[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsmöbel, welches einen Tresor bzw. einen Waffenschrank
vor unerwünschten Blicken schützt. Als Sicherheitsmöbel ist also ein Möbelstück zu
verstehen, durch welches Wertgegenstände vor unbefugtem Zugriff durch Dritte geschützt
werden können. Die Erfindung betrifft außerdem eine Kraftunterstützungseinrichtung
für ein solches Sicherheitsmöbel, insbesondere für eine kraftunterstützte Verschwenkung
einer Tresortüre eines liegend gelagerten Tresors.
[0002] Wertgegenstände wie Geld, Schmuck, Schlüssel oder Waffen gehören nicht in fremde
Hände. Diese sollten möglichst an einem sicheren Ort aufbewahrt werden, der für Dritte
nicht zugänglich ist. Hierfür werden Tresore genutzt, in denen auch Waffen aufbewahrt
werden können, wobei sie dann auch als Waffenschrank bezeichnet werden. Ist ein solcher
Tresor sichtbar aufgestellt, so kann dies Begehrlichkeiten wecken, was dazu führen
kann, dass Dritte sich unbefugt Zugang zum Tresorinneren verschaffen oder verschaffen
wollen.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Sicherheitsmöbel der eingangs
genannten Art bereitzustellen, bei dem nicht ohne Weiteres ersichtlich ist, dass dieses
einen Tresor umfasst. Außerdem ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Kraftunterstützungseinrichtung für ein solches Sicherheitsmöbel anzugeben.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Sicherheitsmöbel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
durch eine Kraftunterstützungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in
den abhängigen Ansprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung angegeben.
[0005] Das Sicherheitsmöbel umfasst dabei einen Aufnahmerahmen, in welchem ein Tresor liegend
aufgenommen ist, welcher eine Tresortüre umfasst, die um eine im Wesentlichen senkrecht
bezüglich der Fallrichtung orientierte Schwenkachse verschwenkbar gelagert ist, um
den Tresor zwischen einem geschlossenen Zustand und einem geöffneten Zustand zu verstellen.
Der Aufnahmerahmen kann dabei auch wannenförmig gebildet sein, wobei der Aufnahmerahmen
quasi um Seitenteile ergänzt ist. Das Sicherheitsmöbel umfasst außerdem ein verschiebbar
gelagertes Gehäuseteil, das verstellbar ist zwischen einer versteckten Konfiguration,
in welcher der Tresor in seinem geschlossenen Zustand in dem Gehäuseteil unzugänglich
aufgenommen ist, und einer zugänglichen Konfiguration, in welcher der Tresor bezüglich
dem Gehäuseteil so angeordnet ist, dass der Tresor in den geöffneten Zustand überführbar
ist.
[0006] Damit werden also die Wertgegenstände nicht nur durch den Tresor geschützt, sondern
auch der Tresor selbst durch das verschiebbar gelagerte Gehäuseteil, sodass in der
versteckten Konfiguration nicht ohne Weiteres ersichtlich ist, dass sich hinter dem
Gehäuseteil ein Tresor befinden könnte.
[0007] Bei einem liegend gelagerten Tresor kann die Tresortüre nur geöffnet werden, wenn
der Gewichtskraft der Tresortüre eine ausreichende große Kraft entgegengesetzt wird.
Tresortüren haben aber die Eigenschaft, dass diese sehr schwer sind, sodass es sich
als vorteilhaft erwiesen hat, wenn in dem Tresor mindestens eine Kraftunterstützungseinrichtung
zur kraftunterstützenden Verschwenkung der Tresortüre vorliegt.
[0008] Dabei ist die Möglichkeit gegeben, dass die Kraftunterstützungseinrichtung durch
einen Kniehebel gebildet ist, der einen ersten Hebelarm umfasst, welcher gelenkig
mit der Tresortüre verbunden ist, und der einen mit dem ersten Hebelarm gelenkig verbundenen
zweiten Hebelarm umfasst, welcher zumindest mittelbar gelenkig mit einer Tresorwand
verbunden ist. Durch die Nutzung eines Kniehebels können die beengten Verhältnisse
innerhalb des Tresors optimal ausgenutzt werden, um eine Kraftunterstützung zur Verstellung
der Tresortüre darin unterzubringen.
[0009] Die Tresortüre lässt sich mit einem geringeren Kraftaufwand öffnen, und damit der
Tresor in den geöffneten Zustand verstellen, wenn die Kraftunterstützungseinrichtung
einen Dämpfer umfasst, der einenends mit dem ersten Hebelarm und anderenends mit dem
zweiten Hebelarm verbunden ist.
[0010] Um die strukturelle Integrität des Tresors nicht zu schwächen, ist es bevorzugt,
dass die Kraftunterstützungseinrichtung innerhalb des Tresors ein zwischen zwei Tresorwänden
eingespanntes Abstützteil umfasst, und dass der zweite Hebelarm gelenkig mit dem Abstützteil
verbunden ist.
[0011] Das Abstützteil kann mehrteilig gestaltet sein, sodass es sich an unterschiedliche
Abmessungen von Tresoren anpassen lässt. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, wenn
das Abstützteil einen zwischen den Tresorwänden eingespannten Spannarm und einen sich
vom Spannarm erstreckenden Lagerarm umfasst, und wenn der zweite Hebelarm gelenkig
mit dem Lagerarm des Abstützteils verbunden ist.
[0012] Um das Abstützteil besonders rigide aber mit geringerem Gewicht auszuführen, hat
es sich als sinnvoll erwiesen, wenn der Spannarm und der Lagerarm im Querschnitt im
Wesentlichen U-förmig gebildet sind. Entsprechendes ist auch für den ersten Hebelarm
und/oder den zweiten Hebelarm des Kniehebels möglich, die im Querschnitt ebenfalls
U-förmige Profile umfassen können.
[0013] Zur sicheren Lagefixierung des Abstützteils innerhalb des Tresors hat es sich als
zweckmäßig herausgestellt, wenn eine Spanneinrichtung zur lösbaren Fixierung des Abstützteils
innerhalb des Tresors vorhanden ist. Diese Spanneinrichtung ist dem Abstützteil zugeordnet.
[0014] Um auch besonders große und/oder besonders schwere Tresortüren öffnen zu können,
ist die Möglichkeit vorhanden, dass mehrere solcher Kraftunterstützungseinrichtungen
innerhalb des Tresors vorliegen.
[0015] Damit das Gehäuseteil nicht unbefugt in die zugängliche Konfiguration verstellt werden
kann, ist es außerdem bevorzugt, wenn eine Verriegelungseinrichtung vorhanden ist,
um das Gehäuseteil in der versteckten Konfiguration zu verriegeln.
[0016] Um zu gewährleisten, dass nur befugte Nutzer den Mechanismus kennen, um das Gehäuseteil
in die zugängliche Konfiguration zu verstellen, ist es möglich, dass die Verriegelung
der Verriegelungseinrichtung mithilfe eines Permanentmagnets entriegelbar ist. Hierbei
kann die Stelle der Verriegelungseinrichtung des Gehäuseteils, an die der Permanentmagnet
für die Entriegelung gehalten werden muss, als für das menschliche Auge nicht sichtbares
Geheimnis verdeckt vorliegen.
[0017] Um die Sicherheit zu erhöhen, ist die Möglichkeit vorhanden, dass die Verriegelungseinrichtung
mit einem RFID-Schloss (Englisch für "Radio-Frequency Identification") ausgeführt
ist. Hierbei kann die Verriegelungseinrichtung dann nur mit einer passenden RFID-Karte
oder auch via Bluetooth entriegelt werden, um das Gehäuseteil anschließend verstellen
zu können.
[0018] Damit das Gehäuseteil leichtgängig verstellt werden kann, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn an dem Aufnahmerahmen Teleskopschienen angebracht sind, um das Gehäuseteil
senkrecht bezüglich der Schwenkachse der Tresortüre zu verstellen.
[0019] Zwischen den Gehäuseteil und dem Aufnahmerahmen kann ein Verschluss vorliegen, der
in der versteckten Konfiguration des Gehäuseteils sicherbar ist. Der Verschluss ist
beispielsweise als Drucktüröffner ("Push-to-Open"-Verschluss) oder auch als Magnetverschluss
ausgeführt.
[0020] Um zu gewährleisten, dass das Sicherheitsmöbel kompakt bleibt und nicht mit allzu
großen Abmessungen gebildet werden muss, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn
die Teleskopschienen eine Auszugsart aufweisen, die ausgewählt ist aus einer Gruppe,
die Vollauszug und Überauszug umfasst. Durch den Vollauszug lässt sich der Tresor
in den geöffneten Zustand verstellen, wenn das Gehäuseteil in die zugängliche Konfiguration
vollausgezogen ist. Entsprechendes ist bei einer Realisierung der Teleskopschienen
mit einem Überauszug zu verzeichnen.
[0021] Die Handhabung der Verstellung des Gehäuseteils wird verbessert, wenn die Teleskopschienen
außerdem mit einem Selbsteinzug ausgestattet sind.
[0022] Um das Sicherheitsmöbel im Raum aufstellen zu können, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn der Aufnahmerahmen mit einem Gestell verbunden ist. Dieses Gestell
kann zwei oder auch mehr als zwei Beine aufweisen.
[0023] Um eine mechanische Verbindung zwischen dem Gestell und dem Aufnahmerahmen nicht
durch Teile des liegend aufgenommenen Tresors zu schwächen, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn in den Aufnahmerahmen mindestens ein Stützkeil eingebracht ist, der
den Tresor abstützt. Dabei kann der Stützkeil mit einem Anschlagstück gebildet sein.
[0024] Um die Sicherheit nochmals weiter zu erhöhen, ist es von Vorteil, wenn auch die Tresortüre
mit einem Schloss verriegelbar ist.
[0025] Die in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitsmöbel genannten Vorteile,
Ausgestaltungen und Wirkungen gelten in gleicher Weise für die erfindungsgemäße Kraftunterstützungseinrichtung.
[0026] Die erfindungsgemäße Kraftunterstützungseinrichtung für eine kraftunterstützte Verschwenkung
einer Tresortüre eines liegend gelagerten Tresors um eine im Wesentlichen senkrecht
bezüglich der Fallrichtung orientierte Schwenkachse umfasst einen Kniehebel. Der Kniehebel
umfasst einen ersten Hebelarm, welcher gelenkig mit der Tresortüre verbindbar ist.
Der Kniehebel umfasst ferner einen mit dem ersten Hebelarm gelenkig verbundenen zweiten
Hebelarm, welcher zumindest mittelbar gelenkig mit einer Tresorwand verbindbar ist.
Außerdem umfasst die Kraftunterstützungseinrichtung einen Dämpfer, der einenends mit
dem ersten Hebelarm und anderenends mit dem zweiten Hebelarm verbunden ist. Darüber
hinaus ist eine Spanneinrichtung vorhanden zur lösbaren Fixierung der Kraftunterstützungseinrichtung
innerhalb des Tresors.
[0027] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im
Folgenden anhand von Ausführungsvarianten unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
näher beschrieben. Alle bisher und im Folgenden beschriebenen Merkmale sind dabei
sowohl einzeln als auch in einer beliebigen Kombination miteinander vorteilhaft. Die
im Folgenden beschriebenen Ausführungsvarianten stellen lediglich Beispiele dar, welche
den Gegenstand der Erfindung jedoch nicht beschränken. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Sicherheitsmöbels, bei dem sich das Gehäuseteil
in der versteckten Konfiguration befindet,
- Figur 2
- das Sicherheitsmöbel aus Figur 1, bei dem sich das Gehäuseteil in der zugänglichen
Konfiguration befindet,
- Figur 3
- das Sicherheitsmöbel aus Figur 1, bei der sich das Gehäuseteil in der zugänglichen
Konfiguration und der Tresor im geöffneten Zustand befinden,
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht des Aufnahmerahmens des Sicherheitsmöbels, an welchem
ein Gestell, eine Verriegelungseinrichtung und Stützkeile angebracht sind,
- Figur 5
- eine schematische Seitenansicht auf den Tresor in geschlossenem Zustand und eine darin
befindliche Kraftunterstützungseinrichtung, und
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht auf den Tresor in geöffnetem Zustand und eine darin befindliche
Kraftunterstützungseinrichtung.
[0028] In den Figuren 1 bis 3 ist ein Sicherheitsmöbel 100 gezeigt, das mit einem Aufnahmerahmen
104 gebildet ist, in welchem ein Tresor 106 liegend aufgenommen ist. Der Aufnahmerahmen
104 ist vorliegend eine Art "Aufnahmewanne", um den Tresor 106 liegend aufzunehmen.
Der Tresor 106 umfasst eine Tresortüre 108, die um eine im Wesentlichen senkrecht
bezüglich der Fallrichtung orientierte Schwenkachse verschwenkbar gelagert ist, um
den Tresor 106 zwischen einem geschlossenen Zustand und einem geöffneten Zustand zu
verstellen. Das Sicherheitsmöbel 100 umfasst außerdem ein verschiebbar gelagertes
Gehäuseteil 110, das verstellbar ist zwischen einer versteckten Konfiguration (siehe
Figur 1), in welcher der Tresor 106 in seinem geschlossenen Zustand in dem Gehäuseteil
110 unzugänglich aufgenommen ist, und einer zugänglichen Konfiguration (siehe Figuren
2 und 3), in welcher der Tresor 106 bezüglich dem Gehäuseteil 110 so angeordnet ist,
dass der Tresor 106 in den geöffneten Zustand überführbar ist.
[0029] Mit dem Aufnahmerahmen 104 ist ein Gestell 102 verbunden, um das Sicherheitsmöbel
100 auf dem Boden aufzustellen; das Sicherheitsmöbel 100 bildet vorliegend also Art
"Sideboard". An dem Aufnahmerahmen 104 sind Teleskopschienen 134 angebracht, um das
Gehäuseteil 110 senkrecht bezüglich der Schwenkachse der Tresortüre 108 zu verstellen.
Dabei ist die Möglichkeit vorhanden, dass das Gehäuseteil 110 mit einem Verschluss
in der versteckten Konfiguration (siehe Figur 1) sicherbar ist, der als Drucktüröffner
("Push-to-Open"-Verschluss) oder als Magnetverschluss ausgeführt ist. Die Teleskopschienen
134 sind zumindest als Vollauszug, wenn nicht sogar als Überauszug gebildet, um das
Gehäuseteil 110 so weit zu verstellen, damit die Tresortüre 108 geöffnet werden kann.
Für ein sanftes Schließen sind die Teleskopschienen 134 außerdem mit einem Selbsteinzug
ausgestattet.
[0030] Während der Tresor 106 und der Aufnahmerahmen 104 sowie das Gestell 102 aus Stahl
gefertigt sind, kann das Gehäuseteil 110 aus Holz mit einer ansprechenden Optik gebildet
sein. Das Gestell 102 und der Aufnahmerahmen 104 könnten grundsätzlich auch aus Holz
gefertigt sein. Das Sicherheitsmöbel 100 kann dabei angepasst sein an andere Möbelstücke,
die in dem Raum stehen, in welchem das Sicherheitsmöbel 100 aufgestellt wird. Es sind
neben Holz aber auch andere Materialien für das Gehäuseteil 110 möglich, sodass beispielsweise
auch ein geeignetes Metall oder ein geeigneter Kunststoff als Material für das Gehäuseteil
110 infrage kommen.
[0031] In Figur 4 ist der Aufnahmerahmen 104 perspektivisch dargestellt, der eine Art "Wanne"
zur Aufnahme des Tresors 106 bildet. Es sind die beiden Teleskopschienen 134 zu erkennen
und auch das mit dem Aufnahmerahmen 104 verschraubte Gestell 102. Außerdem ist schematisch
eine Verriegelungseinrichtung 132 gezeigt, die eingerichtet ist, um das Gehäuseteil
110 in der versteckten Konfiguration zu verriegeln. Die Verriegelungseinrichtung 132
kann beispielsweise mithilfe eines Permanentmagneten entriegelt werden, wobei aber
bevorzugt ist, dass die Verriegelungseinrichtung 132 mit einem RFID-Schloss ausgeführt
ist, das nur mit einem geeigneten RFID-Schlüssel oder einem NFC-fähigen Smartphone
(NFC, Englisch für "Near Field Communication") mit passendem Schlüssel entriegelt
werden kann.
[0032] Um die Schraubverbindung zwischen dem Gestell 102 und dem Aufnahmerahmen 104 zu schützen,
weist der Aufnahmerahmen 104 vorliegend zwei Aufnahmekeile 136 auf, die beispielsweise
im Querschnitt U-förmig gestaltet sein können. Die Aufnahmekeile 136 sind außerdem
mit einem Anschlagstück 138 versehen, um eine sichere Anlage des Tresors 106 innerhalb
des Aufnahmerahmens 104 zu gewährleisten. Durch die Nutzung dieser Aufnahmekeile 136
ist es auch möglich, dass der Aufnahmerahmen 104 mit einem anderen Gegenstand, beispielsweise
mit der Wand verschraubt werden kann, damit das Sicherheitsmöbel 100 zusätzlich gesichert
wird; dies erfolgt in Abhängigkeit der Sicherheitsanforderung an den liegend gelagerten
Tresor 106. Hierzu ist in Figur 4 eine seitliche Schraubverbindung durch den Schraubenkopf
angedeutet.
[0033] Ein liegend gelagerter Tresor 106 besitzt meist eine schwere Tresortüre 108, die
nur unter großem Kraftaufwand geöffnet und geschlossen werden kann. Aus diesem Grund
ist ausweislich der Figuren 5 und 6 vorgesehen, dass im Inneren des Tresors 106 mindestens
eine Kraftunterstützungseinrichtung 112 zur kraftunterstützten Verschwenkung der Tresortüre
108 vorliegt.
[0034] In Figur 5 ist zu erkennen, dass die Kraftunterstützungseinrichtung 112 durch einen
Kniehebel 114 gebildet ist, der einen ersten Hebelarm 116 umfasst, welcher gelenkig
mit der Tresortüre 108 verbunden ist. Die Gelenkachse liegt dabei parallel zur Schwenkachse
der Tresortüre 108. Der Kniehebel 114 umfasst außerdem einen mit dem ersten Hebelarm
116 gelenkig verbundenen zweiten Hebelarm 118. Auch zwischen dem ersten Hebelarm 116
und dem zweiten Hebelarm 118 ist die Gelenksachse parallel zur Schwenkachse der Tresortüre
108 orientiert. Der zweite Hebelarm 118 ist zumindest mittelbar gelenkig mit einer
Tresorwand 120 verbunden, wobei auch hier eine parallel zur Schwenkachse der Tresortüre
108 orientierte Gelenkachse vorliegt.
[0035] Um vorliegend die strukturelle Integrität des Tresors 106 nicht zu beeinträchtigen,
ist der zweite Hebelarm 118 mit einem zwischen den beiden Tresorwänden 120 eingespannten
Abstützteil 124 gelenkig verbunden. Es ist zu erkennen, dass ein Dämpfer 122 vorhanden
ist, der einenends mit dem ersten Hebelarm 116 und anderenends mit dem zweiten Hebelarm
118 verbunden ist. Die Enden des Dämpfers 122 können dabei an unterschiedlichen Positionen
der Hebelarme 116, 118 befestigt werden, wie durch die Lochbilder in den beiden Hebelarmen
116, 118 zu erkennen ist. Auf diese Weise lässt sich also die Dämpfungswirkung des
Dämpfers 122 bzw. des Gasdruckdämpfers verändern.
[0036] Das Abstützteil 124 ist vorliegend mehrteilig realisiert mit einem zwischen den Tresorwänden
120 eingespannten Spannarm 126 und einem sich vom Spannarm 126, insbesondere senkrecht,
erstreckenden Lagerarm 128. Der zweite Hebelarm 118 ist gelenkig mit dem freien Ende
des Lagerarms 128 verbunden. Um den Spannarm 126 sicher zwischen den Tresorwänden
120 einzuspannen, ist eine Spanneinrichtung 130 zur lösbaren Fixierung des Abstützteils
124 innerhalb des Tresors 106 vorhanden, welche vorliegend als eine Spannschraube
realisiert ist. Um die Kraftunterstützungseinrichtung 112 möglichst kompakt und möglichst
leicht, aber dennoch stabil zu realisieren, sind der Spannarm 126, der Lagerarm 128,
und die beiden Hebelarme 116, 118 im Querschnitt U-förmig gestaltet.
[0037] Um die vom Dämpfer 122 beziehungsweise von der Kraftunterstützungseinrichtung 112
ausgeübten Kräfte großflächig auf die Innenseite der Tresortüre 108 verteilen zu können,
ist vorliegend eine Platte 142 vorgesehen, die mit der Tresortüre 108 verschraubt
ist. An dieser Platte 142 ist ein Lagerbock vorhanden, an welchem der erste Hebelarm
116 des Kniehebels 114 drehgelenkig befestigt ist. Um besonders große Tresortüren
108 oder auch solche, die besonders schwer sind, mit geringem Kraftaufwand anheben
bzw. absenken zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn mehrere der Kraftunterstützungseinrichtungen
112 innerhalb des Tresors 106 vorliegen.
[0038] Im Ergebnis zeichnet sich die vorliegende Erfindung durch ein verbessertes oder doppeltes
Sicherheitskonzept aus. Die Wertgegenstände werden durch den Tresor 106 vor einem
unbefugten Zugriff geschützt. Der Tresor 106 selbst wird außerdem vor unerwünschten
Blicken und vor einem unbefugten Zugriff durch das Gehäuseteil 110 geschützt. Die
Kraftunterstützungseinrichtung 112 kann dabei bei beliebigen Tresoren 106 nachgerüstet
werden, insbesondere da sie mehrteilig ausgestaltet ist und an die gegebenen Abmessungen
des jeweiligen Tresors 106 anpassbar ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0039]
- 100
- Sicherheitsmöbel
- 102
- Gestell
- 104
- Aufnahmerahmen
- 106
- Tresor
- 108
- Tresortüre
- 110
- Gehäuseteil
- 112
- Kraftunterstützungseinrichtung
- 114
- Kniehebel
- 116
- erster Hebelarm
- 118
- zweiter Hebelarm
- 120
- Tresorwand
- 122
- Dämpfer / Gasdruckdämpfer
- 124
- Abstützteil
- 126
- Spannarm
- 128
- Lagerarm
- 130
- Spanneinrichtung
- 132
- Verriegelungseinrichtung
- 134
- Teleskopschienen
- 136
- Stützkeil
- 138
- Anschlagstück / Distanzstück
- 140
- Schloss (Tresor)
- 142
- Platte
1. Sicherheitsmöbel (100) mit einem Aufnahmerahmen (104), in welchem ein Tresor (106)
liegend aufgenommen ist, welcher eine Tresortüre (108) umfasst, die um eine im Wesentlichen
senkrecht bezüglich der Fallrichtung orientierte Schwenkachse verschwenkbar gelagert
ist, um den Tresor (106) zwischen einem geschlossenen Zustand und einem geöffneten
Zustand zu verstellen, und mit einem verschiebbar gelagerten Gehäuseteil (110), das
verstellbar ist zwischen einer versteckten Konfiguration, in welcher der Tresor (106)
in seinem geschlossenen Zustand in dem Gehäuseteil (110) unzugänglich aufgenommen
ist, und einer zugänglichen Konfiguration, in welcher der Tresor (106) bezüglich dem
Gehäuseteil (110) so angeordnet ist, dass der Tresor (106) in den geöffneten Zustand
überführbar ist.
2. Sicherheitsmöbel (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Tresor (106) mindestens eine Kraftunterstützungseinrichtung (112) zur kraftunterstützten
Verschwenkung der Tresortüre (108) vorliegt.
3. Sicherheitsmöbel (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftunterstützungseinrichtung (112) durch einen Kniehebel (114) gebildet ist,
der einen ersten Hebelarm (116) umfasst, welcher gelenkig mit der Tresortüre (108)
verbunden ist, und der einen mit dem ersten Hebelarm (116) gelenkig verbundenen zweiten
Hebelarm (118) umfasst, welcher zumindest mittelbar gelenkig mit einer Tresorwand
(120) verbunden ist.
4. Sicherheitsmöbel (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftunterstützungseinrichtung (112) einen Dämpfer (122) umfasst, der einenends
mit dem ersten Hebelarm (116) und anderenends mit dem zweiten Hebelarm (118) verbunden
ist.
5. Sicherheitsmöbel (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftunterstützungseinrichtung (112) innerhalb des Tresors (106) ein zwischen
zwei Tresorwänden (120) eingespanntes Abstützteil (124) umfasst, und dass der zweite
Hebelarm (118) gelenkig mit dem Abstützteil (124) verbunden ist.
6. Sicherheitsmöbel (100) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützteil (124) einen zwischen den Tresorwänden (120) eingespannten Spannarm
(126) und einen sich vom Spannarm (126) erstreckenden Lagerarm (128) umfasst, und
dass der zweite Hebelarm (118) gelenkig mit dem Lagerarm (128) verbunden ist.
7. Sicherheitsmöbel (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützteil (124) eine Spanneinrichtung (130) zur lösbaren Fixierung des Abstützteils
(124) innerhalb des Tresors (106) umfasst.
8. Sicherheitsmöbel (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verriegelungseinrichtung (132) vorhanden ist, um das Gehäuseteil (110) in der
versteckten Konfiguration zu verriegeln.
9. Sicherheitsmöbel (100) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelung der Verriegelungseinrichtung (132) mithilfe eines Permanentmagnets
entriegelbar ist.
10. Sicherheitsmöbel (100) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtung (132) mit einem RFID-Schloss ausgeführt ist.
11. Sicherheitsmöbel (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Aufnahmerahmen (104) Teleskopschienen (134) angebracht sind, um das Gehäuseteil
(110) senkrecht bezüglich der Schwenkachse der Tresortüre (108) zu verstellen.
12. Sicherheitsmöbel (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseteil (110) mit einem Verschluss in der versteckten Konfiguration sicherbar
ist, der als Drucktüröffner oder als Magnetverschluss ausgeführt ist.
13. Sicherheitsmöbel (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmerahmen (104) mit einem Gestell (102) verbunden ist.
14. Sicherheitsmöbel (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in den Aufnahmerahmen (104) mindestens ein Stützkeil (136) eingebracht ist, der den
Tresor (106) abstützt.
15. Kraftunterstützungseinrichtung (112) für eine kraftunterstützte Verschwenkung einer
Tresortüre (108) eines liegend gelagerten Tresors (106) um eine im Wesentlichen senkrecht
bezüglich der Fallrichtung orientierte Schwenkachse, , insbesondere eines in einem
Sicherheitsmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 14 liegend gelagerten Tresors, mit
einem Kniehebel (114), der einen ersten Hebelarm (116) umfasst, welcher gelenkig mit
der Tresortüre (108) verbindbar ist, und der einen mit dem ersten Hebelarm (116) gelenkig
verbundenen zweiten Hebelarm (118) umfasst, welcher zumindest mittelbar gelenkig mit
einer Tresorwand (120) verbindbar ist, mit einem Dämpfer (122), der einenends mit
dem ersten Hebelarm (116) und anderenends mit dem zweiten Hebelarm (118) verbunden
ist, sowie mit einer Spanneinrichtung (130) zur lösbaren Fixierung der Kraftunterstützungseinrichtung
(124) innerhalb des Tresor (106).