[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rohrunterbrecher sowie ein mit einem Rohrunterbrecher
ausgestattetes Spülsystem.
[0002] Ein wichtiges Sicherheitskriterium bei der Trinkwasserinstallation ist das Vermeiden
von Strömungen entgegen der normalen Fließrichtung im Leitungsnetz. Verunreinigtes
Wasser könnte aus Behältern (Badewanne, Toilettenspülkasten, Schwimmbecken...) ins
Trinkwasserleitungsnetz zurückströmen. Ursachen können vielfältig sein, beispielsweise
wenn in einem Anlagenteil ein höherer Druck auftritt als im Versorgungsnetz (Rückdrücken),
oder wenn in einem Anlagenteil ein Unterdruck auftritt (Rücksaugen). Dies kann beispielsweise
durch einen Rohrbruch, Einschaltung von Druckerhöhungs- und Feuerlöschpumpen etc.
entstehen. Die europäische Norm EN 1717 schreibt daher für Trinkwasserinstallationen
den Einbau von Sicherungseinrichtungen vor, welche unerwünschte Rückströmungen verhindern
sollen.
[0003] Je nach Zuordnung zu den sogenannten Gefährdungsklassen der trinkwasserverunreinigenden
Stoffe kommen funktionell unterschiedliche Sicherungseinrichtungen zum Einsatz. Solche
Sicherungseinrichtungen sind Rohrtrenner, Rohrunterbrecher, Rohrbelüfter und Rückflussverhinderer.
Die vorliegende Erfindung befasst sich ausschliesslich mit den sogenannten Rohrunterbrechern,
wie sie typischerweise in Dusch- und Toiletteninstallationen eingesetzt werden.
[0004] Ein Rohrunterbrecher ist ein (relativ kurzes) Rohrstück mit einer permanenten seitlichen
Öffnung, die so gestaltet ist, dass durch das Rohrstück strömendes Trinkwasser durch
diese Öffnung möglichst nicht austritt. Sobald in dem Rohrunterbrecher nachgeordneten
Teil der Leitung Überdruck entsteht oder in der vorgeschalteten Trinkwasserinstallation
Unterdruck, wird über diese Öffnung der Überdruck abgebaut oder der Unterdruck ausgeglichen.
Rohrunterbrecher werden in der Regel nur beim Öffnen einer Entnahmearmatur von Trinkwasser
durchflossen. Kommt es in der Trinkwasserleitung zu einem Rücksaugeffekt, beispielsweise
durch einen Rohrbruch, so wird der entstandene Unterdruck vom Innenraum des Rohrunterbrechers
über die Öffnungen des Rohrunterbrechers, die als Verbindung zur Atmosphäre dienen,
zuverlässig abgebaut. Ein Ansaugen von Nichttrinkwasser, beispielsweise von Toilettenschmutzwasser,
über den Rohrunterbrecher ist nicht möglich. Rohrunterbrecher dienen vorwiegend der
Einzelsicherung, bei der jede Entnahmestelle und jeder Apparat, von denen eine Gefährdung
oder Beeinträchtigung für das Trinkwasser ausgehen kann, einzeln abgesichert wird.
[0005] Bei den bisher bekannten Varianten kommerziell erhältlicher Rohrunterbrecher wird
im Rohrunterbrecher durch eine lokale scharfkantige Querschnittsverengung ein Wasserstrahl
erzeugt, welcher komplett von der inneren Rohrwand abgelöst ist. In dem Bereich, wo
der Wasserstrahl nicht an der inneren Rohrwand anliegt, ist eine Öffnung in der Rohrwand
vorhanden, welche zur Belüftung verwendet wird. Der auftretende Druck- bzw. Energieverlust
des durch den Rohrunterbrecher strömenden Wassers ist jedoch relativ hoch, was dazu
führt, dass diese Typen von kommerziellen Rohrunterbrechern für manche modernen Spülinstallationen
nicht geeignet sind.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Rohrunterbrecher der gattungsgemässen
Art zu schaffen, der in moderneren Spülinstallationen einsetzbar ist. Insbesondere
soll der Rohrunterbrecher rein strömungsmechanisch arbeiten. Vorzugsweise gewährleistet
der Rohrunterbrecher einen maximalen Widerstand für durch die Belüftungsleitung nach
aussen zu strömen versuchendes Wasser, sowie gleichzeitig einen ausreichend geringen
Widerstand für die Luftströmung von außen nach innen. Vorzugsweise wird ein möglichst
geringer Druck- bzw. Energieverlust des durch den Rohrunterbrecher strömenden Wassers
erreicht.
[0007] Diese Erfindung betrifft einen Rohrunterbrecher, wie er durch die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs spezifiziert ist. Weitere vorteilhafte Aspekte des erfindungsgemässen
Rohrunterbrechers ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche.
[0008] Der erfindungsgemässe Rohrunterbrecher weist ein Rohr mit einem Einlass und einem
Auslass auf, wobei zwischen dem Einlass und dem Auslass mindestens eine Belüftungsöffnung
einen Innenraum des Rohrs mit einem Aussenraum des Rohrs verbindet. Das Rohr weist
einen sich vom Einlass weggerichtet innen, vorzugsweise kontinuierlich, verengenden
oberen Abschnitt auf, wobei im sich verengenden oberen Abschnitt eine Strahlführung
eingebracht ist, welche derart gestaltet und angeordnet ist, dass durch das Rohr strömendes
Wasser zwischen einer Leitfläche des sich verengenden oberen Abschnitts und einer
Aussenfläche der Strahlführung geführt wird.
[0009] Mit einem sich verengenden oberen Abschnitt und einer darin eingebrachten Strahlführung
kann eine vollständige Ablösung eines Wasserstrahls durch den Rohrunterbrecher von
einer Rohrinnenwand des Rohrunterbrechers erreicht werden. Es ist möglich, eine vollständige
Ablösung des Wasserstrahls über einen Teil des Umfangs oder über den gesamten Umfang
einer Rohrinnenwand zu erreichen. Der Wasserstrahl fliesst dann als gebündelter Strahl
zumindest durch einen mittleren Abschnitt des Rohrunterbrechers, vorzugsweise im Bereich
der mindestens einen Belüftungsöffnung. Der sich verengende obere Abschnitt wirkt
als Düse für den Wasserstrahl. Eine Düsenöffnung bildet dabei vorzugsweise ein unterstes
Ende des oberen Abschnitts. Der Wasserstrahl durchströmt den anschliessenden Bereich
des Rohrunterbrechers als stark gerichteter und gebündelter Strahl. Durch die Strahlführung
wird eine Bündelung des Wasserstrahls mit minimaler Strahlaufweitung anschliessend
an den oberen Abschnitt erreicht.
[0010] Eine Strahlführung ist länglich ausgebildet, wobei eine Längsachse in Richtung einer
Wasserführung durch den Rohrunterbrecher ausgerichtet ist. Eine Längsachse der Strahlführung
ist vorzugsweise parallel zu einer Längsachse des Rohrs angeordnet.
[0011] Eine Strahlführung kann eine zentrale Strahlführung oder eine seitliche Strahlführung
sein. Eine seitliche Strahlführung kann seitlich bezüglich einer Mittelachse des Rohrunterbrechers
angeordnet sein. Eine seitliche Strahlführung kann seitlich in Bezug auf einen oberen
Abschnitt, insbesondere bezüglich einer Düsenöffnung in einem oberen Abschnitt angeordnet
sein. Entsprechend kann eine Strahlführung zentral oder dezentral im sich verengenden
oberen Abschnitt angeordnet sein.
[0012] Ein Rohrunterbrecher kann an sich symmetrisch oder asymmetrisch ausgestaltet sein.
Ein Rohrunterbrecher kann symmetrisch, beispielsweise rotationssymmetrisch bezüglich
seiner Längsachse sein. Insbesondere kann ein sich verengender oberer Abschnitt symmetrisch
oder asymmetrisch gestaltet sein. In einem symmetrisch gestalteten oberen Abschnitt
wird ein Wasserstrahl in einem zentralen Bereich des Rohrunterbrechers entlang seiner
Mittelachse gebündelt und geführt. Eine Düsenöffnung ist in symmetrischen Ausführungen
des Rohrunterbrechers zentral auf einer Mittelachse des Rohrunterbrechers angeordnet.
In einem asymmetrisch gestalteten oberen Abschnitt wird ein Wasserstrahl in einem
seitlichen Bereich des Rohrunterbrechers versetzt zur Mittelachse des Rohrunterbrechers
gebündelt und geführt. Eine Düsenöffnung eines oberen Bereichs ist dann dezentral
im oberen Abschnitt angeordnet.
[0013] In einer symmetrischen Gestaltung des oberen Abschnitts ist in diesem eine zentrale
Strahlführung angeordnet und ein Wasserstrahl wird im Wesentlichen als Freistrahl
durch einen den oberen Abschnitt anschliessenden Bereich des Rohrunterbrechers geführt.
In einer asymmetrischen Gestaltung des oberen Abschnitts ist eine Strahlführung radial
in Richtung Rohrinnenwand versetzt angeordnet und kann in einer Maximalvariante an
einer Rohrwand angebracht oder in die Rohrinnenwand integriert sein. In diesen Ausführungsformen
kann die Rohrinnenwand einen Teil der Strahlführung übernehmen.
[0014] Ein Querschnitt einer Strahlführung kann rund oder eckig, insbesondere kreisrund,
halbrund, oval oder vieleckig sein. Der Querschnitt einer Strahlführung ist vorzugsweise
kreisrund um eine möglichst gleichmässige Strahlführung um den gesamten Umfang der
Strahlführung zu erreichen.
[0015] Vorzugsweise ist die Strahlführung länglich ausgestaltet. Vorzugsweise weist die
Strahlführung die Form eines Stabs oder einer Längsrippe auf. Eine Längsrippe ist
eine bevorzugte Form einer Strahlführung, wenn die Strahlführung an einer Rohrinnenwand
angebracht oder in diese integriert ist.
[0016] Ein dem Auslass hin gerichtetes unteres Ende einer Strahlführung, insbesondere eines
Stabs, kann unterschiedliche Formen aufweisen, beispielsweise abgeflacht, abgerundet
oder zugespitzt sein. Vorzugsweise weist eine Strahlführung ein abgerundetes oder
spitz zulaufendes unteres Ende auf.
[0017] Ein Wasserstrahl hat die Tendenz entlang einer Oberfläche und somit entlang der Oberfläche
der Strahlführung, aber auch entlang der Innenwand des sich verengenden oberen Abschnitts
zu fliessen. Mit der Strahlführung wird nun ein Wasserstrahl auch nach Austreten aus
dem oberen Abschnitt weiter entlang der Strahlführung geführt, beispielsweise im zentralen
Längsbereich des Rohrunterbrechers. Mit einem abgerundeten oder spitz zulaufendenden
Ende der Strahlführung, kann zusätzlich einer radial nach aussen gerichteten Bewegung
des Wasserstrahls beispielsweise am Ende des sich verengenden Abschnitts, aber vor
allem am Ende einer Strahlführung entgegen gewirkt werden. Der Wasserstrahl wird dadurch
weiter gebündelt bzw. es wird ein unerwünschtes Aufweiten des Strahls vermieden oder
zumindest eingeschränkt.
[0018] Mit 'Radial nach aussen' in Bezug auf die Strahlführung wird eine Richtung radial
weg von der Strahlführung verstanden. Dies kann bei einer zentralen Strahlführung
eine radiale Richtung nach aussen zu einer Rohrinnenwand sein. Bei einer seitlichen
Strahlführung, insbesondere einer an einer Rohrinnenwand befindlichen Strahlführung
kann dies eine Richtung zur Mitte des Rohrunterbrechers sein.
[0019] Eine Strahlführung ist in das Rohr, insbesondere in den oberen Abschnitt, eingebracht.
Die Strahlführung ist vorzugsweise im Rohr befestigt. Vorzugseise ist die Strahlführung
in den oberen Abschnitt des Rohrunterbrechers eingebracht und darin befestigt. Der
Rohrunterbrecher oder die Strahlführung können entsprechende Befestigungsmittel aufweisen.
Beispielsweise, kann ein einlassseitiges Ende der Strahlführung Befestigungsmittel
aufweisen, mit welchen die Strahlführung im Rohr befestigt werden kann. In einer bevorzugten
Ausführungsform weist ein einlassseitiges Ende der Strahlführung mindestens zwei flügelartige,
radial nach aussen weisende Befestigungselemente auf, mit welchen die Strahlführung
im sich verengenden oberen Abschnitt befestigt, vorzugweise geklemmt wird.
[0020] Die Strahlführung kann zentrierend ausgestaltet sein. Ein durch den Rohrunterbrecher
fliessender Wasserstrahl kann die Stahlführung aufgrund des Wasserdrucks im sich verengenden
oberen Abschnitt fixieren. Eine Strahlführung kann einstückig mit einer Leitfläche
des oberen Abschnitts geformt sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft in Ausführungsformen
des Rohrunterbrechers, in welchen eine Strahlführung dezentral im oberen Abschnitt
oder dezentral im Rohr, insbesondere an einer Rohrinnenwand oder an einer Leitfläche
des oberen Abschnitts angeordnet oder darin integriert ist.
[0021] Eine Strahlführung erstreckt sich vorzugsweise mindestens bis an ein unteres Ende
des oberen Abschnitts. Die Strahlführung kann sich bis auf eine Höhe der mindestens
einen Belüftungsöffnung erstrecken. Vorzugsweise erstreckt sich eine Strahlführung
über ein unteres Ende eines oberen Abschnitts hinaus in Richtung Auslass. Eine Strahlführung
kann sich beispielsweise um mindestens 5 Millimeter oder mindestens 10 Millimeter
über das untere Ende des oberen Abschnitts hinaus erstrecken.
[0022] Vorzugsweise weist das Rohr einen sich verengenden unteren Abschnitt auf. Die mindestens
eine Belüftungsöffnung ist dann zwischen dem oberen Abschnitt und dem unteren Abschnitt
angeordnet.
[0023] Analog einem oberen Abschnitt kann der sich verengende untere Abschnitt symmetrisch
oder asymmetrisch gestaltet sein. Eine Verengung im unteren Abschnitt ist entsprechend
zentral oder dezentral im Rohr bzw. im Rohrunterbrecher angeordnet. Ein unterer Abschnitt
und ein oberer Abschnitt sind vorzugsweise beide symmetrisch ausgestaltet oder beide
asymmetrisch ausgestaltet. In einer asymmetrischen Ausgestaltung sind vorzugsweise
der obere und der untere Abschnitt zur gleichen Seite des Rohrunterbrechers radial
verschoben. Vorzugsweise ist eine Verengung eines unteren Abschnitts axial zu einer
gedachten Verlängerung einer Düsenöffnung eines oberen Abschnitts angeordnet. Ein
Wasserstrahl soll dabei möglichst ungehindert vom Ende des oberen Abschnitts, durch
den mittleren Abschnitt und in den unteren Abschnitt fliessen können.
[0024] Um eine ausreichende Belüftung des Innenraums des Rohrs zu gewährleisten kann eine
Belüftungsöffnung unterschiedlich in Form und Grösse gestaltet sein. Eine Belüftungsöffnung
ist vorzugsweise rund oder länglich ausgestaltet, beispielsweise kreisrund, oval,
elliptisch, rechteckig, als Durchgangsöffnung in der Rohrwand, insbesondere als Durchgangsbohrung
oder Langloch.
[0025] Vorzugweise sind mehrere Belüftungsöffnungen zwischen Einlass und Auslass angeordnet.
Die mehreren Belüftungsöffnungen sind vorzugsweise regelmässig über einen Umfang des
Rohres verteilt angeordnet. Die Belüftungsöffnungen können identisch oder unterschiedlich
gestaltet sein. Beispielsweise können ein bis zwei Belüftungsöffnungen rund und ein
bis zwei Belüftungsöffnungen länglich sein.
[0026] Unterschiedlich gestaltete Belüftungsöffnungen sind vorzugsweise in alternierender
Weise auf dem Umfang angeordnet. Eine regelmässige Anordnung von Belüftungsöffnungen
ist insbesondere bei symmetrischen Rohrunterbrechern vorteilhaft. In asymmetrischen
Rohrunterbrechern sind eine oder mehrere Belüftungsöffnungen vorzugsweise in einer
Seite des Rohrs eingebracht, welche Seite einer Strahlführung bezüglich einer Mittelachse
des Rohrunterbrechers maximal entgegengesetzt ist.
[0027] Vorzugsweise weisen ein unteres Ende des oberen Abschnitts und die mindestens eine
Belüftungsöffnung einen Mindestabstand auf. Dieser Mindestabstand beträgt vorzugsweise
mindestens 20 Millimeter, beispielsweise zwischen 20 Millimeter und 40 Millimeter.
[0028] In Ausführungsformen des Rohrunterbrechers, die einen unteren sich verengenden Abschnitt
aufweisen, weisen vorzugsweise ein unteres Ende des oberen Abschnitts und ein oberes
Ende des unteren Abschnitts einen Mindestabstand auf. Dieser Mindestabstand beträgt
vorzugsweise mindestens 20 Millimeter, beispielsweise zwischen 20 Millimeter und 40
Millimeter.
[0029] Der sich verengende untere Abschnitt kann einen sich auf den Auslass hin gerichteten
geraden oder erweiternden Bereich aufweisen. Mit einem sich erweiternden Bereich weist
der Rohrunterbrecher in einem unteren Bereich eine Venturi-Konfiguration auf. Der
sich erweiternde Bereich sorgt dafür, dass ein Wasserstrahl beim Durchgang durch den
unteren Abschnitt aufgeweitet wird. Der Wasserstrahl wird damit vorzugsweise auf einen
maximalen Innendurchmesser des Rohrs aufgeweitet, welcher maximale Innendurchmesser
vorzugsweise einer Auslassöffnung des Auslasses entspricht.
[0030] Zwischen einer Innenwand des Rohrs und dem sich auf den Auslass hin gerichteten Bereich
des unteren Abschnitts, kann ein Umlenkbereich angeordnet sein. Der Umlenkbereich
ist vorzugsweise zwischen der Innenwand des Rohres und einem Aussenbereich eines geraden
oder sich erweiternden Bereichs des unteren Abschnitts angeordnet. Ein solcher Umlenkbereich
ist vorzugsweise umlaufend ausgestaltet, kann jedoch auch nur teilumlaufend sein.
Ein Umlenkbereich ist dazu geeignet um an der Innenwand des Rohrs rückfliessendes
Wasser im Umlenkbereich wieder auf den Auslass hin umzulenken. Das umgelenkte Wasser
kann dann beispielsweise an einer Aussenseite des geraden oder sich erweiternden Bereichs
des unteren Abschnitts in eine Hauptfliessrichtung des Wassers durch den Rohrunterbrecher
geführt und mit dem Hauptwasserstrahl vereint werden.
[0031] Eine an einen Rohrunterbrecher anschliessende Leitung weist in der Regel Krümmungen
auf, um die Leitung an eine in der Regel horizontale Sanitärvorrichtung anzuschliessen.
Je nach Krümmung und Leitungsdurchmesser kann es zu Rückstau kommen. Im Extremfall
kann dies zur Überflutung der Belüftungsöffnungen führen. Mit einem im Rohrunterbrecher
vorgesehenen Umlenkbereich wird eine zusätzliche Strömungsführung in einem Auslassbereich
des Rohrunterbrechers generiert. Rückstauendes Wasser fliesst tendenziell in Randbereichen
einer Leitung, typischerweise entlang der Rohrinnenwand. Durch eine gerichtete Umlenkung
des rückstauenden Wassers kann eine Strömung in Abflussrichtung erreicht werden, so
dass keine Überflutung mehr erfolgt. Zusätzlich wird im Bereich der Umlenkung Druck
aufgebaut. Diese Wirkung ist auch in Abflussrichtung spürbar und somit förderlich
für den Spülzweck.
[0032] Eine weitere Funktion und Vorteil eines sich verengenden unteren Abschnitts aufgrund
einer Rückstausituation ist, dass aufgrund des verengten Querschnitts des Rohrdurchmessers
im unteren Bereich, rückfliessendes Wasser prinzipiell weniger einfach in den Rohrunterbrecher
in einer Gegenrichtung eindringen kann.
[0033] Aufgrund der vorteilhaften Wirkung auf die Wasserführung in einem auslassseitigen
Bereich des Rohrunterbrechers, kann ein Umlenkbereich auch in einem separaten Rohrbestandteil,
einen sogenannten Umlenkelement, realisiert sein. Ein solches Umlenkelement kann mit
dem erfindungsgemässen Rohrunterbrecher, insbesondere aber mit bestehenden Rohrunterbrechern
kombiniert werden. Damit kann die Funktion bestehender Rohrunterbrecher verbessert
und deren Anwendungsbereich erweitert werden. Ein separates Umlenkelement ist weiter
unten beschrieben.
[0034] Ein Erfordernis eines Rohrunterbrechers ist, dass im Normalbetrieb möglichst kein
Wasser aus der oder den Belüftungsöffnungen des Rohrunterbrechers austritt. Dazu kann
innerhalb des Rohrs vor der mindestens einen Belüftungsöffnung eine Blende angebracht
werden. Vorzugsweise wird eine Blende vor jeder Belüftungsöffnung im Rohr angebracht.
Obwohl die Strahlführung den Wasserstrahl im Rohrunterbrecher führt und der Wasserstrahl
beim Passieren der mindestens einen Belüftungsöffnung von dieser Belüftungsöffnung
beabstandet ist, kann Spritzwasser radial Richtung Rohrinnenwand gelangen. Eine innenseitig
des Rohrunterbrechers vorgesehene Blende vor der mindestens einen Belüftungsöffnung
kann ein Austreten von Wasser durch die Belüftungsöffnung nach aussen verhindern oder
reduzieren. Je nach Gestaltung der Blende kann Spritzwasser Richtung Auslass des Rohrunterbrechers
gerichtet werden.
[0035] Eine Blende ist zwischen Strahlführung und Rohrinnenwand vorgesehen. Eine Blende
kann beispielsweise eine an der Rohrinnenwand vorgesehene Abdeckung der Belüftungsöffnung
sein. Bei mehreren Belüftungsöffnungen können mehrere Abdeckungen an der Rohrinnenwand
vorgesehen sein.
[0036] Eine Blende kann zentral im Rohrunterbrecher vorgesehen sein. Beispielsweise kann
eine Blende ein Flügel einer flügelrad-artigen Blendenvorrichtung sein. Eine Blende
ist vorzugsweise gebogen, beispielsweise parallel und beabstandet zur Rohrinnenwand
angeordnet. Eine solche Blende wirkt dem Zerstäubungsprozess an einem unteren Ende
des sich verengenden oberen Bereichs, der wie eine Düsenöffnung wirkt, entgegen.
[0037] Eine Blendenvorrichtung ist vorzugsweise an ihrem oberen Ende fest mit dem oberen
Abschnitt verbunden. Ein unteres Ende der Blendenvorrichtung und ein oberes Ende eines
unteren Abschnitts weisen vorzugsweise einen Minimalabstand auf. Ein Minimalabstand
gewährleistet, dass eventuell rückströmendes Wasser im Wesentlichen ungehindert durch
die mindestens eine Belüftungsöffnung abfliessen kann.
[0038] Der Rohrunterbrecher kann einstückig oder mehrstückig gefertigt sein. Der Rohrunterbrecher
kann aus einem oder unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Insbesondere innere
Elemente des Rohrunterbrechers wie beispielsweise oberer Abschnitt, unterer Abschnitt,
Strahlführung, innere, aber auch äussere Blendenvorrichtungen, können aus gängigen
Spritzgussmaterialien hergestellt sein. Typische Materialien für den Rohrunterbrecher
oder Teile davon sind Metall und Kunststoff, beispielsweise rostfreier Stahl, Polyamid.
[0039] Ein Rohrunterbrecher kann beispielweise aus einem Metallrohr oder einem Kunststoffrohr
gefertigt sein. Ein Kunststoffrohr kann zur mechanischen Verstärkung ein äusseres
Metallrohr in der Form einer Metallhülle aufweisen.
[0040] Vorzugsweise ist ein Rohrunterbrecher mehrstückig.
[0041] Ein oberer Abschnitt oder ein unterer Abschnitt des Rohrunterbrechers können separat
gefertigte Elemente sein, welche vorzugsweise in ein Rohr eingebracht sind. In bevorzugten
Ausführungsformen des Rohrunterbrechers sind ein oberer und ein unterer Abschnitt
als separat gefertigte Elemente in ein Rohr eingebracht. In diesen Ausführungsformen
sind der untere oder der obere Abschnitt, vorzugsweise der untere und der obere Abschnitt,
vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt und in einem Metallrohr eingebracht, vorzugsweise
darin eingepresst.
[0042] Um das Eindringen von Verschmutzungen von aussen durch die mindestens eine Belüftungsöffnung
in den Innenraum des Rohrunterbrechers zu verhindern oder zu verringern, kann über
der Belüftungsöffnung aussen auf dem Rohr eine äussere Schutzblende vorgesehen sein.
Eine äussere Schutzblende kann ein oder mehrere Belüftungsöffnungen schützen und beispielsweise
als das Rohr umlaufende Schürze ausgestaltet sein.
[0043] Eine äussere Schutzblende kann auch als Schutzkanal ausgestaltet sein. Schutzkanäle
erschweren aufgrund ihrer Längsausdehnung das Eindringen von Schmutz in die Schutzkanäle
und damit in die Belüftungsöffnungen. Vorzugsweise ist ein Schutzkanal pro Belüftungsöffnung
vorgesehen. Ein Schutzkanal kann in axialer oder umlaufender Richtung zu einem Aussenumfang
des Rohrunterbrechers angeordnet sein. In umlaufender Richtung angeordnete Schutzkanäle
verhindern zusätzlich das Eindringen von Schmutz in eine Belüftungsöffnung.
[0044] Die Erfindung betrifft auch ein Spülsystem aufweisend ein Spülbecken und eine Spülleitung
zum Verbinden des Spülbeckens mit einem Trinkwasserleitungsnetz. Die Spülleitung weist
einen vertikalen Abschnitt auf und in diesem vertikalen Abschnitt ist ein erfindungsgemässer
Rohrunterbrecher angeordnet.
[0045] Die Erfindung betrifft auch ein Umlenkelement. Das Umlenkelement weist ein Rohr mit
einem Einlass und einem Auslass auf, wobei das Rohr einen sich vom Einlass weggerichtet
innen verengenden Abschnitt aufweist, wobei der sich verengende Abschnitt als innerer
Kragen realisiert ist. Der innere Kragen kann gerade oder sich auf den Auslass hin
gerichtet erweitert sein. Zwischen einer Innenwand des Rohrs und dem inneren Kragen
ist ein Umlenkbereich angeordnet, um an der Innenwand des Rohrs rückfliessendes Wasser
im Umlenkbereich auf den Auslass hin umzulenken.
[0046] Das Umlenkelement ist in Gebrauch einem Rohrunterbrecher nachgeschaltet, ist also
stromabwärts zu einem Rohrunterbrecher angeordnet.
[0047] Vorzugsweise wird das Umlenkelement an ein auslassseitiges Ende eines Rohrunterbrechers
angebracht. Ein gegenüberliegendes Ende des Umlenkelements wird dann mit dem weiteren
Spülsystem, beispielsweises einem Schlauch verbunden. Ein Umlenkelement weist entsprechend
geeignete Verbindungsmittel auf.
[0048] Vorzugsweise weist das Umlenkelement an seinem oberen und unteren Ende obere und
untere Verbindungsmittel auf. Obere Verbindungsmittel sind vorzugsweise geeignet und
ausgestaltet zum Verbinden des Umlenkelements mit einem Rohrunterbrecher, insbesondere
zum Verbinden mit einem aus dem Stand der Technik bekannten konventionellen Rohrunterbrecher
oder einem Rohrunterbrecher gemäss der Erfindung. Die Verbindungsmittel, insbesondere
untere Verbindungsmittel, sind vorzugsweise so ausgestaltet, an einem Rohrstück oder
Schlauch, zum Beispiel einem Panzerschlauch, befestigt zu werden. Die Verbindungsmittel
können insbesondere Innengewinde, Aussengewinde, Steckverbindungen oder Press- oder
Klebeflächen sein.
[0049] In einem separaten Umlenkelement fliesst ein Wasserstrahl vorzugsweise ungehindert,
also kontaktlos durch den sich verengenden Abschnitt des inneren Kragens des Umlenkelements.
[0050] Ein Umlenkbereich wird im Wesentlichen durch den Abstand zwischen innerem Kragen
und Rohrinnenwand gebildet. Ein Umlenkbereich ist einseitig geschlossen. Das auslassseitige
Ende des Umlenkbereichs ist offen, derart, dass an der Rohrinnenwand rückstauendes
Wasser zurückfliesst, am geschlossenen oberen Ende des Umlenkbereichs umgelenkt und
an der Aussenwand des inneren Kragens wieder nach unten in Richtung Auslass läuft.
[0051] Diverse Ausgestaltungen, die Funktionsweise und Vorzüge wurden in dieser Anmeldung
bereits anhand eines in den Rohrunterbrecher integrierten Umlenkbereichs beschrieben.
Diese sind entsprechend auf das separate Umlenkelement und vice versa anwendbar.
[0052] Das Umlenkelement ist vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff gefertigt. Das Umlenkelement
kann beispielsweise aus dem Vollen gefräst oder gegossen sein.
[0053] Weitere vorteilhafte Aspekte der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen des Rohrunterbrechers und des Spülsystems mit Hilfe der
Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Spülsystems;
- Fig. 2, 3
- Aussenansichten von Ausführungsformen des Rohrunterbrechers;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels des Rohrunterbrechers;
- Fig. 5
- eine Explosionsdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des Rohrunterbrechers;
- Fig. 6
- eine Ausführungsform einer äusseren Blende;
- Fig. 7
- eine asymmetrische Ausführungsform des Rohrunterbrechers mit seitlicher Strahlführung;
- Fig. 8
- eine Schnittansicht des Rohrunterbrechers gemäss Fig. 7;
- Fig. 9
- eine Schnittansicht einer Schutzblende;
- Fig. 10
- eine Aussenansicht einer Ausführungsform eines Rohrunterbrechers mit einer Schutzblende
gemäss Fig. 9;
- Fig. 11
- eine schematische Schnittansicht eines separaten Umlenkelements;
- Fig. 12
- eine Aussenansicht eines separaten Umlenkelements;
- Fig. 13
- ein Zusammenspiel von Rohrunterbrecher mit separatem Umlenkelement in Explosionsdarstellung.
[0054] Für die nachstehende Beschreibung gilt die folgende Festlegung: Sind in einer Figur
zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen angegeben, aber im unmittelbar
zugehörigen Beschreibungsteil nicht erwähnt, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden
oder nachfolgenden Beschreibungsteilen verwiesen. Umgekehrt sind zur Vermeidung zeichnerischer
Überladung für das unmittelbare Verständnis weniger relevante Bezugszeichen nicht
in allen Figuren eingetragen. Hierzu wird auf die jeweils übrigen Figuren verwiesen.
Lage- und Richtungsangaben wie vertikal, horizontal, oben, unten, seitlich etc. beziehen
sich auf die in der Zeichnung dargestellte vertikale Einbaulage des Rohrunterbrechers.
[0055] Die Fig. 1 illustriert das erfindungsgemässe Spülsystem am Beispiel eines Toilettenspülsystems.
Das Spülsystem umfasst ein hier als Toilettenschüssel ausgebildetes Spülbecken S,
welches über eine hier drei Abschnitte La, Lb und Lc aufweisende Spülleitung mit einem
Trinkwasserleitungsnetz W verbindbar bzw. im praktischen Einsatz verbunden ist. Im
ersten Leitungsabschnitt La befindet sich ein Ventil V, in den zweiten Leitungsabschnitt
Lb ist ein erfindungsgemässer Rohrunterbrecher 1 eingesetzt. Der dritte Leitungsabschnitt
Lc führt zum Spülbecken S. Der zweite Leitungsabschnitt Lb verläuft im praktischen
Einsatz vertikal, und damit ist auch der Rohrunterbrecher 1 im praktischen Einsatz
vertikal ausgerichtet. Durch Öffnen des Ventils V fliesst Spülwasser aus dem Trinkwasserleitungsnetz
W von oben nach unten durch den Rohrunterbrecher und über den Rohrunterbrecher 1 in
das Spülbecken S. Ein Rückfluss von Spülwasser aus dem Spülbecken S in das Trinkwasserleitungsnetz
W wird durch den Rohrunterbrecher 1 verhindert.
[0056] Gemäss dem in Fig. 4 gezeigten Beispiel weist der Rohrunterbrecher 1 ein durchgehendes
Rohr 100 mit einer Längsachse A auf, das an seinen beiden Längsenden einen Einlass
110 bzw. einen Auslass 120 aufweist.
[0057] Im Betrieb ist der Rohrunterbrecher 1 vertikal angeordnet, wobei das Rohr 100 von
Spülwasser in Richtung des Pfeils 101 von oben nach unten durchströmt wird.
[0058] Das Rohr 100 weist in seinem Inneren einen sich vom Einlass 110 weggerichtet verengenden
oberen Abschnitt 130 mit an seinem unteren Ende angeordneter runden Düsenöffnung 112
auf. Das Rohr 100 weist einen an den oberen Abschnitt anschliessenden mittleren Abschnitt
131 mit vollständig von einer Rohrinnenwand 102 abgelöstem Wasserstrahl (nicht gezeigt)
auf. Das Rohr 100 weist zudem einen sich verengenden unteren Abschnitt 132 mit Venturi-ähnlicher
Verengung 122 und Umlenkbereich 123 für rückfliesendes Wasser auf. Der untere Abschnitt
132 mündet im Auslass 120 des Rohrs 100.
[0059] Im oberen Abschnitt wird ein durch den Einlass 110 in den Rohrunterbrecher 1 eintretendes
Spülwasser im sich verengenden oberen Abschnitt 130 auf einen zentralen Strahl mit
kleinerem Durchmesser als der Innerdurchmesser 102 des Rohres 100 reduziert. Der Strahl
tritt aus der Düsenöffnung 112 aus, welche Düsenöffnung das untere Ende des oberen
Abschnitts 130 bildet.
[0060] Im oberen Abschnitt 130 ist entlang der Längsachse A des Rohrunterbrechers 1 ein
Stab 113 angeordnet und in den Rohrunterbrecher 1 eingebracht. Die Längsachse A entspricht
der Mittelachse des Rohrs 100 und der des Rohrunterbrechers 1. Der Stab 113 ist über
mehrere Befestigungsflügel 114 im sich konisch verengenden Teil 111 des oberen Bereichs
130 eingebracht, vorzugsweise selbstzentrierend darin eingebracht oder darin befestigt.
Der Stab 113 dient als Strahlführung im oberen 130, sowie im daran anschliessenden
mittleren Abschnitt 131. Der Stab 113 erstreckt sich vorzugsweise vom Einlass 110
des Rohrunterbrechers 1 bis in den mittleren Abschnitt 131 hinein.
[0061] Spülwasser fliesst zwischen der Innenwand des oberen Bereichs 130 und aussen am Stab
113 durch die Düsenöffnung 112. Die Düsenöffnung ist die engste Stelle im Rohr 100
im oberen und mittleren Abschnitt 130,131.
[0062] Nach Passieren der Düsenöffnung 112 wird der zentral geführte Wasserstrahl am spitz
zulaufenden Ende 115 des Stabs 113 in seiner Richtung zur Längsachse gerichtet.
[0063] Einer radial nach aussen gerichteten Bewegung an den Düsenöffnungswänden wird damit
entgegengewirkt.
[0064] Der Wasserstrahl kann nun komplett gelöst von der Rohrinnenwand 102 den mittleren
Abschnitt 131 durchströmen. Der mittlere Abschnitt 131 weist einen konstanten Querschnitt
auf, welcher dem maximalen Innendurchmesser des Rohrs 100 entspricht.
[0065] Am auslassseitigen Ende des mittleren Abschnitt 131 sind umfangsseitig im Rohr 100
mehrere Belüftungsöffnungen 116,117 eingebracht. Im Beispiel der Fig. 4 sind vier
Belüftungsöffnungen vorgesehen, wovon drei in der Figur sichtbar sind. Zwei Belüftungsöffnungen
116 sind als runde Durchgangsbohrungen, eine Belüftungsöffnung 117 ist durch ein Langloch,
gebildet. Die Belüftungsöffnungen 116,117 dienen zur Luftzufuhr in den Innenraum des
Rohrunterbrechers für den Fall, dass im Leitungssystem, in welchem der Rohrunterbrecher
1 im praktischen Einsatz angeordnet ist, ein Unterdruck auftritt. Durch die Belüftungsöffnungen
116,117 kann Luft in das Rohr 100 eintreten, wodurch das Rücksaugen von potentiell
verschmutztem Spülwasser von unten nach oben durch den Rohrunterbrecher 1 und zurück
in das Trinkwasserleitungsnetz verhindert wird.
[0066] Der Wasserstrahl passiert nun im Wesentlichen als gebündelter Strahl, beabstandet
zu den Belüftungsöffnungen 116,117, den mittleren Bereich 131 auf den sich verengenden
unteren Abschnitt 132 zu. Der untere Abschnitt 132 weist eine Verengung 122 und einen
daran anschliessenden sich aufweitenden unteren Teil auf. Die Verengung 122 bildet
zusammen mit der Düsenöffnung 112 die engsten Stellen im Rohr 100. Die Verengung hat
einen grösseren Durchmesser wie die Düsenöffnung 112, damit der Wasserstrahl im Wesentlichen
ungehindert in den unteren Abschnitt 132 fliessen und die Verengung 122 passieren
kann.
[0067] Der sich aufweitende untere Teil der Verengung 122 dient dazu, den Spülwasserstrahl
möglichst wieder auf den ursprünglichen maximalen Durchmesser des Rohrs 100 zu verbreitern.
[0068] Im unteren Abschnitt 132 ist zwischen der Verengung 122 und der Rohrinnenwand 102
ein Umlenkbereich 123 vorgesehen.
[0069] Rückfliessendes Wasser, beispielsweise ein Rückstau aufgrund einer stark gekrümmten
Spülleitung abflussseitig des Rohrunterbrechers 1, fliesst an der Rohrinnenwand 102
entgegen der allgemeinen Fliessrichtung 101. Dieses rückfliessende Wasser wird nun
im Umlenkbereich 123 in Pfeilrichtung umgelenkt und wieder in den Spülwasserstrahl
integriert.
[0070] Das Rohr 100 ist vorzugsweise ein Kunststoffrohr, welches zur Verbesserung der Gesamtstabilität
des Rohrunterbrechers 1 in ein Metallrohr 109 (gestrichelt eingezeichnet) eingebracht,
vorzugsweise eingepresst, werden kann.
[0071] Ein Abstand 140 zwischen der Düsenöffnung 112 und einem oberen Ende des unteren Abschnitts
132 ist vorzugsweise so gewählt, dass gesetzliche Normen für Rohrunterbrecher erfüllt
sind. Ein Abstand 140 ist vorzugsweise mindestens 20mm lang.
[0072] Aufgrund des symmetrischen Aufbaus des Rohrunterbrechers 1 in Fig. 4, sind im Wesentlichen
sämtliche Elemente des Rohrunterbrechers symmetrisch gestaltet und/oder symmetrisch
bezüglich der Längsachse A angeordnet.
[0073] In Fig. 5 ist ein mehrteiliger Rohrunterbrecher 1 in einer Explosionsdarstellung
gezeigt.
[0074] Der obere Abschnitt 130 und der untere Abschnitt 132 sind als separate obere und
untere Kunststoffteile 150,160 gefertigt und werden an ihren jeweiligen Enden bündig
in ein Metallrohr 100 eingebracht, beispielsweise eingepresst. Das Metallrohr 100
bildet den mittleren Abschnitt 131 und beinhaltet die Belüftungsöffnungen 116.
[0075] Der verengte Düsenbereich mit der stabförmigen Strahlführung im oberen Abschnitt
130, sowie die vorzugsweise ebenfalls vorgesehene Verengung 122 im unteren Abschnitt
132 sind in der Figur 5 nicht zu sehen.
[0076] Der untere Abschnitt 132 ist mittels Dichtungsring 161 im Rohr 100 abgedichtet eingebracht.
[0077] Um einen direkten Austritt von Spülwasser, insbesondere Spritzwasser, von einer Düsenöffnung
112 in die Belüftungsöffnungen 116 zu vermeiden, ist eine zylindrische Blendenvorrichtung
151 um den Bereich der Düsenöffnung bis zu den Belüftungsöffnungen 116 vorgesehen.
Diese Blendenvorrichtung 151 ist vorzugsweise integral mit dem oberen Kunststoffteil
150 gefertigt. Die Blendenvorrichtung 151 weist vier Flügel 152 auf, welche wie in
einem Flügelrad konisch geformt und leicht nach innen gebogen sind. Die Blendenvorrichtung
151 wirkt im Wesentlichen wie ein Tropfenabscheider und wirkt dem Zerstäubungsprozess
des Wasserstrahls an der Düsenöffnung 112 entgegen.
[0078] Der direkte Austritt von Spülwasser aus dem Rohrunterbrecher durch die Belüftungsöffnungen
116 wird durch die Flügel 152 der Blendenvorrichtung 151 vermieden. Die Flügel 152
sind beabstandet zu und vor den Belüftungsöffnungen 116 angeordnet. Die Flügel 152
leiten Spritzwasser nach unten.
[0079] Die Blendenvorrichtung 151, insbesondere die Flügel 152, sind hinsichtlich Anordnung
und Gestalt und Grösse so optimiert, dass sie das durchfliessende Spritzwasser effektiv
von den Belüftungsöffnungen 161 fernhalten, dabei aber gleichzeitig für die eigentliche
Belüftung nur eine minimale Störstelle darstellen.
[0080] Die Blendenvorrichtung 151 hat, ausser mit Spritzwasser, in der Regel keinen Kontakt
mit durchfliessendem Spülwasser. Die Blendenvorrichtung hat im Wesentlichen auch keinen
Kontakt mit der Rohrinnenwand 102. Im Beispiel der Fig. 5 sind die Flügel 152 der
Blendenvorrichtung 151 radial innen vor den Blendenöffnungen angeordnet. Es ist jedoch
auch möglich die Blendenvorrichtung 151 kürzer zu gestalten, gegebenenfalls mit leicht
verringertem Spritzwasserschutz. Beispielsweise kann die Blendenvorrichtung 151 nur
wenige Millimeter über eine Düsenöffnung vorstehen, also nur wenige Millimeter in
den mittleren Abschnitt 131 hinein ragen.
[0081] Um das Eindringen von Schmutz in die Belüftungsöffnungen 116 von aussen zu verhindern,
sind die Belüftungsöffnungen 116 als in der Rohrwand umlaufende Öffnungen gestaltet.
Zudem ist aussen auf dem Rohr 100 eine umlaufende äussere Schutzblende 180 vorgesehen,
welche die Belüftungsöffnungen 116 überdeckt. Die äussere Schutzblende 180 weist soviele
Blenden wie Belüftungsöffnungen 116 auf, im Beispiel der Fig. 5 weist die Schutzblende
180 vier konisch geformte Blenden 181 auf. Die Blenden 181 decken die Belüftungsöffnungen
116 ab, sind jedoch von diesen beabstandet angeordnet, um das Durchfliessen von Luft
zu ermöglichen. Die Öffnungen der Blenden 181 sind axial nach unten gerichtet, um
ein Eindringen von Verschmutzungen von aussen durch die Belüftungsöffnungen 116 in
den Rohrunterbrecher 1 zu erschweren. Eine solche Schutzblende 180 mit einfachen konischen
Flächen als Blenden 181 kann relativ einfach hergestellt werden, beispielsweise durch
ein Spritzgussverfahren.
[0082] Das Rohr 100 weist einen im Wesentlichen konstanten Querschnitt auf. Die beiden Endbereiche
des Rohrs 100 sind äusserlich mit einem Gewinde 170 bzw. 171 versehen, die zur Verbindung
des Rohrs 100 mit hier nicht dargestellten Zu- bzw. Abfuhrleitungen dienen. Im Betrieb
ist der Rohrunterbrecher 1 vertikal angeordnet, wobei das Rohr 100 von Spülwasser
in Richtung des Pfeils 101 von oben nach unten durchströmt wird.
[0083] Eine Verbindung des Rohrunterbrechers 1 mittels Gewinde ist zweckmässig. Dabei können,
wie in Fig. 5 gezeigt, zwei Aussengewinde, aber auch zwei Innengewinde, oder ein Aussengewinde
und ein Innengewinde vorgesehen sein. Auch andere Verbindungsarten sind möglich, beispielsweise
Schlauchanbindungen, Verschweissungen oder Verklebungen.
[0084] In
Fig. 6 ist eine weitere Variante einer umlaufenden äusseren Schutzblende 180 dargestellt.
Vier Belüftungsöffnungen 116,117 werden von der äusseren Schutzblende 180 überdeckt.
Die äussere Schutzblende 180 weist vier trichterförmige Blenden 182 auf. Die Öffnungen
der trichterförmigen Blenden 182 sind seitlich nach unten gerichtet, um ein Eindringen
von Verschmutzungen von aussen in die Belüftungsöffnungen 116,117 und in den Rohrunterbrecher
1 weiter zu erschweren.
[0085] Fig. 7 zeigt schematisch in einer Durchsicht einen Rohrunterbrecher 1 in einer asymmetrischen
Ausführungsform. Der Rohrunterbrecher 1 weist einen asymmetrisch gestalteten oberen
Abschnitt 130 auf. Der obere Abschnitt 130 verläuft vom Einlass 110 weggerichtet sich
konisch verengend in Richtung Auslass und weist an seinem unteren Ende eine runde
Düsenöffnung 112 auf. Die Düsenöffnung 112 ist jedoch radial in Richtung Rohrinnenwand
102 verschoben. Die stabförmige Strahlführung 113 ist entlang der Rohrinnenwand 102
innerhalb des oberen Abschnitts 103 angeordnet.
[0086] Ein oberes Ende der Strahlführung 113 ragt über den Einlass 110 hinaus. Ein unteres
Ende ragt über die Düsenöffnung 112 hinaus in den mittleren Abschnitt 131 hinein.
[0087] Wasser wird im oberen Abschnitt 130 seitlich gebündelt und entlang der seitlich angeordneten
Strahlführung 113 im oberen Abschnitt nach unten, durch die Düsenöffnung 133 hindurch,
bis in den mittleren Abschnitt 131 geführt. Die Strahlführung ragt bis etwa zur Hälfte
in den mittleren Abschnitt 131 hinein.
[0088] In der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform des Rohrunterbrechers 1, ist der Wasserstrahl
im mittleren Abschnitt 131 nicht vollständig von einer Rohrinnenwand 102 abgelöst.
Die Rohrinnenwand 102 wirkt teilweise als Strahlbegrenzung.
[0089] Die seitliche Strahlführung 113 ist in der Düsenöffnung 112 angeordnet und wirkt
im mittleren Abschnitt 131 einer radial nach aussen, also vorwiegend in Richtung Zentrum
des Rohrs 100 gerichteten Zerstäubung des Wasserstrahls entgegen. Der Wasserstrahl
fliesst im Wesentlichen gebündelt durch den mittleren Abschnitt 131 des Rohrunterbrechers
1 und in den konisch zulaufenden unteren Abschnitt 132 mit Verengung 122. Auch der
untere Abschnitt ist asymmetrisch gestaltet, wobei die Verengung 122 seitlich im Rohr
100 und axial in der gedachten Verlängerung der Düsenöffnung 112 angeordnet ist. Der
sich verengende untere Abschnitt 132 weist einen nicht vollständig umlaufenden Umlenkbereich
123 für rückfliessendes Wasser auf. Der untere Abschnitt 132 mündet im Auslass 120
des Rohrs 100.
[0090] Die Rohrwand 102 beinhaltet im mittleren Abschnitt 121 eine rechteckige Belüftungsöffnung
118, welche oberhalb des oberen Endes des unteren Abschnitts 132 angeordnet ist und
eine Ausdehnung bis zum Ende des oberen Bereichs 103 aufweist. Die Belüftungsöffnung
118 ist zudem in der, der Düsenöffnung 112, der Verengung 122 und der Strahlführung
113 entgegengesetzten Längsseite des Rohres 100 angebracht.
[0091] Diese Anordnung von Belüftungsöffnung 118 und Strahlführung 113 ermöglicht das Verwenden
von sehr grosser Belüftungsöffnung oder gegebenenfalls das Weglassen einer Blendenvorrichtung,
da der Wasserstrahl fast maximal entfernt von der Belüftungsöffnung 118 verläuft.
[0092] Fig. 8 zeigt einen Längsschnitt durch den asymmetrischen Rohrunterbrecher 1 wie in Fig.
7 beschrieben. Gut zu sehen ist die Ausdehnung und Anordnung der Belüftungsöffnung
118 und der Strahlführung 113, sowie des Umlenkbereichs 123. Der Umlenkbereich 123
ist unterhalb der Belüftungsöffnung 118 angeordnet. Im Bereich der Verengung 122 ist
kein Umlenkbereich 123 vorhanden.
[0093] Je nach seitlicher Verschiebung der Strahlführung 113, kann diese die Form einer
Längsrippe aufweisen, welche axial in Längsrichtung entlang der Rohrinnenwand 102
innerhalb des oberen Abschnitts 130 angeordnet ist. Wasser wird dann entlang der rippenförmigen
seitlich angeordneten Strahlführung 113 im oberen Abschnitt geführt, durch die Düsenöffnung
112 hindurch bis in den mittleren Abschnitt 131. Eine Strahlführung in der Form einer
Längsrippe kann in einfacher Weise integral mit den oberen Abschnitt 130 geformt werden.
[0094] In
Fig. 2 ist die äussere Schutzblende 180 als umlaufende Schürze 182 ausgebildet. Die umlaufende
Schürze 182 ist so angeordnet, dass sie die Belüftungsöffnungen von aussen überdacht.
Die Schutzblende ist nach unten offen. Die beiden Endbereiche des Rohrs 100 sind äusserlich
mit einem Gewinde 170 bzw. 171 versehen. Die Schutzblende ist in diesem Ausführungsbeispiel
integraler Bestandteil des Rohrunterbrechers.
[0095] In
Fig. 3 ist ebenfalls eine äussere Schutzblende in Form einer umlaufenden Schürze 182 angeordnet.
Dazu sind längs ausgebildete Verstärkungsstreifen 183 in einem Aussenbereich des mittleren
Abschnitts des Rohrunterbrechers 1 vorgesehen. Die vier Verstärkungstreifen 183 sind
regelmässig über den Umfang des Rohrs 100 verteilt angeordnet. Die Verstärkungsstreifen
183 verlaufen über die als Schürze 182 ausgebildete Schutzblende und über einen wesentlichen
Längsbereich des Rohrunterbrechers 1. Schürze 182 und Verstärkungen 183 sind vorzugsweise
integral mit dem Rohr 100 geformt, beispielswiese aus Metall oder Kunststoff.
[0096] Der erfindungsgemässe Rohrunterbrecher leitet im Normalbetrieb Spülwasser bei minimalen
Verlusten aus der Trinkwasserleitung zu einem angeschlossenen Spülbecken, beispielsweise
einer Toilettenschüssel, oder sonstigem Verbraucher. Der Rohrunterbrecher erzeugt
einen maximalen Druckverlust für Spülwasser, das von innen nach außen durch die Belüftungsleitungen
zu strömen versucht, und gewährleistet gleichzeitig einen ausreichend geringen Widerstand
für die Luftströmung von außen nach innen.
[0097] Die Erfindung wurde vorstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, soll jedoch
nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt sein. Vielmehr sind für den Fachmann
zahlreiche Modifikationen denkbar, ohne dabei von der Lehre der Erfindung abzuweichen.
So kann der erfindungsgemässe Rohrunterbrecher mit nur einer einzigen Belüftungsleitung
oder auch mit mehreren, insbesondere drei oder vier Belüftungsleitungen ausgestattet
sein. Ferner ist der erfindungsgemässe Rohrunterbrecher nicht nur in Toilettenspülsystemen,
sondern zum Beispiel auch in Duschinstallationen oder Apparaten, welche beispielsweise
zur Kühlung an eine Trinkwasserleitung angeschlossen werden, einsetzbar.
[0098] In
Fig. 9 und
Fig. 10 ist eine Ausführungsform einer äusseren Schutzblende in der Form einer umlaufenden
Schürze 182 dargestellt. Die umlaufende Schürze 182 ist so angeordnet, dass sie die
Belüftungsöffnungen 117 von aussen überdacht. Die Schutzblende ist nach unten offen.
Die beiden Endbereiche des Rohrs 100 sind äusserlich mit einem Gewinde 170 bzw. 171
versehen.
[0099] Die Schürze 182 weist vier Längsrippen 183 auf, welche jeweils in den Bereichen zwischen
den Belüftungsöffnungen 117 an der Rohraussenwand anliegen und die Schürze 182 damit
stabilisieren.
[0100] Die Schürze weist an ihrem oberen Ende mehrere nach innen gerichtete Halteelemente
184 auf. Die Haltelemente 184 sind radial nach innen gerichtet und regelmässig über
den Innenumfang der Schürze verteilt angeordnet. Die Schürze kann mit den Halteelementen
184 im Gewinde 171 befestigt werden.
[0101] Fig. 11 zeigt eine Schnittansicht eines Umlenkelements 3. Im Umlenkelement 3 ist ein Umlenkbereich
123 für rückfliessendes Wasser realisiert. Das Umlenkelement weist ein Rohr 190 mit
einem Einlass 110 und einem Auslass 120 auf.
[0102] Das Rohr 190 weist einen sich vom Auslass hin weggerichteten sich verengenden Bereich
mit einer Verengung 122 auf. Der sich verengenden Bereich ist als innerer Kragen 191
realisiert. Der Kragen 191 ist auf seiner Innenseite nach unten (auslassseitig) hin
leicht erweitert. Die Aussenseite des Kragens 191 ist im Wesentlichen gerade ausgestaltet.
[0103] Ein in Längs- und Hauptströmungsrichtung 101 das Umlenkelement 3 durchfliessender
Wasserstrahl wird in der Regel aufgrund von Gegendruck in einer Wasserleitung stromabwärts
gestaut. Das rückgestaute Wasser fliesst in Pfeilrichtung an der Rohrinnenwand 102
zurück, und wird nun im Umlenkbereich 123 umgelenkt und wieder in Hauptströmrichtung
101 geführt. Damit wird verhindert, dass rückgestautes Wasser zurück in einen Rohrunterbrecher
fliessen kann.
[0104] Das Umlenkelement 3 ist dafür vorgesehen, um mit einem Rohrunterbrecher kombiniert
zu werden, derart, dass insbesondere ein handelsüblichen Rohrunterbrecher mit einem
Umlenkbereich ergänzt werden kann. Das Umlenkelement weist vorzugsweise an seiner
Aussenseite entsprechende Verbindungsbereiche 192 und Haltemittel 193 auf. Diese sind
in Fig. 12 schematisch angedeutet. Die Verbindungbereiche 192 können als Kleb- oder
Pressflächen vorgesehen sein. Die Verbindungsbereiche können auch mit entsprechenden
Gewinden ausgestaltet sein. Die Haltemittel 193 sind hier in der Form einer integrierten
Mutter gezeigt, mittels welcher das Umlenkelement 3 gehalten und beispielsweise an
einem Rohrunterbrecher oder Schlauch befestigt werden kann.
[0105] In
Fig. 13 ist in einer Explosionsdarstellung das Zusammenspiel eines Rohrunterbrechers 2, insbesondere
eines konventionellen Rohrunterbrechers mit einem Umlenkelement gezeigt. Das Umlenkelement
3 ist stromabwärts in Bezug auf eine Hauptströmrichtung 101 angeordnet. Das Umlenkelement
3 wird vorzugsweise direkt an einem auslassseitigen Ende des Rohrunterbrechers angeordnet.
1. Rohrunterbrecher aufweisend ein Rohr mit einem Einlass und einem Auslass, wobei zwischen
dem Einlass und dem Auslass mindestens eine Belüftungsöffnung einen Innenraum des
Rohrs mit einem Aussenraum des Rohrs verbindet, wobei das Rohr einen sich vom Einlass
weggerichtet innen verengenden oberen Abschnitt aufweist, und wobei im sich verengenden
oberen Abschnitt eine Strahlführung eingebracht ist, welche derart gestaltet und angeordnet
ist, dass durch das Rohr strömendes Wasser zwischen einer Leitfläche des sich verengenden
oberen Abschnitts und einer Aussenfläche der Strahlführung geführt wird.
2. Rohrunterbrecher nach Anspruch 1, wobei die Strahlführung länglich ausgestaltet ist,
vorzugsweise die Form eines Stabs oder einer Längsrippe aufweist.
3. Rohrunterbrecher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der sich verengende
obere Abschnitt symmetrisch oder asymmetrisch gestaltet ist.
4. Rohrunterbrecher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Strahlführung
zentral oder dezentral im sich verengenden oberen Abschnitt angeordnet ist.
5. Rohrunterbrecher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Rohr einen sich
verengenden unteren Abschnitt aufweist.
6. Rohrunterbrecher nach Anspruch 5, wobei die mindestens eine Belüftungsöffnung zwischen
dem oberen Abschnitt und dem unteren Abschnitt angeordnet ist.
7. Rohrunterbrecher nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei ein unteres Ende des oberen
Abschnitts und ein oberes Ende des unteren Abschnitts einen Mindestabstand aufweisen,
und dieser Mindestabstand vorzugsweise zwischen 20 Millimeter und 40 Millimeter beträgt.
8. Rohrunterbrecher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die mindestens eine
Belüftungsöffnung länglich ausgestaltet ist.
9. Rohrunterbrecher nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei der sich verengende untere
Abschnitt einen sich auf den Auslass hin gerichteten geraden oder erweiternden Bereich
aufweist.
10. Rohrunterbrecher nach Anspruch 9, wobei zwischen einer Innenwand des Rohrs und dem
sich auf den Auslass hin gerichteten geraden oder erweiternden Bereich des unteren
Abschnitts ein Umlenkbereich angeordnet ist, um an der Innenwand des Rohrs rückfliessendes
Wasser im Umlenkbereich auf den Auslass hin umzulenken.
11. Rohrunterbrecher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei innerhalb des Rohrs
vor der mindestens einen Belüftungsöffnung eine Blende angebracht ist.
12. Rohrunterbrecher nach Anspruch 11, wobei die Blende ein Flügel einer flügelrad-artigen
Blendenvorrichtung ist.
13. Rohrunterbrecher nach einem der Ansprüche 5 bis 12, wobei der obere Abschnitt oder
der untere Abschnitt als separat gefertigtes Element in das Rohr eingebracht ist,
wobei vorzugsweise der obere und der untere Abschnitt als separat gefertigte Elemente
in das Rohr eingebracht sind.
14. Rohrunterbrecher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei aussen auf dem Rohr
im Bereich der mindestens einen Belüftungsöffnung eine das Eindringen von Verschmutzungen
verhindernde äussere Schutzblende angeordnet ist.
15. Spülsystem aufweisend ein Spülbecken und eine Spülleitung zum Verbinden des Spülbeckens
mit einem Trinkwasserleitungsnetz, wobei die Spülleitung einen vertikalen Abschnitt
aufweist, und wobei in diesem vertikalen Abschnitt ein Rohrunterbrecher gemäss einem
der vorangehenden Ansprüche angeordnet ist.