Gebiet der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Rollgang einer Walzanlage,
- wobei der Rollgang eine Vielzahl von Transportrollen aufweist,
- wobei die Transportrollen in einer Transportrichtung gesehen hintereinander angeordnet
sind und um orthogonal zur Transportrichtung verlaufende erste Drehachsen drehbar
sind, so dass mittels der Transportrollen ein Metallband von einer dem Rollgang vorgeordneten
vorderen Behandlungseinrichtung zu einer dem Rollgang nachgeordneten hinteren Behandlungseinrichtung
transportierbar ist,
- wobei der Rollgang Seitenführungsrollen aufweist,
- wobei die Seitenführungsrollen um zweite Drehachsen drehbar sind und mittels Positioniereinrichtungen
seitlich an das transportierte Metallband anstellbar sind, so dass Mantelflächen der
Seitenführungsrollen an Seitenkanten des Metallbandes anliegen und beim Transport
des Metallbandes an den Seitenkanten des Metallbandes abrollen.
[0002] Die vorliegende Erfindung geht weiterhin aus von einer Walzanlage,
- wobei die Walzanlage einen derartigen Rollgang aufweist,
- wobei die Walzanlage eine dem Rollgang vorgeordnete vordere Behandlungseinrichtung
und eine dem Rollgang nachgeordnete hintere Behandlungseinrichtung aufweist.
Stand der Technik
[0003] Derartige Rollgänge und die zugehörigen Walzanlagen sind allgemein bekannt. Rein
beispielhaft kann auf die
JP H11 216 516 A verwiesen werden.
Zusammenfassung der Erfindung
[0004] Derartige Rollgänge werden oftmals zum seitlichen Führen eines heißen Metallbandes
verwendet, beispielsweise zwischen einem Vorgerüst und einer mehrgerüstigen Fertigstraße.
Durch den Kontakt des heißen Metallbandes mit den Seitenführungsrollen tritt an den
Seitenführungsrollen Verschleiß auf. Aufgrund unterschiedlicher Banddicken tritt an
den unteren Enden der Seitenführungsrollen ein größerer Verschleiß auf als an den
oberen Enden der Seitenführungsrollen. Der Unterschied im Verschleiß kann so groß
werden, dass die Seitenführungsrollen sehr ungleichmäßig werden, im Extremfall sogar
Stufen auftreten. Dies gilt prinzipiell unabhängig davon, ob die Seitenführungsrollen
kraftgeregelt (d.h. mit einer vorbestimmten Kraft) oder positionsgeregelt (d.h. auf
eine vorbestimmte Position) an das Metallband angestellt werden. In besonders starkem
Umfang tritt das Problem jedoch bei einer kraftgeregelten Anstellung auf. Aufgrund
des Verschleißes müssen die Seitenführungsrollen immer wieder gewartet und teilweise
auch ausgetauscht werden. Dies ist mit Stillstandszeiten verbunden und verringert
daher die Produktivität der Walzanlage.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen,
mittels derer die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden können.
[0006] Die Aufgabe wird durch einen Rollgang mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Rollgangs sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 5.
[0007] Erfindungsgemäß wird ein Rollgang der eingangs genannten Art dadurch ausgestaltet,
dass den Seitenführungsrollen Verstellantriebe zugeordnet sind, mittels derer die
Seitenführungsrollen in einer orthogonal zur Transportrichtung und orthogonal zu den
ersten Drehachsen orientierten Verstellrichtung zwischen zwei Endlagen verstellbar
sind.
[0008] Die Seitenführungsrollen können kegelstumpfartig ausgebildet sein. In diesem Fall
sind die zweiten Drehachsen innerhalb einer zur Transportrichtung orthogonalen Ebene
gesehen in einem Winkel zur Verstellrichtung orientiert. Vorzugsweise sind die Seitenführungsrollen
jedoch zylindrisch ausgebildet sind und sind weiterhin die zweiten Drehachsen parallel
zur Verstellrichtung orientiert. Diese Ausgestaltung ist besonders einfach, zuverlässig
und auch besonders verschleißarm.
[0009] Ein Verfahrweg zwischen den Endlagen muss hinreichend groß sein. Vorzugsweise beträgt
der Verfahrweg mindestens 150 mm beträgt, insbesondere mindestens 200 mm. Auch noch
größere Werte sind möglich, beispielsweise ein Verfahrweg von 250 mm oder 300 mm.
In jedem Fall müssen die Mantelflächen der Seitenführungsrollen sich in der Verstellrichtung
gesehen über einen Bereich erstrecken, der mindestens um die maximale Banddicke größer
als der Verfahrweg ist.
[0010] Vorzugsweise sind die Seitenführungsrollen in Transportrichtung gesehen zwischen
zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Transportrollen angeordnet. Die Seitenführungsrollen
sind also in der Lücke zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Transportrollen
angeordnet. Dadurch ist die Verfahrbarkeit der Seitenführungsrollen in der Verstellrichtung
besonders einfach realisierbar. Weiterhin ist dadurch auch auf einfache Weise der
erforderliche große Verfahrweg von 150 mm und mehr realisierbar.
[0011] Vorzugsweise werden die Seitenführungsrollen zyklisch zwischen den beiden Endlagen
verfahren. Beispielsweise kann eine Steuereinrichtung vorhanden sein, welche die Verstelleinrichtungen
entsprechend ansteuert. Unabhängig von der Art der Verfahrbewegung kann das Verfahren
der Seitenführungsrollen jedoch insbesondere während des normalen Betriebs des Rollgangs
erfolgen, während also über die Transportrollen ein Metallband transportiert wird.
Dies ist sogar dann möglich, wenn während des Verfahrens der Seitenführungsrollen
auch die Seitenführungsrollen an den Seitenkanten des Metallbandes anliegen. Dadurch
ist es möglich, den erfindungsgemäßen Rollgang auch in einer Endlos-Gießwalzanlage
einzusetzen.
[0012] Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Walzanlage mit den Merkmalen des Anspruchs
6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Walzanlage sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche 7 bis 11.
[0013] Erfindungsgemäß ist bei einer Walzanlage der eingangs genannten Art der Rollgang
als erfindungsgemäßer Rollgang ausgebildet.
[0014] In der Regel ist die dem Rollgang nachgeordnete hintere Behandlungseinrichtung ein
Walzgerüst, insbesondere das vorderste Walzgerüst einer mehrgerüstigen Walzstraße,
beispielsweise einer Fertigstraße. Weiterhin ist die dem Rollgang vorgeordnete vordere
Behandlungseinrichtung in der Regel ebenfalls ein Walzgerüst, insbesondere ein Vorwalzgerüst.
[0015] Der vorderen Behandlungseinrichtung kann ihrerseits eine weitere Behandlungseinrichtung
vorgeordnet sein, insbesondere eine Stranggießmaschine. In Einzelfällen kann auch
dem Rollgang als vordere Behandlungseinrichtung auch direkt eine Stranggießmaschine
vorgeordnet sein.
[0016] Weiterhin können die vordere Behandlungseinrichtung und die hintere Behandlungseinrichtung
durch das Metallband verbunden sein. Das Metallband ist also zwischen der vorderen
Behandlungseinrichtung und der hinteren Behandlungseinrichtung ungeteilt. Somit wird
ein gekoppelter Prozess ausgeführt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0017] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- FIG 1
- eine Walzanlage von der Seite,
- FIG 2
- die Walzanlage von FIG 1 von oben,
- FIG 3
- eine Draufsicht auf eine Transportrolle und Seitenführungsrollen aus einer Richtung
III in FIG 2,
- FIG 4
- ein Zeitdiagramm und
- FIG 5
- eine Modifikation der Walzanlage von FIG 1.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0018] Gemäß den FIG 1 und 2 weist eine Walzanlage eine vordere Behandlungseinrichtung 1,
eine hintere Behandlungseinrichtung 2 und einen Rollgang 3 auf. Der Rollgang 3 ist
zwischen den beiden Behandlungseinrichtungen 1, 2 angeordnet.
[0019] Die beiden Behandlungseinrichtungen 1, 2 können nach Bedarf ausgebildet sein. Beispielsweise
kann die vordere Behandlungseinrichtung 1 als Haspel, als Stranggießmaschine oder
als Ofen ausgebildet sein. Oftmals ist die vordere Behandlungseinrichtung 1 als Walzgerüst
ausgebildet, beispielsweise als Vorwalzgerüst. Die hintere Behandlungseinrichtung
2 kann beispielsweise als Haspel, als Beize oder als Kühlstrecke ausgebildet sein.
In der Regel ist die hintere Behandlungseinrichtung 2 als Walzgerüst ausgebildet.
Meist ist die hintere Behandlungseinrichtung 2 das vorderste Walzgerüst einer mehrgerüstigen
Walzstraße, beispielsweise einer mehrgerüstigen Fertigstraße. Die weiteren Walzgerüste
der mehrgerüstigen Walzstraße sind in den FIG 1 und 2 nur eingezeichnet, aber nicht
mit Bezugszeichen versehen. Weiterhin sind von allen Walzgerüsten nur die Arbeitswalzen
dargestellt. In der Regel weisen die Walzgerüste jedoch zusätzlich weitere Walzen
auf.
[0020] Der Rollgang 3 weist eine Vielzahl von Transportrollen 4 auf. Die Transportrollen
4 sind in einer Transportrichtung x gesehen hintereinander angeordnet. Die Transportrichtung
x ist in aller Regel horizontal oder zumindest nahezu horizontal. Die Transportrollen
4 sind um erste Drehachsen 5 drehbar. Die ersten Drehachsen 5 verlaufen orthogonal
zur Transportrichtung x. Sie sind in aller Regel ebenfalls horizontal oder zumindest
nahezu horizontal orientiert. Von den ersten Drehachsen 5 sind in den FIG 1 und 2
der Übersichtlichkeit halber nur einige mit ihrem jeweiligen Bezugszeichen versehen.
[0021] In der Regel sind zumindest einige der Transportrollen 4 angetrieben. Dies ist in
FIG 2 für einige der Transportrollen 4 durch einen jeweiligen Antrieb 6 angedeutet.
Ob und gegebenenfalls welche der Transportrollen 4 angetrieben sind, ist im Rahmen
der vorliegenden Erfindung jedoch von untergeordneter Bedeutung.
[0022] Mittels der Transportrollen 4 kann ein Metallband 7 von der vorderen Behandlungseinrichtung
1 zur hinteren Behandlungseinrichtung 2 transportiert werden. Die vordere Behandlungseinrichtung
1 ist damit dem Rollgang 3 vorgeordnet, die hintere Behandlungseinrichtung 2 dem Rollgang
3 nachgeordnet. Das Metallband 7 ist in der Regel ein heißes Metallband. Es kann beispielsweise
aus Stahl oder Aluminium bestehen. In manchen Fällen sind die vordere Behandlungseinrichtung
1 und die hintere Behandlungseinrichtung 2 durch das Metallband 7 verbunden. Der Massenfluss
der vorderen Behandlungseinrichtung 1 und der hinteren Behandlungseinrichtung 2 sind
in diesen Fällen also direkt miteinander gekoppelt.
[0023] Der Rollgang 3 weist weiterhin Seitenführungsrollen 8 auf. Die Seitenführungsrollen
8 können Bestandteil von größeren Seitenführungen sein. Dies ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung jedoch von untergeordneter Bedeutung. Die Seitenführungsrollen 8 werden
in aller Regel paarweise eingesetzt, d.h. je eine Seitenführungsrolle 8 links und
rechts des Metallbandes 7.
[0024] Die Anzahl an Paaren von Seitenführungsrollen 8 kann nach Bedarf bestimmt sein. Die
Darstellung in den FIG 1 und 2, gemäß denen zwei derartige Paare vorhanden sind, ist
rein beispielhaft und nicht beschränkend zu verstehen.
[0025] Die Seitenführungsrollen 8 sind um zweite Drehachsen 9 drehbar. Meist sind die Seitenführungsrollen
8 frei drehbar. Die Seitenführungsrollen 8 sind weiterhin mittels Positioniereinrichtungen
10 seitlich an das Metallband 7 anstellbar. Die Positioniereinrichtungen 10 können
beispielsweise als elektrische Antriebe oder als Hydraulikzylindereinheiten ausgebildet
sein. Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung können die Seitenführungsrollen 8
mittels der Positioniereinrichtungen 10 kraftgeregelt oder positionsgeregelt an das
Metallband 7 angestellt werden.
[0026] Die Seitenführungsrollen 8 weisen gemäß FIG 3 Mantelflächen 11 auf. Die Mantelflächen
11 der Seitenführungsrollen 8 liegen an Seitenkanten 12 des Metallbandes 7 an. Sie
rollen beim Transport des Metallbandes 7 an den Seitenkanten 12 des Metallbandes 7
ab.
[0027] Den Seitenführungsrollen 8 sind Verstellantriebe 13 zugeordnet. Mittels der Verstellantriebe
13 können die Seitenführungsrollen 8 in einer Verstellrichtung z verstellt werden.
Die Verstellrichtung z ist orthogonal zur Transportrichtung x orientiert und weiterhin
auch orthogonal zu den ersten Drehachsen 5 orientiert. Entsprechend der üblichen Orientierung
der Transportrichtung x und der ersten Drehachsen 5 ist demzufolge die Verstellrichtung
z in aller Regel vertikal oder zumindest nahezu vertikal orientiert.
[0028] Die Art der Verstellantriebe 13 kann nach Bedarf bestimmt sein. Üblicherweise sind
die Verstellantriebe 13 Hydraulikzylindereinheiten. Alternativ kann es sich beispielsweise
um Spindelhubgetriebe oder um Keilverstellungen handeln. Auch andere Ausgestaltungen
sind möglich.
[0029] Um ein möglichst ungestörtes Verstellen der Seitenführungsrollen 8 in der Verstellrichtung
z zu ermöglichen, sind die Seitenführungsrollen 8 entsprechend der Darstellung in
den FIG 1 und 2 vorzugsweise in Transportrichtung x gesehen zwischen zwei unmittelbar
aufeinanderfolgenden Transportrollen 4 angeordnet. Die Seitenführungsrollen 8 sind
also in der Lücke zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Transportrollen 4
angeordnet. Falls einige der Transportrollen 4 angetrieben sind und andere der Transportrollen
4 nicht angetrieben sind und weiterhin nicht zwischen allen unmittelbar aufeinanderfolgenden
Transportrollen 4 Seitenführungsrollen 8 angeordnet sind, sind die Seitenführungsrollen
8 vorzugsweise zwischen zwei nicht angetriebenen Transportrollen 4 angeordnet. Gegebenenfalls
kann der Abstand zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Transportrollen 4,
zwischen denen Seitenführungsrollen 8 angeordnet sind, etwas größer sein als der Abstand
zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Transportrollen 4, zwischen denen keine
Seitenführungsrollen 8 angeordnet sind.
[0030] Gemäß FIG 3 ist ein Durchmesser D, den die Seitenführungsrollen 8 an ihrer Oberkante
14 aufweisen, gleich einem Durchmesser D, den die Seitenführungsrollen 8 an ihrer
Unterkante 15 aufweisen. Folglich sind die Seitenführungsrollen 8 nicht kegelstumpfartig,
sondern zylindrisch ausgebildet. Auch ist erkennbar, dass die zweiten Drehachsen 9
parallel zur Verstellrichtung z orientiert sind. In der Verstellrichtung z erstrecken
sich die Seitenführungsrollen 8 über eine Länge L. Dies ist in FIG 3 nur für die dort
linke Seitenführungsrolle 8 eingezeichnet. Für die rechte Seitenführungsrolle 8 gilt
ein analoger Sachverhalt.
[0031] FIG 4 zeigt eine Position p der Lage der Unterkanten 15 der Seitenführungsrollen
8. Die Nulllinie entspricht einer Positionierung, bei welcher in der Verstellrichtung
z gesehen die Lage der Unterkanten 15 der Seitenführungsrollen 8 mit der Lage der
Oberkanten 16 der Transportrollen 4 übereinstimmt. Befinden sich die Unterkanten 15
der Seitenführungsrollen 8 oberhalb der Oberkanten 16 der Transportrollen 4, entspricht
dies einem positiven Wert der Position p. Befinden sich die Unterkanten 15 der Seitenführungsrollen
8 unterhalb der Oberkanten 16 der Transportrollen 4, entspricht dies einem negativen
Wert der Position p. Die Oberkanten 14 und die Unterkanten 15 der Seitenführungsrollen
8 und die Oberkanten 16 der Transportrollen 4 sind in FIG 3 nur auf der rechten Seite
eingezeichnet. Für die linke Seite gelten analoge Sachverhalte.
[0032] Gemäß FIG 4 können die Seitenführungsrollen 8 im Laufe der Zeit t zwischen einer
unteren Endlage (p minimal, also negativ und betragsmäßig so groß wie möglich) und
einer oberen Endlage (negativ und betragsmäßig kleiner als bei der unteren Endlage,
maximal jedoch exakt 0) verfahren werden. Der Verfahrweg, also die Differenz zwischen
der unteren Endlage und der oberen Endlage, liegt vorzugsweise bei mindestens 150
mm, insbesondere bei mindestens 200 mm. Natürlich sind auch größere Werte sind möglich,
beispielsweise 250 mm oder 300 mm.
[0033] Das Metallband 7 weist gemäß FIG 1 beim Durchlaufen des Rollgangs 3 eine Banddicke
d auf. Die Banddicke d kann maximal einen Wert dmax aufweisen, also eine maximale
Banddicke dmax. Die maximale Banddicke dmax liegt in der Regel im Bereich zwischen
20 mm und 100 mm. Beispielsweise kann sie zwischen 30 mm und 80 mm liegen, insbesondere
zwischen 40 mm und 60 mm. Die Länge L der Mantelflächen 11 in der Verstellrichtung
z muss so groß sein, dass die Mantelflächen 11 sich über einen Bereich erstrecken,
der mindestens um die maximale Banddicke dmax größer als der Verfahrweg ist.
[0034] Gemäß FIG 4 erfolgt das Verfahren der Seitenführungsrollen 8 zwischen den beiden
Endplatten zyklisch. Dies ist zwar bevorzugt, aber nicht zwingend. Im Falle des zyklischen
Verfahrens liegt die Periodendauer T - also die Dauer eines einzelnen Zyklus - üblicherweise
im Bereich 10 Sekunden und 20 Minuten. Es sind aber auch andere Werte möglich, insbesondere
Werte oberhalb von 20 Minuten.
[0035] Unabhängig von der Art der Verfahrbewegung kann das Verfahren der Seitenführungsrollen
8 insbesondere während des normalen Betriebs des Rollgangs 3 erfolgen, während also
über die Transportrollen 4 ein Metallband 7 transportiert wird. Dies ist sogar möglich,
während die Seitenführungsrollen 8 (genauer: deren Mantelflächen 11) an den Seitenkanten
12 des Metallbandes 7 anliegen.
[0036] FIG 5 zeigt eine Modifikation der Walzanlage von FIG 1. Gemäß FIG 5 ist der vorderen
Behandlungseinrichtung 1 eine weitere Behandlungseinrichtung 17 vorgeordnet. Die weitere
Behandlungseinrichtung 17 kann beispielsweise ein Ofen sein. Entsprechend der Darstellung
in FIG 5 ist die weitere Behandlungseinrichtung 17 als Stranggießmaschine ausgebildet.
Der Rollgang 3 ist in FIG 5 nur als solcher dargestellt, also ohne Darstellung seiner
einzelnen Komponenten. Diesbezüglich wird auf FIG 1 verwiesen.
[0037] Es ist möglich, dass das Metallband 7 sich (ergänze: ungeteilt) nicht nur von der
vorderen bis zur hinteren Behandlungseinrichtung 1, 2 erstreckt, sondern bereits ab
der weiteren Behandlungseinrichtung 17. In diesem Fall sind nicht nur die vordere
und die hintere Behandlungseinrichtung 1, 2, sondern zusätzlich auch die weitere Behandlungseinrichtung
17 durch das Metallband 7 verbunden. Die Massenflüsse der drei genannten Behandlungseinrichtungen
1, 2 und 17 sind also direkt miteinander gekoppelt.
[0038] Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. So kann der als solcher unvermeidbare
Verschleiß der Seitenführungsrollen 8 auf eine entsprechend vergrößerte Mantelfläche
11 verteilt werden, so dass im Ergebnis eine deutlich vergrößerte Standzeit der Seitenführungsrollen
8 erreicht wird. Weiterhin ist der Rollgang 3 universell einsetzbar, d.h. nicht nur
bei einer konventionellen Walzanlage, bei der einzelne Brammen gewalzt werden, sondern
auch bei einer Gießwalzverbundanlage, bei der aus der Gießhitze heraus ein Endloswalzen
erfolgt. Insbesondere bei derartigen Anlagen müssen die Seitenführungsrollen 8 über
mehrere Stunden hinweg ohne Abkühlpause an das heiße Metallband 7 angestellt bleiben.
Aufgrund der Anordnung zwischen aufeinanderfolgenden Transportrollen 4 kann auf einfache
Weise ein großer Verfahrweg in der Verstellrichtung z erreicht werden.
[0039] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Varianten können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- vordere Behandlungseinrichtung
- 2
- hintere Behandlungseinrichtung
- 3
- Rollgang
- 4
- Transportrollen
- 5
- erste Drehachsen
- 6
- Antriebe
- 7
- Metallband
- 8
- Seitenführungsrollen
- 9
- zweite Drehachsen
- 10
- Positioniereinrichtungen
- 11
- Mantelflächen
- 12
- Seitenkanten
- 13
- Verstellantriebe
- 14
- Oberkanten der Seitenführungsrollen
- 15
- Unterkanten der Seitenführungsrollen
- 16
- Oberkanten der Transportrollen
- 17
- weitere Behandlungseinrichtung
- d
- Banddicke
- dmax
- maximale Banddicke
- D
- Durchmesser
- L
- Länge
- p
- Position
- T
- Periodendauer
- t
- Zeit
- x
- Transportrichtung
- z
- Verstellrichtung
1. Rollgang einer Walzanlage,
- wobei der Rollgang eine Vielzahl von Transportrollen (4) aufweist,
- wobei die Transportrollen (4) in einer Transportrichtung (x) gesehen hintereinander
angeordnet sind und um orthogonal zur Transportrichtung (x) verlaufende erste Drehachsen
(5) drehbar sind, so dass mittels der Transportrollen (5) ein Metallband (7) von einer
dem Rollgang vorgeordneten vorderen Behandlungseinrichtung (1) zu einer dem Rollgang
nachgeordneten hinteren Behandlungseinrichtung (2) transportierbar ist,
- wobei der Rollgang Seitenführungsrollen (8) aufweist,
- wobei die Seitenführungsrollen (8) um zweite Drehachsen (9) drehbar sind und mittels
Positioniereinrichtungen (10) seitlich an das transportierte Metallband (7) anstellbar
sind, so dass Mantelflächen (11) der Seitenführungsrollen (8) an Seitenkanten (12)
des Metallbandes (7) anliegen und beim Transport des Metallbandes (7) an den Seitenkanten
(12) des Metallbandes (7) abrollen,
dadurch gekennzeichnet,
dass den Seitenführungsrollen (8) Verstellantriebe (13) zugeordnet sind, mittels derer
die Seitenführungsrollen (8) in einer orthogonal zur Transportrichtung (x) und orthogonal
zu den ersten Drehachsen (5) orientierten Verstellrichtung (z) zwischen zwei Endlagen
verstellbar sind.
2. Rollgang nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenführungsrollen (8) zylindrisch ausgebildet sind und dass die zweiten Drehachsen
(9) parallel zur Verstellrichtung (z) orientiert sind.
3. Rollgang nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verfahrweg zwischen den Endlagen mindestens 150 mm beträgt, insbesondere mindestens
200 mm.
4. Rollgang nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenführungsrollen (8) in Transportrichtung (x) gesehen zwischen zwei unmittelbar
aufeinanderfolgenden Transportrollen (4) angeordnet sind.
5. Rollgang nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenführungsrollen (8) zyklisch zwischen den beiden Endlagen verfahren werden.
6. Walzanlage,
- wobei die Walzanlage einen Rollgang (3) nach einem der obigen Ansprüche aufweist,
- wobei die Walzanlage eine dem Rollgang (3) vorgeordnete vordere Behandlungseinrichtung
(1) und eine dem Rollgang (3) nachgeordnete hintere Behandlungseinrichtung (2) aufweist.
7. Walzanlage nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dem Rollgang (3) nachgeordnete hintere Behandlungseinrichtung (2) ein Walzgerüst
ist, insbesondere das vorderste Walzgerüst einer mehrgerüstigen Walzstraße.
8. Walzanlage nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dem Rollgang (3) vorgeordnete vordere Behandlungseinrichtung (1) ein Walzgerüst
ist, insbesondere ein Vorwalzgerüst.
9. Walzanlage nach Anspruch 6, 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vorderen Behandlungseinrichtung (1) eine weitere Behandlungseinrichtung (17)
vorgeordnet ist, insbesondere eine Stranggießmaschine.
10. Walzanlage nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Rollgang (3) als vordere Behandlungseinrichtung (1) eine Stranggießmaschine vorgeordnet
ist.
11. Walzanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vordere Behandlungseinrichtung (1) und die hintere Behandlungseinrichtung (2)
durch das Metallband (7) verbunden sind.