durchführrichtung der elektrischen Kabelanordnung durch das zweite
Zugentlastungsbauteil hintereinander angeordnete, quer verlaufende Rippen aufweisen,
zwischen denen jeweils ein Freiraum angeordnet ist. Dabei können die Rippen der ersten
Klemmkontur versetzt zu den Rippen der zweiten Klemmkontur angeordnet sein, d.h. nicht
fluchtend mit den Rippen der zweiten Klemmkontur. Hierdurch ist eine besonders effiziente
Klemmung des Teils der elektrischen Kabelanordnung möglich.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite
Zugentlastungsbauteil ein Basisteil sowie ein Deckelteil aufweist, wobei das Deckelteil
mit dem Basisteil unter Aufnahme des wenigstens einen Teils der elektrischen Kabelanordnung
zwischen dem Basisteil und dem Deckelteil über einander zugeordnete Kopplungselemente
des Deckelteils und des Basisteils verbindbar ist. Hierdurch wird eine einfache Handhabung
des zweiten Zugentlastungsbauteils beim Fixieren der elektrischen Kabelanordnung durch
Klemmung ermöglicht. Beispielsweise können die einander zugeordneten Kopplungselemente
einander als Gegenstücke zugeordnete Verrastungen aufweisen, z.B. in Form von Zahnstangen
am Basisteil, die mit entsprechenden Verzahnungen am Deckelteil in Eingriff zu bringen
sind. Dabei kann die erste Klemmkontur am Deckelteil und die zweite Klemmkontur am
Basisteil angeordnet sein.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Deckelteil
über einen Verbindungsabschnitt elastisch und/oder gelenkig mit dem Basisteil verbunden
ist. Der Verbindungsabschnitt kann zusätzlich zu den zuvor erwähnten Kopplungselementen
vorhanden sein. Dies hat den Vorteil, dass das Deckelteil schon vorab mit dem Basisteil
verbunden ist, auch wenn das Deckelteil noch nicht über die Kopplungselemente mit
dem Basisteil verbunden ist, d.h. vor dem Aktivieren der Klemmung des zweiten Zugentlastungsbauteils.
Die Verbindung des Deckelteils mit dem Basisteil über den Verbindungsabschnitt muss
dann auch beim Aktivieren der Klemmung nicht aufgehoben werden, weil der Verbindungsabschnitt
dann elastisch verformt werden kann oder aufgrund der gelenkigen Funktion das Verbinden
des Deckelteils mit dem Basisteil über die Kopplungselemente erlaubt.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das erste Zugentlastungsbauteil
als ein vom zweiten Zugentlastungsbauteil separates, eigenes Element vorhanden. Dementsprechend
können das erste Zugentlastungsbauteil und das zweite Zugentlastungsbauteil separat
voneinander in dem Gehäuse angeordnet werden und eigenständig im Gehäuse gehalten
werden.
[0020] Insbesondere können das erste Zugentlastungsbauteil und das zweite Zugentlastungsbauteil
innerhalb des Gehäuses angeordnet sein. Das erste Zugentlastungsbauteil und das zweite
Zugentlastungsbauteil können vor dem Schließen des Gehäuses unabhängig voneinander
und in einer frei wählbaren Reihenfolge zur Zugentlastung der elektrischen Kabelanordnung
betätigt werden.
[0021] Das erste Zugentlastungsbauteil und das zweite Zugentlastungsbauteil können insbesondere
auch als vom Gehäuse separate Bauelemente ausgebildet sein, die in das Gehäuse eingelegt
werden können. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das erste Zugentlastungsbauteil
und das zweite Zugentlastungsbauteil separat voneinander vorliegen, getrennt voneinander
festlegbar sind und beide auch innerhalb des Gehäuses aufgenommen sind.
[0022] Die eingangs genannte Aufgabe wird außerdem gelöst durch eine Einrichtung mit einer
Kabelanschlussvorrichtung der zuvor erläuterten Art und einer elektrischen Kabelanordnung,
wobei wenigstens ein erster Teil der elektrischen Kabelanordnung durch das erste Zugentlastungsbauteil
am Gehäuse fixiert ist und wenigstens ein vom ersten Teil unterschiedlicher zweiter
Teil der elektrischen Kabelanordnung durch das zweite Zugentlastungsbauteil am Gehäuse
fixiert ist. Auch hierdurch können die zuvor erläuterten Vorteile realisiert werden.
[0023] Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter dem unbestimmten Begriff "ein" kein
Zahlwort zu verstehen. Wenn also z.B. von einem Bauteil die Rede ist, so ist dies
im Sinne von "mindestens einem Bauteil" zu interpretieren. Soweit Winkelangaben in
Grad gemacht werden, beziehen sich diese auf ein Kreismaß von 360 Grad (360°).
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Verwendung
von Zeichnungen näher erläutert.
[0025] Es zeigen
- Figur 1
- eine Kabelanschlussvorrichtung mit einer elektrischen Kabelanordnung in geöffnetem,
teilweise montiertem Zustand,
- Figur 2
- die Einrichtung gemäß Figur 1 mit vollständig montierten Zugentlastungs-bauteilen,
- Figur 3
- eine Einrichtung ähnlich wie Figur 2 mit einer andersartigen elektrischen Kabelanordnung,
- Figur 4
- eine Kabelanschlussvorrichtung in geöffnetem Zustand,
- Figur 5
- ein zweites Zugentlastungsbauteil,
- Figur 6
- eine Kabelanschlussvorrichtung gemäß Figur 1 in geschlossenem Zustand.
[0026] Sämtliche Zeichnungen zeigen perspektivische Ansichten der jeweiligen Gegenstände.
[0027] In der Figur 1 ist eine Kabelanschlussvorrichtung 8 erkennbar, die zur Aufnahme einer
elektrischen Kabelanordnung 3, 4 dient. Die Kabelanschlussvorrichtung 8 hat ein Gehäuse
5, 7, das in der Figur 1 geöffnet dargestellt ist, sodass nur ein Gehäuseunterteil
5 erkennbar ist. Die nachfolgend noch erläuterte Figur 6 zeigt das vollständige Gehäuse
5, 7 mit einem Gehäuseoberteil 7. Das Gehäuse 5, 7 kann z.B. ein beliebiges Kabelanschlussgehäuse
sein, z.B. wie im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Gehäuse eines elektrischen
Steckverbinders. In diesem Fall kann ein Steckverbinder 6 an dem Gehäuse 5, 7 befestigt
sein. Die einzelnen elektrischen Leiter 31 der elektrischen Kabelanordnung 3, 4 können
dann mit elektrischen Anschlüssen des Steckverbinders 6 verbunden sein.
[0028] Die elektrische Kabelanordnung 3, 4 ist von einer in der dargestellten Ansicht hinteren
Seite des Gehäuses 5, 7 durch eine dort vorhandene Kabeleinführungsöffnung in das
Gehäuse 5, 7 eingeführt. Die Kabelanordnung 3, 4 ist ausgehend von der Kabeleinführungsöffnung
des Gehäuses 5, 7 zunächst durch ein erstes Zugentlastungsbauteil 1 und dann durch
ein von der Kabeleinführungsöffnung betrachtet dahinter angeordnetes zweites Zugentlastungsbauteil
2 hindurchgeführt. Das erste Zugentlastungsbauteil 1 ist bereits hinsichtlich der
gewünschten Zugentlastung aktiviert, d.h. es fixiert einen Teil der Kabelanordnung
3, 4. Das zweite Zugentlastungsbauteil 2 ist noch nicht aktiviert.
[0029] Die elektrische Kabelanordnung 3, 4 weist hier ein äußeres Leerrohr 4 auf, z.B. in
Form eines Flexrohrs mit in Längsrichtung des Flexrohrs hintereinander angeordneten,
umfangsseitig umlaufenden Rillen 40. In dem Leerrohr 4 ist ein mehradriges elektrisches
Kabel 3 mit mehreren einzelnen elektrischen Leitern 31 angeordnet. Das Kabel 3 kann
z.B. eine gemeinsame Außenisolation 30 haben, in der die einzelnen elektrischen Leiter
31 angeordnet sind.
[0030] Das Gehäuse 5, 7 weist wenigstens ein erstes formschlüssiges Kopplungselement 52
auf, z.B. in Form von mit einem Abstand voneinander angeordneten Gehäusewänden, zwischen
denen das erste Zugentlastungsbauteil 1 formschlüssig aufgenommen und gehalten ist.
Das erste Zugentlastungsbauteil 1 weist einen Grundkörper 11 und eine daran befestigte
Befestigungslasche 10 auf, die z.B. einstückig mit dem Grundkörper 11 verbunden sein
kann. Die Befestigungslasche 10 ist elastisch verformbar. Zur Herstellung einer formschlüssigen
Fixierung des Leerrohrs 4 kann die Befestigungslasche 10 zunächst nach oben hin aufgeklappt
sein, sodass das Leerrohr 4 mit dem darin angeordneten Kabel 30 darin eingesetzt werden
kann. Anschließend kann die Befestigungslasche 10 um das Leerrohr 4 herumgeschlungen
werden und mit ihrem freien Ende am Grundkörper 11 befestigt werden, z.B. durch Verrastung.
[0031] Das zweite Zugentlastungsbauteil 2 kann einen Basiskörper 20 haben, an dem zwei mit
einem Abstand voneinander angeordnete, z.B. orthogonal vom Basiskörper abragende Kopplungselemente
21 angeordnet sein können, z.B. Kopplungselemente 21 mit einer zahnstangenartigen
Kontur. Die Figur 2 zeigt, dass an diesen Kopplungselementen 21 ein Deckelteil 22
des zweiten Zugentlastungsbauteils 2 befestigt werden kann. Das Deckelteil 22 weist
entsprechende Verzahnungen auf, die als Gegenstücke zu der zahnstangenartigen Kontur
der Kopplungselemente 21 ausgebildet sind. Auf diese Weise kann das Deckelteil 22
rastend entlang der Kopplungselemente 21 auf den zu fixierenden Teil der Kabelanordnung
3, 4, in diesem Fall auf die Außenisolation 30 des Kabels 3, zu bewegt werden, bis
das Kabel 3 durch Klemmung kraftschlüssig am zweiten Zugentlastungsbauteil 2 fixiert
ist.
[0032] Die beschriebene Einrichtung eignet sich ebenfalls zur zugentlastenden Fixierung
einer elektrischen Kabelanordnung 3, 4, bei der in dem Leerrohr 4 nur einzelne elektrische
Leiter 31 geführt sind, d.h. nicht ein zuvor beschriebenes mehradriges elektrisches
Kabel 3 mit einer gemeinsamen Außenisolation 30, sondern eben nur die einzelnen elektrischen
Leiter 31, wie die Figur 3 verdeutlicht.
[0033] Die Figur 4 zeigt das Gehäuseunterteil 5 als Einzelbauteil, wobei das erste Zugentlastungsbauteil
1 daran befestigt ist. Das zweite Zugentlastungsbauteil 2 ist in diesem Fall noch
nicht daran befestigt. Man erkennt, dass an dem Gehäuse 5, 7 wenigstens ein zweites
formschlüssiges Kopplungselement 51 vorhanden ist, z.B. in Form von einem oder mehreren
Durchgangslöchern, an denen das zweite Zugentlastungsbauteil 2 formschlüssig angekoppelt
werden kann. Beispielsweise kann das zweite Zugentlastungsbauteil 2 Rastnasen aufweisen,
die mit dem zweiten formschlüssigen Kopplungselement 51 jeweils verrastet werden können.
[0034] Erkennbar ist in der Figur 4 zudem ein Aufnahmebereich 50 des Gehäuses 5, 7 zur Aufnahme
des Steckverbinders 6.
[0035] Die Figur 5 zeigt das zweite Zugentlastungsbauteil 2 in einem Zustand, in dem das
Deckelteil 22 noch nicht mit den Kopplungselementen 21 verbunden ist. Das Deckelteil
22 kann als separates Bauteil vom Basisteil 20 ausgebildet sein oder, wie die Figur
5 zeigt, über einen Verbindungsabschnitt 23 elastisch und/oder gelenkig mit dem Basisteil
20 verbunden sein. Auf diese Weise geht nicht eines der Teile des zweiten Zugentlastungsbauteils
2 verloren.
[0036] Die Figur 6 zeigt die fertig zusammengesetzte Anordnung mit der Kabelanschlussvorrichtung
8 und der elektrischen Kabelanordnung 3, 4, d.h. in einem Zustand, in dem das Gehäuse
5, 7 durch das auf das Gehäuseunterteil 5 aufgesetzte Gehäuseoberteil 7 geschlossen
ist.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- erstes Zugentlastungsbauteil
- 2
- zweites Zugentlastungsbauteil
- 3
- Kabel
- 3, 4
- elektrische Kabelanordnung
- 4
- Leerrohr
- 5
- Gehäuseunterteil des Gehäuses
- 6
- Steckverbinder
- 7
- Gehäuseoberteil des Gehäuses
- 8
- Kabelanschlussvorrichtung
- 10
- Befestigungslasche
- 11
- Grundkörper
- 20
- Basiskörper
- 21
- Kopplungselemente
- 22
- Deckelteil
- 23
- Verbindungsabschnitt
- 30
- Außenisolation
- 31
- einzelne elektrische Leiter
- 40
- Rillen
- 50
- Aufnahmebereich
- 51
- zweites formschlüssiges Kopplungselement
- 52
- erstes formschlüssiges Kopplungselement
1. Kabelanschlussvorrichtung (8) zur Aufnahme einer elektrischen Kabelanordnung (3, 4)
mit einer oder mehreren Adern, die mit wenigstens einem elektrischen Bauelement zu
verbinden sind, wobei die Kabelanschlussvorrichtung (8) ein Gehäuse (5, 7) und wenigstens
eine Kabel-Zugentlastungseinrichtung zur Zugentlastung einer durch eine Kabeleinführungsöffnung
des Gehäuses (5, 7) eingeführten oder eingelegten elektrischen Kabelanordnung (3,
4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabel-Zugentlastungseinrichtung wenigstens ein erstes Zugentlastungsbauteil (1)
und ein von der Kabeleinführungsöffnung des Gehäuses (5, 7) aus gesehen hinter dem
ersten Zugentlastungsbauteil (1) angeordnetes zweites Zugentlastungsbauteil (2) hat.
2. Kabelanschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (5, 7) wenigstens ein erstes formschlüssiges Kopplungselement (52) zum
formschlüssigen Ankoppeln des ersten Zugentlastungsbauteils (1) an dem Gehäuse (5,
7) und/oder wenigstens ein zweites formschlüssiges Kopplungselement (51) zum formschlüssigen
Ankoppeln des zweiten Zugentlastungsbauteils (2) an dem Gehäuse (5, 7) hat.
3. Kabelanschlussvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kabel-Zugentlastungseinrichtung zur Zugentlastung einer elektrischen Kabelanordnung
(3, 4) eingerichtet ist, bei der ein mehradriges elektrisches Kabel (30) und/oder
einzelne elektrische Leiter (31) in einem Leerrohr (4) führt sind.
4. Kabelanschlussvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zugentlastungsbauteil (1) dazu eingerichtet ist, das Leerrohr (4) am Gehäuse
(5, 7) zu fixieren.
5. Kabelanschlussvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zugentlastungsbauteil (1) formschlüssige Fixierelemente hat, durch die
wenigstens ein Teil der elektrischen Kabelanordnung (3, 4) durch Formschluss am ersten
Zugentlastungsbauteil (1) fixierbar ist.
6. Kabelanschlussgehäuse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zugentlastungsbauteil (1) als formschlüssige Fixierelemente wenigstens
eine erste Formschlusskontur und wenigstens eine zweite Formschlusskontur aufweist,
wobei die erste und die zweite Formschlusskontur zur formschlüssigen Aufnahme des
wenigstens einen Teils der elektrischen Kabelanordnung (3, 4) eingerichtet sind, indem
der wenigstens eine Teil der elektrischen Kabelanordnung (3, 4) zwischen der ersten
Formschlusskontur und der zweiten Formschlusskontur hindurchgeführt und dazwischen
formschlüssig fixiert ist.
7. Kabelanschlussgehäuse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zugentlastungsbauteil (1) als Befestigungsschelle ausgebildet ist, die
einen Grundkörper (11) und eine daran befestigte oder angeordnete Befestigungslasche
(10) hat, die elastisch verformbar ist und zur Herstellung der formschlüssigen Fixierung
des wenigstens einen Teils der elektrischen Kabelanordnung (3, 4) um diesen Teil herumgeschlungen
werden kann und dann mit einem freien Ende am Grundkörper (11) arretierbar ist.
8. Kabelanschlussvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zugentlastungsbauteil (2) dazu eingerichtet ist, ein mehradriges elektrisches
Kabel (3) und/oder einzelne elektrische Leiter (31) an deren Außenisolation am Gehäuse
(5, 7) zu fixieren.
9. Kabelanschlussvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zugentlastungsbauteil (2) Klemm-Fixierelemente hat, durch die wenigstens
ein Teil der elektrischen Kabelanordnung (3, 4) durch Klemmung kraftschlüssig am zweiten
Zugentlastungsbauteil (2) fixierbar ist.
10. Kabelanschlussgehäuse nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zugentlastungsbauteil (2) als Klemm-Fixierelemente wenigstens eine erste
Klemmkontur und wenigstens eine zweite Klemmkontur aufweist, wobei die erste und die
zweite Klemmkontur zur klemmenden Aufnahme des wenigstens einen Teils der elektrischen
Kabelanordnung (3, 4) eingerichtet sind, indem der wenigstens eine Teil der elektrischen
Kabelanordnung (3, 4) zwischen der ersten Klemmkontur und der zweiten Klemmkontur
hindurchgeführt und dazwischen fest geklemmt ist.
11. Kabelanschlussgehäuse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zugentlastungsbauteil (2) ein Basisteil sowie ein Deckelteil (22) aufweist,
wobei das Deckelteil (22) mit dem Basisteil unter Aufnahme des wenigstens einen Teils
der elektrischen Kabelanordnung (3, 4) zwischen dem Basisteil und dem Deckelteil (22)
über einander zugeordnete Kopplungselemente (21) des Deckelteils (22) und des Basisteils
verbindbar ist.
12. Kabelanschlussgehäuse nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelteil (22) über einen Verbindungsabschnitt (23) elastisch und/oder gelenkig
mit dem Basisteil verbunden ist.
13. Einrichtung mit einer Kabelanschlussvorrichtung (8) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche und einer elektrischen Kabelanordnung (3, 4), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein erster Teil der elektrischen Kabelanordnung (3, 4) durch das erste
Zugentlastungsbauteil (1) am Gehäuse (5, 7) fixiert ist und wenigstens ein vom ersten
Teil unterschiedlicher zweiter Teil der elektrischen Kabelanordnung (3, 4) durch das
zweite Zugentlastungsbauteil (2) am Gehäuse (5, 7) fixiert ist.