[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Verpackungspolstern
aus einer Kartonbahn gemäß Anspruch 1. Ferner betrifft die vorliegende Anmeldung eine
Fertigungsstraße zur Herstellung einer Vielzahl von Verpackungspolstern gemäß Anspruch
11.
[0002] Die Kartonbahn beschreibt eine aus Karton hergestellte Materialbahn, deren Länge
deutlich größer ist als ihre Breite. Die Kartonbahn ist typischerweise von mehreren
Lagen von Papier unterschiedlicher Dicke gebildet, sodass der Karton im Wesentlichen
ein Papier mit einer vergleichsweise großen Dicke beschreibt. Insbesondere kann die
Dicke des Kartons mindestens 2 mm, vorzugsweise mindestens 3 mm, betragen. Die Breite
einer typischen Kartonbahn, die zur Herstellung von Verpackungspolstern geeignet ist,
liegt typischerweise in einem Bereich zwischen 30 cm und 50 cm, während die Länge
der Kartonbahn in aller Regel mindestens 30 m, vorzugsweise mindestens 50 m, beträgt.
In jedem Fall übersteigt die Länge der Kartonbahn deren Breite deutlich, vorzugsweise
mindestens um den Faktor 20, vorzugsweise mindestens um den Faktor 30, weiter vorzugsweise
mindestens um den Faktor 50.
[0003] Verpackungspolster werden dazu verwendet, ein jeweilig einzupackendes Verpackungsgut
zu polstern und auf diese Weise vor Beschädigungen, insbesondere bedingt durch Stoßbelastungen,
zu schützen. Dies betrifft beispielsweise die Verpackung von plattenförmigen Verpackungsgütern,
die beispielsweise von Holzwerkstoffplatten aus der Möbelindustrie gebildet sein können.
Derartige Verpackungsgüter sind besonders anfällig, während einer Auslieferung infolge
eines Aneckens oder Anstoßens Beschädigungen zu erleiden, die zumindest den optischen
Gesamteindruck des jeweiligen Verpackungsguts nachhaltig beeinträchtigen. Daher ist
es typischerweise vorgesehen, derartige Verpackungsgüter mit Verpackungspolstern zu
schützen, die das jeweilige Verpackungsgut beispielsweise randseitig umlaufend einfassen
und im Falle eines Aneckens oder Anstoßens der fertigen Verpackung mitsamt dem darin
befindlichen Verpackungsgut die Aufprallenergie über eine Verformung abbauen. Das
Verpackungsgut als solches ist demzufolge vor der jeweiligen Aufprallenergie geschützt.
[0004] Um ein solches Verpackungspolster herzustellen, ist es bekannt, eine Kartonbahn mittels
einer Vorschubeinrichtung entlang einer Fertigungsstraße zu führen und dabei in mehreren
Verfahrensschritten sukzessive zu verarbeiten, sodass sich schließlich Verpackungspolster
ergeben. Die Vorschubeinrichtung kann insbesondere von einem Förderband gebildet sein,
mittels dessen die Kartonbahn in eine Vorschubrichtung entlang der Fertigungsstraße
geführt wird, wobei vorzugsweise sich die Vorschubrichtung während des Verfahrens
nicht verändert.
[0005] In einem Verfahrensschritt, einem Rillschritt, wird die Kartonbahn - anfänglich vorliegend
in einem ungefalteten Zustand, in dem sich die Kartonbahn in einer Kartonebene flach
erstreckt - mittels der Vorschubeinrichtung einer Rilleinrichtung zugeführt und mittels
dieser bearbeitet. Die Rilleinrichtung ist dazu geeignet, die Kartonbahn mit einer
Mehrzahl von Rillen zu versehen, die sich parallel zu der Vorschubrichtung erstrecken.
Die Rillen sind parallel zueinander angeordnet und dienen dazu, die Kartonbahn lokal
zu schwächen und der Kartonbahn auf diese Weise Faltlinien aufzuprägen. Diese haben
den Effekt, dass die Kartonbahn an den Faltlinien einfacher gefaltet werden kann als
an Bereichen, die nicht zuvor mittels der Rilleinrichtung gerillt wurden. Die Faltlinien
bilden auf diese Weise "Sollfaltstellen"; an denen die Kartonbahn bevorzugt knickt,
sobald eine senkrecht zu einer Kartonebene wirkende Kraft auf einen bestimmten Abschnitt
der Kartonbahn aufgebracht wird. Die Rillen weisen typischerweise einen in Richtung
einer Kartonmitte gerichteten, umgedreht-kegelförmigen Querschnitt auf, der eine lokale
Schwächung der Kartonbahn herbeiführt. Insbesondere ist infolge der Rillung eine Dicke
der Kartonbahn lokal deutlich reduziert, insbesondere um mindestens 30 %, vorzugsweise
mindestens 40 %, weiter vorzugsweise 50 %.
[0006] Im Anschluss an den Rillschritt wird die Kartonbahn in einem Faltschritt entlang
einer Falteinrichtung geführt, mittels der die Kartonbahn mehrfach mittels Faltelementen
gefaltet wird, sodass sich ein Querschnitt eines Verpackungspolsters ergibt.
[0007] Die gefaltete Kartonbahn wird schließlich in einem Ablängschritt einer Ablängeinrichtung
zugeführt, mittels der sie - beispielsweise quer zu ihrer Vorschubrichtung - abgelängt
wird. Auf diese Weise werden von der gefalteten Kartonbahn sukzessive einzelne Verpackungspolster
abgeschnitten. Während die Kartonbahn gewissermaßen in Form eines Endlosstreifens
vorliegt, der mittels der Fertigungsstraße verarbeitet wird, findet die letztendliche
Überführung in einzelne Verpackungspolster mittels des beschriebenen Ablängens der
gefalteten Kartonbahn statt. Hierbei ist die individuelle Länge eines jeweiligen Verpackungspolsters
besonders einfach einstellbar, indem der mittels der Ablängeinrichtung geführte Schnitt
an einer gewünschten Stelle der Kartonbahn vorgenommen wird.
Stand der Technik
[0008] Im Stand der Technik sind insbesondere Verpackungspolster bekannt, die aus Kunststoff
bestehen und die besonders einfach industriell hergestellt werden können. Aufgrund
der vielfältigen Möglichkeiten, derartige Verpackungspolster betreffend ihre Steifigkeit
und entsprechend ihre Dämpfungseigenschaften einzustellen, sind solche aus Kunststoff
gebildeten Verpackungspolster weit verbreitet.
[0009] Allerdings weisen diese Verpackungspolster den Nachteil auf, dass ihre Umweltverträglichkeit
im Vergleich zu Verpackungspolstern, die aus einem Karton gebildet sind, deutlich
schlechter abschneidet. Der Einsatz von Kunststoff-Verpackungspolstern soll entsprechend
reduziert und wenn möglich vollständig vermieden werden. Dasselbe gilt für die Verwendung
zumindest eines Kunststoff-Anteils in einem im Übrigen von Karton gebildeten Verpackungspolster.
[0010] Entsprechend sind bereits Verpackungspolster bekannt, die vollständig aus Karton
hergestellt sind. Ein solches Verpackungspolster ist beispielsweis aus dem deutschen
Gebrauchsmuster
DE 20 2020 102 049 U1 bekannt. Solche Verpackungspolster sind jedoch insoweit nachteilig, als ihre Herstellung
im Vergleich zu typischen Kunststoff-Polstern aufwendiger ist, da zur Herstellung
des jeweiligen Verpackungspolsters der Karton in aller Regel mehrfach gefaltet werden
muss, sodass sich ein Verpackungspolster ergibt, dass die technische Eignung aufweist,
eine Aufprallenergie aufzunehmen und durch eine Verformung abzubauen.
[0011] Um eine effiziente Polsterfertigung bereitzustellen, ist es bereits bekannt, auf
eine kontinuierliche Fertigung zurückzugreifen. Hierzu wird insbesondere auf die deutsche
Offenlegungsschrift
DE 10 2020 115 413 A1 verwiesen, die eine kontinuierliche Fertigung eines massiven Polsterstreifens beschreibt.
Ein solcher Polsterstreifen ist jedoch nicht für jeden Anwendungszweck geeignet, da
er je nach zu verpackenden Gut nur bedingt geeignet ist, einen Aufprall mittels einer
Verformung aufzunehmen. Die Verfahrensweise, mit der der Polsterstreifen hergestellt
wird, ist darauf ausgerichtet, dass der fertige Polsterstreifen keine Hohlräume einschließt.
Solche Hohlräume sind jedoch je nach Anwendung wünschenswert, damit das jeweilige
Verpackungspolster sich besonders einfach verformen und hierüber eine Aufprallenergie
abbauen kann. Eine Weitergabe der Aufprallenergie an ein verpacktes Gut wird dadurch
reduziert. Ein solches Verpackungspolster ist zwar aus der vorgenannten
DE 20 2020 102 049 U1 grundsätzlich bekannt; dessen Herstellung ist jedoch aufwendig, da eine Faltung des
Verpackungspolsters auf eine Weise erfolgen muss, dass Hohlräume geschaffen werden.
Aufgabe
[0012] Der vorliegenden Anmeldung liegt mithin die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren bereitzustellen,
mittels dessen ein aus Karton hergestelltes Verpackungspolster mit Hohlräumen herstellbar
ist.
Lösung
[0013] Die zugrunde liegende Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem Verfahren des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass in dem Faltschritt
die folgenden Teilschritte ausgeführt werden:
[0015] In einem Teilschritt wird ein Außenabschnitt der Kartonbahn, der sich ausgehend von
einem Seitenrand der Kartonbahn erstreckt, in einem ersten Faltsinn relativ zu einem
Hauptabschnitt der Kartonbahn um eine Faltlinie gefaltet. Der Hauptabschnitt der Kartonbahn
befindet sich dabei in der Kartonebene, in der der Hauptabschnitt im Zuge der Faltung
des Außenabschnitts verbleibt. Das Falten des Außenabschnitts relativ zu dem Hauptabschnitt
kann insbesondere in Form eines Hochfaltens erfolgen, wobei die Kartonebene insbesondere
horizontal orientiert sein kann, während eine Ebene des Außenabschnitts demgegenüber
in Richtung einer vertikalen Orientierung bewegt wird. Die Faltlinie gibt dabei vor,
an welcher Stelle die Kartonbahn "knickt", sodass das Falten besonders sauber erfolgen
kann. Die Faltlinie erstreckt sich parallel zu dem Seitenrand der Kartonbahn, sodass
der Außenabschnitt einen sich parallel zu dem Seitenrand erstreckenden Kartonstreifen
ausbildet.
[0016] Als weiterer Teilschritt wird der Außenabschnitt als solcher entlang einer auf den
Außenabschnitt aufgeprägten Faltlinie gefaltet und dadurch in einen Innenrandbereich
und einen Außenrandbereich unterteilt. Die auf dem Außenabschnitt befindliche Faltlinie
kann insbesondere mittig auf dem Außenabschnitt angeordnet sein. Sie erstreckt sich
parallel zu der Faltlinie, um die zuvor der Außenabschnitt als Ganzes gefaltet wurde.
Der Außenrandbereich ist der Bereich des Außenabschnitts, der sich an den Seitenrand
der Kartonbahn anschließt, während der Innenrandbereich auf der anderen Seite der
Faltlinie an den Hauptabschnitt der Kartonbahn anschließt. Die Faltung des Außenabschnitts
entlang der genannten Faltlinie erfolgt derart, dass der Außenrandbereich infolge
des Faltens entgegen dem ersten Faltsinn relativ zu dem Innenbereich verdreht wird.
Mit anderen Worten wird das Falten des Außenabschnitts relativ zu der Kartonbahn zum
einen und das Falten des Außenabschnitts in sich zum anderen, das die logische Unterteilung
des Außenabschnitts in den Außenrandbereich und den Innenrandbereich bewirkt, in entgegengesetzten
Faltsinnen vorgenommen. Somit kann beispielsweise das Falten des Außenabschnitts als
Ganzes in einem Querschnitt der Kartonbahn betrachtet entgegen dem Uhrzeigersinn und
das Falten des Außenabschnitts in sich - in dem Querschnitt der Kartonbahn betrachtet
- im Uhrzeigersinn erfolgen.
[0017] Als weiterer Teilschritt, dem die vorgenannten Teilschritte grundsätzlich in beliebiger
Reihenfolge vorausgehen können, wird der gefaltete Außenabschnitt derart gefaltet,
dass er gemeinsam mit einem sich unmittelbar an den Außenabschnitt anschließenden
Anschlussbereich des Hauptabschnitts der Kartonbahn ein z-förmiges Querschnittsprofil
ausbildet. Bei diesem "z-förmigen" Querschnittsprofil kann es sich je nach Betrachtung
eines Querschnitts der Kartonbahn um ein normal orientiertes Z oder ein spiegelverkehrtes
Z handeln. Beide Formen stellen im Sinne der vorliegenden Anmeldung ein z-förmiges
Querschnittsprofil dar.
[0018] Unter einem "z-förmigen Querschnittsprofil" wird dabei im Sinne der vorliegenden
Anmeldung eine Querschnittsform verstanden, bei der der Außenrandbereich und der gegenüber
dem Außenrandbereich gefaltete Innenrandbereich gemeinsam einen Winkel zwischen 10°
und 80° einschließen. Der Außenrandbereich bildet in dieser Betrachtung einen Flansch
des z-förmigen Querschnittsprofils, während der Innenrandbereich einen Steg des z-förmigen
Querschnittsprofils bildet. Bevorzugt schließt der Steg mit dem Flansch einen Winkel
im Bereich zwischen 20° und 60°, vorzugweise zwischen 30° und 50°, ein. Vorzugsweise
ist das Querschnittsprofil symmetrisch, sodass die genannten Winkelangaben bevorzugt
analog für die Beziehung zwischen dem Steg und dem anderen Flansch gelten. Hierdurch
begrenzen der Steg und die Flansche jeweils einen Freiraum zwischen sich, der sich
in dem fertigen Verpackungspolster als Hohlraum niederschlägt. Nach alldem wird im
Sinne der vorliegenden Anmeldung insbesondere eine solche Querschnittsform nicht als
"zförmig" angesehen, die ein "überdrücktes Z" bildet, bei dem der mittlere Steg und
die Flansche des Z in vollflächigem Kontakt miteinander stehen und folglich keinen
solchen Freiraum schaffen und mithin im bildlichen Sinn auch kein "Z" mehr ausbilden.
Die Ausbildung eines Z, bei dem Steg und Flansche einen Freiraum zwischen sich schaffen,
ist für die stoßabfangenden Eigenschaften des gebildeten Verpackungspolsters bedeutsam,
da sich das Kartonmaterial unter Einwirkung einer Stoßbelastung in die durch das z-förmige
Querschnittsprofil geschaffenen Hohlräume verformen und hierdurch eine Stoßenergie
aufnehmen kann.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren hat viele Vorteile. Insbesondere ermöglicht es die
Herstellung einer Vielzahl von Verpackungspolstern im Wege einer Fließbandfertigung,
bei der eine jeweilige Kartonbahn kontinuierlich oder semi-kontinuierlich, vorzugsweise
mit einer konstanten Vorschubgeschwindigkeit, verarbeitet wird. Mit anderen Worten
ist es möglich, dass die Kartonbahn zwecks ihrer Faltung zu keinem Zeitpunkt stillstehen
muss, sodass die Kartonbahn nicht getaktet einzelnen Verarbeitungseinrichtungen zugeführt,
sondern kontinuierlich oder semi-kontinuierlich fortlaufend entlang von Verarbeitungseinrichtungen
geführt wird, die die Kartonbahn während ihrer Bewegung zu Verpackungspolstern verarbeiten.
Diese Art der Vorgehensweise ist im Hinblick auf den Gesamtoutput der Fertigungsstraße
besonders vorteilhaft. Mit anderen Worten erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren die
Herstellung einer besonders großen Anzahl einzelner Verpackungspolster in einem bestimmten
Zeitraum.
[0020] Der Unterschied zwischen einer kontinuierlichen und einer semi-kontinuierlichen Verarbeitung
wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung darin gesehen, dass es je nach konkreter
Ausgestaltung der Ablängeinrichtung der Fertigungsstraße sinnvoll oder notwendig sein
kann, die Kartonbahn kurzzeitig anzuhalten, damit die Ablängeinrichtung wirken kann.
Die ist beispielsweise der Fall, wenn die Ablängeinrichtung nach Art einer Kappsäge
ausgebildet ist. Die eigentliche Verarbeitung der Kartonbahn, die insbesondere in
dem Rillen und dem Falten besteht, findet jedoch ungeachtet eines solchen zyklischen
Anhaltens während eines kontinuierlichen Vorschubs der Kartonbahn statt, sodass in
dem durch die Ablängeinrichtung bedingten Anhalten der Kartonbahn keine getaktete
Verarbeitung der Kartonbahn zu sehen ist, bei der - wie im Stand der Technik - jegliche
Veränderung der Form der Kartonbahn hin zu einem gefalteten Profil getaktet an entsprechenden
Stationen stattfindet. Die Verarbeitung, bei der zwecks Ablängung der Kartonbahn und
der damit einhergehenden Herstellung einzelner Polster die Kartonbahn kurzzeitig angehalten
wird, wird mithin als "semi-kontinuierlich" bezeichnet. Es ist ebenfalls denkbar,
dass die Kartonbahn nicht angehalten wird, um sie abzulängen. Dies kann beispielsweise
entfallen, wenn die Ablängeinrichtung ein in den Querschnitt der Kartonbahn einschießendes
Messer umfasst, mittels dessen der Ablängvorgang derart schnell vonstattengeht, dass
eine kurzzeitige Unterbrechung des Vorschubs der Kartonbahn nicht notwendig ist.
[0021] Diese besonders effiziente Art der Herstellung von Verpackungspolstern wird gemäß
der Erfindung derart ausgeführt, dass ein z-förmiges Querschnittsprofil erstellt wird.
Dieses hat den Vorteil, dass es zu einem Verpackungspolster weiterverarbeitet werden
kann, das nicht massiv, sondern unter Ausbildung mindestens eines Hohlraums, insbesondere
zweier sich in Längsrichtung des späteren Verpackungspolsters erstreckender, durch
einen Kartonstreifen räumlich voneinander getrennter Hohlräume, ausgebildet ist. Ein
derartiges Verpackungspolster hat gegenüber einem massiven Verpackungspolster den
Vorteil, dass es größere Verformungen aufnehmen und hierdurch eine auf das Verpackungspolster
einwirkende Aufprallenergie besser abbauen kann. Für die Schaffung des z-förmigen
Querschnittsprofils ist die Faltung der Kartonbahn im Bereich des Außenabschnitts
in zwei Weisen, in denen in einander entgegengesetzten Faltsinnen gefaltet wird, wesentlich.
[0022] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen,
dass die Herstellung der Verpackungspolster vollautomatisch erfolgen kann. Hierunter
ist zu verstehen, dass zur Herstellung der Verpackungspolster keine unmittelbare Mitwirkung
mindestens eines Maschinenführers erforderlich ist. Insbesondere sind keine händischen
Eingriffe an dem Verpackungspolster als solchem bzw. der zugrundeliegenden Kartonbahn
erforderlich. Die Mitwirkung von Mitarbeitern an der Herstellung der Verpackungspolster
beschränkt sich entsprechend auf die Bedienung technischer Einrichtungen, Wartungsarbeiten
und gegebenenfalls anfallende Reparaturen.
[0023] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird die Faltlinie, entlang der der
Außenabschnitt gefaltet wird, mittig an dem Außenabschnitt aufgeprägt. Hierdurch wird
erreicht, dass der Außenrandbereich und der Innenrandbereich, in die der Außenabschnitt
mittels der Faltlinie logisch getrennt wird, zumindest im Wesentlichen gleich groß
sind. Dies ist für die Erstellung des z-förmigen Querschnittsprofils besonders günstig,
da auf diese Weise ein gleichschenkeliges Z geformt werden kann. In besonders bevorzugter
Weise wird die Faltlinie, die auf dem Außenabschnitt vorliegt, an einer allen übrigen
Faltlinien gegenüberliegenden Kartonseite der Kartonbahn aufgeprägt. Diese Vorgehensweise
ist besonders hilfreich, um die Kartonbahn an der Faltlinie im entgegengesetzten Faltsinn
zu der Faltlinie zu falten, entlang der der Außenabschnitt als Ganzes gegenüber dem
Hauptabschnitt gefaltet wird.
[0024] Weiterhin ist das Verfahren dann besonders von Vorteil, wenn der Außenabschnitt in
sich erst gefaltet wird, nachdem er als Ganzes gefaltet, insbesondere hochgefaltet,
wurde. Vorzugsweise wird das Falten des Außenabschnitts in sich erst dann vorgenommen,
wenn unmittelbar vor dem Falten der Außenabschnitt sich in einer um 90° gegenüber
der Kartonebene hochgefalteten Hochstellung befindet. Diese Hochstellung ist besonders
günstig, um im Zuge der Faltung des Außenabschnitts in sich das gewünschte z-förmige
Querschnittsprofil zu erreichen.
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren weiter ausgestaltend wird das gebildete z-förmige
Querschnittsprofil als Ganzes in Richtung des ersten Faltsinns wiederholt umgeschlagen.
Hierdurch wird das Querschnittsprofil sukzessive von Kartonmaterial der Kartonbahn
eingefasst, sodass es vollständig von jeweils aus Kartonmaterial gebildeten Wandabschnitten
umschlossen ist. Entsprechend ist es besonders von Vorteil, wenn das z-förmige Querschnittsprofil
insgesamt um eine volle Umdrehung umgeschlagen wird. Das wiederholte Umschlagen des
z-förmigen Querschnittsprofils erfolgt vorteilhafterweise in der Art, dass bis zum
Ende des Faltschritts die Kartonbahn jeweils ein Mal pro aufgeprägter Faltlinie gefaltet
wird. Das wiederholte Umschlagen des z-förmigen Querschnittsprofils führt dazu, dass
das Querschnittsprofil in der beschriebenen Weise von dem Kartonmaterial der Kartonbahn
eingefasst wird. Mit jedem zusätzlichen Wandelement, mit der das Querschnittsprofil
eingefasst wird, steigt dessen Stabilität, wodurch die schützende Wirkung des späteren
Verpackungspolsters begünstigt wird.
[0026] Um die gefaltete Struktur der Kartonbahn zu konservieren, kann es weiterhin von besonderem
Vorteil sein, wenn vor Abschluss einer letzten Faltbewegung des Faltschritts die Kartonbahn
einer Klebeinrichtung zugeführt wird. Diese ist dazu geeignet, zwischen einander zugewandten
Kontaktflächen, die im Zuge eines letzten Teilschritts des Faltschritts in unmittelbare
Anlage aneinander gebracht werden, einen Klebstoff einzubringen. Nach der Einbringung
des Klebstoffs werden die Kontaktflächen zusammengedrückt, sodass der Klebstoff wirken
und die Kontaktflächen in Kraft übertragender Weise miteinander verbinden kann. Die
Klebeinrichtung kann insbesondere mindestens eine, vorzugsweise zwei, Düsen umfassen,
mittels der ein vorzugsweise fließ- und/oder sprühfähiger Klebstoff, beispielsweise
in Form eines Papierleims, aufgetragen wird. Die Kartonbahn ist nach dem Klebeschritt
derart verfestigt, dass sie sich in Abwesenheit äußerer Kräfte nicht selbstständig
wieder entfalten kann.
[0027] Wie vorstehend bereits angedeutet, ist das erfindungsgemäße Verfahren dann von besonderem
Vorteil, wenn die Kartonbahn kontinuierlich oder semi-kontinuierlich mittels der Vorschubeinrichtung
entlang der Fertigungsstraße geführt wird. Insbesondere soll die Kartonbahn während
des Verfahrens nicht planmäßig gestoppt, vorzugsweise ferner nicht abgebremst oder
beschleunigt werden.
[0028] Vorteilhafterweise wird die Vorschubeinrichtung dabei mit einer konstanten Vorschubgeschwindigkeit
betrieben. Diese kann insbesondere in einem Bereich zwischen 15 m/min und 35 m/min,
vorzugsweise zwischen 20 m/min und 30 m/min, liegen. Diese Vorschubgeschwindigkeit
bietet einen ausreichenden Output an Verpackungspolstern bei gleichzeitig guter Verarbeitbarkeit
der Kartonbahn entlang der Fertigungsstraße. Insbesondere erlaubt Vorschubgeschwindigkeit
das Ablängen der Kartonbahn mittels der Ablängeinrichtung, ohne dass die Vorschubeinrichtung
angehalten werden muss.
[0029] Hierzu ist es besonders von Vorteil, wenn die Ablängeinrichtung ein Schneidmesser
umfasst, das senkrecht zu der Vorschubrichtung der Kartonbahn in einem Querschnitt
der gefalteten Kartonbahn einschießbar und wieder zurückziehbar ist. Das Schneidmesser
kann insbesondere pneumatisch angetrieben werden. Die Kartonbahn wird bei Verwendung
einer solchen Ablängeinrichtung gewissermaßen "abgehackt", wobei der Schneidprozess
derart schnell vonstattengeht, dass die Kartonbahn vorzugsweise nicht abgebremst oder
angehalten werden muss. Ein "Auflaufeffekt" der Kartonbahn gegen das Schneidmesser
der Ablängeinrichtung kann sodann aufgrund der hohen Schneidgeschwindigkeit vernachlässigt
werden.
[0030] Alternativ ist es ebenfalls denkbar, dass die Ablängeinrichtung Anhalten und während
eines Stillstands der Kartonbahn abgelängt. Die Ablängeinrichtung kann hierbei insbesondere
nach Art einer Kappsäge ausgebildet sein. Die kurzzeitige Unterbrechung des Vorschubs
der Kartonbahn ist für insbesondere für die Faltung der Kartonbahn, die sich in kontinuierlicher
Weise entlang einer Strecke der Falteinrichtung ergibt, unschädlich. Die Herstellung
der Verpackungspolster erfolgt bei dieser Variante entsprechend im Sinne der vorliegenden
Anmeldung semi-kontinuierlich.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren ist weiterhin dann von besonderem Vorteil, wenn mittels
der Rilleinrichtung insgesamt sechs Rillen in die Kartonbahn eingebracht werden, sodass
die Kartonbahn insgesamt sechs Mal gefaltet werden kann. Hierbei ist es gemäß vorstehender
Erläuterung besonders von Vorteil, wenn mindestens eine Rille auf einer Kartonseite
aufgebracht wird, die gegenüberliegend zu einer Kartonseite vorliegt, in der mindestens
eine andere Rille, vorzugsweise alle anderen Rillen, eingebracht werden. Die eine
Rille, die den anderen Rillen gegenüberliegend ausgebildet ist, ist besonders gut
für die Faltung des Außenabschnitts und die damit erfolgende Unterteilung desselben
in den Außenrandbereich und den Innenrandbereich geeignet, da die Faltung des Außenabschnitts
auf diese Weise besonders einfach in einem dem ersten Faltsinns entgegengesetzten
zweiten Faltsinn vorgenommen werden kann.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren kann weiterhin dann von besonderem Vorteil sein, wenn
die Kartonbahn, die mittels der beschriebenen Verfahrensschritte verarbeitet wird,
zunächst aus einer ursprünglichen, übergeordneten Kartonbahn erzeugt wird. Hierzu
ist es von Vorteil, wenn die beteiligte Fertigungsstraße eine Trenneinrichtung umfasst,
mittels der die ursprüngliche Kartonbahn spätestens vor dem Faltschritt, gegebenenfalls
noch vor oder gleichzeitig mit dem Rillschritt, in zwei Teile zerteilt wird, die vorzugsweise
gleich groß sind. Diese Teile bilden sodann jeweils eine eigene Kartonbahn, die im
Sinne der vorstehenden Beschreibung zumindest mittels des Faltschritts und des Ablängschritts
getrennt voneinander verarbeitet werden. Um eine parallele Produktion mehrerer Verpackungspolster
zu bewerkstelligen, ist es entsprechend besonders von Vorteil, wenn die Fertigungsstraße
zwei gleichartige Fertigungsstränge aufweist, entlang derer die beschriebenen Verfahrensschritte
jeweils gesondert für eine Kartonbahn durchgeführt werden, nachdem die ursprüngliche
Kartonbahn mittels einer Trenneinrichtung in zwei Kartonbahnen getrennt wurde. Die
Fertigungsstraße ist mithin in bevorzugter Ausgestaltung entlang einer mittigen, vertikalen
Trennebene, in der die ursprüngliche Kartonbahn zertrennt wurde, gespiegelt doppelt
ausgeführt, sodass die dadurch geschaffenen Fertigungsstränge der Fertigungsstraße
gleichartig ausgebildet sind. Da diese nebeneinander angeordnet sind und gleichzeitig
mit den beiden Kartonbahnen, die zuvor mittels der Trenneinrichtung aus einer übergeordneten
Kartonbahn gebildet wurden, beschickt werden, kann die Herstellung von Verpackungspolstern
mittels einer solchen Fertigungsstraße synchron erfolgen.
[0033] Die Trenneinrichtung kann in besonders bevorzugter Weise als Bestandteil der Rilleinrichtung
ausgebildet sein, sodass im Zuge der Rillung der Kartonbahn gleichzeitig, insbesondere
mittig, ein Trennelement aktiviert ist, das die Kartonbahn zertrennt. Bei einer solchen
Ausgestaltung ist die Rilleinrichtung insbesondere mit einer doppelten Anzahl von
Rillenelementen versehen, sodass die ursprüngliche Kartonbahn für daran anschließend
zwei separat gebildete Kartonbahnen vorbereitet wird, die sodann jeweils dem folgenden
Faltschritt zugeführt werden.
[0034] Die zugrunde liegende Aufgabe wird in vorrichtungstechnischer Hinsicht mittels einer
Fertigungsstraße mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen.
[0035] Die erfindungsgemäße Fertigungsstraße ist dazu geeignet, eine Vielzahl von Verpackungspolstern
ausgehend von einer durchgehenden Kartonbahn kontinuierlich oder semi-kontinuierlich
sowie vorzugsweise vollautomatisch, das heißt ohne unmittelbare Mitwirkung mindestens
einer Maschinenführers, herzustellen. Hierzu umfasst die Fertigungsstraße eine Vorschubeinrichtung,
mittels der die Kartonbahn in eine Vorschubrichtung entlang der Fertigungsstraße bewegbar
ist. Die Vorschubeinrichtung kann insbesondere von einem Förderband gebildet sein,
auf das die Kartonbahn auflegbar ist. Insbesondere erstreckt sich die Vorschubeinrichtung
entlang einer Geraden, sodass die Kartonbahn fortwährend gerade geführt und mithin
nicht umgelenkt wird. Weiterhin umfasst die Fertigungsstraße eine Rilleinrichtung,
mittels der der Kartonbahn in einem Rillschritt eine Mehrzahl von Faltlinien aufprägbar
ist, die parallel zu der Vorschubrichtung orientiert sind. Weiterhin umfasst die Fertigungsstraße
mindestens eine Falteinrichtung, mittels die Kartonbahn in einem Faltschritt faltbar
ist. Die Falteinrichtung kann insbesondere mehrere Faltstufen umfassen, im Zuge derer
ein jeweiliges Verpackungspolster in einzelnen Teilschritten des Faltschritts sukzessive
gefaltet wird. Weiterhin umfasst die Fertigungsstraße eine Ablängeinrichtung, mittels
der von der Kartonbahn in einem Ablängschritt sukzessive einzelne Verpackungspolster
abtrennbar sind.
[0036] Die Fertigungsstraße ist dadurch gekennzeichnet, dass die Falteinrichtung dazu eingerichtet
ist, mittels eines Faltelements einen an einen Seitenrand der Kartonbahn angrenzenden
Außenabschnitt der Kartonbahn gegenüber einem Hauptabschnitt der Kartonbahn in einem
ersten Faltsinn zu falten, insbesondere hochzufalten. Weiterhin ist die Falteinrichtung
dazu eingerichtet, mittels eines weiteren Faltelements den Außenabschnitt derart zu
falten und hierdurch in einen an den Seitenrand der Kartonbahn anschließenden Außenrandbereich
und einen an den Hauptabschnitt der Kartonbahn anschließenden Innenrandbereich zu
unterteilen, dass der Außenrandbereich infolge des Faltens entgegen dem ersten Faltsinn
relativ zu dem Innenrandbereich verdreht wird. Das weitere Faltelement ist dabei dazu
eingerichtet, den Außenrandbereich entgegen dem ersten Faltsinn relativ zu dem Innenrandbereich
zu drehen.
[0037] Das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren ist mittels der erfindungsgemäßen
Fertigungsstraße besonders einfach durchführbar. Die sich daraus ergebenden Vorteile
sind vorstehend bereits dargelegt. Insbesondere ist die Möglichkeit geschaffen, vollständig
von Karton gebildete Verpackungspolster herzustellen, wobei eine Herstellung in einer
großen Stückzahl innerhalb eines kurzen Zeitraums möglich ist. Die fertigen Verpackungspolster
sind dabei vorzugsweise vollständig frei von Kunststoffen und somit betreffend ihrer
Umweltverträglichkeit gegenüber dem Stand der Technik verbreiteten Kunststoff-Verpackungspolstern
im Vorteil. Ferner ist es mittels der Falteinrichtung möglich, ein, insbesondere z-förmiges,
Querschnittsprofil zu schaffen, das mindestens einen Hohlraum aufweist und auf diese
Weise besser verformbar ist als ein massiver Polsterstreifen.
[0038] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Fertigungsstraße ist die
Rilleinrichtung dazu eingerichtet, zumindest eine Faltlinie auf eine erste Kartonseite
sowie zumindest eine weitere Faltlinie auf eine der ersten Kartonseite gegenüberliegende
zweite Kartonseite der Kartonbahn aufzuprägen. Die Aufprägung der Faltlinien bzw.
das Einbringen der Rillen hat den Vorteil, dass die Kartonbahn besonders einfach in
entgegengesetzten Faltsinnen gefaltet werden kann. Dies liegt darin begründet, dass
die Kartonbahn mittels der Faltlinien aufeinander gegenüberliegenden Kartonseiten
"geschwächt" ist und hierdurch nicht nur eine Linie vorgibt, entlang der die Kartonbahn
gefaltet werden soll, sondern zudem auch den Faltsinn vorgibt. Mithin werden die Abschnitte
der Kartonbahn, die entlang einer Faltlinie verlaufen vorteilhafterweise derart relativ
zueinander gefaltet, dass die Rille, von der die Faltlinie gebildet ist, "zugedrückt"
wird.
[0039] Betreffend das Aufprägung der Faltlinien kann es weiterhin besonders vorteilhaft
sein, wenn die Rilleinrichtung dazu eingerichtet ist, die Faltlinien in unterschiedlichen
Ausprägungen zu prägen. Hierunter ist im Sinne der vorliegenden Anmeldung eine Mächtigkeit
der jeweiligen Faltlinie zu verstehen, deren Ausprägung eine Faltung der angrenzenden
Abschnitte der Kartonbahn relativ zueinander in verschiedenen Faltwinkeln erleichtert.
Mithin ist eine Faltlinie, die im Querschnitt betrachtet vergleichsweise breit ausgeführt
ist, besonders gut dazu geeignet, dass die Kartonbahn bei der Faltung um diese Faltlinie
um einen vergleichsweise großen Faltwinkel aufeinander zu gefaltet werden. Dies ist
insbesondere für die Ausbildung eines z-förmigen Querschnittsprofils von Vorteil,
bei dem aneinandergrenzende Bereiche der Kartonbahn, nämlich der Außenrandabschnitt,
der Innenrandabschnitt und der an den Außenabschnitt anschließende Anschlussbereich
jeweils untereinander in einem Faltwinkel von vorzugsweise mindestens 120°, weiter
vorzugsweise mindestens 135°, aufeinander zu gefaltet werden. Entsprechend ist es
von Vorteil, wenn die hierfür vorgesehenen Faltlinien eine größere Ausprägung aufweisen
als andere Faltlinien, die lediglich für eine Faltung der angrenzenden Bereiche der
Kartonbahn in einem Faltwinkel von beispielsweise 90° vorgesehen sind.
[0040] Die erfindungsgemäße Fertigungsstraße weiter ausgestaltend umfasst diese eine Klebeinrichtung,
mittels der ein Klebstoff auf zumindest eine Kontaktfläche der Kartonbahn auftragbar
ist. Eine solche Klebeinrichtung kann besonders gut dazu verwendet werden, die genannten
Kontaktflächen im Rahmen eines Teilschritts des Faltschritts miteinander zu verkleben
und auf diese Weise ein unbeabsichtigtes Entfalten des Verpackungspolsters zu verhindern.
[0041] Weiterhin kann eine solche Fertigungsstraße von besonderem Vorteil sein, die - insbesondere
stromaufwärts der Rilleinrichtung oder als Teil der Rilleinrichtung - eine Trenneinrichtung
umfasst, mittels der eine ursprüngliche Kartonbahn in einem Trennschritt in ihrer
Längsrichtung trennbar und hierdurch in mindestens zwei separate Kartonbahnen trennbar
ist. Die Verwendung einer solchen Trenneinrichtung ermöglicht eine gleichzeitige Herstellung
von Verpackungspolstern entlang zweier Fertigungsstränge der Fertigungsstraße, wobei
die getrennten Kartonbahnen jeweils einzeln mittels eines Fertigungsstrangs verarbeitet
werden. Die Verarbeitung kann insbesondere im Hinblick auf eine Konfiguration der
herzustellenden Verpackungspolster voneinander abweichen, sodass beispielsweise Verpackungspolster
mit verschiedenen Längen hergestellt werden, beispielsweise zur Verwendung mit einem
rechteckigen Plattenbauteil, dessen Länge dessen Breite übersteigt. Die "langen Verpackungspolster"
können dann besonders gut zum Schutz der längsseitigen Kanten des Plattenbauteils
und die "kurzen Verpackungspolster" zum Schutz der querseitigen Kanten des Plattenbauteils
verwendet werden. Die Fertigungsstränge der Fertigungsstraße können insbesondere entlang
einer vertikalen Trennebene gespiegelt zueinander ausgebildet sein, sodass die Kartonbahnen,
die zuvor mittels der Trenneinrichtung aus einer übergeordneten Kartonbahn erzeugt
wurden, synchron verarbeitet werden können.
[0042] Schließlich kann eine solche Fertigungsstraße besonders vorteilhaft sein, deren Ablängeinrichtung
ein Schneidmesser umfasst, das senkrecht zu der Vorschubrichtung der Kartonbahn in
einem Querschnitt der Kartonbahn einschießbar und wieder zurückziehbar ist. Ein solches
Schneidmesser kann beispielsweise von einer metallischen Klinge gebildet sein, die
vorzugsweise mittels eines pneumatischen Antriebs antreibbar ist. Mittels eines solchen
Antriebs kann das Schneidwerk besser besonders einfach schlagartig in den Querschnitt
der Kartonbahn eingeschossen werden, sodass ein jeweiliges Verpackungspolster gewissermaßen
"abgehackt" werden kann.
Ausführungsbeispiel
[0043] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren
dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1:
- Eine seitliche Ansicht einer erfindungsgemäßen Fertigungsstraße,
- Fig. 2:
- Eine perspektivische Ansicht der Fertigungsstraße gemäß Figur 1,
- Fig. 3:
- Ein Detail einer Rilleinrichtung der Fertigungsstraße gemäß Figur 1,
- Fig. 4:
- Eine schematische Darstellung einer Abfolge von Faltungen einer Kartonbahn, wie sie
mittels der Fertigungsstraße gemäß Figur 1 vorgenommen werden,
- Fig. 5:
- Eine schematische Darstellung einer weiteren Abfolge von Faltungen, wie sie mittels
der Fertigungsstraße gemäß Figur 1 vorgenommen werden,
- Fig. 6:
- Ein Querschnitt durch ein Verpackungspolster,
- Fig. 7:
- Ein Querschnitt durch die Fertigungsstraße gemäß Figur 1 im Bereich einer Falteinrichtung,
- Fig. 8:
- Wie Figur 7, jedoch an einer anderen Stelle der Falteinrichtung,
- Fig. 9:
- Wie Figur 8, jedoch an einer anderen Stelle der Falteinrichtung,
- Fig. 10:
- Ein Detail einer mittels der Falteinrichtung teilweise gefalteten Kartonbahn,
- Fig. 11:
- Wie Figur 9, jedoch an einer anderen Stelle der Falteinrichtung,
- Fig. 12:
- Wie Figur 11, jedoch an einer anderen Stelle der Falteinrichtung und
- Fig. 13:
- Wie Figur 12, jedoch an einer anderen Stelle der Falteinrichtung.
[0044] Ein Ausführungsbeispiel, das in den
Figuren 1 bis 13 veranschaulicht ist, umfasst eine erfindungsgemäße Fertigungsstraße
1, mittels der eine Vielzahl von Verpackungspolstern
2 unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens semi-kontinuierlich herstellbar
sind. Die Fertigungsstraße
1 umfasst eine Vorschubeinrichtung
4, mittels der eine Kartonbahn
3 in eine Vorschubrichtung
5 entlang der Fertigungsstraße
1 bewegbar ist. Die Vorschubeinrichtung
4 umfasst in dem gezeigten Beispiel eine Vielzahl von Laufrollen
27, mittels derer die Kartonbahn
3 führbar ist. Insbesondere kann zumindest ein Teil der Laufrollen
27 aktiv antreibbar sein, um die jeweilige Kartonbahn
3 aktiv entlang der Fertigungsstraße
1 zu bewegen. Auch kann die Vorschubeinrichtung
4 über ein antreibbares Förderband verfügen, auf dem die jeweilige Kartonbahn
3 aufliegt.
[0045] Die Fertigungsstraße
1 umfasst des Weiteren eine Rilleinrichtung
6, mittels der die Kartonbahn
3 in einem Rillschritt rillbar ist, wobei mittels des Rillens der Kartonbahn
3 Faltlinien
7 aufgeprägt werden. Die Rilleinrichtung
6, die sich insbesondere anhand von
Figur 3 ergibt, umfasst hierzu eine Vielzahl von Rillscheiben
29, die auf einer drehantreibbaren Walze nebeneinander angeordnet sind. Zudem umfasst
die Rilleinrichtung
6 mittig eine Trennscheibe
28, mittels der eine ursprüngliche Kartonbahn
3' in zwei separate Kartonbahnen
3 trennbar ist. Auf diese Weise können zwei Kartonbahnen
3 gleichzeitig mittels der Fertigungsstraße
1 verarbeitet werden, die entlang einer mittigen, vertikalen Trennebene, die die Trennscheibe
28 enthält, gedoppelt gespiegelt ausgebildet ist. Auf diese Weise ist die Fertigungsstraße
1 mit zwei separaten Fertigungssträngen ausgestattet, wodurch ein Output von Verpackungspolstern
2 verdoppelt werden kann. Die mittels der Rilleinrichtung
6 in die Kartonbahn
3 eingebrachten Faltlinien
7 stellen konstruktive Schwächung der Kartonbahn
3 dar, entlang derer die Kartonbahn
3 für Faltungen vorgesehen bzw. vorbereitet ist. Auf diese Weise ist die jeweilige
Kartonbahn
3 besonders einfach mittels einer Falteinrichtung
8 der Fertigungsstraße
1 faltbar.
[0046] Besagte Falteinrichtung
8 schließt sich an die Rilleinrichtung
6 in Vorschubrichtung
5 der Kartonbahn
3 betrachtet an, wobei mittels der Falteinrichtung
8 die Kartonbahn
3 in einem als Faltschritt bezeichneten Verfahrensschritt unter Nutzung der Faltlinien
faltbar ist. Der Faltschritt kann insbesondere eine Mehrzahl von Teilschritten umfassen,
wie nachstehend anhand des vorliegenden Ausführungsbeispiels erläutert ist. Nach Abschluss
der Faltung wird die gefaltete Kartonbahn
3 einer Ablängeinrichtung
14 zugeführt, die sich beispielhaft aus
Figur 1 ergibt. Die Ablängeinrichtung
14 ist an einem Ende der Fertigungsstraße
1 ausgebildet und weist ein in den Figuren nicht näher dargestelltes Sägeblatt auf,
mittels dessen von der gefaltete Kartonbahn
3 sukzessive einzelne Verpackungspolster
2 abtrennbar sind. Die Ablängeinrichtung
14 ist nach Art einer Kappsäge ausgebildet, die zyklisch in den Querschnitt der Kartonbahn
3 einfährt und dabei jeweils ein Verpackungspolster
2 von der Kartonbahn
3 abtrennt. Hierbei wird bei dem gezeigten Beispiel der Vorschub der Kartonbahn
3 kurzzeitig unterbrochen, sodass eine semikontinuierliche Verarbeitung vorliegt.
[0047] Die Fertigungsstraße
1 ist dazu geeignet, eine jeweilige Kartonbahn
3 derart zu verarbeiten, dass am Ende eine Vielzahl von Verpackungspolstern
2 daraus geschaffen werden. Das Einbringen der Faltlinien
7 in die Kartonbahn
3 ist vorstehend bereits beschrieben. Zwecks Herstellung der Verpackungspolster
2 ist es nach Einbringung der Faltlinien
7 notwendig, um die Kartonbahn
3 mehrfach zu falten. Hierfür ist die vorstehend bereits erwähnte Falteinrichtung
8 zuständig. Die Faltung der Kartonbahn
3 ist anhand der
Figuren 4 und 5 in einzelnen Teilschritten veranschaulicht. Ursprünglich liegt die Kartonbahn
3 flach auf einem jeweiligen Untergrund der Fertigungsstraße
1 auf, wobei sich die Kartonbahn
3 in diesem Zustand vollständig in einer Kartonebene
12 erstreckt. In diesem Zustand wird die Kartonbahn
3 zunächst der Rilleinrichtung
6 zugeführt, die die Faltlinien
7 aufprägt. Die Kartonbahn
3 erstreckt sich daraufhin weiterhin in der Kartonebene
12. Infolge der Bearbeitung durch die Falteinrichtung
8 wird sodann schließlich eine erste Faltung vorgenommen, wobei ein Außenabschnitt
9 der Kartonbahn
3 um eine Faltlinie
7 hochgefaltet wird. Bezogen auf die Darstellung gemäß den
Figuren 4 und 5 erfolgt diese erste Faltung entgegen dem Uhrzeigersinn. Es versteht sich gleichwohl,
dass der Faltsinn, in dem eine jeweilige Faltung stattfindet, von einer Blickrichtung
abhängt, aus der die jeweilige Kartonbahn
3 betrachtet wird. Der Außenabschnitt
9 erstreckt sich ausgehend von einem Seitenrand
10 der Kartonbahn
3 bis zu einer zweiten Faltlinien
7, die benachbart zu einer ersten Faltlinie
7 ausgebildet ist, die wiederum benachbart zu dem Seitenrand
10 angeordnet ist. Mit anderen Worten umfasst der Außenabschnitt
9 in sich eine Faltlinie
7 und wird als Ganzes in dem ersten Teilschritt des Faltschritts um die zweite Faltlinie
7 nach oben gefaltet. Ein Hauptabschnitt
13 der Kartonbahn
3 verbleibt derweil in der Kartonebene
12 und wird vorerst nicht gefaltet. Die Faltung des Außenabschnitts
9 erfolgt in dem gezeigten Beispiel in solcher Weise, dass er schließlich um 90° gegenüber
dem Hauptabschnitt
13 nach oben gefaltet ist.
[0048] Anschließend daran wird der Außenabschnitt
9 als solcher gefaltet, und zwar unter Nutzung der ersten Faltlinie
7, die benachbart zu dem Seitenrand
10 angeordnet ist. Diese erste Faltlinie
7 ist im Vergleich zu allen übrigen Faltlinien
7 insoweit besonders, als sie von einer unteren Kartonseite
26 in die Kartonbahn
3 eingebracht ist. Die übrigen Faltlinien
7 sind hingegen allesamt von einer oberen Kartonseite
19 in die Kartonbahn
3 eingebracht. Ferner sind die erste Faltlinie
7 sowie die benachbart hierzu ausgebildete zweite Faltlinie
7 dahingehend unterschiedlich zu den übrigen Faltlinien
7, als sie stärker ausgeprägt sind als letztere. Dies ergibt sich besonders gut anhand
der
Figuren 4 und 5. Die stärkere Ausprägung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Kartonmaterial der Kartonbahn
3 im Bereich der stärker ausgeprägten Faltlinien
7 in einem weiteren Winkel verdrängt ist als bei den übrigen Faltlinien
7. Hierdurch ist die jeweilige Prägung der stärker ausgeprägten Faltlinien
7 gegenüber einer jeweiligen Kartonseite
19, 26 flacher ausgebildet als die übrigen Faltlinien
7. Hierdurch ist wiederum der technische Effekt geschaffen, dass eine Faltung der Kartonbahn
3 entlang der stärker ausgeprägten Faltlinien
7 in einem größeren Faltwinkel möglich ist, ohne dass das Kartonmaterial der Kartonbahn
3 sich bei der Ausbildung der jeweiligen Faltung selbst blockiert.
[0049] Unter Ausnutzung dieses Effekts wird im Anschluss an das Hochfalten des Außenabschnitts
9 selbiger in sich gefaltet, wodurch der Außenabschnitt
9 in einen Innenrandbereich
15 und einen Außenrandbereich
16 unterteilt wird. Hierbei erstreckt sich der Innenrandbereich
15 zwischen der ersten Faltlinie
7 und der zweiten Faltlinie
7, während sich der Außenrandbereich
16 zwischen dem Seitenrand
10 und der ersten Faltlinie
7 erstreckt. In dem gezeigten Beispiel ist die erste Faltlinie
7 derart bezogen auf den Außenabschnitt
9 ausgebildet, dass sie den Außenabschnitt
9 zumindest im Wesentlichen mittig in zwei gleiche Hälften teilt.
[0050] Für die Erfindung ist nunmehr wesentlich, dass der Außenabschnitt
9 in sich in solcher Weise gefaltet wird, dass der Außenrandbereich
16 relativ zu dem Innenrandbereich
15 in einem Faltsinn gefaltet wird, der dem Faltsinn entgegengesetzt ist, in dem der
Außenabschnitt
9 als Ganzes relativ zu dem Hauptabschnitt
13 zuvor gefaltet wurde. Bezogen auf die Darstellungen in den
Figuren 4 und 5 erfolgt das Falten des Außenrandbereichs
16 gegenüber dem Innenrandbereich
15 im Uhrzeigersinn. Zudem wird der Innenrandbereich
15 relativ zu einem sich daran anschließenden Anschlussbereich
17 wiederum im Uhrzeigersinn gefaltet, sodass sich schließlich ein z-förmiges Querschnittsprofil
18 ergibt. Dieses besonders gut anhand von
Figur 4 erkennbar. Das z-förmige Querschnittsprofil
18 ist derart beschaffen, dass der Außenrandbereich
16, der einen Flansch des Querschnittsprofils
18 bildet, mit dem Innenrandbereich
15, der einen Steg des Querschnittsprofil
18 bildet, hier einen Winkel
34 von ca. 35° einschließt.
[0051] Die Faltung der Kartonbahn
3 sieht nunmehr in weiteren Teilschritten des Faltschritts vor, dass dieses z-förmige
Querschnittsprofil
18 sukzessive in Richtung des Faltsinns, in dem zuvor der Außenabschnitt
9 gegenüber dem Hauptabschnitt
13 hochgefaltet wurde, wiederholt umgeschlagen wird. Hierdurch wird das Querschnittsprofil
18 gewissermaßen "aufgerollt", wodurch es sukzessive von Wandabschnitten
30 eingefasst wird. Dies ergibt sich besonders gut anhand der Darstellungen von
Figur 5. Die Faltlinien
7, die in Vorbereitung dieser Faltungen in die Kartonbahn 3 eingeprägt wurden, sind
jeweils dazu ausgebildet, eine Faltung der Kartonbahn
3 in einem 90° Winkel zu erleichtern. Entsprechend ist ihre Ausprägung gegenüber der
ersten Faltlinie
7 und der zweiten Faltlinie
7 geringer ausgebildet, da letztere hier eine Faltung der Kartonbahn
3 in einem Faltwinkel von jeweils ca. 135° ermöglichen sollten.
[0052] Vor einem letzten Teilschritt des Faltschritts, der mit einem letzten Umschlagen
des z-förmiges Querschnittsprofils
18 relativ zu einem Restabschnitt
22 der Kartonbahn
3 erfolgt, wird bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen einander zugewandten
Kontaktflächen
20, 21 mittels einer in den Figuren nicht dargestellten Klebeinrichtung ein Klebstoff
23 eingebracht. Erst nach der Einbringung dieses Klebstoffs
23 wird der Faltschritt beendet, wobei die Kontaktflächen
20, 21 in unmittelbaren Kontakt miteinander treten und hierbei unter Nutzung des Klebstoffs
23 miteinander verklebt werden. Dies hat zur Folge, dass sich die Kartonbahn 3 fortan
nicht in unbeabsichtigter Weise "entfalten" kann.
[0053] Nach Abschluss des Faltschritts ist der Querschnitt der Kartonbahn
3 fertiggestellt, sodass es zur Herstellung eines jeweiligen Verpackungspolsters
2 nunmehr lediglich noch der Ablängung mittels der Ablängeinrichtung
14 bedarf. Diese erfolgt sukzessive mittels eines Einschießens eines jeweiligen Schneidmessers
in den Querschnitt der Kartonbahn
3, wobei ein Intervall derart eingestellt ist, dass Verpackungspolster
2 in einer gewünschten Länge erzeugt werden.
[0054] Der Faltschritt ist weitergehend in den
Figuren 7 bis 13 unter Darstellung zumindest eines Teils der hierfür verwendeten Faltelemente
24, 25, 31, 32, 33 veranschaulicht. Somit wird in dem ersten Teilschritt, in dem der Außenabschnitt
9 relativ zu dem Hauptabschnitt
13 der Kartonbahn
3 hochgefaltet wird, die Kartonbahn
3 mittels der Vorschubeinrichtung
4 entlang eines ersten Faltelements
24 geführt, das in Form einer Rampe ansteigend ausgebildet ist. Zudem umfasst das Faltelement
24 eine sich seitlich in Richtung einer Mitte der Kartonbahn
3 erstreckende Kante, die mit zunehmendem Anstieg des Faltelements
24 weiter in Richtung einer Kartonmitte
11 ragt. Hierdurch wird erreicht, dass der Außenabschnitt
9 sukzessive in dem ersten Faltsinn (in den Figuren gleichzusetzen mit einer Faltung
entgegen dem Uhrzeigersinn) hochgefaltet wird (vergleiche
Figur 7).
[0055] Sobald der Außenabschnitt
9 um 90° gegenüber dem Hauptabschnitt
13 hochgefaltet ist, stößt der Seitenrand
10 der Kartonbahn
3 gegen ein schräg orientiertes zweites Faltelement
31. In etwa gleichzeitig zu einem Kontakt des Außenabschnitts
9 mit dem zweiten Faltelement
31 tritt der Außenabschnitt
9 in Kontakt mit einem dritten Faltelement
25, das auf einem Höhenniveau der ersten Faltlinie
7, d.h. in etwa einer halben Höhe des Außenabschnitts
9, angeordnet ist. Das zweite Faltelement
31 hat die Wirkung, eine Faltung des Außenabschnitts
9 weiter in Richtung des ersten Faltsinns zu blockieren, während das dritte Faltelement
25 den Außenabschnitt
9 an einer Kontaktstelle weiter in Richtung des ersten Faltsinns zwingt (vergleiche
Figur 8).
[0056] Der Kartonbahn
3 bleibt hierdurch keine andere Möglichkeit, als sich an der ersten Faltlinie
7 entgegen dem ersten Faltsinn (der erste Faltsinn in den Figuren gleichzusetzen mit
einer Faltung im Uhrzeigersinn) zu falten, wie besonders gut anhand von
Figur 9 erkennbar ist. Das dritte Faltelement
25 ist mit einer schrägen Kante ausgebildet, sodass die Kartonbahn
3 im Zuge ihrer weiteren Führung in Vorschubrichtung
5 zunehmend mittels des dritten Faltelements
25 in Richtung der Kartonmitte
11 der Kartonbahn
3 gedrückt wird. Das zweite Faltelement
31 verhindert hierbei weiterhin, dass der Außenabschnitt
9 als Ganzes in dem ersten Faltsinn weiter gefaltet wird, sodass der Außenabschnitt
9 in der gewünschten Weise in das z-förmige Querschnittsprofil
18 gezwungen wird. Dies ergibt sich besonders gut anhand der Darstellungen in den
Figuren 9 und 10.
[0057] Wenn der Außenabschnitt
9 weit genug gefaltet ist, wird das bereits bestehende z-förmige Querschnittsprofil
18 mittels eines weiteren Faltelements
32 lediglich noch weiter vertikal gestaucht, bis eine gewünschte Form erreicht ist.
Dies ist anhand von
Figur 11 erkennbar. Um nunmehr das Querschnittsprofil
18 wiederholt gemäß vorstehender Erläuterung umzuschlagen, kommt ein weiteres Faltelement
33 zum Einsatz, dass eine den Abmessungen des Querschnittsprofils
18 entsprechenden Kanal aufweist, der sich in der gewünschten Weise windet und auf diese
Weise die Kartonbahn
3 dazu zwingt, sich in der in
Figur 5 veranschaulichten Weise "aufzurollen". Dies ergibt sich besonders gut anhand der
Figuren 12 und 13.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Fertigungsstraße
- 2
- Verpackungspolster
- 3
- Kartonbahn
- 4
- Vorschubeinrichtung
- 5
- Vorschubrichtung
- 6
- Rilleinrichtung
- 7
- Faltlinie
- 8
- Falteinrichtung
- 9
- Außenabschnitt
- 10
- Seitenrand
- 11
- Kartonmitte
- 12
- Kartonebene
- 13
- Hauptabschnitt
- 14
- Ablängeinrichtung
- 15
- Innenrandbereich
- 16
- Außenrandbereich
- 17
- Anschlussbereich
- 18
- Querschnittsprofil
- 19
- Kartonseite
- 20
- Kontaktfläche
- 21
- Kontaktfläche
- 22
- Restabschnitt
- 23
- Klebstoff
- 24
- Faltelement
- 25
- Faltelement
- 26
- Kartonseite
- 27
- Laufrolle
- 28
- Trennscheibe
- 29
- Rillscheibe
- 30
- Wandabschnitt
- 31
- Faltelement
- 32
- Faltelement
- 33
- Faltelement
- 34
- Winkel
1. Verfahren zur Herstellung von Verpackungspolstern (2) aus einer Kartonbahn (3),
wobei die sich anfänglich in einer Kartonebene (12) flach erstreckende Kartonbahn
(3) mittels einer Vorschubeinrichtung (4) in eine Vorschubrichtung (5) entlang einer
Fertigungsstraße (1) geführt und mittels folgender Verfahrensschritte sukzessive derart
verarbeitet wird, dass Verpackungspolster (2) entstehen:
a) Die Kartonbahn (3) wird in einem Rillschritt einer Rilleinrichtung (6) zugeführt
und mittels der Rilleinrichtung (6) parallel zu der Vorschubrichtung (5) gerillt,
wodurch der Kartonbahn (3) Faltlinien (7) aufgeprägt werden;
b) Die gerillte Kartonbahn (3) wird in einem Faltschritt entlang einer Falteinrichtung
(8) geführt, wodurch die Kartonbahn (3) mehrfach mittels Faltelementen (24, 25) unter
Nutzung der Faltlinien (7) gefaltet wird;
c) Die gefaltete Kartonbahn (3) wird in einem Ablängschritt einer Ablängeinrichtung
(14) zugeführt, mittels der sie abgelängt und auf diese Weise sukzessive einzelne
Verpackungspolster (2) abgetrennt werden;
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Faltschritt:
- ein Außenabschnitt (9) der Kartonbahn (3), der sich ausgehend von einem Seitenrand
(10) der Kartonbahn (3) erstreckt, in einem ersten Faltsinn relativ zu einem in der
Kartonebene (12) verbleibenden Hauptabschnitt (13) der Kartonbahn (3) entlang einer
Faltlinie (7) gefaltet wird;
- der Außenabschnitt (9) entlang einer auf den Außenabschnitt (9) aufgeprägten Faltlinie
(7) gefaltet und dadurch in einen Innenrandbereich (15) und einen Außenrandbereich
(16) unterteilt wird, wobei der Außenrandbereich (16) an den Seitenrand (10) der Kartonbahn
(3) und der Innenrandbereich (15) an den Hauptabschnitt (13) der Kartonbahn (3) anschließen
und wobei der Außenrandbereich (16) infolge des Faltens entgegen dem ersten Faltsinn
relativ zu dem Innenrandbereich (15) verdreht wird;
- der gefaltete Außenabschnitt (9) der Kartonbahn (3) derart gefaltet wird, dass er
gemeinsam mit einem sich unmittelbar an den Außenabschnitt (9) anschließenden Anschlussbereich
(17) des Hauptabschnitts (13) der Kartonbahn (3) ein z-förmiges Querschnittsprofil
(18) ausbildet, wobei ein von dem Außenrandbereich (16) gebildeter Flansch und ein
von dem Innenrandbereich (15) gebildeter Steg des z-förmigen Querschnittsprofils (18)
nach Abschluss der Faltung gemeinsam einen Winkel (34) zwischen 10° und 80° einschließen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltlinie (7), entlang der der Außenabschnitt (9) gefaltet wird, mittig an dem
Außenabschnitt (9) aufgeprägt wird, wobei vorzugsweise die Faltlinie (7) an einer
allen übrigen Faltlinien (7) gegenüberliegenden Kartonseite (26) der Kartonbahn (3)
aufgeprägt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenabschnitt (9) erst gefaltet wird, nachdem er hochgefaltet wurde, wobei vorzugsweise
sich der Außenabschnitt (9) unmittelbar vor seiner Faltung in einer um 90° gegenüber
der Kartonebene (12) hochgefalteten Hochstellung befindet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das gebildete z-förmige Querschnittsprofil (18) als Ganzes in Richtung des ersten
Faltsinns wiederholt umgeschlagen wird, vorzugsweise insgesamt um eine volle Umdrehung,
wodurch das Querschnittsprofil (18) sukzessive von Kartonmaterial eingefasst wird,
wobei vorzugsweise bis zum Ende des Faltschritts die Kartonbahn (3) jeweils einmal
pro aufgeprägter Faltlinie (7) gefaltet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor Abschluss eines letzten Teilschritts des Faltschritts die Kartonbahn (3) einer
Klebeeinrichtung zugeführt wird, mittels der zwischen einander zugewandten Kontaktflächen
(20, 21) eines in der Kartonebene (12) verbliebenden Restabschnitts (22) der Kartonbahn
(3) und dem Querschnittsprofil (18) ein Klebstoff (23) eingebracht wird, wobei die
Kontaktflächen (20, 21) nach Einbringen des Klebestoffs (23) zusammengedrückt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kartonbahn (3) in einem kontinuierlichen oder semi-kontinuierlichen Prozess mittels
der Fertigungsstraße (1) verarbeitet wird, wobei vorzugsweise die Kartonbahn (3) unterbrechungsfrei
mittels der Vorschubeinrichtung (4) entlang der Fertigungsstraße (1) geführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinrichtung (4) mit einer zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise vollständig,
konstanten Vorschubgeschwindigkeit betrieben wird, vorzugsweise mit einer Vorschubgeschwindigkeit
im Bereich zwischen 15 m/min und 35 m/min, vorzugsweise zwischen 20 m/min und 30 m/min.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rilleinrichtung (6) insgesamt sechs Rillen in die Kartonbahn (3) einbringt und
dadurch der Kartonbahn (3) sechs Faltlinien (7) aufprägt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine ursprüngliche Kartonbahn (3`) vor dem Faltschritt, vorzugsweise zwischen gleichzeitig
mit dem Rillschritt, mittels einer Trenneinrichtung in zwei gleiche Teile zertrennt
wird, die jeweils fortan eine eigene Kartonbahn (3) bilden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fertigungsstraße (1) entlang einer Trennebene, in der die ursprüngliche Kartonbahn
(3') zertrennt wurde, gespiegelt gedoppelt ist, sodass die beiden, infolge der Zertrennung
geschaffenen Kartonbahnen (3) gleichartig zu Verpackungspolstern (2) verarbeitet werden.
11. Fertigungsstraße (1) zur Herstellung einer Vielzahl von Verpackungspolstern (2) aus
einer Kartonbahn (3), umfassend
- eine Vorschubeinrichtung (4), mittels der die Kartonbahn (3) in eine Vorschubrichtung
(5) entlang der Fertigungsstraße (1) bewegbar ist,
- eine Rilleinrichtung (6), mittels der der Kartonbahn (3) in einem Rillschritt eine
Mehrzahl von parallel zu der Vorschubrichtung (5) orientierten Faltlinien (7) aufprägbar
ist,
- mindestens eine Falteinrichtung (8), mittels der die Kartonbahn (3) in einem Faltschritt
unter Nutzung der Faltlinien (7) faltbar ist, sowie
- eine Ablängeinrichtung (14), mittels der in einem Ablängschritt von der gefalteten
Kartonbahn (3) sukzessive einzelne Verpackungspolster (2) abtrennbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Falteinrichtung (8) dazu eingerichtet ist, mittels eines Faltelements (24) einen
an einen Seitenrand (10) der Kartonbahn (3) angrenzenden Außenabschnitt (9) der Kartonbahn
(3) gegenüber einem Hauptabschnitt (13) der Kartonbahn (3) in einem ersten Faltsinn
zu falten,
wobei die Falteinrichtung (8) ferner dazu eingerichtet ist, mittels eines weiteren
Faltelements (25) den Außenabschnitt (9) derart zu falten und hierdurch in einen an
den Seitenrand (10) der Kartonbahn (3) anschließenden Außenrandbereich (16) und einen
an den Hauptabschnitt (13) der Kartonbahn (3) anschließenden Innenrandbereich (15)
zu unterteilen, dass der Außenrandbereich (16) infolge des Faltens entgegen dem ersten
Faltsinn relativ zu dem Innenrandbereich (15) verdreht wird,
wobei das weitere Faltelement (25) dazu eingerichtet ist, den Außenrandbereich (16)
entgegen dem ersten Faltsinn relativ zu dem Innenrandbereich (15) zu drehen.
12. Fertigungsstraße (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Rilleinrichtung (6) dazu eingerichtet ist, zumindest eine Faltlinie (7) auf eine
erste Kartonseite (19) sowie zumindest eine weitere Faltlinie (7) auf eine der ersten
Kartonseite (19) gegenüberliegende zweite Kartonseite (26) der Kartonbahn (3) aufzuprägen.
13. Fertigungsstraße (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rilleinrichtung (6) dazu eingerichtet ist, die Faltlinien (7) in unterschiedlichen
Ausprägungen zu prägen.
14. Fertigungsstraße (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Klebeeinrichtung, mittels der ein Klebstoff (23) auf zumindest eine Kontaktfläche
(20, 21) der Kartonbahn (3) auftragbar ist.
15. Fertigungsstraße (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Trenneinrichtung, mittels der eine ursprüngliche Kartonbahn (3`) in zwei gleiche
Teile zertrennbar ist, die jeweils fortan eine eigene Kartonbahn (3) bilden.