[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kompressorsystem für ein Schienenfahrzeug
sowie ein Verfahren zur Ansteuerung eines solchen Kompressorsystems. Ferner betrifft
die vorliegende Erfindung ein Schienenfahrzeug mit einem solchen Kompressorsystem
oder zur Ausführung des Verfahrens. Ebenso betrifft die vorliegende Erfindung ein
Computerprogrammprodukt zur Ausführung des Verfahrens sowie ein Speichermedium mit
einem solchen Computerprogrammprodukt.
[0002] Bei Schienenfahrzeugen wird zur Kühlung eines Kompressors vielfach ein Kompressorlüfter
als Kühleinrichtung verwendet, um die verdichtete Luft als durch den Kompressor zu
verdichtendes Fluid zu kühlen und den Kompressor vor einer Überhitzung zu schützen.
Üblicherweise ist der Kompressorlüfter dabei starr oder über eine Visco-Kupplung mit
dem Kompressorantrieb verbunden, so dass der Kompressorlüfter in Abhängigkeit der
Drehzahl des Kompressors betrieben wird.
[0003] Bei hohen Umgebungstemperaturen und ungünstigen Raumverhältnissen kommt es dennoch
häufig zu einer Überhitzung des Kompressors. Umgekehrt besteht durch die direkte Kopplung
durch die damit bei hohen Kompressordrehzahlen eingebrachte hohe Kühlleistung bei
niedrigen Ansaugtemperaturen und kurzen Betriebszeiten das Risiko einer internen Eisbildung
bzw. Kondensatansammlungen und damit einhergehenden Betriebseinschränkungen sowie
erhöhtem Verschleiß und erhöhter Korrosion. Hieraus ergibt sich ein Zielkonflikt,
der mit herkömmlichen Kühlsystemen aufgrund der Kopplung der Kompressorlüfterdrehzahl
an die Kompressordrehzahl nicht gelöst werden kann.
[0004] Zudem kann der Betrieb eines Kompressorlüfters bei hohen Drehzahlen des Kompressors
bzw. insgesamt hoch angesetzter Kompressorlüfterdrehzahl bzw. einer Kompressorlüfterdrehzahl
in einem Schallemission fördernden Frequenzband zu entsprechend hohen Schallemissionen
führen.
[0005] In Anbetracht der vorstehenden Ausführungen ist es somit Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein gegenüber dem Stand der Technik, insbesondere im Hinblick auf eine
bedarfsangepasste Kühlung des Kompressors und/oder reduzierte Schallemissionen, verbessertes
Kompressorsystem zur Verfügung zu stellen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Erfindungsgemäß weist ein Kompressorsystem für ein Schienenfahrzeug eine Kompressoreinheit,
eine Kühleinrichtung und eine Steuerungsvorrichtung auf. Die Steuerungsvorrichtung
ist dabei dazu konfiguriert, die Kühleinrichtung unabhängig vom Betrieb eines Kompressors
der Kompressoreinheit anzusteuern. Zudem ist die Steuerungsvorrichtung dazu konfiguriert,
die Kühleinrichtung bei einem Einschalten des Kompressors zumindest erst zeitverzögert
zu aktivieren oder zumindest erst mit einer Mindestleistung zu betreiben.
[0008] Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung basiert demnach einerseits auf einer
grundsätzlich vom Betrieb des Kompressors unabhängigen Ansteuerung der Kühleinrichtung.
Die unabhängige Ansteuerung der Kühleinrichtung kann dabei derart erfolgen, dass beispielsweise
separate Antriebskomponenten für die Kühleinrichtung angesteuert werden und/oder die
Kühleinrichtung mit dem Kompressorantrieb nur selektiv, insbesondere unter Ansteuerung
verschiedener Getriebestufen, gekoppelt wird.
[0009] Andererseits wird die Kühleinrichtung aber auch ungeachtet der vom Betrieb des Kompressors
unabhängigen Ansteuerung im Sinne einer Leistung der Kühleinrichtung auch unabhängig
von der Aktivierung des Kompressors an sich angesteuert. Konkret wird bei einem Einschalten
des Kompressors die Kühleinrichtung zunächst nicht gleichzeitig aktiviert bzw. zunächst
lediglich mit einer Mindestleistung betrieben. Sofern die Kühleinrichtung zunächst
lediglich mit einer Mindestleistung betrieben wird, so entspricht diese Mindestleistung
einer Betriebsstufe der Kühleinrichtung, die zu einem Mindestniveau korrespondiert,
das einen Mindestbetrieb der Kühleinrichtung darstellt. Dieser Mindestbetrieb kann
beispielsweise ein häufiges Ein- und Ausschalten der Kühleinrichtung verhindern oder
eine Reaktionszeit hinsichtlich einer später erforderlichen Leistungserhöhung der
Kühleinrichtung verringern. In diesem Kontext ist die Mindestleistung insbesondere
eine Leistung, die geringer als die üblicherweise für eine Drehzahl des Kompressors
im längerfristigen Fahrbetrieb des Schienenfahrzeugs vorgesehene Leistung der Kühleinrichtung
ist.
[0010] Die Aufhebung der Zurückhaltung der Kühleinrichtung kann dann an verschiedene Kriterien
geknüpft werden, wie dies im Folgenden noch in Bezug auf vorteilhafte Ausgestaltungen
des Kompressorsystems beschrieben wird. Sofern solche Kriterien nicht zutreffen, kann
die Zurückhaltung der Kühleinrichtung aber auch beibehalten werden. Hierdurch können
zum Beispiel der Energieverbrauch, erhöhte Schallemissionen oder aber auch das Risiko
einer internen Eisbildung bzw. Kondensatansammlungen und damit einhergehenden Betriebseinschränkungen
sowie erhöhtem Verschleiß und erhöhter Korrosion reduziert werden.
[0011] In einer Ausgestaltung ist die Steuerungsvorrichtung dazu konfiguriert, die zeitverzögerte
Aktivierung oder den Betrieb mit der Mindestleistung der Kühleinrichtung in Abhängigkeit
eines vorbestimmten Betriebsmodus des Schienenfahrzeugs vorzusehen.
[0012] Verschiedene Betriebsmodi können mit erwartbaren Kompressordrehzahlen und einem damit
verbundenen Kühlungserfordernis durch die Kühleinrichtung in Verbindung gebracht werden.
Insbesondere können hiermit verbundene vergleichsweise kurze Erhöhungen der Kompressordrehzahl
antizipiert werden, die keine signifikanten Auswirkungen auf die langfristige Temperaturentwicklung
haben. Entsprechend kann beispielsweise in einem solchen Betriebsmodus auf eine sofortige
Reaktion der Kühleinrichtung auf eine Veränderung der Kompressordrehzahl oder dergleichen
verzichtet und die vorstehende zumindest zeitweise Rückhaltung der Kühleinrichtung
eingesetzt bzw. aufrechterhalten werden.
[0013] In anderen Betriebsmodi kann auch ein Schutz vor Schallemissionen im Vordergrund
stehen, so dass durch die zumindest zweitweise Rückhaltung der Kühleinrichtung die
Schallemission verringert werden kann.
[0014] Insbesondere ist der vorbestimmte Betriebsmodus zumindest ein Abstellmodus mit Ausgleich
von Druckverlusten durch das Kompressorsystem, ein Nachtmodus und/oder ein Betriebsmodus
bei geringen Umgebungstemperaturen.
[0015] In einem Abstellmodus des Schienenfahrzeugs, das aufgerüstet abgestellt wird, muss
beispielsweise der Kompressor nur für kurze Zeit betrieben werden, um einen maßgeblich
durch Leckage bestimmten Druckverlust in zumindest einem Luftreservoir des Schienenfahrzeugs
auszugleichen. Die Betriebszeit kann als ausreichend kurz und selten erachtet werden,
um eine Temperaturentwicklung bei deaktivierter oder nur mit der Mindestleistung betriebener
Kühleinrichtung als tolerierbar anzunehmen. Alternativ oder ergänzend kann der Nachtmodus
die Annahme betreffen, dass die Außentemperaturen nachts geringer als tagsüber sind,
so dass das Risiko einer Überhitzung sinkt. In diesem Zusammenhang kann der Nachtmodus
an weitere Bedingungen geknüpft sein, wie beispielsweise einen jahreszeitenabhängigen
Betrieb, der erwartbare Außentemperaturen gemäß Jahreszeit oder Monat berücksichtigt.
Der Nachtmodus kann aber auch alternativ oder ergänzend auf tolerierbare Schallemissionen
gerichtet sein. Diesbezüglich kann die Zurückhaltung der Kühleinrichtung gerade eine
Reduzierung der Schallemissionen unterstützen. In vergleichbarer Weise kann die Zurückhaltung
dann beispielsweise auch an einen Betriebsmodus gebunden sein, der das Durchfahren
einer Ortschaft oder anderer Lärmschutzbereiche berücksichtigt. Nochmals bezugnehmend
auf die Einschätzung einer Temperaturentwicklung bzw. eines Überhitzungsrisikos kann
der vorbestimmte Betriebsmodus aber auch ein Betriebsmodus bei geringen Umgebungstemperaturen
sein. Dieser kann auf erwartbare oder tatsächlich erfasste aktuelle Umgebungstemperaturen
gerichtet sein, wie beispielsweise einen Sommermodus oder Wintermodus. Neben einer
erwartbaren und/oder tatsächlich aktuell erfassten Temperatur kann der vorbestimmte
Betriebsmodus auch eine entsprechende Sonneneinstrahlung und damit verbundene Temperaturentwicklung
betreffen.
[0016] Gemäß den vorstehenden Ausführungen betrifft der Betriebsmodus zur zumindest zeitweisen
Zurückhaltung der Kühleinrichtung einen Betriebsmodus mit vergleichsweise geringen
Kompressorbetriebszeiten und/oder Kompressorleistungen, wie einen Abstellmodus, und/oder
einen Betriebsmodus, bei dem Schallemissionsgrenzwerte zu berücksichtigen sind, wie
einen Nachtmodus, und/oder einen Betriebsmodus, bei dem Umgebungstemperaturen unter
einem vorbestimmten Umgebungstemperaturgrenzwert liegen und/oder die Kompressoreinheit
nicht durch direkte Sonneneinstrahlung erwärmt wird. Der Betriebsmodus, bei dem die
Umgebungstemperaturen unter einem vorbestimmten Umgebungstemperaturgrenzwert liegen
und/oder die Kompressoreinheit nicht durch direkte Sonneneinstrahlung erwärmt wird,
kann ein voreingestellter Betriebsmodus sein oder sich durch entsprechende Erfassungseinheiten
und Datenverarbeitung indirekt ergeben.
[0017] In einer Ausgestaltung entspricht die Mindestleistung zum Betrieb der Kühleinrichtung
einer Leistung mit einer maximalen vorbestimmten Schallemission des Kompressorsystems,
insbesondere einer maximalen vorbestimmten Schallemission kleiner oder gleich 60 dB(A)
in 7,5 m Entfernung.
[0018] Hierüber kann beispielsweise in einem Nachtmodus und/oder in einem vorbestimmten
Betriebsmodus, der mit einer Begrenzung einer Schallemission und ggf. vorbestimmten
Ruhezeiten einhergeht, eine für den jeweiligen Betriebsmodus maximal vorbestimmte
Schallemission eingehalten werden. Mit anderen Worten ist die Mindestleistung auf
eine Leistung begrenzt, bei der der Betrieb der Kühleinrichtung in Verbindung mit
dem Kompressorsystem, wie beispielsweise unter weiterer Berücksichtigung der Schallemission
durch den Kompressor, die maximal vorbestimmte Schallemission insgesamt für das Kompressorsystem
nicht überschreitet. Insbesondere korrespondiert die Mindestleistung zum Betrieb der
Kühleinrichtung zum Beispiel in Bezug auf den später noch beschriebenen elektrisch
angetriebenen Lüfter zu einer Drehzahl dieses Lüfters, die in einem Frequenzband mit
niedriger Schallemission liegt. Da hier im Hinblick auf eine maximale vorbestimmte
Schallemission das Kompressorsystem insgesamt betrachtet wird, kann die Mindestleistung
zum Betrieb der Kühleinrichtung in Abhängigkeit der jeweiligen Schallemission anderer
Komponenten des Kompressorsystems anpassbar sein. Mit anderen Worten kann die Mindestleistung
erhöht werden, wenn die anderweitigen Schallemission vergleichsweise gering sind und
umgekehrt.
[0019] In einer Ausgestaltung weist die Kühleinrichtung zumindest einen abschaltbaren und/oder
entkoppelbaren Lüfter, insbesondere einen elektrisch angetriebenen Lüfter, auf, wobei
sich eine Leistung der Kühleinrichtung zumindest auf eine Drehzahl des Lüfters bezieht.
[0020] Der abschaltbare Lüfter bezieht sich dabei auf einen Lüfter, der grundsätzlich separat
ansteuerbar und abschaltbar ist. Im Gegensatz dazu betrifft der entkoppelbare Lüfter
einen Lüfter, der zumindest auch durch den Antrieb des Kompressors angetrieben werden
kann. Der entkoppelbare Lüfter kann ergänzend auch nach Entkopplung vom Antrieb des
Kompressors durch eine andere Antriebseinheit weiterbetrieben werden. Letztlich ist
aber auch der entkoppelbare Lüfter durch Entkopplung oder ergänzend gemäß Abschaltung
der anderen Antriebseinheit abschaltbar. Die begriffliche Unterscheidung bezieht sich
somit im Wesentlichen auf die Koppel- bzw-Entkoppelbarkeit. Diese begriffliche Unterscheidung
ist auch auf den nachfolgend beschriebenen Luftkühler anwendbar.
[0021] Die Kühlleistung des zumindest einen Lüfters korrespondiert dabei zur Drehzahl des
Lüfters. Bei anderen Kühleinrichtungen, wie beispielsweise Kühlkanälen oder dergleichen,
korrespondiert die Kühlleistung dann zu einer Durchflussgeschwindigkeit bzw. Durchflussrate
des Kühlmediums.
[0022] Der Lüfter ist insbesondere axial zur Kompressoreinheit angeordnet. Mit anderen Worten
wird der Strom eines Kühlmediums von dem Lüfter in Richtung der Kompressoreinheit
verstärkt. Die axiale Richtung bezieht sich somit auf eine durch den Lüfter bewirkte
Strömungsrichtung durch die Kompressoreinheit, insbesondere den Kompressor der Kompressoreinheit.
Somit kann nicht nur ein Gehäuse der Kompressoreinheit bzw. des Kompressors an sich
gekühlt werden, sondern auch der Kompressor selbst. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
wird das Kühlmedium bzw. Luft von dem Lüfter durch den Kompressor geleitet, um Kompressorkomponenten,
wie beispielsweise einen Kompressorzylinder gezielt direkt zu kühlen.
[0023] Das Prinzip der axialen oder auch seriellen Anordnung des Lüfters in Bezug auf die
Kompressoreinheit, insbesondere den Kompressor, ist ein weiterer Erfindungsgedanke,
der auch unabhängig der im Übrigen hier dargestellten Ansteuerungsprinzipien weiterverfolgt
werden kann. Hierbei ist die axiale Anordnung des Lüfters wiederum mit allen hier
offenbarten Merkmalen kombinierbar, auch wenn axiale Anordnung des Lüfters hiervon
nicht zwingend abhängig ist.
[0024] In einer Ausgestaltung weist die Kühleinrichtung zumindest einen abschaltbaren und/oder
entkoppelbaren Luftkühler auf, wobei sich eine Leistung der Kühleinrichtung zumindest
auf eine Kühlleistung des Luftkühlers bezieht.
[0025] Der Luftkühler ist beispielsweise dem vorstehenden Lüfter in Strömungsrichtung der
Luft zur Kühlung der Kompressoreinheit stromaufwärts vorgelagert. Über den Luftkühler
kann die Temperatur der durch den Lüfter der Kompressoreinheit zugeführten Luft beeinflusst,
insbesondere abgesenkt werden. Der Luftkühler kann aber auch ohne weiteren Lüfter
vorgesehen sein, wobei die gekühlte Luft dann anderweitig zur Kompressoreinheit geströmt
wird.
[0026] Die Leistung der Kühleinrichtung bezieht sich dabei beschränkt auf den Luftkühler
auf die Kühlleistung des zumindest einen Luftkühlers. Bei Kombination von Luftkühler
und Lüfter bezieht sich dann die Leistung der Kühleinrichtung auf die Gesamtleistung
durch den zumindest einen Luftkühler und den zumindest einen Lüfter.
[0027] Sofern ein anderes fluides Medium als Luft zur Kühlung verwendet wird, kann anstelle
des zumindest einen Luftkühlers auch ein anderer Kühler eingesetzt werden.
[0028] In einer Ausgestaltung weist das Kompressorsystem zumindest eine Temperaturerfassungseinheit
und/oder zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit auf. Die Steuerungsvorrichtung
ist dabei dazu konfiguriert, die Kühleinrichtung zeitverzögert zu aktivieren oder
mit einer Leistung, die gleich oder größer als die Mindestleistung ist, zu betreiben,
wenn eine durch die zumindest eine Temperaturerfassungseinheit erfasste und/oder durch
die zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit abgeschätzte Temperatur eine vorbestimmte
Grenztemperatur einmalig oder über einen vorbestimmten Zeitraum überschreitet oder
gleich der vorbestimmten Grenztemperatur ist.
[0029] Demnach wird die Zurückhaltung der Kühleinrichtung gemäß vorbestimmter Kriterien
aufgehoben. Das vorbestimmte Kriterium ist hier das Erreichen oder Überschreiten einer
vorbestimmten Grenztemperatur. Alternativ oder ergänzend kann die Zurückhaltung der
Kühleinrichtung aber auch durch andere Kriterien eingeleitet werden, wie beispielsweise
eine Änderung des Betriebsmodus.
[0030] Die aktuelle Temperatur, die dann mit dem vorbestimmten Grenzwert zu vergleichen
ist, kann durch die Temperaturerfassungseinheit erfasst werden. Die Temperaturerfassungseinheit
verfügt hierzu beispielsweise über zumindest einen Temperatursensor und/oder zumindest
einen Sensor, der eine die aktuelle Temperatur repräsentierende Größe detektiert.
Alternativ wird die aktuelle Temperatur durch die Temperaturabschätzungseinheit abgeschätzt.
Die Abschätzung der aktuellen Temperatur kann beispielsweise auf aktuellen Betriebsdaten
der Kompressoreinheit, Wetterdaten in Bezug auf Umgebungstemperaturen und/oder anderweitigen
Temperaturindikatoren basieren. Bei einer parallelen Erfassung durch die Temperaturerfassungseinheit
und Abschätzung durch die Temperaturabschätzungseinheit können zudem Plausibilitätsprüfungen
der Temperaturergebnisdaten vorgenommen werden. Zudem kann die Temperaturerfassungseinheit
redundant zur Temperaturabschätzungseinheit vorgesehen sein und umgekehrt. Demnach
müssen die Temperaturerfassungseinheit und die Temperaturabschätzungseinheit nicht
permanent gleichzeitig betrieben werden, sondern können im Sinne einer Plausibilität
anderweitig getaktet oder im Sinne einer Redundanz abwechselnd genutzt werden. Zudem
kann die Temperaturerfassungseinheit auch nur in kritischen Temperaturbereichen und/oder
Betriebsmodi genutzt werden, bei denen eine exakte Temperaturerfassung maßgeblich
ist. Weniger kritische Temperaturbereiche und/oder Betriebsmodi können dann umgekehrt
über eine Temperaturabschätzung abgedeckt werden.
[0031] Die Temperaturerfassungseinheit und/oder die Temperaturabschätzungseinheit können
Teil der Steuerungsvorrichtung oder als separate Einheiten ausgebildet sein. In vergleichbarer
Weise kann die Temperaturerfassungseinheit Teil der Temperaturabschätzungseinheit
bzw. umgekehrt sein. Alternativ können die Temperaturerfassungseinheit und die Temperaturabschätzungseinheit
als separate Einheiten ausgebildet sein.
[0032] Das Erreichen oder Überschreiten des vorbestimmten Grenzwerts kann auch als Einschaltkriterium
für die Kühleinrichtung verstanden werden. Das Einschalten bezieht sich dabei auf
ein Einschalten im Sinne einer zeitverzögerten Aktivierung der Kühleinrichtung oder
einer Leistungserhöhung im Sinne eines Betriebs mit gegenüber der Mindestleistung
erhöhter Leistung der Kühleinrichtung. Das Erreichen oder Überschreiten des vorbestimmten
Grenzwerts kann auch an ein Zeitkriterium und/oder Häufigkeitskriterium gekoppelt
werden. Somit kann beispielweise ein kurzfristiges und einmaliges Erreichen oder Überschreiten
des vorbestimmten Grenzwerts noch keine Ansteuerung zur zeitverzögerten Aktivierung
oder Erhöhung der Leistung der Kühleinrichtung zur Folge haben. Die Ansteuerung zur
zeitverzögerten Aktivierung oder Erhöhung der Leistung der Kühleinrichtung wird jedoch
umgekehrt bei einem Erreichen oder Überschreiten des vorbestimmten Grenzwerts über
einen vorbestimmten Zeitraum und/oder bei Erreichen oder Überschreiten einer vorbestimmten
Häufigkeit innerhalb dieses oder eines anderen vorbestimmten Zeitraums ausgeführt.
[0033] Es können dabei auch stufenweise Einschaltkriterien vorgesehen sein, die zunächst
eine zeitverzögerte Aktivierung auf die Mindestleistung gemäß einem ersten Einschaltkriterium
und einen anschließenden oder direkten Betrieb der Kühleinrichtung bei einem Nominalwert
der Leistung bewirken. Zum Beispiel kann ein Erreichen oder Überschreiten eines ersten
Grenzwerts zu einem zeitverzögerten Betrieb der Kühleinrichtung mit der Mindestleistung
führen, während ein höherer zweiter kritischer Grenzwert dann bei Erreichen oder Überschreiten
zum Betrieb der Kühleinrichtung mit der Nominalleistung führt. Der Nominalwert bzw.
die Nominalleistung betrifft eine Leistung, die üblicherweise zum Betrieb der Kühleinrichtung
vorgesehen wird, um die Temperatur nach Erreichen oder Überschreiten eines Grenzwerts
innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums wieder auf ein tolerierbares Maß zu begrenzen.
Der Nominalwert bzw. die Nominalleistung kann gemäß verschiedener Betriebsmodi und
anderweitigen Vorgaben anpassbar sein. Bei der Verwendung des zumindest einen Lüfters
als Teil der Kühleinrichtung bezieht sich beispielsweise der Nominalwert auf eine
Nominaldrehzahl des zumindest einen Lüfters.
[0034] In einer Ausgestaltung ist die Steuerungsvorrichtung dazu konfiguriert, die Kühleinrichtung
nach Abschalten des Kompressors und/oder nachdem die durch die zumindest eine Temperaturerfassungseinheit
erfasste und/oder durch die zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit abgeschätzte
Temperatur eine vorbestimmte Grenztemperatur einmalig oder über einen vorbestimmten
Zeitraum wieder unterschreitet in einem Nachlaufbetrieb, insbesondere zumindest mit
der Mindestleistung, zu betreiben.
[0035] Der Nachlaufbetrieb stellt somit eine zeitverzögerte Deaktivierung der Kühleinrichtung
nach einem Abschalten des Kompressors dar. Diese zum weiteren Nachkühlen vorsehbare
zeitverzögerte Deaktivierung der Kühleinrichtung erfolgt insbesondere mit der Mindestleistung,
um die Leistung und ggf. damit verbundene Schallemissionen oder das Risiko einer Unterkühlung
verringern zu können.
[0036] Auch hier kann das Unterschreiten der vorbestimmten Grenztemperatur an ein Zeitkriterium
und/oder Häufigkeitskriterium geknüpft sein, wie dies bereits zum Erreichen oder Überschreiten
der vorbestimmten Grenztemperatur vorstehend beschrieben wurde. Die Zeitkriterien
und/oder Häufigkeitskriterien in Bezug auf eine Unterschreitung des vorbestimmten
Grenzwerts können dabei andere sein, als die Zeitkriterien und/oder Häufigkeitskriterien
für ein Erreichen oder Überschreiten des vorbestimmten Grenzwerts.
[0037] Insbesondere sind bzw. ist die zumindest eine Temperaturerfassungseinheit und/oder
die zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit dazu konfiguriert, zumindest eine
Austrittstemperatur eines Kühlmediums aus der Kühleinrichtung, insbesondere aus dem
vorstehend beschriebenen Luftkühler zu erfassen bzw. abzuschätzen. Alternativ oder
ergänzend sind bzw. ist die zumindest eine Temperaturerfassungseinheit und/oder die
zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit dazu konfiguriert, eine Temperaturdifferenz
zwischen der Austrittstemperatur des Kühlmediums aus der Kühleinrichtung und einer
Ansaugtemperatur der Kompressoreinheit zu erfassen bzw. abzuschätzen. Weiterhin alternativ
oder ergänzend sind bzw. ist die zumindest eine Temperaturerfassungseinheit und/oder
die zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit dazu konfiguriert, eine Umgebungstemperatur
zu erfassen bzw. abzuschätzen. Weiterhin alternativ oder ergänzend sind bzw. ist die
zumindest eine Temperaturerfassungseinheit und/oder die zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit
dazu konfiguriert, eine Temperaturdifferenz zwischen der Austrittstemperatur des Kühlmediums
aus der Kühleinrichtung und der Umgebungstemperatur zu erfassen bzw. abzuschätzen.
Weiterhin alternativ oder ergänzend sind bzw. ist die zumindest eine Temperaturerfassungseinheit
und/oder die zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit dazu konfiguriert, eine
Bauteiltemperatur, insbesondere eine Temperatur einer Zylinderwand, eines Kolbens
und oder eines Kolbenrings eines Kolbenkompressors der Kompressoreinheit zu erfassen
bzw. abzuschätzen. Dabei sind bzw. ist die Temperaturerfassungseinheit, die Temperaturabschätzungseinheit
und/oder die Steuerungsvorrichtung dazu konfiguriert, zumindest den vorbestimmten
Grenzwert gemäß einer Grenztemperatur bzw. Grenztemperaturdifferenz, die zumindest
einer dieser erfassten und/oder abgeschätzten Temperaturen bzw. Temperaturdifferenzen
entspricht, zur Ansteuerung der Kühleinrichtung vorzuhalten.
[0038] Die Aufhebung der Zurückhaltung der Kühleinrichtung erfolgt somit gemäß des Erreichens
oder Überschreitens der vorstehenden Grenztemperaturen bzw. Grenztemperaturdifferenzen
entsprechend ihrer Erfassung und/oder Abschätzung. Der Vergleich des jeweils vorbestimmten
Grenzwerts mit den erfassten und/oder abgeschätzten Temperaturen bzw. Temperaturdifferenzen
erfolgt entweder über die Steuerungsvorrichtung, die die entsprechenden Daten der
Temperaturerfassungseinheit und/oder der Temperaturabschätzungseinheit empfängt, oder
bereits durch die Temperaturerfassungseinheit und/oder die Temperaturabschätzungseinheit.
Hierzu sind die jeweiligen vorbestimmten Grenzwerte als Grundlage des Vergleichs in
der Temperaturerfassungseinheit, der Temperaturabschätzungseinheit und/oder der Steuerungsvorrichtung
beispielsweise in einer Datenbank hinterlegt. Die vorbestimmten Grenzwerte können
auch durch Anwendereingaben und/oder Steuerungsvorgaben, wie beispielsweise einem
Betriebsmodus des Schienenfahrzeugs, anpassbar sein.
[0039] Beispielsweise wird bei Erreichen oder Überschreiten einer auf die Austrittstemperatur
eines Kühlmediums aus der Kühleinrichtung, wie einer Austrittstemperatur der Luft
aus dem zumindest einen Luftkühler und/oder dem zumindest einen Lüfter, die Kühleinrichtung
aktiviert und mit einem Nominalwert betrieben oder auf diesen erhöht, um eine Überhitzung
der Kompressoreinheit zu vermeiden.
[0040] Selbst wenn das aus der Kühleirichtung austretende Kühlmedium eine vergleichsweise
geringe Temperatur aufweist, kann gemäß einer Temperaturdifferenz im Verhältnis zu
einer Ansaugtemperatur der Kompressoreinheit ein Überhitzungsrisiko bestehen, so dass
diese Temperaturdifferenz alternativ oder ergänzend als vorbestimmter Grenzwert überwacht
und zur Ansteuerung der Kühleinrichtung genutzt werden kann.
[0041] In vergleichbarer Weise kann eine Umgebungstemperatur das Risiko einer Überhitzung
der Kompressoreinheit erhöhen, so dass die Umgebungstemperatur an sich und/oder die
Temperaturdifferenz zwischen der Austrittstemperatur des Kühlmediums aus der Kühleinrichtung
und der Umgebungstemperatur alternativ oder ergänzend zur Ansteuerung der Kühleinrichtung
genutzt werden kann. Je größer die Temperaturdifferenz ist, desto wahrscheinlicher
ist es, dass die Temperatur des Kühlmediums für die Kühlung der Kompressoreinheit
nicht ausreichend ist.
[0042] Gerade auch hinsichtlich negativer Temperatureffekte auf den Verschleiß von Bauteilen
der Kompressoreinheit oder des Kompressors kann die Ansteuerung der Kühleinrichtung
alternativ oder ergänzend auf einer Überwachung einer Bauteiltemperatur beruhen. Dies
betrifft insbesondere Bauteile, die bei einem Betrieb des Kompressors eine Relativbewegung
ausführen oder dieser ausgesetzt sind. Entsprechend können bzw. kann zum Beispiel
eine vorbestimmte Zylinderwandtemperatur, Kolbentemperatur und/oder Kolbenringtemperatur
eines Kolbenkompressors als Kompressor der Kompressoreinheit als vorbestimmte Grenzwerte
bzw. vorbestimmter Grenzwert festgelegt werden. Die Bauteiltemperaturen bzw. Bauteiltemperatur
werden bzw. wird dann zum Vergleich erfasst und/oder abgeschätzt.
[0043] Letztlich erfolgt die Aufhebung der Zurückhaltung der Kühleinrichtung aber eben auch
erst in dem Fall, in dem gemäß Festlegung des vorbestimmten Grenzwerts oder der vorbestimmten
Grenzwerte ein Ausbleiben einer Kühlung oder eine verminderte Kühlung nicht mehr ausreichend
ist. Der jeweilige vorbestimmte Grenzwert kann je nach Betriebsmodus und/oder geänderter
Vorgaben anpassbar sein. Im Rahmen der Aufhebung der Zurückhaltung der Kühleinrichtung
kann die Leistung der Kühleinrichtung dann grundsätzlich bedarfsgerecht angepasst
werden, um eine der vorstehenden Temperaturen und/oder Temperaturdifferenzen in einem
vorbestimmten Fenster zwischen einem oberen und unteren Wert zu halten. Der jeweilige
obere Wert korrespondiert insbesondere zu dem entsprechenden vorbestimmten Grenzwert.
[0044] In einer Ausgestaltung ist die Steuerungsvorrichtung dazu konfiguriert, in vorbestimmten
Zeitintervallen die Kühleinrichtung wieder zu deaktivieren oder den Betrieb der Kühleinrichtung
wieder auf die Mindestleistung zu begrenzen.
[0045] Die erneute Deaktivierung der Kühleinrichtung oder der Betrieb der Kühleinrichtung
bei verminderter Leistung gemäß der Mindestleistung entspricht somit einer erneuten
Aufnahme der Zurückhaltung der Kühleinrichtung. Hierdurch kann verhindert werden,
dass die Kompressoreinheit unterkühlt. Das dafür vorbestimmte Zeitintervall kann wiederum
an einen Betriebsmodus und/oder an eine jeweils aktuelle erfasste und/oder abgeschätzte
Temperatur gekoppelt sein. Die Steuerungsvorrichtung kann derart konfiguriert sein,
dass nach dem vorbestimmten Zeitintervall die Zurückhaltung der Kühleinrichtung dauerhaft
vorgesehen wird. Alternativ kann eine erneute Rückhaltung und Wiederaufhebung der
Rückhaltung wiederholt in vorbestimmten Zeitintervallen erfolgen. Die Zeitintervalle
können dabei veränderlich, vorzugsweise einstellbar, sein.
[0046] Die erneute Rückhaltung der Kühleinrichtung kann aber alternativ oder ergänzend auch
gemäß des Erreichens oder Unterschreitens einer vorbestimmten Unterkühlungsgrenztemperatur
durch die Steuerungsvorrichtung angesteuert werden.
[0047] Grundsätzlich kann durch Vermeidung eines zu geringen Temperaturniveaus gerade bei
ölfreien Kompressoren eine Belastung der Lager und Gleitpartner im Kolben-Zylinder-Bereich
vermieden werden. Entsprechend können bzw. kann das vorstehende Zeitintervall und/oder
die vorbestimmte Unterkühlungsgrenztemperatur an eine Betriebsdauer des Kompressors
gekoppelt sein. Je kürzer die Betriebsdauer des Kompressors ist, desto kürzer ist
das vorstehende Zeitintervall für eine erneute Rückhaltung und/oder desto höher ist
die die vorbestimmte Unterkühlungsgrenztemperatur.
[0048] In einer Ausgestaltung ist die Steuerungsvorrichtung dazu konfiguriert, die Kühleinrichtung
zumindest über eine vorbestimmte Zeitdauer zu aktivieren oder mit einer Leistung,
die größer als die Mindestleistung ist, zu betreiben.
[0049] Durch die Aufhebung der Zurückhaltung der Kühleinrichtung über die zumindest eine
vorbestimmte Zeitdauer können bzw. kann eine hochfrequente Ein- und Ausschaltung bzw.
ein hochfrequenter Leistungswechsel, der die Kühleinrichtung belastet, und/oder ein
zu geringes Temperaturniveau vermieden werden. Dies betrifft sowohl die initiale zeitverzögerte
Aktivierung der Kühleinrichtung oder die Aufhebung des initialen Betriebs der Kühleinrichtung
mit der Mindestleistung als auch eine erneute Aufhebung der Rückhaltung. Die vorbestimmte
Zeitdauer für eine Aufhebung der Zurückhaltung kann gemäß einem Betriebsmodus, erfasster
und/oder abgeschätzter Temperaturen anpassbar sein.
[0050] In einer Ausgestaltung weist das Kompressorsystem eine schallreduzierende Kapselung,
insbesondere eine schallreduzierende Kapselung für die Kompressoreinheit, den vorstehend
beschriebenen Lüfter und/oder den vorstehend beschriebenen Luftkühler, auf. Die Steuerungsvorrichtung
ist dabei dazu konfiguriert, die Mindestleistung und eine minimale Leistung zum Betrieb
der Kühleinrichtung auf die schallreduzierende Kapselung anzupassen.
[0051] In Bezug auf eine Zurückhaltung der Kühleinrichtung aus Gründen der Reduzierung einer
Schallemission des Kompressorsystems kann eine schallreduzierende Kapselung des Kompressorsystems
die Ansteuerung der Zurückhaltung und deren Aufhebung beeinflussen. Beispielsweise
kann die Mindestleistung im Hinblick auf eine Schallemission bei einer schallreduzierenden
Kapselung höher sein als ohne schallreduzierende Kapselung. Entsprechend können auch
vorbestimmte Grenzwerte zur Aufhebung der Rückhaltung der Kühleinrichtung niedriger
angesetzt werden. Die schallreduzierende Kapselung kann auf die Kompressoreinheit
und/oder die Kühleinrichtung insgesamt oder einzelne Komponenten der Kompressoreinheit
und/oder der Kühleinrichtung, wie beispielsweise den Lüfter und/oder den Luftkühler,
angewendet werden. Sofern zum Beispiel für verschiedene Komponenten der Kühleinrichtung
unterschiedliche oder teilweise gar keine schallreduzierenden Kapselungen vorgesehen
sind, können hierfür in der Steuerungsvorrichtung auch unterschiedliche vorbestimmte
Grenzwerte und/oder Kriterien für die Aufhebung und Wiedereinsetzung der Rückhaltung
der Kühleinrichtung hinterlegt werden.
[0052] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Ansteuerung eines vorstehend beschriebenen Kompressorsystems, umfassend die Schritte:
Einschalten des Kompressors,
Zurückhalten eines Aktivierens der Kühleinrichtung oder Betreiben der Kühleinrichtung
mit der Mindestleistung, wobei
das Zurückhalten des Aktivierens oder das Betreiben mit der Mindestleistung solange
erfolgt, bis
eine vorbestimmte Zeitdauer bei eingeschaltetem Kompressor verstrichen ist, und/oder
eine erfasste und/oder abgeschätzte Temperatur gleich oder größer einer Grenztemperatur
ist.
[0053] Demnach wird die Zurückhaltung der Kühleinrichtung aufgehoben, wenn der Kompressor
zumindest eine vorbestimmte Zeitdauer betrieben wird, die ein nicht mehr tolerierbares
erhöhtes Temperaturniveau erwarten lässt. Alternativ oder ergänzend wird die Zurückhaltung
der Kühleinrichtung aufgehoben, wenn tatsächlich gemäß einer erfassten und/oder abgeschätzten
Temperatur ein vorbestimmter Grenzwert, wie vorstehend beschrieben, erreicht oder
überschritten wird. Folglich kann die Kompressoreinheit trotz anfänglicher Zurückhaltung
der Kühleinrichtung sicher gegen eine Überhitzung geschützt werden.
[0054] Die bei vorstehender Beschreibung des Kompressorsystems beschriebenen Verfahrensmerkmale
bzw. mit Verfahrensmerkmalen gleichsetzbaren Vorrichtungsmerkmale betreffen gleichermaßen
vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Umgekehrt betreffen
bei vorstehender Beschreibung des Verfahrens beschriebene Vorrichtungsmerkmale bzw.
mit Vorrichtungsmerkmalen gleichsetzbare Verfahrensmerkmale ebenso vorteilhafte Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Kompressorsystems.
[0055] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Schienenfahrzeug
mit einem vorstehend beschriebenen Kompressorsystem bzw. ist dazu ausgebildet, das
vorstehend beschriebene Verfahren auszuführen.
[0056] Die Steuerungsvorrichtung kann dabei eine lokale Steuerungsvorrichtung für jede Kompressoreinheit
eines Schienenfahrzeugs sein. Alternativ kann die Steuerungsvorrichtung eine zentrale
Steuerungsvorrichtung des Schienenfahrzeugs sein, die aber bei mehr als einer Kompressoreinheit
zumindest unterschiedliche Ansteuerungsbedarfe der jeweiligen Kühleinrichtung berücksichtigt.
[0057] Die Steuerungsvorrichtung kann ferner dazu ausgebildet sein, weitere fahrzeugseitige
und/oder streckenseitige Informationen zur Ansteuerung der Kühleinrichtung zu berücksichtigen.
Insbesondere kann die Steuerungsvorrichtung zum Empfang von Wetterdaten, die zu erwartbaren
Umgebungstemperaturen korrespondieren, und/oder anderweitiger Daten, die hinsichtlich
einer Temperaturentwicklung und/oder Schallemission (beispielsweise das Durchfahren
von Bahnhöfen) relevant sind, ausgebildet sein.
[0058] Die bei vorstehender Beschreibung des Kompressorsystems oder des Verfahrens beschriebenen
Schienenfahrzeugmerkmale bzw. mit Schienenfahrzeugmerkmalen gleichsetzbare Vorrichtungs-
und/oder Verfahrensmerkmale betreffen gleichermaßen vorteilhafte Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs.
[0059] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Computerprogrammprodukt
mit Codemitteln, die, wenn sie auf einer Datenverarbeitungseinheit ausgeführt werden,
diese dazu veranlassen, das vorstehend beschriebene Verfahren auszuführen.
[0060] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Speichermedium
zum Auslesen durch eine Datenverarbeitungseinheit, wobei das Speichermedium ein vorstehend
beschriebenes Computerprogrammprodukt aufweist.
[0061] Mit dem Computerprogrammprodukt bzw. Speichermedium wird vorteilhafterweise die Möglichkeit
geschaffen, bestehende Datenverarbeitungseinheiten zur Durchführung des oben beschriebenen
Verfahrens auszubilden. Somit kann auch ein Schienenfahrzeug das eine Datenverarbeitungseinheit
aufweist, zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet werden.
[0062] Die vorstehend und nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung sind
nicht begrenzend auf den Gegenstand der Erfindung anzusehen. Vielmehr können weitere
erfindungsgemäße Gegenstände durch Ergänzen, Weglassen oder Vertauschen einzelner
Merkmale erhalten werden.
[0063] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Zuhilfenahme
der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Im Einzelnen zeigt
[0064] Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kompressorsystems für ein Schienenfahrzeug
gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
[0065] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kompressorsystems 1 für ein Schienenfahrzeug
gemäß einer beispielhaften Ausführungsform. Das Kompressorsystem 1 umfasst ein Kompressoreinheit
20 mit einem Kompressor 21, eine Kühleinrichtung 10 mit einer schallreduzierenden
Kapselung 13, in der ein Luftkühler 11 als Vorkühler für ein Kühlmedium und ein elektrisch
angetriebener Lüfter 12, der die Luft aus dem Luftkühler 11 zur Kühlung der Kompressoreinheit
20 weiterleitet, angeordnet sind.
[0066] Der Kompressor 21 wird über einen Kompressorantrieb 30, wie einen elektrischen Motor,
angetrieben. Die durch den Kompressor 21 verdichtete Luft als Arbeitsmedium wird einer
Lufttrocknereinheit 40 zur Reduzierung der relativen Luftfeuchtigkeit der verdichteten
Luft zugeführt, um nachgelagerten feuchtigkeitsbedingten Negativeffekten, wie einem
entsprechenden Korrosionsrisiko, entgegenzuwirken. Die Kompressoreinheit 20 kann beispielsweise
je nach Bauart des Kompressors 21 auch noch weitere Komponenten enthalten. In der
exemplarischen Ausführungsform handelt es sich um einen ölfreien Kolbenkompressor.
In alternativen Ausführungsformen kann auch ein ölgeschmierter Kompressor vorgesehen
sein, wobei die Kompressionseinheit 20 in diesem Fall auch eine Ölabscheideeinheit
beinhalten kann.
[0067] Die Kühleinrichtung 10 dient der Kühlung der Kompressoreinheit 20, was sich letztlich
auch auf die Lufttrocknereinheit 40 auswirkt. Zur Ansteuerung der Kühleinrichtung
10 umfasst das Kompressorsystem 1 eine Steuerungsvorrichtung 50, die zur Ansteuerung
wiederum Daten einer signaltechnisch daran angebundenen Temperaturerfassungseinheit
60 und einer signaltechnisch daran angebundenen Temperaturabschätzungseinheit 70 erhält,
worauf im Folgenden noch eingegangen wird. Die Steuerungsvorrichtung 50 steuert hier
die Lüfterdrehzahl des Lüfters 12. In alternativen Ausführungsformen kann die Steuerungsvorrichtung
50 alternativ oder ergänzend auch eine Kühlleistung des Luftkühlers 12 steuern.
[0068] Zur Reduzierung einer Schallemission durch den Lüfter 12 trotz schallreduzierender
Kapselung 13 ist die Steuerungsvorrichtung 50 in der vorliegenden Ausführungsform
derart konfiguriert, dass sie den elektrisch betriebenen Lüfter 12 in einem Abstellmodus
und in einem Nachtmodus bei einem Einschalten des Kompressors 21 in einem ausgeschalteten
Zustand belässt. In alternativen Ausführungsformen kann die Steuerungsvorrichtung
50 den Lüfter 12 auch mit einer Mindestlüfterdrehzahl betreiben, die eine Mindestkühlung
erlaubt, aber hinsichtlich einer Schallemission durch die schallreduzierende Kapselung
13 auf einem tolerierbaren Niveau bleibt. Der Abstellmodus ist dabei ein Betriebsmodus,
bei dem das Schienenfahrzeug aufgerüstet abgestellt wird und ein Betrieb des Kompressors
21 lediglich eines Befüllens eines Druckluftreservoirs gemäß eingetretener Verluste
dient. Entsprechend der damit einhergehenden vergleichsweise kurzen Betriebsdauer
des Kompressors 21 kann ein Ausbleiben einer Kühlung durch den Lüfter 12 zunächst
als vertretbar angenommen werden. Der Nachtmodus bezieht sich wiederum auf einen Betriebsmodus,
bei dem einerseits das Temperaturniveau generell niedriger als tagsüber anzunehmen
ist, so dass auch hier ein Ausbleiben einer Kühlung durch den Lüfter 12 zunächst als
vertretbar angenommen werden kann. Anderseits ist aber auch der Nachtmodus an eine
reduzierte Schallemission gebunden, zumindest in Bereichen, die einer Schallschutzverordnung
oder vergleichbaren Bestimmungen unterliegen. In alternativen Ausführungsformen kann
eine schallreduzierende Kapselung des gesamten Kompressorsystems oder alternativ oder
ergänzend der Kompressoreinheit und/oder anderer Komponenten des Kompressorsystems
vorgesehen sein.
[0069] Trotz vergleichsweise kurzer Betriebszeiten des Kompressors und/oder vergleichsweise
geringer Umgebungstemperaturen kann es dennoch zu einer Überhitzung der Kompressoreinheit
20 kommen. Um einer solchen Überhitzung entgegenwirken zu können, kann die Rückhaltung
des Lüfters 12 durch die Steuerungsvorrichtung 50 aufgehoben werden und eine Temperaturregelung
eingreifen, wenn ein vorbestimmter Grenzwert einer überwachten Größe überschritten
wird. Beispielsweise wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel im Abstellmodus eine
Zylinderwandtemperatur als Bauteiltemperatur durch die Temperaturerfassungseinheit
60 erfasst. Diese kann in alternativen Ausführungsbeispielen alternativ oder ergänzend
auch durch die Temperaturabschätzungseinheit 70 auf Basis von Betriebsdaten des Kompressors
und Zustandsdaten des Zylinders und/oder Kolbens und/oder Kolbenrings abgeschätzt
werden. In der Steuerungsvorrichtung 50 ist zudem ein vorbestimmter Grenzwert für
die Zylinderwandtemperatur gespeichert. Erreicht oder überschreitet nun die von der
Temperaturerfassungseinheit 60 erfasste aktuelle Zylinderwandtemperatur den vorbestimmten
Grenzwert für die Zylinderwandtemperatur, so hebt die Steuerungsvorrichtung 50 die
Rückhaltung des Lüfters 12 auf. Der Lüfter 12 wird dann mit einer Nominallüfterdrehzahl
betrieben, die zu der erfassten Zylinderwandtemperatur korrespondiert, um diese innerhalb
eines vorbestimmten Zeitfensters wieder auf eine Zylinderwandtemperatur unterhalb
des vorbestimmten Grenzwerts zu beschränken. Um eine Unterkühlung der Kompressoreinheit
20 zu verhindern, ist in der Steuerungsvorrichtung 50 aber auch ein vorbestimmter
Minimalgrenzwert der Zylinderwandtemperatur hinterlegt. Wird dieser vorbestimmte Minimalgrenzwert
erreicht oder unterschritten, wird der Lüfter 12 über die Steuerungsvorrichtung 12
wieder ausgeschaltet.
[0070] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt. Insbesondere
sind zu der Ausführungsform, anderweitig beschriebenen Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung beschriebene Merkmale untereinander kombinierbar, sofern sie sich nicht
vernünftigerweise ausschließen. Insbesondere kann die vorliegende Erfindung eine Rückhaltung
der Kühleinrichtung grundsätzlich dann vorsehen, wenn nur ein kurzfristiger Betrieb
des Kompressors, insbesondere bei geringer Kompressorleistung, vorgesehen ist, wie
im Abstellmodus, und/oder wenn, insbesondere nachts und insbesondere im Abstellmodus,
Schallschutzvorschriften bzw. Ruhezeiten gelten, und/oder wenn die Umgebungstemperaturen
unter einem definierten Umgebungstemperaturgrenzwert liegen und der Kompressor nicht
durch direkte Sonneneinstrahlung erwärmt wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0071]
- 1
- Kompressorsystem
- 10
- Kühleinrichtung
- 11
- Luftkühler (Vorkühler)
- 12
- Lüfter
- 13
- Kapselung
- 20
- Kompressoreinheit
- 21
- Kompressor
- 30
- Kompressorantrieb
- 40
- Lufttrocknereinheit
- 50
- Steuerungsvorrichtung
- 60
- Temperaturerfassungseinheit
- 70
- Temperaturabschätzungseinheit
1. Kompressorsystem (1) für ein Schienenfahrzeug, aufweisend:
eine Kompressoreinheit (20),
eine Kühleinrichtung (10) und
eine Steuerungsvorrichtung (50), wobei
die Steuerungsvorrichtung (50) dazu konfiguriert ist, die Kühleinrichtung (10) unabhängig
vom Betrieb eines Kompressors (21) der Kompressoreinheit (20) anzusteuern, und wobei
die Steuerungsvorrichtung (50) dazu konfiguriert ist, die Kühleinrichtung (10) bei
einem Einschalten des Kompressors (21) zumindest erst zeitverzögert zu aktivieren
oder zumindest erst mit einer Mindestleistung zu betreiben.
2. Kompressorsystem (1) nach Anspruch 1, wobei
die Steuerungsvorrichtung (50) dazu konfiguriert ist, die zeitverzögerte Aktivierung
oder den Betrieb mit der Mindestleistung der Kühleinrichtung (10) in Abhängigkeit
eines vorbestimmten Betriebsmodus des Schienenfahrzeugs vorzusehen.
3. Kompressorsystem (1) nach Anspruch 2, wobei
der vorbestimmte Betriebsmodus zumindest ein Abstellmodus mit Ausgleich von Druckverlusten
durch das Kompressorsystem (1), ein Nachtmodus und/oder ein Betriebsmodus bei geringen
Umgebungstemperaturen ist.
4. Kompressorsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Mindestleistung zum Betrieb der Kühleinrichtung (10) einer Leistung mit einer
maximalen vorbestimmten Schallemission des Kompressorsystems (1), insbesondere einer
maximalen vorbestimmten Schallemission kleiner oder gleich 60 dB(A) in 7,5 m Entfernung,
entspricht.
5. Kompressorsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Kühleinrichtung (10) zumindest einen abschaltbaren und/oder entkoppelbaren Lüfter
(12), insbesondere einen elektrisch angetriebenen Lüfter, umfasst, wobei sich eine
Leistung der Kühleinrichtung (10) zumindest auf eine Drehzahl des Lüfters (12) bezieht,
insbesondere auf die Drehzahl eines axial zur Kompressoreinheit (20) angeordneten
Lüfters.
6. Kompressorsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
die Kühleinrichtung (10) zumindest einen abschaltbaren und/oder entkoppelbaren Luftkühler
(11) umfasst, wobei sich eine Leistung der Kühleinrichtung (10) zumindest auf eine
Kühlleistung des Luftkühlers (11) bezieht.
7. Kompressorsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Kompressorsystem (1) zumindest eine Temperaturerfassungseinheit (60) und/oder
zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit (70) aufweist, und wobei
die Steuerungsvorrichtung (50) dazu konfiguriert ist, die Kühleinrichtung (10) zeitverzögert
zu aktivieren oder mit einer Leistung, die gleich oder größer als die Mindestleistung
ist, zu betreiben, wenn eine durch die zumindest eine Temperaturerfassungseinheit
(60) erfasste und/oder durch die zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit (70)
abgeschätzte Temperatur eine vorbestimmte Grenztemperatur einmalig oder über einen
vorbestimmten Zeitraum überschreitet oder gleich der vorbestimmten Grenztemperatur
ist.
8. Kompressorsystem (1) nach Anspruch 7, wobei
die Steuerungsvorrichtung (50) dazu konfiguriert ist, die Kühleinrichtung (10) nach
Abschalten des Kompressors (21) und/oder nachdem die durch die zumindest eine Temperaturerfassungseinheit
(60) erfasste und/oder durch die zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit (70)
abgeschätzte Temperatur eine vorbestimmte Grenztemperatur einmalig oder über einen
vorbestimmten Zeitraum wieder unterschreitet in einem Nachlaufbetrieb, insbesondere
zumindest mit der Mindestleistung, zu betreiben.
9. Kompressorsystem (1) nach Anspruch 7 oder 8, wobei
die zumindest eine Temperaturerfassungseinheit (60) und/oder die zumindest eine Temperaturabschätzungseinheit
(70) dazu konfiguriert sind/ist, zumindest
eine Austrittstemperatur eines Kühlmediums aus der Kühleinrichtung (10), insbesondere
aus dem Luftkühler (11) nach Anspruch 6,
eine Temperaturdifferenz zwischen der Austrittstemperatur des Kühlmediums aus der
Kühleinrichtung (10) und einer Ansaugtemperatur der Kompressoreinheit (20),
eine Umgebungstemperatur,
eine Temperaturdifferenz zwischen der Austrittstemperatur des Kühlmediums aus der
Kühleinrichtung (10) und der Umgebungstemperatur, und/oder
eine Bauteiltemperatur, insbesondere eine Temperatur einer Zylinderwand, eines Kolbens
und oder eines Kolbenrings eines Kolbenkompressors der Kompressoreinheit (20),
zu erfassen bzw. abzuschätzen, und wobei
die Temperaturerfassungseinheit (60), die Temperaturabschätzungseinheit (70) und/oder
die Steuerungsvorrichtung (50) dazu konfiguriert sind/ist, zumindest den vorbestimmten
Grenzwert gemäß einer Grenztemperatur und/oder Grenztemperaturdifferenz, die zumindest
einer der erfassten und/oder abgeschätzten Temperaturen bzw. Temperaturdifferenzen
entspricht, zur Ansteuerung der Kühleinrichtung (10) vorzuhalten.
10. Kompressorsystem (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei
die Steuerungsvorrichtung (50) dazu konfiguriert ist, in vorbestimmten Zeitintervallen
die Kühleinrichtung (10) wieder zu deaktivieren oder den Betrieb der Kühleinrichtung
(10) wieder auf die Mindestleistung zu begrenzen.
11. Kompressorsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das Kompressorsystem eine schallreduzierende Kapselung (13), insbesondere eine schallreduzierende
Kapselung für die Kompressoreinheit (20), den Lüfter (12) nach Anspruch 5 und/oder
den Luftkühler (11) nach Anspruch 6, aufweist, und wobei
die Steuerungsvorrichtung (50) dazu konfiguriert ist, die Mindestleistung und eine
minimale Leistung zum Betrieb der Kühleinrichtung (10) auf die schallreduzierende
Kapselung (13) anzupassen.
12. Verfahren zur Ansteuerung eines Kompressorsystems nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
umfassend die Schritte:
Einschalten des Kompressors (21),
Zurückhalten eines Aktivierens der Kühleinrichtung (10) oder Betreiben der Kühleinrichtung
(10) mit der Mindestleistung, wobei
das Zurückhalten des Aktivierens oder das Betreiben mit der Mindestleistung solange
erfolgt, bis
eine vorbestimmte Zeitdauer bei eingeschaltetem Kompressor (21) verstrichen ist, und/oder
eine erfasste und/oder abgeschätzte Temperatur gleich oder größer einer Grenztemperatur
ist.
13. Schienenfahrzeug mit einem Kompressorsystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
oder wobei das Schienenfahrzeug dazu ausgebildet ist, das Verfahren nach Anspruch
12 auszuführen.
14. Computerprogrammprodukt mit Codemitteln, die, wenn sie auf einer Datenverarbeitungseinheit
ausgeführt werden, diese dazu veranlassen, das Verfahren nach Anspruch 12 auszuführen.
15. Speichermedium zum Auslesen durch eine Datenverarbeitungseinheit, wobei das Speichermedium
ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 14 aufweist.