[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung wenigstens einer Prozessgröße
in einer flüssigkeitsführenden Arbeitskammer einer Reinigungsmaschine. Insbesondere
können sich derartige Vorrichtungen in einer Wasch- und/oder Spülmaschine finden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb einer Reinigungsmaschine,
insbesondere einer Wasch- und/oder Spülmaschine.
[0003] Objekte, wie vorzugsweise Geschirr oder Wäsche, müssen nach ihrem Gebrauch gereinigt
werden, um Schmutzrückstände zu beseitigen und gegebenenfalls mikrobielles Wachstum
an den Objekten zu unterbinden. Herkömmlicherweise kommen zur Reinigung der verschmutzten
Objekte die eingangs beschriebenen Reinigungsmaschinen zum Einsatz. Um eine optimale
Reinigung zu ermöglichen, werden bestimmte Prozessgrößen, wie beispielsweise ein pH-Wert,
eine Prozesstemperatur und Reinigungsmittel, benötigt und gegebenenfalls vor einem
Betrieb an der Reinigungsmaschine eingestellt.
[0004] Häufig kommt es jedoch zu Fehlfunktionen während eines Reinigungsvorgangs und somit
zu unzureichenden Reinigungsergebnissen. So kann es zu einer Fehldosierung eines Reinigungsmittels
während eines Reinigungsvorgangs kommen. Ebenso kann eine Reinigungsdauer zu lang
oder zu kurz sein oder eine Reinigungstemperatur zu warm oder zu kalt. Problematisch
ist, dass häufig keine oder unzureichende Messwerte von Prozessgrößen während des
Reinigungsvorgangs erfasst werden. So kann allenfalls eine Beurteilung eines Reinigungsergebnisses
optisch nach dem Reinigungsvorgang erfolgen. Insgesamt ist es bei dem Betrieb vorbekannter
Reinigungsmaschinen zumeist nicht möglich, prozessrelevante Prozessgrößen, insbesondere
wie die bereits genannten, optimal einzustellen, da Messwerte während eines Reinigungslaufs
nicht erfasst werden. Dadurch kann ein zu reinigendes Gut sogar beschädigt werden.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung den Betrieb bei flüssigkeitsführenden Arbeitskammern
von Reinigungsmaschinen zu verbessern.
[0006] Zur Lösung der genannten Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale des Anspruchs
1 vorgesehen. Insbesondere wird somit zur Lösung der genannten Aufgabe bei einer Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass eine Sensoreinheit,
die zu einer Erfassung der Prozessgröße eingerichtet ist, zur lösbaren Anordnung in
der Arbeitskammer ausgebildet ist. Durch eine Sensoreinheit kann eine Prozessgröße,
beispielsweise wenigstens eine der eingangs genannten Prozessgrößen, in der Arbeitskammer
erfasst werden. So kann die Sensoreinheit besonders bevorzugt eine Prozessgröße während
eines Reinigungsvorgangs erfassen, wodurch eine Arbeit bei einer flüssigkeitsführender
Arbeitskammer verbessert werden kann.
[0007] Die Vorrichtung kann bei Bedarf nach jedem Reinigungsvorgang entfernt bzw. ausgetauscht
werden. Somit kann sehr vorteilhaft zumindest nach einem Reinigungsvorgang die wenigstens
eine Prozessgröße ausgelesen werden.
[0008] Die Vorrichtung kann so angeordnet bzw. ausgebildet sein, dass sich die Vorrichtung
während eines Reinigungsvorganges in der flüssigkeitsführenden Arbeitskammer bewegt.
Hierdurch kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung unabhängig von der Ausgestaltung
der Arbeitskammer benutzt werden, wodurch eine erfindungsgemäße Vorrichtung besonders
flexibel einsetzbar sein kann.
[0009] Die Vorrichtung kann alternativ oder zusätzlich ortsstabil angeordnet bzw. ausgebildet
sein. So kann beispielsweise bei einer Spülmaschine vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung vorzugsweise in einer Geschirrablage und/oder Besteckablage positionierbar
ist. Jedenfalls kann die Vorrichtung so in der Reinigungsmaschine angeordnet sein,
dass zumindest die wenigstens eine Sensoreinheit mit der Flüssigkeit in der Arbeitskammer
in Berührung kommt.
[0010] Die lösbare Anordnung der Vorrichtung bzw. der Sensoreinheit erlaubt es, dass die
Vorrichtung bzw. die darin befindliche Sensoreinheit entnommen und gewartet werden
können. Durch die Möglichkeit der Wartung kann eine Vorrichtung bzw. Sensoreinheit
besonders langlebig ausgebildet sein. Von Vorteil bei einer lösbaren Anordnung kann
sein, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. Sensoreinheit einfach zwischen verschiedenen
flüssigkeitsführenden Arbeitskammern ausgetauscht werden kann. Dadurch kann ein Verbraucher
zur Erfassung wenigstens einer Prozessgröße in verschiedenen flüssigkeitsführenden
Arbeitskammern mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung auskommen.
[0011] Die lösbare Anordnung der Vorrichtung bzw. der Sensoreinheit erlaubt es ferner, dass
die Vorrichtung zwischen zwei Reinigungsvorgängen gereinigt, gewartet und/oder nachjustiert
werden kann. Somit kann eine Erfassung von Messwerten bei Reinigungsvorgängen besonders
genau sein.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Sensoreinheit
eine eingekapselte Energieversorgung hat. Hierdurch kann die Sensoreinheit autark
mit Energie gespeist werden, was vorteilhaft sein kann, insbesondere dann, wenn wie
nachfolgend beschrieben oder beansprucht, die Sensoreinheit einen Sender zur drahtlosen
Übermittlung von Messwerten hat.
[0013] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Sensoreinheit
wenigstens einen Sensor für Temperatur, pH-Wert und/oder Belichtung hat. Hierdurch
kann vorteilhaft wenigstens eine Temperatur, ein pH-Wert und/oder die Belichtung der
Flüssigkeit der Arbeitskammer gemessen bzw. erfasst werden.
[0014] Durch die Erfassung einer Temperatur durch einen geeigneten und dem Fachmann bekannten
Temperatur-Sensor kann ein exaktes Temperaturprofil in der Reinigungsflüssigkeit erfasst
werden.
[0015] Zur Erfassung eines pH-Werts direkt in der Reinigungsflüssigkeit kann beispielsweise
ein ISFET-Sensor verwendet werden. Durch die Erfassung des pH-Werts können vorteilhaft
Rückschlüsse darüber gewonnen werden, ob ausreichend Reinigungsmittel dem Reinigungsvorgang
zugeführt wurde.
[0016] Durch das Verwenden eines lichtempfindlichen Sensors kann eine Prozesszeit ermittelt
werden. Hieraus lässt sich ableiten, wie lange eine Reinigungsmaschine tatsächlich
für den Reinigungsvorgang benötigt hat.
[0017] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn wenigstens zwei der genannten oder weitere
für Reinigungsvorgänge relevanten Prozessgrößen erfasst werden, da dadurch die Dokumentation
bzw. die Aufzeichnung eines Reinigungsvorgangs umfangreicher ausgestaltet sein kann.
Hierdurch kann ein Reinigungsvorgang manipuliert, also beispielsweise gestoppt werden.
Es können aufgrund der durch die Sensoreinheit erfassten Messdaten wenigstens einer
Prozessgröße auch bestimmte Parameter, wie beispielsweise die Menge eines Waschmittels,
reguliert werden. Dadurch kann ein Betrieb einer Reinigungsmaschine besonders verbessert
werden.
[0018] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Sensoreinheit
ein Speichermittel zur Aufzeichnung erfasster Messwerte der wenigstens einen Prozessgröße
hat. Die Speicherung einer Aufzeichnung erfasster Messwerte kann dann vorteilhaft
sein, wenn eine Aufzeichnung mit einer vorherigen Aufzeichnung verglichen werden soll.
Somit kann die Leistungsentwicklung einer Reinigungsmaschine über einen gewissen Zeitraum
dokumentiert und nachvollzogen werden, wodurch ein Anwender frühzeitig auf einen Leistungsverlust
bzw. Leistungsnachlass der Reinigungsmaschine reagieren kann. Beispielsweise kann
der Abfall einer Temperatur zwischen verschiedenen Reinigungsläufen einer Reinigungsmaschine
durch die aufgezeichneten und gespeicherten Daten der Sensoreinheit erfasst werden.
Als eine Art Frühwarnsystem kann somit die Sensoreinheit Informationen darüber liefern,
dass im genannten Beispiel ein Heizstab einer Reinigungsmaschine defekt sein kann,
worin der Abfall der Temperatur zwischen den verschiedenen Reinigungsläufen begründet
sein kann. Dadurch kann sehr vorteilhaft die Performance einer Reinigungsmaschine
überwacht bzw. angepasst werden.
[0019] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Sensoreinheit
ein Zeitmessmittel zur Erfassung eines Messzeitpunkts der Prozessgröße hat. Hierdurch
kann an einem exakten Zeitpunkt eine Prozessgröße erfasst werden.
[0020] Es kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass durch das Zeitmessmittel eine Abfolge von
Messzeitpunkten messbar bzw. einstellbar sein kann, so dass die wenigstens eine Prozessgröße
vorteilhaft an mehreren Messzeitpunkten erfasst werden kann. Ebenfalls kann vorteilhaft
eine zumindest teilweise kontinuierliche Messung der wenigstens einen Prozessgröße
realisiert sein, wobei ein Messintervall durch das Zeitmessmittel erfasst bzw. eingestellt
sein kann.
[0021] Durch die Verwendung eines Zeitmessmittels kann eine Aufzeichnung eines Reinigungsvorgangs
besonders aufschlussreich und genau nachvollzogen werden.
[0022] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass an der Sensoreinheit
eine Fangfläche für Reinigungsflüssigkeit ausgebildet ist. Hierdurch kann vorteilhaft
der Sensoreinheit eine Reinigungsflüssigkeit zugeführt werden, um eine Aufzeichnung
der wenigstens einen Prozessgröße durchführen zu können. Dies kann insbesondere dann
von Vorteil sein, wenn die Vorrichtung nur teilweise in die Reinigungsflüssigkeit
ragt bzw. ragen kann.
[0023] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Sensoreinheit
einen Wärmepuffer ausbildet. Dadurch kann vorteilhaft eine Temperatur der Reinigungsflüssigkeit
reguliert werden, wodurch Kosten bei der Erwärmung einer Reinigungsmittelflüssigkeit
eingespart werden können. Besonders vorteilhaft ist diese Ausgestaltung, wenn die
Sensoreinheit zumindest einen oder den, insbesondere den zuvor genannten oder nachfolgend
beanspruchten, Temperatursensor ausbildet.
[0024] Insbesondere kann der Wärmepuffer zur Simulation eines Temperaturansprechverhaltens
eines Reinigungsguts ausgebildet sein. Hierdurch kann gewährleistet sein, dass ein
bestimmter Temperatur-Schwellenwert, der beispielsweise schädlich für das Reinigungsgut,
insbesondere Geschirr oder Wäsche, sein könnte, nicht überschritten wird.
[0025] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Sensoreinheit
einen Sender zur drahtlosen Übermittlung von Messwerten hat. Somit können besonders
vorteilhaft aufgezeichnete Messwerte an einen Empfänger übermittelt werden. Dadurch
ist eine "Live"-Verfolgung eines Reinigungsvorgangs möglich bzw. kann somit ein Reinigungsvorgang
gesteuert, beispielsweise abgebrochen werden. Ferner von Vorteil kann sein, dass der
Empfänger die aufgezeichneten Messdaten speichert, sodass die Messdaten, wie zuvor
bereits erläutert, nachträglich zur Verfügung stehen und miteinander verglichen werden
können.
[0026] Eine drahtlose Übermittlung kann beispielsweise über Bluetooth oder andere dem Fachmann
bekannte Drahtlosverbindungen durchführbar sein.
[0027] Alternativ oder zusätzlich sind zur Lösung der genannten Aufgabe erfindungsgemäß
die Merkmale des nebengeordneten, auf ein Verfahren gerichteten Anspruchs vorgesehen.
Insbesondere wird somit zur Lösung der genannten Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass in einer flüssigkeitsführenden
Arbeitskammer wenigstens eine Prozessgröße gemessen wird. Somit kann während eines
Reinigungsvorganges direkt wenigstens eine Prozessgröße gemessen werden. Durch derartige
Messdaten können ferner Rückschlüsse über die Leistung und Verfassung einzelner Bauteile
der Reinigungsmaschine erhalten werden, wodurch diese Bauteile zeitnah gereinigt bzw.
gewartet werden können. Somit können die durch das erfindungsgemäße Verfahren erfassten
Messdaten dafür genutzt werden, dass eine Wartung der Reinigungsmaschine frühzeitig
angesetzt wird und/oder das Bauteile der Reinigungsmaschine mindestens zum Erhalt
einer Reinigungsleistung ausgetauscht werden.
[0028] Die Erfassung von Messdaten zumindest während des Betriebs der Reinigungsmaschine
ermöglicht vorteilhaft, dass Prozessparameter eingestellt werden können, sodass ein
Reinigungsvorgang optimiert werden kann. Somit kann das Arbeiten bei flüssigkeitsführenden
Arbeitskammern von Reinigungsmaschinen verbessert werden.
[0029] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die
Prozessgröße eine physikalische Eigenschaft einer vorzugsweise in der Arbeitskammer
frei fließenden Reinigungsflüssigkeit ist. Somit kann vorteilhaft ein direkter Rückschluss
auf beispielsweise die Dosierung eines Reinigungsmittels, den pH-Wert der Reinigungsflüssigkeit
oder der Reinigungstemperatur während des Reinigungsvorgangs geschlossen werden.
[0030] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die
Prozessgröße eine Umgebungskenngröße ist. Unter einer Umgebungskenngröße kann eine
Größe verstanden werden, welche einen Zustand in einem Medium, das vorzugsweise die
Sensoreinheit umgibt, beschreibt. Dieses Medium kann beispielsweise eine oder die
zuvor genannte Reinigungsflüssigkeit sein oder ein anderes in der Reinigungsvorrichtung
befindliches Fluid. Somit kann eine Umgebungskenngröße beispielsweise ein Druck oder
eine relative Luftfeuchtigkeit sein. Insbesondere kann die Umgebungsgröße eine Belichtung
der Sensoreinheit sein. Somit kann vorteilhaft wenigstens eine Funktion der Sensoreinheit
in Abhängigkeit von der erfassten Umgebungskenngröße reguliert werden. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass eine Funktion der Sensoreinheit in Abhängigkeit einer bestimmten
Lichtstärke an- oder ausgeschaltet wird. Dadurch kann vorteilhaft eine Sensoreinheit
dann aktiviert sein, wenn ein Reinigungsvorgang durchgeführt wird.
[0031] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die
wenigstens eine Prozessgröße mit einer separaten Sensoreinheit gemessen wird. Hierdurch
können die wenigstens eine Prozessgröße und die beispielsweise eine Umgebungskenngröße
durch separate Sensoreinheiten erfasst werden. Dadurch können Sensoreinheiten variabel
in einer Reinigungsmaschine positioniert sein, was von Vorteil sein kann.
[0032] Besonders bevorzugt wird die wenigstens eine Prozessgröße durch eine wie zuvor beschriebene
und/oder nachfolgend beanspruchte Sensoreinheit gemessen.
[0033] Dabei kann besonders vorgesehen sein, dass die Sensoreinheit vor einem Reinigungsvorgang
in der Arbeitskammer platziert und/oder nach dem Reinigungsvorgang aus der Arbeitskammer
entnommen wird. Hierdurch kann die Sensoreinheit zwischen verschiedenen Reinigungsvorgängen
ausgelesen und/oder außerhalb der Arbeitskammer gelagert werden, um vor äußeren Einflüssen
geschützt zu werden.
[0034] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ist jedoch
nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausführungsbeispiele ergeben
sich durch Kombination der Merkmale einzelner oder mehrerer Ansprüche untereinander
und/oder mit einzelnen oder mehreren Merkmalen der Ausführungsbeispiele.
[0035] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine im Betrieb befindliche, als Spülmaschine ausgebildete, Reinigungsmaschine mit
einer erfindungsgemäßen, in der Arbeitskammer der Reinigungsmaschine angeordneten,
Vorrichtung,
- Fig. 2
- die in Fig. 1 gezeigte Spülmaschine nach erfolgtem Betrieb, wobei die erfindungsgemäße
Vorrichtung aus der Arbeitskammer genommen ist,
- Fig. 3
- eine im Betrieb befindliche, als Waschmaschine ausgebildete, Reinigungsmaschine mit
einer erfindungsgemäßen, in der Arbeitskammer der Reinigungsmaschine angeordneten,
Vorrichtung,
- Fig. 4
- die in Fig. 3 gezeigte Waschmaschine nach erfolgtem Betrieb, wobei die erfindungsgemäße
Vorrichtung aus der Arbeitskammer genommen ist.
[0036] Die Figuren 1 und 3 zeigen eine im Betrieb befindliche Reinigungsmaschine 3 mit einer
erfindungsgemäßen, in der Arbeitskammer 2 der Reinigungsmaschine 3 angeordneten, Vorrichtung
1.
[0037] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ist lösbar in der Arbeitskammer 2 angeordnet,
was beispielsweise daran zu erkennen ist, dass die Vorrichtung 1 nach erfolgtem Betrieb
der Reinigungsmaschine 3 aus dieser entnommen ist (siehe Figuren 2 und 4).
[0038] Es kann auch vorgesehen, dass nur die wenigstens eine Sensoreinheit 5 aus der Vorrichtung
1 und somit aus der Reinigungsmaschine 3 herausgenommen werden kann.
[0039] Im Betrieb der als Spülmaschine 15 (Fig. 1) oder als Waschmaschine 4 (Fig. 3) ausgebildeten
Reinigungsmaschine 3 befindet sich die Vorrichtung 1 in einer Reinigungsflüssigkeit
13, die in der Arbeitskammer 2 schmutziges Geschirr oder Wäsche reinigt. Dabei kann
sich die Vorrichtung 1 während des Reinigungsvorgangs fest an einem Ort, beispielsweise
in einem Geschirreinsatz 16, befinden (Fig. 1). Eine freie Positionierung der Vorrichtung
1 in der Arbeitskammer 2, wie in Fig. 3 dargestellt, ist auch möglich. Die Reinigungsflüssigkeit
13 oder ein Teil davon kann der Sensoreinheit 5 über die Fangfläche 10 zugeführt werden
(Figuren 1 und 3). Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn ein bestimmter
Sensor 7 sich an einem Ende der Fangfläche 10 befindet, um Messdaten zu erfassen.
[0040] Durch die wenigstens eine Sensoreinheit 5 wird wenigstens eine Prozessgröße erfasst.
Bestimme Prozessgrößen, wie beispielsweise ein pH-Wert, eine Temperatur oder eine
Belichtung können jeweils durch einen für die jeweilige Prozessgröße geeigneten Sensor
7 durch die Sensoreinheit 5 erfasst werden.
[0041] Die Sensoreinheit 5 kann durch eine eigene, eingekapselte Energieversorgung 6 versorgt
werden, sodass die Sensoreinheit 5 während des Reinigungsvorgangs, und in der Reinigungsflüssigkeit
13 befindlich, mit Energie versorgt wird. Somit kann besonders vorteilhaft, insbesondere
dadurch, dass die Sensoreinheit 5 ein Speichermittel 8 zur Aufzeichnung von Messwerten
der wenigstens einen Prozessgröße hat und dass die Sensoreinheit 5 ein Zeitmessmittel
9 zur Erfassung eines Messzeitpunkts der Prozessgröße hat, ein Reinigungsvorgang vollumfänglich
aufgezeichnet werden. Somit können Rückschlüsse über den Reinigungsvorgang und einzelner
in der Reinigungsmaschine 3 verbauter Bauteile gewonnen werden, was besonders vorteilhaft
sein kann.
[0042] Besonders vorteilhaft ist es, wie in dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis
4 gezeigt, wenn die von einer Sensoreinheit 5 erfassten Messwerte über einen Sender
12 zur drahtlosen Übermittlung an einen außerhalb der Arbeitskammer 2 befindlichen
Empfänger 14 gesendet werden. Dadurch können Messwerte extern, beispielsweise durch
den Empfänger 14 oder beispielsweise in einer Cloud, hinterlegt und/oder gespeichert
werden. Hierdurch können die Messwerte gesichert sein und/oder es kann eine Analyse
von mehreren Reinigungsvorgängen zur Beobachtung der Performance der Reinigungsmaschine
3 vorteilhaft ermöglicht werden.
[0043] Eine wie in Fig. 1 oder in Fig. 3 dargestellte, drahtlose Übermittlung von Messwerten
durch den Sender 12 der Sensoreinheit 5 kann ferner eine Verfolgung des aktuellen
Reinigungsvorganges ermöglichen.
[0044] Der Wärmepuffer 11 der Sensoreinheit 5 ist vorteilhaft zur Simulation eines Temperaturansprechverhaltens
eines Reinigungsguts ausgebildet.
[0045] Während eines Betriebs einer Reinigungsmaschine 3, wie die Spülmaschine 15 der Figuren
1 und 2 oder die Waschmaschine der Figuren 3 und 4, kann verfahrenstechnisch in der
flüssigkeitsführenden Arbeitskammer 2 wenigstens eine Prozessgröße gemessen werden.
[0046] Dabei wird die Sensoreinheit 5 vor einem Reinigungsvorgang in der Arbeitskammer 2
platziert. Die Messung wenigstens einer Prozessgröße kann mit Eindringen der frei
fließenden Reinigungsflüssigkeit 13 erfolgen, oder auch davor, insbesondere, wenn
die Prozessgröße eine Umgebungsgröße, insbesondere eine wie zuvor beschriebene Umgebungsgröße,
ist. Beispielsweise kann eine Belichtung der Sensoreinheit 5 erfasst werden.
[0047] Während des Reinigungsvorganges können dann vorzugsweise einzelne oder mehrere physikalische
Eigenschaften der vorzugsweise in der Arbeitskammer 2 frei fließenden Reinigungsflüssigkeit
13 erfasst und über den Sender 12 an den Empfänger 14 übermittelt und gespeichert
werden. Somit kann vorteilhaft wenigstens eine Prozessgröße des Reinigungsvorgangs
ermittelt werden.
[0048] Durch eine wenigstens teilweise kontinuierliche Erfassung von Messwerten während
des Betriebs kann ein Reinigungsvorgang durch ein Verfahren und eine Vorrichtung 1
besonders verbessert sein, so wie es in den in den Figuren 1 und 2 bzw. Figuren 3
und 4 dargestellten Ausführungsformen der Fall ist.
[0049] Nach dem Reinigungsvorgang wird die Sensoreinheit 5 aus der Arbeitskammer 2 entnommen.
Die durch die Sensoreinheit 5 erfassten Messwerte können auch nach dem Reinigungsvorgang
insbesondere außerhalb der Reinigungsmaschine 3 ausgelesen und/oder gespeichert werden.
[0050] Die Erfindung schlägt allgemein eine Vorrichtung 1 zur Erfassung wenigstens einer
Prozessgröße in einer flüssigkeitsführenden Arbeitskammer 2 einer Reinigungsmaschine
3, insbesondere einer Wasch 4- und/oder Spülmaschine 15, vor, wobei eine Sensoreinheit
5, die zu einer Erfassung der Prozessgröße eingerichtet ist, zur lösbaren Anordnung
in der Arbeitskammer 2 ausgebildet ist.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Arbeitskammer
- 3
- Reinigungsmaschine
- 4
- Waschmaschine
- 5
- Sensoreinheit
- 6
- Energieversorgung
- 7
- Sensor
- 8
- Speichermittel
- 9
- Zeitmessmittel
- 10
- Fangfläche
- 11
- Wärmepuffer
- 12
- Sender
- 13
- Reinigungsflüssigkeit
- 14
- Empfänger
- 15
- Spülmaschine
- 16
- Geschirreinsatz
1. Vorrichtung (1) zur Erfassung wenigstens einer Prozessgröße in einer flüssigkeitsführenden
Arbeitskammer (2) einer Reinigungsmaschine (3), insbesondere einer Waschmaschine (4)
und/oder Spülmaschine (15), dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensoreinheit (5), die zu einer Erfassung der Prozessgröße eingerichtet ist,
zur lösbaren Anordnung in der Arbeitskammer (2) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (5) eine eingekapselte Energieversorgung (6) hat.
3. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (5) wenigstens einen Sensor (7) für Temperatur, pH-Wert und/oder
Belichtung hat.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (5) ein Speichermittel (8) zur Aufzeichnung gemessener Werte der
wenigstens einen Prozessgröße hat.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (5) ein Zeitmessmittel (9) zur Erfassung eines Messzeitpunkts der
Prozessgröße hat.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Sensoreinheit (5) eine Fangfläche (10) für Reinigungsflüssigkeit (13) ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (5) einen Wärmepuffer (11) ausbildet, insbesondere zur Simulation
eines Temperaturansprechverhaltens eines Reinigungsguts.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (5) einen Sender (12) zur drahtlosen Übermittlung von Messwerten
hat.
9. Verfahren zum Betrieb einer Reinigungsmaschine (3), insbesondere einer Wasch (4) -
und/oder Spülmaschine (15), dadurch gekennzeichnet, dass in einer flüssigkeitsführenden Arbeitskammer (2) wenigstens eine Prozessgröße gemessen
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessgröße eine physikalische Eigenschaft einer vorzugsweise in der Arbeitskammer
(2) frei fließenden Reinigungsflüssigkeit (13) ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Prozessgröße eine Umgebungskenngröße, insbesondere eine Belichtung der Sensoreinheit
(5), ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Prozessgröße mit einer separaten Sensoreinheit (5), insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gemessen wird, insbesondere wobei die Sensoreinheit
(5) vor einem Reinigungsvorgang in der Arbeitskammer (2) platziert und/oder nach dem
Reinigungsvorgang aus der Arbeitskammer (2) entnommen wird.