[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung der Echtheit von
Wertdokumenten wie z.B. Banknoten.
[0002] Banknoten stellen Urkunden mit aufgedrucktem Nominalwert dar, welche von Landes-
oder Zentralbanken ausgegeben und in Umlauf gebracht werden. Ferner sind Banknoten
als solches Tausch- und Zahlungsmittel einer Währung im entsprechenden Währungsraum.
Banknoten treten in Form von bedruckten Geldscheinen auf.
[0003] Um Fälschungen zu erschweren oder zu verhindern, werden zur Herstellung von Wertdokumenten,
wie zum Beispiel Banknoten, nicht ohne weiteres verfügbare Materialien, wie z.B. Sonderfarben
für den Druck verwendet.
[0004] Als weitere Sicherheitsstufe werden Sicherheitsmerkmale eingesetzt, die nur schwierig
zu kopieren, aber mit einfachen Hilfsmitteln nachzuweisen sind. Hierzu gehören Mikroschrift,
Guillochen - Muster aus feinen Linien, die sich teilweise überlagern oder Lücken bilden
und so einen räumlichen Eindruck erzeugen - und fluoreszierende oder phosphoreszierende
Muster, die mit einem UV-Prüfgerät nachgewiesen werden. Für maschinelle Prüfungen
durch Sortiermaschinen oder Einzahlungsgeräte (Verkaufsautomaten) gibt es darüber
hinaus unsichtbare Sicherheitsmerkmale, die entweder als Bestandteil des Substrats
(Papier oder Polymer) oder der Druckfarben eingebracht werden. Hierzu gehören die
physikalisch messbaren Eigenschaften des Sicherheitsfadens oder der Druckfarben.
[0005] Das Drucken der Sicherheitsmale auf Wertdokumenten wie Banknoten erfolgt üblicherweise
mittels Offset-, Simultan-, Hoch-, Flach- oder Kontaktdruck-Verfahren.
[0006] Bei der Herstellung von Sicherheitsdokumenten wie beispielsweise Personalausweisen
oder Reisepässen werden hingegen aus verfahrenstechnischen und Kostengründen im allgemeinen
digitale Druckverfahren eingesetzt. Unter dem Begriff Digitaldruck oder digitales
Druckverfahren werden Druckverfahren zusammengefasst, bei denen Druckinformationen,
aus denen ein Druckbild aufgebaut wird, direkt von einem Computer zu einer Druckeinrichtung
übertragen werden und ein Drucken von der Druckeinrichtung ohne Verwendung einer statischen
Druckform ausgeführt wird. Die am weitesten verbreiteten digitalen Druckverfahren
sind Elektrofotographie, Laserdruck, Thermodruck und Tintenstrahldruck.
[0007] Im Stand der Technik sind unterschiedliche Farbsysteme bekannt, die einen Farbraum
aufspannen. Im Druckbereich wird häufig das Cyan-Magenta-Gelb(Yellow)-Farbsystem oder
ein um einen vierten Farbton ergänztes Farbsystem (CMYK-Farbsystem) verwendet.
[0008] Um ein möglichst fälschungssicheres Sicherheitsmerkmal bereitzustellen, wurde vorgeschlagen,
für den Druck metamere Farbformulierungen einzusetzen, d.h. eine erste Farbformulierung
und eine zweite Farbformulierung, die unter bestimmten Bedingungen identische Farbvalenzen
erzeugen, also den gleichen Farbeindruck hervorrufen, bei einer Änderung der Bedingungen
jedoch zu einer unterschiedlichen Farbwahrnehmung führen.
[0009] Aus der
DE 10 2008 012 425 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Sicherheits- oder Wertdokumenten mittels Digitaldruck
bekannt, bei dem zwei Farbformulierungen, die sich im verdruckten Zustand mindestens
in einem physikalischen Unterscheidungsmerkmal unterscheiden, eingesetzt werden, wobei
sich die beiden auf einem Sicherheits- oder Wertdokument verdruckten Farbformulierungen
für einen menschlichen Betrachter bei einer Sichtprüfung der Druckinformation nicht,
bei einer Auswertung unter Ausnutzung des physikalischen Unterscheidungsmerkmals jedoch
unterscheiden. Insbesondere handelt es sich bei den Farbformulierungen um metamere
Farbformulierungen aus dem CMY-, CYMK- oder RGB-Farbsystem.
[0010] Die
DE 10 2016 201 709 A1 schlägt als Sicherheitsmerkmal für Sicherheits- oder Wertdokumente einen Sicherheitsdruck
mit mindestens zwei unterschiedliche Farbeindrücke hervorrufende Druckfarben C, M,
Y und mit mindestens einer schwarz erscheinenden Druckfarbe K, K
+ vor, wobei mindestens eine der, zwei unterschiedliche Farbeindrücke hervorrufenden,
Druckfarben und mindestens eine schwarz erscheinende Druckfarbe K
+ jeweils einen IR-Absorber erhält.
[0011] Die
US 2010/007541 A1 lehrt ein Tonerset, bei dem einige, jedoch nicht alle Toner ein fluoreszierendes
Mittel aufweisen und die Toner einer ersten und einer zweiten Tonergruppe unter Umgebungslicht
im wesentlichen denselben Farbeindruck aufweisen, sich jedoch bei Bestrahlung mit
energiereicher Strahlung unterscheiden.
[0012] Sicherheitsvorrichtungen, die eine erste und eine zweite Tinte aufweisen, die jeweils
in entsprechenden seitlich versetzten ersten und zweiten Bereichen angeordnet sind,
wobei erste und die zweite Tinte jeweils ein entsprechendes lumineszierendes Material
umfassen und die erste und die zweite Tinte im sichtbaren Licht im wesentlichen dieselbe
Farbe und im sichtbaren Licht und bei zusätzlicher Anregung mit UV-Strahlung andere
Farben aufweisen, sind aus der
US 2020/013944 A1 bekannt.
[0013] Die bekannten Sicherheitsmerkmale beruhen darauf, dass der Betrachter bei identischer
Beleuchtung den Unterschied zwischen den beiden metameren Druckfarben nicht erkennen
kann, dieser jedoch bei einer anderen Beleuchtung/Bestrahlung sichtbar ist.
[0014] Das Maß für die Metamerie ist der Metamerieindex, der angibt, wie weit sich bedingt
gleiche Farben bei unterschiedlicher Beleuchtung unterscheiden. Das Maß des Metamerieindexes
ist Delta E der untersuchten Farbe bei zwei festgelegten, verschiedenen Beleuchtungen.
Als metameriefrei gilt eine Farbe, deren Delta E bezüglich zweier vereinbarter Lichtquellen
nicht größer als 0,5 ist, für ungeübte Beobachter nicht größer als 1,0.
[0015] Ein Verfahren zur Verifikation eines Sicherheitsdokuments mittels eines Lesegeräts
ist aus der
DE 10 2017 102 556 A1 bekannt.
[0016] Ein Verfahren zur Reproduktion von Sonderfarben mit Primärdruckfarben und Sekundärdruckfarben
ist aus der
DE 10 2004 001 937 A1 bekannt.
[0017] Die
DE 10 2008 012 425 A1 lehrt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Sicherheits- und/oder
Wertdruckstücken.
[0018] Bei den bekannten auf Metamerie beruhenden Sicherheitsmerkmalen kann der Betrachter
bei identischer Beleuchtung den Unterschied zwischen den metameren Druckfarben nicht
erkennen, dieser ist jedoch bei einer anderen Beleuchtung/Bestrahlung sichtbar.
[0019] Nachteilig am Einsatz metameren Farben ist, dass deren Einsatz für Fälscher durch
Bestrahlung mit einer anderen Wellenlänge wie beispielsweise UV oder IR erkennbar
ist. Zudem ist für die Verifizierung der Echtheit eines Sicherheitsmerkmals die Bestrahlung
mit verschiedenen Wellenlängen erforderlich.
[0020] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Überprüfung der Echtheit
von Wertdokumenten mit Sicherheitsmerkmalen wie Banknoten bereitzustellen, wobei die
Sicherheitsmerkmale einen guten Kopierschutz gegenüber digitalen Kopiergeräten gewährleisten,
schwer erkennbar und weitgehend fälschungssicher sind.
[0021] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0022] Erfindungsgemäß erfolgt die Überprüfung der Echtheit an einem Wertdokument, insbesondere
einer Banknote, die einen flächigen Druckbereich mit wenigstens zwei Einzeldruckbereichen
aufweist, wobei der erste Einzeldruckbereich mit einer ersten schwarzen Druckfarbe
und der zweite Einzeldruckbereich mit einer zweiten schwarzen Druckfarbe bedruckt
ist und der Farbabstand Delta E der beiden Druckfarben zwischen 0,2 und 1,0 beträgt.
Dieser Farbabstand Delta E ist so gering, dass er mit einem digitalen Kopiergerät
aufgrund dessen Gamut nicht reproduziert werden kann. Bei einem Fälschungsversuch
würde das Kopiergerät einen flächigen einheitlich schwarzen Druckbereich abbilden.
[0023] Auch für einen normalsichtigen Betrachter ist ein Farbabstand Delta E von 0,2 bis
1,0 nicht oder nahezu nicht erkennbar. Alle Einzeldruckbereiche zusammen erscheinen
für den Normalbetrachter als ein homogen schwarzer flächiger Druckbereich.
[0024] Erfindungsgemäß erfolgt die Überprüfung der Echtheit durch Detektion des geringen
Unterschieds des Farbabstands Delta E der beiden Druckfarben.
[0025] Eine Überprüfung der Echtheit des Sicherheitsmerkmals auf dem Wertdokument, insbesondere
der Banknote, kann mit einem geeigneten Messgerät wie einem Spektrometer oder einem
Spektrodensitometer und Vergleich der Messwerte mit einer geheimen Mastervorlage erfolgen.
[0026] Hierbei wird an verschiedenen in der Mastervorlage definierten Positionen, d. h.
Einzeldruckbereichen auf dem Wertdokument, jeweils der Farbort, d.h. die Stelle in
einem Farbraum, die die Lage der Farbe eines Messobjekts exakt festlegt, gemessen
und der Farbabstand Delta E zwischen den gemessenen, verschieden definierten Positionen
bestimmt. Entsprechen die bestimmten Farbabstände Delta E den in der Mastervorlage
hinterlegten Werten, ist das Sicherheitsmerkmal echt. Weichen die an bestimmten Positionen
bestimmten Farbabstände von den vorgegebenen Werten ab, so liegt eine Fälschung vor.
[0027] Die Auswertung der gemessenen/berechneten Farbabstände hat selbstverständlich unter
Berücksichtigung der in Bezug auf das betreffende Messgerät spezifischen Exemplarstreuung
von Delta E zu erfolgen, die je nach Messgerät bei 0,3 oder weniger liegt.
[0028] Damit der Farbabstand jedoch spektralanalytisch detektierbar ist, muss er größer
als 0,2 und vorzugsweise größer als 0,3 und vorzugsweise größer als 0,4 sein.
[0029] Der Farbabstand wird normalerweise als Delta E angegeben. Jeder real auftretenden
Farbe, auch jeder von einem Gerät abgegebenen oder gemessenen Farbe, lässt sich in
einem dreidimensionalen Raum ein Farbort zuordnen. Der Wert von Delta E wird zwischen
den Farborten (L
∗,a
∗,b
∗)
p und (L
∗,a
∗,b
∗)
v nach EN ISO 11664-4 als euklidischer Abstand berechnet:

[0030] Im Unterschied zu den bekannten metameren Druckfarben werden vorliegend Druckfarben
verwendet, deren Farben bei einer bestimmten Beleuchtung nicht identisch sind, sondern
vielmehr gerade einen geringen Farbabstand aufweisen. Die Überprüfung erfolgt nicht
durch Bestrahlung mit einer anderen Wellenlänge oder einem anderen Lichtspektrum,
sondern durch Detektion der geringfügigen Unterschiede des Farbabstands Delta E.
[0031] Anders als bei den bekannten metameren Farbstoffen aus dem CMYK-Farbsystem werden
erfindungsgemäß Sonderfarben eingesetzt. Dies erhöht die Fälschungssicherheit.
[0032] Die sehr geringfügig unterschiedlichen schwarzen Druckfarben können beispielsweise
dadurch hergestellt werden, dass eine erste schwarze Sonderfarbe beispielsweise auf
der Basis von Ruß bereitgestellt und ausgehend von dieser Sonderfarbe weitere schwarze
Sonderfarben durch Zumischen von geringfügigen Mengen von beispielsweise blauen oder
roten Pigmenten oder Farbstoffen hergestellt werden.
[0033] Selbstverständlich können die verschiedenen Sonderdruckfarben auch anderweitig hergestellt
werden.
[0034] Die erfindungsgemäß eingesetzten Druckfarben sind hochviskose Druckfarben, die für
den Offset-, Simultan-, Hoch-, Flach- und/oder Kontaktdruck geeignet sind. Solche
Druckfarben weisen anorganische und/oder organische Pigmente und Bindemittel auf.
[0035] Im Allgemeinen liegt der Bindemittelanteil zwischen 55 Gew. % und 95 Gew. % und vorzugsweise
zwischen 80 Gew. % und 98 Gew. % und der Pigmentanteil zwischen 0,1 Gew. % und 20
Gew. % und vorzugsweise zwischen 1 Gew. % und 5 Gew. %. Die Druckfarben können UV-härtbar,
oxidativ trocknend oder physikalisch wegschlagend sein. Bei diesen Druckfarben handelt
es sich nicht um lösemittelbasierte Farben. Falls gewünscht, können die hochviskosen
Druckfarben als weiteres Sicherheitsmerkmal auch noch Fluoreszenzfarbstoffe oder IR-Absorber
aufweisen.
[0036] Die Sonderdruckfarben sind somit weitestgehend identisch und unterscheiden sich nur
durch Spuren von zugemischten Pigmenten, die den erforderlichen geringen Farbabstand
bewirken.
[0037] Unter einem flächigen Druckbereich ist erfindungsgemäß ein vollflächiger Druckbereich,
d. h. ein 100% mit Farbe belegter Druckbereich, zu verstehen.
[0038] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der flächige Druckbereich wenigstens fünf,
vorzugsweise wenigstens acht und besonders bevorzugt wenigstens zehn Einzeldruckbereiche
auf. Jeder Einzeldruckbereich kann mit einer einzelnen schwarzen Druckfarbe, die aus
einer Gruppe von wenigstens drei, vorzugsweise wenigstens vier und besonders bevorzugt
sechs oder mehr Einzeldruckfarben ausgewählt ist, bedruckt werden. So kann beispielsweise
ein Raster aus 12 Einzeldruckbereichen mit vier oder sechs oder acht verschiedenen
schwarzen Sonderdruckfarben bedruckt sein.
[0039] Ist die Anzahl der Einzeldruckbereiche in dem flächigen Druckbereich größer als die
Anzahl der verschiedenen Druckfarben, beispielsweise 14 Einzeldruckbereiche und 6
Druckfarben, so können mehrere Einzeldruckbereiche, die vorzugsweise nicht benachbart
sind, mit derselben Druckfarbe bedruckt werden. Je mehr Einzeldruckbereiche ein flächiger
Druckbereich umfasst und je mehr unterschiedliche Druckfarben eingesetzt werden, desto
fälschungssicherer ist das Sicherheitsmerkmal.
[0040] Der flächige Druckbereich kann rechteckig, aber auch quadratisch, rund oder anderweitig
geformt sein.
[0041] Der flächige Druckbereich kann auch L-förmig sein oder die Form eines Rahmens aufweisen.
Wesentlich an dem flächigen Druckbereich ist, dass er mehrere oder viele Einzeldruckbereiche
umfasst, die aneinandergrenzen und so einen einheitlich schwarz aussehenden, flächigen
Druckbereich mit verschiedenen, ohne die Mastervorlage nicht erkennbare Orte, aufweisen,
die dazu dienen, die Farbart und die Delta E zu bestimmen und mit den Sollwerten zu
vergleichen. Der flächige Druckbereich kann maximal die Größe des Wertdokuments aufweisen,
beispielsweise in Form eines Rahmens.
[0042] Auch die Einzeldruckbereiche können rechteckig, aber auch quadratisch, dreieckig,
rund, oder anderweitig geformt sein. Vorzugsweise sind die Einzeldruckbereiche rasterförmig
rechteckig oder quadratisch in dem flächigen Druckbereich angeordnet. Die Fläche eines
jeden mit einer Druckfarbe bedruckten Einzeldruckbereichs muss so groß sein, dass
die dort aufgedruckte Druckfarbe auf spektrale Weise messbar ist. Vorzugsweise weist
ein Einzeldruckbereich eine Fläche zwischen 0,5 mm
2 und 50 mm
2, vorzugsweise zwischen 1 mm
2 und 10 mm
2 auf.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der flächige Druckbereich in aneinandergrenzende
Einzeldruckbereiche gleicher Größe unterteilt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bilden die Formen der verschiedenen Einzeldruckbereiche ein bestimmtes Muster.
[0044] Die Einzeldruckbereiche sollten wenigstens an zwei Seiten direkt aneinanderstoßen,
so dass jegliche nicht schwarze Lücke zwischen den Einzeldruckbereichen vermieden
wird und die Gesamtfläche der bedruckten Einzeldruckbereiche für den Normalbetrachter
als homogene schwarze Fläche erscheint. Im Grenzbereich zwischen zwei Einzeldruckbereichen
können die beiden verschiedenen Druckfarben auch geringfügig überlappen.
[0045] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren, bei dem ein Wertdokumentsubstrat mit einem
flächigen Druckbereich mit wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens fünf und besonders
bevorzugt wenigstens zehn Einzeldruckbereichen bereitgestellt wird sowie wenigstens
zwei, vorzugsweise wenigstens drei und besonders bevorzugt wenigstens vier schwarzen
Druckfarben, wobei der Farbabstand Delta E einer jeden schwarzen Druckfarbe zu den
anderen schwarzen Druckfarben zwischen 0,2 und 1,0 und vorzugsweise 0,3 bzw. 0,8 beträgt
und ein jeder Einzeldruckbereich mit einer Druckfarbe bedruckt wird, wobei der flächige
Druckbereich mit wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei und besonders bevorzugt
wenigstens vier verschiedenen Druckfarben bedruckt wird.
[0046] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Druckfarbe mittels Offset-, Simultan-,
Hoch-, Flach- oder Kontaktdruck auf das Wertdokumentsubstrat aufgebracht. Damit kann
das erfindungsgemäße Verfahren auf den für die Herstellung von Wertdokumenten vorgesehenen
Druckmaschinen durchgeführt werden.
[0047] Zur Überprüfung der Echtheit einer Banknote mit dem Sicherheitselement wird der flächige
Druckbereich, der die verschiedenen schwarzen Druckfarben in den Einzeldruckbereichen
aufweist und der für den Normalbeobachter homogen schwarz erscheint, mit einem geeigneten
Messgerät wie einem Spektralphotometer oder Spektraldensitometer an vordefinierten
Positionen auf unterschiedlichen Einzeldruckbereichen, die auf einer geheimen Mastervorlage
definiert sind, der jeweilige Farbort gemessen.
[0048] Aus den Messergebnissen, die an den in der Mastervorlage definierten Positionen erfolgt
sind, wird dann das Delta E oder, bei mehreren vorgegebenen Messpositionen, mehrere
Delta E's berechnet und mit den in dem Masterdokument hinterlegen Werten verglichen.
Nur wenn sich aus den an den (geheimen) Positionen gemessenen Farborten durch die
in der geheimen Mastervorlage definierte Berechnung der Farbabstände von einzelnen
willkürlichen Farborten der vorgegebene Wert ergibt, ist von der Echtheit des Wertdokuments
auszugehen. Eine Fälschung wird zudem dadurch erschwert, dass sich mit den üblichen
Farben die erfindungsgemäß eingesetzten Sonderfarben nur sehr schwer fälschen lassen.
[0049] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Banknote mit einem flächigen Druckbereich 20, der bedruckt ist,
- Figur 2
- den visuellen Eindruck des flächigen Druckbereichs 20 für den Normalbeobachter,
- Figur 3
- schematisch das drucktechnische Raster des flächigen Druckbereichs 20 aus Figur 1,
und
- Figur 4
- eine Banknote mit einem L-förmigen flächigen Druckbereich.
[0050] Figur 1 zeigt schematisch eine Banknote 10 mit einem Wert von 50. Der Wert ist auf
das Banknotensubstrat 11 aufgedruckt. Im oberen Bereich der Zahl 5 ist ein rechteckiger
Druckbereich 20 markiert. Dieser Druckbereich 20 erscheint für den Normalbeobachter
als eine einheitliche Fläche in einem einheitlichen Schwarz, vgl. Figur 2.
[0051] Drucktechnisch ist der Druckbereich 20 allerdings in diesem Beispiel in 12 einzelne
Druckbereiche 20.1, 20.2, 20.3, ... 20.12 aufgerastert. Die Einzeldruckbereiche 20.1,
... 20.12 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel quadratisch, grenzen aneinander
an und bilden gemeinsam für den Normalbeobachter, die in Figur 2 dargestellte einheitlich
schwarz erscheinende Fläche.
[0052] Die Einzeldruckbereiche 20.1, 20.2, 20.3 ... 20.12 sind im vorliegenden Beispiel
mit sechs verschiedenen Sonderdruckfarben 30.1 ... 30.6 bedruckt, wobei in Figur 3
die Zahl in dem Raster der Indizierung der Druckfarbe 30.k entspricht, d. h. 1 entspricht
der Druckfarbe 30.1.
[0053] Die mit den verschiedenen Sonderdruckfarben 30.1 ... 30.6 bedruckten einzelnen Druckbereiche
20.1 ... 20.12 überlappen geringfügig.
[0054] In Figur 3 sind drei Einzeldruckbereiche in der ersten, zweiten und dritten Zeile
sowie in der ersten, zweiten und dritten Spalte mit einem Stern gekennzeichnet, die
die in der geheimen Mastervorlage definierten Messpositionen kennzeichnen. Bei der
Verifizierung werden nun exakt an diese
[0055] n drei Messpositionen mit dem Spektrodensitometer mit einer definierten Lichtquelle
die Farborte gemessen und daraus die Farbabstände berechnet und mit den in der Mastervorlage
definierten Werten verglichen. Nachdem dem Fälscher auch die Positionen, an denen
die Messungen vorgenommen werden müssen, unbekannt sind, ist das Sicherheitsmerkmal
mehrfach gegen Fälschungen gesichert.
[0056] Figur 4 zeigt eine Banknote mit einem L-förmigen flächigen Druckbereich 20, der in
eine Vielzahl von einzelnen kleinen Einzeldruckbereichen 20.n unterteilt ist, die
mit mehreren verschiedenen schwarzen Druckfarben 30.k bedruckt sind. In den einzelnen
Einzeldruckbereichen, die mit * markiert sind, sind wiederum die in der Mastervorlage
definierten Positionen gekennzeichnet, an denen die spektrodensitometrische Messung
des Farbortes zu erfolgen hat und daraus dann die jeweiligen Farbabstände zu bestimmen
sind.
Bezugszeichenliste
[0057]
10. Banknote, Wertdokument
11. Banknotensubstrat
20. Druckbereich
20.1 ... 20.n flächiger Einzeldruckbereich
30. Druckfarben
30.1 ... 30.k einzelne schwarze Druckfarben
1. Verfahren zur Überprüfung der Echtheit eines Wertdokuments (10), insbesondere einer
Banknote (10), wobei das Wertdokument (10) ein Wertdokumentsubstrat (11) mit einem
flächigen Druckbereich (20) aufweist und der flächige Druckbereich (20) wenigstens
zwei Einzeldruckbereiche (20.1, ... 20.n) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Einzeldruckbereich (20.1) mit einer ersten schwarzen Druckfarbe (30.1)
und der zweite Einzeldruckbereich (20.2) mit einer zweiten schwarzen Druckfarbe (30.2)
bedruckt ist und der Farbabstand Delta E30.1-30.2 der beiden Druckfarben (30.1, 30.2) zwischen 0,2 und 1,0 beträgt und die Überprüfung
der Echtheit durch Detektion des geringen Unterschieds des Farbabstands Delta E30.1-30.2 der beiden Druckfarben (30.1, 30.2) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbabstand Delta E30.1-30.2 der beiden Druckfarben (30.1, 30.2) zwischen 0,3 und 0,8 beträgt.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich alle bedruckten Einzeldruckbereiche (20.1, ... 20.n) für den Normalbeobachter
nicht oder nahezu nicht unterscheiden.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Einzeldruckbereiche (20.1, ... 20.n) zusammen für den Normalbetrachter als homogener
schwarzer flächiger Druckbereich (20) erscheinen.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfarben (30) Sonderfarben sind.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der flächige Druckbereich (20) wenigstens fünf Einzeldruckbereiche (20.1 ... 20.10)
aufweist und ein jeder Einzeldruckbereich mit einer Druckfarbe (30.k), ausgewählt
aus einer Gruppe von drei, vorzugsweise wenigstens vier und besonders bevorzugt wenigstens
sechs oder mehr verschiedenen schwarzen Druckfarben (30.1 ... 30.k) bedruckt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der flächige Druckbereich vorzugsweise wenigstens acht und besonders bevorzugt wenigstens
zehn Einzeldruckbereiche (20.1 ... 20.10) aufweist.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einzeldruckbereich (20.1, ... 20.n) eine Größe zwischen 0,5 mm2 und 50 mm2, vorzugsweise zwischen 1 mm2 und 10 mm2 aufweist und/oder der flächige Druckbereich (20) eine Größe bis zu der Größe des
Wertdokuments aufweist.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wertdokument (10) erhältlich ist durch Bereitstellen eines Wertdokumentsubstrats
(11) mit einem flächigen Druckbereich (20) mit wenigstens zwei und vorzugsweise wenigstens
fünf und besonders bevorzugt wenigstens zehn Einzeldruckbereichen (20.1 ... 20.n)
sowie wenigstens zwei, vorzugsweise drei und besonders bevorzugt wenigstens vier schwarzen
Druckfarben (30.1 ... 30.k), wobei der Farbabstand Delta E einer jeden schwarzen Druckfarbe
(30.n) zu den anderen schwarzen Druckfarben (30.n-1) zwischen 0,2 und 1,0 und vorzugsweise
0,3 und 0,8 beträgt und ein jeder Einzeldruckbereich (20.i) mit einer Druckfarbe (30.n)
bedruckt wird, wobei der flächige Druckbereich (20) mit wenigstens zwei, vorzugsweise
wenigstens drei und besonders bevorzugt wenigstens vier verschiedenen Druckfarben
(30.1, ... 30.n) bedruckt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Drucken mittels Offset-, Simultan-, Hoch-, Flach- oder Kontaktdruck erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfarben hochviskos und/oder UV-vernetzend oder physikalisch wegschlagend
sind und/oder nicht lösemittelbasiert sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfarben Bindemittel und organische oder anorganische Pigmente aufweisen.
13. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens zwei verschiedenen in einer Mastervorlage definierten Positionen von
Einzeldruckbereichen (20.1 ... 20.n), die mit einer ersten und einer zweiten Druckfarbe
(30.1, ... 30.n) bedruckt sind, Farborte gemessen und daraus der Farbabstand Delta
E30.1 - 30.2 bestimmt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der bestimmte Farbabstand Delta E30.1 - 30.2 mit dem in einer Mastervorlage festgelegten Wert verglichen wird.
15. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messung mittels eines Spektralphotometers oder eines Spektraldensitometers erfolgt.