[0001] Der Inhalt der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2022 203 472.4 wird durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nähmaschine der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass ein flexibler Nähbetrieb insbesondere mit wechselnder
Nährichtung möglich ist, der eine Abarbeitung insbesondere von CNC-Steuerprogrammen
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Nähmaschine mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass es möglich ist, eine Nähmaschine mit einem Nadelstangen-Drehantrieb
zur Vorgabe einer Nährichtung bereitzustellen, ohne dass deswegen auf einen Drückerfuß
zur Nähgutfixierung während der Stichbildung verzichtet werden muss. Es resultiert
eine Nähmaschine mit flexibel vorgebbarer Nährichtung, wobei während des Nähens ein
sicheres Fixieren des Nähguts durch den Drückfuß erfolgt. Die Nähmaschine hat einen
Nähantrieb zur Vorgabe einer längs der Nadelstangen verlaufenden Stichbildungsbewegung
der Nadelstange. Über eine jeweilige Drehorientierung der Nadelstange relativ zur
Stichplatte ergibt sich eine Wahl der Nährichtung. Hierüber lassen sich flexible Nahtgeometrien
gewährleisten, was insbesondere bei der Abarbeitung von Nähprogrammen, insbesondere
gesteuert über eine CNC-Steuerung, genutzt werden kann. Insbesondere ist ein automatisches
Nähen von Nähten, die entlang von Bahnkurven verlaufen möglich.
[0007] Der Drückerfuß kann als Transportfuß ausgeführt sein.
[0008] Ein Drückerende des Drückerfußes, mit dem der Drückerfuß beim Fixieren mit dem Nähgut
in Kontakt kommt, kann derart gestaltet sein, dass es nahe benachbart zur Stichplatten-Öffnung
zum Durchtritt der Nadel während der Stichbildung mit dem Nähgut in Kontakt kommt.
[0009] Eine drehfeste Montage des Drückerfußes an der Nadelstange nach Anspruch 2 gewährleistet,
dass sich eine Position des Drückerfußes automatisch an die über die Nadelstangendrehung
jeweils gewählte Nährichtung anpasst.
[0010] Ein Hubantrieb nach Anspruch 3 ermöglicht eine Anpassung des Nähbetriebs an Nähgut
unterschiedlicher Dicke. Eine Hubhöhe der Hubverstellung kann im Bereich zwischen
0,5 mm und 50 mm liegen, beispielsweise im Bereich zwischen 5 mm und 10 mm.
[0011] Ein Hubantrieb nach Anspruch 4 erlaubt eine präzise Hubverstellung. Der Hubantrieb
kann als Schrittmotor ausgeführt sein. Der Hubantrieb kann über ein Steuerungsprogramm
angesteuert sein.
[0012] Eine Drehscheibe nach Anspruch 5 ermöglicht es, Antriebskomponenten des Hubantriebes
rahmenfest zu montieren, sodass sich die Nadelstangen-Drehbaugruppe beim Verstellen
des Nadelstangen-Drehantriebs relativ zu diesen rahmenfesten Antriebskomponenten verdreht.
Die Verbindung des Hubantriebes mit der Nadelstangen-Drehbaugruppe zur Hubverlagerung
kann über eine Umfangsnut der Drehscheibe gegeben sein.
[0013] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Nähmaschine derart weiterzubilden,
dass eine Nährichtung auch beim Zweifaden-Nähen flexibel vorgegeben werden kann.
[0014] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Nähmaschine mit dem im Anspruch
6 angegebenen Merkmalen.
[0015] Zur Stichbildungsbewegung der Nadelstange kann wiederum ein Nähantrieb zum Einsatz
kommen, wobei der Greifer-Nähantrieb zur Stichbildungsbewegung des Greifers und der
Nähantrieb zur Stichbildungsbewegung der Nadelstange von ein und derselben Antriebsquelle
abgeleitet werden können.
[0016] Der Nadelstangen-Drehantrieb und der Greifer-Baugruppen-Drehantrieb gewährleisten,
dass sowohl die Nadelstange als auch die Greifer-Baugruppe zur Zweifaden-Stichbildung
unabhängig von einer momentanen Drehposition und damit unabhängig von der momentanen
Nährichtung miteinander zur Stichbildung korrekt zusammenwirken.
[0017] Mit der Nähmaschine kann insbesondere ein Zweifaden-Steppstich genäht werden.
[0018] Der Nadelstangen-Drehantrieb kann synchronisiert zum Greifer-Baugruppen-Drehantrieb
arbeiten. Der Nadelstangen-Drehantrieb kann synchronisiert zum Nähantrieb arbeiten.
[0019] Eine Relativorientierung der Greiferachse zur Greifer-Baugruppen-Achse nach Anspruch
7 ermöglicht den Einsatz eines Greifers, der sich um eine Greiferachse dreht, die
parallel zu einer Nadelstangenachse verläuft. Die Beabstandung der Greifer-Baugruppen-Achse
zur Greiferachse ermöglicht es, die Lagerichtigkeit des Greifers zur Nadelstange zur
korrekten Stichbildung unabhängig von der jeweils über die Drehantriebe eingestellte
Nährichtung sicherzustellen.
[0020] Eine Differenzialgetriebeeinheit nach Anspruch 8 erlaubt eine Anpassung einer relativen
Drehposition einer Greiferspitze des Greifers um die Greiferachse abhängig von der
Drehposition der Greifer-Baugruppe um die Greifer-Baugruppen-Achse. Dies stellt sicher,
dass der Greifer nicht nur hinsichtlich der Anordnung des gesamten Greifers zu einem
Durchstoßpunkt der Nadelspitze korrekt orientiert ist, sondern dass auch die Greiferspitze
unabhängig von der über die Drehantriebe eingestellten Momentanposition phasenrichtig
synchronisiert zum stichbildenden Zusammenwirken mit der Nähnadel an Ort und Stelle
ist.
[0021] Eine Ausgestaltung mit einem gemeinsamen Dreh-Antriebmotor für den Nadelstangen-Drehantrieb
einerseits und dem Geifer-Baugruppen-Drehantrieb andererseits nach Anspruch 9 ist
kostensenkend, und die damit verbundenen Antriebe können sich stets phasenrichtig
bewegen. Eine Synchronität zwischen dem Nadelstangen-Drehantrieb und dem Greifer-Baugruppen-Drehantrieb
kann dann über eine mechanische Kopplung mit dem gemeinsamen Antriebsmotor gewährleistet
sein.
[0022] Ein Umlenkgetriebe nach Anspruch 10 ermöglicht eine flexible Antriebskraftübertragung
hin zu den abtriebsseitigen Komponenten des Nadelstangen-Drehantriebs einerseits und
des Geifer-Baugruppen-Drehantriebs andererseits.
[0023] Die vorstehend erläuterten Gestaltungsmerkmale der Nähmaschine können in beliebiger
Kombination zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann die Nähmaschine mit dem Nadelstangen-Drehantrieb
und dem Drückerfuß auch einen Greifer-Baugruppen-Drehantrieb aufweisen.
[0024] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine bedienerseitige perspektivische Ansicht einer Nähmaschine mit einem Nadelstangen-Drehantrieb
zum Drehen einer Nadelstange und eines Drückerfußes um eine Nadelstangenachse und
mit einem Greifer-Baugruppen-Drehantrieb zum Drehen einer Greifer-Baugruppe um eine
nicht mit einer Greiferachse zusammenfallende Greifer-Baugruppen-Achse;
- Figur 2
- vergrößert und in einem Details des Nadelstangen-Drehantriebs zeigenden Ausschnitt
eine Ansicht gemäß Blickrichtung II in Figur 1, wobei der Drückerfuß auf ein Niveau
einer Stichplatte der Nähmaschine abgesenkt ist;
- Figur 3
- in einer zu Figur 2 ähnlichen Darstellung die Nähmaschine mit dem auf ein erhöhtes
Niveau angehobenem Drückerfuß;
- Figur 4
- aus einer Blickrichtung ähnlich der Figur 1 vergrößert Details sowohl des Nadelstangen-Drehantriebs
als auch des Greifer-Baugruppen-Drehantriebs in einem Stichbildungsbereich mit der
Nadelstange und einem Greifer in einer Dreh-Grundstellung "0°" entsprechend der Figur
1;
- Figur 5
- in einer zu Figur 4 ähnlichen Darstellung den Nadelstangen-Drehantriebs und den Greifer-Baugruppen-Drehantrieb
in einer im Vergleich zur Figur 4 um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn verdrehten Drehstellung
"90°";
- Figur 6
- eine Getriebebaugruppe des Greifer-Baugruppen-Drehantriebs einschließlich eines Greifer-Nähantriebs
zum Drehen des Greifers um eine Greiferachse;
- Figur 7
- in einer zur Figur 6 ähnlichen, perspektivischen Darstellung die Baugruppe nach Figur
6 mit abgenommenen Gehäusekomponenten;
- Figur 8
- eine bedienerseitige Ansicht von Hauptkomponenten der Nähmaschine mit zusätzlicher
Veranschaulichung einer Zahnriemen-Führung zum Antrieb des Nadelstangen-Drehantriebs.
[0025] Eine Nähmaschine 1 (vgl. Figur 1) hat einen C-förmigen Grundaufbau mit einem Arm
2, einer Grundplatte 3 und einem den Arm 2 und die Grundplatte 3 verbindenden Ständer
4.
[0026] Die Nähmaschine 1 hat Stichbildungswerkzeuge in Form einer Nähnadel 5, die von einer
Nadelstange 6 gehalten wird, und eines Greifers 7. Die Nadelstange 6 ist über mehrere
Gleitsteine 6a in einer Lagerhülse 6b gelagert.
[0027] Die Nähnadel 5 dient der Führung eines Oberfadens. Eine Stichplatte 5a der Nähmaschine
1 hat eine Öffnung zum Durchtritt der Nähnadel 5 während der Stichbildung.
[0028] Ein auch als Nähfuß bezeichneter Drückerfuß 8 dient zum Fixieren von Nähgut während
der Stichbildung im Bereich der Stichplatte. Die Nadelstange 6 und der Drückerfuß
8 sind an einem Kopf 2a der Nähmaschine 1 montiert, der einen Endabschnitt des Arms
2 bildet.
[0029] Der Drückerfuß 8 kann zudem synchron mit dem Nähantrieb eine Hüpferbewegung durchführen.
Diese Hüpferbewegung kann über den Hubantrieb 10 vorgegeben werden. Ein Hüpferhub
bei dieser Hüpferbewegung kann im Bereich zwischen 0,5 mm und 10 mm liegen.
[0030] Der Greifer 7 ist unter der Stichplatte in der Grundplatte 3 gelagert. Eine Greiferachse
9, um die sich der Greifer 7 bei der Stichbildung dreht, verläuft vertikal (vgl. zum
Beispiel Figur 7).
[0031] Der Greifer 7 dient zur Führung eines bei der Stichbildung mit dem Oberfaden zusammenwirkenden
Unterfaden und hat einen Unterfaden-Vorrat in Form einer Spule.
[0032] Zur Erleichterung der Darstellung von Lagebeziehungen wird nachfolgend ein kartesisches
xyz-Koordinatensystem verwendet. Die x-Richtung verläuft längs einer Nährichtung der
Figur 2 nach links. Die y-Richtung verläuft horizontal in der Figur 1 nach links und
senkrecht zur Zeichenebene der Figur 2. Die z-Richtung verläuft vertikal in den Figuren
1 und 2 nach oben.
[0033] Die Nähmaschine 1 hat einen Hubantrieb 10 zum Hubverstellen des Drückerfußes 8 längs
der z-Richtung. Figur 2 zeigt den Drückerfuß 8 in einer auf ein Niveau der Stichplatte
abgesenkten Hubstellung. Figur 3 zeigt den Drückerfuß 8 in einer im Vergleich zur
Hubstellung nach Figur 2 angehobenem Hubstellung.
[0034] Der Hubantrieb 10 weist einen Aktor auf, der als Schrittmotor ausgeführt sein kann.
Auf eine Motorwelle des Hubantriebs 10 ist ein in der Zeichnung nicht dargestellter
Zahnkranz gesetzt, welcher mit einem Zahnstangenabschnitt einer Drückerfußstange 11
des Drückerfußes 8 zusammenwirkt. Ein mit dem Nähgut zusammenwirkendes Drückerende
12 ist gleichzeitig als Hülse zum Durchtritt der Nähnadel 5 ausgeführt.
[0035] Alternativ zur separaten Ausführung eines Schrittmotor-Hubantriebs 10 kann eine Hubverstellung
des Drückerfußes auch von einer Armwelle der Nähmaschine 1 abgeleitet sein.
[0036] Ein Dreh-Antriebsmotor 13, der grundplattenseitig montiert ist, stellt eine gemeinsame
Antriebsquelle einerseits für einen Nadelstangen-Drehantrieb 14 zum Drehen der Nadelstange
6 und des Drückerfußes 8 um eine vertikale Nadelstangenachse 15 und andererseits für
einen Greifer-Baugruppen-Drehantrieb 16 zum Drehen einer den Greifer 7 beinhaltenden
Greifer-Baugruppe 17 um eine Greifer-Baugruppen-Achse 18 dar (vgl. zum Beispiel Figur
7). Die Greifer-Baugruppen-Achse 18 verläuft parallel zur Greiferachse 9 zu dieser
beabstandet. Beide Achsen 9, 18 verlaufen parallel zur z-Achse, also vertikal. Die
Greifer-Baugruppen-Achse 18 fällt mit der Nadelstangenachse 15 zusammen.
[0037] Zum Drehen der Nadelstange 6 und des hiermit drehfest verbundenen Drückerfußes 8
um die Nadelstangenachse 15 steht der Dreh-Antriebsmotor 13 über einem Zahnriemen
19 mit einer Drehantriebswelle 20, die längs der y-Achse verläuft, in Wirkverbindung
(vgl. Figur 8). Über einen zunächst längs des Ständers 4 und anschließend längs des
Arms 2 geführten weiteren Zahnriemen 21 steht die Drehantriebswelle 20 mit einem nadelstangenseitigen
Zahnkranz 22 mit vertikaler Drehachse in Wirkverbindung. Mit dem nadelstangenseitigen
Zahnkranz 22 ist einerseits die Nadelstange 6 und anderseits die Drückerfußstange
11 drehfest verbunden.
[0038] Im Kopf 2a ist über der Nadelstange 6 eine Fadenhebelbaugruppe 23 angeordnet (vgl.
Figur 1). Diese ist so ausgeführt, dass sie unabhängig von einer Drehstellung der
Nadelstange 6 um die Nadelstangenachse 15 eine Verknotung des Oberfadens mit dem Unterfaden
bei der Stichbildung und einem korrekten Fadenanzug gewährleistet. Benachbart zu einem
Fadenhebel 24 der Fadenhebelbaugruppe 23 ist eine Fadenspannungsplatte 25 am Arm 2
der Nähmaschine 1 montiert. Auf der Fadenspannungsplatte 25 sind Spanneinheiten 26
zur Vorgabe einer Fadenspannung des Oberfadens, der in der Zeichnung nicht dargestellt
ist, montiert.
[0039] Zu einer Nadelstangen-Drehbaugruppe 27, die neben der Nadelstange 6 den hiermit drehfest
um die Nadelstangenachse 15 verbunden Drückerfuß 8 aufweist, gehört auch eine Drehscheibe
28, deren zentrale Scheibenachse mit der Nadelstangenachse 15 zusammenfällt (vgl.
zum Beispiel Figur 2).
[0040] Diese Drehscheibe 28 ist in den Figuren 2 und 3 in einer Seitenansicht dargestellt.
Die Drehscheibe 28 ist mit dem Zahnkranz 22 und mit der Nadelstange 6 drehfest verbunden.
Die Drehscheibe 28 ist fest mit dem Drückerfuß 8 verbunden.
[0041] Der Hubantrieb 10 ist an einem Rahmen der Nähmaschine 1, nämlich an einem kopfseitigen
Rahmenelement, fixiert. Die Drehscheibe 28 hat eine in der Figur 2 angedeutete Umfangsnut
29, in die ein Mitnehmer 30 der Drückerfußstange 11 zur Hubverlagerung des Drückerfußes
8 eingreift. Alternativ kann eine Verbindung des Hubantriebs 10 mit der Drehscheibe
28 über einen Absatz ausgeführt sein.
[0042] Zum Drehen der Greifer-Baugruppe 17 um die Greifer-Baugruppen-Achse 18 steht die
Drehantriebswelle 20 über einem weiteren Zahnriemen 31 mit einem Zahnkranz eines Hohlwellenabschnitts
32 in Wirkverbindung. Dieser Hohlwellenabschnitt 32 steht über ein Zahnrad-Paar 34,35,
eine Getriebewelle 36, ein weiteres Zahnrad-Paar 37, 38 mit einer Stirnverzahnung
39 eines Baugruppen-Gehäuses 40 der Greifer-Baugruppe 17 in Wirkverbindung.
[0043] Der Greifer 7 ist um die Greiferachse 9 im Baugruppen-Gehäuse 40 drehbar. Das Baugruppen-Gehäuse
40 wiederum ist um die Greifer-Baugruppen-Achse 18 drehbar.
[0044] Über die Getriebe-Verbindung 32 bis 39 wird eine Rotation des Hohlwellenabschnitts
32 um eine zur y-Achse parallele Achse in eine Rotation des Baugruppen-Gehäuses 40
um die zur z-Achse parallele Greifer-Baugruppen-Achse 18 umgelenkt.
[0045] Eine Auf- und Abbewegung der Nadelstange 6 parallel zur z-Achse sowie eine Drehung
des Greifers 7 um die Greiferachse 9, jeweils zur Stichbildung, wird von einem Näh-Antriebsmotor
41 abgeleitet, der ebenfalls grundplattenseitig montiert ist. Letzterer wirkt über
einen Zahnriemen 42 mit einer Kernwelle 43 der Greiferantriebswelle 33 zusammen. Zwischen
einem Zahnkranz 42a, an dem der Zahnriemen 42 angreift, und der Kernwelle 43 ist eine
Rastkupplung 42b angeordnet, die bei Überlastsituationen die Kernwelle 43 vom Näh-Antriebsmotor
41 trennt.
[0046] Über eine Differenzialgetriebeeinheit 44, eine Übertragungswelle 45 und ein in der
Figur 7 teilweise sichtbares Kegelradgetriebe 46 und eine vertikal verlaufende weitere
Übertragungswelle 47 steht die Kernwelle 43 mit einer in der Figur 7 nicht sichtbaren,
ebenfalls vertikal verlaufendem Greiferwelle in Wirkverbindung, die mit der Greiferachse
9 fluchtet.
[0047] Die Differenzialgetriebeeinheit 44 dient zur Anpassung einer relativen Drehposition
einer Greiferspitze um die Greiferachse 9 abhängig von einer jeweiligen Drehposition
der Greifer-Baugruppe 17 um die Greifer-Baugruppen-Achse 18. Die ein Differenzialgetriebeeinheit
44 stellt dabei sicher, dass eine Verdrehung der Übertragungswelle 45 zur Kernwelle
43 zur Ermöglichung einer entsprechenden Anpassung der relativen Drehposition der
Greiferspitze möglich ist.
[0048] Die Verdrehung der Übertragungswelle 45 zur Kernwelle 43 mittels Differenzialgetriebeeinheit
44 erfolgt zwangsgesteuert. Somit wird je nach Drehposition der Greifer-Baugruppe
17 um die Greifer-Baugruppen-Achse 18 die relative Drehposition der Greiferspitze
um die Greiferachse 9 angepasst.
[0049] Der Nähantrieb der Nadelstange wird über den Antriebsmotor 41 auf die Nadelstange
über eine Armwelle 48 und ein Kurbel-Umlenkgetriebe, das im Kopf 2a untergebracht
ist, gewährleistet
[0050] Figur 4 zeigt die Nadelstange 6 mit dem Drückerfuß 8 und die Greifer-Baugruppe 17
in einer Dreh-Grundstellung "0°", in der ein Nähen längs der x-Achse erfolgt. Eine
Greiferspitze des Greifers 7 ist dabei zur Nadelstangenachse 15 hin ausgerichtet.
[0051] Figur 5 zeigt eine im Vergleich zur Drehstellung nach Figur 4 um 90° entgegen den
Uhrzeigersinn verdrehte Drehstellung, die über den Dreh-Antriebsmotor 13 einerseits
wirkend auf den Nadelstangen-Drehantrieb 14 und andererseits wirkend auf den Greifer-Baugruppen-Drehantrieb
16 herbeigeführt wurde. Sowohl die Nadelstangen-Drehbaugruppe 27 mit der Nadelstange
6 und dem Drückerfuß 8 als auch die Greifer-Baugruppe 17 sind synchron zueinander
einerseits um die Nadelstangenachse 15 und andererseits um die Greifer-Baugruppen-Achse
18 um 90° entgegen den Uhrzeigersinn gedreht. Aufgrund der Wirkung der Differenzialgetriebeeinheit
44 ist auch in dieser Drehstellung "90°" gewährleistet, dass die Greiferspitze zur
korrekten Stichbildung der Nadelstangenachse 15 zugewandt ist.
[0052] Mit der Nähmaschine 1 kann ein Zweifaden-Steppstich genäht werden.
[0053] Die Komponenten der Nähmaschine 1 stehen mit einer zentralen Steuereinrichtung in
Signalverbindung. Hierbei kann es sich um eine CNC-Steuerung handeln.
1. Nähmaschine (1)
- mit einer Nadelstange (6) zur Halterung einer Nähnadel (5) zur Führung eines Oberfadens,
- mit einer Stichplatte mit einer Öffnung zum Durchtritt der Nähnadel (5) während
einer Stichbildung,
- mit einem Drückerfuß (8) zum Fixieren von Nähgut während der Stichbildung im Bereich
der Stichplatte
- mit einem Nadelstangen-Drehantrieb (14) zum Drehen der Nadelstange (6) um eine längs
der Nadelstange verlaufende Nadelstangenachse (15).
2. Nähmaschine im Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drückerfuß (8) drehfest so an der Nadelstange (6) montiert ist, dass der Drückerfuß
(8) sich beim Drehen der Nadelstange (6) um die Nadelstangenachse (15) mit der Nadelstange
(6) dreht.
3. Nähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Hubantrieb (10) zum Hubverstellen der Nadelstange (6) und/oder des Drückerfußes
(8).
4. Nähmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubantrieb (10) als motorischer Aktor ausgeführt ist.
5. Nähmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine über den Nadelstangen-Drehantrieb (14) drehbare Nadelstangen-Drehbaugruppe (27)
mit der Nadelstange (6) und dem Drückerfuß (8) eine Drehscheibe (28) aufweist, deren
zentrale Scheibenachse mit der Nadelstangenachse (15) zusammenfällt, wobei der Hubantrieb
(10) am einem Rahmen der Nähmaschine (1) fixiert ist und über eine Verbindung mit
der Nadelstangen-Drehbaugruppe (27) zur Hubverlagerung zusammenwirkt.
6. Nähmaschine (1)
- mit einer Nadelstange (6) zur Halterung einer Nähnadel (5) zur Führung eines Oberfadens,
- mit einer Stichplatte mit einer Öffnung zum Durchtritt der Nähnadel (5) während
einer Stichbildung
- mit einem Nadelstangen-Drehantrieb (14) zum Drehen der Nadelstange (6) um eine längs
der Nadelstange (6) verlaufende Nadelstangenachse (15),
- mit einer Greifer-Baugruppe (17) mit einem Greifer (7) zur mit der Nähnadel (5)
zusammenwirkenden Stichbildung und zur Führung eines Unterfadens,
- mit einem Greifer-Nähantrieb zum Drehen des Greifers (7) um eine Greiferachse (9),
- mit einem Greifer-Baugruppen-Drehantrieb (16) zum Drehen der Greifer-Baugruppe (17)
um eine Greifer-Baugruppen-Achse (18), die nicht mit der Greiferachse (9) zusammenfällt.
7. Nähmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferachse (9) parallel beabstandet zur Greifer-Baugruppen-Achse (18) verläuft.
8. Nähmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umlenkgetriebe (42-47) zur Ableitung des Greifer-Nähantriebs von einem Nähantriebsmotor
(41) eine Differenzialgetriebeeinheit (44) aufweist.
9. Nähmaschine nach einen der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Nadelstangen-Drehantrieb (14) und der Greifer-Baugruppen-Drehantrieb (16) von
ein und demselben Dreh-Antriebsmotor (13) abgeleitet werden.
10. Nähmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umlenkgetriebe zur Ableitung des Nadelstangen-Drehantriebs (14) und des Greifer-Baugruppen-Drehantriebs
(16) von dem Dreh-Antriebsmotor (13) mindestens eine Zahnriemen-Umlenkeinheit (19,
21, 31) aufweist.