[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Trays aus Kartonzuschnitten
gemäß Anspruch 1 sowie ein dementsprechendes Verfahren gemäß Anspruch 9.
[0002] An bekannten Tiefziehverpackungsmaschinen und Schalenverschließmaschinen (in Fachkreisen
auch "Traysealer" genannt) können aus Kartonzuschnitten hergestellte und diesen Maschinen
zugeführte Trays weiterverarbeitet werden, beispielsweise mit einem Folienmaterial
ausgekleidet werden. Diese aus Kartonzuschnitten im Voraus außerhalb entlang einer
Zuführstrecke hergestellten Trays müssen spätestens dann, wenn sie gruppenweise einer
Schalenaufnahme einer der vorgenannten Maschinen übergeben werden, in einem vorbestimmten
Format angeordnet sein, sprich eine zur Weiterverarbeitung benötigte Formatteilung
aufweisen, in welcher die in einer Gruppe vereinten Trays zueinander vorbestimmte
Abstände haben.
[0003] Herkömmlicherweise werden die Trays aus einzelnen oder gruppierten, im Wesentlichen
flachen Kartonzuschnitten geformt und im Anschluss an den Umformprozess wird aus den
hergestellten Trays eine Gruppe gebildet, innerhalb welcher die Trays so positioniert
werden, dass sie zueinander vorbestimmte Abstände aufweisen. Anschließend werden die
Trays in diesem Format der Tiefziehverpackungsmaschine oder dem Traysealer zugeführt.
Alternativ dazu kann die Formatbildung der Trays auch innerhalb des Maschinenrahmens
solcher Maschinen mittels darin ausgebildeten Transfereinrichtungen durchgeführt werden.
EP 3 626 635 A2 offenbart beispielsweise eine vergleichbare Vorgehensweise.
[0004] Problematisch bei den bekannten Lösungen ist, dass die geformten Trays auf dem Weg
bis zu deren Weiterverarbeitung innerhalb der o.g. genannten Maschinen, insbesondere
aufgrund dazwischen durchgeführter Formatbildungsprozesse, unterschiedlich verformen
können, wodurch deren exakte Weiterverarbeitung durch die Maschinen erschwert wird.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Bereitstellung von aus Kartonzuschnitten geformten
Trays, die insbesondere zur Weiterverarbeitung mittels einer Tiefziehverpackungsmaschine
bzw. mittels eines Traysealers vorgesehen sind, zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst anhand einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie mittels
eines Verfahrens gemäß dem unabhängigen Anspruch 9.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die jeweiligen Gegenstände
der Unteransprüche gegeben.
[0008] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die dazu ausgebildet ist, mittels eines
Umformprozesses aus einer Vielzahl von Kartonzuschnitten, die in einer vorbestimmten
Anordnung als Gruppe bereitgestellt sind, Trays herzustellen. Diese Vorrichtung ist
erfindungsgemäß dazu konfiguriert, die Kartonzuschnitte innerhalb der Gruppe gemäß
der vorbestimmten Anordnung derart zu positionieren, dass die innerhalb der Gruppe
für den Umformprozess bereitgestellten Kartonzuschnitte bereits vor dem Umformprozess
relativ zueinander eine Formatteilung entsprechend eines durch den Umformprozess aus
den jeweiligen Kartonzuschnitten gebildeten Formats hergestellter Trays aufweisen.
Die Besonderheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht somit darin, dass die als
Gruppe für den Umformprozess bereitgestellten Kartonzuschnitte derart zueinander positioniert
sind, dass sie bereits den Umformprozess als Gruppe in dem gewünschten Format verlassen,
sodass die hergestellten Trays im Anschluss an den Umformprozess keinen Formatbildungsprozess
mehr durchlaufen müssen.
[0009] Dadurch kann das durch den Umformprozess gebildete Format hergestellter Trays direkt
zur Weiterverarbeitung einer Maschine, beispielsweise einer Tiefziehverpackungsmaschine
oder einem Traysealer, zugeführt werden. Das Risiko, dass die geformten Trays auf
dem Weg zur Maschine hin unerwünscht verformen, kann somit zumindest reduziert werden.
Die Trays lassen sich demzufolge durch die Maschine präziser verarbeiten.
[0010] Dadurch, dass gemäß der Erfindung die am Eingang des Umformprozesses als Gruppe bereitgestellten
Kartonzuschnitte zueinander bereits in der Formatteilung der am Ausgang des Umformprozesses
aus dieser Gruppe gebildeten Trays angeordnet sind, kann die Trayzuführung bis zu
deren Weiterverarbeitung vereinfacht werden. Bei der Erfindung findet daher der Umformprozess,
wodurch insbesondere Seitenwände der Trays aufgerichtet werden sollen, im Produktionsfluss
erst nach dem Formatbildungsprozess statt.
[0011] Unter einem Format hergestellter Trays ist gemeint, dass mehrere Trays eine Gruppe
bilden, innerhalb welcher sie gemeinsam pro Arbeitstakt weitertransportiert und/oder
weiterverarbeitet werden. Beispielsweise können Trays in einen 2x2-, 2x3-, 3x3- oder
4x4-Format gruppiert sein.
[0012] Die im Sinne der Erfindung gemäß einem gewünschten Format gruppierten Trays weisen
zueinander vorbestimmte Abstände, d.h. eine Formatteilung, auf, die insbesondere von
nachfolgenden zur Aufnahme und/oder Weiterverarbeitung des gebildeten Tray-Formats
eingesetzten Werkzeugen, beispielsweise einem Form- und/oder Siegelwerkzeugunterteil,
abhängig ist. Die durch die Formatteilung vorliegenden Abstände, die sowohl die innerhalb
der Gruppe bereitgestellten Kartonzuschnitte vor dem Umformprozess als auch die daraus
hergestellten Trays nach dem Umformprozess zueinander haben sollen, sind die Abstände,
die zumindest horizontal gemessen zwischen den jeweiligen geometrischen Schwerpunkten
der innerhalb der Gruppe positionierten Kartonzuschnitte und horizontal gemessen zwischen
den jeweiligen geometrischen Schwerpunkten der daraus hergestellten Trays vorliegen,
insbesondere in und quer zur Transportrichtung der geformten Trays. In anderen Worten
sind die an den Kartonzuschnitten zum Ausbilden von Trayböden vorgesehenen Abschnitte
zumindest horizontal gemessen so zueinander positioniert bzw. beabstandet wie die
durch den Umformprozess hergestellten Trayböden.
[0013] Eine vorteilhafte Variante der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung dazu konfiguriert
ist, die Kartonzuschnitte innerhalb der Gruppe in unterschiedlichen Ebenen und versetzt
zueinander anzuordnen. Damit lassen sich die als Gruppe bereitgestellten Kartonzuschnitte
selbst dann, wenn sie in einer gemeinsamen Ebene nicht nebeneinander in der gemäß
dem gewünschten Format entsprechenden Formatteilung Platz hätten, als Gruppe gemäß
der vorbestimmten Formatteilung dem Umformprozess zuführen. Damit ist es möglich,
dass die durch den Umformprozess hergestellten Trays direkt im gewünschten Format
vorliegen und so nachfolgenden Prozessen zugeführt werden können.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung dazu konfiguriert ist, die Kartonzuschnitte
innerhalb der Gruppe durch versetztes, zumindest teilweise überlappendes Stapeln oder
Schindeln zu positionieren. Mittels dieser Anordnung ist es bereits möglich, die Formatteilung
der Trays vor dem Umformprozess festzulegen.
[0015] Möglich wäre es, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, die innerhalb der Gruppe
positionierten Kartonzuschnitte einzeln nacheinander, paarweise oder zusammen jeweils
mittels einer vertikalen Hubbewegung in Trays umzuformen. Durch diese Hubbewegung(en)
wird automatisch das gewünschte Format hergestellter Trays gebildet.
[0016] Vorzugsweise weist die Vorrichtung zur Herstellung der Trays eine Aufrichteinheit
zum Aufrichten von an den in der Gruppe bereitgestellten Kartonzuschnitten ausgebildeten
Seitenwänden auf. Da die Formatteilung zumindest horizontal gemessen vor und nach
dem Umformprozess die gleiche ist, kann die Aufrichteinheit in konstruktiver Hinsicht
zum Knicken der Seitenwände vereinfacht umgesetzt werden.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Aufrichteinheit eine Schalenaufnahme
zur Aufnahme der durch den Umformprozess aus den Kartonzuschnitten geformten Formats
hergestellter Trays auf. Diese kann sowohl quer zur als auch in Produktionsrichtung
Mulden zur Aufnahme geformter Trays aufweisen. Die durch die Schalenaufnahme gebildeten
Mulden weisen dabei das gewünschte Format hergestellter Trays auf, wobei die darin
aufgenommenen Trays im Anschluss an den Umformprozess einer Zuführeinrichtung übergebbar
sind, die die Trays im vorbestimmten Format zu einer Verpackungsmaschine weitertransportieren.
[0018] Vorstellbar wäre es, dass die Vorrichtung eine Positioniereinheit zum Gruppieren
der Kartonzuschnitte in der vorbestimmten Anordnung und/oder dass die Vorrichtung
für die Kartonzuschnitte einen Speicher sowie eine Vereinzelungseinheit zur Entnahme
einzelner Kartonzuschnitte aus dem Speicher aufweist, wobei die Vereinzelungseinheit
dazu ausgebildet ist, die Kartonzuschnitte gemäß der vorbestimmten Anordnung zu positionieren.
Die Positioniereinheit könnte beispielsweise ein Picker sein, der die jeweiligen für
eine Gruppe vorgesehenen Kartonzuschnitte in der vorbestimmten Anordnung für den Umformprozess
positioniert, beispielsweise der Aufrichteinheit gemäß der vorbestimmten Formatteilung
übergibt.
[0019] Eine Variante sieht vor, dass der Picker einzelne Kartonzuschnitte nacheinander oder
mehrere Kartonzuschnitte gleichzeitig aus dem Speicher herausnimmt, diese in die vorbestimmte
Anordnung bringt, und so dem Umformprozess zuführt, damit aus dieser Konstellation
heraus die Kartonzuschnitte einzeln oder als Gruppe insgesamt direkt mittels des Umformprozesses
in das gewünschte Format weiterverarbeitet werden können.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich hervorragend als Zuführeinrichtung für
eine Verpackungsanlage, beispielsweise als Zuführeinrichtung für eine Tiefziehverpackungsmaschine
oder für einen Traysealer. Dabei kann das mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gleich durch den daran stattfindenden Umformprozess unmittelbar in der gewünschten
Formatteilung hergestellte Format der Trays als Gruppe einer Formstation der Tiefziehverpackungsmaschine
oder einer Siegelstation des Traysealers zugeführt werden.
[0021] Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zum Herstellen von Trays, wobei
mittels eines Umformprozesses aus im Wesentlichen flach ausgebildeten Kartonzuschnitten,
die dem Umformprozess in einer vorbestimmten Anordnung als Gruppe zugeführt werden,
Trays geformt werden. Erfindungsgemäß werden die Kartonzuschnitte innerhalb der Gruppe
in der vorbestimmten Anordnung derart positioniert, dass sie bereits vor dem Umformprozess
relativ zueinander eine Formatteilung entsprechend eines aus den jeweiligen Kartonzuschnitten
durch den Umformprozess gebildeten Formats hergestellter Trays aufweisen. Dadurch
werden keine weiteren zur Formatbildung eingesetzten Verfahrensschritte benötigt,
so dass das mittels des Umformprozesses direkt hergestellte Format der Trays zur Weiterbearbeitung
an einer in Produktionsrichtung nachgelagerten Verpackungsanlage, beispielsweise an
einer Tiefziehverpackungsmaschine oder an einem Traysealer, eingesetzt werden kann.
[0022] Insbesondere werden die Kartonzuschnitte für den Umformprozess innerhalb der Gruppe
in unterschiedlichen Ebenen und versetzt zueinander angeordnet oder werden innerhalb
der Gruppe durch versetztes, zumindest teilweise überlappendes Stapeln oder Schindeln
positioniert. Dies begünstigt einerseits eine kompakte Bereitstellung der jeweiligen
Kartonzuschnitte für den Umformprozess und gestattet es außerdem, dass diese innerhalb
der Gruppe bereits vor dem Umformprozess so positioniert werden können, dass sich
aus dieser Anordnung heraus direkt das vorbestimmte Format hergestellter Trays, quasi
mittels des Umformprozesses, bilden lässt. Folglich brauchen im Anschluss daran keine
weiteren Formatbildungs-Verfahrensschritte mehr durchgeführt werden.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der folgenden Figuren genauer erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1A
- eine Tiefziehverpackungsmaschine mit einer ihr zugeordneten erfindungsgemäßen Vorrichtung
in schematischer Darstellung,
- Fig. 1B
- eine schematische Darstellung der Zuführung hergestellter Trays in einen Maschinenrahmen
der Tiefziehverpackungsmaschine,
- Fig. 2
- einen Traysealer zur Weiterverarbeitung eines zugeführten Trayformats,
- Fig. 3A
- eine schematische Darstellung der Bereitstellung von Kartonzuschnitten für einen Umformprozess
zur Herstellung von Trays, und
- Fig. 3B
- eine weitere schematische Darstellung der Bereitstellung von Kartonzuschnitten für
die Herstellung von Trays.
[0024] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0025] Fig. 1A zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine intermittierend arbeitende
Verpackungsmaschine 100, die in Form einer Tiefziehverpackungsmaschine 1 konfiguriert
ist. Diese Tiefziehverpackungsmaschine 1 weist eine Formstation 2, eine Siegelstation
3, eine Querschneideeinrichtung 4 und eine Längsschneideeinrichtung 5 auf, die in
dieser Reihenfolge in einer Produktionsrichtung R an einem Maschinengestell 6 angeordnet
sind. Eingangsseitig befindet sich an dem Maschinengestell 6 eine Zufuhrrolle 7, von
der eine Unterfolie 8 abgezogen wird. Ferner weist die Tiefziehverpackungsmaschine
1 eine Transportkette 9 auf, die die Unterfolie 8 ergreift und diese pro Hauptarbeitstakt
in der Produktionsrichtung R weitertransportiert.
[0026] In der dargestellten Ausführungsform ist die Formstation 2 als eine Tiefziehstation
ausgebildet, bei der durch Tiefziehen, beispielsweise mittels Druckluft und/oder Vakuum,
Mulden M in der Unterfolie 8 geformt werden. Dabei kann die Formstation 2 derart ausgebildet
sein, dass in der Richtung senkrecht zur Produktionsrichtung R mehrere Mulden M nebeneinander
gebildet werden.
[0027] In Produktionsrichtung R hinter der Formstation 2 ist eine Vorrichtung 10 seitlich
des Maschinenrahmens 6 positioniert, die dazu ausgebildet ist, mittels eines Umformprozesses
aus einer Vielzahl von Kartonzuschnitten K (siehe Fig. 1B) Trays T herzustellen. Die
hergestellten Trays T können der Formstation 2 zur Verfügung gestellt werden, wobei
die Formstation 2 dazu konfiguriert ist, aus den ihr in einem vorbestimmten Format
F' (siehe Fig. 3A) zur Verfügung gestellten Trays T sowie aus den durch sie selbst
hergestellten Mulden M Verpackungsunterteile 11 herzustellen. Diese Verpackungsunterteile
11 liegen als Karton-Folien-Verbundschalen vor.
[0028] In Produktionsrichtung R hinter der Formstation 2 ist eine Einfüllstrecke bzw. ein
Einlegebereich 12 vorgesehen, entlang welcher die Verpackungsunterteile 11 mit Produkten
befüllt werden. Das Befüllen der Verpackungsunterteile 11 kann von einem Bediener
manuell oder durch einen Picker maschinell durchgeführt werden.
[0029] Die Siegelstation 3 verfügt über eine hermetisch verschließbare Kammer 3a, in der
die Atmosphäre in den Verpackungsunterteilen 11 vor dem Versiegeln mit der von einer
Oberfolienaufnahme 13 abgegebenen Oberfolie 14 z.B. evakuiert und/oder durch Gasspülen
mit einem Austauschgas oder mit einem Gasgemisch ersetzt werden kann.
[0030] Die Querschneideeinrichtung 4 kann als Stanze ausgebildet sein, die die Unterfolie
8 und die Oberfolie 14 in einer Richtung quer zur Produktionsrichtung R zwischen benachbarten
Verpackungsunterteilen 11 durchtrennt. Dabei arbeitet die Querschneideeinrichtung
4 derart, dass die Unterfolie nicht über die gesamte Breite aufgetrennt wird, sondern
zumindest in einem Randbereich nicht durchtrennt wird. Dies ermöglicht einen kontrollierten
Weitertransport durch die Transportkette 9.
[0031] Die Längsschneideeinrichtung 5 kann als eine Messeranordnung ausgebildet sein, mit
der die Unterfolie 8 und die Oberfolie 14 zwischen benachbarten Verpackungsunterteilen
11 und am seitlichen Rand der Unterfolie 8 in Produktionsrichtung R durchtrennt werden,
so dass hinter der Längsschneideeinrichtung 5 vereinzelte Verpackungen V vorliegen.
[0032] Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 verfügt ferner über eine Steuereinrichtung 15.
Sie hat die Aufgabe, die in der Tiefziehverpackungsmaschine 1 ablaufenden Prozesse
zu steuern und zu überwachen. Eine Anzeigevorrichtung 16 dient zum Visualisieren bzw.
Beeinflussen der Prozessabläufe in der Tiefziehverpackungsmaschine 1 für bzw. durch
einen Bediener.
[0033] Fig. 1B zeigt in schematischer Darstellung wie der Tiefziehverpackungsmaschine 1
aus Kartonzuschnitten K hergestellte Trays T zugeführt werden. In der Vorrichtung
10 wird eine Gruppe G aus einer Vielzahl von Kartonzuschnitten K für einen innerhalb
der Vorrichtung 10 durchgeführten Umformprozess bereitgestellt, um daraus Trays T
herzustellen. Die Kartonzuschnitte K werden der Vorrichtung 10 in einer vorbestimmten
Anordnung A als Gruppe G bereitgestellt. Die Vorrichtung 10 ist dazu ausgebildet,
die Kartonzuschnitte K innerhalb der Gruppe G gemäß der vorbestimmten Anordnung A
derart zu positionieren, dass die innerhalb der Gruppe G für den Umformprozess bereitgestellten
Kartonzuschnitte K bereits vor dem Umformprozess relativ zueinander eine Formatteilung
F (siehe Fig. 3A und 3B) entsprechend eines aus den jeweiligen Kartonzuschnitten K
durch den Umformprozess gebildeten Formats F' (siehe ebenfalls Fig. 3A und 3B) hergestellter
Trays T aufweisen. Der Formatbildungsprozess, vor allem das Festlegen der Formatteilung
F, wird also bereits durch die Bereitstellung der Kartonzuschnitte K vor dem Umformprozess
durchgeführt.
[0034] Gemäß Fig. 1B ist zwischen der Vorrichtung 10 und dem Maschinenrahmen 6 der Tiefziehverpackungsmaschine
1 eine Zuführeinrichtung 17, beispielsweise ein Transportband, positioniert, mittels
welcher die durch die Vorrichtung 10 gemäß dem Format F' hergestellten Trays T in
den Maschinenrahmen 6 der Tiefziehverpackungsmaschine 1 hineintransportiert werden.
Innerhalb des Maschinenrahmens 6 werden die Trays T auf einem höhenverstellbaren Hubwerk
18 positioniert. Vom Hubwerk 18 werden die Trays T mittels einer Transfereinheit 19
abgeholt und der in Produktionsrichtung R stromaufwärts positionierten Formstation
2 zur Herstellung von Verpackungsunterteilen 11 übergeben.
[0035] Fig. 2 zeigt eine Schalenverschließmaschine 20, die in Fachkreisen auch Traysealer
genannt wird. Der Schalenverschließmaschine 20 werden aus Kartonzuschnitten K hergestellte
Trays T auf einem Zuführband 17 bereitgestellt. Die Trays T können mittels der zuvor
im Zusammenhang mit der Tiefziehverpackungsmaschine 1 beschriebenen Vorrichtung 10
hergestellt werden.
[0036] Die Schalenverschließmaschine 20 weist eine Greifereinrichtung 22 auf, mittels welcher
die auf einem Transportband 21 bereitgestellten Trays T abgeholt und für einen Formprozess
an ein Formwerkzeugunterteil 23 einer an der Schalenverschließmaschine 20 ausgebildeten
Formstation 24 übergeben werden. Beim Formprozess werden die in die Formstation 24
hineintransportierten Trays T mit einer Folie 25 ausgekleidet, um Verpackungsunterteile
11' herzustellen. Diese Verpackungsunterteile 11' werden mittels der Greifereinrichtung
22 nach dem Formvorgang aus der Formstation 24 abgeholt und einem Abführband 26 zum
Abtransport übergeben. Die Verpackungsunterteile 11' können mittels eines in Produktionsrichtung
R stromabwärts der Schalenverschließmaschine 20 positionierten weiteren Traysealers,
nachdem sie mit Produkt befüllt worden sind, mit einer Oberfolie versiegelt werden.
[0037] Fig. 3A zeigt eine Funktionsskizze der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 gemäß einer
ersten Variante. Gemäß Fig. 3A weist die Vorrichtung 10 eine Vereinzelungseinheit
27 auf, die dazu konfiguriert ist, aus einem Speicher 28 Kartonzuschnitte K herauszunehmen.
Ferner verfügt die Vorrichtung 10 aus Fig. 3A über eine Positioniereinheit 29, die
dazu ausgebildet ist, die von der Vereinzelungseinheit 27 bereitgestellten Kartonzuschnitte
K in der vorbestimmten Anordnung A als Gruppe G für einen Umformprozess zu positionieren.
Die Positioniereinheit 29 kann beispielsweise ein Roboter oder ein Picker sein, der
die Kartonzuschnitte K gemäß der vorbestimmten Anordnung A dem Formprozess bereitstellt.
[0038] Weiter umfasst die Vorrichtung 10 aus Fig. 3A eine Aufrichteinheit 30 zum Aufrichten
von an den in der Gruppe G bereitgestellten Kartonzuschnitten K ausgebildeten Seitenwänden
S. Mittels der Aufrichteinheit 30 werden die in der Anordnung A bereitgestellten Kartonzuschnitte
K mittels eines darin durchgeführten Umformprozesses zu Trays T umgeformt.
[0039] Fig. 3A zeigt schematisch, dass die in der Anordnung A der Aufrichteinheit 30 bereitgestellten
Kartonzuschnitte K eine Formatteilung F aufweisen, die auch das Format F' hergestellter
Trays T besitzt. Dies bedeutet, dass die in der Anordnung A dem Umformprozess bereitgestellten
Kartonzuschnitte K zueinander derart positioniert sind, dass sie mittels des Umformprozesses
automatisch zu Trays T gemäß dem gewünschten Format F' geformt werden können. Dafür
sind gemäß Fig. 3A die Kartonzuschnitte K innerhalb der Gruppe G in unterschiedlichen
Ebenen E1, E2 und versetzt zueinander angeordnet. Aus dieser Anordnung A heraus lassen
sich die Kartonzuschnitte K mittels einer senkrechten Hubbewegung H einzeln oder als
Gruppe G in das Format F' bringen, indem sie in eine Schalenaufnahme 31 gezogen werden.
[0040] Fig. 3B zeigt eine andere Anordnung A' für die Kartonzuschnitte K für den Umformprozess.
Gemäß der in Fig. 3B dargestellten Anordnung A' sind die Kartonzuschnitte K innerhalb
der Gruppe G geschindelt positioniert. Aus dieser Anordnung A' heraus lassen sich
die Kartonzuschnitte K beginnend mit dem Kartonzuschnitt K, der in der untersten Ebene
positioniert ist, nacheinander einzeln mittels der Aufrichteinheit 29 in das gewünschte
Format F' umformen.
[0041] Die Fig. 3A und 3B zeigen, dass die Vorrichtung 10 dazu konfiguriert ist, die Kartonzuschnitte
K bereits vor dem Umformprozess mit einer Formatteilung F anzuordnen, sodass die daraus
hergestellten Trays T nach dem Umformprozess in einem dementsprechend gebildeten Format
F' mit derselben Formatteilung F vorliegen. Dies bedeutet, dass zum Zeitpunkt der
Formatbildung gemäß der Formatteilung F die Seitenwände der Kartonzuschnitte K noch
nicht final aufgerichtet, sondern flach oder durch das Vorbrechen höchstens leicht
aufgerichtet sind. Dadurch kann sich beim Bilden der Formatteilung F eine Überlappung
der Seitenwände S ergeben. Um eine Kollision der Seitenwände S zu vermeiden, liegt
die Besonderheit nun insbesondere darin, die Kartonzuschnitte K in unterschiedlichen
Ebenen E1, E2 übereinander anzuordnen, z.B. durch versetztes Stapeln gemäß Fig. 3A
oder durch Schindeln gemäß Fig. 3B.
[0042] Die in den Fig. 3A und 3B gezeigten Funktionseinheiten 27, 28, 29, 30, 31 brauchen
nicht als gesonderte Einheiten vorliegen, sondern können auch als eine modulare Baugruppe
ausgebildet sein, um das erfindungsgemäße Konzept zu realisieren.
1. Vorrichtung (10), die dazu ausgebildet ist, anhand eines Umformprozesses aus einer
Vielzahl von Kartonzuschnitten (K), die in einer vorbestimmten Anordnung (A, A') als
Gruppe (G) bereitgestellt sind, Trays (T) herzustellen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) dazu ausgebildet ist, die Kartonzuschnitte (K) innerhalb der
Gruppe (G) gemäß der vorbestimmten Anordnung (A, A') derart zu positionieren, dass
die innerhalb der Gruppe (G) für den Umformprozess bereitgestellten Kartonzuschnitte
(K) bereits vor dem Umformprozess relativ zueinander eine Formatteilung (F) entsprechend
eines aus den jeweiligen Kartonzuschnitten (K) durch den Umformprozess gebildeten
Formats (F`) hergestellter Trays (T) aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) dazu konfiguriert ist, die Kartonzuschnitte (K) innerhalb der
Gruppe (G) in unterschiedlichen Ebenen (E1, E2) und versetzt zueinander anzuordnen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) dazu ausgebildet ist, die Kartonzuschnitte (K) innerhalb der
Gruppe (G) durch versetztes, zumindest teilweise überlappendes Stapeln oder Schindeln
zu positionieren.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet ist, die innerhalb der Gruppe (G) positionierten
Kartonzuschnitte (K) einzeln nacheinander, paarweise oder zusammen mittels einer vertikalen
Hubbewegung (H) in Trays umzuformen.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) zur Herstellung der Trays (T) eine Aufrichteinheit (30) zum
Aufrichten von an den in der Gruppe (G) bereitgestellten Kartonzuschnitten (K) ausgebildeten
Seitenwänden (S) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufrichteinheit (30) zur Aufnahme des durch den Umformprozess aus den Kartonzuschnitten
(K) geformten Formats (F`) hergestellter Trays (T) eine Schalenaufnahme (31) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Positioniereinheit (29) zum Gruppieren der Kartonzuschnitte
(K) in der vorbestimmten Anordnung (A, A') und/oder dass die Vorrichtung (10) für
die Kartonzuschnitte (K) einen Speicher (28) sowie eine Vereinzelungseinheit (27)
zur Entnahme einzelner Kartonzuschnitte (K) aus dem Speicher (28) aufweist, wobei
die Vereinzelungseinheit (27) dazu ausgebildet ist, die Kartonzuschnitte (K) gemäß
der vorbestimmten Anordnung (A, A') zu positionieren.
8. Verpackungsanlage (100), umfassend eine Tiefziehverpackungsmaschine (1) oder einen
Traysealer (20) sowie dafür eine Vorrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das mittels der Vorrichtung (10) durch den daran stattfindenden Umformprozess
hergestellte Format (F`) der Trays (T) für eine Formstation (2) der Tiefziehverpackungsmaschine
(1) oder für eine Formstation (24) des Traysealers (20) vorgesehen ist.
9. Verfahren zum Herstellen von Trays (T), wobei anhand eines Umformprozesses aus im
Wesentlichen flach ausgebildeten Kartonzuschnitten (K), die dem Umformprozess in einer
vorbestimmten Anordnung (A, A') als Gruppe (G) bereitgestellt werden, Trays (T) geformt
werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartonzuschnitte (K) innerhalb der Gruppe (G) gemäß der vorbestimmten Anordnung
(A, A') derart positioniert werden, dass sie bereits vor dem Umformprozess relativ
zueinander eine Formatteilung (F) entsprechend eines aus den jeweiligen Kartonzuschnitten
(K) durch den Umformprozess gebildeten Formats (F`) hergestellter Trays (T) aufweisen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartonzuschnitte (K) für den Umformprozess innerhalb der Gruppe (G) in unterschiedlichen
Ebenen (E1, E2) und versetzt zueinander angeordnet werden und/oder dass die Kartonzuschnitte
(K) für den Umformprozess innerhalb der Gruppe (G) durch versetztes, zumindest teilweise
überlappendes Stapeln oder Schindeln positioniert werden.