[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Blechumformbauteils
aus einer Platine mittels U-O-Formen, gemäß den Merkmalen von Anspruch 1 bzw. 2.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Blechbauteile durch Umformen herzustellen.
Hierzu wird eine metallische Platine bereitgestellt, die in einem Umformwerkzeug zu
einem Blechumformbauteil umgeformt wird. Das Blechumformbauteil weist dabei eine dreidimensionale
Kontur auf. Diese Umformung erfolgt meist mittels eines Pressumformwerkzeuges mithin
zwischen einem Oberwerkzeug und einem Unterwerkzeug.
[0003] Soll nunmehr ein im Querschnitt geschlossenes Hohlprofil hergestellt werden, so ist
aus dem Stand der Technik das U-O-Formen bekannt. Hierzu wird zunächst eine ebene
Platine bereitgestellt, diese ebene Platine wird U-förmig vorgeformt und im Anschluss
daran, O-förmig umgeformt, um ein im Querschnitt geschlossenes Profil aufzuweisen.
[0004] Beispielsweise ist aus der
CA 2,962,236 A1 ein solches Herstellungsverfahren bekannt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend vom Stand der Technik, die Formgebungsmöglichkeiten
bei einem um mindestens zwei Raumachsen gekrümmten durch U-O-Form hergestellten Bauteil
zu verbessern.
[0006] Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren mit den Merkmalen
im Anspruch 1 bzw. 2 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0008] Das Verfahren zur Herstellung eines Blechumformbauteils bei einer Platine mittels
U-O-Formen sieht dabei vor, dass zunächst eine Vorform durch das U-Formen erzeugt
wird und anschließend eine Endformgebung durch das O-Formen durchgeführt wird. Erfindungsgemäß
zeichnet es sich durch folgende Verfahrensschritte aus:
- Bereitstellen einer ebenen Platine,
- U Formen der Platine zu einer U-Vorform,
- Endkonturnahes Beschneiden der U-Vorform,
- Einlegen in ein Zwischenformwerkzeug und Anbiegen der abstehenden Schenkel, insbesondere
der Enden der U-Form, wobei ein Füllkörper in der U-Vorform platziert ist und die
Schenkel durch das Anbiegen den Füllkörper abschnittsweise übergreifen und wobei der
Füllkörper nach dem Anbiegen aus der Vorform herausgezogen wird, dergestalt, dass
eine elastische Deformation der angebogenen Enden erzeugt wird,
- O-Formen der so hergestellten Zwischenform.
[0009] Alternativ oder ergänzend wird das Verfahren zur Herstellung eines Blechumformbauteils
bei einer Platine mittels U-O-Formen mit folgenden Verfahrensschritten durchgeführt:
- Bereitstellen einer ebenen Platine,
- Umformen der Platine auf einem Umformwerkzeug, mit einer Krümmung um eine erste Raumachse,
- Einfahren eines Umformstempels in die mit der ersten Krümmung umgeformte Platine,
wobei durch den Umformstempel eine zweite Krümmung der Platine um eine zweite Raumachse
erzeugt wird, welche bevorzugt im Wesentlichen orthogonal zur ersten Raumachse liegt
und gleichzeitiges Herstellen einer dritten Krümmung um eine dritte Raumachse, wobei
die dritte Raumachse im Wesentlichen orthogonal zur ersten Raumachse und zur zweiten
Raumachse liegt, wobei durch diese beiden Verfahrensschritte eine U-Vorform erzeugt
wird, wobei das Einfahren des Umformstempels die erste Krümmung an der U-Vorform erzeugt
- O-Formen der so hergestellten U-Vorform.
[0010] Erfindungsgemäß kann somit aufgrund des Zwischenformschrittes mit dem Füllkörper
die Formgebungsfreiheit deutlich erhöht werden. Insbesondere kann durch die Erzeugung
bei einer U-Form bzw. U-Vorform mit mindestens drei Krümmungen, jeweils gekrümmt um
eine Raumachse, wobei alle drei Raumachsen im Wesentlichen senkrecht zueinander liegen,
ebenfalls die Formgebungsfreiheit gesteigert werden.
[0011] Insbesondere können die beiden vorbeschriebenen Verfahren auch kombiniert werden.
Dies bedeutet im Sinne der Erfindung, dass zunächst die U-Vorform um drei Raumachsen
mit jeweils mindestens einer Krümmung um jeweils eine Raumachse erzeugt wird und diese
dann endkonturnah beschnitten wird und anschließend in ein Zwischenformwerkzeug eingelegt
wird.
[0012] Eine vorteilhafte erfindungsgemäße Weiterbildung sieht vor, dass beim O-Formen der
so hergestellten U-Form die U-Form auf eine Bauteilaufnahme gelegt wird und zumindest
einseitig, bevorzugt beidseitig jeweils endseitig Dorne eingefahren werden. Die Dorne
halten bzw. fixieren dabei die U-Form auf der Bauteilaufnahme. Sodann werden seitlich
Formbacken an die U-Form angefahren. Zeitlich überschneidend und/oder versetzt wird
in Vertikalrichtung eine Matrize abgesenkt. Durch die seitlichen Formbacken und die
oberseitige Matrize wird dann zumindest längenabschnittsweise, insbesondere vollständig
über die Länge im Querschnitt ein O-Formen durchgeführt, dergestalt, dass im Querschnitt
ein geschlossenes Hohlprofil erzeugt wird. Hierdurch können zwei Arbeitsstufen zu
einer Arbeitsstufe bzw. in einem Werkzeug zusammengefasst werden. Dies betrifft das
seitliche Anbiegen bzw. Einrollen der Schenkel der U-Form durch die Formbacken sowie
das Einrollen der Enden und das damit im Querschnitt Schließen des Hohlprofils. Anstelle
der U-Form kann auch die später genannte Zwischenform durch so beschriebene O-Formen
weiterverarbeitet werden.
[0013] Die ebene Platine kann eine homogene Wandstärke aufweisen, jedoch auch voneinander
verschiedene Wandstärken, bspw. als Tailored Blank.
[0014] Eine erste Krümmung ist im Querschnitt durch Ausbildung der U-Form erfolgt. Das Bauteil
ist jedoch bevorzugt ebenfalls um eine zweite Raumachse gekrümmt, die im Wesentlichen
quer zu der Raumachse der U-Form liegt. Beim beginnenden O-Formen kann es somit zu
unbeabsichtigten Eindrückungen kommen, so dass in einem jeweiligen Querschnitt eine
konkave Wölbung sich an der O-Form einstellen würde. Mithin ist ein Teil nach innen
gewölbt, was jedoch erfindungsgemäß gerade durch das Zwischenformen vermieden wird.
[0015] Der Füllkörper wird somit auf dem Zwischenformwerkzeug wieder aus der Vorform herausgezogen.
Dabei wird eine elastische Deformation der angebogenen Schenkel bzw. der angebogenen
Enden erzeugt. Diese Deformation kann auch zum Teil plastisch erfolgen. Durch den
Füllkörper wird jedoch sichergestellt, dass keine nach innen gerichtete Wölbung an
der Zwischenform erzeugt wird.
[0016] In einem weiteren Umformschritt wird dann das O-Formen durchgeführt, insbesondere
werden die Stirnseiten der Enden aneinander angelegt. Diese können beispielsweise
auch längsnahtverschweißt werden. An das O-Formen kann sich noch ein Innenhochdruckumformvorgang
anschließen.
[0017] Es hat sich erfindungsgemäß herausgestellt, dass bevorzugt das O-Formen in zwei Schritten
durchgeführt wird, wobei zunächst die angebogenen Enden frei weiter nach innen gebogen
werden und anschließend die Stirnseiten der Enden in einem weiteren Verfahrensschritt
aneinander gelangen.
[0018] Bei aneinander Anlegen der Stirnseiten wird bevorzugt ein Pressumformwerkzeug verwendet,
welches im Querschnitt im geschlossenen Zustand einen geschlossenen Formhohlraum aufweist.
[0019] Hierzu weist die Zwischenform bei Einlegen in das O-Formwerkzeug bevorzugt eine maximale
Breite auf, die geringer ist als die Breite des Formhohlraumes selber. Während des
O-Formens wird somit die Höhe der Zwischenform abgeflacht und dadurch die Breite vergrößert,
so dass bei geschlossenem Formhohlraum das durch O-Formen hergestellte Blechumformbauteil
allseitig an dem Formhohlraum des O-Formwerkzeuges anliegt.
[0020] Weiterhin kann erfindungsgemäß die Vorform oder die Zwischenform mit einem in Längsrichtung
variierenden Querschnitt und/oder variierender Wandstärke hergestellt werden. Gerade
dadurch, dass die Formgebungsfreiheitsgrade durch das Zwischenformen gesteigert werden,
können auch variierende Querschnitte über die Länge des Bauteils hergestellt werden.
[0021] Ebenfalls können Platinen mit verschiedener Wandstärke verarbeitet werden, sogenannte
Tailored Blanks.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsvariante wird das O-Formen als Warmumformen
durchgeführt, insbesondere mit einem nachfolgenden Presshärten, so dass bei einer
härtbaren Stahllegierung eine hohe Zugfestigkeit von mehr als 1000 MPa eingestellt
werden kann.
[0023] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausgestaltungsvarianten
sind in den schematischen Figuren dargestellt. Diese dienen zum einfachen Verständnis
der Erfindung. Es zeigen:
- Figuren 1 bis 10
- die verschiedenen Verfahrensschritte zum Herstellen des Bauteils und
- Figuren 11 bis 14
- eine alternative Ausführungsvariante des Verfahrens bezüglich des O-Formens.
[0024] Figur 1a, 1b, 1c und 1d zeigen ein Tiefziehwerkzeug 2, um aus einer zunächst bereitgestellten
ebenen metallischen Platine 1 auf einem Tiefziehwerkzeug 2 zum U-Formen und somit
zu einer Vorform geformt wird. Die Platine 1 wird in das Tiefziehwerkzeug 2 eingelegt
und ein Niederhalter 4 wird auf eine Matrize 3 abgesenkt, dargestellt in Figur 1b.
Hierbei wird eine erste Krümmung 5 um eine Raumachse X erzeugt, so dass die Platine
1 mit einem Bogen bzw. einer Welle vorgeformt wird. Es könnten auch zwei oder drei
Krümmungen jeweils parallel versetzt um die erste Raumachse X erzeugt werden, beispielsweise
nach dem Prinzip eines Wellenprofils.
[0025] Sodann fährt ein Umformstempel 6 in das Tiefziehwerkzeug 2 ein und erzeugt eine zweite
Krümmung 7, dargestellt in Figur 2 um eine zweite Raumachse Y. Gleichzeitig ist jedoch
der Stempel 6 auch in seiner Längsrichtung um eine dritte Raumachse Z gekrümmt. Dies
ist insbesondere ersichtlich in der Draufsicht gemäß Figur 1c. Durch das Einfahren
des Umformstempels 6 in die Platine 1 wird somit nicht nur die zweite Krümmung 7 um
die zweite Raumachse Y erzeugt sondern auch die erste Krümmung 5 um die erste Raumachse
X an der U-Vorform 11 erzeugt, und auch eine dritte Krümmung 29 um eine dritte Raumachse
Z. Es können auch mehrere dritte Krümmungen um jeweils die Raumachse Z erfolgen, so
dass ebenfalls in Draufsicht gemäß Figur 1c bzw. auch später dargestellt bei der U-Vorform
gemäß Figur 3b in Draufsicht eine Wellenform erzeugt wird.
[0026] Die zweite Raumachse Y und die erste Raumachse X und die dritte Raumachse Z verlaufen
bevorzugt quer zueinander, sie müssen sich jedoch nicht schneiden. Die Raumachsen
X,Y und Z können jedoch auch in einem Winkelbereich von 60 bis 110 Grad, insbesondere
70 bis 100 Grad zueinander angeordnet sein. Die Raumachsen müssen sich nicht schneiden,
sie können versetzt zueinander verlaufen. Würden beide in eine Ebene projiziert werden,
würden sie im oben genannten Winkelbereich bzw. quer zueinander verlaufen.
[0027] Es wird somit eine U-Vorform 11 erstellt, die gemäß Figur 3a, b und c eine erste
Krümmung 5 um eine erste Raumachse X und eine zweite Krümmung 7 um eine zweite Raumachse
Y aufweist sowie eine dritte Krümmung 29 um eine dritte Raumachse Z . Der Übersicht
halber ist hier die zweite Raumachse Y, der Krümmung 5 um die erste Raumachse X folgend
dargestellt. Die U-Vorform 11 weist eine U-Form auf, deren Schenkel 8 jeweils an Enden
9 beschnitten wird. Insbesondere erfolgt dieser Beschnitt endkonturnah. Es ergeben
sich somit Stirnseiten 10 an den Enden 9. Die Stirnseiten 10 erstrecken sich über
die Länge L der U-Vorform 11. Nunmehr erfolgt das erfindungsgemäße Zwischenformen,
dargestellt in Figuren 4, 5a und 5b.
[0028] Die U-Vorform 11 wird auf einem Amboss 12 abgelegt und ein Füllkörper 13 wird in
die Vorform 11 eingeführt. Sodann werden durch weitere Werkzeugteile 14 eines Zwischenformwerkzeuges
15 die Schenkel 8 und insbesondere in ihrem Endbereich 9 angebogen. Dies erfolgt dergestalt,
dass die Enden 9 der Schenkel 8 aufeinander zu zeigend angebogen werden. Sie übergreifen
somit zumindest abschnittsweise den Füllkörper 13, dargestellt in Figur 5a. Die Werkzeugteile
14 werden danach geöffnet, angedeutet durch die gestrichelten Pfeile. Damit der Füllkörper
13 nunmehr aus der damit hergestellten Zwischenform 16 herausgezogen werden kann,
wird zumindest ein Stift 17 vorgesehen, der den Füllkörper 13 durchgreift und auf
den Boden 18 der Zwischenform 16 drückt, so dass bei Herausziehen des Füllkörpers
die Schenkel 8 elastisch nach außen deformiert werden, was in Figur 5b dargestellt
ist. Dabei kann auch eine leichte plastische Deformation der Schenkel 8 zusätzlich
stattfinden.
[0029] Folgend auf diesen Zwischenformschritt folgt dann ein O-Formen, besonders bevorzugt
in zwei weiteren Verfahrensschritten. Zunächst wird die so hergestellte Zwischenform
16 wiederum auf einen anderen Amboss 19 abgesetzt und mit Werkzeugteilen 20 eines
O-Formwerkzeuges werden die Schenkel 8 und insbesondere die Enden 9 der Schenkel 8
weiter nach innen gebogen, dargestellt in Figur 7. Dabei ist ein Haltestift 21 vorgesehen,
welche den Boden 18 der Zwischenform auf den Amboss 19 drückt, so dass die Schenkel
8 weiter aufeinander zu gebogen werden, dargestellt in den Figuren 6 und 7.
[0030] In einem weiteren, nachfolgenden Verfahrensschritt des O-Formens wird dann ein Pressumformwerkzeug
24 verwendet, welches ein Oberwerkzeug 22 und ein Unterwerkzeug 23 aufweist. Ein Formhohlraum
25 ist gemäß Figur 10 mit einer Breite B25 breiter als eine Breite B16 der Zwischenform
16 nach dem ersten Verfahrensschritt des O-Formens (vgl. Figur 10). Das Pressumformwerkzeug
24 wird folglich geschlossen, dargestellt in Figur 9. Es ergibt sich ein geschlossener
Formhohlraum. Dabei werden die Stirnseiten der Enden aneinander angelegt und ein im
Querschnitt geschlossenes Blechumbauformteil 26, auch Formbauteil genannt, hergestellt.
Dieses liegt insbesondere mit seiner Außenmantelfläche 27 allseits umfassend an der
Innenmantelfläche 28 des Formhohlraums 25 an.
[0031] Figuren 11, 12, 13 und 14 zeigen eine alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen
Verfahrens hinsichtlich des O-Formens. Figur 11 und 12 zeigen einen Querschnitt durch
das gleiche Werkzeug zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Figuren 13 und 14 zeigen eine
jeweilige Seitenansicht sowie Querschnittsansicht desselben Werkzeuges zu unterschiedlichen
Zeitpunkten. Gemäß Figur 11 und 13 wird die zunächst hergestellte U-Form, bzw. Zwischenform
auf einer Bauteilaufnahme 30 abgelegt. Bei der U-Form kann es sich um eine durch U-Formen
hergestellte U-Form handeln bzw. die gemäß der Erfindung hergestellte U-Vorform. Es
kann sich jedoch auch um die Zwischenform 16 handeln, die mit dem Fertigungsschritt
in Figur 5b hergestellt wurde. Bei dieser Zwischenform 16 wird dann in Abwandlung
zu Figur 6 bis 9 nur ein Werkzeug zum weiteren O-Formen verwendet. Dabei wird zunächst
durch seitliche Formbacken 31 in einer Querrichtung Q die Schenkel 8 aufeinander zu
gebogen. Zeitlich versetzt oder auch zeitgleich beginnt eine obere Matrize 32 sich
abzusenken, so dass insbesondere die Enden 9 der Schenkel 8 aufeinander zu geformt
werden und dadurch das O-Formen, also die Herstellung eines im Querschnitt geschlossenen
Hohlprofils hergestellt wird. Dieser Umformvorgang ist abgeschlossen in Figur 12 und
14, in welchen das hergestellte Blechumformbauteil 33 dargestellt ist. Damit nunmehr,
insbesondere die Zwischenform bzw. U-Form nach dem Ablegen auf der Bauteilaufnahme
30 nicht kippt, werden endseitig Dorne 34 eingefahren. Dieses Einfahren der Dorne
34 erfolgt für den Längenabschnitt teilweise in Längsrichtung der Zwischenform 16.
Hierdurch wird die Zwischenform 16 während des Umformvorganges fixiert und an einem
Kippen bzw. sonstigen Verrutschen auf der Bauteilaufnahme 30 gehalten. Nach Abschluss
des in Figur 14 dargestellten O-Formvorganges werden dannn, was jedoch nicht näher
dargestellt ist, die Dorne 34, bezogen auf die Bildrichtung schräg nach links oben
und schräg nach rechts oben aus dem hergestellten Blechumformbauteil 33 seitlich bzw.
endseitig herausgezogen.
Bezugszeichen:
[0032]
- 1 -
- Platine
- 2 -
- Tiefziehwerkzeug
- 3 -
- Matrize
- 4 -
- Niederhalter
- 5 -
- erste Krümmung
- 6 -
- Stempel
- 7 -
- zweite Krümmung
- 8 -
- Schenkel
- 9 -
- Ende zu 8
- 10 -
- Stirnseite zu 9
- 11 -
- U-Vorform
- 12 -
- Amboss
- 13 -
- Füllkörper
- 14 -
- Werkzeugteil
- 15 -
- Zwischenformwerkzeug
- 16 -
- Zwischenform
- 17 -
- Stift
- 18 -
- Boden
- 19 -
- Amboss
- 20 -
- Werkzeugteil
- 21 -
- Haltestift
- 22 -
- Oberwerkzeug
- 23 -
- Unterwerkzeug
- 24 -
- Pressumformwerkzeug
- 25 -
- Formhohlraum
- 26 -
- Blechumbauformteil
- 27 -
- Außenmantelfläche
- 28 -
- Innenmantelfläche zu 25
- 29 -
- dritte Krümmung
- 30 -
- Bauteilaufnahme
- 31 -
- Formbacke
- 32 -
- obere Matritze
- 33 -
- Blechumformbauteil
- 34 -
- Dorne
- X -
- erste Raumachse
- Y -
- zweite Raumachse
- Z -
- dritte Raumachse
- L -
- Länge
- Q -
- Querrichtung
- B16
- Breite zu 16
- B25
- Breite zu 25
1. Verfahren zur Herstellung eines Blechumformbauteils aus einer Platine (1) mittels
U-O-Formen, wobei zunächst eine Vorform durch das U-Formen erzeugt wird und anschließend
eine Endformgebung zu einer Endform durch das O-Formen durchgeführt wird,
gekennzeichnet, durch folgende Verfahrensschritte:
• Bereitstellen einer ebenen Platine (1),
• U-Formen der Platine (1) zu einer U-Vorform,
• Endkonturnahes Beschneiden der U-Vorform,
• Einlegen der U-Vorform (11) in ein Zwischenformwerkzeug (1) und Anbiegen der abstehenden
Schenkel (8), insbesondere der Enden (9) der U-Form, wobei ein Füllkörper (13) in
der U-Vorform platziert ist und die Schenkel (8) den Füllkörper (13) abschnittsweise
übergreifen und nach dem Anbiegen aus der Vorform herausgezogen wird, dergestalt,
dass eine elastische und optional plastische Deformation der angebogenen Enden erzeugt
wird,
• O-Formen der so hergestellten Zwischenform (16).
2. Verfahren zur Herstellung eines Blechumformbauteils aus einer Platine (1) mittels
U-O-Formen, wobei zunächst eine Vorform durch das U-Formen erzeugt wird und anschließend
eine Endformgebung zu einer Endform durch das O-Formen durchgeführt wird,
gekennzeichnet, durch folgende Verfahrensschritte:
• Bereitstellen einer ebenen Platine (1),
• Umformen der Platine (1) auf einem Umformwerkzeug, mit einer Krümmung (5) um eine
erste Raumachse (X),
• Einfahren eines Umformstempels (6) in die mit der ersten Krümmung (5) umgeformte
Platine (1), wobei durch den Umformstempel (6) eine zweite Krümmung (7) der Platine
(1) um eine zweite Raumachse (Y) erzeugt wird, welche bevorzugt im Wesentlichen orthogonal
zur ersten Raumachse (X) liegt und gleichzeitiges Herstellen einer dritten Krümmung
(29) um eine dritte Raumachse (Z), wobei die dritte Raumachse im Wesentlichen orthogonal
zur ersten Raumachse (X) und zur zweiten Raumachse (Y) liegt, wobei durch diese beiden
Verfahrensschritte eine U-Vorform (11) erzeugt wird, wobei das Einfahren des Umformstempels
(6) die erste Krümmung (5) an der U-Vorform (11) erzeugt.
• O-Formen der so hergestellten U-Vorform (11).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass O-Formen in zwei Schritten durchgeführt wird, wobei zunächst die angebogenen Enden
frei weiter nach innen gebogen werden und anschließend die Stirnseiten (10) der Enden
(8) in einem weiteren Verfahrensschritt aneinander gelangen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei aneinander Anlegen der Stirnseiten (10) ein Pressumformwerkzeug (24) verwendet
wird, welches im Querschnitt einen geschlossenen Formhohlraum (25) aufweist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenform (16) bei Einlegen in das O-Formwerkzeug eine maximale Breite (B16)
aufweist, die geringer ist, als die Breite (B25) des Formhohlraumes (25).
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorform und/oder die Zwischenform (16) mit einem in Längsrichtung variierenden
Querschnitt und/oder variierender Wandstärke hergestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Breite (B16) des Querschnitts der Zwischenform (16) mindestens mehr
als 5%, bevorzugt mehr als 10%, insbesondere mehr als 15% und besonders bevorzugt
mehr als 20% kleiner ist, als die maximale Breite (B25) des Querschnitts des Formhohlraumes
(25).
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das O-Formen als Warmformen durchgeführt wird, insbesondere mit nachfolgendem
Presshärten.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das O-Formen der U-Vorform (11) bzw. der Zwischenform (16) in einem Werkzeug durchgeführt
wird, wobei die U-Vorform (11) bzw. die Zwischenform (16) auf eine Bauteilaufnahme
(30) gelegt wird und durch seitliches Anfahren von Formbacken (31) und oberseitiges
Absenken einer Matrize (32) zu einer O-Form umgeformt wird.