[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine durchdrückbare Deckelfolie, umfassend wenigstens
eine Materiallage mit darin in einem regelmäßigen Muster eingebrachten Materialschwächungen,
durch welche lokal ein Materialzusammenhang wenigstens eines Materials der Deckelfolie
unterbrochen ist, wobei die Materialschwächungen in Dickenrichtung der Deckelfolie
verlaufen, ohne die Deckelfolie vollständig zu durchsetzen, wobei die Materialschwächungen
orthogonal zur Dickenrichtung einen linienhaften Verlauf aufweisen.
[0002] Eine derartige durchdrückbare Deckelfolie ist aus der
US 9,138,378 B2 oder auch aus der
US 10,450,126 B2 bekannt. Wie auch die vorliegende durchdrückbare Deckelfolie sind die aus den genannten
Druckschriften bekannten durchdrückbaren Deckelfolien zur Abdeckung von Aufnahmevolumina
an Durchdrückverpackungen bzw. sogenannten Blisterverpackungen geeignet und in der
Regel bestimmt. In derartigen Durchdrück- bzw. Blisterverpackungen sind in der Regel
Tabletten oder Suppositorien, also pharmazeutische Produkte zur Verabreichung in Körperhöhlen,
aufgenommen. Es soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, dass in einer erfindungsgemäßen
Durchdrückverpackung ein beliebiges anderes Produkt verpackt ist, wie beispielsweise
ein elektronisches Bauteil oder dergleichen.
[0003] Die aus den genannten US-Druckschriften bekannten durchdrückbaren Deckelfolien verwenden
sich schneidende linienhafte Materialschwächungen, mit einer vorbestimmten Mindestanzahl
an Schnittpunkten pro Flächenabschnitt, welcher ein Aufnahmevolumen einer Blisterverpackung
bedeckt, um ein Öffnen eines jeweiligen Aufnahmevolumens und die Entnahme des darin
verpackten Produkts zu gewährleisten. Die bekannte Deckelfolie ist, wie jene der vorliegenden
Anmeldung, durchdrückbar, da mittels des verpackten Produkts durch Verformung der
Blisterverpackung eine lokale mechanische Belastung auf die Deckelfolie ausübbar ist,
welche im Bereich einer oder mehrerer Materialschwächungen die Reißfestigkeit der
lokal geschwächten Deckelfolie überschreitet und so ein Aufreißen der Deckelfolie
über einem Aufnahmevolumen einer Blisterverpackung und schließlich eine Entnahme des
verpackten Produkts aus dem Aufnahmevolumen ermöglicht.
[0004] Nachteilig an diesen bekannten Deckelfolien ist die durch die Materialschwächungen
erzielte bisweilen übermäßige Schwächung an den Schnittpunkten der linienhaften Materialschwächungen
der Deckelfolie. Gerade an den Schnittpunkten der linienhaften Materialschwächungen
können sich die sich schneidenden Materialschwächungen bereits unter geringer mechanischer
Last weiter ausbreiten und dadurch die Deckelfolie lokal zunehmend stärker schwächen
als ursprünglich beabsichtigt. In der Folge kann bzw. können unerwünschter Wasserdampf
oder/und Sauerstoff leichter und damit schneller oder/und in größerer Menge von der
Außenumgebung durch die Deckelfolie in das Aufnahmevolumen migrieren als dies für
die Stabilität des verpackten Produkts gewünscht ist.
[0005] Weiterhin sind durchdrückbare Deckelfolien bekannt, welche eine Aluminiumfolie aufweisen.
Aufgrund der Materialeigenschaften von Aluminium kann die Aluminiumfolie zum einen
leicht durchgedrückt, also mit dem verpackten Produkt als Kraftübertragungsmittel
zum Reißen gebracht werden. Zum anderen bietet die Aluminiumfolie eine hervorragende
Barriere gegenüber der Migration von Sauerstoff und vor allem von Wasserdampf aus
der Umgebung durch die Deckelfolie in das Aufnahmevolumen hinein. Die durchdrückbare
Deckelfolie mit der Aluminiumfolie kann sehr dünn ausgebildet sein, da im Grunde die
Aluminiumfolie lediglich eine Klebstofflage oder eine heiß siegelbare Polymerlage
tragen muss, um sie mit einem Behälterbauteil der Durchdrückverpackung zu einer Durchdrückverpackung
zu verbinden.
[0006] Allerdings führt die Verwendung von Aluminiumfolien als Barrierematerial in den Deckelfolien
zu einem schwierigen bzw. unmöglichen Recycling einer Durchdrück- bzw. Blisterverpackung,
welche eine solche Deckelfolie verwendet, um eine oder mehrere Aufnahmeausnehmungen
in einem Behälterbauteil der Blisterverpackung zu verschließen. Die Deckelfolie ist
mit dem Behälterbauteil fest verbunden, was zu den beschriebenen Recyclingproblemen
führt.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine durchdrückbare Deckelfolie
bereitzustellen, welche das Recycling einer die Deckelfolie verwendenden Blisterverpackung
erleichtert und welche dennoch gute Barriereeigenschaften, insbesondere eine gute
Wasserdampfbarriere gegen eine Migration von Wasserdampf, aufweist.
[0008] Diese Aufgabe löst die vorliegende Erfindung an einer durchdrückbaren Deckelfolie
der eingangs genannten Art dadurch, dass die Deckelfolie eine Mehrzahl von parallelen
Reihen von Materialschwächungen aufweist, wobei jede Reihe eine Mehrzahl von mit einem
Schwächungsabstand voneinander angeordneten, zueinander parallelen Materialschwächungen
aufweist, wobei die parallelen Reihen von Materialschwächungen mit einem Reihenabstand
voneinander angeordnet sind, sodass weder die Materialschwächungen der einzelnen Reihen
untereinander noch die Materialschwächungen benachbarter Reihen einander schneiden.
[0009] Durch diese Anordnung von Materialschwächungen kann einerseits die Deckelfolie ausreichend
mechanisch geschwächt werden, sodass mit ihr ausgebildete Blisterverpackungen auch
von älteren Personen problemlos durch Durchdrücken der Deckelfolie geöffnet werden
können. Gleichzeitig wird durch die Vermeidung von Schnittpunkten zwischen einzelnen
Materialschwächungen eine lokale übermäßige Schwächung, ein sogenannter "Barriere-Hotspot",
vermieden.
[0010] Die Verwendung paralleler linienhafter Materialschwächungen sorgt dafür, dass eine
Rissausbreitung beim Durchdrücken der Deckelfolie längs der Materialschwächung geführt
wird und zwischen einer Materialschwächung einer Reihe und einer Materialschwächung
einer weiteren, zu der Reihe parallelen Reihe nur einen vergleichsweise geringen Abstand
überwinden muss, um dann in der weiteren Reihe auf eine, bevorzugt im Wesentlichen
identisch orientierte, weitere Materialschwächung zu treffen, welche den eingeleiteten
Riss, vorzugsweise mit im Wesentlichen gleicher Rissausbreitungsrichtung, fortsetzt.
Somit kann ein einmal an einer Materialschwächung eingeleiteter Riss mit vergleichsweise
geringem Kraftaufwand über mehrere Reihen von Materialschwächungen hinweg zu einem
insgesamt langen Riss ausgedehnt werden, welcher schließlich eine Entnahme des Produkts
aus dem von der Deckelfolie zunächst verschlossenen Aufnahmevolumen ermöglicht.
[0011] Mit "linienhaft" ist ausgesagt, dass die Materialschwächung orthogonal zu ihrer in
Dickenrichtung der Deckelfolie verlaufenden Tiefenrichtung im Wesentlichen eindimensional
ausgebildet ist, also eine wesentlich größere Länge als Breite besitzt. Die Breitenrichtung
der Materialschwächung verläuft ebenfalls orthogonal zur Tiefenrichtung und orthogonal
zur Verlaufsrichtung der Materialschwächung. Die Breite ist dabei gegenüber der ebenfalls
zur Tiefe orthogonalen Verlaufslänge die kürzere Abmessung. Bevorzugt ist die Breite
der Materialschwächung durch die Breite des sie herstellten Werkzeugs bestimmt, also
etwa durch eine mechanische Klinge oder/und durch einen Laserstrahl. Bevorzugt ist
die Materialschwächung wenigstens 10 mal länger als breit.
[0012] Materialschwächungen können grundsätzlich gekrümmt linienhaft verlaufen, etwa als
Bogen-, Zickzack- oder Schlangenlinie. Fertigungstechnisch und aus Gründen der erzielbaren
höheren Durchschnittsfestigkeit der Deckelfolie bevorzugt, verlaufen die Materialschwächungen
längs einer geraden Linie orthogonal zu ihrer Tiefenrichtung.
[0013] In der vorliegenden Anmeldung sind die Begriffe "Durchdrückverpackung" und "Blisterverpackung"
synonym gebraucht.
[0014] Nachfolgend wird die durchdrückbare Deckelfolie häufig auch nur als Deckelfolie bezeichnet.
Es ist jedoch ohne ausdrückliche Hinweise auf ein abweichendes Verständnis stets die
durchdrückbare Deckelfolie gemeint.
[0015] Um auch an relativ großen durch die Deckelfolie zu verschließenden Öffnungsflächen
an einer Durchdrückverpackung ein möglichst gleichmäßiges Muster und damit ein möglichst
gleichmäßiges Öffnungsverhalten über die gesamte Blisterverpackung, die in der Regel
eine Mehrzahl von musterartig angeordneten Aufnahmevolumina aufweist, hinweg bereitstellen
zu können, kann die Deckelfolie derart weitergebildet sein, dass aus einer Mehrzahl
von parallelen Reihen mit jeweils zueinander parallelen Materialschwächungen innerhalb
jeder Reihe jede Reihe längs ihrer zum Reihenabstand orthogonalen Reihenerstreckungsrichtung
eine von den Materialschwächungen der jeweiligen Reihe bestimmte Reihenbreite aufweist,
wobei die Reihenbreite konstant und zur Reihenerstreckungsrichtung orthogonal ist.
[0016] Daher sind bevorzugt zueinander parallele Materialschwächungen im Wesentlichen identisch
ausgebildet, insbesondere mit einer identischen Verlaufslänge längs ihres linienhaften
Verlaufs.
[0017] Zusätzlich oder alternativ kann daran gedacht sein, dass die konstante Reihenbreite
größer ist als der konstante Reihenabstand zwischen benachbarten Reihen konstanter
Breite. Dadurch kann beim Öffnen eines Aufnahmevolumens einer Blisterverpackung ein
einmal an einer ersten Materialschwächung eingeleiteter Riss leichter über eine größere
Risslänge ausgebreitet werden, da er zwischen zwei benachbarten Reihen mit zueinander
parallelen Materialschwächungen innerhalb jeder Reihe eine geringere Strecke ohne
Führung durch eine Materialschwächung zwischen den benachbarten Reihen zurücklegen
muss als er innerhalb einer Reihe geführt durch eine Materialschwächung zurücklegen
kann.
[0018] Die kürzest mögliche Verlaufslänge haben zueinander parallele Materialschwächungen
einer Reihe dann, wenn ihre parallelen Verlaufsrichtungen orthogonal zur Reihenerstreckungsrichtung
verlaufen. Um innerhalb einer Reihe mit einer Mehrzahl von zueinander parallelen Materialschwächungen
einen vorteilhaft langen bzw. längeren Bereich zur Einleitung eines Risses oder zur
Fortsetzung bzw. Führung eines bereits eingeleiteten Risses bereitstellen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn zur Dickenrichtung der Deckelfolie orthogonale Verlaufsrichtungen
der zueinander parallelen Materialschwächungen einer Reihe mit der Reihenerstreckungsrichtung
einen von 90° verschiedenen Anstellwinkel einschließen.
[0019] Ein vom Ende einer Materialschwächung einer Reihe ausgehend sich über einen von Materialschwächungen
freien und daher von Materialschwächungen ungeführt im Bereich der Deckelfolie ausbreitender
Riss muss bei den meisten Öffnungsversuchen dann eine vorteilhaft kurze von Materialschwächungen
ungeführte Strecke zwischen zwei Reihen mit parallelen Materialschwächungen überwinden,
wenn die parallelen Materialschwächungen einer Reihe mit zu den Materialschwächungen
dieser Reihe gleichgerichteten weiteren Materialschwächungen einer weiteren parallelen
Reihe längs der gemeinsamen Reihenerstreckungsrichtung beider Reihen zu einander versetzt
angeordnet sind.
[0020] Grundsätzlich sind Reihen dadurch definiert, dass sie zueinander parallele Materialschwächungen
aufweisen, also dass Materialschwächungen innerhalb einer Reihe zueinander parallel
sind. Dies bedeutet nicht zwangsweise, dass Materialschwächungen anderer Reihen, welche
wiederum zur Definition ihrer jeweiligen Reihe zueinander parallel sind, auch zu Materialschwächungen
einer anderen Reihe parallel sind. Dies ist jedoch bevorzugt. Und dies ist im vorhergehenden
Absatz mit gleichgerichteten weiteren Materialschwächungen einer weiteren Reihe gemeint.
In diesem Fall weisen die Reihe und die weitere Reihe nicht nur jeweils innerhalb
ihrer Reihe zueinander parallele Materialschwächungen auf, sondern auch reihenübergreifend.
[0021] Zur Vereinfachung der Fertigung der Deckelfolie ist es vorteilhaft, wenn die Deckelfolie
eine Mehrzahl von parallelen gleichen Reihen aufweist, in welchen Materialschwächungen
mit einem einheitlichen Anstellwinkel und mit einem einheitlichen Schwächungsabstand
ausgebildet sind. In diesen gleichen Reihen sind also nicht nur innerhalb der jeweiligen
Reihe Materialschwächungen zueinander parallel, sondern auch reihenübergreifend.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Deckelfolie
nicht nur eine einzige Art gleicher Reihen aufweist, sondern mehr als eine Art gleicher
Reihen. Dadurch können die Flächenbereiche, in welchen eine Risseinleitung oder/und
Rissausbreitung in die bzw. in der Deckelfolie gewährleistet ist, vorteilhaft vergrößert
werden.
[0023] Somit kann beispielsweise die Mehrzahl von gleichen Reihen eine Mehrzahl von ersten
Reihen sein, in denen zueinander parallele Materialschwächungen mit einem einheitlichen
ersten Anstellwinkel und mit einem einheitlichen ersten Schwächungsabstand ausgebildet
sind.
[0024] Weiter kann die Deckelfolie eine Mehrzahl von parallelen zweiten gleichen Reihen
aufweisen, in denen zueinander parallele Materialschwächungen mit einem einheitlichen
vom ersten verschiedenen zweiten Anstellwinkel und mit einem einheitlichen zweiten
Schwächungsabstand ausgebildet sind. Dann ist bevorzugt zwischen zwei ersten Reihen
wenigstens eine zweite Reihe angeordnet und ist bevorzugt zwischen zwei zweiten Reihen
wenigstens eine erste Reihe angeordnet. Dabei können der erste Schwächungsabstand
und der zweite Schwächungsabstand gleich groß oder unterschiedlich groß sein.
[0025] Die ersten Reihen sind dabei bevorzugt nicht nur jeweils zueinander parallel, sondern
auch zu zweiten Reihen und selbstverständlich umgekehrt.
[0026] Grundsätzlich soll es ausreichen, wenn eine Reihe von zueinander parallelen Materialschwächungen
ebenjene zueinander parallelen Materialschwächungen aufweist, wobei nicht ausgeschlossen
sein soll, dass in der Reihe noch weitere Materialschwächungen gelegen sind, welche
zu den zueinander parallelen Materialschwächungen, welche die Reihe definieren, nicht
parallel sind. Bevorzugt weist eine Reihe von zueinander parallelen Materialschwächungen
jedoch nur die zueinander parallelen Materialschwächungen auf. Dies gilt bevorzugt
sowohl für erste als auch für zweite Reihen.
[0027] Bei besonders vorteilhaft ausgebildeten Deckelfolien, mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit
einer Risseinleitung oder/und Rissausbreitung unabhängig vom Ort der Risseinleitung
oder/und Rissausbreitung lassen sich zueinander parallele Reihen mit innerhalb jeder
Reihe zueinander parallelen Materialschwächungen definieren, wobei in den parallelen
Reihen auch wenigstens eine Materialschwächung ausgebildet ist, die zu den zueinander
parallelen Materialschwächungen nicht parallel ist, und lassen sich andere zueinander
parallele Reihen mit jeweils nur zueinander parallelen Materialschwächungen definieren.
In der Regel sind die erstgenannten parallelen Reihen und die anderen parallelen Reihen
zueinander um eine zur Oberfläche der Deckelfolie orthogonale Drehachse um einen Drehwinkel
verdreht.
[0028] Die oben beschriebene vorteilhafte Anordnung von Materialschwächungen in der Deckelfolie
ermöglicht die vorteilhafte Ausbildung einer durchdrückbaren Deckelfolie, welche frei
von einer Aluminiumfolienlage ist und welche daher zusammen mit der restlichen Blisterverpackung,
an welcher sie eingesetzt ist, einfach recycelt werden kann.
[0029] Die durchdrückbare Deckelfolie kann eine Monomaterial-Polymerfolie umfassen oder
sein. Die Monomaterial-Polymerfolie besteht nur aus Polymermaterial, welches auf demselben
Monomer basiert.
[0030] Im einfachsten Fall kann die durchdrückbare Deckelfolie eine Polymer-Monofolie sein,
also eine einlagige Folie aus einem einheitlichen Polymermaterial, wie zum Beispiel
Polyethylenterephthalat (PET) oder aus einem Polyolefin, etwa Polyethylen oder Polypropylen,
insbesondere aus monoaxial orientiertem oder biaxial orientiertem Polypropylen. Ebenfalls
denkbar ist ein Blend aus einem Polyolefin, insbesondere Polypropylen, und einem Cyclo-Olefin-Copolymer
(COC).
[0031] Dann, wenn die durchdrückbare Deckelfolie mehrere Lagen aus Polymermaterial umfasst
oder aus diesem besteht, basieren die Polymere der mehreren Lagen bevorzugt auf demselben
Monomer, um die Recyclingfähigkeit der Deckelfolie zu verbessern.
[0032] Bevorzugt umfasst die durchdrückbare Deckelfolie eine freiliegende Siegelschicht,
um sie durch Heißsiegeln mit einem Behälterbauteil einer Durchdrückverpackung stoffschlüssig
verbinden zu können. Hierzu kann bevorzugt die Polyethylenterephthalat-Folie oder
die Polypropylen-Folie als siegelfähige PolyethylenterephthalatFolie bzw. siegelfähige
Polypropylen-Folie ausgebildet sein, wenngleich nicht ausgeschlossen sein soll, dass
die durchdrückbare Deckelfolie eine gesondert aufgebrachte Siegelschicht trägt. Eine
solche Siegelschicht kann beispielsweise eine Siegellage auf Polyethylen- oder Polypropylenbasis
oder ein Siegellack sein.
[0033] Je nachdem, wie die durchdrückbare Deckelfolie an einem Behälterbauteil einer Durchdrückverpackung
angeordnet werden soll, können sich die Materialschwächungen der Deckelfolie von der
Siegelseite, also von der Seite der siegelfähigen Außenfläche, ausgehend in Dickenrichtung
in die Deckelfolie hinein erstrecken oder von der der Siegelseite entgegengesetzten
Seite.
[0034] Bevorzugt weist die durchdrückbare Deckelfolie eine Dicke von nicht weniger als 20
µm, vorzugsweise von nicht weniger als 30 µm auf. Ebenso bevorzugt weist die Deckelfolie
eine Dicke von nicht mehr als 100 µm, besonders bevorzugt von nicht mehr als 50 µm
auf. Unabhängig von der Dicke der Deckelfolie sollte diese eine im Materialzusammenhang
von Materialschwächungen ungestörte Restwandstärke von 5 µm aufweisen. Prozentual
ausgedrückt, sollten von der Gesamtdicke der Deckelfolie bevorzugt wenigstens 25 %,
besser noch 33 %, ungeschlitzt, also nicht durch die Ausbildung von Materialschwächungen
in ihrem Materialzusammenhang beeinträchtigt verbleiben. Mindestens sollten sich jedoch
die Materialschwächungen über Viertel, besser noch ein Drittel, der Dicke der Deckelfolie
erstrecken, um eine sichere manuelle Risseinleitung und Rissführung bereitstellen
zu können.
[0035] Wenngleich die oben genannte Monomaterial-Polymerfolie aus Gründen erleichterten
Recyclings bevorzugt ist, soll nicht ausgeschlossen sein, dass die durchdrückbare
Deckelfolie Barriereschichten aufweist. Dies können keramische Barriereschichten,
umfassend etwa Aluminiumoxid oder/und Siliziumoxid, sein oder/und dies kann eine im
Vakuum abgeschiedene Metallisierung sein, welche erheblich dünner als die oben kritisierte
Aluminiumfolie ist und daher ein Recycling der Deckelfolie und der sie verwendenden
Blisterverpackung weniger stark behindert als die Einbindung einer Barrierelage aus
Aluminiumfolie.
[0036] Bevorzugt weist die durchdrückbare Deckelfolie eine Wasserdampfbarriere nach DIN
EN ISO 15106-3, gemessen bei 38 °C und 90 % relativer Luftfeuchtigkeit, von weniger
als 1 g pro m
2 und Tag, vorzugsweise von weniger als 0,5 g pro m
2 und Tag, auf.
[0037] Bevorzugt weist die durchdrückbare Deckelfolie eine Sauerstoffbarriere nach DIN 53380-3,
gemessen bei 23 °C und 85 % relativer Luftfeuchtigkeit, von weniger als 1 cm
3 pro m
2, Tag und bar, vorzugsweise von weniger als 0,5 cm
3 pro m
2, Tag und bar, auf. 1 bar entspricht 100 kPa in SI-Einheiten.
[0038] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine Durchdrückverpackung, umfassend
ein manuell verformbares Behälterbauteil mit wenigstens einem vom Behälterbauteil
eingefassten Aufnahmevolumen zur Aufnahme eines zu verpackenden Produktes, wobei das
Aufnahmevolumen durch manuelle Kraftausübung verkleinerbar ist. Das Behälterbauteil
weist zur Entnahme des zu verpackenden Produktes eine Entnahmeöffnung auf, welche
von einer durchdrückbaren Deckelfolie, wie sie oben beschrieben und weitergebildet
ist, verschlossen ist. Die Materialschwächungen der durchdrückbaren Deckelfolie sind
im Verhältnis zu den Abmessungen der von ihr bedeckten Entnahmeöffnung bevorzugt derart
bemessen sind, dass innerhalb der von der Entnahmeöffnung eingefassten und von der
durchdrückbaren Deckelfolie bedeckten Öffnungsfläche mehr als eine Reihe von zueinander
parallelen Materialschwächungen vorgesehen sind und wenigstens zwei dieser Reihen
jeweils mehr als eine Materialschwächung aufweisen.
[0039] Aus Gründen des verbesserten Recyclings einer solchen Durchdrückverpackung ist bevorzugt
das Behälterbauteil aus einem Polymermaterial gebildet, welches gewichtsbezogen auch
zu wenigstens zwei Dritteln, also zu wenigstens 66,6 Gewichtsprozent, das Polymermaterial
der durchdrückbaren Deckelfolie ist. Wenigstens basieren 90, besser noch 95, Gewichtsprozent
des Polymermaterials des Behälterbauteil einerseits und wenigstens 66,6 Gewichtsprozent,
vorzugsweise wenigstens 90, besser noch 95, Gewichtsprozent des Polymermaterials der
Deckelfolie andererseits auf demselben Monomer.
[0040] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Durchdrückverpackung können die Materialschwächungen
in der durchdrückbaren Deckelfolie, auf der von dem wenigstens einen Aufnahmevolumen
wegweisenden Außenseite beginnend, in Dickenrichtung in Richtung zu der zum wenigstens
einen Aufnahmevolumen hinweisenden, der Außenseite gegenüberliegenden Innenseite verlaufen.
[0041] Gemäß einer alternativen zweiten Ausführungsform der Durchdrückverpackung können
die Materialschwächungen in der durchdrückbaren Deckelfolie, auf der zum wenigstens
einen Aufnahmevolumen hinweisenden Innenseite beginnend, in Dickenrichtung in Richtung
zu der von dem wenigstens einen Aufnahmevolumen wegweisenden, der Innenseite gegenüberliegenden
Außenseite hin verlaufen.
[0042] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert werden. Es stellt dar:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen durchdrückbaren Deckelfolie in
der Draufsicht mit einem darauf erkennbaren ersten Muster an linienhaften Materialschwächungen,
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen durchdrückbaren Deckelfolie in
der Draufsicht mit einem darauf erkennbaren zweiten Muster an linienhaften Materialschwächungen,
- Fig. 3
- eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen durchdrückbaren Deckelfolie in
der Draufsicht mit einem darauf erkennbaren dritten Muster an linienhaften Materialschwächungen,
- Fig. 4
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Durchdrückverpackung, und
- Fig. 5
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Durchdrückverpackung.
[0043] In Figur 1 ist eine erste erfindungsgemäße Ausführungsform einer durchdrückbaren
Deckelfolie allgemein mit 10 bezeichnet. Figur 1 zeigt die Deckelfolie 10 in der Draufsicht
mit einer Mehrzahl von jeweils gleich langen und gleich orientierten linienhaften
Materialschwächungen 12. Dabei sind Materialschwächungen 12 mit Unterbrechungen 14
in parallelen Linien 16 jeweils hintereinander angeordnet. Die Unterbrechungen 14
unterschiedlicher Linien 16 sind zueinander versetzt angeordnet, sodass dann, wenn
man ausgehend von einer Unterbrechung 14 von einer Ausgangslinie 16 orthogonal zu
einer benachbarten Linie 16 voranschreitet, man nicht auf eine Unterbrechung 14 in
der benachbarten Linie 16 trifft, sondern auf eine Materialschwächung 12.
[0044] Da der Versatz von Unterbrechungen 14 zwischen zwei parallelen Linien 16 über alle
paarweise benachbarten Linien hinweg bevorzugt betragsmäßig gleich groß ist, ergeben
sich parallele Reihen 18, welche jeweils zueinander parallele Materialschwächungen
12 enthalten. Da die erste Ausführungsform der durchdrückbaren Deckelfolie 10 nur
eine einzige Art von Materialschwächung 12 aufweist, welche alle gleichgerichtet sind
und gleiche Länge aufweisen, umfasst zum einen jede Reihe 18 nur zueinander parallele
Materialschwächungen 12 und sind zum anderen die Materialschwächungen 12 einer Reihe
18 mit den Materialschwächungen 12 einer benachbarten Reihe 18 ebenfalls parallel.
[0045] Die Reihen 18 erstrecken sich längs einer Reihenlängsrichtung RL und weisen eine
zur Reihenlängsrichtung RL orthogonale Reihenbreite RB auf. Bezüglich einer Parallelen
zur Reihenbreite RB sind die zueinander parallelen Materialschwächungen 12 einer Reihe
18 um einen Winkel α geneigt. Der Winkel α kann, wie im Fall der Ausführungsform von
Figur 1, negativ sein. Tatsächlich kommt es nur auf seinen Betrag an.
[0046] Die Reihenbreite RB beträgt im vorliegenden Fall die Verlaufslänge (siehe Verlaufslänge
VL in Fig. 2 und 3) multipliziert mit dem Kosinuswert des Winkels α. Dementsprechend
beträgt der zur Reihenlängsrichtung RL orthogonale Reihenabstand RD zwischen zwei
unmittelbar benachbarten Reihen 18 die Verlaufslänge der Unterbrechung 14 längs einer
Linie 16 multipliziert mit dem Kosinuswert des Winkels α.
[0047] Die zueinander parallelen Materialschwächungen 12 einer Reihe 18 sind innerhalb der
Reihe 18 um einen längs der Reihenlängsrichtung RL zu messenden Schwächungsabstand
SA voneinander entfernt. Wenngleich es nicht zwingend notwendig ist, so ist jedoch
bevorzugt der Schwächungsabstand SA längs der Reihenlängsrichtung RL konstant.
[0048] Die Maschinenrichtung MD, längs welcher eine Materialbahn der Deckelfolie die sie
erzeugende Maschine durchläuft kann beliebig relativ zu den Reihen 18 bzw. relativ
zu den Linien 16 orientiert sein. Beispielhaft ist sie in Figur 1 angegeben. Die Linien
16 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel um 10° bezüglich der Maschinenrichtung
MD geneigt. Dieser Wert ist lediglich beispielhaft.
[0049] In Figur 1 beträgt die Verlaufslänge der geradlinigen Materialschwächungen 12 bevorzugt
zwischen 3 und 6 mm, besonders bevorzugt zwischen 4,5 und 5,5 mm und höchstbevorzugt
etwa 5 mm.
[0050] Die zwischen zwei in Richtung einer Linie 16 unmittelbar benachbarten Materialschwächungen
12 ausgebildeten Unterbrechungen 14, in welchen der Materialzusammenhang der Deckelfolie
14 nicht geschwächt ist, weisen eine Länge in Richtung der Linie 16 von vorzugsweise
5 % bis 15 %, besonders bevorzugt von 8 % bis 12 %, höchstbevorzugt von 10 %, der
Verlaufslänge der Materialschwächungen 12 auf. In absoluten Werten kann die Unterbrechung
14 eine Länge von zwischen 0,3 und 0,9 mm in Richtung der Linie 16 aufweisen, bevorzugt
von 0,4 bis 0,6 mm und besonders bevorzugt von 0,5 mm.
[0051] Der Schwächungsabstand SA kann beliebig gewählt werden, vorliegend kann er beispielsweise
zwischen 40 % und 60 % der Verlaufslänge der geradlinigen Materialschwächungen 12
aufweisen. In absoluten Werten ausgedrückt kann der Schwächungsabstand SA bevorzugt
zwischen 1,2 und 3,6 mm, besonders bevorzugt zwischen 1,8 und 3,3 mm und besonders
bevorzugt zwischen 2,4 und 3 mm betragen.
[0052] Die Materialschwächungen 12 der ersten Ausführungsform können durch Laserstrahlen
oder durch eine Klingenwalze ausgehend von einer freiliegenden Oberfläche der Deckelfolie
10 in deren zur Zeichenebene von Figur 1 orthogonalen Tiefenrichtung in diese thermisch
bzw. mechanisch eingebracht sein.
[0053] In Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform einer durchdrückbaren Deckelfolie gezeigt.
Gleiche und funktionsgleiche Bauteile und Bauteilabschnitte wie in der ersten Ausführungsform
sind in der zweiten Ausführungsform mit gleichen Bezugszeichen versehen, jedoch erhöht
um die Zahl 100. Die zweite Ausführungsform, wird nachfolgend nur insofern beschrieben
werden, als sie sich von der ersten Ausführungsform unterscheidet, auf deren Beschreibung
ansonsten auch zur Erläuterung der zweiten Ausführungsform verwiesen wird.
[0054] Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform ist bei der durchdrückbaren Deckelfolie 110
von Figur 2 nicht nur eine einzige Art von Materialschwächungen 112 in die Deckelfolie
110 eingebracht, sondern darüber hinaus eine zweite Art von Materialschwächungen 120.
Die Materialschwächungen 112 sind daher nachfolgend als erste Materialschwächungen
112 bezeichnet und die Materialschwächungen 120 sind nachfolgend als zweite Materialschwächungen
120 bezeichnet.
[0055] Die Tiefenrichtung der Deckelfolie 110 verläuft wie in der ersten Ausführungsform
10 von Figur 1 orthogonal zur Zeichenebene ihrer Darstellung, also hier von Figur
2. Die Maschinenrichtung MD ist in Figur 2 wiederum beispielhaft angegeben, sie kann
jedoch in eine beliebige andere Richtung verlaufen und kann insbesondere um 45° oder
um 30°, um 60° oder um andere Winkelwerte bezüglich einer zur Zeichenebene der Figur
2 orthogonalen Drehachse verdreht sein, um nur einige wenige herausragende Verlaufsrichtungen
einer möglichen Maschinenrichtung MD bei der Herstellung der Deckelfolie 110 zu nennen.
[0056] Die Ausführungsform von Figur 2 ermöglicht die Identifikation unterschiedlicher Reihen
mit jeweils zueinander parallelen ersten Materialschwächungen 112 und zueinander parallelen
zweiten Materialschwächungen 120.
[0057] Zum einen wechseln sich in Figur 2 nur in einer zur Maschinenrichtung MD orthogonalen
und zur Zeichenebene der Figur 2 parallelen Maschinenquerrichtung CD erste und zweite
Materialschwächungen 112 bzw. 120 ab. Somit weist das Muster an Materialschwächungen
112 bzw. 120 der Deckelfolie 110 in Maschinenquerrichtung CD verlaufende Reihen 118
auf, welche längs ihrer Reihenlängsrichtung RL-118 abwechselnd eine erste Materialschwächung
112 und eine zweite Materialschwächung 120 aufweisen. Da der Schwächungsabstand SA
der Abstand zwischen zwei zueinander parallelen ersten Materialschwächungen 112 bzw.
zwischen zwei zueinander parallelen zweiten Materialschwächungen 120 ist, ist der
Schwächungsabstand SA-118 der Reihen 118 vergleichsweise groß. Von den Reihen 118,
wobei lediglich zwei Reihen 118 beispielhaft durch strichlinierte Kästen herausgestellt
sind, enthält somit jede Reihe 118 beide Arten von zueinander parallelen ersten Materialschwächungen
112 und zueinander parallelen zweiten Materialschwächungen 120.
[0058] Im dargestellten Beispiel weisen beide Materialschwächungen 112 und 120 jeweils die
gleiche Verlaufslänge VL auf, wobei die ersten Materialschwächungen 112 bezüglich
der Richtung der Reihenbreite RB-118 der Reihen 118 um einen Winkel α geneigt sind,
welcher im dargestellten Beispiel von dem Winkel α aus Figur 1 betragsmäßig verschieden
ist. Die Neigung der zweiten Materialschwächungen 120 bezüglich der Reihenbreite RB-118
ist betragsmäßig gleich groß, weist jedoch den entgegengesetzten Neigungssinn auf
wie die Neigung der ersten Materialschwächungen 112. Die zweiten Materialschwächungen
120 sind daher um den Winkel -α bezüglich der Reihenbreite RB-118 geneigt. Die Reihenbreite
RB-118 entspricht daher erneut der Verlaufslänge der Materialschwächungen 112 und
120, multipliziert mit dem Kosinuswert des Winkels α.
[0059] Wie im Beispiel der ersten Ausführungsform schneiden sich auch in der zweiten Ausführungsform
die einzelnen Materialschwächungen 112 und 120 nicht.
[0060] Zusätzlich lassen sich an der Deckelfolie 110 in Maschinenrichtung MD verlaufende
parallele erste Reihen 122 und parallele zweite Reihen 124 definieren, welche sich
von den zuvor genannten Reihen 118 dadurch unterscheiden, dass die ersten Reihen 122
jeweils nur zueinander parallele erste Materialschwächungen 112 enthalten und dass
die zweiten Reihen 124 jeweils nur zueinander parallele zweite Materialschwächungen
120 enthalten. Im vorliegenden Beispiel sind die möglichen parallelen Reihen 118 einerseits
und die parallelen ersten Reihen 122 und zweiten Reihen 124 andererseits um 90° relativ
zueinander verdreht. Dies muss jedoch nicht so sein. Bei entsprechendem Versatz der
Materialschwächungen 112 und 120 in benachbarten ersten und zweiten Reihen 122 bzw.
124 längs der gemeinsamen Reihenlängsrichtung RL-122 bzw. RL-124 können die Reihen
118 einerseits und die parallelen ersten Reihen 122 und zweiten Reihen 124 andererseits
einen von 90°, aber auch von 0°, verschiedenen Winkel einschließen. Dies wird weiter
unten anhand der dritten Ausführungsform von Figur 3 aufgezeigt werden.
[0061] Gegenüber den ebenfalls gemeinsamen Reihenbreiten RB-122 bzw. RB-124 sind die Materialschwächungen
112 und 120 um einen Winkel β bzw. -β geneigt, wobei aufgrund der zuvor geschilderten
relativen Lage der Reihen 118 einerseits und der Reihen 122 sowie 124 andererseits
β = 90° - α gilt. Dementsprechend entsprechen die gemeinsamen Reihenbreiten RB-122
bzw. RB-124 betragsmäßig der gemeinsamen Verlaufslänge VL der Materialschwächungen
112 und 120, multipliziert entweder mit dem Kosinuswert des Winkels β oder mit dem
Sinuswert des Winkels α.
[0062] Von oben nach unten gelesen besteht zwischen einer ersten Reihe 122 und einer dieser
unmittelbar benachbarten zweiten Reihe 124 ein Reihenabstand RD-122 und besteht zwischen
einer zweiten Reihe 124 und einer dieser unmittelbar benachbarten ersten Reihe 122
ein Reihenabstand RD-124. Im dargestellten Beispiel sind die Reihenabstände RD-122
und RD-124 gleich groß.
[0063] Der für beide Reihen 122 und 124 gleich große Schwächungsabstand SA-122 ist wegen
der Verwendung nur gleicher erster Materialschwächungen 122 einerseits und nur gleicher
zweite Materialschwächungen 120 andererseits kürzer als der Schwächungsabstand SA-118
der Reihen 118.
[0064] Die in Figur 2 gezeigten Abmessungen können, ohne darauf beschränkt zu sein, in den
nachfolgend genannten Wertebereichen liegen bzw. die nachfolgend genannten Werte aufweisen:
die Verlaufslänge VL der Materialschwächungen 112 und 120 kann beispielsweise eine
Abmessung von 1 bis 3 mm, vorzugsweise von 1,5 bis 2,5 mm und besonders bevorzugt
von 2 mm haben.
[0065] Der Reihenabstand RD-122 bzw. RD 124 kann einen Wert von 0,5 bis 1 mm, vorzugsweise
von 0,65 bis 0,8 mm und besonders bevorzugt von 0,7 mm aufweisen.
[0066] Der Schwächungsabstand SA-122 bzw. SA-124 kann einen Wert von 1 bis 3 mm, vorzugsweise
einen Wert von 1,2 bis 2,5 mm, besonders bevorzugt von 1,5 bis 2 mm aufweisen.
[0067] Des Schwächungsabstand SA-118 kann einen Wert von 3,5 bis 6 mm, vorzugsweise von
4,5 bis 5,5 mm, besonders bevorzugt von 4,7 bis 5 mm aufweisen.
[0068] Der Reihenabstand RD-118 liegt bevorzugt in den oben für die Reihenabstände RD-122
und RD 124 angegebenen Wertebereichen.
[0069] Der Betrag des Winkels β liegt bevorzugt in einem Bereich von 20° bis 40°, besonders
bevorzugt in einem Bereich von 25° bis 35° und höchstbevorzugt bei 30°. Der Betrag
des Winkels α ergibt sich aus dem Winkel β, indem α und β in der Summe 90° ergeben.
[0070] In Figur 3 ist eine dritte Ausführungsform einer durchdrückbaren Deckelfolie 210
dargestellt. Gleiche und funktionsgleiche Bauteile und Bauteilabschnitte wie in den
Figuren 1 und 2 sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, jedoch im Zahlenraum von
200 bis 299. Die dritte Ausführungsform von Figur 3 wird nur soweit beschrieben werden,
als sie sich von den zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Figuren 1 und 2 unterscheidet,
auf deren Beschreibung ansonsten auch zur Erläuterung der Ausführung von Figur 3 verwiesen
wird.
[0071] Auch die Ausführungsform der Deckelfolie 210 weist zwei verschiedene Arten von Materialschwächungen
auf, nämlich erste Materialschwächungen 212 und zweite Materialschwächungen 220, jedoch
in anderer räumlicher Verteilung als die Deckelfolie 110 der zweiten Ausführungsform.
Auf der Deckelfolie 210 sind Materialschwächungen in zwei unterschiedlichen Raumrichtungen,
die hier beispielhaft und zufällig der Maschinenrichtung MD und der Maschinenquerrichtung
CD entsprechen, hintereinander angeordnet, wobei abweichend von der zweiten Ausführungsform
der Deckelfolie 110 in jeder dieser Raumrichtungen erste Materialschwächungen 212
und zweite Materialschwächungen 220 abwechselnd hintereinander angeordnet und ausgebildet
sind.
[0072] Somit ist auf der Deckelfolie 210 eine erste Reihe 218 mit zueinander parallelen
Materialschwächungen identifizierbar, welche sowohl erste Materialschwächungen 212
als auch zweite Materialschwächungen 220 enthält, bzw. nur die genannten Materialschwächungen
enthält, und welche im Wesentlichen der Reihe 118 der Deckelfolie 110 entspricht.
Die Reihenlängsrichtung RL-218 der ersten Reihe 218 ist parallel zur Maschinenquerrichtung
CD. Der ersten Reihe 218 ist eine zweite Reihe 219 mit einem Reihenabstand RD-218
benachbart, welche ein Spiegelbild der ersten Reihe 118 bezüglich einer zur Reihenlängsrichtung
RL-218 parallelen Spiegelsymmetrieachse ist. Mit anderen Worten entspricht die zweite
Reihe 219 der um eine Materialschwächung längs der Reihenlängsrichtung RL-218 versetzten
ersten Reihe 218. Die Reihen 218 und 219 wechseln sich in einer Folgerichtung orthogonal
zu ihren parallelen Reihenlängsrichtungen RL-218 und RL-219 ab.
[0073] Für die erste Reihe 218 gilt das zur ersten Reihe 118 der zweiten Ausführungsform
Gesagte entsprechend. Für die zweite Reihe 219 gilt das zur ersten Reihe 118 der zweiten
Ausführungsform Gesagte unter der oben beschriebenen Spiegelsymmetriebedingung entsprechend.
Die übereinstimmende Reihenbreite RB-218 und RB-219 beider Reihen 218 bzw. 219 beträgt
jeweils ihre Verlaufslänge VL, welche im dargestellten Beispiel für die erste Materialschwächungen
212 und die zweite Materialschwächungen 220 gleich groß ist, multipliziert mit dem
Kosinuswert des Winkels α bzw. -α, was jedoch derselbe Faktor ist.
[0074] Orthogonal zur ersten Reihe 218 und zur zweiten Reihe 219 lassen sich eine dritte
Reihe 221 und eine vierte Reihe 223 definieren. Im Grunde entspricht die dritte Reihe
221 der ersten Reihe 122 der zweiten Ausführungsform mit der Maßgabe, dass jede zweite
erste Materialschwächung 112 durch eine zweite Materialschwächung 220 ersetzt ist.
Ebenso entspricht im Grunde die vierte Reihe 223 der zweiten Reihe 124 der zweiten
Ausführungsform mit der Maßgabe, dass jede zweite zweite Materialschwächung 120 durch
eine erste Materialschwächung 212 ersetzt ist. Die Bezeichnung dritte Reihe und vierte
Reihe dient lediglich der Unterscheidung. Ebenso könnte die Reihe 221 zutreffend als
zweite erste Reihe 221 bezeichnet werden und könnte die vierte Reihe 223 als zweite
zweite Reihe 223 bezeichnet werden.
[0075] Die dritte und die vierte Reihe 221 bzw. 223 sind zueinander bezüglich einer zu den
parallelen Reihenlängsrichtungen RL-221 und RL-223 parallelen Spiegelsymmetrieachse
spiegelsymmetrisch. Wiederum kann die vierte Reihe 223 als eine um eine Materialschwächung
in Reihenlängsrichtung RL-221 versetzte dritte Reihe 221 aufgefasst werden.
[0076] Die gleich großen Reihenbreiten RB-221 und RB-223 entsprechen betragsmäßig der übereinstimmenden
Verlaufslänge VL der ersten Materialschwächung 212 und der zweiten Materialschwächung
220, multipliziert mit dem Sinuswert des Winkels α bzw. -α, was jedoch derselbe Faktor
ist.
[0077] Orthogonal zu den Reihenlängsrichtungen RL-221 und RL-223 folgen dritte Reihen 221
und vierte Reihen 223 abwechselnd aufeinander, wobei die Reihenabstände RD-221 zwischen
dritten und vierten Reihen und die Reihenabstände RD-223 zwischen vierten und dritten
Reihen betragsmäßig gleich groß sind.
[0078] Auch an der dritten Ausführungsform lassen sich Reihen definieren, welche nur erste
Materialschwächungen 212 und nur zweite Materialschwächungen 220 aufweisen. Diese
verlaufen schräg bezüglich den zuvor genannten Reihen 218 und 219 bzw. 221 und 223.
[0079] Eine fünfte Reihe oder besser: eine dritte erste Reihe 222 enthält - wie die Reihe
122 der zweiten Ausführungsform - nur erste Materialschwächungen 212. Eine zur fünften
Reihe 222 parallele sechste oder besser: dritte zweite Reihe 224 enthält - wie die
Reihe 124 der zweiten Ausführungsform - nur zweite Materialschwächungen 220.
[0080] Orthogonal zu den parallelen Reihenlängsrichtungen RL-222 und RL-224 folgen fünfte
Reihen 222 und sechste Reihen 224 abwechselnd mit jeweils betragsmäßig gleichen Reihenabständen
RD-222 zwischen fünften und sechsten Reihen sowie RD-224 zwischen sechsten und fünften
Reihen.
[0081] Die ersten Materialschwächungen 212 sind bezüglich der Richtung der Reihenbreite
RB-222 der fünften (bzw. der dritten ersten) Reihe 222 um einen Winkel β geneigt.
Die zweiten Materialschwächungen 212 sind bezüglich der Richtung der Reihenbreite
RB-224 der sechsten (bzw. der dritten zweiten) Reihe 224 um einen Winkel γ geneigt,
wobei abweichend von der zweiten Ausführungsform der Winkel γ in der dritten Ausführungsform
betragsmäßig vom Winkel β verschieden ist, sogar deutlich verschieden ist. Daher sind
auch die Reihenbreiten RB-222 einerseits und RB-224 andererseits aufgrund der stark
unterschiedlichen Kosinuswerte der Winkel β einerseits und γ andererseits unterschiedlich,
insbesondere erheblich unterschiedlich.
[0082] Aufgrund der insgesamt symmetrischen Anordnung der ersten Materialschwächungen 212
und der zweiten Materialschwächungen 220, wie sie vor allem durch die beiden spiegelsymmetrischen
Reihenpaare 218 und 219 einerseits sowie 221 und 223 andererseits zum Ausdruck kommt,
sind die Schwächungsabstände SA-122 einerseits und SA-224 andererseits im dargestellten
Beispiel gleich groß.
[0083] Die einzelnen Abmessungen können folgende Wertebereiche aufweisen: die Reihenabstände
RD-218 und RD-219 können einen Wert in einem Bereich von 0,5 bis 1,5 mm, vorzugsweise
von 0,7 bis 1,3 mm, besonders bevorzugt von 1 mm aufweisen. Die Reihenabstände RD-218
und RD-219 müssen nicht gleich groß sein, sind dies bevorzugt jedoch.
[0084] Die Reihenbreiten RB-218 und RB-219 betragen bevorzugt zwischen 0,6 und 2 mm, besonders
bevorzugt zwischen 0,9 und 1,7 mm und höchstbevorzugt zwischen 1,1 und 1,4 mm.
[0085] Der Winkel α beträgt zwischen 40° und 80°, vorzugsweise zwischen 50° und 70°, besonders
bevorzugt 60°.
[0086] Die Reihenabstände RD-221 und RD-223 können einen Wert in einem Bereich von 0,3 bis
1,2 mm, vorzugsweise von 0,5 bis 0,9 mm, besonders bevorzugt von 0,7 mm aufweisen.
Die Reihenabstände RD-221 und RD-223 müssen nicht gleich groß sein, sind dies bevorzugt
jedoch.
[0087] Die Schwächungsabstände SA-218 und SA-219 können einen Wertebereich von 4,5 bis 6,5
mm, vorzugsweise von 5,2 bis 6 mm, besonders bevorzugt von 5,65 bis 5,8 mm aufweisen.
Die Schwächungsabstände SA-218 und SA-219 müssen nicht gleich groß sein, sind dies
bevorzugt jedoch.
[0088] Die Schwächungsabstände SA-221 und SA-223 können einen Wertebereich von 3,5 bis 6
mm, vorzugsweise von 3,9 bis 5 mm, besonders bevorzugt von 4,35 bis 4,6 mm aufweisen.
Die Schwächungsabstände SA-221 und SA-223 müssen nicht gleich groß sein, sind dies
bevorzugt jedoch.
[0089] Die Reihenbreite RB-222 liegt bevorzugt zwischen 1,6 und 3 mm, besonders bevorzugt
zwischen 1,8 und 2,6 mm und besonders bevorzugt zwischen 2,1 und 2,35 mm.
[0090] Die Reihenbreite RB-224 liegt bevorzugt zwischen 0,1 und 0,6 mm, besonders bevorzugt
zwischen 0,2 und 0,5 mm und besonders bevorzugt zwischen 0,3 und 0,4 mm.
[0091] Die Schwächungsabstände SA-222 und SA-222 können einen Wertebereich von 2,7 bis 4,2
mm, vorzugsweise von 3,1 bis 3,8 mm, besonders bevorzugt von 3,25 bis 3,4 mm aufweisen.
Die Schwächungsabstände SA-221 und SA-223 müssen nicht gleich groß sein, sind dies
bevorzugt jedoch.
[0092] Die Verlaufslänge VL der ersten und der zweiten Materialschwächungen 212 bzw. 220
beträgt bevorzugt zwischen 1,5 und 3 mm, besonders bevorzugt zwischen 1,8 und 2,7
mm und höchst bevorzugt zwischen 2 und 2,5 mm.
[0093] Der Winkel β beträgt bevorzugt zwischen 10° und 40°, besonders bevorzugt zwischen
20° und 30°, höchstbevorzugt 25°.
[0094] Der Winkel γ beträgt bevorzugt zwischen 60° und 85°, besonders bevorzugt zwischen
70° und 85°, höchstbevorzugt zwischen 80° und 83°.
[0095] In Figur 4, welche nicht maßstäblich ist, ist grobschematisch ein Ausschnitt einer
ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Durchdrückverpackung 30 dargestellt.
Diese umfasst ein Behälterbauteil 32, in welchem ein Aufnahmevolumen 34 ausgebildet
ist, in dem ein Produkt 36, beispielsweise eine Tablette, aufgenommen ist. Das Aufnahmevolumen
34 ist durch eine Öffnung 38 zugänglich, welche durch eine erfindungsgemäße Ausführungsform
einer durchdrückbaren Deckelfolie, etwa der durchdrückbaren Deckelfolie 10, verschlossen
ist.
[0096] Die Deckelfolie 10 ist im dargestellten Beispiel eine Polymer-Monofolie 40, welche
zur Erleichterung eines Recyclings der gesamten Durchdrückverpackung 30 aus demselben
Polymer hergestellt ist wie das Behälterbauteil 32. Das Polymer kann Polyethylenterephthalat
oder ein Polyolefin, insbesondere Polypropylen sein. Besonders bevorzugt ist das Polymer
ein monoaxial oder biaxial orientiertes bzw. gerecktes Polymer, wie beispielsweise
oPet, MOPP oder BOPP.
[0097] Auf der zum Behälterbauteil 32 weisenden Seite der Polymer-Monofolie 40 ist im dargestellten
Beispiel eine keramische Barriereschicht 42 aufgebracht, beispielsweise aus Aluminiumoxid
oder/und Siliziumoxid. Diese soll die Migration von Wasserdampf und Sauerstoff aus
der Außenumgebung in das Aufnahmevolumen 34 erschweren.
[0098] Auf der von der Polymer-Monofolie 40 abgewandten und dem Behälterbauteil 32 zugewandten
Seite der Barriereschicht 42 ist eine Siegellage 44, beispielsweise aus einem Polyolefin,
aufgebracht, mit welcher die Deckelfolie 10 fest mit dem Behälterbauteil 32 gesiegelt
ist, um die Öffnung 38 sicher zu verschließen.
[0099] Die strichlinierte Linie 46 zeigt das Ende der Materialschwächungen an, die von der
vom Behälterbauteil 32 abgewandten Seite der Polymer-Monofolie 40 aus in Tiefenrichtung
T in die Polymer-Monofolie 40 eingebracht sind. Die Materialschwächungen durchsetzen
die Polymer-Monofolie 40 in Dickenrichtung nicht vollständig, sodass ein Rest der
Polymer-Monofolie 40 und vor allem die Barriereschicht 42 durch die Materialschwächungen
unverletzt und intakt bleibt.
[0100] Auf die vom Behälterbauteil 32 abgewandte Seite der Polymer-Monofolie 40 kann eine,
gegebenenfalls mehrlagige, Druckauftragsschicht 48 einschließlich einer Schutzlackschicht
aufgetragen sein, um Produktinformationen an Verbraucher zu vermitteln. Alternativ
kann die Polymer-Monofolie 40 auch im Konterdruck bedruckt sein, wobei die Druckauftragsschicht
dann nicht die außenliegende Schicht bilden kann, sondern zwischen ihr und dem Behälterbauteil
32 die Siegellage 44 oder eine andere adhäsive Schicht, wie beispielsweise eine Klebstoffschicht,
aufgetragen sein muss.
[0101] Die Druckauftragsschicht 48 im Ausführungsbeispiel von Figur 4 kann die Materialschwächungen
von außen überdecken, sodass diese für den Verbraucher zunächst weder sichtbar noch
fühlbar sind. Da die Druckauftragsschicht 48 jedoch keine besonders großen Spannungen
und Kräfte aufnehmen kann, behindert die Druckauftragsschicht 48 ein Durchdrücken
der Deckelfolie 10 durch Verformung des Behälterbauteils 32 im Bereich des Aufnahmevolumens
34 unter Kraftvermittlung durch das verpackte Produkt 36 nicht.
[0102] In Figur 5 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Durchdrückverpackung
wiederum nicht-maßstäblich dargestellt.
[0103] Gleiche und funktionsgleiche Bauteile und Bauteilabschnitte wie in Figur 4 sind in
Figur 5 mit gleichen Bezugszeichen versehen, jedoch erhöht um die Zahl 100. Die Deckelfolie
kann daher die Deckelfolie 110 aus Figur 2 sein.
[0104] Die zweite Ausführungsform von Figur 5 wird nachfolgend nur insofern beschrieben
werden, als sie sich von der ersten Ausführungsform von Figur 4 unterscheidet, auf
deren Beschreibung ansonsten auch zur Erläuterung der zweiten Ausführungsform von
Figur 5 verwiesen wird.
[0105] Das Behälterbauteil 132 ist dasselbe Behälterbauteil wie in der ersten Ausführungsform,
ebenso das in der Durchdrückverpackung 130 verpackte Produkt 136.
[0106] In der Deckelfolie 110 sind die Materialschwächungen im Gegensatz zur ersten Ausführungsform
von der Seite der Siegellage 144 in Dickenrichtung in die Deckelfolie 110 eingebracht.
Daher liegt zum einen die strichlinierte Linie 146, welche das Ende der Materialschwächungen
in der Polymer-Monofolie 140 anzeigt, näher bei der vom Behälterbauteil 132 abgewandten
Außenfläche der Polymer-Monofolie 140, und daher ist zum anderen die Barrierelage
142 auf der vom Behälterbauteil 132 abgewandten Außenfläche der Polymer-Monofolie
140 aufgetragen, um eine Verletzung der Barrierelage 142 durch ein Einbringen von
Materialschwächungen in die Deckelfolie 110 sicher zu vermeiden.
[0107] Die Barrierelage 142 kann eine keramische Barrierelage sein wie in der ersten Ausführungsform
oder eine aufgedampfte Metallisierung.
[0108] Auf die von der Polymer-Monofolie 140 und vom Behälterbauteil 132 wegweisende Außenseite
der Barrierelage 142 kann erneut eine, gegebenenfalls mehrlagige, Druckauftragsschicht
148 aufgetragen sein.
1. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210), umfassend wenigstens eine Materiallage
(40, 42, 44, 48; 140, 142, 144, 148) mit darin in einem regelmäßigen Muster eingebrachten
Materialschwächungen (12; 112, 120; 212, 220), durch welche lokal ein Materialzusammenhang
wenigstens eines Materials der Deckelfolie (10; 110; 210) unterbrochen ist, wobei
die Materialschwächungen (12; 112, 120; 212, 220) in Dickenrichtung der Deckelfolie
(10; 110; 210) verlaufen, ohne die Deckelfolie (10; 110; 210) vollständig zu durchsetzen,
wobei die Materialschwächungen (12; 112, 120; 212, 220) orthogonal zur Dickenrichtung
einen linienhaften Verlauf aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelfolie (10; 110; 210) eine Mehrzahl von parallelen Reihen (18; 118, 120;
218, 219, 221, 222, 223, 224) von Materialschwächungen (12; 112, 120; 212, 220) aufweist,
wobei jede Reihe (18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) eine Mehrzahl von mit
einem Schwächungsabstand (SA; SA-118, SA-120; SA-218, SA-219, SA-221, SA-222, SA-223,
SA-224) voneinander angeordneten, zueinander parallelen Materialschwächungen (12;
112, 120; 212, 220) aufweist, wobei die parallelen Reihen (18; 118, 120; 218, 219,
221, 222, 223, 224) von Materialschwächungen (12; 112, 120; 212, 220) mit einem Reihenabstand
(RD; RD-118, RD-120; RD-218, RD-219, RD-221, RD-222, RD-223, RD-224) voneinander angeordnet
sind, sodass weder die Materialschwächungen (12; 112, 120; 212, 220) der einzelnen
Reihen (18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) untereinander noch die Materialschwächungen
(12; 112, 120; 212, 220) benachbarter Reihen (18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223,
224) einander schneiden.
2. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass aus einer Mehrzahl von parallelen Reihen (18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223,
224) jede Reihe (18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) längs ihrer zum Reihenabstand
orthogonalen Reihenerstreckungsrichtung (RL; RL-118, RL-120; RL-218, RL-219, RL-221,
RL-222, RL-223, RL-224) eine von den Materialschwächungen (12; 112, 120; 212, 220)
der jeweiligen Reihe (18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) bestimmte Reihenbreite
(RB; RB-118, RB-120; RB-218, RB-219, RB-221, RB-222, RB-223, RB-224) aufweist, wobei
die Reihenbreite (RB; RB-118, RB-120; RB-218, RB-219, RB-221, RB-222, RB-223, RB-224)
konstant und zur Reihenerstreckungsrichtung (RL; RL-118, RL-120; RL-218, RL-219, RL-221,
RL-222, RL-223, RL-224) orthogonal ist.
3. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die konstante Reihenbreite (RB; RB-118, RB-120; RB-218, RB-219, RB-221, RB-222, RB-223,
RB-224) größer ist als der konstante Reihenabstand (RD; RD-118, RD-120; RD-218, RD-219,
RD-221, RD-222, RD-223, RD-224) zwischen benachbarten Reihen (18; 118, 120; 218, 219,
221, 222, 223, 224) konstanter Breite.
4. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Dickenrichtung der Deckelfolie (10; 110; 210) orthogonale Verlaufsrichtungen
der zueinander parallelen Materialschwächungen (12; 112, 120; 212, 220) einer Reihe
(18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) mit der Reihenerstreckungsrichtung (RL;
RL-118, RL-120; RL-218, RL-219, RL-221, RL-222, RL-223, RL-224) einen von 90° verschiedenen
Anstellwinkel einschließen.
5. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die parallelen Materialschwächungen (12; 112, 120; 212, 220) einer Reihe (18; 118,
120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) mit zu den Materialschwächungen (12; 112, 120;
212, 220) dieser Reihe (18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) gleichgerichteten
weiteren Materialschwächungen (12; 112, 120; 212, 220) einer weiteren parallelen Reihe
(18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) in der gemeinsamen Reihenerstreckungsrichtung
(RL; RL-118, RL-120; RL-218, RL-219, RL-221, RL-222, RL-223, RL-224) beider Reihen
(18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) zu einander versetzt angeordnet sind.
6. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Deckelfolie (10; 110; 210) eine Mehrzahl von parallelen gleichen Reihen (18;
118, 120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) aufweist, in welchen Materialschwächungen
(12; 112, 120; 212, 220) mit einem einheitlichen Anstellwinkel (α, β, γ) und mit einem
einheitlichen Schwächungsabstand (SA; SA-118, SA-120; SA-218, SA-219, SA-221, SA-222,
SA-223, SA-224) ausgebildet sind.
7. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl von gleichen Reihen (118; 218, 221, 222,) erste Reihen (118; 218, 221,
222) sind, in denen Materialschwächungen (112, 120; 212, 220) mit einem einheitlichen
ersten Anstellwinkel (α, β) und mit einem einheitlichen ersten Schwächungsabstand
(SA-118, SA-218, SA-221, SA-222) ausgebildet sind, wobei die Deckelfolie (10; 110;
210) eine Mehrzahl von parallelen zweiten gleichen Reihen (120; 219, 223, 224) aufweist,
in denen Materialschwächungen (112, 120; 212, 220) mit einem einheitlichen vom ersten
verschiedenen zweiten Anstellwinkel (α, β, γ) und mit einem einheitlichen zweiten
Schwächungsabstand (SA-120, SA-219, SA-223, SA-224) ausgebildet sind, wobei zwischen
zwei ersten Reihen (118; 218, 221, 222) wenigstens eine zweite Reihe (120; 219, 223,
224) angeordnet ist und wobei zwischen zwei zweiten Reihen (120; 219, 223, 224) wenigstens
eine erste Reihe (118; 218, 221, 222) angeordnet ist.
8. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schwächungsabstand (SA-118, SA-218, SA-221, SA-222) und der zweite Schwächungsabstand
(SA-120, SA-219, SA-223, SA-224) gleich groß sind.
9. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Reihe (18; 122, 124, 222; 224) von zueinander parallelen Materialschwächungen
(12; 112, 120; 212, 220) nur zueinander parallele Materialschwächungen (12; 112, 120;
212, 220) aufweist.
10. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) eine Monomaterial-Polymerfolie (40;
140) ist.
11. Durchdrückbare Deckelfolie nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) eine Polymer-Monofolie ist.
12. Durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die durchdrückbare Deckelfolie (10; 110; 210) mehrere Lagen aus Polymermaterial umfasst
oder aus solchen Lagen besteht, wobei die Polymere der mehreren Lagen aus Polymermaterial
auf demselben Monomer basieren.
13. Durchdrückverpackung (30; 130), umfassend ein manuell verformbares Behälterbauteil
(32; 132) mit wenigstens einem vom Behälterbauteil (32; 132) eingefassten Aufnahmevolumen
(34; 134) zur Aufnahme eines zu verpackenden Produktes (36; 136), wobei das Aufnahmevolumen
(34; 134) durch manuelle Kraftausübung verkleinerbar ist, wobei das Behälterbauteil
(32; 132) zur Entnahme des zu verpackenden Produktes (36; 136) eine Entnahmeöffnung
(38; 138) aufweist, welche von einer durchdrückbaren Deckelfolie (10; 110; 210) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche verschlossen ist, wobei die Materialschwächungen
(12; 112, 120; 212, 220) der durchdrückbaren Deckelfolie (10; 110; 210) im Verhältnis
zu den Abmessungen der von ihr bedeckten Entnahmeöffnung (38; 138) derart bemessen
sind, dass innerhalb der von der Entnahmeöffnung (38; 138) eingefassten und von der
durchdrückbaren Deckelfolie (10; 110; 210) bedeckten Öffnungsfläche mehr als eine
Reihe (18; 118, 120; 218, 219, 221, 222, 223, 224) von zueinander parallelen Materialschwächungen
(12; 112, 120; 212, 220) und wenigstens zwei dieser Reihen (18; 118, 120; 218, 219,
221, 222, 223, 224) jeweils mehr als eine Materialschwächung (12; 112, 120; 212, 220)
aufweisen.
14. Durchdrückverpackung (30) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschwächungen (12) in der durchdrückbaren Deckelfolie (10), auf der von
dem wenigstens einen Aufnahmevolumen (34) wegweisenden Außenseite beginnend, in Dickenrichtung
in Richtung zu der zum wenigstens einen Aufnahmevolumen (34) hinweisenden, der Außenseite
gegenüberliegenden Innenseite hin verlaufen.
15. Durchdrückverpackung (130) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschwächungen (112, 120) in der durchdrückbaren Deckelfolie (110), auf
der zum wenigstens einen Aufnahmevolumen (134) hinweisenden Innenseite beginnend,
in Dickenrichtung in Richtung zu der von dem wenigstens einen Aufnahmevolumen (134)
wegweisenden, der Innenseite gegenüberliegenden Außenseite hin verlaufen.