[0001] Die Erfindung betrifft eine Sanitäranlage mit Spülfunktion, wobei es sich bei der
Sanitäranlage beispielsweise um eine Toilette oder ein Urinal handeln kann. Zudem
werden ein Spülsystem für die Sanitäranlage sowie ein Verfahren zum Betreiben der
Sanitäranlage angegeben.
[0002] Sanitäranlagen, bei denen einem Spülbecken Spülwasser zugeführt wird, sind in vielfältigsten
Ausgestaltungen bekannt. Im Regelfall werden für diese Sanitäranlagen pneumatisch
arbeitende Betätigungsvorrichtungen eingesetzt, die über einen über eine Betätigungstaste
komprimierbaren Geberfaltenbalg verfügen, dessen beim Betätigen der Betätigungstaste
verdrängtes Gasvolumen einem Nehmerfaltenbalg zugeleitet wird. Durch die Expansion
des Nehmerfaltenbalges wird ein Ablaufventil eines Spülwasserkastens geöffnet, das
sich entweder nach Bedarf oder aber nach Ablauf des Spülwassers wieder schließen lässt
bzw. wieder schließt. Beispiele für derartige pneumatisch arbeitende Betätigungsvorrichtungen
sind in
DE 298 20 855 U1,
DE 10 2008 027 255 A1,
DE 100 61 615 A1,
DE 37 29 569 A1 und
EP 1 719 846 A2 beschrieben.
[0003] Während viele der bekannten Betätigungsvorrichtungen im Regelfall zum Auslösen einer
Bewegung des Ventilkörpers eines Spülkasten-Ablaufventils vom Ventilsitz genutzt werden
und zu diesem Zweck pneumatisch arbeiten, werden insbesondere bei öffentlich zugänglichen
Sanitäranlagen, beispielsweise zur Steigerung der Hygiene und/oder um die Auswirkungen
von Vandalismus möglichst gering zu halten, zunehmend elektrische Betätigungsvorrichtungen,
wie etwa Infrarotsensoren zur Auslösung des Spülvorgangs verwendet. Zur Versorgung
mit elektrischer Energie werden in diesem Zusammenhang Batterielösungen verwendet,
insbesondere um die Betätigungsvorrichtungen auch in bereits bestehende Sanitäranlagen
nachrüsten zu können, die üblicherweise keinen Stromanschluss haben. Hierbei konnte
beobachtet werden, dass die aktuell zur Umsetzung des elektrischen Spülsignals in
eine Aushebebewegung des Ventilkörpers aus dem Ventilsitz verwendeten Spülmechanismen,
die in der Regel einen elektrisch betriebenen Servomotor aufweisen, für die Batterieanwendung
zu viel Energie benötigen, um die Sanitäranlage viele Jahre, insbesondere mehr als
drei oder vier Jahre lang elektrisch spülen zu können.
[0004] Hiervon ausgehend ist es eine Aufgabe der Erfindung, die mit Bezug auf den Stand
der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll
der elektrische Energiebedarf zur Spülung der Sanitäranlage gesenkt werden. Darüber
hinaus soll vorteilhaft ein Beitrag zur Reduzierung der Herstellungskosten und/oder
der Betriebskosten der Sanitäranlage geleistet werden.
[0005] Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Sanitäranlage, einem Spülsystem sowie einem
Verfahren gemäß den Merkmalen der jeweiligen unabhängigen Patentansprüche. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Patentansprüchen
einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander
kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber
hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0006] Hierzu trägt eine Sanitäranlage mit Spülfunktion bei, aufweisend ein Spülsystem mit
einem Spülkasten zur Bevorratung von Spülwasser, einer Wasserzuführleitung zur Zuführung
von Wasser in den Spülkasten sowie einem Ablaufventil zur bedarfsweisen Abgabe von
Spülwasser aus dem Spülkasten, wobei das Spülsystem mindestens einen Schwimmkörper
aufweist, der so eingerichtet und in dem Spülkasten angeordnet ist, dass mittels eines
Aufschwimmens des Schwimmkörpers ein Öffnen des Ablaufventils bewirkbar ist.
[0007] Die hier beschriebene Lösung kann in vorteilhafter Weise dazu beitragen, dass zum
Überwinden der Aushebekraft keine elektrische Energie mehr eingesetzt werden muss.
Vielmehr kann hier das Aufschwimmen des Schwimmkörpers genutzt werden, um das Ablaufventil
auszuheben. Dies kann mit anderen Worten insbesondere so beschrieben werden, dass
der Schwimmkörper so eingerichtet und in dem Spülkasten angeordnet ist, dass dieser
unter Ausnutzung des archimedischen Prinzips ein Öffnen des Ablaufventils bewirken
kann.
[0008] Der Schwimmkörper kann beispielsweise in der Form eines Kissens und/oder einer Platte
gebildet sein. Der Schwimmkörper kann so mit dem Ablaufventil verbunden sein, dass
er zumindest einen Ventilkörper des Ablaufventils in einer (im Wesentlichen vertikalen)
Aufschwimmrichtung mitnehmen kann, um diesen aus dem Ablaufventil-Sitz zu heben. Der
Schwimmkörper kann in der Art eines Auftriebskörpers gebildet sein. Der Schwimmkörper
kann einen Teil des Ablaufventils darstellen oder mit diesem verbunden sein, insbesondere
mechanisch und/oder fest verbunden sein.
[0009] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass der Schwimmkörper
in dem Spülkasten entlang einer Aufschwimmrichtung linear führbar ist. Der Schwimmkörper
kann in einer zu der Aufschwimmrichtung orthogonalen Ebene eine Querschnittsform aufweisen,
die an eine Querschnittsform des Spülkastens in einer zu dieser Ebene parallelen Ebene
angepasst ist.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das Spülsystem
eine Linearführung aufweist, um den Schwimmkörper in dem Spülkasten zu führen. Die
Linearführung kann beispielweise mindestens eine (im Wesentlichen vertikal ausgerichtete)
Stange umfassen. Es kann alternativ oder kumulativ ein Zylinder des Spülsystems zur
Linearführung beitragen.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das Spülsystem
mindestens ein Rückstellelement aufweist, um den Schwimmkörper entlang einer Rückstellrichtung
zu bewegen. Beispielweise kann zumindest ein Rückstellelement bzw. zumindest eines
der Rückstellelemente einen mittels Wasser oder Luft steuerbaren, insbesondere bedruckbaren
Zylinder aufweisen.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass der Schwimmkörper
mit einem Luftkissen gebildet ist. Beispielsweise kann der Schwimmkörper eine zumindest
teilweise mit Kunststoff gebildete Hülle aufweisen, die mit Luft gefüllt ist.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das Spülsystem
mindestens ein elektrisch steuerbares Ventil, wie etwa ein elektrisch steuerbares
Magnetventil aufweist, das so eingerichtet und angeordnet ist, dass damit über die
Wasserzuführleitung Wasser bereitstellbar ist, um ein Aufschwimmen des Schwimmkörpers
zu bewirken.
[0014] Das elektrisch steuerbare (Magnet-)Ventil kann beispielsweise so eingerichtet sein,
dass damit für eine oder mehrere (vor-)definierbare Öffnungszeitdauern und/oder mit
einem oder mehreren (vor-)definierbaren Öffnungsgraden über die Wasserzuführleitung
Wasser bereitstellbar bzw. in den Spülkasten einbringbar ist. Dies kann vorteilhaft
zur Einstellung unterschiedlicher Spülmengen beitragen. Die Öffnungszeitdauer und/oder
der Öffnungsgrad sind insbesondere so definiert, dass sie zum Ausheben eines Ventilkörpers
aus einem Ablaufventilsitz ausreichend sind. Unter "Ausheben" wird hier insbesondere
ein Anheben und/oder voneinander Distanzieren verstanden, welches (gerade) ausreichend
ist, um einen Spülstrom durch das Ablaufventil zu ermöglichen.
[0015] Beispielsweise kann das Spülsystem ein unabhängig von dem (Magnet-)Ventil betreibbares
Füllventil aufweisen. Das Füllventil kann so eingerichtet und angeordnet sein, dass
damit über die Wasserzuführleitung der Spülkasten automatisch bis zum Erreichen einer
(vor-) definierbaren Spülwasservorratsmenge füllbar ist. Alternativ oder zusätzlich
zu dem Füllventil könnte das (Magnet-)Ventil zu einer Befüllung des Spülkastens beitragen.
In diesem Fall wäre das (Magnet-)Ventil vorzugsweise zur Ausführung mindestens zweier
verschiedener Funktionalitäten, nämlich der Füllfunktion und der (hier im Vordergrund)
stehenden Ablaufventil-Öffnungsfunktion vorgesehen und eingerichtet.
[0016] Nach einem weiteren Aspekt wird ein Spülsystem für eine hier beschriebene Sanitäranlage
angegeben, mit einem Spülkasten zur Bevorratung von Spülwasser, einer Wasserzuführleitung
zur Zuführung von Wasser in den Spülkasten sowie einem Ablaufventil zur bedarfsweisen
Abgabe von Spülwasser aus dem Spülkasten, und mit mindestens einem Schwimmkörper,
der so eingerichtet und in dem Spülkasten angeordnet ist, dass mittels eines Aufschwimmens
des Schwimmkörpers ein Öffnen des Ablaufventils bewirkbar ist.
[0017] Nach einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben einer hier beschriebenen
Sanitäranlage angegeben, aufweisend zumindest folgende Schritte:
- a) Füllen des Spülkastens bis zum Erreichen einer definierten Spülwasservorratsmenge,
- b) Auslösen eines elektrischen Signals über eine Betätigungseinrichtung der Sanitäranlage,
- c) Öffnen eines elektrisch steuerbaren (Magnet-)Ventils in Abhängigkeit des elektrischen
Signals, um damit über die Wasserzuführleitung zu der Spülwasservorratsmenge zusätzliches
Wasser in den Spülkasten einzubringen, welches genutzt wird, um ein Aufschwimmen des
Schwimmkörpers zu bewirken und so das Ablaufventil zu öffnen.
[0018] Die angegebene Reihenfolge der Schritte a), b) und c) ist beispielhaft und kann zur
Durchführung des Verfahrens zum Beispiel zumindest einmal in der angegebenen Reihenfolge
durchlaufen werden. Alternativ oder kumulativ können die Schritte a), b) und c) zumindest
teilweise parallel oder gleichzeitig durchgeführt werden.
[0019] Die im Zusammenhang mit der Sanitäranlage erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem Spülsystem und/oder dem Verfahren
auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung
der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0020] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher
erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten
der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche
Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- ein Beispiel für eine hier angegebene Sanitäranlage in geschnittener Seitenansicht
und in geschnittener Frontansicht, und
- Fig. 2:
- ein weiteres Beispiel für eine hier angegebene Sanitäranlage in geschnittener Seitenansicht
und in geschnittener Frontansicht.
[0021] Fig. 1 zeigt schematisch Beispiel für eine Sanitäranlage 1 mit Spülfunktion, aufweisend
ein Spülsystem 2 mit einem Spülkasten 3 zur Bevorratung von Spülwasser, einer Wasserzuführleitung
4 zur Zuführung von Wasser in den Spülkasten 3 sowie einem Ablaufventil 5 zur bedarfsweisen
Abgabe von Spülwasser aus dem Spülkasten 3, wobei das Spülsystem 2 mindestens einen
Schwimmkörper 6 aufweist, der so eingerichtet und in dem Spülkasten 3 angeordnet ist,
dass mittels eines Aufschwimmens des Schwimmkörpers 6 ein Öffnen des Ablaufventils
5 bewirkbar ist.
[0022] Die Sanitäranlage 1 weist hier beispielhaft eine Betätigungseinrichtung 14 auf. Die
Betätigungseinrichtung 14 dient der manuellen Betätigung der Spülfunktion durch einen
Benutzer oder eine Benutzerin. Bei der Betätigungseinrichtung 14 kann es sich beispielsweise
um eine berührungslose Betätigungseinrichtung 14 handeln, die zum Beispiel einen Infrarotsensor
und/oder optischen Sensor umfassen kann. Die Betätigungseinrichtung 14 kann ein elektrisches
Signal zur Ansteuerung eines (Magnet-)Ventils 12 des Spülsystems 2 ausgeben. Die Sanitäranlage
1 weist hier weiter beispielhaft eine Toilettenschüssel 15 auf, in welche das Spülwasser
von dem Ablaufventil 5 ausgetragen werden kann.
[0023] In Fig. 1 ist auch gezeigt, dass der Schwimmkörper 6 in dem Spülkasten 3 entlang
einer Aufschwimmrichtung 7 linear führbar ist. Hierzu kann bei dem Beispiel aus Fig.
1 beispielsweise ein Zylinder 11 des Spülsystems 2 beitragen.
[0024] Weiterhin ist in Fig. 1 beispielhaft veranschaulicht, dass das Spülsystem 2 mindestens
ein Rückstellelement 9 aufweisen kann, um den Schwimmkörper 6 entlang einer Rückstellrichtung
10 zu bewegen. Gemäß dem Beispiel aus Fig. 1 kann beispielhaft ein Rückstellelement
9 vorgesehen sein, welches einen mittels Wasser aus der Wasserzuführleitung 4 steuerbaren
bzw. betätigbaren Zylinder 11 aufweist. Der Zylinder 11 kann hier beispielhaft einen
mittels Wasserdruck aus der Wasserzuführleitung 4 bedruckbaren bzw. ausrückbaren Kolben
aufweisen.
[0025] Weiterhin ist in Fig. 1 beispielhaft veranschaulicht, dass der Schwimmkörper 6 mit
einem Luftkissen gebildet sein kann. Das Luftkissen kann beispielsweise im Wesentlichen
rechteckig oder rund, insbesondere oval gebildet sein. Das Luftkissen kann eine Kunststoffhülle
aufweisen, in der Luft gespeichert ist.
[0026] Weiterhin ist in Fig. 1 beispielhaft veranschaulicht, dass das Spülsystem 2 mindestens
ein elektrisch steuerbares Ventil 12 aufweisen kann. Bei dem Ventil 12 handelt es
sich hier beispielhaft um ein elektrisch steuerbares Magnetventil 12. Das Magnetventil
12 kann so eingerichtet und angeordnet sein, dass damit über die Wasserzuführleitung
4 Wasser bereitstellbar ist, um ein Aufschwimmen des Schwimmkörpers 6 zu bewirken.
Beispielhaft kann das Spülsystem 2 zudem ein unabhängig von dem Magnetventil 12 betreibbares
Füllventil 13 aufweisen. Das Füllventil 13 kann so eingerichtet und angeordnet sein,
dass damit über die Wasserzuführleitung 4 der Spülkasten 3 automatisch bis zum Erreichen
einer definierbaren Spülwasservorratsmenge füllbar ist.
[0027] Fig. 2 zeigt schematisch ein weiteres Beispiel für eine hier beschriebene Sanitäranlage
1 mit Spülfunktion. Die Bezugszeichen werden einheitlich verwendet, sodass auf die
vorhergehenden Erläuterungen Bezug genommen werden kann.
[0028] In Fig. 2 ist beispielhaft gezeigt, dass das Spülsystem 2 eine Linearführung 8 aufweisen
kann, um den Schwimmkörper 6 in dem Spülkasten 3 zu führen. Die Linearführung 8 kann
hier beispielhaft in der Art einer vertikalen Stange gebildet sein.
[0029] Weiterhin ist in Fig. 2 beispielhaft veranschaulicht, dass das Spülsystem 2 auch
mehrere Rückstellelemente 9 aufweisen kann, um den Schwimmkörper 6 entlang einer Rückstellrichtung
10 zu bewegen. Gemäß dem Beispiel aus Fig. 2 können beispielhaft zwei Rückstellelemente
9 vorgesehen sein, welche jeweils einen mittels Luft steuerbaren bzw. betätigbaren
Zylinder 11 aufweist. Der Zylinder 11 kann hier beispielhaft einen mittels Luftdruck
aus der Wasserzuführleitung 4 bedruckbaren bzw. ausrückbaren Kolben aufweisen. Hierzu
kann beispielsweise mindestens ein Luftventil 16 des Spülsystems eingerichtet und
angeordnet sein. Alternativ oder kumulativ kann das Luftventil 16 zum Bewirken einer
Entlüftung und/oder Belüftung einer Kammer des mindestens einen Zylinders 11 eingerichtet
und angeordnet sein.
[0030] Weiterhin ist in Fig. 2 beispielhaft veranschaulicht, dass der Schwimmkörper 6 beispielsweise
in der Art einer Platte gebildet sein kann. Die Platte kann zum Beispiel derart beschaffen
sein, dass sie als Auftriebskörper wirken kann.
[0031] Zum Betreiben der beschriebenen Sanitäranlage 1 kann beispielsweise wie folgt vorgegangen
werden. Es kann ein Füllen des Spülkastens 3 bis zum Erreichen einer definierten Spülwasservorratsmenge
erfolgen. Es kann ein Auslösen eines elektrischen Signals über eine Betätigungseinrichtung
14 der Sanitäranlage 1 erfolgen. Es kann ein Öffnen eines elektrisch steuerbaren Magnetventils
6 in Abhängigkeit des elektrischen Signals erfolgen, um damit über die Wasserzuführleitung
4 zu der Spülwasservorratsmenge zusätzliches Wasser in den Spülkasten 3 einzubringen,
welches genutzt wird, um ein Aufschwimmen des Schwimmkörpers 6 zu bewirken und so
das Ablaufventil 5 zu öffnen.
[0032] Ein besonderer Vorteil, welcher den hier beschriebenen Lösungsmöglichkeiten gemeinsam
ist, kann darin gesehen werden, dass zum Überwinden der Aushebekraft keine elektrische
Energie mehr eingesetzt werden muss.
[0033] Somit wird eine Sanitäranlage 1 angegeben, welche die mit Bezug auf den Stand der
Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise lösen kann. Insbesondere kann der
elektrische Energiebedarf zur Spülung der Sanitäranlage vorteilhaft gesenkt werden.
Darüber hinaus kann vorteilhaft ein Beitrag zur Reduzierung der Herstellungskosten
und/oder der Betriebskosten der Sanitäranlage geleistet werden.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Sanitäranlage
- 2
- Spülsystem
- 3
- Spülkasten
- 4
- Wasserzuführleitung
- 5
- Ablaufventil
- 6
- Schwimmkörper
- 7
- Aufschwimmrichtung
- 8
- Linearführung
- 9
- Rückstellelement
- 10
- Rückstellrichtung
- 11
- Zylinder
- 12
- Magnetventil
- 13
- Füllventil
- 14
- Betätigungseinrichtung
- 15
- Toilettenschüssel
- 16
- Luftventil
1. Sanitäranlage (1) mit Spülfunktion, aufweisend ein Spülsystem (2) mit einem Spülkasten
(3) zur Bevorratung von Spülwasser, einer Wasserzuführleitung (4) zur Zuführung von
Wasser in den Spülkasten (3) sowie einem Ablaufventil (5) zur bedarfsweisen Abgabe
von Spülwasser aus dem Spülkasten (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Spülsystem (2) mindestens einen Schwimmkörper (6) aufweist, der so eingerichtet
und in dem Spülkasten (3) angeordnet ist, dass mittels eines Aufschwimmens des Schwimmkörpers
(6) ein Öffnen des Ablaufventils (5) bewirkbar ist.
2. Sanitäranlage (1) nach Anspruch 1, wobei der Schwimmkörper (6) in dem Spülkasten (3)
entlang einer Aufschwimmrichtung (7) linear führbar ist.
3. Sanitäranlage (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Spülsystem (2) eine Linearführung
(8) aufweist, um den Schwimmkörper (6) in dem Spülkasten (3) zu führen.
4. Sanitäranlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Spülsystem (2)
mindestens ein Rückstellelement (9) aufweist, um den Schwimmkörper (6) entlang einer
Rückstellrichtung (10) zu bewegen.
5. Sanitäranlage (1) nach Anspruch 4, wobei zumindest ein Rückstellelement (9) einen
mittels Wasser oder Luft steuerbaren Zylinder (11) aufweist.
6. Sanitäranlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schwimmkörper
(6) mit einem Luftkissen gebildet ist.
7. Sanitäranlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Spülsystem (2)
mindestens ein elektrisch steuerbares Ventil (12) aufweist, das so eingerichtet und
angeordnet ist, dass damit über die Wasserzuführleitung (4) Wasser bereitstellbar
ist, um ein Aufschwimmen des Schwimmkörpers (6) zu bewirken.
8. Sanitäranlage (1) nach Anspruch 7, wobei das Spülsystem (2) ein unabhängig von dem
Ventil (12) betreibbares Füllventil (13) aufweist, das so eingerichtet und angeordnet
ist, dass damit über die Wasserzuführleitung (4) der Spülkasten (3) automatisch bis
zum Erreichen einer definierbaren Spülwasservorratsmenge füllbar ist.
9. Spülsystem (2) für eine Sanitäranlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einem Spülkasten (3) zur Bevorratung von Spülwasser, einer Wasserzuführleitung
(4) zur Zuführung von Wasser in den Spülkasten (3) sowie einem Ablaufventil (5) zur
bedarfsweisen Abgabe von Spülwasser aus dem Spülkasten (3), gekennzeichnet durch mindestens einen Schwimmkörper (6), der so eingerichtet und in dem Spülkasten (3)
angeordnet ist, dass mittels eines Aufschwimmens des Schwimmkörpers (6) ein Öffnen
des Ablaufventils (5) bewirkbar ist.
10. Verfahren zum Betreiben einer Sanitäranlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
aufweisend zumindest folgende Schritte:
a) Füllen des Spülkastens (3) bis zum Erreichen einer definierten Spülwasservorratsmenge,
b) Auslösen eines elektrischen Signals über eine Betätigungseinrichtung (14) der Sanitäranlage
(1),
c) Öffnen eines elektrisch steuerbaren Ventils (6) in Abhängigkeit des elektrischen
Signals, um damit über die Wasserzuführleitung (4) zu der Spülwasservorratsmenge zusätzliches
Wasser in den Spülkasten (3) einzubringen, welches genutzt wird, um ein Aufschwimmen
des Schwimmkörpers (6) zu bewirken und so das Ablaufventil (5) zu öffnen.