[0001] Die Erfindung betrifft ein Kontaktelement für einen Steckverbinder, ein Kontaktelementsystem
und einen Steckverbinder.
[0002] Für eine schnelle und möglichst störungsfreie Signalübertragung durch einen Steckverbinder
spielen die Kontaktelemente des Steckverbinders eine entscheidende Rolle. So ist es
beispielsweise bei einer symmetrischen Signalübertragung (auch bekannt als differenzielle
Signalübertragung), wie sie z.B. bei USB zum Einsatz kommt, wichtig, dass die Kontaktelemente
und insbesondere die Kontaktelementpaare (im Falle einer differenziellen Signalübertragung
die sogenannten Differenzial-Paare) eines Steckverbinders bestimmte elektrische Eigenschaften
(wie z.B. eine bestimmte Impedanz und/oder bestimmte kapazitive Eigenschaften bzw.
eine bestimmte Kapazität) aufweisen.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein hinsichtlich der Signalübertragung
verbessertes Kontaktelement für einen Steckverbinder, ein hinsichtlich der Signalübertragung
verbessertes Kontaktelementsystem sowie einen hinsichtlich der Signalübertragung verbesserten
Steckverbinder bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der nebengeordneten
Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0004] Ein erster unabhängiger Aspekt zur Lösung der Aufgabe betrifft ein Kontaktelement
für einen Steckverbinder, aufweisend einen leitfähigen Kontaktelementkörper, wobei
der Kontaktelementkörper zumindest eine Anpassungsstruktur aufweist, welche ausgelegt
und vorgesehen ist, elektrische Eigenschaften des Kontaktelements und/oder des Steckverbinders
durch eine Modifikation der Anpassungsstruktur anzupassen und/oder einzustellen.
[0005] Als Kontaktelement wird im Rahmen dieser Erfindung insbesondere ein elektrischer
Leiter verstanden, welcher Bestandteil eines Steckverbinders, insbesondere eines Steckverbinder-Sockels
oder eines Steckverbinder-Steckers, ist. Das Kontaktelement ist ausgelegt, um elektrische
Signale zu übertragen, z.B. von einem Kabel zu einer Leiterplatte und/oder umgekehrt.
Das Kontaktelement weist einen leitfähigen, insbesondere zylindrisch geformten bzw.
zylindrischen, Kontaktelementkörper auf. Vorzugsweise ist der Kontaktelementkörper
massiv, insbesondere als massiver Zylinder, ausgebildet. Der Kontaktelementkörper
kann aus einem Metall oder einer Metalllegierung gebildet sein. Vorzugsweise weist
der Kontaktelementkörper Kupfer und/oder eine oder mehrere Kupferlegierungen, insbesondere
Kupfer-Beryllium (CuBe), Bronze (CuSn) und/oder Messing (CuZn), auf bzw. ist aus einem
oder mehreren dieser Materialien gefertigt. Es versteht sich, dass grundsätzlich auch
beliebig andere Materialien, die sich für eine Signalübertragung eignen, wie z.B.
Silber und/oder Gold, zur Ausbildung des Kontaktelementkörpers verwendet werden können.
[0006] Das erfindungsgemäße Kontaktelement bzw. der Kontaktelementkörper weist zumindest
eine (z.B. genau eine) modifizierbare Anpassungsstruktur bzw. ein modifizierbares
Anpassungselement auf, mit der bzw. dem elektrische Eigenschaften des Kontaktelements,
insbesondere bezüglich eines oder mehreren weiteren Kontaktelementen (welches/welche
insbesondere in einem definierten und/oder vorgegebenen Abstand, vorzugsweise parallel,
zum besagten Kontaktelement angeordnet ist/sind), durch eine Modifikation (insbesondere
eine physische und/oder geometrische Modifikation bzw. Änderung) der Anpassungsstruktur
anzupassen und/oder einzustellen.
[0007] Elektrische Eigenschaften des Kontaktelements (bzw. eines Kontaktelementpaares) können
z.B. kapazitive und/oder impedantische Eigenschaften, insbesondere eine Kapazität
und/oder eine Impedanz, und/oder eine Luftstrecke und/oder eine Kriechstrecke umfassen.
Vorzugsweise ist die Anpassungsstruktur eine Kapazitätsanpassungsstruktur, welche
ausgelegt und vorgesehen ist, kapazitive Eigenschaften bzw. eine Kapazität des Kontaktelements
und/oder des Steckverbinders anzupassen und/oder einzustellen. Alternativ oder zusätzlich
kann die Anpassungsstruktur eine Impedanz-Anpassungsstruktur sein, welche ausgelegt
und vorgesehen ist, eine Impedanz des Kontaktelements und/oder des Steckverbinders
anzupassen und/oder einzustellen.
[0008] Mit Hilfe der Anpassungsstruktur können die elektrischen Eigenschaften des Kontaktelements
und/oder des Steckverbinders, je nach Anordnung und/oder der Umgebung des Kontaktelements
im Steckverbinder, vorteilhafterweise an die jeweiligen Gegebenheiten bzw. Anforderungen
angepasst und/oder optimiert werden.
[0009] Vorzugsweise stellt die Anpassungsstruktur eine lokale Vergrößerung bzw. lokale Verdickung
des (insbesondere zylindrischen) Kontaktelementkörpers dar. Insbesondere ist die Anpassungsstruktur
als eine im Wesentlichen ringförmige Struktur bzw. als ringförmiges Element ausgebildet,
welche bzw. welches einen Abschnitt, insbesondere einen Endabschnitt, des Kontaktelementkörpers
umgibt.
[0010] Vorzugsweise umfasst die Modifikation der Anpassungsstruktur einen (gezielten) Materialabtrag
der Anpassungsstruktur, insbesondere derart, dass durch den Materialabtrag die Anpassungsstruktur
eine ebene Fläche mit einem vorgegebenen Flächeninhalt aufweist. Insbesondere ist
die Anpassungsstruktur derart beschaffen, dass die Modifikation der Anpassungsstruktur
(gezielt) durch einen Materialabtrag der Anpassungsstruktur erfolgen kann. Der Materialabtrag
kann insbesondere durch eine spanende Bearbeitung erfolgen. Der Materialabtrag kann
insbesondere durch ein Fräßen und/oder Schleifen (insbesondere Tiefschleifen) und/oder
Schneiden (z.B. mit einem Sägeblatt) und/oder Stoßen und/oder durch eine Laserablation
der Anpassungsstruktur erfolgen.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Anpassungsstruktur derart ausgebildet
(und/oder geformt), dass die Größe einer durch einen Materialabtrag der Anpassungsstruktur
resultierenden ebenen Fläche von einer Abtragungstiefe abhängt. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform ist die Anpassungsstruktur an einem axialen Endabschnitt
bzw. einem axialen Ende des Kontaktelementkörpers ausgebildet.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Anpassungsstruktur an einem
Kontakt-Pin des Kontaktelementkörpers ausgebildet. Insbesondere kann die Anpassungsstruktur
als Kontakt-Pin (auch als Kontaktstift bezeichnet) ausgebildet oder zu einem Kontakt-Pin
geformt sein. Der Kontakt-Pin ist insbesondere ausgelegt, um einen Kontakt auf einer
Leiterplatte bzw. Platine elektrisch zu kontaktieren und/oder um daran festgelötet
zu werden. Alternativ kann der Kontakt-Pin ausgelegt sein, um in eine komplementäre
Kontakt-Buchse (insbesondere eines weiblichen Kontaktelements) eingeführt zu werden.
Mit anderen Worten kann die Anpassungsstruktur einen Kontakt-Pin zum Kontaktieren
eines Kontakts auf einer Leiterplatte oder zum Einführen in eine Kontakt-Buchse darstellen.
Die Anpassungsstruktur weist somit vorzugsweise nicht nur eine modifizierbare Fläche
bzw. Oberfläche zum Einstellen von elektrischen Eigenschaften auf, sondern stellt
gleichzeitig einen Kontakt-Pin dar. Der Kontakt-Pin ist insbesondere als ein verjüngter
Abschnitt, insbesondere als ein verjüngter Endabschnitt, des Kontaktelements bzw.
Kontaktelementkörpers ausgebildet.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Anpassungsstruktur, insbesondere
in Folge einer Modifikation (bzw. eines Materialabtrags), eine im Wesentlichen ebene
Fläche (bzw. Oberfläche) auf. Die ebene Fläche erstreckt sich vorzugsweise parallel
zu einer Längsachse des Kontaktelements bzw. Kontaktelementkörpers. Mit anderen Worten
ist ein Normalenvektor der ebenen Fläche vorzugsweise orthogonal zur Längsachse des
Kontaktelements bzw. Kontaktelementkörpers ausgerichtet. Dabei wird unter einer "ebenen
Fläche bzw. Oberfläche" insbesondere eine Fläche bzw. Oberfläche verstanden, für die
gilt, dass zu je zwei Punkten der Fläche bzw. Oberfläche auch eine durch diese zwei
Punkte verlaufende Strecke vollständig in der Fläche bzw. Oberfläche liegt.
[0014] Der Kontaktelementkörper kann z.B. ferner eine Buchse zum Einführen eines Kontakt-Pins
aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann der Kontaktelementkörper einen Lötanschluss
zum Anlöten eines elektrischen Leiters (insbesondere einer Litze) aufweisen.
[0015] Ein Lötanschluss (hierin auch als Lötkontur oder Lötfläche bezeichnet) ist vorzugsweise
als eine ebene Fläche (bzw. Oberfläche) des Kontaktelementkörpers ausgebildet. Insbesondere
kann ein axialer Endabschnitt des Kontaktelementkörpers abgeflacht sein und eine im
Wesentlichen ebene Fläche (bzw. Oberfläche) zum Anlöten eines elektrischen Leiters
(bzw. einer Litze) aufweisen. Dabei wird auch hier unter einer "ebenen Fläche bzw.
Oberfläche" insbesondere eine Fläche bzw. Oberfläche verstanden, für die gilt, dass
zu je zwei Punkten der Fläche bzw. Oberfläche auch eine durch diese zwei Punkte verlaufende
Strecke vollständig in der Fläche bzw. Oberfläche liegt. Die ebene Fläche kann z.B.
durch ein Abfräsen eines Endabschnitts des Kontaktelementkörpers erzeugt werden, weshalb
die ebene Fläche in diesem Fall auch als "abgefräste Fläche" bzw. "abgefräste Oberfläche"
bezeichnet werden kann. Es versteht sich, dass die ebene Fläche jedoch alternativ
auch durch andere Methoden, wie z.B. durch ein Schneiden (insbesondere mit einem Sägeblatt),
einem Stoßen und/oder mittels Laserablation, erzeugt werden kann.
[0016] Der elektrische Leiter ist insbesondere mit Hilfe von Lötzinn auf der ebenen Oberfläche
des Löt-Endabschnitts bzw. Lötanschlusses anlötbar. Im Gegensatz zu einem konventionellen
Lötkelch (welcher einen Hohlzylinder umfasst, in den der elektrische Leiter von oben
eingeführt werden muss) ist der axiale Löt-Endabschnitt des Kontaktelements bzw. Kontaktelementkörpers
vorzugsweise als ein massiver Halbzylinder (d.h. als ein abgeflachter massiver Zylinder)
ausgebildet. Insbesondere ist der axiale Löt-Endabschnitt des Kontaktelementkörpers
derart abgeflacht, dass ein elektrischer Leiter aus einer Vielzahl von Richtungen
kommend (bzw. von mehreren Seiten kommend, also z.B. von vorne, von rechts und/oder
von links) auf den axialen Endabschnitt zum Anlöten gelegt werden kann. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass ein derart ausgebildeter Lötanschluss
im Vergleich zu einem konventionellen Lötkelch vor allem den Vorteil bietet, dass
bei einer Vielzahl von parallel zueinander angeordneten Kontaktelementen ein Kabel,
dessen Litzen jeweils an die Kontaktelemente angelötet werden sollen, möglichst lange
oder möglichst weit, d.h. bis auf einen kleinen Endabschnitt des Kabels, verdrillt
bleiben kann. Zudem ist es für das Anlöten des Kabels ausreichend, nur ein kleines
Stück der Litze des Kabels freizulegen bzw. den Kabelschirm nur an einen kleinen Endabschnitt
des Kabels zu entfernen. Insbesondere müssen die Leiter bzw. Litzen des Kabels nicht
wie bei einem konventionellen Lötkelch aus einer ganz bestimmten Richtung in einen
Hohlzylinder eingeführt werden, sondern können (beispielsweise von oben oder auch
seitlich, insbesondere paarweise) an den Lötanschluss bzw. die Lötfläche herangeführt
werden. Dies erleichtert wesentlich das Verlöten der Leiter bzw. Litzen eines Kabels.
[0017] Das Kontaktelement bzw. der Kontaktelementkörper weist somit in einer bevorzugten
Ausführungsform eine Anpassungsstruktur mit einer ersten ebenen Fläche (bzw. Oberfläche)
und einen Lötanschluss (bzw. eine Lötkontur) mit einer zweiten ebenen Fläche (bzw.
Oberfläche) auf. Vorzugsweise ist die erste ebene Fläche (d.h. die ebene Fläche der
Anpassungsstruktur) an einem ersten axialen Endabschnitt des Kontaktelements bzw.
Kontaktelementkörpers ausgebildet, während die zweite ebene Fläche (d.h. die ebene
Fläche des Lötanschlusses) an dem zweiten axialen Endabschnitt ausgebildet ist. Vorzugsweise
ist die erste ebene Fläche an einem ersten radialen Endabschnitt des Kontaktelements
bzw. Kontaktelementkörpers ausgebildet, während die zweite ebene Fläche an einem zweiten
radialen Endabschnitt des Kontaktelements bzw. Kontaktelementkörpers, der dem ersten
radialen Endabschnitt gegenüberliegt, ausgebildet. Mit anderen Worten sind die erste
ebene Fläche und die zweite ebene Fläche auf jeweils unterschiedlichen (insbesondere
gegenüberliegenden) radialen Seiten des (zylindrischen) Kontaktelements bzw. Kontaktelementkörpers
ausgebildet. Mit anderen Worten sind die die erste ebene Fläche bzw. Oberfläche und
die zweite ebene Fläche bzw. Oberfläche voneinander abgewandt. Insbesondere sind die
erste ebene Fläche (der Anpassungsstruktur) und die zweite ebene Fläche (des Lötanschlusses)
derart ausgebildet und/oder angeordnet, dass ein Normalenvektor der ersten ebenen
Fläche bzw. Oberfläche entgegengesetzt zu einem Normalenvektor der zweiten ebenen
Fläche bzw. Oberfläche ausgerichtet ist. Dies hat den Vorteil, dass bei einem parallelen
Anordnen zweier solcher Kontaktelemente, z.B. zu einem "Differential-Kontaktelementpaar"
(engl. "differential pair"), mittels der Anpassungsstrukturen an den ersten axialen
Endabschnitten der Kontaktelemente elektrische Eigenschaften der Kontaktelemente bzw.
des Kontaktelementpaares eingestellt werden können, während an den zweiten Endabschnitten
der Kontaktelemente unabhängig vom bzw. trotz dem Anlöten von Litzen eines oder mehrerer
Kabel ein ganz bestimmter vordefinierter Abstand zwischen den zweiten Endabschnitten
der Kontaktelemente gewährleistet werden kann. Vorzugsweise sind daher, insbesondere
in einem montierten bzw. zusammengesteckten Zustand des Steckverbinders, zwei Kontaktelemente
(z.B. eines Differential-Kontaktelementpaares) derart parallel zueinander angeordnet,
dass die ersten ebenen Flächen (d.h. die ebenen Flächen der Anpassungsstrukturen)
der beiden Kontaktelemente einander zugewandt und die zweiten ebenen Flächen (d.h.
die ebenen Flächen der Lötanschlüsse) der beiden Kontaktelemente voneinander abgewandt
sind.
[0018] Ein weiterer unabhängiger Aspekt zur Lösung der Aufgabe betrifft ein Kontaktelementsystem
(insbesondere ein Kontaktelementpaar) für einen Steckverbinder, wobei das Kontaktelementsystem
zumindest umfasst:
- ein erstes erfindungsgemäßes Kontaktelement, und
- ein zweites erfindungsgemäßes Kontaktelement, wobei
die Anpassungsstruktur des ersten Kontaktelements und die Anpassungsstruktur des zweiten
Kontaktelements ausgelegt und vorgesehen sind, elektrische Eigenschaften des Kontaktelementsystems
und/oder des Steckverbinders durch eine Modifikation der Anpassungsstruktur des ersten
Kontaktelements und/oder der Anpassungsstruktur des zweiten Kontaktelements anzupassen
und/oder einzustellen.
[0019] Insbesondere können elektrischen Eigenschaften (z.B. kapazitive und/oder impedantische
Eigenschaften, insbesondere eine Kapazität und/oder eine Impedanz), welche bei einer
parallelen Anordnung des ersten und zweiten Kontaktelements zueinander vorliegen,
angepasst und/oder eingestellt werden. Insbesondere können die elektrischen Eigenschaften,
welche bei einem bestimmten bzw. vorgegebenen Abstand der parallel zueinander bzw.
übereinander angeordneten ersten und zweiten Kontaktelemente vorliegen, angepasst
und/oder eingestellt werden.
[0020] Insbesondere kann die Anpassungsstruktur zumindest eines der Kontaktelemente des
Kontaktelementsystems (vorzugsweise die Anpassungsstrukturen von zumindest zwei Kontaktelementen
des Kontaktelementsystems) zur Anpassung der elektrischen Eigenschaften des Kontaktelementsystems
und/oder des Steckverbinders modifiziert (insbesondere geometrisch verändert, wie
z.B. gefräst oder geschnitten) worden sein.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Anpassungsstruktur des ersten Kontaktelements
und die Anpassungsstruktur des zweiten Kontaktelements jeweils eine im Wesentlichen
ebene Fläche (bzw. Oberfläche) auf. Insbesondere wurde die Anpassungsstruktur des
ersten Kontaktelements und die Anpassungsstruktur des zweiten Kontaktelements derart
modifiziert, dass sie jeweils eine im Wesentlichen ebene Fläche (bzw. Oberfläche)
aufweisen. Das erste Kontaktelement und das zweite Kontaktelement (bzw. die jeweiligen
Kontaktelementkörper) sind vorzugsweise derart parallel zueinander (und/oder übereinander)
angeordnet, dass die ebene Fläche der Anpassungsstruktur des ersten Kontaktelements
und die ebene Fläche der Anpassungsstruktur des zweiten Kontaktelements einander zugewandt
sind.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Kontaktelementsystem zumindest
ein unmodifiziertes Kontaktelement (z.B. ohne Anpassungsstruktur oder mit einer unmodifizierten
Anpassungsstruktur) und zumindest ein modifiziertes Kontaktelement (mit einer modifizierten
Anpassungsstruktur). Alternativ oder zusätzlich umfasst das Kontaktelementsystem zumindest
zwei unterschiedlich modifizierte Kontaktelemente. Beispielsweise kann das Kontaktelementsystem
zumindest ein unmodifiziertes Kontaktelement ohne Anpassungsstruktur und zumindest
ein Kontaktelement mit einer modifizierten Anpassungsstruktur umfassen. Es ist aber
auch möglich, dass das Kontaktelementsystem zumindest zwei Kontaktelemente mit unterschiedlich
modifizierten Anpassungsstrukturen umfasst. Insbesondere wird im Rahmen der Erfindung
unter einem "unmodifizierten Kontaktelement" ein Kontaktelement ohne Anpassungsstruktur
oder ein Kontaktelement mit einer unmodifizierten Anpassungsstruktur verstanden. Unter
einem "modifizierten Kontaktelement" wird insbesondere ein Kontaktelement mit einer
modifizierten Anpassungsstruktur verstanden.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Kontaktelementsystem vier
unmodifizierte Kontaktelemente (z.B. jeweils ohne eine Anpassungsstruktur, oder mit
jeweils einer unmodifizierten Anpassungsstruktur, oder eine Kombination aus einem
oder mehreren Kontaktelementen ohne Anpassungsstruktur und einem oder mehreren Kontaktelementen
mit einer unmodifizierten Anpassungsstruktur) und sechs modifizierte Kontaktelemente
(mit jeweils einer modifizierten Anpassungsstruktur).
[0024] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die modifizierten Anpassungsstrukturen
der sechs modifizierten Kontaktelemente jeweils eine im Wesentlichen ebene Fläche
(bzw. Oberfläche) auf. Insbesondere wurden die Anpassungsstrukturen der sechs modifizierten
Kontaktelemente derart modifiziert, dass sie jeweils eine im Wesentlichen ebene Fläche
(bzw. Oberfläche) aufweisen. Die sechs modifizierten Kontaktelemente umfassen drei
Kontaktelementpaare mit jeweils zwei modifizierten Kontaktelementen, wobei die zwei
modifizierten Kontaktelemente eines jeden Kontaktelementpaares derart parallel zueinander
angeordnet sind, dass die ebenen Flächen der Anpassungsstrukturen der zwei modifizierten
Kontaktelemente eines jeden Kontaktelementpaares einander zugewandt sind. Vorzugsweise
sind zwei modifizierte Kontaktelemente eines ersten Kontaktelementpaares der drei
Kontaktelementpaare relativ zu jedem der übrigen modifizierten Kontaktelemente der
anderen beiden Kontaktelementpaare bezüglich der ebenen Flächen um 90° gedreht angeordnet.
Mit anderen Worten sind die Kontaktelemente der drei Kontaktelementpaare vorzugsweise
derart angeordnet, dass ein Normalenvektor der zwei modifizierten Kontaktelemente
eines ersten Kontaktelementpaares der drei Kontaktelementpaare senkrecht zu den Normalenvektoren
sämtlicher der übrigen modifizierten Kontaktelemente der anderen beiden Kontaktelementpaare
ausgerichtet ist.
[0025] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die vier unmodifizierten Kontaktelemente,
betrachtet in einem Schnitt senkrecht zu den Längsachsen der Kontaktelemente (bzw.
bezüglich einer Schnittebene senkrecht zu den Längsachsen der Kontaktelemente), an
den Ecken eines Rechtecks angeordnet. Insbesondere sind die vier unmodifizierten Kontaktelemente
derart angeordnet, dass deren axialen Endabschnitte bzw. Endpunkte (und/oder, sofern
vorhanden, deren Anpassungsstrukturen) die Ecken eines Rechtecks bilden. Mit anderen
Worten sind die vier unmodifizierten Kontaktelemente derart angeordnet, dass eine
virtuelle Verbindungslinie, welche jeweils ein erstes axiales Ende und/oder einen
ersten axialen Endabschnitt und/oder einen ersten axialen Endpunkt (und/oder insbesondere,
sofern vorhanden, die Anpassungsstrukturen) der unmodifizierten Kontaktelemente miteinander
verbindet, im Wesentlichen ein Rechteck bildet. Mit anderen Worten sind die vier unmodifizierten
Kontaktelemente (bzw. deren axialen Enden und insbesondere deren Anpassungsstrukturen)
in einem Rechteck bzw. an den Ecken eines Rechtecks angeordnet.
[0026] Ein weiterer unabhängiger Aspekt zur Lösung der Aufgabe betrifft einen Steckverbinder,
insbesondere einen Rundsteckverbinder bzw. einen USB 3.1 Rundsteckverbinder, umfassend:
- zumindest ein erfindungsgemäßes Kontaktelement; und/oder
- zumindest ein erfindungsgemäßes Kontaktelementsystem.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Steckverbinder:
- einen Steckverbinder-Stecker mit einem ersten erfindungsgemäßen Kontaktelementsystem
(Stecker-Kontaktelementsystem); und
- einen Steckverbinder-Sockel mit einem zweiten erfindungsgemäßen Kontaktelementsystem
(Sockel-Kontaktelementsystem);
wobei die Kontaktelemente (Stecker-Kontaktelemente) des ersten Kontaktelementsystems
jeweils einen Kontakt-Pin aufweisen, und
wobei die Kontaktelemente (Sockel- bzw. Buchsen-Kontaktelemente) des zweiten Kontaktelementsystems
jeweils eine zu dem Kontakt-Pin komplementäre Kontaktbuchse aufweisen, mit welcher
der Kontakt-Pin (insbesondere elektrisch und mechanisch) verbindbar ist. Mit anderen
Worten sind die Kontaktbuchsen jeweils zur Aufnahme eines Kontakt-Pins der Kontaktelemente
des Steckverbinder-Steckers ausgelegt. Entsprechend sind die Kontakt-Pins jeweils
ausgelegt, um in eine Kontaktbuchse der Kontaktelemente des Steckverbinder-Sockels
eingeführt bzw. eingesteckt zu werden. Insbesondere ist in einem montierten bzw. zusammengesteckten
Zustand des Steckverbinders jeweils ein Kontakt-Pin der Kontaktelemente des ersten
Kontaktelementsystems in eine (insbesondere zugehörige) Kontaktbuchse der Kontaktelemente
des zweiten Kontaktelementsystems (lösbar) eingeführt bzw. eingesteckt. Insbesondere
ist im montierten Zustand das erste Kontaktelementsystem mit dem zweiten Kontaktelementsystem
derart (lösbar) zusammengesteckt, dass die Kontaktelemente des ersten Kontaktelementsystems
jeweils mit zugehörigen Kontaktelementen des zweiten Kontaktelementsystems elektrisch
und mechanisch miteinander verbunden sind. Diese elektrische und mechanische Verbindung
ist vorzugsweise eine lösbare Verbindung, d.h. das erste und zweite Kontaktelementsystem
können nach dem Zusammenstecken, insbesondere durch das Anwenden einer bestimmten
Kraft entgegen einer Einsteckrichtung, auch wieder zerstörungsfrei voneinander getrennt
bzw. auseinandergesteckt werden.
[0028] Vorzugsweise weist der Steckverbinder-Sockel ein Sockel-Isolierelement zum elektrischen
Isolieren der Sockel- bzw. Buchsen-Kontaktelemente auf. Ferner weist der Steckverbinder-Sockel
vorzugsweise ein Sockelgehäuse auf, welches insbesondere das Sockel-Isolierelement
und damit auch die Sockel-Kontaktelemente umgibt. Entsprechend weist der Steckverbinder-Stecker
vorzugsweise ein Stecker-Isolierelement zum elektrischen Isolieren der Stecker-Kontaktelemente
auf. Ferner weist der Steckverbinder-Stecker insbesondere ein Steckergehäuse auf,
welches vorzugsweise das Stecker-Isolierelement und damit auch die Stecker-Kontaktelemente
umgibt. Insbesondere sind das Sockel-Isolierelement und das Stecker-Isolierelement
aus Kunststoff ausgebildet.
[0029] Vorzugsweise weist der Steckverbinder-Sockel Bohr- oder Schraublöcher auf, um den
Steckverbinder-Sockel mittels Schrauben an einer Leiterplatte zu befestigen, und zwar
vorzugsweise derart, dass die Sockel-Kontaktelemente mit zugehörigen Kontakten auf
der Leiterplatte elektrisch verbunden sind.
[0030] Vorzugsweise weisen die Sockel-Kontaktelemente jeweils eine Buchse zum Einführen
eines Kontakt-Pins auf. Alternativ oder zusätzlich weisen die Stecker-Kontaktelemente
vorzugsweise jeweils einen (bereits oben beschriebenen) Lötanschluss bzw. eine ebene
Fläche zum Anlöten eines elektrischen Leiters (bzw. einer Litze) auf.
[0031] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in Alleinstellung
oder in anderen Kombinationen verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
[0032] Für die oben genannten weiteren unabhängigen Aspekte und insbesondere für diesbezügliche
bevorzugte Ausführungsformen gelten auch die vor- oder nachstehend gemachten Ausführungen
zu den Ausführungsformen des ersten Aspekts. Insbesondere gelten für einen unabhängigen
Aspekt der vorliegenden Erfindung und für diesbezügliche bevorzugte Ausführungsformen
auch die vor- und nachstehend gemachten Ausführungen zu den Ausführungsformen der
jeweils anderen unabhängigen Aspekte.
[0033] Im Folgenden werden einzelne Ausführungsformen zur Lösung der Aufgabe anhand der
Figuren beispielhaft beschrieben. Dabei weisen die einzelnen beschriebenen Ausführungsformen
zum Teil Merkmale auf, die nicht zwingend erforderlich sind, um den beanspruchten
Gegenstand auszuführen, die aber in bestimmten Anwendungsfällen gewünschte Eigenschaften
bereitstellen. So sollen auch Ausführungsformen als unter die beschriebene technische
Lehre fallend offenbart angesehen werden, die nicht alle Merkmale der im Folgenden
beschriebenen Ausführungsformen aufweisen. Ferner werden, um unnötige Wiederholungen
zu vermeiden, bestimmte Merkmale nur in Bezug auf einzelne der im Folgenden beschriebenen
Ausführungsformen erwähnt. Es wird darauf hingewiesen, dass die einzelnen Ausführungsformen
daher nicht nur für sich genommen, sondern auch in einer Zusammenschau betrachtet
werden sollen. Anhand dieser Zusammenschau wird der Fachmann erkennen, dass einzelne
Ausführungsformen auch durch Einbeziehung von einzelnen oder mehreren Merkmalen anderer
Ausführungsformen modifiziert werden können. Es wird darauf hingewiesen, dass eine
systematische Kombination der einzelnen Ausführungsformen mit einzelnen oder mehreren
Merkmalen, die in Bezug auf andere Ausführungsformen beschrieben werden, wünschenswert
und sinnvoll sein kann und daher in Erwägung gezogen und auch als von der Beschreibung
umfasst angesehen werden soll.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0034]
- Figur 1a
- zeigt eine schematische Zeichnung eines Kontaktelements gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 1b
- zeigt eine schematische Zeichnung des Kontaktelements von Figur 1 in einer weiteren
perspektivischen Ansicht;
- Figur 1c
- zeigt eine schematische Zeichnung eines Kontaktelements gemäß einer weitere bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Ansicht;
- Figur 2a
- zeigt eine schematische Zeichnung eines Kontaktelementsystems gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 2b
- zeigt einen vergrößerten Ausschnitt von Anpassungsstrukturen eines ersten Kontaktelementpaares
des Kontaktelementsystems von Figur 2a;
- Figur 2c
- zeigt einen vergrößerten Ausschnitt von Anpassungsstrukturen eines zweiten Kontaktelementpaares
des Kontaktelementsystems von Figur 2a;
- Figur 2d
- zeigt ein Ersatzschaltbild für ein parallel angeordnetes Kontaktelementpaar;
- Figur 3a
- zeigt ein Messergebnis der Impedanz in Abhängigkeit der Zeit für differentielle Kontaktelementpaare
ohne Anpassungsstrukturen;
- Figur 3b
- zeigt ein Messergebnis für die Impedanz in Abhängigkeit der Zeit für differentielle
Kontaktelementpaare mit Anpassungsstrukturen;
- Figur 4a
- zeigt eine schematische Zeichnung eines Kontaktelementsystems gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 4b
- zeigt eine schematische Zeichnung des Kontaktelementsystems von Figur 4a mit einem
steckerseitigen Isolierelement;
- Figur 5
- zeigt eine schematische Zeichnung eines Steckverbinders gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Seitenansicht;
- Figur 6a
- zeigt eine schematische Zeichnung des Steckverbinders von Figur 5 in einer Vorderansicht;
- Figur 6b
- zeigt eine schematische Zeichnung eines Ausschnitts des Steckverbinders von Figur
5 in einer perspektivischen Rückansicht.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
[0035] Die in der vorliegenden Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z. B. oben, unten,
seitlich usw. sind jeweils auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur
bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0036] Die
Figur 1 zeigt eine schematische Zeichnung eines Kontaktelements 10a gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Ansicht. Das
Kontaktelement 10a ist für den Einsatz in einem Steckverbinder ausgelegt und weist
einen zylinderförmigen leitfähigen Kontaktelementkörper 1 auf. An einem ersten Endabschnitt
E1 des Kontaktelements 10a ist am Kontaktelementkörper 1 zumindest ein Anpassungselement
bzw. eine Anpassungsstruktur 5 ausgebildet. Wie in der Figur 1 ersichtlich, stellt
diese Anpassungsstruktur 5 eine lokale Verdickung und/oder Ummantelung des Kontaktelementkörpers
1 dar. Die Anpassungsstruktur 5 ist ausgelegt und vorgesehen, elektrische Eigenschaften
des Kontaktelements 10a und/oder eines Steckverbinders, in dem das Kontaktelement
angeordnet werden kann, durch eine Modifikation der Anpassungsstruktur 5 anzupassen
und/oder einzustellen.
[0037] Im gezeigten Beispiel der Figur 1a wurde die Anpassungsstruktur 5 des Kontaktelements
10a bereits modifiziert. Dazu wurde an einer radialen Seite der zylindrischen bzw.
ringförmigen Anpassungsstruktur 5 Material abgetragen, und zwar derart, dass sich
eine im Wesentlichen ebene Fläche F1 ausgebildet hat.
[0038] Am axialen Endabschnitt E1 weist das Kontaktelement 10a ferner einen Kontaktstift
bzw. Kontakt-Pin 2 auf, welcher in eine komplementäre Buchse 6 (siehe Figur 1c) eingeführt
werden kann, um eine elektrische Verbindung mit einem weiteren Kontaktelement 10b
(siehe Figur 1c) herzustellen. Wie in Figur 1a zu sehen, ist die Anpassungsstruktur
5 unmittelbar am Kontakt-Pin 2 des Kontaktelements 10a ausgebildet. Der Kontakt-Pin
2 ist als ein verjüngter Endabschnitt des Kontaktelementkörpers 1a ausgebildet und
weist an seinem axialen Ende eine Kontaktspitze auf.
[0039] An einem zweiten axialen Endabschnitt E2 (im Rahmen dieser Beschreibung auch als
Löt-Endabschnitt bezeichnet) des Kontaktelements 10a ist ein Lötanschluss bzw. eine
Lötkontur 8 zum Anlöten eines elektrischen Leiters an den leitfähigen Kontaktelementkörper
1a. Der Lötanschluss 8 ist als eine ebene Fläche (bzw. Oberfläche) F2 des Kontaktelementkörpers
1a ausgebildet. Wie insbesondere in der perspektivischen Ansicht der
Figur 1b erkennbar, ist hierzu der axiale Endabschnitt E2 des Kontaktelementkörpers 1a abgeflacht,
so dass dieser eine im Wesentlichen ebene Fläche (bzw. Oberfläche) zum Auflegen und
Anlöten eines elektrischen Leiters aufweist. Wie die ebene Fläche F1 der Anpassungsstruktur
5 kann auch die ebene Fläche F2 des Lötanschlusses 8 durch einen Materialabtrag, insbesondere
durch ein Abfräsen, Abschleifen, Abschneiden, Stoßen und/oder mittels Laserablation
des Endabschnitts E2 des Kontaktelementkörpers 1a erzeugt werden.
[0040] Ein elektrischer Leiter wie z.B. eine Litze eines Kabels kann mit Hilfe von Lötzinn
auf der ebenen Oberfläche F2 des zweiten Endabschnitts E2 angelötet werden, um somit
eine mechanische und elektrische Verbindung zwischen dem elektrischen Leiter und dem
Kontaktelement 10a zu erzeugen. Der axiale Löt-Endabschnitt E2 des Kontaktelements
10a weist die Form und/oder Geometrie eines massiven Halbzylinders (bzw. abgeflachten
massiven Zylinders) auf. Somit kann ein elektrischer Leiter aus einer Vielzahl von
Richtungen kommend (bzw. von mehreren Seiten kommend, also z.B. von vorne, von rechts
und/oder von links) auf den axialen Endabschnitt E2 gelegt und angelötet werden. Wie
bereits weiter oben erläutert, erleichtert eine solche ebene Lötfläche insbesondere
bei einem Steckverbinder, der eine Vielzahl von Kontaktelementen 10a aufweist, wesentlich
das Verlöten einer entsprechenden Vielzahl von elektrischen Leitern bzw. Litzen.
[0041] Wie aus den Figuren 1a und 1b ersichtlich, weist also das Kontaktelement 10a bzw.
der Kontaktelementkörper 1a eine Anpassungsstruktur 5 mit einer ersten ebenen Fläche
F1 und eine Lötkontur bzw. einen Lötanschluss 8 mit einer zweiten ebenen Fläche F2
auf. Dabei ist die erste ebene Fläche F1 am ersten axialen Endabschnitt E1 des Kontaktelements
10a bzw. Kontaktelementkörpers 1a ausgebildet, während die zweite ebene Fläche F2
an dem zweiten axialen Endabschnitt E2 ausgebildet ist. Beide ebene Flächen F1 und
F2 erstrecken sich parallel zu einer Längsachse L des Kontaktelementkörpers 1a. Die
erste ebene Fläche F1 und die zweite ebene Fläche F2 sind auf jeweils gegenüberliegenden
radialen Seiten des zylindrischen Kontaktelementkörpers 1a ausgebildet, d.h. die die
erste ebene Fläche F1 ist von der zweiten ebenen Fläche F2 abgewandt. Wie in den Figuren
1a und 1b angedeutet, sind die ebenen Flächen F1 und F2 derart angeordnet und/oder
ausgebildet, dass ein Normalenvektor bzw. eine Richtung
R1 der ersten ebenen Fläche F1 entgegengesetzt zu einem Normalenvektor bzw. einer Richtung
R2 der zweiten ebenen Fläche F2 ausgerichtet ist. Wie bereits weiter oben beschrieben,
hat eine solche Konfiguration den Vorteil, dass bei einem parallelen Anordnen zweier
Kontaktelemente 10a (wie z.B. in der Figur 2a dargestellt) mittels der Anpassungsstrukturen
5 an den ersten axialen Endabschnitten E1 der Kontaktelemente 10a elektrische Eigenschaften
der Kontaktelemente 10a bzw. des Kontaktelementpaares eingestellt werden können, während
an den zweiten Endabschnitten E2 der Kontaktelemente 10a unabhängig vom bzw. trotz
dem Anlöten von Litzen eines oder mehrerer Kabel ein ganz bestimmter vordefinierter
Abstand D (siehe auch Figur 6b) zwischen den zweiten Endabschnitten E2 der Kontaktelemente
10a eingehalten werden kann. Denn vorteilhafterweise wird dieser Abstand D bei einer
solchen Konfiguration nicht durch das Anbringen von Lötmittel beeinflusst.
[0042] Die
Figur 1c zeigt eine schematische Zeichnung eines Kontaktelements 10b gemäß einer weitere bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Ansicht. Im Vergleich
zu dem in den Figuren 1a und 1b gezeigten Kontaktelementen 10a und 10b ist der Endabschnitt
E2 des Kontaktelementkörpers 1b des Kontaktelements 10b als Buchse 6 ausgebildet.
Mit anderen Worten weist der Kontaktelementkörper 1b eine Öffnung bzw. einen Schlitz
auf. Durch Einführen und/oder Einstecken des Kontakt-Pins 2 des in den Figuren 1a
und 1b gezeigten Kontaktelements 10a in die Buchse 6 des Kontaktelements 10b kann
eine elektrische und/oder mechanische Verbindung zwischen den Kontaktelementen 10a
und 10b hergestellt werden. Das Kontaktelement 10 weist zudem einen Kontakt-Pin 3
auf, welcher durch die Anpassungsstruktur 5 ausgebildet ist bzw. in diese integriert
ist. Der Kontakt-Pin 3 dient zum elektrischen Kontaktieren von Kontakten einer Leiterplatte.
Insbesondere können die Kontaktelemente 10b mit Hilfe der Kontakt-Pins 3 auf die Leiterplatte,
insbesondere durch ein SMD-Löten, gelötet werden.
[0043] Wie ferner aus den Figuren 1a bis 1c ersichtlich, ist die Anpassungsstruktur 5 derart
ausgebildet, dass die Größe A einer durch einen Materialabtrag (z.B. Fräsen oder Schneiden)
der Anpassungsstruktur 5 resultierenden ebenen Fläche F1 von einer Abtragungstiefe
abhängt. Durch die Menge des Materials, welches von der Anpassungsstruktur abgetragen
wird, kann somit die Größe der Fläche F1 bestimmt werden. Auf diese Weise kann die
Fläche F1 und damit auch elektrische Eigenschaften des Kontaktelements (wie z.B. eine
Kapazität oder eine Impedanz), insbesondere in Verbindung mit zumindest einem zu dem
Kontaktelement parallel angeordneten weiteren Kontaktelement, angepasst und/oder eingestellt
werden.
[0044] Die
Figur 2a zeigt eine schematische Zeichnung eines Kontaktelementsystems 50 (hier z.B. ein "SuperSpeed
transmitter differential pair" für einen "USB 3.1 - Socket and Plug" Rundsteckverbinder)
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Kontaktelementsystem
50 der Figur 2a umfasst zwei parallel zueinander angeordnete Kontaktelemente 10b,
welche insbesondere in einem Sockelelement (hier dem weiblichen Teil) eines Steckverbinders
anordenbar sind, und zwei parallel zueinander angeordnete Kontaktelemente 10a, welche
insbesondere in einem Steckerelement (d.h. dem männlichen Teil) des Steckverbinders
anordenbar sind. Wie in der Figur 2a dargestellt, sind jeweils die Kontakt-Pins 2
der Stecker-Kontaktelemente 10a in die Buchsen 6 der Buchsen-Kontaktelemente 10b eingesteckt.
An den ebenen Flächen der Löt-Endabschnitte E2 der Stecker-Kontaktelemente 10a ist
jeweils ein elektrischer Leiter bzw. eine Litze 13 eines Kabels 18 angelötet. In diesem
montierten bzw. zusammengesteckten Zustand sind jeweils die zwei Kontaktelemente 10a
derart parallel zueinander angeordnet, dass die ersten ebenen Flächen F1 der Anpassungsstrukturen
5 einander zugewandt sind, während die zweiten ebenen Flächen F2 (d.h. die ebenen
Flächen der durch die Endabschnitte E2 ausgebildeten Lötanschlüsse) der beiden Kontaktelemente
10a voneinander abgewandt sind.
[0045] Die
Figur 2b zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Anpassungsstrukturen 5 des Buchsen-Kontaktelementpaares
(umfassend zwei parallel zueinander angeordnete Buchsen-Kontaktelemente 10b) des Kontaktelementsystems
50 von Figur 2a.
[0046] Die
Figur 2c zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Anpassungsstrukturen 5 des Stecker-Kontaktelementpaares
(umfassend zwei parallel zueinander angeordnete Stecker-Kontaktelemente 10a) des Kontaktelementsystems
50 von Figur 2a. Wie in Figur 2b angedeutet, sind jeweils die ebenen Flächen F1 der
modifizierten Anpassungsstrukturen 5 mit einem Abstand d beabstandet.
[0047] Die
Figur 2d zeigt ein Wellenleiter-Ersatzschaltbild für ein parallel bzw. übereinander angeordnetes
Kontaktelementpaar, wie jeweils in den Figuren 2a bis 2c beispielhaft dargestellt.
Das Kontaktelementpaar kann z.B. ein differenzielles Kontaktelementpaar sein. Die
Impedanz Z ergibt sich wie folgt:

[0048] Dabei bezeichnet
L' einen Induktivitätsbelag,
C' einen Kapazitätsbelag,
R' einen Widerstandsbelag,
G' einen Querleitbelag, und
ω = 2
πf die Kreisfrequenz des Wechselstromes. Bei einer Frequenz ab einigen Megahertz, und
somit
ωL' »
R' und
ωC' »
G', gilt vereinfacht:

[0049] Die Impedanz
Z ist somit bei konstantem
L' von der Kapazität bzw. dem Kapazitätsbelag
C' abhängig.
[0050] Mit Hilfe der in den Figuren 2b und 2c vergrößert dargestellten modifizierten Anpassungsstrukturen
5 der Kontaktelemente 10a bzw. 10b kann insbesondere über die Größe A der Fläche F1
die Kapazität eines Kontaktelementpaares eingestellt werden. Für die Kapazität C gilt
dabei:

[0051] Dabei bezeichnet
ε die Dielektrizitätskonstante. Somit ist die Kapazität von der Größe A der Fläche
F1 und dem Abstand d abhängig. Die Größe A kann durch eine Modifikation der Anpassungsstruktur
5 der Kontaktelemente 10a bzw. 10b eingestellt werden. Bei einem vorgegebenen Abstand
d kann somit die durch eine Modifikation der Anpassungsstruktur 5 der Kontaktelemente
10a bzw. 10b die Kapazität C eingestellt werden. Insbesondere kann die Kapazität C
durch ein Abflachen der Anpassungsstruktur 5, und somit einem Vergrößern der Fläche
F1 bzw. A, erhöht werden.
[0052] Eine Herausforderung bei Steckverbindern ist es insbesondere, eine möglichst konstante
Impedanz, welche zumindest innerhalb von bestimmten Toleranzgrenzen liegt, zu erzielen.
Beispielsweise kann ein gewünschter bzw. zulässiger Impedanzbereich zwischen 80 Ω
und 100 Ω liegen. In der
Figur 3a ist ein Messergebnis der Impedanz in Abhängigkeit der Zeit für differentielle Standard-Kontaktelementpaare
ohne Anpassungsstrukturen gezeigt, während in der
Figur 3b das entsprechende Messergebnis für differentielle Kontaktelementpaare mit erfindungsgemäßen
Anpassungsstrukturen dargestellt ist. Wie den Diagrammen entnommen werden kann, liegen
die gemessenen Impedanzen bei den Standard-Kontaktelementpaaren teilweise außerhalb
der oben angegebenen Toleranzgrenzen (siehe das Diagramm der Figur 3a), während die
gemessenen Impedanzen bei den Kontaktelementpaaren mit modifizierten Anpassungsstrukturen
und damit angepassten bzw. optimal eingestellten Kapazitäten innerhalb der oben angegebenen
Toleranzgrenzen liegen (siehe das Diagramm der Figur 3b). Durch eine Anpassung bzw.
Modifikation der erfindungsgemäßen Anpassungsstrukturen 5 kann somit eine signifikante
Verbesserung der elektrischen Eigenschaften der Kontaktelemente bzw. Kontaktelementpaare
erreicht werden.
[0053] Die
Figur 4a zeigt eine schematische Zeichnung eines Kontaktelementsystems 50 gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Kontaktelementsystem 50
umfasst ein erstes Kontaktelementsystem 50a und ein zweites Kontaktelementsystem 50b.
Das Kontaktelementsystem 50a umfasst eine Vielzahl von Kontaktelementen 10a (siehe
auch die Figuren 1a und 1b), während das Kontaktelementsystem 50b eine Vielzahl von
Kontaktelementen 10b (siehe auch die Figur 1c) umfasst. Eine entsprechende Vielzahl
von Kabeln 18 sind durch ein Kabelführungselement 16 geführt, und die Litzen dieser
Kabel sind an die Lötanschlüsse 8 der Kontaktelemente 10a angelötet. Ferner sind jeweils
die Kontakt-Pins 2 der Kontaktelemente 10a in die Buchsen 6 der Kontaktelemente 10b
eingeführt bzw. eingesteckt.
[0054] Die
Figur 4b zeigt eine schematische Zeichnung des Kontaktelementsystems 50 von Figur 4a, wobei
die Stecker-Kontaktelemente 10b zumindest teilweise von einem Stecker-Isolierelement
20 umgeben sind. Ein entsprechendes Buchsen-Isolierelement (in der Figur 4b nicht
gezeigt) umgibt insbesondere auch die Buchsen-Kontaktelemente 10a. Zur besseren Darstellbarkeit
ist ein solches Buchsen-Isolierelement in der Figur 4b jedoch weggelassen.
[0055] Die
Figur 5 zeigt eine schematische Zeichnung eines Steckverbinders 100 gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Seitenansicht.
Der Steckverbinder 100, welcher in der gezeigten Ausführungsform einen Rundsteckverbinder
(insbesondere einen USB 3.1 Rundsteckverbinder) darstellt, umfasst, wie in den Figuren
4a und 4b gezeigt, ein Kontaktelementsystem 50 mit einer Vielzahl von Kontaktelementen
10a (in Figur 5 nicht erkennbar) und 10b. Dabei weist der Steckverbinder 100 einen
Steckverbinder-Stecker 30 mit einem ersten Kontaktelementsystem 50a, deren Kontaktelemente
10a (in Figur 5 nicht erkennbar) jeweils einen Kontakt-Pin 2, welcher in eine der
Kontaktbuchsen 6 eingeführt werden kann, auf (siehe hierzu insbesondere auch die Figuren
1a bis 1c). Ferner weist der Steckverbinder 100 einen Steckverbinder-Sockel 40 mit
einem zweiten Kontaktelementsystem 50b auf, deren Kontaktelemente 10b jeweils eine
Kontaktbuchse 6 zur Aufnahme eines der Kontakt-Pins 2 der Kontaktelemente 10a aufweisen.
Das in Figur 5 dargestellte Element 30 stellt einen Steckverbinder-Stecker bzw. ein
Stecker-Gehäuse dar, während das Element 40 einen Steckverbinder-Sockel bzw. ein Sockel-Gehäuse
darstellt. Im montierten bzw. zusammengesteckten Zustand des Steckverbinders 100 ist
jeweils ein Kontakt-Pin 2 der Kontaktelemente 10a des ersten Kontaktelementsystems
in eine Kontaktbuchse 6 der Kontaktelemente 10b des zweiten Kontaktelementsystems
eingeführt.
[0056] Insbesondere weist der Steckverbinder-Stecker ein Stecker-Kontaktelementsystem 50a
mit einer Vielzahl von Kontaktelementen 10a, ein Stecker-Isolierelement 20 zum Isolieren
der Stecker-Kontaktelemente 10a, und ein Steckergehäuse 30 auf, welches das Stecker-Isolierelement
20 und damit auch die Stecker-Kontaktelemente 10a umgibt. Entsprechend weist insbesondere
der Steckverbinder-Sockel ein Sockel-Kontaktelementsystem 50b mit einer Vielzahl von
Sockel-Kontaktelementen 10b, ein Sockel-Isolierelement zum Isolieren der Sockel-Kontaktelemente
10b, und ein Sockelgehäuse 40 auf, welches das Sockel-Isolierelement und damit auch
die Sockel-Kontaktelemente 10b umgibt.
[0057] Der Steckverbinder-Sockel 40 weist zudem vier Bohr- bzw. Schraublöcher auf, um den
Steckverbinder-Sockel mit Schrauben an eine Leiterplatte (in den Figuren nicht gezeigt)
zu befestigen, und zwar vorzugsweise derart, dass die Sockel-Kontaktelemente 10b mit
zugehörigen Kontakten auf der Leiterplatte elektrisch verbunden sind.
[0058] Die
Figur 6a zeigt eine schematische Zeichnung des Steckverbinders 100 von Figur 5 in einer Vorderansicht.
In dieser Ansicht wird deutlich, dass der Steckverbinder 100 bzw. das im Steckverbinder
100 angeordnete Kontaktelementsystem 50 sowohl unmodifizierte Kontaktelemente (d.h.
Kontaktelemente ohne Anpassungsstruktur und/oder Kontaktelemente mit einer unmodifizierten
Anpassungsstruktur) und modifizierte Kontaktelemente (d.h. Kontaktelemente mit einer
modifizierten Anpassungsstruktur) umfasst. Insbesondere umfasst das Kontaktelementsystem
50 zumindest zwei unterschiedlich modifizierte Kontaktelemente. So kann z.B. das Kontaktelementsystem
50, wie in der Figur 6a dargestellt, vier unmodifizierte Kontaktelemente (jeweils
ohne Anpassungsstruktur) und sechs Kontaktelemente mit jeweils einer modifizierten
Anpassungsstruktur umfassen. Möglich wäre aber auch, dass das Kontaktelementsystem
50 zumindest zwei Kontaktelemente mit unterschiedlich modifizierten Anpassungsstrukturen
umfasst. Jeweils zwei übereinander oder nebeneinander angeordnete Kontaktelemente
10b, welche jeweils eine modifizierte Anpassungsstruktur aufweise, bilden ein differenzielles
Kontaktelementpaar 15 ("Differential Pair").
[0059] Wie in der Figur 6a erkennbar, umfasst der Steckverbinder bzw. das Kontaktelementsystem
50 vier unmodifizierte Kontaktelemente (welche jeweils keine Anpassungsstruktur aufweisen),
und sechs modifizierte Kontaktelemente mit jeweils einer modifizierten Anpassungsstruktur.
Die modifizierten Anpassungsstrukturen der sechs modifizierten Kontaktelemente weisen
jeweils eine ebene Fläche auf. Die sechs modifizierten Kontaktelemente umfassen drei
Kontaktelementpaare 15 (insbesondere "Differential Pairs") mit jeweils zwei modifizierten
Kontaktelementen, wobei die zwei modifizierten Kontaktelemente eines jeden Kontaktelementpaares
15 derart parallel zueinander angeordnet sind, dass die ebenen Flächen der Anpassungsstrukturen
der zwei modifizierten Kontaktelemente eines jeden Kontaktelementpaares 15 einander
zugewandt sind. Zwei modifizierte Kontaktelemente eines ersten Kontaktelementpaares
der drei Kontaktelementpaare sind zudem relativ zu jedem der übrigen modifizierten
Kontaktelemente der anderen beiden Kontaktelementpaare bezüglich der ebenen Flächen
um 90° gedreht angeordnet. Die vier unmodifizierten Kontaktelemente sind, betrachtet
in einem Schnitt senkrecht zu den Längsachsen der unmodifizierten Kontaktelemente,
an den Ecken eines Rechtecks angeordnet. Mit anderen Worten sind die vier unmodifizierten
Kontaktelemente derart angeordnet, dass deren axialen Endabschnitte E1 (siehe z.B.
die Figur 1c) die Ecken eines Rechtecks bilden.
[0060] Die
Figur 6b zeigt eine schematische Zeichnung eines Ausschnitts des Steckverbinders von Figur
5 in einer perspektivischen Rückansicht. In dieser Rückansicht sind die Endabschnitte
E2 bzw. die Lötanschlüsse 8 der Stecker-Kontaktelemente 10a (siehe auch die Figuren
1a und 1b) zu sehen. Aus Darstellungsgründen sind in der Figur 6b nur zwei der insgesamt
zehn angeschlossenen Kabel 18 gezeigt, während die restlichen acht Kabel ausgeblendet
sind. Somit sind vor allem die in dem Steckverbinder 100 bzw. dessen Steckelementsystem
50 der Figuren 5, 6a und 6b vorhandenen drei Kontaktelementpaare 15, welche insbesondere
differenzielle Kontaktelementpaare sind, besser erkennbar. Die zwei modifizierten
Kontaktelemente 10a eines jeden Kontaktelementpaares 15 weisen an den Endabschnitten
E2 bzw. den Lötanschlüssen 8 jeweils einen vorbestimmten Abstand D auf. Durch die
Anordnung der Kontaktelemente 10a derart, dass bei den Kontaktelementpaaren 15 jeweils
die ebenen Lötflächen 8 der zwei jeweils beteiligen Kontaktelemente voneinander abgewandt
sind, kann vorteilhafterweise gewährleistet werden, dass der Abstand D unabhängig
vom eingebrachten Lötzinn beim Anlöten der Litzen stets gleich bleibt. Dies gewährleistet
vorteilhafterweise möglichst konstante elektrische Eigenschaften, wie z.B. eine möglichst
konstante Kapazität und/oder Impedanz des Steckverbinders 100 bzw. des im Steckverbinder
100 angeordneten Kontaktelementsystems 50.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 1a, 1b
- Kontaktelementkörper
- 2
- Kontaktstift (Kontakt-Pin)
- 3
- Kontakt-Pin
- 5
- Anpassungselement (Anpassungsstruktur)
- 6
- Buchse
- 8
- Lötkontur (Lötanschluss)
- 10a, 10b
- Kontaktelement
- 13
- Litze (elektrischer Leiter)
- 15
- (differentielles) Kontaktelementpaar
- 16
- Kabelführelement
- 18
- Kabel
- 20
- Isolierelement
- 30
- Stecker (Gehäuse)
- 40
- Sockel (Gehäuse)
- 42
- Bohrloch (Schraubloch)
- 50
- Kontaktelementsystem
- 100
- Steckverbinder
- A
- Fläche / Flächeninhalt
- d
- Abstand
- D
- Abstand
- E1
- (erster) axialer Endabschnitt
- E2
- (zweiter) axialer Endabschnitt
- F1
- erste ebene Fläche
- F2
- zweite ebene Fläche
- L
- Längsachse
- R1
- erste Richtung
- R2
- zweite Richtung
1. Kontaktelement (10a; 10b) für einen Steckverbinder (100), umfassend einen leitfähigen
Kontaktelementkörper (1a; 1b),
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kontaktelementkörper (1a; 1b) zumindest eine Anpassungsstruktur (5) aufweist,
welche ausgelegt und vorgesehen ist, elektrische Eigenschaften des Kontaktelements
(10a; 10b) und/oder des Steckverbinders (100) durch eine Modifikation der Anpassungsstruktur
(5) anzupassen und/oder einzustellen.
2. Kontaktelement (10a; 10b) nach Anspruch 1,
wobei die Modifikation der Anpassungsstruktur (5) einen Materialabtrag der Anpassungsstruktur
(5) umfasst, und/oder
wobei die Anpassungsstruktur (5) derart ausgebildet ist, dass die Größe einer durch
einen Materialabtrag der Anpassungsstruktur (5) resultierenden ebenen Fläche (F1)
von einer Abtragungstiefe abhängt.
3. Kontaktelement (10a; 10b) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Anpassungsstruktur (5)
an einem axialen Endabschnitt (E1) des Kontaktelementkörpers (1a; 1b) ausgebildet
ist.
4. Kontaktelement (10a; 10b) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Anpassungsstruktur
(5) an einem Kontakt-Pin (2; 3) des Kontaktelementkörpers (1a; 1b) ausgebildet ist.
5. Kontaktelement (10a; 10b) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Anpassungsstruktur
(5) eine im Wesentlichen ebene Fläche (F1) aufweist, die sich vorzugsweise parallel
zu einer Längsachse (L) des Kontaktelementkörpers (1a; 1b) erstreckt.
6. Kontaktelement (10a) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Anpassungsstruktur (5) an einem ersten axialen Endabschnitt (E1) des Kontaktelementkörpers
(1a) ausgebildet ist, und
wobei der Kontaktelementkörper (1a) ferner einen Lötanschluss (8) aufweist, welcher
an einem zweiten axialen Endabschnitt (E2) des Kontaktelementkörpers (1a) ausgebildet
ist.
7. Kontaktelement (10b) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die Anpassungsstruktur (5) an einem ersten axialen Endabschnitt (E1) des Kontaktelementkörpers
(1a) ausgebildet ist, und
wobei der Kontaktelementkörper (1b) ferner eine Buchse (6) zum Einführen eines Kontakt-Pins
(2) aufweist, wobei die Buchse (6) an einem zweiten axialen Endabschnitt (E2) des
Kontaktelementkörpers (1b) ausgebildet ist.
8. Kontaktelementsystem (50) für einen Steckverbinder (100), umfassend zumindest:
- ein erstes Kontaktelement (10a; 10b) nach einem der vorangehenden Ansprüche, und
- ein zweites Kontaktelement (10a; 10b) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
die Anpassungsstruktur (5) des ersten Kontaktelements (10a; 10b) und die Anpassungsstruktur
(5) des zweiten Kontaktelements (10a; 10b) ausgelegt und vorgesehen sind, elektrische
Eigenschaften des Kontaktelementsystems (50) und/oder des Steckverbinders (100) durch
eine Modifikation der Anpassungsstruktur (5) des ersten Kontaktelements (10a; 10b)
und/oder der Anpassungsstruktur (5) des zweiten Kontaktelements (10a; 10b) anzupassen
und/oder einzustellen.
9. Kontaktelementsystem (50) nach Anspruch 8, wobei die Anpassungsstruktur (5) des ersten
Kontaktelements (10a; 10b) und die Anpassungsstruktur (5) des zweiten Kontaktelements
(10a; 10b) jeweils eine im Wesentlichen ebene Fläche (F1) aufweisen, und wobei das
erste Kontaktelement (10a; 10b) und das zweite Kontaktelement (10a; 10b) derart parallel
zueinander angeordnet sind, dass die ebene Fläche (F1) der Anpassungsstruktur (5)
des ersten Kontaktelements (10a; 10b) und die ebene Fläche (F1) der Anpassungsstruktur
(5) des zweiten Kontaktelements (10a; 10b) einander zugewandt sind.
10. Kontaktelementsystem (50) nach Anspruch 8 oder 9,
wobei das Kontaktelementsystem (50) zumindest ein unmodifiziertes Kontaktelement umfasst,
und wobei das Kontaktelementsystem (50) ferner zumindest ein modifiziertes Kontaktelement
mit einer modifizierten Anpassungsstruktur umfasst; und/oder
wobei das Kontaktelementsystem (50) zumindest zwei unterschiedlich modifizierte Kontaktelemente
umfasst.
11. Kontaktelementsystem (50) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei
das Kontaktelementsystem (50) vier unmodifizierte Kontaktelemente umfasst, und ferner
sechs modifizierte Kontaktelemente mit jeweils einer modifizierten Anpassungsstruktur
umfasst.
12. Kontaktelementsystem (50) nach Anspruch 11, wobei:
die modifizierten Anpassungsstrukturen der sechs modifizierten Kontaktelemente jeweils
eine im Wesentlichen ebene Fläche (F1) aufweisen; und
die sechs modifizierten Kontaktelemente drei Kontaktelementpaare (15) mit jeweils
zwei modifizierten Kontaktelementen umfassen, wobei die zwei modifizierten Kontaktelemente
eines jeden Kontaktelementpaares (15) derart parallel zueinander angeordnet sind,
dass die ebenen Flächen (F1) der Anpassungsstrukturen (5) der zwei modifizierten Kontaktelemente
eines jeden Kontaktelementpaares (15) einander zugewandt sind, und
wobei vorzugsweise zwei modifizierte Kontaktelemente eines ersten Kontaktelementpaares
der drei Kontaktelementpaare (15) relativ zu jedem der übrigen modifizierten Kontaktelemente
der anderen beiden Kontaktelementpaare bezüglich der ebenen Flächen (F1) um 90° gedreht
angeordnet sind.
13. Kontaktelementsystem (50) nach Anspruch 11 oder 12, wobei die vier unmodifizierten
Kontaktelemente, betrachtet in einem Schnitt senkrecht zu den Längsachsen der Kontaktelemente,
an den Ecken eines Rechtecks angeordnet sind.
14. Steckverbinder (100) umfassend:
- zumindest ein Kontaktelement (10a; 10b) nach einem der Ansprüche 1 bis 7; und/oder
- zumindest ein Kontaktelementsystem (50) nach einem der Ansprüche 8 bis 13.
15. Steckverbinder (100) nach Anspruch 14 umfassend:
- einen Steckverbinder-Stecker mit einem ersten Kontaktelementsystem (50a) nach einem
der Ansprüche 8 bis 13; und
- einen Steckverbinder-Sockel mit einem zweiten Kontaktelementsystem (50b) nach einem
der Ansprüche 8 bis 13;
wobei die Kontaktelemente (10a) des ersten Kontaktelementsystems (50a) jeweils einen
Kontakt-Pin (2) aufweisen, und
wobei die Kontaktelemente (10b) des zweiten Kontaktelementsystems jeweils eine zu
dem Kontakt-Pin (2) komplementäre Kontaktbuchse (6) aufweisen, mit welcher der Kontakt-Pin
(2) verbindbar ist.