[0001] Die Erfindung betrifft eine Garvorrichtung zum Garen von Gargut nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, eine Antriebsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10 und
ein Garverfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind beispielsweise Backöfen bekannt. Ein Backofen kann
einen Garraum, eine Grillvorrichtung und ein Backblech aufweisen. An dem Backblech
kann Gargut angeordnet werden, wobei das Backblech in einem gewünschten Abstand zu
der Grillvorrichtung in dem Garraum angeordnet werden kann. In der Regel sind Backöfen
dazu eingerichtet und vorgesehen, im Betrieb eine Temperatur von bis zu 300 °C zu
erreichen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Garvorrichtung bereitzustellen, die
ein einfaches und schnelles Garen von Gargut ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der vorgeschlagenen Lösung mit einer
Garvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demnach ist eine Garvorrichtung
zum Garen von (verzehrbarem) Gargut vorgesehen, die einen Garraum umfasst, der einen
ersten und einen zweiten Abschnitt aufweist. Das Gargut kann verdampfbares Wasser
enthalten. Es kann beispielsweise Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Teigwaren, Wurstwaren,
Milchprodukte, Fleisch und/oder Fisch umfassen.
[0005] Die Garvorrichtung umfasst ferner eine Wärmequelle zum Erwärmen des Garraums, wobei
der erste Abschnitt des Garraums weiter zu der Wärmequelle beabstandet ist als der
zweite Abschnitt. Der erste und der zweite Abschnitt des Garraums können durch Räume
definiert sein, die im Betrieb der Garvorrichtung unterschiedliche Temperaturen aufweisen.
Der erste Abschnitt kann durch den größeren Abstand zu der Wärmequelle kälter als
der zweite Abschnitt sein. Die Garvorrichtung umfasst außerdem eine Aufnahmevorrichtung,
die zwischen dem ersten und den zweiten Abschnitt verstellbar ist und an der das Gargut
anordbar ist. Die Wärmequelle der Garvorrichtung ist dazu eingerichtet und vorgesehen,
den zweiten Abschnitt auf eine Temperatur über 500 °C, insbesondere über 800 °C zu
erwärmen.
[0006] Ein Grundgedanke der vorgeschlagenen Lösung ist darauf gerichtet, das Garen bei einer
Temperatur vorzunehmen, die weit über üblicherweise für das Garen von Gargut verwendeten
Temperaturen liegt. Bei hohen Temperaturen besteht die Gefahr, dass das Gargut verbrennt
oder zumindest verkohlt. Das Gargut wäre dann ungenießbar. Daher erfolgt die Zubereitung
stets bei niedrigen Temperaturen. Eine hohe Temperatur ermöglicht aber ein schnelleres
Garen des Garguts, sodass die Garvorrichtung nach dem Garen eines ersten Garguts schnell
wieder für das Garen eines zweiten Garguts bereitstehen kann.
[0007] Grundsätzlich ist es denkbar und möglich, eine Aufnahmevorrichtung vorzusehen, die
in einem Abschnitt des Garraums mit der gewünschten Gartemperatur von über 500 °C,
insbesondere über 800 °C angeordnet ist, und das Gargut für die gewünschte Garzeit
an der Aufnahmevorrichtung anzuordnen. Die vorgeschlagenen Lösung geht von dem Gedanken
aus, das Gargut an der Aufnahmevorrichtung anzuordnen, wenn die Aufnahmevorrichtung
in dem ersten Abschnitt des Garraums angeordnet ist. Zum Garen des Garguts kann die
Aufnahmevorrichtung zusammen mit dem daran angeordneten Gargut (vorzugsweise entlang
einer Verstellachse) in den zweiten Abschnitt des Garraums verstellt werden. Durch
die Verstellung der Aufnahmevorrichtung kann eine präzisere Kontrolle über die Verweildauer
des Garguts bei der Gartemperatur erreicht werden, als wenn das Gargut im zweiten
Abschnitt angeordnet und entnommen wird.
[0008] Die Garvorrichtung kann ein Gehäuse aufweisen, das den Garraum zumindest teilweise
bewandet. Ein Gehäuse zur Abgrenzung des Garraums ist aber nicht zwingend notwendig.
Das Gehäuse kann mindestens eine Gehäusewand aufweisen, die den Garraum entlang einer
Umfangsrichtung um eine Achse zwischen der Wärmequelle und der Aufnahmevorrichtung
nach außen abgegrenzt. Die mindestens eine Gehäusewand kann thermisch isoliert sein,
um Wärme im Garraum zu halten. Eine Isolation der mindestens einen Gehäusewand kann
außerdem eine Erwärmung einer Außenfläche der Garvorrichtung verringern, um das Risiko
von versehentlichen Verbrennungen eines Nutzers der Garvorrichtung zu verringern.
Die mindestens eine Gehäusewand kann transparent sein, sodass der Garvorgang von außerhalb
der Garvorrichtung gefahrlos betrachtet werden kann. Insbesondere können zwei Gehäusewände
vorgesehen sein, die die Garvorrichtung an gegenüberliegenden Seiten thermisch isolieren
und eine Gehäusewand vorgesehen sein, die transparent ist. Die drei Gehäusewände können
den Garraum derartig einfassen, dass eine Zugangsöffnung für Gargut zum Anordnen an
und Entnehmen von der Aufnahmevorrichtung ausgebildet ist. Die Zugangsöffnung kann
optional durch ein (ggf. transparentes) Verschlusselement wie eine Tür oder Klappe
verschließbar sein.
[0009] Die Aufnahmevorrichtung kann zwischen einer ersten Position in dem ersten Abschnitt
und einer zweiten Position in dem zweiten Abschnitt verstellbar sein. Grundsätzlich
können alle Positionen entlang einer Strecke zwischen der ersten und der zweiten Position
durch die Aufnahmevorrichtung eingenommen werden. Die Aufnahmevorrichtung kann mithin
stufenlos relativ zur der Wärmequelle verstellbar sein. Der Garraum kann durch einen
Raum zwischen der Wärmequelle und einer der Wärmequelle abgewandten Seite eines Körpers
der Aufnahmevorrichtung in der ersten Position definiert sein.
[0010] Die erste Position eignet sich beispielsweise zur Anordnung des Garguts an der Aufnahmevorrichtung.
In der ersten Position kann die Aufnahmevorrichtung einen Abstand von über 300 mm
von der Wärmequelle haben. In der zweiten Position kann die Aufnahmevorrichtung einen
Abstand von unter 60 mm, insbesondere 40 bis 60 mm von der Wärmequelle haben. Das
Gargut kann grundsätzlich an der Aufnahmevorrichtung durch Ablegen des Garguts auf
einem Körper der Aufnahmevorrichtung angeordnet werden. Das Gargut kann dann durch
die Erdschwere an der Aufnahmevorrichtung gehalten werden. Ebenso ist es denkbar und
möglich, das Gargut an der Aufnahmevorrichtung aufzuhängen oder fest zu klemmen.
[0011] Bei der Anordnung und Entnahme des Garguts kann es erforderlich sein, das Gargut
leicht anzuheben, um beispielsweise eine Entnahmehilfe, wie eine Schaufel, aus einem
Zwischenraum zwischen dem Gargut und der Aufnahmevorrichtung zu entfernen oder in
den Zwischenraum einzuführen. Ist die Aufnahmevorrichtung bei der Anordnung oder Entnahme
des Garguts im zweiten Abschnitt angeordnet, kann das Gargut an der Wärmequelle verbrennen,
was unerwünscht ist. Es ist vorteilhaft, die Entnahme von Gargut von der Aufnahmevorrichtung
im ersten Abschnitt vorzunehmen, weil dieser weiter zu der Wärmequelle beabstandet
ist als der zweite Abschnitt.
[0012] Der Garvorgang bei einer Temperatur über 500 °C, insbesondere über 800 °C, kann dazu
führen, dass in dem Gargut enthaltenes Wasser verdampft. Die Wärmequelle kann insbesondere
Infrarotstrahlung abgeben. Infrarotstrahlung wird von dem Wasserdampf absorbiert.
Denn Wasser absorbiert Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge von 1450 nm. Aufgrund
der Absorption der Wärmestrahlung durch den Wasserdampf kann weniger Wärmestrahlung
das Gargut erreichen. Der Wasserdampf kann somit eine Barriere für die Wärmestrahlung
zwischen der Wärmequelle und dem Gargut ausbilden. Das Verdampfen von in dem Gargut
enthaltenen Wasser kann eine Oberfläche des Garguts also vor dem Verbrennen schützen,
solange das Gargut, insbesondere eine an die Oberfläche des Garguts angrenzende Schicht,
verdampfbares Wasser enthält. Das Gargut hat dann ausreichend Zeit, Wärme von der
erwärmten Aufnahmevorrichtung aufnehmen. Wenn die Wasserdampfbarriere nicht mehr ausreichend
Wärmestrahlung absorbiert, kann das Gargut bis zu einem gewünschten Grad (innerhalb
von Sekunden) zur Fertigstellung bräunen, bevor es aus der Garvorrichtung entfernt
wird.
[0013] In einer Ausgestaltung ist die Wärmequelle dazu eingerichtet und vorgesehen, den
zweiten Abschnitt auf eine Temperatur zwischen 800 °C und 900 °C zu erwärmen. Innerhalb
einer derartigen Gartemperatur erfolgt das Garen mit einer hohen Geschwindigkeit und
dennoch langsam genug, dass das Gargut an der Garvorrichtung angeordnet und entnommen
werden kann, ohne bei der Entnahme zu verbrennen. Ein besonders bevorzugter Temperaturbereich
für einen schnellen und zuverlässigen Betrieb der Garvorrichtung ist zwischen 820
°C und 860 °C.
[0014] In einer Ausgestaltung ist die Wärmequelle beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung
entlang der Erdschwere oberhalb der Aufnahmevorrichtung angeordnet. Dadurch kann sichergestellt
sein, dass zum Garen des Garguts vor allem oder ausschließlich von der Wärmequelle
abgegebene Wärmestrahlung, insbesondere Infrarotstrahlung, verwendet wird.
[0015] In einer Ausgestaltung weist die Wärmequelle mindestens einen Gasbrenner auf. Grundsätzlich
eignet sich zum Betrieb der Garvorrichtung eine Wärmequelle, die Wärme aus der Verbrennung
eines Brennstoffs erzeugt. Der mindestens eine Gasbrenner kann beispielsweise mit
Propangas oder Stadtgas als Brennstoff betrieben werden. Wenn die Wärmequelle beim
bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung entlang der Erdschwere oberhalb der Aufnahmevorrichtung
angeordnet ist, können Gase, die bei der Verbrennung des Brennstoffs erzeugt werden
nach oben aufsteigen, sodass sie nicht mit dem Gargut in Berührung kommen. Dadurch
kann eine höhere Reinheit des Garguts gewährleistet sein. Der mindestens eine Gasbrenner
kann eine Wärmeleistung zwischen 0,5 und 2,0 kW, insbesondere 1,1 kW, erzeugen. Die
Wärmequelle kann beispielsweise vier Gasbrenner aufweisen, von denen einer oder mehrere
gleichzeitig betrieben werden, um den Garraum zu erwärmen. Wenn die Wärmequelle eine
Vielzahl von Gasbrennern aufweist, können diese einzeln in der Leistung gesteuert
werden.
[0016] In einer Ausgestaltung umfasst die Aufnahmevorrichtung einen Körper aus Metall. Das
Metall kann beispielsweise ein Edelstahl, Chrom-Nickel-Stahl oder ein Material der
Werkstoffnummer 1.4301 sein. Metall hat in der Regel eine hohe Wärmeleitfähigkeit,
sodass der Körper besonders schnell erwärmt werden kann. Außerdem kann die hohe Wärmeleitfähigkeit
ermöglichen, dass das Gargut besonders schnell durch das warme Metall erwärmt werden
kann. Ein geeigneter Körper hat beispielsweise eine Masse von über 1 kg, insbesondere
2 bis 15 kg, so dass er ausreichend Wärme speichern kann. Optional weist der Körper
eine flächig ausgebildete, ebene Oberfläche seitens der Wärmequelle zum Anordnen des
Garguts auf. Eine flächig ausgebildete, ebene Oberfläche des Körpers kann es ermöglichen,
dass das Gargut gegenüber der Wärmequelle eben lagerbar ist und somit über das Gargut
ein konstanter Eintrag von Wärme pro Flächeneinheit erfolgen kann, so dass beispielsweise
vermieden wird, dass Flächenabschnitte, die aufgrund der Lagerung an der Aufnahmevorrichtung
hervor ragen schneller erwärmt werden als andere und unter Umständen verbrennen. Ein
geeigneter Körper ist beispielsweise plattenförmig oder tellerförmig ausgebildet.
Eine geeignete Wärmequelle kann insbesondere eine Wärmequelle sein, die eine über
eine Abstrahlungsfläche konstante Abgabe von Wärme pro Flächeneinheit ermöglicht.
Die Wärmequelle kann dazu beispielsweise ein flächiges Metallelement aufweisen und/oder
ein Abstand zwischen einzelnen Brandherden, an denen ein Brennstoff an der Wärmequelle
verbrennt, kann weniger als 5 % eines Durchmessers der Abstrahlungsfläche betragen.
[0017] Die Aufnahmevorrichtung ist rotierbar um eine Rotationsachse gelagert. Die rotierbare
Lagerung der Aufnahmevorrichtung kann ein Rotieren der Aufnahmevorrichtung während
des Garen des Garguts ermöglichen. Wenn das Gargut während des Garens relativ zu der
Wärmequelle rotiert, können eventuell bestehende Unterschiede im Eintrag von Wärme
pro Flächeneinheit an dem Gargut oder eine ungleichmäßige Abstrahlungsfläche der Wärmequelle
ausgeglichen werden. Das Gargut kann auf diese Weise besonders gleichmäßig gegart
werden. Die Rotationsachse ist senkrecht zur Wärmequelle angeordnet. Vorzugsweise
bildet die Rotationsachse eine zentrale Achse für die Wärmequelle, den Körper der
Aufnahmevorrichtung und / oder das Gargut.
[0018] In einer Ausgestaltung ist eine Antriebsvorrichtung vorgesehen, die zum Rotieren
der Aufnahmevorrichtung um die Rotationsachse betätigbar ist. Die Antriebsvorrichtung
kann beispielsweise ein Antriebselement wie einen Elektromotor umfassen. Das Antriebselement
kann beispielsweise über eine Steuereinrichtung von einem Nutzer der Garvorrichtung
betätigbar sein. Grundsätzlich ist eine manuelle Betätigung der Antriebsvorrichtung
ebenfalls denkbar und möglich. Über die Antriebsvorrichtung kann eine Antriebskraft
auf den Körper der Aufnahmevorrichtung ausgeübt werden, sodass der Körper in Rotation
um die Rotationsachse versetzt wird.
[0019] In einer Ausgestaltung ist eine Verstellvorrichtung vorgesehen, die zum Verstellen
der Aufnahmevorrichtung zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt betätigbar ist.
Die Verstellvorrichtung kann beispielsweise eine Höhenverstellung der Aufnahmevorrichtung
(relativ zur Erdschwere) zur Verfügung stellen. Die Antriebsvorrichtung kann über
die Verstellvorrichtung gemeinsam mit der Aufnahmevorrichtung (höhen-)verstellbar
sein. Dadurch kann eine besonders kompakte Bauweise der Garvorrichtung realisiert
werden, bei der die Aufnahmevorrichtung und die Antriebsvorrichtung eng beieinander
kompakt angeordnet werden können. Grundsätzlich ist eine manuelle Betätigung der Verstellvorrichtung
denkbar und möglich. Die Verstellvorrichtung kann einen hydraulischen oder pneumatischen
Antrieb beispielsweise zur Verstellung eines Teleskoparms aufweisen. Die Aufnahmevorrichtung
kann mit dem Teleskoparm gekoppelt sein.
[0020] In einer Ausgestaltung weist die Verstellvorrichtung einen Spindelantrieb mit einer
drehbar gelagerten Spindel und einer an der Spindel gelagerten Spindelmutter auf,
die durch eine Drehbewegung der Spindel entlang der Spindel längs verstellbar ist
und die mit der Aufnahmevorrichtung zur Verstellung der Aufnahmevorrichtung zwischen
dem ersten und dem zweiten Abschnitt gekoppelt ist. Die Kopplung der Aufnahmevorrichtung
mit der Spindelmutter kann besonders platzsparend sein. Zur Kopplung der Spindelmutter
mit der Aufnahmevorrichtung kann die Verstellvorrichtung beispielsweise einen Verstellarm
aufweisen. Der Verstellarm kann von der Spindelmutter in einen Raum unterhalb der
Wärmequelle, insbesondere den Garraum, ragen. Eine Länge des Verstellarms kann mindestens
der Hälfte eines Durchmessers der Wärmequelle entsprechen. Der Verstellarm kann beispielsweise
länger als 0,2 m sein. Auf diese Weise kann die Verstellvorrichtung vor der von der
Wärmequelle im Betrieb der Garvorrichtung abgegebenen Wärme besser geschützt werden.
[0021] Die Drehbewegung der Spindel kann beispielsweise durch einen Elektromotor bewirkt
werden. Der Elektromotor kann von einem Nutzer der Garvorrichtung über die Steuereinrichtung
betätigbar sein. Die Spindel kann senkrecht zur Wärmequelle, insbesondere parallel
zu der Rotationsachse der Aufnahmevorrichtung angeordnet sein. Dadurch kann sichergestellt
sein, dass ein Eintrag von Wärme pro Flächeneinheit in das Gargut bei der Verstellung
der Aufnahmevorrichtung gleichmäßig verändert wird, auch wenn die Aufnahmevorrichtung
um die Rotationsachse rotiert. Die Steuereinrichtung kann beispielsweise ein Bedienfeld
der Garvorrichtung, eine Fernbedienung und / oder eine Computervorrichtung umfassen.
Die Computervorrichtung kann über ein globales Datennetz und/oder ein Satellitennetzwerk
steuerbar sein.
[0022] In einer Ausgestaltung ist eine Generatorvorrichtung vorgesehen, die an der Wärmequelle
angeordnet ist, um aus der Abwärme der Wärmequelle elektrischen Strom zu generieren.
Die Generatorvorrichtung kann beispielsweise mindestens einen thermoelektrischen Generator
umfassen. Der mindestens eine thermoelektrische Generator kann entlang der Erdschwere
oberhalb der Wärmequelle angeordnet sein, so dass aufsteigende Wärme von der Wärmequelle
durch die Generatorvorrichtung genutzt werden kann. Grundsätzlich kann der mindestens
eine thermoelektrische Generator ebenso oder zusätzlich im oder unterhalb des Garraums
angeordnet sein. Die Generatorvorrichtung kann eine Kühlvorrichtung zur Kühlung einer
kalten Seite des mindestens einen thermoelektrischen Generators aufweisen. Die Kühlvorrichtung
kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, den mindestens einen thermoelektrischen
Generator mit Wasser zu kühlen, das mit einer elektrischen Pumpe bewegt wird. Die
Nutzung einer Garvorrichtung mit einer Generatorvorrichtung und einer Wärmequelle,
die Wärme aus einem Brennstoff erzeugt, kann es ermöglichen, dass die Garvorrichtung
ohne eine Schnittstelle zur Aufnahme von elektrischem Strom aus einem Stromnetz auskommt.
Ein weiterer Aspekt der vorgeschlagenen Lösung ist daher zusätzlich ein Kraftfahrzeug
mit einer Garvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt.
[0023] In einer Ausgestaltung ist die Generatorvorrichtung dazu eingerichtet und vorgesehen,
den elektrischen Strom für einen elektrischen Betrieb der Antriebsvorrichtung und/oder
der Verstellvorrichtung bereitzustellen. Ein elektrischer Betrieb der Antriebsvorrichtung
und/oder der Verstellvorrichtung kann einen Betrieb eines Elektromotors der Antriebsvorrichtung
und/oder der Verstellvorrichtung umfassen. Die Generatorvorrichtung kann eine Schnittstelle
zum Anschluss mindestens einer externen Vorrichtung (beispielsweise einem Kühlschrank,
einer Heizung und/oder einer Lichtanlage) aufweisen, die mit dem erzeugten Strom betreibbar
ist.
[0024] In einer Ausgestaltung ist eine Speichervorrichtung vorgesehen, die dazu eingerichtet
und vorgesehen ist, den elektrischen Strom von der Generatorvorrichtung zu speichern.
Die Speichervorrichtung kann somit einen Puffer zur Verfügung stellen, in dem von
der Generatorvorrichtung generierter elektrischer Strom zwischengespeichert werden
kann. Die Speichervorrichtung kann beispielsweise mindestens einen elektrischen Akkumulator
aufweisen. Die Garvorrichtung kann ferner eine Ladesteuerungseinrichtung für die Speichervorrichtung
aufweisen, die einen von der Generatorvorrichtung erzeugten elektrischen Strom in
einen Ladestrom für die Speichervorrichtung umwandelt. Der von der Speichervorrichtung
bereitgestellte elektrische Strom wiederum kann ein für den Betrieb der Antriebsvorrichtung
und/oder Verstellvorrichtung geeigneter Betriebsstrom, beispielsweise 12 V Strom,
sein.
[0025] Die Garvorrichtung gemäß des ersten Aspekts der vorgeschlagenen Lösung kann Merkmale
und Vorteile, die untenstehend im Zusammenhang mit dem zweiten und dritten Aspekt
der vorgeschlagenen Lösung beschrieben sind, aufweisen.
[0026] Gemäß einem zweiten Aspekt der vorgeschlagenen Lösung wird die Aufgabe durch eine
Antriebsvorrichtung für eine Garvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
[0027] Demnach ist eine Antriebsvorrichtung mit einem Antriebselement zur Erzeugung einer
Antriebskraft und mit einer Antriebswelle mit einem Krafteinleitungsabschnitt, der
mit dem Antriebselement zur Einleitung der Antriebskraft gekoppelt ist, und mit einem
Kraftübertragungsabschnitt vorgesehen, der dazu eingerichtet und vorgesehen ist, die
Antriebskraft von der Antriebswelle auf ein Abtriebselement einer Aufnahmevorrichtung
der Garvorrichtung zu übertragen, an der das Gargut anordbar ist, um eine Rotation
der Aufnahmevorrichtung herbeizuführen. Der Krafteinleitungsabschnitt der Antriebswelle
ist über eine flexible Welle mit dem Antriebselement gekoppelt und / oder der Kraftübertragungsabschnitt
ist punkt-, strich- oder linienförmig ausgebildet.
[0028] Da das Garen bei der vorgeschlagenen Lösung bei einer Temperatur vorgenommen werden
soll, die weit über üblicherweise für das Garen von Gargut verwendeten Temperaturen
liegt, ist es wünschenswert, eine Antriebsvorrichtung vorzusehen, die der verwendeten
Temperatur standhalten kann. Vorzugsweise ist das Antriebselement vor zu hohen Temperaturen
zu schützen, da sonst die Antriebsfunktion eingeschränkt sein kann. Typischerweise
kann sich Wärme in der Garvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der vorgeschlagenen
Lösung, für die die Antriebsvorrichtung zur Verwendung geeignet ist, von der Wärmequelle
zu der Aufnahmevorrichtung und von der Aufnahmevorrichtung in die Antriebsvorrichtung
ausbreiten. Die Antriebswelle der Antriebsvorrichtung kann ein wichtiger Kanal für
die Ausbreitung der Wärme zum Antriebselement bilden, insbesondere weil sie aus Metall
bestehen kann. Daher ist es wünschenswert, die Wärmeleitung an der Antriebswelle zu
verringern.
[0029] Das Vorsehen einer flexiblen Welle zur Kopplung des Krafteinleitungsabschnitts der
Antriebswelle mit dem Antriebselement kann eine Übertragung von Wärme von dem Krafteinleitungsabschnitt
in das Antriebselement verringern. Die flexible Welle kann insbesondere im Querschnitt
zumindest abschnittsweise rippenartig ausgeführt sein, so dass an den Rippen ein Kühlmedium,
wie Luft, entlang strömbar ist. Die flexible Welle kann dafür beispielsweise zylinderförmig
ausgebildet sein. Sie kann eine Zylinderwand und einen zentralen Durchzug aufweisen.
Die Zylinderwand kann zumindest abschnittsweise spiralförmig eingeschnitten sein.
Beispielsweise kann die flexible Welle einen ersten Wandabschnitt der Zylinderwand,
der mit dem Antriebselement gekoppelt ist, einen zweiten Wandabschnitt der Zylinderwand,
der spiralförmig eingeschnitten ist und einen dritten Wandabschnitt der Zylinderwand
aufweisen, der mit der Antriebswelle gekoppelt ist. Der spiralförmige Einschnitt kann
schlitzartig ausgebildet sein. Über den Einschnitt kann eine Außenseite der Zylinderwand
mit dem Durchzug verbunden sein. Die Einschnitte in der Zylinderwand verringern das
für die Übertragung von Wärme entlang der flexiblen Welle zur Verfügung stehende Materialvolumen
der flexiblen Welle, so dass zusätzlich zu einem oben erwähnten eventuell vorhandenen
Kühleffekt durch die besondere Ausbildung der flexiblen Welle auch eine Verringerung
der Wärmeübertragungsleistung ermöglicht sein kann.
[0030] Die flexible Welle kann ferner ermöglichen, dass die Aufnahmevorrichtung an der Antriebsvorrichtung
auch bei Temperaturänderungen besser und stabil gelagert ist, weil Materialausdehnung/-schrumpfung
kompensiert werden kann.
[0031] Der Krafteinleitungsabschnitt kann an einem Ende der Antriebswelle angeordnet sein
und der Kraftübertragungsabschnitt kann an dem anderen Ende der Antriebswelle angeordnet
sein. Somit kann eine beliebig lange Antriebswelle vorgesehen werden.
[0032] Die Antriebswelle kann ausschließlich zur Übertragung der Antriebskraft von dem Antriebselement
auf das Abtriebselement vorgesehen sein. Insbesondere ist es nicht erforderlich, dass
die Antriebswelle eine Haltefunktion für die Aufnahmevorrichtung übernimmt.
[0033] Der Kraftübertragungsabschnitt kann ein Abschnitt an der Antriebswelle sein, der
dazu vorgesehen ist, an dem Abtriebselement anzuliegen. Durch den Kraftübertragungsabschnitt
kann also ein Kraftfluss der Antriebskraft aus der Antriebswelle austreten und in
das Abtriebselement eintreten. Der Kraftübertragungsabschnitt ist insbesondere nicht
flächig ausgebildet, obwohl über eine flächige Anlage an dem Abtriebselement ein besserer
Kraftfluss gewährleistet werden könnte. Das Vorsehen beispielsweise eines kugelförmigen
Kopfes mit einem mehrkantigen Umfang, insbesondere einem Kugelsechskant, an einem
Ende der Antriebswelle kann es ermöglichen, die Antriebskraft über keilförmig hervorstehende
Kanten des Kopfes zu übertragen. Ein Abtriebselement, das dazu geeignet ist, mit einem
derartigen Kraftübertragungsabschnitt zusammenzuwirken, ist beispielsweise ein mehrkantiger
Hohlzylinder, insbesondere ein Innensechskant. Die Flächen des Hohlzylinders können
lediglich an dem Umfang des Kugelkopfes angreifen, so dass die Anlage zwischen dem
Hohlzylinder und dem Kugelkopf punkt-, strich- oder linienförmig ausgebildet ist.
Der Wärmefluss durch einen derartigen Kraftübertragungsabschnitt kann besonders gering
sein.
[0034] In einer Ausgestaltung weist die flexible Welle ein Abtriebslager für die Antriebswelle
auf, das ein gesintertes Material umfasst. Das gesinterte Material kann dazu eingerichtet
und vorgesehen sein, einen Wärmeübertrag zwischen der Antriebswelle und der flexiblen
Welle zu verringern. Denn gesinterte Materialien können eine besonders geringe Wärmeleitfähigkeit
im Vergleich zu anderen Metallformen wie Gusskörpern aufweisen, weil sie eine poröse
Struktur haben. Das gesinterte Material kann beispielsweise Sinterbronze sein. Ein
Hauptkörper der flexiblen Welle kann aus Aluminium bestehen.
[0035] In einer Ausgestaltung ist ein Trennelement zur Thermoisolierung zwischen der Aufnahmevorrichtung
und dem Antriebselement vorgesehen. Das Trennelement kann einen nicht-metallischen
Trennkörper aufweisen, der insbesondere eines oder mehrere der folgenden Materialien
umfasst: Harz, einen Epoxidharz-Verbundwerkstoff, Glasfaser, kohlenstofffaserverstärktes
Polyetheretherketon (CF/PEEK), Perfluoralkoxy (PFA) und/oder ein Aluminiumoxid. Das
Trennelement kann dazu dienen, einen Wärmeübertrag von der Aufnahmevorrichtung in
die Antriebsvorrichtung zu verringern, der zusätzlich zu dem Wärmeübertrag durch die
Antriebswelle erfolgen kann. Mit dem Trennelement kann eine Erwärmung der Antriebsvorrichtung
im Betrieb auf unter 65 °C abgesenkt werden, um eine zuverlässige Funktion sicherzustellen.
Das Trennelement kann beispielsweise an der Antriebsvorrichtung an einer Seite angeordnet
sein, die der Aufnahmevorrichtung zugewandt ist. Auf einer der Aufnahmevorrichtung
abgewandten Seite des Trennelements können die Antriebswelle, das Antriebselement
und weitere Komponenten der Antriebsvorrichtung angeordnet sein. Das Trennelement
kann einen Durchzug für die Antriebswelle und/oder das Abtriebselement aufweisen.
Außerdem kann das Trennelement eine Vielzahl von ersten Abstandhaltern, beispielsweise
Abstandsscheiben, aufweisen, die an dem Trennkörper angeordnet sind und an denen die
Aufnahmevorrichtung angeordnet ist, so dass der Trennkörper zur Aufnahmevorrichtung
beabstandet ist. Durch die ersten Abstandshalter kann keine Wärme durch direkten Kontakt
von der Aufnahmevorrichtung in den Trennkörper übertragen werden. Die ersten Abstandshalter
können zudem einen ersten Belüftungsraum mit einer Höhe von beispielsweise unter 1
mm zwischen der Aufnahmevorrichtung und dem Trennkörper erschaffen, in dem Kühlluft
zirkulieren kann. Die ersten Abstandhalter können die gleichen Materialien aufweisen,
die der Trennkörper aufweist oder metallisch sein.
[0036] In einer Ausgestaltung weist die Antriebsvorrichtung einen Lagerring mit mindestens
einer Lagerkugel auf, die zu der Antriebswelle beabstandet ist. Das Vorsehen eines
Lagerrings kann es zudem ermöglichen, die Aufnahmevorrichtung besonders stabil zu
lagern. Der Lagerring kann dazu dienen, die Aufnahmevorrichtung an der Antriebsvorrichtung
zu lagern. Je größer ein radialer Abstand der mindestens einen Lagerkugel zu der Antriebswelle
ist, desto stabiler kann die Aufnahmevorrichtung an der Antriebsvorrichtung gelagert
sein. Die Antriebswelle kann insbesondere durch das Vorsehen eines Lagerrings ausschließlich
eine Antriebsfunktion ausüben, ohne dass es notwendig wäre, dass die Antriebswelle
zusätzlich eine Haltefunktion und / oder Lagerfunktion für die Aufnahmevorrichtung
übernehmen müsste.
[0037] Grundsätzlich kann der Lagerring eine Vielzahl von Lagerkugeln aufweisen, die ringförmig
um die Antriebswelle angeordnet sind, so dass die Aufnahmevorrichtung auf stabile
Weise an der Antriebsvorrichtung rotierbar ist. Der Lagerring kann zwei Begrenzungselemente
aufweisen, zwischen denen die mindestens eine Lagerkugel angeordnet ist. Die Begrenzungselemente
können eine stabile Lagerung der mindestens einen Lagerkugel auch bei hohen Temperaturänderungen
ermöglichen. Mindestens eines der Begrenzungselemente kann zur Lagerung der mindestens
einen Lagerkugel mindestens eine Nut aufweisen, die eine Lagerbahn an dem mindestens
einen Begrenzungselement definiert, an der die mindestens eine Lagerkugel gelagert
ist. Der Trennkörper kann an einem der Begrenzungselemente über eine Vielzahl von
zweiten Abstandshaltern gelagert sein, die an dem Begrenzungselement angeordnet sind,
so dass der Trennkörper zum Begrenzungselement beabstandet ist. Durch die zweiten
Abstandshalter kann keine Wärme durch direkten Kontakt von dem Trennkörper zu dem
Begrenzungselement übertragen werden. Die zweiten Abstandshalter können zudem einen
zweiten Belüftungsraum mit einer Höhe von beispielsweise unter 1 mm zwischen dem Trennköper
und dem Begrenzungselement erschaffen, in dem Kühlluft zirkulieren kann. Sie können
die gleichen Materialien wie die ersten Abstandshalter aufweisen.
[0038] Die Antriebsvorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der vorgeschlagenen Lösung kann
Merkmale und Vorteile, die obenstehend im Zusammenhang mit dem ersten und untenstehend
im Zusammenhang mit dem dritten Aspekt der vorgeschlagenen Lösung beschrieben sind,
aufweisen.
[0039] Gemäß einem dritten Aspekt der vorgeschlagenen Lösung wird die Aufgabe durch ein
Garverfahren zum Garen von Gargut mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
[0040] Das Garverfahren umfasst die folgenden Schritte: Bereitstellen eines Garraums und
einer Wärmequelle, Bereitstellen einer Aufnahmevorrichtung in einem ersten Abschnitt
des Garraums, Erwärmen des ersten und eines zweiten Abschnitts des Garraums mit der
Wärmequelle, wobei der erste Abschnitt des Garraums weiter zu der Wärmequelle beabstandet
ist als der zweite Abschnitt, Anordnen des Garguts an der erwärmten Aufnahmevorrichtung
in dem ersten Abschnitt, Verstellen der Aufnahmevorrichtung von dem ersten Abschnitt
in den zweiten Abschnitt und Garen des Garguts an der Aufnahmevorrichtung in den zweiten
Abschnitt bei einer Temperatur über 500 °C, insbesondere über 800 °C.
[0041] In einer Ausgestaltung wird die Aufnahmevorrichtung nach weniger als 60 Sekunden,
insbesondere nach weniger als 20 Sekunden, von dem zweiten Abschnitt zurück in den
ersten Abschnitt verstellt, um das Gargut zu entnehmen. Eine Garzeit (Verweildauer)
des Garguts in dem zweiten Abschnitt kann somit aufgrund der hohen Temperatur sehr
kurz sein. Geeignete Garzeiten sind beispielsweise 5 bis 60 Sekunden, insbesondere
10 bis 30 Sekunden, ganz insbesondere 10 bis 20 Sekunden.
[0042] In einer Ausgestaltung wird die Aufnahmevorrichtung kontinuierlich um eine Rotationsachse
rotiert, bevor und/oder nachdem das Gargut an der Aufnahmevorrichtung angeordnet wurde.
Das Rotieren der Aufnahmevorrichtung kann zur Anordnung des Garguts an der Aufnahmevorrichtung
unterbrochen werden, so dass das Gargut schnell und sicher an der Aufnahmevorrichtung
angeordnet werden kann. Ein Rotieren der Aufnahmevorrichtung vor dem Anordnen des
Garguts kann eine gleichmäßige Temperierung der Aufnahmevorrichtung durch die Wärmequelle
ermöglichen. Ebenso kann ein Rotieren der Aufnahmevorrichtung nach dem Anordnen des
Garguts einen gleichmäßigen Eintrag von Wärme pro Flächeneinheit an dem Gargut durch
die Wärmequelle ermöglichen, so dass das Gargut gleichmäßig gegart wird.
[0043] In einer Ausgestaltung wird die Aufnahmevorrichtung von dem ersten in den zweiten
Abschnitt verstellt, um einen Körper der Aufnahmevorrichtung vor der Anordnung des
Garguts an der Aufnahmevorrichtung zu erwärmen. Ein derartiges Vorwärmen des Körpers
vor dem Anordnen des Garguts kann einen Eintrag von Wärme in das Gargut durch die
Wärmequelle (von oben) und zusätzlich durch den Körper, an dem das Gargut angeordnet
ist, (von unten) ermöglichen, sodass das Gargut von zwei Seiten erwärmt wird. Eine
Temperatur des vorgewärmten Körpers kann zwischen 300 °C und 500 °C, insbesondere
zwischen 380 °C und 470 °C, ganz insbesondere zwischen 430 °C und 470 °C betragen.
Eine Zeit zum Vorwärmen des Körpers (Vorwärmzeit) kann zwischen 10 und 20 Minuten,
insbesondere 12 bis 14 Minuten betragen.
[0044] Beispielsweise kann das Gargut folgendermaßen gegart werden: Zunächst kann die Aufnahmevorrichtung
von einer ersten Position im ersten Abschnitt in eine zweite Position im zweiten Abschnitt
des Garraums verstellt werden. Die Verstellung kann in Richtung der über der Aufnahmevorrichtung
angeordneten Wärmequelle erfolgen. An der zweiten Position kann die Aufnahmevorrichtung
rotierend über eine Vorwärmzeit verharren, bis eine geeignete Vorwärmtemperatur des
Körpers der Aufnahmevorrichtung erreicht ist. Die Vorwärmzeit kann von einer Außentemperatur
der Garvorrichtung abhängen. Wenn die Außentemperatur geringer ist, kann die Vorwärmzeit
länger sein, als wenn die Außentemperatur höher ist. Wenn die gewünschte Vorwärmtemperatur
erreicht ist, kann die Aufnahmevorrichtung von der zweiten Position zur ersten Position
verstellt werden. In der ersten Position kann die Aufnahmevorrichtung verharren ohne
zu rotieren, sodass das Gargut daran angeordnet werden kann. Von der ersten Position
kann die Aufnahmevorrichtung dann mit dem daran angeordneten Gargut in die zweite
Position verstellt werden. Die Verstellung der Aufnahmevorrichtung von der ersten
Position in die zweite Position kann innerhalb von 5 bis 15 Sekunden, insbesondere
10 Sekunden erfolgen. Die Aufnahmevorrichtung kann während der Verstellbewegung rotieren.
In der zweiten Position kann die Aufnahmevorrichtung für 5 bis 20 Sekunden, insbesondere
15 Sekunden verharren, wobei sie optional rotieren kann. Danach kann die Aufnahmevorrichtung
von der zweiten Position in die erste Position zurückverstellt werden. Während der
Verstellbewegungen kann die Aufnahmevorrichtung ebenfalls rotieren. Die Verstellbewegung
von der zweiten Position in die erste Position kann zwischen 5 und 15 Sekunden, insbesondere
10 Sekunden dauern. Während der Verstellvorgänge zwischen der ersten und der zweiten
Position kann die Aufnahmevorrichtung kontinuierlich rotieren. In der ersten Position
kann eine Rotation der Aufnahmevorrichtung gestoppt werden, sodass das Gargut entnommen
werden kann. Eine Gesamtzeit des Vorgangs von dem Anordnen des Garguts an der Aufnahmevorrichtung
bis zur Entnahme des Garguts von der Aufnahmevorrichtung kann zwischen 15 und 50 Sekunden,
insbesondere 35 Sekunden dauern.
[0045] Nach dem Garen kann der Körper der Aufnahmevorrichtung erneut vorgewärmt werden.
Generell kann das Vorwärmen durch ein Verstellen der Aufnahmevorrichtung von der ersten
Position in die zweite Position und ein Verharren in der zweiten Position erfolgen.
Beispielsweise kann die Aufnahmevorrichtung ohne Gargut 5 s in der zweiten Position
verharren, wo sie beispielsweise einer Temperatur von 800 °C ausgesetzt ist. Alternativ
kann die Aufnahmevorrichtung in der ersten Position mindestens 15 s verharren. In
der ersten Position kann die Aufnahmevorrichtung beispielsweise auf einer Mindesttemperatur
von ca. 350 °C gehalten werden.
[0046] Das Garverfahren gemäß des dritten Aspekts der vorgeschlagenen Lösung kann Merkmale
und Vorteile, die obenstehend im Zusammenhang mit dem ersten und dem zweiten Aspekt
der vorgeschlagenen Lösung beschrieben sind, aufweisen.
[0047] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
gezeigten Ausführungsformen erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1A und Fig. 1B
- eine Schnittansicht einer Garvorrichtung mit einer Aufnahmevorrichtung; und
- Fig. 2
- eine Schnittansicht einer Aufnahmevorrichtung an einer Antriebsvorrichtung.
[0048] Fig. 1A und Fig. 1B zeigen jeweils eine Schnittansicht einer Garvorrichtung zum Garen
von Gargut mit einer Aufnahmevorrichtung 1. Die Garvorrichtung weist einen Garraum
O mit einem ersten und einem zweiten Abschnitt C, H auf. Ferner ist eine Wärmequelle
2 zum Erwärmen des Garraums O vorgesehen, die einen Gasbrenner 21 aufweist. Der erste
Abschnitt C des Garraums O ist weiter zu der Wärmequelle 2 beabstandet als der zweite
Abschnitt H. Daher ist der zweite Abschnitt H im Betrieb wärmer als der erste Abschnitt
C. Die Aufnahmevorrichtung 1 ist in dem ersten Abschnitt C angeordnet. Die Wärmequelle
2 ist entlang der Erdschwere G oberhalb der Aufnahmevorrichtung 1 angeordnet, sodass
Wärme, die von der Wärmequelle 2 abgegeben wird, vor allem in Form von Wärmestrahlung
auf die Aufnahmevorrichtung 1 gerichtet ist. Durch die Wärmequelle 2 erwärmte Gase
können hingegen vor allem nach oben aufsteigen ohne mit der Aufnahmevorrichtung 1
in Kontakt zu kommen.
[0049] Die Aufnahmevorrichtung 1 ist an einer Antriebsvorrichtung 4 angeordnet. An der Antriebsvorrichtung
4 ist die Aufnahmevorrichtung 1 rotierbar um eine Rotationsachse R gelagert. Die Wärmequelle
2 definiert eine der Aufnahmevorrichtung 1 zugewandte ebene Fläche, über die Wärme
in Richtung der Aufnahmevorrichtung 1 abgegeben wird. Die Rotationsachse R der Aufnahmevorrichtung
1 ist senkrecht zu der ebenen Fläche der Wärmequelle 2 angeordnet. Die Antriebsvorrichtung
4 ist ferner dazu eingerichtet und vorgesehen, betätigbar zu sein, um die Aufnahmevorrichtung
1 um die Rotationsachse R zu rotieren.
[0050] Die Aufnahmevorrichtung 1 und die Antriebsvorrichtung 4 sind an einer Verstellvorrichtung
3 angeordnet, die zum Verstellen der Aufnahmevorrichtung 1 zwischen dem ersten und
dem zweiten Abschnitt C, H entlang einer Verstellachse V betätigbar ist. Fig. 1A zeigt
die Aufnahmevorrichtung 1 in dem ersten Abschnitt C und Fig. 1B zeigt die Aufnahmevorrichtung
1 in dem zweiten Abschnitt H. Wenn sich die Aufnahmevorrichtung 1 im zweiten Abschnitt
H befindet, ist sie in einem geringeren Abstand zur Wärmequelle 2 als in dem ersten
Abschnitt C, so dass die Aufnahmevorrichtung 1 (und gegebenenfalls daran angeordneten
Gargut) stärker erwärmt wird.
[0051] Die Verstellvorrichtung 3 weist einen Spindelantrieb 31 mit einer drehbar gelagerten
Spindel 311 und einer an der Spindel 311 gelagerten Spindelmutter 312 auf. Der Spindelantrieb
weist ferner einen Verstellantrieb 313 zum Drehen der Spindel 311 auf. Der Verstellantrieb
313 kann beispielsweise einen Elektromotor umfassen. Durch die Betätigung des Verstellantriebs
313 kann die Verstellvorrichtung 3 zur Verstellung der Aufnahmevorrichtung 1 genutzt
werden. Durch die Drehbewegung der Spindel 311 ist die Spindelmutter 312 entlang der
Spindel 311 längs entlang der Verstellachse V verstellbar, wobei eine Verstellrichtung
entlang der Verstellachse V durch einen Drehsinn der Drehbewegung der Spindel 311
vorgegeben wird.
[0052] An der Spindelmutter 312 ist ein Verstellarm 32 angeordnet, an dem wiederum die Aufnahmevorrichtung
1 und die Antriebsvorrichtung 4 angeordnet sind. Mit der Verstellung der Spindelmutter
312 sind daher die Aufnahmevorrichtung 1 und die Antriebsvorrichtung 4 entlang der
Spindel 311 längsverstellbar.
[0053] Oberhalb der Wärmequelle 2, in einer Richtung, in der Abwärme von der Wärmequelle
2 entgegen der Erdschwere G aufsteigt, ist eine Generatorvorrichtung 5 vorgesehen.
Die Generatorvorrichtung 5 ist dazu eingerichtet und vorgesehen, aus der Abwärme der
Wärmequelle 2 elektrischen Strom zu erzeugen. Dazu kann die Generatorvorrichtung 5
einen oder mehrere thermoelektrische Generatoren aufweisen. Der erzeugte elektrische
Strom wird in einer Speichervorrichtung 6 gespeichert und kann beispielsweise zum
Betrieb des Verstellantriebs 313 und / oder der Antriebsvorrichtung 4 genutzt werden.
[0054] Die Garvorrichtung weist ein Gehäuse 7 auf, das einen Garraum O umschließt, in dem
die Wärmequelle 2 und die Aufnahmevorrichtung 1 angeordnet sind. Grundsätzlich kann
der Garraum O durch einen Raum zwischen der Wärmequelle 2 und einer der Wärmequelle
2 abgewandten Seite eines Körpers 10 der Aufnahmevorrichtung 1 in der ersten Position
definiert sein. Das Gehäuse 7 ist daher nicht zwingend notwendig. Das Gehäuse 7 weist
mehrere isolierte Wände auf, die den Garraum O thermisch isolieren, so dass die Garvorrichtung
energieeffizient betrieben werden kann. Der Verstellarm 32 der Verstellvorrichtung
3 ragt durch einen Durchgriff in dem Gehäuse 7 in den Garraum O hinein. Der Spindelantrieb
31 ist im Betrieb weniger hohen Temperaturen als die Antriebsvorrichtung 4 ausgesetzt,
weil er außerhalb des Garraums O angeordnet ist, während die Antriebsvorrichtung 4
innerhalb des Garraums O angeordnet ist.
[0055] Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht durch eine Antriebsvorrichtung 4. An der Antriebsvorrichtung
4 ist eine Aufnahmevorrichtung 1 um eine Rotationsachse R rotierbar gelagert. Die
Antriebsvorrichtung 4 ist an einem beispielhaft eingezeichneten Verstellarm 32 einer
Verstellvorrichtung 3 angeordnet. Die Antriebsvorrichtung 4 kann auch bei hohen Temperaturen
des Aufnahmevorrichtung 1 betrieben werden, weil nur ein geringer Wärmefluss von der
Aufnahmevorrichtung 1 in die Antriebsvorrichtung 4 erfolgt, was im Folgenden erläutert
werden wird.
[0056] Zur rotierbaren Lagerung der Aufnahmevorrichtung 1 weist die Antriebsvorrichtung
4 eine Lagervorrichtung 44 auf. Die Lagervorrichtung 44 umfasst einen Lagerring mit
einer Vielzahl von Lagerkugeln 441, von denen zwei Lagerkugeln 441 beispielhaft eingezeichnet
sind. Der Lagerring ist an der Rotationsachse R zentriert. Ein Durchmesser des Lagerings
beträgt 20 % bis 60 % eines Durchmessers eines Körpers 10 der Aufnahmevorrichtung
1, an dem das Gargut anordbar ist, beispielsweise 80 mm bis 240 mm. Der Durchmesser
des Körpers 10 kann beispielsweise 400 mm betragen. Dadurch kann eine besonders stabile
Lagerung des Körpers 10 ermöglicht werden.
[0057] Die Lagerkugeln 441 sind an einer ringförmig erstreckten Nut 444 an der Lagervorrichtung
44 geführt. Zur Führung und zum Halten der Kugeln an der Lagervorrichtung 44 weist
die Lagervorrichtung 44 zwei Begrenzungselemente 442, 443 auf, zwischen denen die
Lagerkugeln 441 angeordnet sind. Die Begrenzungselemente 442, 443 umfassen scheibenförmige
Blechkörper, die entlang der Rotationsachse R parallel verschoben zueinander angeordnet
sind, sodass sie einen Lagerraum zwischen sich definieren, in dem die Vielzahl der
Lagerkugeln 441 angeordnet ist. An einem ersten (unteren) der Begrenzungselemente
442 ist die ringförmige Nut 444 vorgesehen. Ebenso ist es denkbar und möglich, dass
eine Nut 444 an beiden Begrenzungselemente 442, 443 vorgesehen ist, sodass die Lagerkugeln
441 an entlang der Rotationsachse R der Aufnahmevorrichtung 1 gegenüberliegenden Nuten
444 geführt sind.
[0058] Der Körper 10 der Aufnahmevorrichtung 1 liegt an einem zweiten (oberen) der Begrenzungselemente
443 der Lagervorrichtung 44 an. Grundsätzlich kann der Körper 10 direkt an dem zweiten
Begrenzungselement 443 anliegen. Vorliegend ist jedoch ein Trennelement 45 vorgesehen,
das zwischen dem Körper 10 und der Lagervorrichtung 44 angeordnet ist. Das Trennelement
45 trennt den Körper 10 physisch und thermisch von dem zweiten Begrenzungselement
443. Es verringert einen Wärmefluss von dem Körper 10, der im Betrieb der Garvorrichtung
sehr heiß werden kann, in die Lagervorrichtung 44, so dass sich die Antriebsvorrichtung
4 im Betrieb der Garvorrichtung weniger erwärmt.
[0059] Die Antriebsvorrichtung 4 weist zur Erzeugung einer Antriebskraft ein Antriebselement
40 auf. Die Antriebskraft wird von dem Antriebselement 40 über ein Abtriebselement
11 auf den Körper 10 übertragen, sodass der Körper 10 durch die Antriebskraft rotiert
wird. Gegebenenfalls kann zwischen dem Antriebselement 40 und dem Körper 10 ein Getriebe
(nicht dargestellt) vorgesehen sein.
[0060] Das Antriebselement 40 weist einen Antriebszapfen 41 auf, der mit dem Abtriebselement
11 gekoppelt ist. Die Kopplung erfolgt über eine flexible Welle 42 und über eine Antriebswelle
43. Die flexible Welle 42 (vergrößert dargestellt) weist ein Antriebslager 420 auf,
an dem der Antriebszapfen 41 drehfest gelagert ist, so dass eine Rotation des Antriebszapfens
41 in eine Rotation der flexiblen Welle 42 umgesetzt wird. Die flexible Welle 42 weist
zudem ein Abtriebslager 421 auf, an dem die Antriebswelle 43 drehfest gelagert ist,
so dass eine Rotation der flexiblen Welle 42 in eine Rotation der Antriebswelle 43
umgesetzt wird.
[0061] Die flexible Welle 42 weist im Querschnitt entlang der Rotationsachse R rippenförmig
erscheinende Einschnitte 422 auf, die an gegenüberliegenden Seiten des Querschnitts
versetzt zueinander angeordnet sind. Die Einschnitte 422 bilden eine Spirale an einer
Zylinderwand der flexiblen Welle 42. Vorzugsweise erfolgt ein Antrieb der Aufnahmevorrichtung
1 mit einem Drehsinn parallel zur Windungsrichtung der Spirale, so dass die Einschnitte
422 durch das Wirken der Antriebskraft auseinandergedrängt werden. Die flexible Welle
42 ermöglicht somit ein Spiel der Antriebswelle 43 quer zur Rotationsachse R und zusätzlich
eine verminderte Wärmeleitung von der Antriebswelle 43 in das Antriebselement 40.
Grundsätzlich ist natürlich ebenso eine alternative, insbesondere direkte, Kopplung
der Antriebswelle 43 mit dem Antriebselement 40 denkbar und möglich. Ebenso ist es
denkbar und möglich, alternativ geformte Einschnitte an der flexiblen Welle 42 vorzusehen.
[0062] Die Antriebswelle 43 weist einen Krafteinleitungsabschnitt 430 auf, der mit dem Antriebselement
40 zur Einleitung der Antriebskraft in die Antriebswelle 43 gekoppelt ist. Der Krafteinleitungsabschnitt
430 ist zur Kopplung mit dem Antriebselement 40 an einem Abtriebslager 421 der flexiblen
Welle 42 drehfest angeordnet. Das Abtriebslager 421 weist ein gesintertes Material
auf. Dadurch kann die Wärmeleitung von der Antriebswelle 43 in die flexible Welle
42 verringert werden.
[0063] Die Antriebswelle 43 weist ferner einen Kraftübertragungsabschnitt 431 auf, der mit
dem Abtriebselement 11 der Aufnahmevorrichtung 1 gekoppelt ist. Zur Kopplung mit dem
Abtriebselement 11 ist die Antriebswelle 43 in einen Aufnahmeraum 110 des Abtriebselements
11 vorzugsweise lose eingesteckt. Insbesondere lastet nicht das Gewicht der Aufnahmevorrichtung
1 auf der Antriebswelle 43. Stattdessen kann die Aufnahmevorrichtung 1 über das antriebsseitige
Begrenzungselement 442 über eine Haltevorrichtung an dem Verstellarm 32 abgestützt
sein.
[0064] Das Abtriebselement 11 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Schraube, die
in den Körper 10 der Aufnahmevorrichtung 1 entlang der Rotationsachse R eingeschraubt
ist und die einen Innensechskant aufweist. Der Innensechskant definiert den Aufnahmeraum
110 zum Einstecken der Antriebswelle 43. Grundsätzlich kann das Abtriebselement 11
beliebig ausgestaltet sein. Ein Aufnahmeraum 110 zur Aufnahme der Antriebswelle 43
ist ein bevorzugtes, aber kein zwingend vorhandenes Mittel zur Übertragung der Antriebskraft
auf die Aufnahmevorrichtung 1. Die Antriebskraft kann über Wände des Aufnahmeraums
110 von dem Kraftübertragungsabschnitt 431 aufgenommen werden.
[0065] Die Antriebswelle 43 weist an einem dem Körper 10 zugewandten Ende einen Kopf auf,
der in den Aufnahmeraum 110 des Abtriebselements 11 aufnehmbar ist. Der Kopf weist
einen Kugel-Sechskant auf, so dass er dazu geeignet ist, über die Kanten mit dem Innensechskant
des Abtriebselements 11, d.h., mit den Wänden des Aufnahmeraums 110, zur Kraftübertragung
zusammenzuwirken. Die Kanten des Kopfes der Antriebswelle 43 bilden einen Kraftübertragungsabschnitt
431, der dazu eingerichtet und vorgesehen ist, die Antriebskraft von der Antriebswelle
43 auf das Abtriebselement 11 zu übertragen. Dadurch, dass der Kraftübertragungsabschnitt
431 sehr schmal ist, kann die Wärmeübertragung zwischen dem Abtriebselement 11 und
der Antriebswelle 43 sehr gering sein. Je nach Position der Antriebswelle 43 relativ
zu dem Abtriebselement 11 ist der Kraftübertragungsabschnitt 431 linienförmig (gesamter
Umfang des Kopfes), strichförmig, beispielsweise wenn die Antriebswelle 43 relativ
zu dem Abtriebselement 11 rotatorisch verschoben ist, oder im Extremfall punktförmig.
Grundsätzlich ist es natürlich denkbar und möglich, alternative Ausgestaltungen der
Antriebswelle 43 und des Abtriebselements 11 vorzusehen, die unabhängig von der konkreten
Antriebssituation einen punkt-, strich- oder linienförmigen Kraftübertragungsabschnitt
431 an der Antriebswelle 43 ermöglichen. Insbesondere bei einem punktförmigen Kraftübertragungsabschnitt
431 kann die Wärmeübertragung gegenüber einem flächigen, strichförmigen oder linienförmigen
Kraftübertragungsabschnitt 431 deutlich verringert sein.
[0066] Die Lagervorrichtung 44 und das Trennelement 45 weisen jeweils einen Durchzug 445,
450 auf, durch den die Antriebswelle 43 hindurch erstreckt ist.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 1
- Aufnahmevorrichtung
- 10
- Körper
- 11
- Abtriebselement
- 110
- Aufnahmeraum
- 2
- Wärmequelle
- 21
- Gasbrenner
- 3
- Verstellvorrichtung
- 31
- Spindelantrieb
- 311
- Spindel
- 312
- Spindelmutter
- 313
- Verstellantrieb
- 32
- Verstellarm
- 4
- Antriebsvorrichtung
- 40
- Antriebselement
- 41
- Antriebszapfen
- 42
- flexible Welle
- 420
- Antriebslager
- 421
- Abtriebslager
- 422
- Einschnitt
- 43
- Antriebswelle
- 430
- Krafteinleitungsabschnitt
- 431
- Kraftübertragungsabschnitt
- 44
- Lagervorrichtung
- 441
- Lagerkugel
- 442, 443
- Begrenzungselement
- 444
- Nut
- 445
- Durchzug
- 45
- Trennelement
- 450
- Durchzug
- 5
- Generatorvorrichtung
- 6
- Speichervorrichtung
- 7
- Gehäuse
- C
- erster Abschnitt
- G
- Erdschwere
- H
- zweiter Abschnitt
- O
- Garraum
- R
- Rotationsachse
- V
- Verstellachse
1. Garvorrichtung zum Garen von Gargut, mit
- einem Garraum (O), der einen ersten und einen zweiten Abschnitt (C, H) aufweist,
- einer Wärmequelle (2) zum Erwärmen des Garraums (O), wobei der erste Abschnitt (C)
des Garraums (O) weiter zu der Wärmequelle (2) beabstandet ist als der zweite Abschnitt
(H), und
- einer Aufnahmevorrichtung (1), die zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt
(C, H) verstellbar ist und an der das Gargut anordbar ist, wobei die Wärmequelle (2)
dazu eingerichtet und vorgesehen ist, den zweiten Abschnitt (H) auf eine Temperatur
über 800 °C zu erwärmen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmevorrichtung (1) rotierbar um eine Rotationsachse (R) gelagert ist, die
senkrecht zur Wärmequelle (2) angeordnet ist.
2. Garvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmequelle (2) dazu eingerichtet und vorgesehen ist, den zweiten Abschnitt (H)
auf eine Temperatur zwischen zwischen 820 °C und 860 °C zu erwärmen.
3. Garvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmequelle (2) mindestens einen Gasbrenner (21) aufweist.
4. Garvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmevorrichtung (1) einen Körper (10) aus Metall umfasst, der eine flächig
ausgebildete, ebene Oberfläche seitens der Wärmequelle (2) zum Anordnen des Garguts
aufweist, und / oder die Wärmequelle (2) beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung
entlang der Erdschwere (G) oberhalb der Aufnahmevorrichtung (1) angeordnet ist.
5. Garvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Antriebsvorrichtung (4), die zum Rotieren der Aufnahmevorrichtung (1) um die
Rotationsachse (R) betätigbar ist.
6. Garvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Verstellvorrichtung (3), die zum Verstellen der Aufnahmevorrichtung (1) zwischen
dem ersten und dem zweiten Abschnitt (C, H) betätigbar ist.
7. Garvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung (3) einen Spindelantrieb (31) mit einer drehbar gelagerten
Spindel (311) und einer an der Spindel (311) gelagerten Spindelmutter (312) aufweist,
die durch eine Drehbewegung der Spindel (311) entlang der Spindel (311) längs verstellbar
ist und die mit der Aufnahmevorrichtung (1) zur Verstellung der Aufnahmevorrichtung
(1) zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt (C, H) gekoppelt ist.
8. Garvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Generatorvorrichtung (5), die an der Wärmequelle (2) angeordnet ist, um aus
der Abwärme der Wärmequelle (2) elektrischen Strom zu generieren.
9. Garvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Generatorvorrichtung (5) dazu eingerichtet und vorgesehen ist, den elektrischen
Strom für einen elektrischen Betrieb der Antriebsvorrichtung (4) und / oder der Verstellvorrichtung
(3) bereitzustellen, wobei optional eine Speichervorrichtung (6) vorgesehen ist, die
dazu eingerichtet und vorgesehen ist, den elektrischen Strom von der Generatorvorrichtung
(5) zu speichern.
10. Antriebsvorrichtung (4) für eine Garvorrichtung, mit
- einem Antriebselement (40) zur Erzeugung einer Antriebskraft und
- einer Antriebswelle (43) mit einem Krafteinleitungsabschnitt (430), der mit dem
Antriebselement (40) zur Einleitung der Antriebskraft gekoppelt ist, und einem Kraftübertragungsabschnitt
(431), der dazu eingerichtet und vorgesehen ist, die Antriebskraft von der Antriebswelle
(43) auf ein Abtriebselement (11) einer Aufnahmevorrichtung (1) der Garvorrichtung
zu übertragen, an der das Gargut anordbar ist, um eine Rotation der Aufnahmevorrichtung
(1) herbeizuführen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Krafteinleitungsabschnitt (430) über eine flexible Welle (42) mit dem Antriebselement
(40) gekoppelt und / oder der Kraftübertragungsabschnitt (431) punkt, strich- oder
linienförmig ausgebildet ist.
11. Antriebsvorrichtung (4) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die flexible Welle (42) ein Abtriebslager (421) für die Antriebswelle (43) aufweist,
das ein gesintertes Material umfasst.
12. Antriebsvorrichtung (4) nach einem der Ansprüche 10 und 11, gekennzeichnet durch ein Trennelement (45) zur Thermoisolierung zwischen der Aufnahmevorrichtung (1) und
dem Antriebselement (40), wobei das Trennelement (45) insbesondere einen nicht-metallischen
Trennkörper aufweist.
13. Antriebsvorrichtung (4) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, gekennzeichnet durch einen Lagerring mit mindestens einer Lagerkugel (441), die zu der Antriebswelle (43)
beabstandet ist.
14. Garverfahren zum Garen von Gargut, umfassend die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines Garraums (O) und einer Wärmequelle (2),
- Bereitstellen einer Aufnahmevorrichtung (1) in einem ersten Abschnitt (C) des Garraums
(O),
- Erwärmen des ersten und eines zweiten Abschnitts (C, H) des Garraums (O) mit der
Wärmequelle (2), wobei der erste Abschnitt (C) des Garraums (O) weiter zu der Wärmequelle
(2) beabstandet ist als der zweite Abschnitt (H),
- Anordnen des Garguts an der erwärmten Aufnahmevorrichtung (1) in dem ersten Abschnitt
(C)
- Verstellen der Aufnahmevorrichtung (1) von dem ersten Abschnitt (C) in den zweiten
Abschnitt (H),
- Garen des Garguts an der Aufnahmevorrichtung (1) in dem zweiten Abschnitt (H) bei
einer Temperatur über 800 °C,
gekennzeichnet durch
kontinuierliches Rotieren der Aufnahmevorrichtung (1) um eine Rotationsachse (R),
die die senkrecht zur Wärmequelle (2) angeordnet ist, bevor und / oder nachdem das
Gargut an der Aufnahmevorrichtung (1) angeordnet wurde.
15. Kraftfahrzeug mit einer Garvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9.