[0001] Die Erfindung betrifft einen Rundsteckverbinder und ein Verfahren zum Herstellen
eines Rundsteckverbinders.
[0002] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Steckverbindertechnik, insbesondere auf dem
Gebiet der Rundsteckverbinder, also Steckverbinder mit einem Gewinde zur Sicherung
der Steckverbindung, z.B. mit einem M12-, M8-, M23- oder einem 7/8"-Gewinde. Solche
Steckverbinder, insbesondere M12-Steckverbinder, werden zum Beispiel zur elektrischen
Kontaktierung und/oder Verbindung von industriellem Ethernet verwendet. Weiterhin
sind solche Steckverbinder oft mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt, wie z. B.
durch angeschlossene Maschinen. Deswegen sind diese Steckverbinder oft für mechanische
Belastungen ausgelegt und können ein Gewinde aufweisen, mit dem eine Steckverbindung
verschraubt und/oder gesichert werden kann.
[0003] Rundsteckverbinder sind üblicherweise an einem Kabelende angeordnet und dienen zur
Kontaktierung eines komplementären Gegensteckverbinders wie z.B. eines Gegenrundsteckverbinders
und/oder einer Gegenrundsteckverbinderbuchse. Rundsteckverbinder können mehrere Funktionen
aufweisen. So können Rundsteckverbinder z.B. ein elektrisches Kontaktieren, ein mechanisches
Sichern, eine Wasser- und/oder Staubdichtigkeit, ein Isolieren und/oder ein Abschirmen
des Rundsteckverbinders ermöglichen. Um diese Mehrzahl von Funktionalitäten zu ermöglichen
sind Rundsteckverbinder üblicherweise mehrteilig aufgebaut. Dabei liegt eine Herausforderung
darin, eine sichere und einfach zu montierende Abschirmung des Rundsteckverbinders
zu ermöglichen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rundsteckverbinder mit einer verbesserten
Abschirmung zu ermöglichen, insbesondere eine zuverlässige und/oder einfach zu montierende
Abschirmung.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen beschreiben die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0006] Ein Aspekt betrifft einen Rundsteckverbinder mit einem Steckende, welches zum Herstellen
einer Steckverbindung ausgebildet ist und einem Kabelende, an dem ein Kabel mit einer
Kabelschirmung in eine Kabelführungsrichtung aus dem Rundsteckverbinder geführt ist.
Der Rundsteckverbinder weist weiterhin eine Schirmanbindung auf, welche die Kabelschirmung
eines im Inneren des Rundsteckverbinders angeordneten Kabelabschnitts des Kabels mechanisch
und/oder elektrisch kontaktiert. Die Schirmanbindung weist zumindest ein erstes Schirmanbindungselement
mit einer ersten Schirmkontaktstelle und ein davon separates zweites Schirmanbindungselement
mit einer zweiten Schirmkontaktstelle auf. Das erste Schirmanbindungselement und das
zweite Schirmanbindungselement zusammen sind derart um den Kabelabschnitt gelegt,
dass das erste Schirmanbindungselement die Kabelschirmung des Kabelabschnitts mit
der ersten Schirmkontaktstelle kontaktiert und das zweite Schirmanbindungselement
die Kabelschirmung des Kabelabschnitts mit der zweiten Schirmkontaktstelle kontaktiert.
[0007] Der Rundsteckverbinder kann als ein Rundsteckverbinder der eingangs genannten Art
ausgebildet sein, also als ein Rundsteckverbinder mit einem Gewinde zur Sicherung
der Steckverbindung, z.B. mit einem M12-, M8-, M23- oder einem 7/8"-Gewinde. Dabei
kann das Steckende in Steckrichtung betrachtet etwa kreisförmig ausgebildet sein und/oder
das verschraubbare Gewinde aufweisen.
[0008] Das Steckende kann an einem ersten Ende des Rundsteckverbinders ausgebildet sein,
an welchem in eine Steckrichtung die Steckverbindung mit einem komplementären Gegensteckverbinder
wie z.B. einem Gegenrundsteckverbinder und/oder einer Gegenrundsteckverbinderbuchse
herstellbar ist. Diese Steckverbindung kann eine mechanische und/oder elektrische
Kontaktierung des Gegensteckverbinders bewirken.
[0009] An einem zweiten Ende des Rundsteckverbinders ist das Kabelende ausgebildet, das
dem Steckende abgewandt angeordnet sein kann. Der Rundsteckverbinder ist dazu ausgebildet,
eine elektrische Kontaktierung zwischen entlang des und/oder im Kabel(s) geführter
Leitungen und dem komplementären Gegensteckverbinder herzustellen.
[0010] Das Steckende und/oder das Kabelende kann jeweils als ein Ende eines Gehäuses des
Rundsteckverbinders in und/oder gegen die Kabelführungsrichtung ausgebildet sein.
[0011] Das Kabel ist in Kabelführungsrichtung aus dem Kabelende herausgeführt. Bei einem
geradlinigen Rundsteckverbinder kann die Kabelführungsrichtung etwa oder genau entgegengesetzt
zur Steckrichtung des Rundsteckverbinders ausgebildet sein.
[0012] Das Kabel weist eine Kabelschirmung auf, welche Leitungen im Inneren des Kabels elektrisch
abschirmt. Dazu kann die Kabelschirmung metallisch ausgebildet sein, z.B. aus einer
Folie und/oder aus Drähten und/oder aus einem Drahtgeflecht. Die Kabelschirmung kann
die Leitungen im Inneren des Kabels radial umgeben, und zwar insbesondere entlang
des Kabelabschnitts, bevorzugt im Wesentlichen entlang des gesamten Kabels. Die Kabelschirmung
kann von einer Isolierung umgeben sein.
[0013] Zumindest der Kabelabschnitt des Kabels ist im Inneren des Rundsteckverbinders angeordnet,
z.B. an einem an das steckerseitige Kabelende angrenzenden Abschnitt des Kabels. Die
Schirmanbindung kann diesen Kabelabschnitt zumindest teilweise umgeben, bevorzugt
etwa in sämtlichen radialen Richtungen um die Kabelführungsrichtung herum. Dazu kann
die Schirmanbindung im Wesentlichen kragenförmig und/oder ringförmig ausgebildet sein,
also als eine Art Kragen, welcher den Kabelabschnitt zumindest teilweise umgibt. Die
Schirmanbindung kann dazu ausgebildet sein, die Kabelschirmung direkt und/oder indirekt
elektrisch mit einem (z.B. metallischen) Gehäuse des Rundsteckverbinders zu kontaktieren,
so dass das Gehäuse, die Schirmanbindung und die Kabelschirmung zusammen auf z.B.
elektrisch Masse liegen.
[0014] Die Isolierung kann vom Kabelabschnitt abisoliert sein. Dabei kann die Kabelschirmung
des Kabelabschnitts freigelegt sein. Die die Kabelschirmung des Kabelabschnitt kann
zumindest teilweise aus ihrer Schirmposition wegbewegt und stattdessen um den Kabelabschnitt
umgeschlagen sein. Alternativ kann die Kabelschirmung z.B. noch in ihrer Schirmposition
angeordnet sein. Die Schirmanbindung kontaktiert die Kabelschirmung mechanisch und
elektrisch mit beiden Schirmanbindungselementen und stellt so eine elektrische Verbindung
der Schirmanbindung mit der Kabelschirmung des Kabels bereit.
[0015] Dabei kann die Schirmanbindung frei von Crimphülsen und/ oder einer ähnlichen kraftschlüssigen
Verbindung mit der Kabelschirmung verbunden sein. Die Kabelschirmung kann z.B. ausschließlich
formschlüssig mit der Schirmanbindung verbunden sein, insbesondere ohne eine Federbelastung
und/oder Crimpverbindung.
[0016] Die Schirmanbindung weist zumindest das erste Schirmanbindungselement und das davon
separate zweite Schirmanbindungselement. Die beiden Schirmanbindungselemente sind
als separate Bauteile ausgebildet. Die beiden Schirmanbindungselemente müssen nicht
miteinander verbunden sein, können sich aber kontaktieren.
[0017] Die beiden Schirmanbindungselemente können von radial außen so um den Kabelabschnitt
gelegt sein, dass der Kabelabschnitt zwischen den beiden Schirmanbindungselementen
gehalten und/oder eingeklemmt ist. Dazu können die beiden Schirmanbindungselemente
aus unterschiedlichen radialen Richtungen auf die Kabelschirmung gedrückt sein, z.B.
aus einander etwa entgegen gesetzt gerichteten radialen Richtungen. Dabei können die
Schirmanbindungselemente jeweils so von radial außen auf den Kabelabschnitt und insbesondere
die Kabelschirmung gepresst sein, dass ein elektrischer und/oder mechanischer Kontakt
zwischen der Kabelschirmung einerseits und sowohl der ersten als auch der zweiten
Schirmkontaktstelle andererseits bereitgestellt wird.
[0018] Dabei weist erste Schirmanbindungselement die erste Schirmkontaktstelle auf und das
zweite Schirmanbindungselement die zweite Schirmkontaktstelle. Die erste und/oder
zweite Schirmkontaktstelle kann als ein Vorsprung und/oder eine Erhebung ausgebildet,
welche vom jeweiligen Schirmanbindungselement nach radial innen vorspringt. Die erste
und/oder zweite Schirmkontaktstelle kann vom Schirmanbindungselement zum Kabel und/oder
zur Kabelschirmung hin weisen und sich somit etwa radial zum Kabel hin erstrecken.
Die erste und/oder zweite Schirmkontaktstelle kann von radial außen auf die Kabelschirmung
gepresst und/oder gedrückt sein.
[0019] Im Rahmen der Erfindung kann die radiale Richtung von der Kabelführungsrichtung und/oder
einer Kabelachse des Kabels und/oder der Steckrichtung des Rundsteckverbinders nach
außen wegweisen.
[0020] Das erste und/oder zweite Schirmanbindungselement kann die Kabelschirmung ausschließlich
mit seiner jeweiligen Schirmkontaktstelle kontaktieren.
[0021] Die Schirmanbindung weist bevorzugt genau zwei Schirmanbindungselemente auf, was
das Assemblieren des Rundsteckverbinders überschaubar hält und somit vereinfacht.
Alternativ kann die Schirmanbindung auch mehr als zwei Schirmanbindungselemente aufweisen,
die jeweils eine Schirmkontaktstelle aufweisen.
[0022] Die zumindest oder genau zweiteilige Ausbildung der Schirmanbindung ermöglicht so
eine einfache und dennoch zuverlässige Montage der Schirmanbindung an die Kabelschirmung.
Insbesondere der Verzicht auf ein Festcrimpen der Kabelschirmung vereinfacht die Montage
deutlich. Statt dessen kann das Kabel einfach zwischen den beiden Schirmanbindungselementen
gehalten sein.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform ist das erste Schirmanbindungselement und das zweite
Schirmanbindungselement jeweils als eine Halbschale eines Rohrmantels ausgebildet.
Dabei umgeben das erste Schirmanbindungselement und das zweite Schirmanbindungselement
aneinandergelegt den Kabelabschnitt radial. Hier kann die Schirmanbindung insgesamt
in etwa rohrförmig ausgebildet sein. Das Rohr der Schirmanbindung setzt sich aus den
zwei z.B. etwa gleichgroßen Halbschalen des ersten und zweiten Schirmanbindungselements
zusammen. Die rohrförmige Schirmanbindung kann hierbei etwa entlang einer Trennebene
in die zwei Halbschalen geteilt sein, wobei die Zylinderachse des Rohrs in dieser
Trennebene liegt. Die Halbschalen können von radial außen um das Kabel und insbesondere
den Kabelabschnitt gelegt werden, so dass sie den Kabelabschnitt von radial außen
umgeben. Das erste und zweite Schirmanbindungselement können hierbei so aneinandergelegt
und/oder zusammengesetzt sein, dass sie den Kabelabschnitt etwa vollständig radial
umgeben. So aneinandergelegt können sie einen zusammengesetzten Rohrmantel als Schirmung
bereitstellen. Dabei kann jede der Halbschalen an ihrer Innenseite die jeweilige Schirmkontaktstelle
aufweisen, welche von außen auf die Kabelschirmung gedrückt sein kann.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform ist das erste Schirmanbindungselement etwa baugleich
zum zweiten Schirmanbindungselement ausgebildet. Baugleiche Bauteile können in der
Regel besonders kostengünstig hergestellt werden. Weiterhin können die beiden Schirmanbindungselemente
insbesondere dann, wenn sie etwa gleich groß ausgebildet sind, einen gleich großen
Beitrag zur Anbindung der Kabelschirmung beitragen. Die beiden Schirmanbindungselemente
können z.B. bis auf zumindest ein Kodierelement baugleich ausgebildet sein, mit dem
eine vorbestimmte Positionierung der elektrischen Kontakte innerhalb des Rundsteckverbinders
bewirkt werden kann.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform ist die Schirmanbindung zunächst einteilig hergestellt
und dann in das erste Schirmanbindungselement und das zweite Schirmanbindungselement
getrennt. So kann die Schirmanbindung z.B. als ein Rohrmantel und/oder als Kragen
einteilig hergestellt sein und anschließend in zwei Teile zersägt sein. Insbesondere
kann die Schirmanbindung in etwa zwei gleich große Halbschalen zersägt sein, welche
den Kabelabschnitt jeweils zur Hälfte umgeben. Zusammengesetzt umgibt die Schirmanbindung
den Kabelabschnitt somit im Wesentlichen vollständig. Lediglich das Spaltmaß des zum
Auftrennen verwendeten Sägeblatts kann dabei frei bleiben. Alternativ ist das Spaltmaß
so gering, dass die beiden Halbschalen entlang ihrer jeweiligen Schnittkanten komplett
aufeinandergelegt werden können. Zum Auftrennen wird bevorzugt ein Sägeblatt mit einem
geringen Spaltmaß verwendet, z.B. mit einem Spaltmaß von maximal etwa 2 mm, bevorzugt
von maximal etwa 1 mm, besonders bevorzugt mit einem Spaltmaß kleiner als etwa 1 mm.
[0026] Allgemein kann der Innendurchmesser der Schirmanbindung auf den Außendurchmesser
des Kabels abgestimmt sein, so dass die Schirmanbindungselemente und insbesondere
die Schirmkontaktstellen im zusammengesetzten Zustand die Kabelschirmung sicher kontaktieren.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform weist das erste Schirmanbindungselement und/oder das
zweite Schirmanbindungselement als die erste Schirmkontaktstelle und/oder als die
zweite Schirmkontaktstelle eine Klemmfläche auf, welche auf die Kabelschirmung aufgepresst
ist. Die Klemmfläche stellt eine besonders zuverlässige Kontaktierung der Kabelschirmung
bereit. Die Klemmfläche kann nach radial innen gerichtet sein und als Spitze eines
Vorsprungs ausgebildet sein, der beim Assemblieren von radial außen auf die Kabelschirmung
gepresst und/oder gedrückt wird.
[0028] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist die erste Schirmkontaktstelle oder
die zweite Schirmkontaktstelle als eine Klemmfläche mit einer Riffelung ausgebildet,
welche von radial außen auf die Kabelschirmung aufgepresst ist. Die Riffelung kann
insbesondere Schnittflächen aufweisen und/oder als eine Art Innengewinde ausgebildet
sein, welche durch die Isolierung des Kabels hindurch schneiden und auf die Kabelschirmung
aufgepresst werden können. Dabei kann das Innenmaß der Riffelung auf den Außendurchmesser
des Kabels mit und/oder ohne Isolierung abgestimmt sein. Dies ermöglicht eine sichere
Kontaktierung der Kabelschirmung des Kabels, insbesondere bei standardisierter Positionierung
der Kabelschirmung in Schirmpositionen.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform ist die Kabelschirmung des Kabelabschnitts um einen Außenumfang
des Kabels umgeschlagen und von radial außen von der ersten und zweiten Schirmkontaktstelle
kontaktiert. Das Umschlagen der Kabelschirmung, ähnlich wie bei einem hochgekrempelten
Ärmel, kann die Kontaktierung zwischen Schirmanbindung und Kabelschirmung zuverlässiger
ausbilden. Weiterhin ist ein solches Umschlagen der Kabelschirmung relativ einfach
realisierbar, so dass sich das Assemblieren dadurch nicht wesentlich verkompliziert.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform ist die Schirmanbindung etwa zylinderförmig und/oder
metallisch ausgebildet. Dabei ermöglicht die metallische Ausbildung eine sichere elektrische
Kontaktierung der Kabelschirmung und/oder eines Gehäuses des Rundsteckverbinders.
Die zylinderförmige Ausbildung kann ein kragenförmiges Umgeben des Kabelendes ermöglichen.
Dabei kann das schlauchförmige Kabel entlang der Zylinderachse in die zylinderförmige
Schirmanbindung eingeführt sein. Die Schirmanbindung ist aus dem ersten und zweiten
Schirmanbindungselement ausgebildet und um das Kabel herumgelegt.
[0031] Gemäß einer Ausführungsform weist der Rundsteckverbinder einen Isolator auf, in welchem
elektrische Kontakte angeordnet sind, und welche in ein Gehäuse des Rundsteckverbinders
eingepresst ist. Dazu kann der Isolator und/oder das Gehäuse Presspassungselemente
aufweisen, die für einen sicheren Presssitz zwischen Isolator und Gehäuse sorgen.
Der Presssitz zwischen Isolator und Gehäuse kann insbesondere wasser- und/oder staubdicht
ausgebildet sein, z.B. nach IP67. Im assemblierten Zustand kann der Isolator vollständig
ins Innere des Gehäuses eingeschoben sein. Der Isolator kann aus einem elektrisch
isolierenden Material ausgebildet sein, z.B. aus Kunststoff und/oder Keramik. Das
Gehäuse kann metallisch ausgebildet sein und die Schirmanbindung mechanisch und/oder
elektrisch kontaktieren.
[0032] Gemäß einer Weiterbildung weist die Schirmanbindung eine Aufnahme auf, in welche
der Isolator aufgenommen ist. Die Aufnahme kann sich über das erste und/oder das zweite
Schirmanbindungselement erstrecken. Die Aufnahme kann an einem Innenumfang des ersten
und/oder zweiten Schirmanbindungselements ausgebildet sein. Bevorzugt umläuft die
Aufnahme den Innenumfang der Schirmanbindung radial etwa vollständig. Hierbei kann
der Isolator eine zur Aufnahme etwa komplementäre Verdickung aufweisen, welche im
assemblierten Zustand in die Aufnahme eingebracht ist. Beim Aufbringen der zweiteiligen
Schirmanbindung auf das Kabelende kann gleichzeitig der Isolator in der Aufnahme aufgenommen
werden. Hierdurch kann eine sichere Aufnahme des Isolators in der Schirmanbindung
relativ zum Kabel bewirkt werden. Die drei Bauelemente Kabel, Schirmanbindung und
Isolator können somit als eine Einheit in das Gehäuse eingeschoben werden, wobei die
drei besagten Bauteile bereits eine wohldefinierte Position jeweils zueinander in
einem so vorassemblierten Zustand einnehmen können.
[0033] Gemäß einer alternativen oder zusätzlichen Weiterbildung weist die Schirmanbindung
eine Anschlagfläche auf, mittels welcher der Isolator in das Gehäuse eingepresst ist.
Die Anschlagfläche kann insbesondere als eine in oder gegen die Kabelführungsrichtung
gerichtete Fläche ausgebildet sein, an welcher der Isolator anliegt. Die Anschlagfläche
kann insbesondere als eine Grenzfläche der Aufnahme ausgebildet sein. Die Anschlagfläche
ermöglicht es, den Isolator durch Druck auf die Schirmanbindung mit Kraft in das Gehäuse
einzupressen.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform weist die Schirmanbindung ein Kodierelement auf. Dieses
Kodierelement kann z.B. als eine Aussparung und/oder als ein Vorsprung ausgebildet
sein und eine wohldefinierte Positionierung des Isolators relativ zum Gehäuse und/oder
zum Kabel bewirken. Dies ist insbesondere dann hilfreich, wenn das Kabel mehrere unterschiedlich
elektrische Leitungen aufweist, welche wohldefiniert an Kontakte im Isolator angeschlossen
sind.
[0035] Gemäß einer Ausführungsform ist die Schirmanbindung gegen ein Gehäuse des Rundsteckverbinders
gepresst. Dadurch kann eine mechanische und/oder elektrische Kontaktierung zwischen
Schirmanbindung und Rundsteckverbinder bereitgestellt werden. Da die Schirmanbindung
über die Schirmkontaktstellen zudem mechanisch und/oder elektrisch mit der Kabelschirmung
verbunden ist, wird so über die Schirmanbindung indirekt eine elektrische Kontaktierung
zwischen dem Gehäuse und der Kabelschirmung bereitgestellt. So können die Kabelschirmung,
die Schirmanbindung und das Gehäuse gemeinsam auf demselben elektrischen Potential
liegen, z.B. auf elektrisch Masse.
[0036] Ein Aspekt betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Rundsteckverbinders mit den
Schritten:
- Bereitstellen eines Rundsteckverbinders mit einem Steckende, welches zum Herstellen
einer Steckverbindung ausgebildet ist;
- Bereitstellen eines Kabelendes;
- Anordnen eines Kabels mit einer Kabelschirmung an dem Rundsteckverbinder derart, dass
es an dem Kabelende in einer Kabelführungsrichtung aus dem Rundsteckverbinder herausgeführt
ist;
- Mechanisches und/oder elektrisches Kontaktieren der Kabelschirmung eines im Inneren
des Rundsteckverbinders angeordneten Kabelabschnitts des Kabels mittels einer Schirmanbindung;
wobei
- die Schirmanbindung ein erstes Schirmanbindungselement mit einer ersten Schirmkontaktstelle
und ein davon separates zweites Schirmanbindungselement mit einer zweiten Schirmkontaktstelle
aufweist; und
- das erste Schirmanbindungselement und das zweite Schirmanbindungselement zusammen
derart um den Kabelabschnitt gelegt werden, dass das erste Schirmanbindungselement
die Kabelschirmung des Kabelabschnitts mit der ersten Schirmkontaktstelle kontaktiert
und das zweite Schirmanbindungselement die Kabelschirmung des Kabelabschnitts mit
der zweiten Schirmkontaktstelle kontaktiert.
[0037] Das Verfahren kann insbesondere zur Herstellung eines Rundsteckverbinders gemäß dem
voranstehend beschriebenen Aspekt verwendet werden. Deswegen betreffen sämtliche Ausführungen
zum Verfahren auch den Rundsteckverbinder und umgekehrt. Das Verfahren kann sowohl
zur Herstellung als auch zum Assemblieren des Rundsteckverbinders verwendet werden.
[0038] In einem weiteren Schritt kann der Rundsteckverbinder z.B. vergossen werden. In einem
dem Assemblieren vorangehenden Verfahrensschritt kann die Schirmanbindung zunächst
einteilig hergestellt sein und dann anschließend in die beiden Schirmanbindungselemente
aufgetrennt sein. Dies kann z.B. mittels eines Zersägens und/oder Aufsägens der Schirmanbindung
erfolgen. Die Schirmanbindungselemente können zumindest um den Kabelabschnitt gelegt
werden und werden bevorzugt auch zumindest teilweise um einen Isolator des Rundsteckverbinders
gelegt.
[0039] Im Rahmen dieser Erfindung können die Begriffe "im Wesentlichen" und/oder "etwa"
so verwendet sein, dass sie eine Abweichung von bis zu 5% von einem auf den Begriff
folgenden Zahlenwert beinhalten, eine Abweichung von bis zu 5° von einer auf den Begriff
folgenden Richtung und/oder von einem auf den Begriff folgenden Winkel.
[0040] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Hierbei können gleiche oder ähnliche Bezugszeichen gleiche oder
ähnliche Merkmale der Ausführungsformen kennzeichnen. Einzelne in den Figuren gezeigte
Merkmale können in anderen Ausführungsbeispielen implementiert sein. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform eines unvergossenen Rundsteckverbinders;
- Figur 2
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des in Figur 1 gezeigten Rundsteckverbinders;
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung eines ersten Schirmanbindungselements der Schirmanbindung
des Rundsteckverbinders; und
- Figur 4
- eine seitliche Schnittdarstellung durch den Rundsteckverbinder.
[0041] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Ausführungsform eines Rundsteckverbinders
1 in einem unvergossenen Zustand. Der Rundsteckverbinder 1 erstreckt sich in Kabelführungsrichtung
K von einem Steckende 10 bis zumindest einem Kabelende 20.
[0042] Am Kabelende 20 ist ein Kabel 100 in Kabelführungsrichtung K aus dem Rundsteckverbinder
1 herausgeführt. Die Kabelführungsrichtung K kann mit einer mittleren Kabelachse des
Kabels 100 zusammenfallen und vom Rundsteckverbinder 1 entlang des Kabels 100 wegweisen.
[0043] Im Inneren weist der Rundsteckverbinder einen Isolator 50 (vgl. z.B. Fig. 2) auf,
in dem Kontakte des Rundsteckverbinders 1 gelagert sind (nicht in den Figuren gezeigt).
Diese elektrischen Kontakte kontaktieren einerseits Leitungen 103 des Kabels 100 (vgl.
z.B. Fig. 2) und können andererseits am Steckende 10 von entsprechenden Kontakten
eines Gegensteckverbinders kontaktiert werden können.
[0044] Der Isolator 50 ist im Inneren eines Gehäuses 40 angeordnet. Das Gehäuse 40 ist etwa
rund und/oder rohrförmig ausgebildet und kann z. B. metallisch ausgebildet sein. Am
Steckende 10 weist es einen Steckansatz auf, mittels dessen es in einen nicht in den
Figuren gezeigten komplementären Gegensteckverbinder und/oder eine komplementäre Gegensteckbuchse
einsteckbar ist. Das Gehäuse 40 kann sich vom Steckende 10 bis zum Kabelende 20 erstrecken.
Das Einstecken kann in eine Steckrichtung erfolgen, welche entgegengesetzt zu einer
Kabelführungsrichtung K ausgebildet sein kann.
[0045] Weiterhin kann der Rundsteckverbinder 1 ein Gewinde mit einer vorbestimmten Größe
aufweisen und/oder einen Schraubring, mittels dessen er am komplementären Gegensteckverbinder
(also dem komplementären Gegensteckverbinder oder einer Gegensteckbuchse) fest verschraubt
und/oder gesichert werden kann.
[0046] Der Rundsteckverbinder 1 kann am Gehäuse 40 z.B. benachbart zum Steckende 10 ein
Innengewinde aufweisen, mit welchem die Steckverbindung verschraubt und somit gesichert
werden kann. Der Rundsteckverbinder 1 kann als ein Rundsteckverbinder mit einem metrischen
Gewinde und/oder mit einen Zollgewinde ausgebildet sein, z.B. als ein M12- oder M8-Steckverbinder.
Der Rundsteckverbinder 1 kann als ein verkürzter Rundsteckverbinder ausgebildet sein,
d.h. ein Rundsteckverbinder mit einer kurzen Baulänge in Kabelführungsrichtung K vom
Steckende 10 zum Kabelende 20. Der Rundsteckverbinder 1 kann somit auf eine möglichst
kurze Baulänge optimiert sein ohne Abstriche hinsichtlich seiner Funktionalität (wie
z.B. Verschraubbarkeit, Schirmungsfunktion und/oder Robustheit) zu machen.
[0047] Der Rundsteckverbinder 1 kann nach dem Assemblieren in seinen in Fig. 1 gezeigten
zusammengebauten Zustand mit einer Vergussmasse vergossen wer, was in den Figuren
nicht gezeigt ist. Mit der Vergussmasse kann der Rundsteckverbinder 1 abgedichtet
und/oder stabilisiert werden, insbesondere am Kabelende 20.
[0048] Figur 2 zeigt den in Figur 1 gezeigten Rundsteckverbinder 1 in einer Explosionsdarstellung.
Dabei ist insbesondere das Gehäuse 40 getrennt von dem Kabel 100 gezeigt. Das Kabel
100 weist in seinem Inneren die Leitungen 103 auf, die an einem Kontaktende 52 des
Isolators 50 mit den Kontakten im Inneren des Isolators 50 elektrisch und/der mechanisch
kontaktiert sind. Dies kann einem ersten vorassemblierten Zustand und/oder teilassemblierten
Zustand entsprechen, in welchem das Kabel 100 mit dem Isolator 50 verbunden ist.
[0049] Das Kabel 100 weist einen Kabelabschnitt 101 auf, welcher an dem Ende des Kabels
100 ausgebildet ist, das mit dem Rundsteckverbinder 1 verbunden ist. Dieser Kabelabschnitt
101 ist in assembliertem Zustand zumindest teilweise von der Schirmanbindung 30 umgeben
(vgl. Figur 5). Zumindest der Kabelabschnitt 101 kann abisoliert sein, wodurch eine
Kabelschirmung 102 freigelegt ist. Alternativ kann die Kabelschirmung 102 auch umgeschlagen
werden um einen Teil des Kabelabschnitts 101. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist
die Kabelschirmung 102 am Außenradius des Kabelabschnitts 101 angeordnet. So kann
einfach sie von der Schirmanbindung 30 kontaktiert werden.
[0050] Die Schirmanbindung 30 setzt sich aus zumindest zwei Teilen zusammen, nämlich aus
einem ersten Schirmanbindungselement 31 und einem zweiten Schirmanbindungselement
32. Die beiden Schirmanbindungselemente 31 und 32 können im Wesentlichen als Halbschalten
ausgebildet sein, ähnlich jeweils einer Hälfte einer Röhre und/oder eines Zylindermantels.
[0051] Am Innenumfang weist das erste Schirmanbindungselement 31 eine erste Schirmkontaktstelle
31a auf. Analog dazu weist das zweite Schirmanbindungselement 32 eine zweite Schirmkontaktstelle
32 auf, welche in Figur 2 verdeckt ist, aber analog zur ersten Schirmkontaktstelle
31a ausgebildet ist. Die beiden Schirmanbindungselemente 31 und 32 werden beim Assemblieren
von außen (aus der in Fig. 2 gezeigten Position) nach radial innen auf das Kabel 100
und den Isolator 50 aufgesetzt, die z.B. in ihrem ersten und in Fig. 2 gezeigten vorassemblierten
Zustand miteinander verbunden sein können.
[0052] Nach diesem Aufsetzen der Schirmanbindungselemente 31 und 32 kontaktiert die erste
Schirmkontaktstelle 31a die Kabelschirmung 102. Genauso kontaktiert die zweite Schirmkontaktstelle
32a die Kabelschirmung 102. Gleichzeitig wird der Isolator 50 zumindest teilweise
im Inneren der so zusammengesetzten Schirmanbindung 30 aufgenommen. So zusammengesetzt
können das Kabel 100, die Schirmanbindung 30 und der mit dem Kabel 100 verbundene
Isolator 50 einen zweiten vorassemblierten Zustand einnehmen, in welchem sie zusammen
ins Innere des Gehäuses 40 eingeschoben werden können, z.B. entgegen der Kabelführungsrichtung
K.
[0053] Die Schirmanbindung 30 kann zunächst einteilig als rohrartiges Bauteil gefertigt
sein, z.B. als Spritzgussbauteil. Anschließend kann die Schirmanbindung 30 zweigeteilt
werden, z.B. kann sie zersägt werden entlang einer Schnittfläche und/oder Trennebene.
Der Schnitt entlang der Trennebene kann etwa parallel zur Kabelführungsrichtung K
und/oder durch die Kabelachse (im assemblierten Zustand) durchgeführt werden und durch
eine Mittelachse und/oder Zylinderachse der Schirmanbindung 30 verlaufen. Dadurch
entstehen die zwei separaten und etwa gleich großen (Zylinder-)Halbschalen, welche
in Fig. 2 als das erste Schirmanbindungselement 31 und das zweite Schirmanbindungselement
32 gezeigt sind.
[0054] Figur 3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Teil der Schirmanbindung 30, nämlich
das erste Schirmanbindungselement 31. Das in Figur 3 nicht gezeigte zweite Schirmanbindungselement
32 kann im Wesentlichen baugleich ausgebildet sein. Das zweite Schirmanbindungselement
32 kann im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zum ersten Schirmanbindungselement 31 ausgebildet
sein, und zwar spiegelsymmetrisch bezüglich der Trennebene durch die Kabelachse hindurch.
[0055] Das erste Schirmanbindungselement 31 kann sich in Kabelführungsrichtung K von einem
inneren Schirmanbindungsende 34 bis zu einem äußeren Schirmanbindungsende 35 erstrecken.
Das innere Schirmanbindungsende 34 ist im assemblierten Zustand dem Steckende 10 des
Rundsteckverbinders 1 zugewandt, d.h. eine Normale auf das innere Schirmanbindungsende
34 kann etwa in Steckrichtung weisen. Das äußere Schirmanbindungsende 35 kann dem
Kabel 100 zugewandt sein und eine Normale auf das äußere Schirmanbindungsende 35 kann
etwa parallel in Kabelführungsrichtung K weisen.
[0056] Ein Außendurchmesser der Halbschale des ersten Schirmanbindungselements 31 ist vom
inneren Schirmanbindungsende 34 bis zum äußeren Schirmanbindungsende 35 entlang der
Kabelführungsrichtung K im Wesentlichen konstant. Anders verhält es sich mit seinem
Innendurchmesser. Z.B. an der ersten Schirmkontaktstelle 31a kann das erste Schirmanbindungselement
31 einen Kontaktvorsprung 33 aufweisen. An dem Kontaktvorsprung 33 ist der Innendurchmesser
des ersten Schirmanbindungselements 31 deutlich reduziert. An der Innenfläche (radial
gesehen) des Kontaktvorsprungs 33 ist die erste Schirmkontaktstelle 31a ausgebildet,
z.B. als eine Klemmfläche mit Riffelungen. Im assemblierten Zustand wird die erste
Schirmkontaktstelle 31a von radial außen auf die Kabelschirmung 102 des Kabels 100
aufgedrückt, so dass an der ersten Schirmkontaktstelle 31a ein mechanischer und/oder
elektrischer Kontakt zwischen dem ersten Schirmanbindungselement 31 und der Kabelschirmung
102 hergestellt wird.
[0057] In der Nähe und/oder benachbart zum inneren Schirmungsende 34 weist das erste Schirmanbindungselement
31 eine Aufnahme 36 auf. Die Aufnahme 36 kann als eine Innennut im inneren Umfang
des ersten und/oder zweiten Schirmanbindungselement 31 und/oder 32 ausgebildet sein.
Die Aufnahme 36 kann als eine radial etwa vollständig entlang des Innendurchmessers
der Schirmanbindung 30 umlaufende Nut ausgebildet sein.
[0058] Die Aufnahme 36 kann dazu ausgebildet sein, im assemblierten und/oder in einem vorassemblierten
Zustand eine Verdickung 53 an einem Kontaktende 52 des Isolators 50 aufzunehmen, vgl.
z.B. Figur 2. So weist der Isolator 50 an seinem Kontaktende 52, welches dem Kabel
100 zugewandt ist, eine Verdickung 53 auf, welche den Isolator 50 radial und/oder
kragenartig umgibt. Diese Verdickung 53 ist im assemblierten Zustand in der Aufnahme
36 der Schirmanbindung 30 aufgenommen. Dadurch ist die Position der Schirmanbindung
30 relativ zum Isolator 50 vordefiniert und/oder wohldefiniert.
[0059] Das erste Schirmanbindungselement 31 kann weiterhin eine Anschlagfläche 37 aufweisen.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel begrenzt die Anschlagfläche 37 die Aufnahme 36 kabelseitig,
d.h. in Richtung zum Kabel 100 hin und/oder in Kabelführungsrichtung K. Die Anschlagfläche
37 ermöglicht es, den Isolator 50, wenn er in der Aufnahme 36 aufgenommen ist, an
seinem Kontaktende 52 fest zu kontaktieren und ihn so ins Innere des Gehäuses 40 einzupressen.
Damit ermöglicht die Anschlagfläche 37 einen zuverlässigen Kraftübertrag von der Schirmanbindung
30 auf den Isolator 50. Die Anschlagfläche 37 kann im Wesentlichen vollumfänglich
umlaufend entlang des Innendurchmessers der Schirmanbindung 30 ausgebildet sein, d.h.
sie kann sich sowohl über das erste als auch das zweite Schirmanbindungselement 31
und 32 erstrecken.
[0060] An einer vorbestimmten Position kann das erste Schirmanbindungselement 31 ein Kodierelement
38 aufweisen, beispielsweise eine Aussparung und/oder einen Vorsprung. Das Kodierelement
38 kann zu einem wohldefinierten Positionieren des Isolators 50 relativ zum Gehäuse
40 und/oder zur Schirmanbindung 30 genutzt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist das Kodierelement 38 als eine Aussparung am inneren Schirmanbindungsende 34 ausgebildet,
welche sich z.B. in Kabelführungsrichtung K entlang der gesamten Tiefe der Aufnahme
36 erstrecken kann.
[0061] Das erste Schirmanbindungselement 31 weist weiterhin eine Schnittfläche 39 auf. Die
Schnittfläche 39 kann im assemblierten Zustand an eine dazu ähnliche und/oder komplementäre
Schnittfläche 39 des zweiten Schirmanbindungselements 32 gelegt werden. Die Schnittflächen
39 der beiden Schirmanbindungselemente 31, 32 können gleichgroß ausgebildet sein,
so dass die beiden Schirmanbindungselement 31, 32 an ihren jeweiligen Schnittflächen
39 etwa vollflächig aufeinandergelegt werden können. Entlang ihrer Schnittflächen
39 kann eine mechanische und/oder elektrische Kontaktierung der beiden Schirmanbindungselemente
31 und 32 hergestellt sein, zumindest im assemblierten und/oder vorassemblierten Zustand.
[0062] Das zweite Schirmanbindungselement 32 kann im Wesentlichen baugleich zum ersten Schirmanbindungselement
ausgebildet sein, ggf. mit Ausnahme des Kodierelements 38. Die beiden Schirmanbindungselemente
31 und 32 können auch spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet sein bezüglich einer
Spiegelfläche, in welcher die Kabelführungsrichtung K und/oder die Kabelachse angeordnet
ist. Die Spiegelsymmetrie und/oder die baugleiche Ausbildung kann allerdings von dem
oder einem Kodierelement 38 gebrochen sein.
[0063] Das erste Schirmanbindungselement bildet zusammen mit dem zweiten Schirmanbindungselement
32 die rohrförmige Schirmanbindung 30 aus.
[0064] Figur 4 zeigt einen Schnitt durch den assemblierten Rundsteckverbinder 1. Im assemblierten
Zustand ist das Kabel 100 über seine Leitungen 103 mit dem Kontaktende 52 des Isolators
verbunden, insbesondere mit den im Inneren des Isolators 50 angeordneten Kontakten.
[0065] Die Verdickung 53 des Isolators 50 ist in der Aufnahme 36 der Schirmanbindung 30
angeordnet. Weiterhin ist sowohl das erste Schirmanbindungselement 31 (in der Figur
4 von oben) als auch das zweite Schirmanbindungselement 32 (in der Figur 4 von unten)
um den Kabelabschnitt 101 und zugleich ein kabelseitiges Kontaktende 52 des Isolators
50 gelegt. Die so zusammengesetzte Schirmanbindung 30 umgibt sowohl den Kabelabschnitt
101 als auch die Verdickung 53 des Isolators 50 radial von außen, z.B. im Wesentlichen
vollumfänglich.
[0066] Die Schirmanbindung 30 ist mit den beiden Schirmkontaktstellen 31a und 32a auf die
Kabelschirmung 102 gepresst, welche am Kabelabschnitt 101 umgeschlagen dargestellt
ist. Die beiden Schirmkontaktstellen 31a und 32a sind dabei so von außen auf die Kabelschirmung
102 gepresst, dass der Kabelabschnitt 101 an dieser Stelle mechanisch eingepresst
und/oder verformt ist. Dadurch wird eine sichere Anbindung ermöglicht.
[0067] Beim Assemblieren wird der Isolator 50, aufgenommen in der Aufnahme 36, entgegen
der Kabelführungsrichtung K in das Gehäuse 40 eingepresst. Dabei kann über die Anschlagfläche
37 ein Pressdruck auf das Kontaktende 52 des Isolators 50 ausgeübt werden. Im assemblierten
Zustand ist der Isolator 50 fest ins Innere des Gehäuses 40 eingepresst. Dazu kann
das Gehäuse 40 und/oder der Isolator Presselemente 41 aufweisen, die einen sicheren
Presssitz bewirken. Die Presselemente 41 können z.B. als Verdickungen und/oder Vorsprünge
ausgebildet sein, die einen sicheren Presssitz ermöglichen.
[0068] Der Rundsteckverbinder 1 kann weitere Bauteile aufweisen, z.B. eine Dichtung 70,
welche z.B. als ein O-Ring ausgebildet sein kann. Weiterhin kann der in Figur 4 gezeigte
Rundsteckverbinder 1 zusätzlich vergossen sein, d.h. eine Vergussmasse aufweisen,
mit welcher insbesondere das Kabel 100 zusätzlich noch mit dem und/oder an das Kabelende
20 vergossen ist.
[0069] Im assemblierten Zustand ist die Schirmanbindung 30 so ins Innere des Gehäuses 40
gepresst, dass die beiden Schirmkontaktstellen 31a und 32a von außen fest auf die
Kabelschirmung 102 gepresst sind. Die zwei Schirmanbindungselemente 31, 32 der Schirmanbindung
30 können z.B. vom Gehäuse 40 von radial außen zusammengehalten sein und/oder auf
den Kabelabschnitt 101 gepresst sein. Dazu kann der Innenumfang des Gehäuses 40 zumindest
angrenzend an das Kabelende 20 an den etwa konstanten Außendurchmesser der Schirmanbindung
30 abgestimmt sein, um so die beiden Schirmanbindungselemente 31, 32 zuverlässig zu
positionieren.
[0070] So kann einerseits die elektrische Kontaktierung der relevanten Schirmelemente zuverlässig
bewirkt werden, und andererseits kann durch die aufgepressten Schirmkontaktstellen
31a, 32b eine wirksame Zugentlastung des Kabels 10 bereitgestellt werden.
[0071] Insgesamt ermöglicht die zweiteilige Schirmanbindung 30 eine sichere und zuverlässige
Anbindung der Kabelschirmung 102 an den Rundsteckverbinder 1 mittels des relativ einfachen
und zuverlässigen Herstell- und/oder Assemblierverfahrens.
Bezugszeichenliste
[0072]
- 1
- Rundsteckverbinder
- 10
- Steckende
- 20
- Kabelende
- 30
- Schirmanbindung
- 31
- erstes Schirmanbindungselement
- 31a
- erste Schirmkontaktstelle
- 32
- zweites Schirmanbindungselement
- 32a
- zweite Schirmkontaktstelle
- 33
- Kontaktvorsprung
- 34
- inneres Schirmanbindungsende
- 35
- äußeres Schirmanbindungsende
- 36
- Aufnahme
- 37
- Anschlagfläche
- 38
- Kodierelement
- 39
- Schnittfläche
- 40
- Gehäuse
- 41
- Presselement
- 50
- Isolator
- 52
- Kontaktende
- 53
- Verdickung
- 60
- Befestigung
- 70
- Dichtung
- 100
- Kabel
- 101
- Kabelabschnitt
- 102
- Kabelschirmung
- 103
- Leitungen
- K
- Kabelführungsrichtung
1. Rundsteckverbinder (1) mit
- einem Steckende (10), welches zum Herstellen einer Steckverbindung ausgebildet ist;
- einem Kabelende (20), an dem ein Kabel (100) mit einer Kabelschirmung (102) in eine
Kabelführungsrichtung (K) aus dem Rundsteckverbinder (1) geführt ist; und
- einer Schirmanbindung (30), welche die Kabelschirmung (102) eines im Inneren des
Rundsteckverbinders (1) angeordneten Kabelabschnitts (101) des Kabels (100) mechanisch
und/oder elektrisch kontaktiert;
wobei
- die Schirmanbindung (30) zumindest ein erstes Schirmanbindungselement (31) mit einer
ersten Schirmkontaktstelle (31a) und ein davon separates zweites Schirmanbindungselement
(32) mit einer zweiten Schirmkontaktstelle (32a) aufweist; und
- das erste Schirmanbindungselement (31) und das zweite Schirmanbindungselement (32)
zusammen derart um den Kabelabschnitt (101) gelegt sind, dass das erste Schirmanbindungselement
(31) die Kabelschirmung (102) des Kabelabschnitts (101) mit der ersten Schirmkontaktstelle
(31a) kontaktiert und das zweite Schirmanbindungselement (32) die Kabelschirmung (102)
des Kabelabschnitts (101) mit der zweiten Schirmkontaktstelle (32a) kontaktiert.
2. Rundsteckverbinder (1) nach Anspruch 1, wobei das erste Schirmanbindungselement (31)
und das zweite Schirmanbindungselement (32) jeweils als eine Halbschale eines Rohrmantels
ausgebildet ist, und wobei das erste Schirmanbindungselement (31) und das zweite Schirmanbindungselement
(32) aneinandergelegt den Kabelabschnitt (102) radial umgeben.
3. Rundsteckverbinder (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das erste Schirmanbindungselement
(31) etwa baugleich zum zweiten Schirmanbindungselement (32) ausgebildet ist.
4. Rundsteckverbinder (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Schirmanbindung
(30) zunächst einteilig hergestellt ist und dann in das erste Schirmanbindungselement
(31) und das zweite Schirmanbindungselement (32) getrennt ist.
5. Rundsteckverbinder (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei das erste Schirmanbindungselement
(31) und/oder das zweite Schirmanbindungselement (32) als die erste Schirmkontaktstelle
(31a) und/oder als die zweite Schirmkontaktstelle (32a) eine Klemmfläche aufweist,
welche auf die Kabelschirmung (102) aufgepresst ist.
6. Rundsteckverbinder (1) nach Anspruch 5, wobei die erste Schirmkontaktstelle (31a)
und/oder die zweite Schirmkontaktstelle (32a) eine Klemmfläche mit einer Riffelung
ausgebildet, welche von radial außen auf die Kabelschirmung (102) aufgepresst ist.
7. Rundsteckverbinder (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Kabelschirmung
(102) des Kabelabschnitts (101) um einen Außenumfang des Kabels (100) umgeschlagen
ist und von radial außen von der ersten und zweiten Schirmkontaktstelle (31a, 32a)
kontaktiert ist.
8. Rundsteckverbinder (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Schirmanbindung
(30) etwa zylinderförmig und/oder metallisch ausgebildet ist.
9. Rundsteckverbinder (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei der Rundsteckverbinder
(1) einen Isolator (50) aufweist, in welchem elektrische Kontakte (60) angeordnet
sind, und welcher in ein Gehäuse (40) des Rundsteckverbinders (1) eingepresst ist.
10. Rundsteckverbinder (1) nach Anspruch 9, wobei die Schirmanbindung (30) eine Aufnahme
(36) aufweist, in welche der Isolator (50) aufgenommen ist.
11. Rundsteckverbinder (1) nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Schirmanbindung (30) eine
Anschlagfläche (37) aufweist, mittels welcher der Isolator (50) in das Gehäuse (40)
eingepresst ist.
12. Rundsteckverbinder (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Schirmanbindung
(30) ein Kodierelement aufweist.
13. Rundsteckverbinder (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Schirmanbindung
(30) gegen ein Gehäuse (40) des Rundsteckverbinders (1) gepresst ist.
14. Verfahren zum Herstellen eines Rundsteckverbinders (1), mit den Schritten:
- Bereitstellen eines Rundsteckverbinders (1) mit einem Steckende (10), welches zum
Herstellen einer Steckverbindung ausgebildet ist;
- Bereitstellen eines Kabelendes (20);
- Anordnen eines Kabels (100) mit einer Kabelschirmung (101) an dem Rundsteckverbinder
(1) derart, dass es an dem Kabelende (20) in eine Kabelführungsrichtung (K) aus dem
Rundsteckverbinder (1) herausgeführt ist;
- Mechanisches und/oder elektrisches Kontaktieren der Kabelschirmung (102) eines im
Inneren des Rundsteckverbinders (1) angeordneten Kabelabschnitts (101) des Kabels
(100) mittels einer Schirmanbindung (30);
wobei
- die Schirmanbindung (30) ein erstes Schirmanbindungselement (31) mit einer ersten
Schirmkontaktstelle (31a) und ein davon separates zweites Schirmanbindungselement
(32) mit einer zweiten Schirmkontaktstelle (32a) aufweist; und
- das erste Schirmanbindungselement (31) und das zweite Schirmanbindungselement (32)
zusammen derart um den Kabelabschnitt (101) gelegt werden, dass das erste Schirmanbindungselement
(31) die Kabelschirmung (102) des Kabelabschnitts (101) mit der ersten Schirmkontaktstelle
(31a) kontaktiert und das zweite Schirmanbindungselement (32) die Kabelschirmung (102)
des Kabelabschnitts (101) mit der zweiten Schirmkontaktstelle (32a) kontaktiert.